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Siebentes Kapitel.

Die Verlobung ging in Gegenwart der gesammten Stände des Landes vor sich. Für den nächsten Tag war die Hochzeit selbst bestimmt: der glänzendste Tag der Festlichkeiten.

Marquis Bethune war noch denselben Tag Maria Luise begegnet und benachrichtigte sie, daß der König entzückt sei von der Liebenswürdigkeit seiner Braut. Auch ihm hatte er die Geschichte des Briefes Boisdauphin's erzählt, den er alsdann in Stücke riss und ins Feuer warf. »Was glauben Sie,« sagte Seine Majestät, »diese beiden Mädchen sind wenigstens jedes fünfzehn Jahre alt und meine Braut fünfundzwanzig. Fünfzehn von fünfundzwanzig bleibt zehn; fünfzehn von zehn geht nicht!« Ich bewies ihm, daß dies auch nach den Regeln der Algebra richtig ist und daß das Ganze nur ein dummer Scherz gewesen; schon bei den Römern war es Sitte, daß die jungen Ehemänner von den Junggesellen durch dergleichen geärgert wurden, denn diese liebten es, denjenigen zum Besten zu halten, der den Kranz gewonnen, und dessen Freuden zu verbittern. Selbst die Kaiser erhielten zu ihren Vermählungen geschriebene »Fescenninen,« und bei uns Franzosen ist das eine sehr verbreitete Sitte.«


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