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Sechstes Capitel.
Johann von Bethencourt (1339-1425)

I.

Der normannische Edelmann. – Seine Eroberungsgedanken. – Was man von den Canarischen Inseln wußte. – Cadix. – Der Archipel der Canarischen Inseln. – Graciosa. – Lancerote. – Fortaventura. – Lobos. – Johann von Bethencourt kehrt nach Spanien zurück. – Berneval's Aufstand. – Zusammenkunft Johann von Bethencourt's und König Heinrich's III – Gadifer besucht den Archipel der Canarischen Inseln. – Gran-Canaria. – Die Eiseninsel. – Die Palmeninsel.

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Etwa im Jahre 1339 wurde in der Grafschaft Eu, in der Normandie, Johann von Bethencourt, Baron von Saint-Martin-le-Gaillard, geboren. Dieser Johann von Bethencourt stammte aus einem guten Hause, und da er sich im Kriege und auf dem Meere ausgezeichnet hatte, erhielt er eine Stelle als Kämmerer Karl's VI. Ihn beseelte aber eine große Neigung zu neuen Entdeckungen, und da ihm, vorzüglich als der König in Wahnsinn verfiel, der Dienst am Hofe lästig ward und er sich auch im eigenen Hause nicht glücklich fühlte, so beschloß er, sein Vaterland zu verlassen und sich durch irgend eine abenteuerliche Eroberung einen Namen zu machen. Eine günstige Gelegenheit bot sich ihm durch Folgendes.

Nahe der Küste Afrikas befindet sich eine Inselgruppe mit dem Namen der Canarischen Inseln, welche früher die Inseln der Glückseligkeit hießen. Juba, ein Sohn des Königs Numidias, sollte sie, der Sage nach, schon gegen das Jahr 776 der römischen Zeitrechnung nach besucht und erforscht haben. Im Mittelalter landeten, wie man aus Überlieferungen weiß, Araber, Genuesen, Portugiesen, Spanier und Biscayenser an dieser interessanten Inselgruppe. Im Jahre 1393 ging ein spanischer Señor, Almonaster, der Befehlshaber einer spanischen Flottenabtheilung, hier an's Land, durchstreifte Lancerote, eine der Canarien, und brachte außer einer Anzahl Gefangener eine Menge Naturerzeugnisse als Belege für die große Fruchtbarkeit des Archipels mit heim.

Diese Thatsachen trieben den normannischen Ritter zur Ausführung seiner Pläne. Die Eroberung der Canarien schwebte ihm vor den Augen und nebenbei wollte er als frommer Christ die Bewohner der Insel zum katholischen Glauben bekehren. Er war ein kühner, intelligenter, geschickter und an Hilfsquellen reicher Mann. So verließ er denn sein Hôtel de Grainville-la-Teinturière in Caux und begab sich nach la Rochelle. Dort traf er mit dem umherirrenden Ritter Gadifer de la Salle zusammen, der ebenfalls auf Abenteuer auszog. Johann von Bethencourt theilte Gadifer seine Absichten mit. Gadifer machte ihm den Vorschlag, sein Glück in Verbindung mit ihm zu versuchen. Zwischen Beiden wurden »ungeheuer viel schöne Worte« gewechselt und die Sache endgiltig beschlossen.

Inzwischen hatte Johann von Bethencourt seine Armee gesammelt. Er besaß gute Schiffe mit ausreichender Mannschaft und Proviant. Gadifer und er gingen unter Segel und kamen, nachdem sie bei der Insel Ré durch widrige Winde und noch mehr durch wiederholte Zwistigkeiten unter den Leuten längere Zeit aufgehalten worden waren, in den Hafen von Vivero, an der Küste von Galice, und später nach Corogne. Hier blieb Johann von Bethencourt mit seinen Biedermännern volle acht Tage. Die Franzosen hatten einige Streitigkeiten mit einem gewissen Grafen von Schottland, der ihren Anordnungen nicht Folge leisten wollte, doch ging Alles noch mit einem bloßen Wortwechsel ab. Der Baron stach wieder in See, schiffte um Cap Finistère, folgte der portugiesischen Küste bis zum Cap Saint Vincent und gelangte nach dem Hafen von Cadix, in dem er ziemlich lange Halt machte. Daselbst entstanden auch einige Zänkereien mit genuesischen Kaufleuten, welche ihn beschuldigten, sich unrechtmäßiger Weise ein Schiff angeeignet zu haben, in Folge dessen er sich sogar nach Sevilla begeben mußte, wo der König ihm jedoch volle Gerechtigkeit widerfahren ließ und ihn von der Anklage freisprach. Johann von Bethencourt kam also nach Cadix zurück und traf dort einen Theil seiner Mannschaft in heller Empörung an. Viele Matrosen wollten, erschreckt durch die Gefahren der Expedition, die Fahrt nicht weiter fortsetzen. Der französische Ritter behielt nur die Muthigen bei sich und ließ die anderen ihres Weges ziehen, dann setzte er sofort Segel bei und steuerte auf das hohe Meer hinaus.

Drei Tage lang wurde das Schiff des Barons durch Windstillen zurückgehalten; als sich das Wetter dann geändert hatte, erreichte er eine der kleineren Inseln der Gruppe der Canarien, nämlich Graciosa, und endlich eine bedeutendere Insel, Namens Lancerote, deren Länge vierundvierzig und deren Breite sechzehn Kilometer beträgt, die also ungefähr die Größe und nahezu die Form der Insel Rhodus hat. Lancerote ist reich an Weideplätzen und fruchtbarem Ackerlande, das sehr viel Gerste erzeugt. Wasserkünste und Cisternen liefern ihr reichliches gutes Wasser. Die Farbpflanze Orseille wächst hier im Ueberfluß. Die Einwohner der Insel, welche fast nackt zu gehen pflegen, sind groß und schön gewachsen, und ihre Frauen, welche Lederüberröcke tragen, die bis zur Erde reichen, sehr schön und ehrbar.

Johann von Bethencourt wollte sich, bevor er mit seinem Eroberungsprojecte offen hervortrat, wenigstens der Ergebenheit einer Anzahl der Bewohner versichern. Er kannte jedoch das Land nicht und die Sache bot unerwartete Schwierigkeiten. Er zog sich also einstweilen in den Schutz einer kleinen, mehr im Norden gelegenen Insel zurück, versammelte dort seinen Kriegsrath und legte diesem die Frage vor, was zu beginnen sei? Die allgemeine Meinung sprach sich bei dieser Gelegenheit dahin aus, daß man durch List oder Entführung sich einiger Landesbewohner bemächtigen müsse. Das Glück begünstigte den kühnen Rittersmann. Der König der Insel, Guardarfia, setzte sich mit ihm in Verbindung und schwor ihm Gehorsam als Freund, doch nicht als Unterthan. Johann von Bethencourt ließ darauf hin ein Castell oder richtiger ein Fort im südwestlichen Theile der Insel erbauen, besetzte es mit einigen Leuten unter dem Befehl Berthin von Berneval's, eines Mannes von erprobtem Eifer, und brach mit dem Reste seiner Truppen auf, um die Insel Erbanie, d. i. das heutige Fortaventura, zu erobern.

Gadifer rieth zu einer nächtlichen Landung, welche man auch unternahm; dann stellte er sich an die Spitze einer kleinen Abtheilung und durchstreifte acht Tage lang die ganze Insel, ohne einen Eingebornen zu Gesicht zu bekommen, da sich diese alle in die Gebirge geflüchtet hatten. Gadifer mußte wegen Mangels an Nahrungsmitteln zurückkehren und wandte sich nach der Insel Lobos, zwischen Lancerote und Fortaventura. Dort empörte sich aber sein erster Schiffsführer gegen ihn und er kam nur mit Mühe nach dem Fort der Insel Lancerote zurück.

Johann von Bethencourt faßte nun den Entschluß, zunächst nach Spanien zu gehen, um Proviant und neue Mannschaft zu sammeln, denn auf seine jetzige Mannschaft konnte er sich nicht allzu sehr verlassen. Er übergab also das Obercommando der Insel an Gadifer; dann nahm er feierlich von Allen Abschied und segelte auf einem Schiffe Gadifer's nach Spanien.

Man erinnert sich, daß Johann von Bethencourt vorher Berthin von Berneval zum Commandanten des Forts auf der Insel Lancerote ernannt hatte. Dieser Berneval war ein persönlicher Feind Gadifer's. Der normannische Ritter war kaum abgereist, als Berneval schon seine Leute zum Ungehorsam aufreizte, und es gelang ihm auch, einen Theil derselben auf seine Seite zu bringen, darunter vorzüglich die Gascogner, welche sich in Folge dessen gegen den Gouverneur empörten. Ohne jeden Verdacht derartiger Machinationen seitens Berneval's hatte sich dieser mit seinem Freunde Remonnet von Leveden und mehreren Anderen zur Jagd auf Seebären nach der Insel Lobos begeben. Der genannte Remonnet war nach Lancerote zurückgegangen, um neue Lebensmittel zu besorgen, fand aber zu seinem Erstaunen daselbst Berneval nicht mehr vor, der mit seinen Complicen die Insel verlassen hatte und nach einem Hafen der Insel Graciosa entwichen war, wo ein durch seine Versprechungen bethörter Schiffspatron ihm sein Fahrzeug überlassen hatte. Von Graciosa aus kehrte der Verräther Berneval nach Lancerote zurück und setzte seinen Schurkereien damit die Krone auf, daß er ein Bündniß mit dem König der Canarischen Inseln abzuschließen suchte. Der König, dem es gar nicht in den Sinn kam, daß ein Officier des Herrn von Bethencourt, auf den dieser volles Vertrauen setzte, ihn betrügen könnte, lieferte sich mit achtzig Leuten Berneval ahnungslos aus. Letzterer ließ Alle, als sie eingeschifft waren, in Fesseln legen und nach dem Hafen von Graciosa überführen. Als der König sich so schändlich hintergangen sah, sprengte er seine Fesseln und die von Dreien seiner Leute, denen es glückte, mit ihm zu entfliehen, ihre unglücklichen Gefährten blieben aber gefangen und wurden von Berneval spanischen Seeräubern übergeben, die sie zum Verkauf in fremde Länder mit fortnahmen.

Zu diesen Infamien fügte aber auch Berneval noch weitere. Auf sein Geheiß bemächtigten sich seine Leute des Fahrzeuges, das Gadifer zur Einnahme von Nahrungsmitteln nach Lancerote gesendet hatte. Remonnet wollte gegen die Verräther ankämpfen, doch befand er sich mit den Seinen einer zu großen Uebermacht gegenüber. Ihre vereinten Bitten verhinderten nicht einmal Berneval's Bande und diesen selbst, die Lebensmittel-Vorräthe, Werkzeuge, Waffen, welche Johann von Bethencourt in Lancerote aufgespeichert hatte, zu berauben und unbrauchbar zu machen. An rohen Beschimpfungen des Gouverneurs fehlte es natürlich nicht und Berneval rief: »Ich wünsche, daß Gadifer erfahre, daß ich ihn tödten würde, wenn er noch so jung wäre wie ich, da das jedoch nicht der Fall ist, werde ich es unterlassen. Wenn es mir aber einmal wieder einfallen sollte, werde ich ihn auf der Insel Lobos in's Meer tauchen, da mag er Seebären jagen, so viel er will.«

Inzwischen kamen Gadifer und seine zehn Begleiter wegen Mangels an Speise und Trank in Gefahr, auf Lobos elend umzukommen. Glücklicher Weise hatten sich die beiden Caplane des Forts von Lancerote nach dem Hafen von Graciosa begeben, wo sie einen Schiffspatron für sich gewannen, der über den Verrath Berneval's selbst aufgebracht war. Dieser Mann gab ihnen einen seiner Leute, Namens Ximenes mit, der nach dem Fort von Lancerote zurückging. Dort fand sich ein zerbrechlicher Nachen, den Ximenes mit Lebensmitteln belud; dann bestieg er denselben in Gesellschaft von vier Getreuen Gadifer's und wagte sich damit auf's Meer, um die Insel Lobos zu erreichen, wobei er den vier Stunden langen Weg, »durch die gefährlichste Stelle, welche das Meer hier als Passage bot«, zurücklegte.

Gadifer und die Seinen litten inzwischen furchtbar an Hunger und Durst. Ximenes traf gerade noch rechtzeitig ein, um sie vom Tode zu erretten. Als Gadifer von Berneval's Verrätherei hörte, schiffte er sich auf demselben kleinen Nachen ein, um nach dem Fort von Lancerote zurückzukehren. Er war auf's Höchste erzürnt über Berneval's Auftreten gegenüber den armen Canariensern, denen Herr von Bethencourt und er selbst Schutz versprochen hatten. Niemals hätte er geglaubt, daß jener Mann, den man sonst für den verläßlichsten unter Allen hielt, solcher Schurkenstreiche, solch' heimlicher Verrätherei fähig wäre.

Was begann aber Berneval selbst in dieser Zeit? Nachdem er seinen Vorgesetzten verrathen, verrieth er nicht minder seine eigenen Genossen, die ihn bei der Durchführung seiner Schändlichkeiten beigestanden hatten; er ließ Zehn von ihnen an's Land setzen, ging unter Segel in der Absicht, Johann von Bethencourt in Spanien aufzusuchen und seine nachträgliche Zustimmung zu den von ihm getroffenen Maßnahmen einzuholen, indem er ihm das Vorgefallene in seiner Weise herzustellen gedachte. Natürlich lag es in seinem Interesse, sich unbequemer Zeugen zu entledigen, und so ließ er diese einfach zurück. Diese Unglücklichen hatten zuerst den Gedanken, die Großmuth des Gouverneurs anzurufen; sie vertrauten sich deshalb ihrem Caplane, der sie in jenem Vorsatze bestärkte. Die armen Leute fürchteten sich aber vor der Rache Gadifer's, bemächtigten sich eines Schiffes und entflohen in einem Augenblicke der Verzweiflung nach dem Lande der Mauren. Das Fahrzeug strandete an der Küste der Berberei. Zehn seiner Insassen kamen dabei im Wasser um, die Anderen fielen den Heiden in die Hände und wurden als Sklaven verkauft.

Zur Zeit, als die erzählten Ereignisse sich auf der Insel Lancerote abspielten, langte Johann von Bethencourt mit Gadifer's Schiffe in Cadix an. Er ergriff zunächst strenge Maßregeln gegen seine murrende, widerspenstige Mannschaft und ließ zehn der Rädelsführer in Fesseln legen. Dann sandte er sein Schiff nach Sevilla, wo sich König Heinrich III. damals aufhielt; das Fahrzeug ging jedoch zum großen Nachtheil Gadifer's im Guadalquivir zu Grunde.

Als Johann von Bethencourt sich in Sevilla befand, empfing er dort den Besuch eines gewissen Francisco Calve, der so schnell als möglich von den Canarien gekommen war und sich anbot, mit neuen Provisionen und Waffen für den Gouverneur dahin zurückzukehren. Baron von Bethencourt wollte hierüber jedoch nicht eher eine Entschließung fassen, als bis er den König selbst gesprochen hätte.

Inzwischen langte auch Berneval mit seinen thätigsten Spießgesellen an und brachte einige Canarier mit, um diese als Sklaven zu verkaufen. Der Verräther hoffte seine Schändlichkeiten in einem solchen Lichte hinzustellen, daß ihm gar noch ein Dank für seine Maßregeln zu Theil würde, wenn es ihm gelang, Johann von Bethencourt zu täuschen; er hatte aber ohne einen gewissen Courtille gerechnet, der auf Gadifer's Seite stand, und sich gleichzeitig mit ihm einfand. Dieser wackere Soldat brachte die Betrügereien Berneval's an den Tag und auf seine Aussagen hin wurde der Verbrecher im Gefängniß zu Cadix in Fesseln gelegt. Courtille theilte auch das Nöthige über die Lage der an Bord befindlichen Canarier mit. Der normannische Ritter konnte zwar Sevilla nicht selbst in dem Augenblicke verlassen, da er eine Audienz beim Könige haben sollte, doch gab er gemessenen Befehl, die Insulaner mit aller Rücksicht zu behandeln. Während dieser Verhandlungen war jedoch das Schiff, welches sie trug, schon nach Aragon geführt und die armen Leute wirklich als Sklaven verkauft worden.

Johann von Bethencourt hatte es nun erreicht, sich dem Könige von Castilien persönlich vorzustellen, und sagte, nachdem er den vorläufigen Erfolg seines kühnen Zuges geschildert, Folgendes: »Ich komme, Sire, um Sie um Unterstützung anzugehen und mir gleichzeitig die Genehmigung auszuwirken, die Bewohner der Länder, welche man die Canarischen Inseln nennt, zum christlichen Glauben zu bekehren, Sie als König und Herrn der genannten Gebiete nebst Umgebung ausrufen zu lassen, da Sie ja doch der nächst interessirte König sind, und zu bitten, daß Sie geruhen mögen, mich als Lehenspflichtigen anzuerkennen«. Sehr erfreut nahm der König das Anerbieten des normannischen Ritters an. Er belehnte ihn mit stellvertretender höchster Gewalt auf den Canarischen Inseln und bewilligte ihm unter Anderem den fünften Theil der von jenen Inseln nach Spanien kommenden Waaren. Außerdem machte er ihm ein Geschenk von 20.000 Maravedis (etwa 12.000 Mark – 6000 fl.), um alle für den Gouverneur Gadifer nöthigen Ausrüstungs-Gegenstände, Lebensmittel u. s. w. einzukaufen, und verlieh ihm überdies das Recht, auf den Canarien selbst Geld zu prägen.

Leider wurden diese 20.000 Maravedis einem unzuverlässigen Mann übergeben, der nach Frankreich entfloh und das Geschenk des Königs von Castilien raubte.

Als Ersatz erhielt Johann von Bethencourt von Heinrich III. ein wohlausgerüstetes Fahrzeug mit vierundzwanzig Mann Besatzung und reicher Ladung an Nahrungsmitteln, Waffen und Werkzeugen aller Art. Johann von Bethencourt schrieb unter dem Ausdruck des wärmsten Dankes für die Freigebigkeit des Königs an Gadifer, was ihm hier auszurichten gelungen sei, gab seiner Erregung und »Verblüffung« Ausdruck über Berneval's Schurkenstreiche, da er gerade diesen für ganz zuverlässig gehalten hatte, und meldete ihm die nahe bevorstehende Abfahrt des vom Könige von Castilien geschenkten Schiffes.

Während dieser Zeit wurde aber die Insel Lancerote der Schauplatz sehr ernster Ereignisse. Der König Guardarfia, tief entrüstet über das Verfahren des Verräthers Berneval ihm gegenüber, hatte sich erhoben, und es waren in Folge dessen mehrere Leute Gadifer's von den Canariern umgebracht worden. Gadifer war im Begriff, die Bestrafung der Schuldigen zu fordern, als ein Verwandter des Königs, der Eingeborne Ache, ihm den Vorschlag machte, sich Guardarfia's zu bemächtigen und ihn zu seinen Gunsten zu entthronen. Dieser Ache war nichts als ein Betrüger, der, nachdem er seinen König verrathen, auch die Normannen hintergehen und sie wieder aus dem Lande treiben wollte. Da Gadifer diese schlechten Absichten nicht erkannte und den Tod seiner Leute rächen wollte, nahm er den Vorschlag Ache's an, und kurze Zeit darauf, am Tage der heiligen Katharina, wurde der König überfallen, nach dem Fort geschleppt und in Ketten gelegt.

Wenige Tage später aber überfiel der nun zum König ausgerufene Ache die Leute Gadifer's und verwundete mehrere tödtlich. Schon in der folgenden Nacht jedoch gelang es Guardarfia nochmals, zu entkommen, und nun brachte er Ache in seine Gewalt und ließ ihn ohne Umstände zu Tode steinigen und verbrennen.

Der über die Gewaltscenen, welche sich fast täglich auf der Insel abspielten, aufgebrachte Gouverneur beschloß jetzt, alle männlichen Bewohner des Landes zu tödten und nur die Frauen und Kinder zu schonen, um diese taufen zu lassen. Ungefähr zu eben dieser Zeit traf indeß das von Johann von Bethencourt abgesandte Schiff ein, wodurch Gadifer von anderen Dingen in Anspruch genommen wurde. Johann von Bethencourt theilte Gadifer officiell mit, daß er ein Lehensverhältniß der Canarischen Inseln mit dem Könige verabredet habe, worüber der Gouverneur keineswegs erfreut war, da auch er ein Anrecht auf die erwähnten Inseln zu haben glaubte. Er verheimlichte jedoch seine Mißstimmung und nahm die neuen Ankömmlinge so gut wie möglich auf.

Die Löschung der Ladung an Lebensmitteln und Waffen ging sofort vor sich, dann aber schiffte sich Gadifer auf jenem Fahrzeuge ein, um die benachbarten Inseln näher in Augenschein zu nehmen. Ihn begleiteten Remonnet und mehrere Andere, auch nahm er verschiedene Eingeborne mit, die ihm als Führer dienen sollten.

Ohne Unfall kam Gadifer bei der Insel Fortaventura an. Einige Tage nach der Landung brach er mit dreißig Mann Bedeckung auf, um das Land selbst kennen zu lernen. Sehr bald aber verließ ihn ein großer Theil seiner Mannschaften und nur dreizehn Leute, darunter zwei Bogenschützen, hielten noch zu ihm. Gadifer unterbrach jedoch deshalb seinen Zug nicht. Nach Durchwatung eines ziemlich bedeutenden Wasserlaufes, kam er in ein prächtiges, von achthundert Palmen beschattetes kleines Thal. Hier wurde Rast gemacht und dann zog die Gesellschaft in der Nähe einer lang gestreckten Küste weiter.

Da zeigten sich gegen hundert Eingeborne, welche die wenigen Portugiesen umzingelten und sie zu vernichten drohten. Gadifer hielt jedoch nebst seinen Leuten tapfer Stand, so daß es ihnen gelang, ihre Feinde in die Flucht zu schlagen, und sie gegen Abend ihr Schiff wieder erreichen konnten, wobei sie vier Frauen als Gefangene mitführten.

Am folgenden Tage verließ Gadifer Fortaventura und ankerte bei Gran-Canaria in einem Hafen zwischen Teldez und Argannez. Fünfhundert Eingeborne sammelten sich um ihn, ohne feindselige Haltung zu zeigen; sie tauschten vielmehr gegen Angelhaken und Eisenwaaren ihre Landesproducte aus, wie z. B. Feigen und Drachenblut, eine vom Drachenblutbaume herstammende harzige Substanz mit balsamischem, höchst angenehmem Geruche. Die Canarier bewahrten den Fremden gegenüber jedoch eine vorsichtige Zurückhaltung, denn sie erinnerten sich noch der schonungslosen Behandlung, die sie zwanzig Jahre früher von Lopez und dessen Leuten bei Gelegenheit eines Einfalls derselben in ihre Insel erfahren hatten, und gestatteten deshalb Gadifer auch nicht, an's Land zu gehen.

Der Gouverneur mußte also wieder in See gehen, ohne Gran-Canaria näher untersucht zu haben, und begab sich nun nach der Eiseninsel (Hierro oder Ferro); hier berührte er indeß kaum die Küste und ging mit seinem Schiffe noch nach der Insel Gomera, auf der er die Feuer der Eingebornen leuchten sah. Mit Tagesanbruch wollten einige von Gadifer's Leuten an's Land gehen; die wegen ihrer Kampfgeschicklichkeit und Unerschrockenheit gar nicht zu verachtenden Gomeriten aber drangen auf die Castilianer ein, welche in aller Eile sich wieder an Bord zurückziehen mußten.

Sehr enttäuscht durch den Empfang der wilden Canarier, beschloß Gadifer, sein Heil noch einmal auf der Eiseninsel zu versuchen. Er lichtete also die Anker und kam noch bei Tage vor jener Insel an. Hier konnte er, ohne Widerstand zu finden, landen und verweilte auch zweiundzwanzig Tage lang an derselben Stelle.

Im Innern bot diese Insel einen wahrhaft herrlichen Anblick durch mehr als hunderttausend schlanke Pinien. Klare und wasserreiche Bäche bewässerten die Landschaft. Wachteln gab es im Ueberfluß und Schweine, Ziegen und Schafe traf man in großer Menge an.

Von diesem gastfreundlichen Lande aus zogen die Eroberer nach der Insel Palma und ankerten daselbst in einem Hafen zur rechten Hand eines bedeutenden Flusses. Diese Insel lag am weitesten in den Atlantischen Ocean hinaus. Bedeckt mit Pinien und Drachenbäumen, bewässert von schönen Flüssen und geschmückt mit einer saftigen Grasdecke schien sie für jede Art Cultur geeignet; ihre großen, kräftigen und wohlgebauten Bewohner zeichneten sich durch hübsche Gesichtszüge und auffallend weißen Teint aus.

Gadifer verweilte hier nicht lange; seine Matrosen versorgten sich mit Wasser für die Rückfahrt, und nachdem man binnen zwei Tagen und zwei Nächten längs der übrigen Inseln des Archipels hingesegelt war, ohne dabei an's Land zu gehen, kamen Alle nach dem Fort von Lancerote zurück. Drei Monate lang hatte ihre Abwesenheit gedauert.

Während dieser Zeit hatten ihre Gefährten, welche im fortwährenden Streite mit den Eingebornen standen, eine große Anzahl Gefangene gemacht und tagtäglich trafen viele der nun entmuthigten Canarier ein, um sich auf Gnade und Ungnade zu ergeben und sich taufen zu lassen.

Erfreut über diese Erfolge, sandte Gadifer einen seiner Edelleute nach Spanien, um Johann von Bethencourt über die jetzigen Verhältnisse dieser kanarischen Colonie Bericht zu erstatten.

II.

Rückkehr Johann's von Bethencourt. – Eifersucht Gadifer's. – Johann von Bethencourt besucht den Archipel. – Gadifer zieht zur Eroberung von Gran-Canaria aus. – Zwistigkeiten der beiden Befehlshaber. – Sie gehen nach Spanien. – Gadifer wird vom König getadelt. – Rückkehr des normannischen Ritters. – Die Eingebornen von Fortaventura lassen sich taufen. – Johann von Bethencourt kommt nach dem Pays de Caux. – Rückkehr nach Lancerote. – Landung an der Küste Afrikas. – Eroberung von Gran-Canaria, Palma und Ferro. – Maciot wird zum Gouverneur des Archipels ernannt. – Johann von Bethencourt erlangt in Rom vom Papste die Ernennung eines canarischen Bischofs. – Seine Rückkehr in das Vaterland und sein Tod.

———

Der Gesandte des Gouverneurs war in Cadix noch nicht eingetroffen, als Baron von Bethencourt schon persönlich vor dem Fort von Lancerote mit »einer hübschen kleinen Gesellschaft« landete. Gadifer und die Seinen ebenso wie die getauften Canarier empfingen sie mit großen Ehren. Wenige Tage nachher ergab sich auch König Guardarfia auf Gnade und Ungnade und trat mit allen seinen Leuten am 20. Februar 1404 zum Christenthum über. Johann von Bethencourt's Capläne verfaßten auch auf seinen Wunsch ein einfaches Büchlein über die Grundelemente des Christenthums, die Schöpfung der Welt, den Sündenfall Adam's und Eva's, die Geschichte Noah's und des Thurms zu Babel, das Leben der Patriarchen, die Geschichte Jesu Christi und seiner Kreuzigung durch die Juden, und endlich gab es Anleitung, wie man an die zehn Gebote, das Sacrament des Altars, die Osterfeier, die Beichte und andere Punkte zu glauben habe.

Johann von Bethencourt war ein ehrgeiziger Mann. Nicht zufrieden damit, den Archipel der Canarien erforscht und sozusagen in Besitz genommen zu haben, dachte er schon daran, die benachbarten oceanischen Küstengebiete Afrikas zu erobern. Schon als er wieder nach Lancerote kam, trug er sich insgeheim mit solchen Gedanken, obwohl ihm noch viel zu thun übrig blieb, um auf dieser Inselgruppe, deren Herr er doch vorläufig nur dem Namen nach war, eine dauernde Regierung zu begründen. Das bestimmte ihn also, sich zunächst dieser Aufgabe zuzuwenden und alle von Gadifer schon früher erforschten Inseln nun auch selber zu besuchen.

Vor der Abreise kam es da zwischen ihm und Gadifer zu einer Auseinandersetzung, welche wir nicht übergehen dürfen. Gadifer verlangte unter Hervorhebung seiner Verdienste von dem Baron eine Belohnung; er wünschte Fortaventura, Teneriffa und Gomer zum Geschenk.

»Mein würdiger Freund, erwiderte der Baron, die Inseln und Länder, die Sie von mir beanspruchen, sind noch nicht einmal erobert. Es liegt nicht im Geringsten in meiner Absicht, Ihre Bemühungen unbelohnt zu lassen, denn Sie haben sich große Verdienste um unsere Sache erworben. Für jetzt aber bitte ich Sie, vollenden wir erst unser Unternehmen und bleiben wir Brüder und Freunde.

– Das klingt zwar Alles recht schön, entgegnete Gadifer, doch mit einer Maßregel bin ich auch gar nicht zufrieden, daß Sie nämlich die Canarischen Inseln vom König von Castilien zu Lehen genommen und sich dabei zum Lehnsherrn aufgeworfen haben.

– Was Sie da einwenden, antwortete Johann von Bethencourt, ist zwar richtig; ich habe das Lehen angetreten und betrachte mich, so lange es dem Könige gefällt, hier als rechtmäßigen Herrn. Doch warten Sie nur die endliche Entwickelung der ganzen Angelegenheit ab und ich werde nicht anstehen, Ihnen so viel zukommen zu lassen, daß Sie gewiß zufrieden sind.

– Ich bleibe nicht lange mehr in diesem Lande, erwiderte Gadifer, denn ich muß nach Frankreich zurückkehren. Ich mag nicht mehr hier bleiben.«

Mit diesen Worten trennten sich die beiden Cavaliere; Gadifer beruhigte sich jedoch allmälig und weigerte sich auch nicht, Johann von Bethencourt auf seiner Rundreise zu begleiten.

Gut bewaffnet und reichlich mit Allem versehen, ging Baron von Bethencourt nach Fortaventura unter Segel. Er verweilte auf dieser Insel drei volle Monate und brachte eine große Menge Eingeborne in seine Gewalt, die er nach der Insel Lancerote schaffen ließ. In einer Zeit, da alle Entdeckungsreisenden in gleicher Weise verfuhren, darf uns diese Art des Auftretens nicht Wunder nehmen. Während seines Aufenthaltes durchstreifte der Baron die ganze Insel, nachdem er zum Schutze gegen die Angriffe der großen, starken und starr auf ihrem Recht bestehenden Eingebornen eine Befestigung errichtet hatte. Es wurde zu diesem Zwecke nämlich die Citadelle Richeroque, deren Spuren man noch heute inmitten eines Weilers findet, am Abhange eines hohen Berges erbaut.

Jenerzeit übernahm Gadifer, der seine Beschwerden und seine üble Laune, die sich manchmal in harten Worten Luft machten, keineswegs vergessen hatte, doch den Befehl über eine Compagnie, welche der Baron zum Zweck der Eroberung von Gran-Canaria zu seiner Verfügung stellte.

Er brach dann am 24. Juli 1404 auf, doch hatte diese Expedition keinen dauernden Erfolg. Zuerst wurde sie auf der See von heftigen Stürmen und ungünstigen Winden heimgesucht. Endlich erreichten die Leute zwar den Hafen von Teldes, da es indeß schon Nacht wurde und eine sehr frische Brise wehte, wagten sie nicht, hier an's Land zu gehen, sondern fuhren noch ein Stück weiter bis zu der kleinen Stadt Arguynegui, bei welcher sie elf Tage lang vor Anker lagen. Von ihrem König Artaney aufgereizt, legten ihnen die hiesigen Bewohner aber da und dort einen verderblichen Hinterhalt, wodurch Gadifer's Mannschaft ein empfindlicher Schaden zugefügt wurde. Es kam auch zu einem Scharmützel mit Blutvergießen, da die Castilier sich jedoch an Zahl zu schwach fühlten, wichen sie zurück, hielten sich noch zwei Tage vor Teldes auf und segelten dann wieder nach Lancerote.

Gadifer überließ sich wegen dieses Mißerfolges einer solchen üblen Stimmung, daß er an Allem zu tadeln hatte, was um ihn vorging. Die Eifersucht gegen seinen Chef wuchs mit jedem Tage und verleitete ihn zu den härtesten Beschuldigungen, in denen er wiederholt aussprach, daß der Baron selbst eigentlich gar nichts ausgeführt habe und daß Alles besser stehen würde, wenn nicht immer Andere ihre Hand mit im Spiele hätten. Diese Worte kamen dem Baron zu Ohren, der darüber erklärlicher Weise höchst aufgebracht war. Er nannte Gadifer einen mißgünstigen Eiferer, was einen harten Wortwechsel zwischen den beiden Führern zur Folge hatte. Gadifer bestand darauf, das Land zu verlassen, wo er, je länger er hier blieb, nur noch mehr verlieren könne. Da sich Johann von Bethencourt eben anschickte, noch einmal nach Spanien zu gehen, so schlug er Gadifer vor, ihn zu begleiten, um ihre Streitigkeiten vor Gericht zum Austrag zu bringen. Gadifer stimmte zu; die beiden Rivalen reisten indeß nicht miteinander, sondern der Baron auf seinem Schiffe und Gadifer auf dem seinigen. Beide kamen nach Sevilla und Gadifer brachte seine Klagen an; da der König von Castilien ihm aber nach allen Seiten Unrecht gab und Baron von Bethencourt's Maßnahmen vollständig billigte, so verließ Gadifer Spanien, kehrte nach Frankreich zurück und kam auch später niemals wieder nach den Canarischen Inseln, welche er für sich selbst zu erwerben gedacht hatte.

Baron von Bethencourt nahm fast gleichzeitig vom Könige Abschied. Die Verwaltung der jungen Kolonie erheischte dringend seine Anwesenheit. Vor seiner Abreise bereiteten ihm die Bewohner von Sevilla, bei denen er in hohem Ansehen stand, mancherlei Huldigungen und – was noch wichtiger war – versorgten ihn reichlich mit Waffen, Lebensmitteln, Silber und Gold.

Johann von Bethencourt kam nach der Insel Fortaventura und wurde von den Seinen sehr freudig empfangen. Gadifer seinerseits hatte vor der Abfahrt seinen Bastard Annibal an seiner Statt zurückgelassen, dem der Baron indessen seinen berechtigten Groll gegen den früheren Nebenbuhler nicht entgelten ließ.

Während der ersten Zeit der Uebernahme der Geschäfte auf der Insel durch Johann von Bethencourt kam es zu zahlreichen Gefechten mit den Canariern, welche sogar die Befestigung von Richeroque zerstörten, nachdem sie eine Kapelle verbrannt und die Proviantspeicher beraubt hatten. Der Baron verfolgte sie eifrig und es gelang ihm auch, die Aufständischen vollständig zu zerstreuen und zu unterwerfen. Dann rief er schnellstens eine Anzahl Leute von Lancerote herbei, durch die er die zerstörte Citadelle sofort wieder aufbauen ließ.

Nichtsdestoweniger kam es immer wieder zu Gefechten mit den Canariern, wobei viele derselben fielen, unter Anderen auch ein Riese von neun Fuß Höhe, den Johann von Bethencourt gern lebend gefangen hätte. Der Baron konnte dem Sohne Gadifer's übrigens ebensowenig vertrauen wie den Leuten, welche dessen Begleitung bildeten. Der Bastard hatte von seinem Vater die Eifersucht auf den Baron gleichsam geerbt; da der Letztere jedoch seiner Hilfe jetzt noch nicht entbehren konnte, verheimlichte er sein Mißtrauen gegen ihn. Zum Glück übertraf die Anzahl seiner eigenen Leute beiweitem die der treu gebliebenen Anhänger Gadifer's. Inzwischen nahmen die Beschwerden Annibal's in solchem Maße zu, daß ihm der Baron einen seiner Lieutenants, Jean le Courtois, zuschickte, um jenen an seinen Eid zu erinnern und ihn zu ermahnen, darnach auch zu handeln.

Jean le Courtois wurde sehr übel empfangen; er gerieth mit dem Bastard und dessen Leuten in Streit, vorzüglich wegen gewisser canarischer Gefangener, welche diese unrechtmäßiger Weise zurückhielten und auch ihm nicht ausliefern wollten. Annibal mußte sich zuletzt doch fügen; als Jean le Courtois dann zu dem Baron zurückkehrte, erzählte er ihm die Unverschämtheit des Bastarden und suchte seinen Herrn gegen diesen aufzureizen. »Nein, mein Herr, antwortete der gerechte Bethencourt, ich will nicht, daß man ihm Unrecht thue, weder ihm, noch seinen Leuten. Man muß nicht Alles thun, wozu man vielleicht berechtigt wäre, und immer damit zufrieden sein, seine Ehre, wenn auch nicht seinen Vortheil zu wahren.« Gewiß schöne Worte, welche sich Jedermann merken sollte.

Trotz dieser inneren Mißhelligkeiten nahm der Krieg zwischen den Eingebornen und den Eroberern seinen Fortgang, wobei Letztere, Dank ihrer besseren Bewaffnung auch mit schwerem Geschütz, stets im Vortheil blieben. Die Könige von Fortaventura waren denn auch bald zu Unterhandlungen geneigt und sandten einen Canarier zum Baron von Bethencourt, um von diesem einen Waffenstillstand zu erlangen. Sie fügten auch hinzu, daß es ihr Wunsch sei, sich zum Christenthume zu bekehren. Sehr erfreut über diese Eröffnungen antwortete der Baron, daß die Könige mit Freuden empfangen werden sollen, wenn sie zu ihm kämen.

Sofort stellte sich zunächst der im Nordwesten der Insel regierende König Maxorata mit einem Gefolge von zweiundzwanzig Personen ein, welche Alle am 18. Januar 1405 getauft wurden. Drei Tage später erhielten zweiundzwanzig andere Landesbewohner die heilige Taufe. Am 25. Januar stellte sich der König, der die Halbinsel Handia, im Südosten Fortaventuras, beherrschte, mit sechsundzwanzig Unterthanen ein, welche ebenfalls getauft wurden. In kurzer Zeit bekannten sich nun überhaupt alle Bewohner von Fortaventura zur katholischen Religion.

Baron von Bethencourt gedachte nun, erfreut über diese Erfolge, einmal sein Vaterland wieder zu sehen. Er überließ den Oberbefehl und die Verwaltung der Inseln seinem neuen Lieutenant Jean le Courtois und reiste am letzten Tage des Januars unter den Thränen und Segenswünschen seiner Gefährten ab, indem er drei Männer und eine Frau von den Inseln mitnahm, denen er das Königreich Frankreich zeigen wollte. So ging er unter Segel. »Gott geleite ihn und führe ihn glücklich zurück!« lautet der Bericht.

Nach einundzwanzig Tagen langte Baron von Bethencourt im Hafen von Harfleur an und kam zwei Tage später in seinem Hotel von Grainville zurück. Die gesammte angesehenere Bevölkerung des Landes veranstaltete Festlichkeiten zu seiner Begrüßung. Es lag in Johann von Bethencourt's Absicht, sobald als möglich nach den Canarischen Inseln zurückzukehren. Er hoffte dabei eine Anzahl freiwilliger Begleiter zu finden und engagirte auch Leute von allen Berufsarten, denen er den Besitz von Ländereien in Aussicht stellte. So brachte er etwa hundert Auswanderer zusammen, unter denen achtundzwanzig Kriegsleute waren, von welchen dreiundzwanzig ihre Frauen mitnahmen. Zum Zwecke der Ueberführung der Gesellschaft wurden zwei Schiffe hergerichtet, als Sammeltag aber der 6. Mai verabredet. Am 9. desselben Monats ging der Baron unter Segel und landete glücklich in Lancerote, vierundeinhalb Monate nach seinem Verlassen des Archipels.

Der edle Normanne wurde mit dem Klange von Trompeten, Clarinetten, Tamburins, Harfen, Hörnern und anderen Instrumenten empfangen. »Man hätte Gott nicht donnern hören, so geräuschvoll war die Musik.« Die Canarier selbst feierten die Rückkehr des Gouverneurs mit Tänzen und Gesängen und riefen: »Da kommt unser König!« Auch Jean le Courtois stellte sich eiligst bei seinem Vorgesetzten ein, der ihn mit der Frage empfing, wie Alles ginge. »Herr, Alles geht von Tag zu Tag besser!« antwortete der Lieutenant.

Die Gefährten des Barons von Bethencourt erhielten mit ihm vorläufiges Unterkommen im Fort Lancerote. Das Land schien ihnen sehr zu gefallen. Sie aßen Datteln und andere Früchte des Landes, die ihnen ausnehmend mundeten »und Keinem etwas schadeten«.

Nach einigem Aufenthalte in Lancerote brach Johann von Bethencourt mit seinen neuen Leuten auf, die Insel Fortaventura zu besuchen. Hier war der ihm bereitete Empfang nicht minder herzlich, vorzüglich von Seiten der Canarier und ihrer Könige. Letztere nahmen mit dem Baron in der Festung Richeroque ein glänzendes Mahl ein, das Jean le Courtois hatte herrichten lassen.

Johann von Bethencourt trat nun mit der Absicht hervor, Gran-Canaria zu erobern, wie früher Lancerote und Fortaventura. Er hoffte auch, daß sein Neffe Maciot, den er aus Frankreich mitgebracht hatte, ihm in der Regierung der Insel folgen würde, damit der Name Bethencourt in diesem Lande nicht aussterbe. Eben dieses Project theilte er dem Lieutenant Jean le Courtois mit, der es nach allen Seiten billigte und hinzufügte: »Herr, wenn es Gott gefällt, daß Sie nach Frankreich zurückkehren, so werde auch ich Ihnen folgen. Ich bin ein schlechter Ehemann; seit fünf Jahren schon hab' ich meine Frau nicht gesehen, doch – ehrlich gesprochen – sie wird sich auch nicht besonders d'rum gekränkt haben«.

Die Abfahrt nach Gran-Canaria wurde für den 6. Oktober 1405 festgesetzt. Drei Fahrzeuge trugen die kleine Kriegsmacht des Barons. Der Wind verschlug diese aber zunächst nach der afrikanischen Küste, wo sie an Cap Bojador vorübersegelten und Johann von Bethencourt an's Land ging. Er führte einen Streifzug bis auf acht Meilen in das Innere aus und bemächtigte sich auch dreier Eingeborner und einiger Tausend Kameele, welche er nach seinem Ankerplatze hintrieb. Von den Thieren, deren Acclimatisation auf den Canarischen Inseln zu gelingen versprach, nahm man so viel als möglich an Bord, und der Baron ging unter Segel, indem er Cap Bojador wieder verließ, welches er die Ehre hatte, dreißig Jahre vor den portugiesischen Seefahrern zu entdecken.

Auf der Fahrt von der Küste Afrikas nach Gran-Canaria wurden die drei Schiffe durch einen Sturm getrennt. Das eine kam nach Fortaventura, das andere nach der Insel Palma. Zuletzt fanden sich jedoch alle am Orte des verabredeten Rendezvous ein. Gran-Canaria maß übrigens gegen zwanzig Meilen in der Länge und zwölf Meilen in der Breite. Es hatte die Gestalt einer Egge. Im Norden war es eben und bergig im Süden. Weiden, Drachen-, Oliven-, Feigen- und Dattelbäume bildeten hier wirkliche Wälder. Schafe, Ziegen und wilde Hunde fanden sich in großen Mengen auf der Insel. Der leicht zu bearbeitende Boden lieferte jährlich zwei Kornernten, ohne Düngung zu brauchen. Die Bewohner bildeten ein ziemlich großes Volk und nannten sich selbst alle Edelleute.

Als Johann von Bethencourt seine Ausschiffung vollendet, dachte er an die Eroberung des Landes. Leider waren seine normannischen Krieger durch den kleinen Streifzug auf afrikanischem Boden sehr hochmüthig geworden, und wenn man sie so reden hörte, glaubten sie allein in der Zahl von zwanzig Mann ganz Gran-Canaria mit seinen 10.000 Einwohnern unterwerfen zu können. Als der Baron von Bethencourt diese Ueberhebung wahrnahm, ermahnte er die Leute ernstlich zu kluger Vorsicht, worauf sie jedoch nicht im Mindesten achteten. Das sollte ihnen theuer zu stehen kommen. Nach einem Scharmützel, in dem sie gegen die Canarier zuerst im Vortheil gewesen waren, lösten sie sich in einzelne kleine Abtheilungen auf; später von den Eingebornen überfallen, wurden zweiundzwanzig Mann, darunter der Lieutenant Jean le Courtois und Annibal, Gadifer's Sohn, durch dieselben niedergemacht.

Nach diesem so verhängnißvollen Zusammenstoße verließ Baron von Bethencourt Gran-Canaria, um sich zunächst die Insel Palma zu unterwerfen. Die Palmeros waren sehr gewandt im Steineschleudern und verfehlten nur selten ihr Ziel. In den zahlreichen Gefechten mit den Eingebornen gab es denn auch stets eine ziemliche Anzahl Todte aus beiden Seiten, mehr jedoch auf der Seite der Canarier als auf der der Normannen, von denen etwa Hundert umkamen.

Sechs Wochen lang dauerten die Scharmützel fort, bis der Baron die Insel Palma verließ und sich zu einem dreimonatlichen Aufenthalte nach der Insel Ferro begab, eine große, sieben Meilen lange und fünf Meilen breite Insel von der Form eines Halbmondes. Sie bildet eine Hochebene mit einzelnen Berggipfeln. Da und dort beschatten sie kleine Wäldchen von Pinien und Lorbeerbäumen. Die an den hohen Bergen sich ansammelnden Dunstmassen liefern dem Boden hinreichende Feuchtigkeit und machen ihn zum Getreide- und Weinbau geeignet. Wild giebt es hier im Ueberfluß. Schweine, Ziegen und Schafe tummeln sich auf dem Lande neben großen Eidechsen, welche fast die Größe der amerikanischen Iguane (Kropfeidechsen) erreichen. Die Urbewohner des Landes selbst, sowohl Männer als Frauen, sind sehr hübsch, lebhaft, lustig, gesund, körperlich gewandt und, wie es scheint, sehr heiratslustig. Alles in Allem war die Insel Ferro die »gemüthlichste« von allen im Archipel.

Nach Eroberung der Inseln Ferro und Palma kehrte Johann von Bethencourt mit seinen drei Schiffen nach Fortaventura zurück. Diese siebzehn lange und acht Meilen breite Insel besteht abwechselnd aus Ebenen und Bergen, doch ist ihr Boden weniger zerrissen und zerklüftet als der der anderen Inseln der Gruppe. Reiche Ströme von süßem Wasser winden sich hier durch die herrlichsten Wälder; Euphorbien mit milchigem, aber scharfem Safte liefern ein heftiges Gift. Daneben wuchern in üppiger Fülle Dattel-, Oel- und Mastixbäume, sowie eine gewisse Farbepflanze, deren Cultur außerordentlich lohnend sein mußte. Leider bietet die Küste von Fortaventura nirgends einen geeigneten Hafen für große Schiffe, kleinere Fahrzeuge finden daselbst aber stets eine sichere Zuflucht.

Auf eben dieser Insel schritt Baron von Bethencourt zum ersten Male zur Austheilung von Land für seine Kolonisten und ging dabei mit solcher Gerechtigkeit zu Werke, daß Jedermann mit dem empfangenen Loose zufrieden war. Seine eigenen Gefährten, d. h. Diejenigen, die er selbst mit hierher gebracht hatte, sollten außerdem neun Jahre lang von allen Steuern und Abgaben befreit bleiben.

Die Frage der Religion und der religiösen Verwaltung konnte einem so gottesfürchtigen Manne, wie dem Baron von Bethencourt, nicht gleichgiltig sein. Er beschloß also, sich nach Rom zu begeben und sich für das Land einen Bischof zu erbitten, der hier als Hüter des katholischen Glaubens schalten und walten sollte. Vor der Abreise aber ernannte er seinen Neffen, Maciot von Bethencourt, zum Stellvertreter und Gouverneur aller Inseln des Archipels. Unter seiner Leitung sollten zwei »Sergeanten« functioniren, denen speciell die Rechtspflege zufiel. Er ordnete ferner an, daß ihm zweimal jährlich ausführliche und umfassende Berichte nach der Normandie gesendet würden und daß die Einkünfte von Lancerote und Fortaventura zunächst zur Erbauung zweier Kirchen Verwendung finden sollten.

Seinem Neffen Maciot sagte er: »Im Uebrigen lasse ich Euch die volle Gewalt und Selbstbestimmung in Allem, was Ihr zu thun für gerathen findet und wobei Ihr selbstverständlich meine Ehre und unseren Vortheil stets im Auge behaltet. So weit das möglich ist, folgt Ihr den Sitten Frankreichs und der Normandie, z. B. in der Rechtspflege und wo das überhaupt thunlich erscheint. Auch bitte ich Euch und hinterlasse es als den Auftrag, der mir am meisten am Herzen liegt, haltet Frieden, seid einig untereinander und liebt Euch wie Brüder, vorzüglich dürft Ihr, die Edelleute des Landes, niemals gegenseitig neidisch und mißgünstig sein. Es ist Jedem sein Theil geworden. Das Land ist groß genug für Alle; fügt Euch ineinander und erinnert Euch der Zusammengehörigkeit Aller. Etwas Besseres weiß ich zum Abschied nicht zu sagen, als die Worte: Bewahret Euch den inneren Frieden und Alles wird sich zum Besten wenden!«

Drei Monate lang verweilte Baron von Bethencourt dann aus Fortaventura und auf den anderen Inseln. Er ritt auf seinem Maulthiere überall umher und unterhielt sich mit den Bewohnern des Landes, welche schon anfingen, sich der normannischen Sprache zu bedienen. Maciot und die übrigen Edelleute begleiteten ihn. Er wies auf Alles hin, was mit Vortheil auszuführen sei, und gab auch die nöthigen Mittel und Wege an. Nachdem er so den ganzen von ihm eroberten Archipel durchstreift, ließ er durch Ausrufer bekannt machen, daß er am 15. December des laufenden Jahres nach Rom abreisen werde.

Nach Lancerote zurückgekehrt, blieb Baron von Bethencourt daselbst bis zur Abfahrt. Er befahl dann noch allen Edelleuten, die er einst selbst hierher gebracht, seinen Handwerkern und den drei canarischen Königen, sich zwei Tage vor seiner Abreise hier einzufinden, um ihnen seinen letzten Willen mitzutheilen und sie dem Schutze des Höchsten zu empfehlen.

Kein Einziger fehlte an dem bestimmten Tage. Baron von Bethencourt empfing Alle in der Festung von Lancerote, wo er sie Alle reichlich bewirthete. Nach beendigtem Mahle betrat er einen etwas erhöhten Stuhl, wiederholte seine früheren Ermahnungen, wies Alle darauf hin, daß sie von nun an nur seinem Neffen Maciot zu gehorchen hätten, erinnerte sie an den ihnen zukommenden fünften Theil der Erträgnisse und legte ihnen an's Herz, den Satzungen des Christenthums treu zu bleiben und vor Allem Gott zu lieben. Dann wählte er noch Diejenigen aus, welche ihn nach Rom begleiten sollten, und machte sich bereit zur Abreise.

Kaum hatte sein Schiff die Anker gelichtet, als von allen Seiten ein Seufzen und Wehklagen anhob. Europäer und Canarier weinten, weil sie diesen »gerechtesten aller Herren« niemals wiederzusehen fürchteten. Eine große Menge derselben lief noch bis an die Schultern in's Wasser und versuchte das Schiff, welches ihn entführte, zurückzuhalten. Doch die Segel waren einmal gehißt. Herr von Bethencourt reist ab. »Gott wolle ihn in seiner Gnade vor jedem Uebel und Unfalle behüten und bewahren.«

Nach sieben Tagen langte der normannische Baron in Sevilla an. Von dort begab er sich, um den König zu treffen, nach Valladolid, woselbst ihm ein ausgezeichneter Empfang zu Theil wurde. Er erzählte dem Könige von Spanien die Geschichte seiner Eroberungen und bat ihn gleichzeitig um Empfehlungsbriefe für den Papst, um die Ernennung eines Bischofs der Canarischen Inseln zu erlangen. Der König gab ihm, nachdem er ihn mit Gunstbezeugungen und Geschenken überhäuft, die gewünschten Briefe, und Baron von Bethencourt brach mit glänzendem Gefolge nach Rom auf.

In der Ewigen Stadt angelangt, wohnte der Baron daselbst drei Wochen lang. Er wurde bei Innocenz VII. zum Fußkusse zugelassen; der geistliche Oberhirt beglückwünschte ihn, daß er die unterworfenen Canarier Alle zum katholischen Glauben bekehrt habe, und lobte seinen Muth, sich überhaupt so weit von Frankreich weggewagt zu haben. Dann wurden die vom Baron von Bethencourt erbetenen Bullen ausgefertigt und Albert des Maisons zum Bischof aller Canarischen Inseln ernannt. Endlich verabschiedete sich der Baron vom Papste, der ihm seinen Segen ertheilte.

Der neue Prälat sagte dem Baron Lebewohl und reiste sofort nach seiner Diöcese ab. Er ging dabei durch Spanien, wo er dem Könige einige Briefe Johann's von Bethencourt übergab. Dann schiffte er sich nach Fortaventura ein, das er ohne Unfall erreichte. Der zum Ritter ernannte ehr- und tugendsame Herr Maciot empfing ihn mit aller gebührenden Hochachtung. Albert des Maisons organisirte unverweilt seinen Sprengel, regierte leutselig und sanftmüthig, predigte häufig bald auf dieser, bald auf jener Insel und führte in den Gottesdienst ein specielles Gebet für Johann von Bethencourt ein. Maciot erfreute sich der Liebe Aller und vorzüglich der Landleute. Freilich dauerte diese schöne Zeit ungetrübten Friedens nur fünf Jahre an. Denn später erlaubte sich Maciot, den seine souveräne Gewalt übermüthig machte, so vielerlei Ueberschreitungen, daß er aus dem Lande verjagt wurde.

Baron von Bethencourt hatte also Rom auch selbst verlassen. Er reiste über Florenz, kam nach Paris und endlich nach Bethencourt, wo ihn viele Leute als den König der Canarischen Inseln begrüßten. Hatten sich schon bei der ersten Rückkehr des Barons Viele bei ihm eingestellt, so waren es jetzt noch weit mehr, welche damit vielleicht irgend welche geheime Absicht verbanden.

Doch Baron von Bethencourt fühlte sich nun »schon alt« und richtete sich in Grainville mit seiner Gemalin, einer noch jugendlichen schönen Dame, häuslich ein. Häufig erhielt er durch seinen Neffen Maciot Nachricht von den ihm so theuren Inseln und hegte immer Hoffnung, noch einmal nach seinem Canarischen Königreiche zurückzukehren; doch sollte Gott ihm diese Freude nicht gewähren.

Im Jahre 1425 erkrankte der Baron in seinem Schlosse und man erkannte bald, daß er nicht wieder genesen werde. Er machte also sein Testament, empfing die heiligen Sterbesacramente »und,« so lautet der Bericht, »so ist er aus dem einen Leben in das andere übergegangen. Gott wolle ihm seine Sünden gnädig verzeihen. Er ward begraben in der Kirche von Grainville-la-Teinturière, gerade vor dem Hochaltare der genannten Kirche, und er verschied im Jahre des Herrn eintausendvierhundertundfünfundzwanzig.«


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