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Lenaus Grab.

Diese Wege bist einst du geschritten;
Und so manch ein Lied, von Weh durchbebt,
Das du hier erträumt, erlebt, erlitten,
Noch im Blätterflüstern heimlich webt.

Wohl dein Geist durchzieht die Waldeslande,
Wenn der Sturm uns geigt den wilden Sang;
Weilt an dieses Baches schilf'gem Rande
Bei des Tages stillem Niedergang ...

Jetzt erblinkt das Laub im Sonnenglanze –
Doch beschattet winkt der Friedensort,
Rings umhüllt vom trauten Waldeskranze,
Wo du fandest deinen Ruheport.

Hier dein Grab, man hält's verdient in Ehren;
Nur dein ernstes Bildnis trägt der Stein
Und den inhalttiefen, inhaltschweren,
Schlichten Namen Lenau ganz allein ...

Tiefen Ernstes sinnend geh' ich weiter,
Durch die Wälder nach dem Häusermeer;
Und ein Weihe-Hauch ist mein Begleiter,
Still, versöhnlich-mild, von drüben her ...