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Einundzwanzigstes Kapitel

Hervey hätte Zeit gehabt, schnell aus der Hütte und über die Lichtung durch die Dunkelheit zu laufen, die ihn sicher vor einem schnellen Schuß selbst eines so guten Schützen wie Perris bewahrt hätte. Doch er war durch die Erscheinung seines Feindes wie gelähmt an Leib und Seele, so daß er sich nicht rührte, bis er sah, daß Perris vom Pferde glitt, wie ein völlig erschöpfter Mann zur Erde taumelte und den Sattel abnahm. Perris hielt sich nicht damit auf, sein Pferd anzubinden, sondern setzte sich mit hängendem Kopf und schweren Schritten nach der Hütte zu in Bewegung.

Inzwischen hatte sich Hervey in der Tür des Schuppens niedergekauert und wartete dort, während ihn der Gedanke, hierbleiben zu müssen, bis der andere eintrat, furchtbar quälte. Noch schrecklicher schien es ihm freilich, über die offene Lichtung zu laufen. Er konnte die Umrisse des anderen deutlich sehen, da sich gerade hinter Perris eine Lücke des Waldes öffnete, der die Lichtung umgab, so daß Jim als Silhouette gegen den dunkelblauen Hintergrund des Nachthimmels stand. Er erkannte sogar die Binde um Jims Kopf, ein Anblick, der den Inspektor mit neuer Hoffnung erfüllte. Die Binde, der schwere Schritt, der gesenkte Kopf deuteten an, daß der Mann verletzt und erschöpft war. Wenn er nun Perris allein angriff und tötete? Dann würde das ganze Problem gelöst sein! Der Respekt seiner Leute und die unendliche Dankbarkeit Jordans waren selbstverständlich.

Seine Finger schlossen sich um den Kolben seines Revolvers. Trotzdem zögerte er noch, zu schießen. Blitzschnell flog Gedanke auf Gedanke durch seinen Kopf, tauchte Bild nach Bild in ihm auf, während Jim die letzten Schritte bis zur Tür des Schuppens langsam zurücklegte. Wenn er den Revolver zog, so mochte Perris, obwohl er den Kopf gesenkt hatte, das Schimmern des Stahls erkennen, selbst seine Waffe ziehen und nach dem Glanz des anderen Revolvers zielen.

Wer zuviel denkt, kann nicht handeln. So stand es mit Hervey. Als Perris gerade vor der Tür der Hütte den Sattel auf die Erde warf, sah der Inspektor, daß an der Hüfte des Cowboys kein Pistolenhalfter hing. Eine jähe Freude stieg in ihm auf. Er dachte nicht daran, daß sein Vorhaben feige war, sondern empfand nur eine überwältigende Dankbarkeit, daß sein Feind ihm so hilflos in die Hand gegeben wurde. Während des Bruchteils einer Sekunde empfand er, wie diese Freude ihn durchrann, dann rief er: »Perris!«, riß im selben Augenblick die Waffe heraus und feuerte.

Die Klapperschlange rasselt, bevor sie beißt, und ein Hund knurrt, bevor er seine Zähne entblößt. Instinktmäßig hatte Hervey den freudigen Schrei ausgestoßen und sah, daß Perris zur Seite sprang, wie er ihn mit der Waffe in der Hand erblickte. Hervey schoß, und die Gestalt an der Tür sprang auf ihn zu. Mit der Schulter warf Jim sich auf ihn und riß ihn hintenüber, so daß Hervey unwillkürlich die Hand ausstreckte, um die Gewalt des Sturzes zu mildern. Dann fiel er zu Boden, und der Revolver entglitt seiner kraftlosen Hand.

Wenn er einen Augenblick gehofft hatte, getroffen zu haben, und meinte, daß der Sprung das Taumeln eines Sterbenden gewesen sei, so wurde er augenblicklich eines Besseren belehrt. Schlanke, schnelle und überraschend starke Arme umfaßten ihn, Hände packten ihn mit solcher Gewalt, daß ihre Finger in seinem Fleische brannten. Das Schlimmste aber war, daß Jim in völligem Stillschweigen focht, wie ein Bullterrier, wenn er dem Feind an die Kehle geht.

Die Stärke des unerwarteten Angriffs machte Hervey halb besinnungslos, dann verlieh ihm der Schreck rasende Kräfte.

Eine Hand griff nach seiner Kehle und drohte ihn zu ersticken. Er warf seinen schweren Körper mit aller Wucht herum, machte sich frei und kam auf die Füße. Als er rückwärts an die Wand taumelte, sah er Perris sprungbereit an der Tür kauern. Hervey schlug mit aller Macht zu, der Hieb ging vorbei, und er fühlte, daß sich die Arme des anderen wieder um ihn schlossen. Aber noch einmal verlor bei dem krachenden Sturz auf den Boden Perris den Halt, und Hervey sprang zur Tür und schrie: »Perris – es ist ein Irrtum – um Gottes willen –«

Wie eine Katze sprang der aus seiner Ecke ihn wiederum an. Es war ebenso unmöglich, diesem Sprung auszuweichen wie dem eines Panthers. Lew drehte sich mit einem Seufzer der Verzweiflung um und schlug wieder mit geballten Fäusten zu. Aber die schattengleiche Gestalt flog an der schlagenden Hand wie ein Blatt vorbei, und wieder krachten ihre Körper zusammen.

Träumte Hervey, daß diesmal weniger Kraft in den Armen des Gegners zu spüren war? Wenn der Inspektor gesehen hätte, wie Jim nach seinem Kampf mit Alcatraz besinnungslos dagelegen hatte, so würde er dieses plötzliche Nachlassen verstanden haben, so aber glaubte er seinen Sinnen nicht trauen zu dürfen. Er merkte nur, daß er dem Zugriff des anderen entgehen und zurückspringen konnte, bis er wieder an die Wand der Hütte flog, während er immer noch mit einer vor Furcht heiseren Stimme stammelte: »Perris, hörst du? Ich wollte – nicht!«

Er hätte ebensogut mit einem Blitz reden können. Die Schattengestalt griff wieder an, diesmal aber ganz bestimmt weniger schnell und kräftig. Er war imstande, dem Angriff mit einem Sprung zu entgehen, doch seine Beine stolperten über einen Stuhl, und er schlug der Länge nach hin. Es war gut für Hervey, daß ihn seine Furcht nicht ganz blind gemacht hatte. Mit dem sicheren Gefühl, daß das Ende nun gekommen war, wälzte er sich auf die Knie, ergriff den Stuhl, der ihn zu Fall gebracht, mit beiden Händen und schleuderte ihn mit voller Kraft nach Perris, als dieser wiederum auf ihn zusprang. Das Geschoß traf krachend sein Ziel, und Jim fiel wie ein Sack in sich zusammen.

Nun da er hätte fliehen können, verließen Hervey die Kräfte. Eine fürchterliche Schwäche saß in seinen Knien, so daß er sich kaum erheben und mit ausgestreckten Händen zur Tür tappen konnte, bis sein Fuß gegen den zu Boden gefallenen Revolver stieß. Er bückte sich, um ihn aufzuheben. Als er sich wieder nach der Tür umdrehte, bemerkte er plötzlich, daß Perris sich nicht bewegt hatte. Er lag, wie er gefallen war, merkwürdig flach, merkwürdig still. Mit zitternden Fingern entzündete der Inspektor ein Streichholz und sah bei seinem flackernden Licht, daß Perris mit ausgestreckten Armen auf dem Gesicht lag wie ein Mann, der knock out geschlagen ist – oder wie ein Toter. Hervey trank den Anblick in sich hinein, bis ihm das Streichholz die Finger verbrannte. Die alte entsetzliche Angst überfiel ihn von neuem, als ihn die Dunkelheit wieder umschloß. Er glaubte, die leblose Gestalt sich aufrichten zu sehen. Doch dann wies er den Gedanken weit von sich. Er wollte hierbleiben und genug Licht machen, um die Größe seines Sieges erkennen zu können.

Er entsann sich, Papier und Holz neben dem Ofen gesehen zu haben. Nun häufte er es auf, entzündete es, und einen Augenblick später stieg weißer Rauch aus dem Papier auf, dem zuckende Flammen folgten. In ihrem Licht schien Perris neues Leben zu gewinnen. Dann brannte das Feuer ruhiger, und Hervey konnte das Innere der von dem Kampf hart mitgenommenen Hütte deutlicher sehen und die immer noch regungslose Gestalt des roten Jim.

Auch jetzt noch trat er nur mit vorsichtigen Schritten näher, während er die Waffe vor sich hielt. Es schien zu wunderbar, daß dieser tigergleiche Kämpfer plötzlich hilflos wie ein Kind geworden war. Mit schußbereiter Waffe schob er seine linke Hand unter den Gefallenen und fühlte sogleich leise, aber unverkennbar das Schlagen des Herzens. Dann also Schluß, dachte er, und drückte die Mündung des Revolvers an Perris' Rücken, aber seine Finger versagten den Dienst, als sie sich um den Drücker schließen sollten. Nein, die Brandwunde, die ein Schuß aus solcher Nähe machte, würde beweisen, daß er seinen Gegner von hinten erschossen hatte, und das bedeutete, gehenkt zu werden. Mit der Linken drehte er den Körper um. Aber nun waren seine Hände noch mehr gefesselt als vorher, denn er konnte sich dem merkwürdigen Einfluß nicht entziehen, den das Gesicht des Bewußtlosen auf ihn machte.

Jetzt ist er eben dran, dachte Hervey, sonst bin ich es später.

Aber immer noch vermochte er nicht zu schießen. Hilflos wie ein Kind. Warum mußte ihm gerade dieser Vergleich in den Sinn kommen? Er sah die Gesichtszüge Jims genau an; sie schienen unter der blutigen Binde, die sich Perris umgebunden, als er sich von seinem Kampf mit dem Hengst erholt hatte, sehr blaß. Perris war jung, oh, sehr jung. Hervey hatte die Nerven verloren. Doch wenn er Perris ins Leben zurückrief, ihn die kecken blauen Augen aufschlagen ließ, seine scharfe Zunge wieder zum Reden brachte, dann würde es sehr viel leichter sein, zu schießen.

So ging Lew zur Tür, nahm das Seil von Red Jims Sattel und band mit ihm die Arme des Bewußtlosen fest. Dann hob er den willenlosen Körper – wie wenig er wog! – auf und setzte ihn in einen Stuhl, wo er in sich zusammensackte. Dann warf er mehr Holz auf das Feuer. Als er sich umdrehte, zeigte ein Zucken von Perris' Fingern, daß das Leben in ihn zurückkehrte.

Schnell gewann Perris seine Besinnung wieder. In einem Augenblick richtete er sich in seinem Stuhl auf, öffnete die toten Augen, seufzte leise und zog dann an seinen Banden. Augenscheinlich brachte der Schmerz, den das Seil in seinen Armen verursachte, ihm die Klarheit ganz zurück. Einen Augenblick später sah er Hervey voll in die Augen und erkannte die Gedanken seines Gegners sofort.

»Aha«, sagte Perris, »der Stuhl brachte die Entscheidung. Du hast Glück, Hervey.«

Es schien Hervey wunderbar, daß der Rothaarige die Sache so ruhig hinnahm, und am wunderbarsten kam es ihm vor, daß Perris überall hinsah, nur nicht auf den Revolver, der in der Hand des Siegers hing. Dann begriff er, daß es seine eigene Feigheit war, die ihn sich darüber wundern ließ, und der Inspektor knirschte mit den Zähnen.

»Nun?« sagte er mit entschlossener Stimme.

»Nun?« sagte Perris so ruhig wie immer. »Wartest du darauf, daß ich dir etwas vorweinen soll?«

Hervey zwinkerte mit den Augen.

»Wer hat dich so zugerichtet?« fragte er unwillkürlich, »wer hat dich so zugerichtet, ehe ich dich traf?«

Perris lächelte, und es war etwas in diesem Lächeln, das Hervey bis zu den Wurzeln seiner grauen Haare erröten ließ.

»Alcatraz ist dir zuvorgekommen«, sagte Perris. »Er hat mich untergekriegt. Und das, Hervey, ist ein ziemlich glücklicher Umstand für dich.«

»Wirklich?« schnarrte der Sieger. »Du würdest mich schnell erledigt haben, wenn Alcatraz dich nicht vorgenommen hätte, wie?«

Er wartete gespannt auf die Antwort, die ihm einen Grund zum Handeln geben könnte, denn immerhin war es nicht leicht, zwischen diese Augen zu feuern, die ihre Ruhe nicht verloren. Mehr als alles aber erhoffte er ein Zeichen, daß Perris den Mut verlor vor dem, was kommen mußte.

»Erledigt?« wiederholte Jim und ließ seine Augen nachdenklich über die Gestalt des Inspektors schweifen, »ich hätte dich einfach in zwei Stücke gerissen, Hervey.«

Ein Schauer durchlief den anderen, den er aber schnell unterdrückte. Er hatte das Gefühl, als ob jemand hinter ihm stünde, ihm zuhörte und in seine Seele blickte, die voller Scham war. Aber niemand konnte in der Nähe sein. Niemand konnte an seiner Erzählung zweifeln, wie er Perris in der Hütte getroffen und wiederum aus der Gegend verwiesen habe, und wie dann Perris die Pistole ergriff und in ehrlichem Kampf besiegt worden war. Wer konnte daran zweifeln? Plötzlich fühlte sich Hervey ganz sicher.

»Nun«, sagte er, »wenn alles vorbei ist, ist es leicht zu reden.«

»Ganz recht«, nickte Jim, »ich würde dir ein Messer in den Leib gerannt haben, wenn du unten gelegen hättest.«

»Wenn du eins gehabt hättest«, sagte Hervey.

»Sieh mal in meinem Gürtel nach, Lew, dort steckt ein Jagdmesser mit festem Griff.« Wieder überlief Hervey ein Schauer, und wieder wurde er unschlüssig. Dann aber stieg in ihm der Neid auf jenes unbeschreibliche Etwas auf, das in den Augen des roten Perris lag, jenes unbeschreibliche Etwas, das er sein ganzes Leben lang gehaßt hatte. Nun blickte es aus den Augen seines Opfers auf ihn. Er haßte es, fürchtete und beneidete es und wünschte von ganzem Herzen, es zu zerstören, bevor er Perris tötete.

»Weißt du«, sagte er mit plötzlicher Wildheit, »was dir bevorsteht?«

»Ich kann ziemlich gut raten«, nickte Jim. »Wenn jemand erst im Dunkeln auf mich schießt, mich dann mit einem Stuhl schmeißt und mich bindet, so denke ich mir, daß er einen Mord plant, Hervey.«

Er betonte das wichtigste Wort des Satzes nur ganz wenig, und irgend etwas in Hervey straffte sich. Denn es war Mord, und zwar Mord von gemeinster Art, ganz gleich, ob er sich mit der Verehrung entschuldigte, die er für Oliver Jordan hegte. Hervey fand sich so in die Enge getrieben, daß er über seine Handlungsweise nicht nachzudenken wagte. So hörte er auf zu denken und begann zu schreien. Das ist konsequent und menschlich, wie jede Frau weiß, die einmal ihren Mann wütend und im Unrecht gesehen hat. Hervey begann den Mann doppelt zu hassen, dem er das Leben nehmen wollte.

»Du bist hergekommen, um hier den Hahn im Korbe zu spielen«, schrie der Inspektor, »das gibt's nicht! Du hast versucht, mich vor meinen Leuten zu blamieren, und hast mir gedroht. Du renommierst mit deinem Schießen und nennst es Mord, wenn ich dich auf ehrliche Weise besiege und –«

Es war ihm unmöglich, weiterzusprechen, denn sein Gefangener lächelte ihn an.

»Gemeine Hunde jagen immer nachts«, sagte Jim.

Furcht rann aufs neue durch Herveys Nerven. Die ganze Zeit quälte ihn ein erkältendes Gefühl von Unbehagen. Vergeblich versicherte er sich selbst, daß sein Opfer vollkommen hilflos war; eine entsetzliche Angst blieb ihm im Unterbewußtsein zurück, daß der Rotkopf auf irgendeine Weise befreit werden könnte, und dann – Hervey schauderte von neuem. Was würde mit einer Krähe geschehen, die es gewagt hatte, einem Adler eine Falle zu stellen?

»Ich muß zur Ranch zurück«, sagte Hervey, »ich muß erzählen, wie du mich angegriffen hast, während ich hier ruhig auf dich gewartet habe, um dir noch einmal im Frieden zu sagen, daß du das Tal verlassen sollst. Bevor ich gehe, Perris, soll ich irgend etwas von dir ausrichten? Willst du irgendeine Botschaft hinterlassen?«

Er biß die Zähne zusammen, als er sah, daß Perris vollkommen unbewegt blieb.

»Keine Botschaft, danke«, sagte Jim. »Ich habe niemand was zu sagen und hinterlasse nur ein Pferd, das jemand anders reiten, und ein Gewehr, mit dem jemand anders schießen wird.«

»Und das Mädchen?« sagte Lew Hervey, und fühlte tiefe Befriedigung, als er merkte, daß er Perris endgültig aus seiner Ruhe gebracht hatte.

»Das Mädchen?«

»Du weißt, wen ich meine. Marianne Jordan.« Er lächelte vielsagend.

»Nun?« sagte Perris und atmete hastig.

»Du Narr«, schrie der Inspektor, »weißt du nicht, daß sie richtig toll nach dir ist? Hat sie mich nicht sogar angebettelt, dir nur ja keine Schwierigkeiten zu machen?«

»Du lügst«, brach Perris los.

Aber als Hervey die rollenden Augen und die Schweißtropfen sah, die plötzlich auf der Stirn des roten Jim glänzten, wußte er, daß er den Mann im Innersten getroffen hatte. Konnte er nicht auf diese Weise ihn auch dazu bringen, sich ihm ganz zu unterwerfen? Hervey hatte in seinem ganzen Leben nur vor Jim Angst gehabt, jetzt wußte er, daß er das Wort gefunden hatte, das Perris das Leben zu wertvoll machte, um es mit einem Lächeln aufzugeben.

»Ja, gebettelt hat sie darum. Ich kann dir sagen, daß sie's getan hat!« nickte Hervey.

»Weil sie großmütig ist und glaubte, sie könnte dich noch zur Besinnung bringen. Weil – aber sie kennt mich doch kaum.«

»Kennt dich kaum? Du weißt nicht, wie sie ist. Bei ihr heißt es Liebe oder Haß auf den ersten Blick. Mich hat sie gehaßt, als sie mich zum erstenmal gesehen – um nichts und wieder nichts! Und du hast sie auf Anhieb vollkommen erobert. Das ist alles. Sie würde die ganze Ranch mit Freuden aufgeben bloß für ein Lächeln von dir.«

Er sah, wie Perris eine Weile versonnen ins Weite sah. Dann wandten sich seine Augen voller Verzweiflung wieder seinem Peiniger zu. Der Schlag hatte besser getroffen, als selbst Hervey zu hoffen gewagt.

»Ich bin nur ein Landstreicher«, sagte Perris zu sich selbst und fügte plötzlich hinzu: »Hervey, laß uns vom Mann zum Manne sprechen!«

»Fang an«, sagte der Inspektor und biß die Zähne aufeinander, um seine Freude nicht merken zu lassen. Er fühlte, daß nach fünf Minuten Perris ihn wie ein Feigling um sein Leben bitten würde.


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