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Fristgewährung.

An all den Stürmen, die mich wild umdrangen,
Verblieb mein Wollen rein – und fest wie Erz;
Begeist'rung drängt, wie einst, mich höhenwärts –
Jedoch ein lähmend schweres Todesbangen
Umklammert eisig mir das kranke Herz.

Des Lebens Schönheitsfülle will mich locken,
Und dir des reinen Schönen Krone du,
Im Finderjubel drängt mein Fühlen zu! –
Da jählings meine heißen Pulse stocken
Im Eiseshauch der allertiefsten Ruh' ...

Des Glückes Blumen sollen schon verderben?
Wie viele Knospen lechzen nach dem Licht!
Mein sturmerprobtes Herz so früh schon bricht? –
Für dich auch leidend muß es zwiefach sterben,
Denn schmerzlich flüsterst du: »Verlaß' mich nicht!«

Mein tiefstes Sein erfaßt ein fiebernd Beben,
Ich hör' ihn rauschen schon den styg'schen Fluß – –
Da tönt es leise mir, wie Geistergruß:
»Dem Dichterherzen sei noch Frist gegeben,
Weil es der Liebe, Schönheit dienen muß ...«