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Die Nacht der Rosen.

Rosen! Rosen!
Rosen schlinge zu duftenden Ketten,
kühle und heiße!
In rote Rosen,
in gelbe und weiße
will ich, Weib, Deine Glieder betten.
... Auf weiße nieder
soll Deines Hauptes flammende Pracht,
soll Deiner Locken schillernde Nacht
im Taumel sinken ...
... Aus weißen Rosen
will ich, Weib, Deiner Wangen Rund,
der Augen Glanz, Deiner Lippen wundzerfleischende Küsse trinken ...
... Aus weißen Rosen
silbern und rein,
die Dich wie Meereswogen umschäumen,
will ich Dich, Jauchzende, an mich reißen,
wenn meine Blicke, geblendet und blind,
in den Deinen von Schönheit träumen, –
– träumen, daß wir wie Götter sind! ...
– – – Und der gelben Rosen berauschende Lust
soll Dir an Deinem Herzen liegen,
um Deine schwellend-verlangende Brust
zärtlich die knospenden Hügel umschmiegen,
wie meine Hände, begehrend und weich,
daß sie umarmend veratmen müssen
und auf den blutenden Lippen zugleich
sterben in meinen zerflammenden Küssen! ...
– – – Doch mit den roten, Weib, will ich Dich segnen –
trunken zerpflückt in der grausamsten Hand,
sollen sie um Deine Hüften regnen,
in Deines Schoßes verzehrenden Brand;
sollen die schimmernden Schenkel umsäumen,
wenn sie gleich Schlangen der Sehnsucht erwacht,
wenn Deine Seufzer sich aufwärts bäumen
und Deine Wonne Dich weinen macht – – –
Sollen Dich wie meine Wünsche umflammen,
jauchzend verlohen und mit uns zusammen
selig versinken im Rausche der Nacht!


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