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IX

Es isch i der große Rosezyt gsi, da hei einisch die vom Lindehof dunde bi ds Doxats z’Abe trunke, im péristyle, wo i der ganze Breiti offe gäge Garten use lyt. Näbe de Rose hei no allerhand anderi Stude blüeit, und unde zuechen isch e großi Heumatte gmäjt gsi, so daß di ganzi Luft voll deliciosem Parfüm gsi wäri — ja wäri — aber di beide Herre hei am Gländer vorne weles eh tubaket. Was wott me? Seit me ne, si sölle voruse ga rouke, so blybe si der ganz Abe dusse. Verbietet men es, so fa si eim afa agine, chuum daß me vom Ässen ufgstanden isch. Nu, me isch’s ja gwanet gsi und het sech gfreut, wider einisch rächt heimelig binenandere z’sitze. I Heuduft und Bluemegruch isch me ja eigetlech der ganz Tag gsi. Und doch het me der sälb Aben e Spannung möge gspüre. Das isch geng eso, wenn öpper dasitzt — bsunderbar, wenn’s d’Husfrou isch — wo di ganzi Zyt angschtet, me chönnti na Sache frage, über di me nid gärn Uskunft git. Es isch nämlech dobe, uf em Arbeitstisch vo der Frou Henriette, e Brief vom Carlotta gläge, rächt guet französisch und suber, aber nam Inhalt gar nid das, was d’Frou Henriette gärn gläse hätti. Vo La Sarraz keis Wort, nume Komplimänt vo der Frou Generali, derfür de aber es längs und es breits über Saint-Loup, es Gschwärm für d’Schwöschteren und e wahre sermon vo sacrifice und renoncement, vo Begryffe, daß me für di andere da sygi und sys Glück im Glück vo den andere findi.

Zerscht het der Herr Houpme gseit, das syg ja nüt anders, jungi Meitscheni heige das eso, für öppis welle si gschwärmt ha.

236 Natürlech, het si g’antwortet, das bruuchi men ihre nid no z’säge. Aber es chömi äbe druuf a, für was und für wän me schwärmi. Und derzue chömm’s nere vor, das syge nid nume widergchöueti Phrase. Da chömen äbe wider di charitable marottes vom Carlotta zum Vorschyn, nume daß das Gwächs jedesmal e chly breiter und höcher sygi und scho dranne sygi, Holz az’setze — sperrigs Holz.

«Eh bien», het du der Herr Houpme brummlet, «du hesch es wellen i däm Näscht ha! Das isch äbe geng risquiert, es Meitschi im Momänt, wo’s de Längizyti überchunnt, so in en apartigi Luft z’tue. Jitz hesch es halt!»

«Mit däm isch es nid gmacht, daß du mer de no unartigi Sache seisch!» D’Frou Henriette het afa briegge, und der Herr Houpme het sech uf ds Schwyge verleit. Na syr Erfahrung isch alben alles ganz vo sälber wider i ds G’reis cho, und e Dublete het nie länger duuret, als wenn er sech rächt Müej gä het, z’tröschte. Was söll men o geng säge?

Bald druuf isch du richtig d’Türe vo sym Cabinet ufgange, d’Frou Henriette het der Chopf ynegstreckt und gseit: «Ecoute! Tu me promets de ne pas souffler mot ce soir de cette lettre.»

Das isch dä Morge gsi, nam Déjeuniere. Dem Herr Houpme het’s hinecht gar kei Überwindung gchoschtet, z’schwyge. Aber di andere! Me het sech doch chönnen a de Finger abzelle, daß de die nam Carlotta frage. Natürlech hei si gfragt, di Schwöschtere Rhagor. Es isch sogar ihres Erschte gsi; aber d’Frou Houpmänni het mutz abdräjt, und si hei gmerkt, daß me nid wyters i dä Ascht saage söll. Um andere Konversationsstoff isch me ja nid i Verlägeheit gsi. Dänk me numen a dä Alarm vo der 237 Frou Hase! — «Was macht si o, di armi Hutte?» het sech d’Frou Doxat erkundiget. Und d’Mathilde het gwüßt z’brichte, si tüej flyßig Roßhaar rupfen uf de Güeter umenand. Mit Sooden und Wassertrage chäm si nümme wyt. Der Grichtspresidänt sygi ja der einzig, wo no kei Brunne heig. «Truurig isch es eigetlech, wenn so ne Broterwärb ygeit, wil niemerem meh dermit dienet isch.» — «Tout comme chez nous», het der Herr Doxat g’antwortet, «wär bruucht hütt no bravi Soldate? Mer chönne jitz de o ga Roßhaar rupfe, Armand!» Statt dadruuf Bscheid z’gä, het sech der Herr Rhagor plötzlech umgchehrt und i Garten abe grüeft: «Hä, was machsch du da?» Und chuum het er’s gseit gha, so isch o scho e wyße Pudel zwüsche Stüehl, Tischbei und jupons umegfahre. I der Dämmerung vom Garten isch e glüejigi Zigarre derhärcho, e schwäre Schritt im Grien, und bald druuf steit uf em Stägli zum péristyle der Major i syr ganze Mächtigi: «Ha, bonsoir, mesdames, bonsoir, messieurs! Schönen Abe, hä? — So so, alli binenandere. Scharmant, scharmant. Verwaltungsrat für ds Gandegg-Camionnage, hä? — Was het me für Bricht vo üser junge Regänti? Treit si schon e wyßi Hube?»

«Herr Major, i bi de o no da», antwortet d’Frou Henriette.

«So so, ja ja, o no da? — Mer wei’s hoffe!»

«Darf men Ech es Glas Bier offeriere, Herr Major?»

«Merci, gärn. Es macht warm, guets Heuwätter.»

Es isch nid lang gange, so het der Major wider agfange — und derzue het er im Schatte vom Tisch der Armand i ds Bei gchlemmt, daß dä fascht ufgöjßet hätti «Säget mer e chly, wi geit’s däm Carlotta? Das stirbt ech no vor Längizyti i der mômerie.»

238 «Nei, gar nid.»

«Dir wärdet mer doch nid säge, e settige Wildfang sygi gärn dert?»

«Nume schier z’gärn, Herr Major.»

«So so, sapperlot, nume z’gärn? Da heißt’s aber ufpasse, Frou Doxat! Da sött me ga luege!» Derzue chlemmt er der Armand no einisch und no länger und blaset derzue ne Rouchwulken i d’Luft.

Der Herr Armand seit: «Das wär en Idee! I ha nämlech scho lang im Sinn, einisch i das La Sarraz, zum Aymon. Und vo dert isch es ja numen e Chatzesprung übere ga Saint-Loup.»

«Machet das, Armand, machet das, i la se de grüeße!» hilft der Major nache. Me isch du uf di Gingins cho z’reden und vo eim uf ds andere bis i späten Aben yne. Und wo si ändlech alli ufbroche sy und di armi Frou Henriette no ne Momänt allei im péristyle gstanden isch, het si gar nüt meh gseh vo der ganze herrleche Summernacht. Der Mond isch groß und rund am Himmel gstanden und het über di mächtige Cheschteneböum yne d’Rose betrachtet und i ds Weierli yne zündtet. Und e Duft isch uf allem gsi, e Duft...!

Aber d’Frou Houpmänni het gseit, dä Sprützbrunne mit sym Göitschen und Sprätzle müeß eifach gschweigget sy. Das halti si nümmen uus. Am liebschte wär si der Peter jitz no ga ufspränge. — «Es fählti sech grad no, daß dä Armand ga Saint-Loup fieggeti! — Aber er isch’s imstand, wahrhaftig, er isch’s imstand!»

Und dobe, im Lindehof? Ja, wenn der Mondschyn bis hindere möge hätti, i di tiefe Schlafstube vo dene Schwöschtere Rhagor, er hätti a zwöinen Orte stilli Träne mache z’glitzere. Dä Armand, dä Armand! Beidi zsäme 239 hätten ihm’s so gruusam gönnt. Er verdienti’s, wi nid grad eine. Aber äbe, was wird us üs? Mit där junge Regänti under eim Dach? Das gieng niemale. Also müeßte mer wyche — wychen us em elterleche Huus, wo me mit jeder Fasere dran hanget! Und im bsundere het d’Mathilde dänkt: «Mit der Flörle hüselen ohni Armand, das cha niemer vo mir verlange!» Und näbena het d’Flörle dänkt: «Ohni Armand isch der Mathuslen ihri Hushaltigssklaverei nid z’ertrage, nei, das chan i nid! Me weiß würklech nümme, was me dänke söll. Alles geit bachab. Warum cha eigetlech es jungs Glück nid ufcho, ohni nes alts z’verderbe? Di alti Frou Hase chunnt um ihres Brot, üsi alte Herren um Ehr und Carrière, mir müessen us em Paradies vo üsne Chinderjahre. Das dumme Maji bhaltet am Änd no rächt mit sym Prophezeie vom Wältundergang.»

D’Jumpfer Flörlen isch wider us em Bett gschnaagget, het e blüemelete Strählmantel umghänkt und isch am offene Fänschter im glaarige Mondschyn ihres Seeleweh amene Papierbögli ga avertroue:

Was ist’s mit dir, du alte Welt?
Es fliehn die schönen Zeiten.
...s ist alles auf den Kopf gestellt...

Wyter isch si nid cho, wil das Uf-e-Chopf-Stelle so gar nid elegisch tönt het und si dä Gedanke doch nid het welle la fahre. — «Mer hei’s doch so schön gha zsäme, mir drü — so schön! — Warum wachsen o d’Möntsche vo eier Familie geng usenand und nid zsäme?» Grad het nere-n-en alte Boum us em Garten ufe wellen antworte, da geit d’Türen uuf, und d’Mathilde steit da. Si hätti möge cho säge, me sötti emel de morn nid vergässe, d’Umhäng vo der Meitlistube, wo us der Wösch chöme, aparti z’tue, 240 wägem Umemache. Aber si seit nume: «Flörle, du bisch nid bi Troscht!»

Ds morndrisch gäge Mittag isch der Peter Wymen im Ulmehof-Garten uf em Rand vom gläärte Weierli gsässe, het es Mälchterli mit dene beide Guldfisch uf de Chnöie gha und dry yne gredt: «Ja lueget, Buebe, ds Glück wott erstritte sy! Syd nume zfride! Zu euch wird gluegt. Aber mir arme Tüüfle, mir müesse mit Händen und Füeße sperze, für zu üser Sach z’cho. Wi het’s der Rhagörli? Uf La Sarraz yne wott er. Scho darf er nid säge Saint-Loup u doch isch es so gmeint. Dä wird no öppis ha dürez’mache, bis er se het! I gloube bigoscht bald, i syg scho wyter weder är. — Aber es isch mer doch geng, wi wenn a menen Ort öppis bhanget wär. I weiß nid, aber dä ganz Halbtag lyt mer öppis uuf. Es isch gwüß gwüß a menen Ort öppis lätz. — So, jitz wei mer ds Wasser umen ala und ech la loufe.»

Bald het ds Sprützbrünnli ume Wasser gä, aber jitz nume ganz hübscheli und muetlos, und dene beide Fischli isch ds Weierli nam Ufethalt i der Mälchtere wider vorcho wi ds Meer.

Ja, nid o Wunder, isch es dä Vormittag dem Peter wi graus Gwülk uf der Seel gläge. Sit de zächnen isch d’Frou Marianne Ruprächt bi ihrne Verwandten a der Aarbärgergaß z’Bärn i mene Chrüzfüür gstande, wi si no nie eis het erläbt gha. Wi abgmacht, isch si scho am Tag na däm rendez-vous z’Bibere zu ihrer Muetter ga Loupe gfahre, wowäge si het’s nid usghalte, di Sach no lang mit sech umez’trage, und ussertdäm vermuetet, di Schlüssellöcher i der Gaschtstube vom Biberebad chönnte’s de no derzue bringe, daß d’Neuigkeit vor ihre sälber ga Loupen und, wär weiß, ga Bärn yne chömi.

241 D’Muetter isch nid emal so erschrocke. Si het ja wohl dänkt, ihri Tochter blybi nid ewig Witwe, und d’Frou Mariannen isch nere-n-o nid mit der Tür i ds Huus trohlet. Vo Gutschner het me natürlech einschtwyle no nüt gseit und nüt vo mene toubstumme Chind. Und di Vorsicht het du der Ydruck erwürkt, me wüssi eigetlech no härzwenig vo däm Herr Wyme. Me sötti doch de no chly nachefrage.

«Bsinn di!» het d’Muetter gseit. «Nu, du weisch ja afange, wi’s geit im Läbe. Es dunkt mi, du söttisch öppis glehrt ha. Aber dem Chrischtian wei mer doch no Bricht mache. Er chönnti emel no chly Erkundigungen yzieh.» Der Chrischtian isch der Muetter ihre Brueder gsi und het a der Aarbärgergaß es gangbars Spezereigschäft mit Samehandlung gha. Er isch e hableche Ma gsi und der ganze Verwandtschaft Ratgäber und sogar e chly Banquier. Me het ne wytumenand gkennt under em Name «der Griesvierlig». D’Gattig het er gha vo mene Halbherr, bsunders wil er a sym chugelrunde rotbrächte Chopf favoris treit het und obedruff am Sunntig e heitergraue Zylinder. Ds Leidischten an ihm sy syni Ouge gsi, märmelgrau und so hert, me hätti chönne Fänschterschyben yschieße dermit. Chuum het d’Muetter öppis vom Unggle Chrischtian gseit, so het di jungi Frou di chalten Ouge vor sech gseh und dänkt: o wetsch, da chönnt i äbesomär z’Murte blybe! Aber was bi der Muetter gsi isch, het gwöhnlech o der Unggle Chrischtian, ihren ewige Chum-mer-z’Hülf, scho gwüßt. Also de doch no lieber sälber derby sy, als hindenum über sech la beschließe. Überhoupt! mit Hut und Haaren isch me de doch no nid a dä Familietyrann verchouft! Däm darf i de no i d’Ouge luege! So het’s i der verliebte Chrone-Wirti 242 afa trötzele, und «wär weiß», het si in ihrem Roseluun spekuliert, «er het villicht o chly duuchet sit i ne zum letschtemal gseh ha, so Manne lindte mängisch merkwürdig mit de Jahre».

«Nu mynetwäge, Muetter, wenn du meinsch, me dörf nid anders, so frag ne halt. Aber i wott de sälber o mit ihm rede!»

Uf das hi isch du mit dem Unggle Chrischtian e Konferänz verabredet worde, uf e nächschte Frytig am zächni. D’Frou Mariannen und ihri Muetter hätte’s beidi lieber gseh, wenn der Ratgäber ga Loupen use cho wäri, damit me sy Frou, d’Tante «Pick», nid hätti müesse derby ha. Aber es het nid welle grate, und si hei wohl oder übel a d’Aarbärgergaß yne müesse. D’Muetter het’s vo Afang a duuret. Si het wohl gmerkt gha, wi di Sach ihrem Marianneli am Härze lyt, und äbeso sicher voruusgseh, daß si ehnder der Gurten uf e Bantiger übere lüpfte, als daß si der Unggle Chrischtian änenume brächte, wenn er nid öppen us irged emenen apartige Grund derfür sy sötti.

Zur verabredete Zyt sy Muetter und Tochter a der Aarbärgergaß aglanget, hei ihres Wägeli bim «Stärnen» ygstellt und, ohni sech wyters z’versuume, bi ds Herr Müllers ihri Ufwartung gmacht. D’Tante «Pick» het se-n-i ds «Bureau» hinder em Lade gfüehrt. «I gieng lieber mit ech überufe», het si gseit, «i d’Wohnstube; aber i gange nid gärn wyter vom Laden ewäg, solang der Papa röschtet. Der Aloys, der Lehrbueb, mueß Bscheid gä, und mängisch weiß er de öppis nid und mueß cho frage. — Nüt für unguet! Sitzet uf ds Kaanebee, gället, syd so guet!» Das «Bureau» isch, was me z’Bärn e Darm nennt, gsi, meh Gang als Stube. A der hindere Schmalwand 243 isch en ysigi Gäldchischte gstande, schön mit Nägeli und Rose gmalet. Di vorderi Schmalwand het ds offene Fänschter ygno. D’Möbel sy alli a der einte Längswand gstande, es währschafts Schreegbureau mit Schaftufsatz am Fänschter vorne, ds Ruehbett, es Tischli, e Commode, alles i eier Zylete. Einzig es Consöli, so nes Möbel, wo vor Schüüchi scho waggelet, wenn me’s nume vo wytem aluegt, und dem Unggle sy Stuehl sy a der andere Wand gsi. Also, uf das Ruehbett, im Schatte vom Schreegbureau, hei si du dörfe sitze. D’Tanten isch ynen und use gfiegget und het geng d’Türen offe gla. Das het nere der Chrischtian aadressiert gha. Solang öpper Frömds i der Stuben isch, nie d’Türe zue, hesch ghört! D’Lüt müesse gspüre, daß me se-n-under Ouge het. Ds erschtmal isch si mit mene Cabaret und Gleser umecho, wo si uf das Consöli vor em Ruehbett abgstellt het, ds zwöitmal mit nere Fläsche voll von ere viönlibruune süeße Süüri, wo bsunderbar guet het sölle sy für e Mage. «Klabauters Monopol-Sirenen-Essenz» het’s uf der Etiquette gheiße. «I nime das für mys Läbe gärn, wenn’s mer öppe chly blöd wott wärde», het d’Tanten ob em Yschänke gseit, «u da sy de no Änis-Tätschli u Fryburg-Chräbeli.» Jitz hätte mer’s binenand, het d’Frou Marianne dänkt, es schmöckt na Nägeli-Öl, d’Stube na Fischtran, und zum Fänschter y der Gruch vo gröschtetem Café. Derzue het me vo dert här zi-zi-zi-zi ds Gyxe vom Röschter ghört. Der Frou Marianne het’s schier welle gschmuecht wärde. Wenn’s de zwölfi lütet, bin i im Jänsyts, het si dänkt. Si steit uuf, für am Fänschter emel no chly Luft yz’zieh. Da gseht si richtig im Höfli der Unggle wi ne Chrott am Röschter hocken und trülle. «Er chunnt grad», meint d’Tante, zwüsche d’Nièce 244 und ds Schreegbureau ynegchäset, «er mueß nume no grad fertig röschte, was er i der Trülle het. Ja, dadüren isch er halt grüüsli en Exakte. Er lat niemer zueche. ‹Ds Tämpo git ihm der Guscht›, seit er albe. Un er macht’s gärn. Er seit geng, da chönn er alben am beschte syne Sache nachestudiere, wil me z’änetum weiß, daß er bim Röschte nid wott gstört sy.»

D’Frou Marianne lost nid druuf. Nume Luft!

Ändlech, ändlech het er uuf, der Alt, lüpft der Röschter, chnüblet es Töri uuf und het ne gäge d’Heiteri. «So», seit er, «es tuet’s!» Er schüttet di bruune Bohnen in e Büchsen und geit mit i ds Huus. Und bald druuf steit er i der Stube, wüscht sech d’Händ a sym blaue Schurz ab und streckt se de Visite dar: «So so, go’ grüeß ech mitenand! Schön, schön, daß men euch o wider einisch z’Bärn gseht. Was machet dr o geng?» Schicklecherwys het me du vo allerhand Lüt und Begäbeheiten im Loupenamt und im Murtebiet gredt. D’Frou Marianne het i ihre Ruehbettegge zrück müesse, damit der Ungglen uf sy Bureaustuehl chönni. D’Tanten isch für sich ga nes Taburettli reichen und het sech dermit näbe ds Consöli gsetzt.

Jitz ändlech het’s chönne losgah. «So so, Marianne», fat der Chrischtian a, «was ghört me für Sache! Du heigisch Längizyti na mene neue Chrone-Wirt?» Derzue rybt er d’Händ, chrauet am Chopf, chlemmt d’Ouge zue und lachet, wil er meint, er heig es Witzli gmacht.

Antwort git niemer. Was wär da z’säge?

«Ja» — dermit chehrt er sech gäge sys Schreegbureau — «das isch e Sach, wi si isch. Wär würd das nid begryffe! Verwitwet sy isch nid luschtig. U wahr isch es, uf ne Gaschthof, wi d’‹Chrone›, ghörti e Wirt. Pärsé. Das han 245 i ja geng dänkt. — Nu, es wirtet a mängem Ort e Frou, u gwöhnlech sy settigi Hüser nid schlächt gfüehrt. Ds Gägeteil! So nes jungs Witfroueli zieht d’Chundsami a, juscht grad. Aber i begryffe’s nume z’guet, daß du gärn e brave Ma näbe der hättisch. Numen äbe — e Wirt sötti’s de richtig scho sy.»

«Unggle, ne Wirt begähren i nid!»

«Jää, natürlech bruucht’s nid e Wirt z’sy; aber i meine, e Ma, wo Wirt wärde chönnti, eine, wo du de öppis an ihm hättisch. Es git nere de no. Gwüß git’s nere!»

«Unggle, es manglet gar nid wyters z’sueche! Um einen isch es z’tüe, und dä wott i. Und wenn i dä nid überchume, so bruuchen i gar keine. I cha alleini vürfahre, wenn’s sy mueß. Es isch so o gange. I sueche nid e Wirt uf d’‹Chrone›, sünsch chönnt i’s ja i ds Blettli tue. E Ma wott i. Und dä usz’läse wird wohl my Sach sy — oder nid?»

«Ja los jitz! Du hesch e guete Rat welle vo mer — oder isch es nid eso, he?»

D’Frou Marianne schwygt, und der Chrämer spitzt uf d’Muetter: «Isch es öppe nid eso?»

«He wohl», seit d’Muetter, «red nume!»

«Jä lue, Marianneli», fahrt er furt, «ufzwänge tuen i my Meinig niemerem. Es geit um dys Glück, u du söllisch d’Weli ha. Mach, wi de witt, weder, was öppe vernünftigi Lüt sy, lose de no gärn uf e Rat vo Erfahrene.»

«Eh ja, Marianne», hilft d’Tante nache, «er meint’s gwüß guet mit der. Los emel o afange, was er säge wott!»

D’Frou Marianne dräjt der Chopf uf d’Syte, wi wenn si wetti säge: Schwätz du o no dry!

«Wi gseit», bhertet der Unggle Chrischtian, «i wott dir wyters nid dry rede. Ein jeder isch synes eigete 246 Glückes Schmid. Aber het me mi um my Meinig gfragt, so reden i, wi mer’s mys Gwüsse befihlt. U lue, Marianneli, du bisch mer z’lieb, als daß i öppis chönnti la gscheh, wo-n-i wüßt, daß es di de chönnti reue. Das dörft i ja nid verantworte. Dank du Gott, daß d’ no Lüt um di ume hesch, wo’s so guet mit der meine. Mir allizsäme wette ja nüt lieber, weder daß du no einisch so rächt düryne glücklech wurdisch.»

«He nu also, so gönnet mer’s doch!»

«Das tüe mer. — Oder öppe nid?» fragt er di beiden andere Froue. Und di antworte beidi wi us eier Gurgle: «Eeh — eeh, wi chönntisch du o numen e Zwyfel ha dadrann!»

«Äbe, das meinen i o. Aber für jitz ändtlige mit der Sprach usez’rücke: Du hesch dä Wymen im Oug, gäll? — Kennsch ne-n-eigetlech o?»

«I dänke besser als dir alli drü. I ha doch mit ihm z’Bode gredt.»

«U weisch, daß er Herrschaftsgutschner isch?»

«Gutschner?» fragt d’Muetter. «Vo däm hesch mer o nüt gseit.»

«Es weiß es villicht nid emal», meint der Unggle.

«Äbe grad juscht das het mi azoge.»

«Eeh, eeh, loset dir jitz eso öppis!» süüfzet d’Tante, und der Unggle seit: «D’Frou Marianne Ruprächt, Gaschthofbsitzeren und Wirti uf der ‹Chrone› z’Murte — und wott e Gutschner! — Item also mynetwägen e Gutschner.»

«Ja», underbricht ne d’Marianne, «Gutschner oder nid Gutschner! E Ma, wo so mit de Roß und mit der Sach umgeit, wi der Peter Wyme, isch gwüß kei leide Kärli. Säget mer, was dr weit!»

247 «Nu ja, guet», fahrt der Unggle furt, «so wei mer der Gutschner la gälte — nume daß d’ nid meinsch, mer heige nüt weder Vorurteil. Aber weisch, daß er Soldat isch gsi — und de no z’Neapel inne — und villicht no mit eigete Hände Bluet vergosse het...?»

«Eh, der tuusig Gotts wille!» jammeret d’Muetter, «so eine...»

«Ja, me erzellt Sache...» D’Marianne lat der Chrischtian nid usrede.

«Äbe grad e Soldat wott i — und das e rächte, nid numen e hiesige Muttestüpfer. Grad juscht eine, wo Pulver gschmöckt und ds Läben uf em Spil gha het. So eine weiß, was Ornig isch und darf de Lüten i ds Gsicht luege.»

Der Unggle macht es überläges Gsicht: «Mhm, Marianne, du weisch, was Gattigs. Eine, wo weiß, was Ornig isch, so ne Lanzchnächt, wo nume guet tuet, solang der Profoß hinder ihm steit. Wottsch ne de o hindere tue, wenn er ab der Chetti chunnt? — Item also o no ne Soldat, mynetwäge. I will ja zuegä, daß sech hie und da o no e brave Bursch dert drunder verloffe het, öppen eine, wo hie zu Land öpperem im Wäg gsi isch und niene meh hätti sölle sy. — Aber» — der Unggle Chrischtian het nid öppe brüelet, er het ehnder je länger descht hübscheliger gredt und de derfür der Chopf geng wyter vüre gstreckt gäge ds Marianne — «aber weisch du o, daß der Peter Wyme gar nid der Suhn isch vom Wachtmeischter Wyme, wi-n-er vorgit, daß der Wachtmeischter Wyme nume sy ehrleche Name het müesse härgä, für ne vornähme Name z’schone? Hm, weisch du das, Marianneli?»

«Eeh, aber Marianne, wi channsch du nume!» D’Muetter 248 luegt ihri Tochter a, wi wenn si se zum erschtemal in ihrem Läbe gsäch, und der Frou Marianne wird’s afange z’muet, wi wenn men ere d’Chleider afieng vom Lyb ryße, und si gryft mit der Hand a Hals.

Di Offebarung vom Unggle Chrischtian isch nere wi ne Mässerstich dür ds Härz gange. Vo z’innerischt use wehrt si sech dergäge, so öppis z’gloube. Nei nei, das cha doch nid sy! Und doch... uf eismal geit nere nes Liecht uuf über di üsseri Erschynung vom Peter. Es isch wahr, daß er nid ganz usgseht wi öppen anderi Manne vo sym Bruef. — Aber das zuegä? — Hie? — Dem Unggle Chrischtian? M’m. Das wott zerscht in aller Stilli und Heimlechkeit überdänkt sy. Ablougne git Zyt zum Überlege.

«Di böse Müüler sy scho mängem rächtschaffene Möntsch vor sym verdienete Glück gsi», seit si. «Me mueß o nid amene jede gloube!»

«Äbe sötti me nid, Marianneli! Merk der das nume!» Der Unggle streckt nere der Zeigfinger etgäge: «Da, da, da lyt äbe der Has im Pfäffer.»

«I ha doch sy Toufschyn gseh, und dert drinne heißt es ganz dütlech: des Wymann Johannes, Wachtmeischter, und so wyters.»

«Das wird scho so sy. Ds Papier isch geduldig. Me wird dem Regimäntspfarrer öppen o agä ha, was me sälber gärn gloubt hätti. Dä cha nüt derfür. — Aber so nes Regimänt het Ouge, der Donner o. Dänk me doch! So nes Regimänt isch e Familie. En Offizier cha lang der Chappeschirm über d’Ougen abe zieh. Vor syne Soldate steit er einewäg blutt a der Sunne, und wi meh daß er sech ybildet, si wüsse nüt vo syr wahre Füetteri, descht meh lache si über ihn.»

Jitz isch es e Momänt ganz still blibe. Und du seit 249 d’Chrone-Wirti: «Syg’s am Änd, wi’s well, Unggle Chrischtian, es cha eine nüt derfür. Wär isch je gfragt worde, wie, wo und was er well wärde?»

«Er cha nüt derfür. Aber das ghört zur Ornig i der Wält, daß suber und usuber nid underenand chunnt. Wenn me Subers zum Usubere tuet, so wird dermit ds Usubere nid suber; aber wi liecht geit’s de alben umgchehrt!»

«Da ließ sech jitz no drüber rede. — Afange, wär isch suber?»

«Oha!»

«Und wenn eis der guet Wille het, us em Dräck use z’cho, söll men ihm de nid hälfe?»

«Du meinsch es guet, Marianneli, du verdientisch scho wäge däm e brave Ma. Aber mit däm guete Wille vom Wyme...! Het er dir de o gseit, daß är sälber es Unehligs het vo re Napolitanere, u de no ne Tschanggel?»

«Eh du Herrjeses! — Nei, los jitz! — Eh, was isch jitz o das, daß du di mit so eim ygla hesch!» jammeret d’Muetter. «Nei, jitz wott i nüt dervo, daß d’s nume grad weisch!»

«Äbe, lue», seit d’Frou Marianne, «da hei mer’s! So wird alles verdräjt. Es Unehligs seit me de hurti. Das isch gar nid wahr. Das Chind isch vo syr Frou.»

«So so, vo syr Frou? — Lue, wi me das cha dräje!» Der Unggle Chrischtian het d’Underarmen uf d’Chnöi gleit, macht mit de Händ, wi wenn er e heiße Härdöpfel geng vo der einten i di anderi würf, und bolzet mit syne grauen Ouge fescht uf d’Nièce. Es boshafts Lache fahrt i sym Gsicht ume, wo-n-er so sicher wi hübscheli fragt: «Hescht öppen e Trouschyn o no gseh, hm?»

«Grad alls machsch mer jitz schlächt an ihm», seit 250 d’Frou Marianne, «u kennsch ne nid emal. Du hesch ne wär weiß, nume nie gseh!»

«Bhüet is, bhüet is! Wär kennt der Wyme Peterli nid? Un i ha nid sövel gseit, wo sech nid ließ la bewyse.»

«Me cha alls bewyse. Bsunders geng ds Schlächte, wo me de Lüte nacheredt. Aber daß me parat wär, eim, wo däwäg im Unglück sitzt, z’hälfe, das, leider Gotts, isch sälte gnue mit der Tat z’bewyse. U das wott i, Unggle Chrischtian. Mit däm, daß men eim ds Böschten alls nacheredt, isch niemerem nüt ghulfe. Tschanggel seisch vo däm Chind. Äbe so redt me. Allem het men e Name, churz u bündig, wo dermit o grad gseit isch, wohi daß me’s cha gheie, gäll?»

«Was wär’s de süsch?»

«Toubstumm isch es. Was chan es derfür? — Es arms Tröpfli isch es, u settigi hei no nen Ufgab i der Wält, gloub mer’s nume! Da han i meh drüber nachedänkt als du. So nes Toubstumms richtet weniger Uheil a als mängs gschliffes Muul. U wi meh so eis z’churz cho isch gäge den andere, descht meh sött ihm ghulfe wärde.»

«Ganz rächt. Hälfen ischt e schöni Sach. Aber da sägen i grad no einisch meh: nimm di in acht! Es chönnti de gscheh, daß d’ undereinisch alleini dasteisch mit däm Tschouteli uf den Arme. Isch er öppe nid scho einisch im Wasser gsi? Wi si’s de im Bruuch hei, settigi! Für d’Misère z’vergässe, trinke si, bis si nümme wüsse, was si mache, un im trunkenen Eländ isch de so öppis gschwind richtig. U de so einen in es Wirtshuus näh, a mene See zueche! Dänk doch o!»

«Du myn Gott, Marianne!» seit d’Muetter. «Gäll, wenn du das alls gwüßt hättisch!»

«Gwüßt oder nid gwüßt! — Hätt er e Frou gha, so 251 wär’s äben alles nid gscheh. Grad descht meh mueß ihm ghulfe sy. U das wott i. U wenn am Peter Wyme kes Haar u ke Fätze meh guet wär, so nimen i ne doch, wil das Chind e Muetter ha mueß, und mit der Muetter zum Chind überchunnt er e Frou. So isch es, u so wott i. Heißet is de mira suber oder usuber. Das isch mir grad glych.»

Mit däm isch d’Frou Mariannen us ihrem schattigen Eggen uuf und a der Heiteri vor e Griesvierlig häregstande. Niemer seit es Wort. Der Chrischtian luegt i Hof use. Er lachet nümme. Der Bureauschlüssel het er us em Sack zogen und schlängget nen um e Zeigfinger ume. D’Muetter zieht ihri Tochter am Chittel: Bsinn di, was d’ machsch! Und d’Tante brümelet: «Wenn halt eis sys Unglück wott erstiere, so cha me lang rede...»

«Ja nu», seit der Unggle Chrischtian ändlech, «so zwäng’s! Me cha o nid meh weder säge, was me weiß. — Aber das chasch der merke, Marianneli» — dermit steit er uuf und popplet mit dem Schlüssel a ds Bureaubrätt — «e Halungg blybt e Halungg, u mit so eim han i nüt z’tüe. Da drinne lyt — du weisch was, Marianneli!» Jitz chehrt er sech gäge d’Muetter: «Da drinne lyt e Hypothekartitel uf d’‹Chrone› z’Murte», und wider gäge d’Tochter: «So gwüß, daß du dä Lump hüratisch, wird ds morndrisch das Titeli gchündet, u de chasch de luege, Marianneli, wär dir uf zwöiti Hypothegg dreiezwänzgtuused Franke git. — Dreiezwänzgi im zwöite Rang, uf ne Gaschthof! Für so öppis het’s äben en Unggle Chrischtian bruucht, e guete Mutz, wo sech für nes Nießeli i böse Tage het chönnen ysetze.» Und no einisch chlopfet er uf e Lade: «Wottsch ne gseh, der Titel?»

Dermit fallt d’Frou Mariannen uf ds Ruehbett zrück. 252 «Das Sougäld!» seit si zu sich sälber und fat afa schluchze.

Und der Unggle seit nache: «Mhm, gäll: das Sougäld.»

Das sy di letschte Wort gsi, wo si hütt zsäme gredt hei. Di andere hei sech adieu gseit und: «mer wei öppe hoffe, es bsinni sech de no anders.» Dermit sy Muetter und Tochter abgreiset, und vor em «Stärnen» unde hei Lüt under de Loubeböge glotzet, wil si ne stattlechi Frou hei gseh ds Leitseil i d’Händ näh, währed nere di ganzi Zyt Tränen us verschwullenen Ougen über ds bleiche Gsicht abe gloffe sy.

Am Mäntig druuf hätti der Herr Major Rhagor ga La Sarraz welle. Alles isch ygfädnet gsi; aber am Sunntigmorge het der Peter sym Herr müesse rapportiere, ds Roß gangi lahm. Das het natürlech e Töubi abgsetzt; aber da het’s nüt gä z’welle. Me het müesse warte, und über däm isch der Heuet i ds Land gange. «Nu mynetwäge», het sech der Herr Armand tröschtet, «derfür git’s de gmäjiti Matte, und me cha öppe hie und da nes Galöppli näh.» Für nid zwöimal der glych Wäg z’mache, isch er über Fryburg, Milden und Echallens yne gritten und het derby wider einisch sy hälli Freud gha am Vatterland. Was git’s o Schöners als es bravs Burevolk i mene große Wärchet! Sunneschyn, Heuduft, mächtigi Fueder, schöni Roß und da und dert e luschtigi Gsellschaft vo Tauner und rotbrächte Meitscheni bim Zimis under mene Chirsboum. Mängs Glas isch i guetem Luun dem frömde Ryter zuetrunke worde, mänge Witz hin- und härgfloge. Dem Herr Rhagor het’s nid pressiert. Was hätt er o gha z’versuume? Erscht am dritte Tag gägen Aben isch er im Schloßhof vo La Sarraz ygritte. Der alt General isch ihm uf der Terrasse vor em Wohnflügel mit gleitige Schrittli etgägeträppelet und het ne-n-ufgno wi der verlore 253 Suhn. Aber — das sygi doch jitz zue fatal — der Herr Aymon, sit däm Früehlig Oberscht, sygi juscht ga Gänf verreiset. Item, um so meh heige di Alte vo der Visite, und das machi ne gruusam Freud. Der Herr Armand het natürlech gseit, wi leid es ihm sygi, daß er sy Kamerad verfähli. Aber us sym ehrleche Blick hätti me ring chönnen errate, daß er über das Verfähle nid emal eso untröschtlech sygi. Der Herr General hingäge het druus gläse, es machi dem Armand ne bsunderi Freud, mit ihm chönne der Abe z’passiere. D’Frou Generali het sech o ne grüüslechi Müej gä und uf der Stell vorgschlage, si welli ds Carlotta für ds morndrisch zum Ässen ylade. Meh het der Herr Armand nid wohl chönne begähre. Es isch zwar nid exakt i sym Programm gläge; aber es isch ihm vorcho, ds Glück well ihm dasmal bsunders wohl, es chömi alles besser als erwartet. Und na sym dreitägige Ritt het er eigetlech gar nüt derwider gha, am andere Morge wider einisch z’grächtem chönnen usz’schlafe.

Usschlafen isch kei Chunscht, aber Yschlafe mit mene Chopf voll Rätsel und Sorge! Kurios, het sech der Herr Armand überleit, daß d’Mama vo mene prétendant sym Konkurränt der Schatz yladet, währeddäm der Suhn uf Reisen isch. Fascht macht es Gattig, es sygi mit däm Schatzsy nid wyt här. — Ja ja, Gangglen und Gärnha sy halt geng no zwöierlei. — Oder sy si scho so handelseinig, daß di Alti meint, es sygi nüt meh z’risquiere?

Dem Herr Armand sy Stube het hindenuse gä, gäge Pompaples. Über d’Hubelkante vom Mormonnet het me bis i ds änge Défilé vom Moulin Borna chönne d’Straß verfolge. Scho vor de zwölfen isch er ds morndrisch uf der mächtige Fänschtersimse glägen und het der Ängpaß im Oug bhalte. Ändlech — es het im Stedtli hinde 254 verlütet gha — chunnt es Fuehrwärk, es offes Wägeli, hinder der Müli vüren und schnaagget der Stutz uuf. Es sitze zwo diaconesses drin. — Es wird doch öppe nid sy! Isch es am Änd doch scho so wyt? Er winkt mit nere Handzwächele. Antworte tuet niemer. Villicht sy si halt no z’wyt ewäg. Jitz verschwinde si hinder em Vorsprung vom Mormonnet. Mit Ungeduld spitzt er uf e Rank, wo d’Straß um d’Fluehnasen ume wider zum Vorschyn chunnt. — Da sy si. Er winkt no einisch, und jitz wird umegwunke. Wi ne chalte Schatte louft’s über ihn und isch doch lötigi Mittagssunne. Was söll er für nes Gsicht mache, wenn das Carlotta als diaconesse derhär chunnt?

Jitz dunkt’s ne, er ghöri hinder sech d’Stubetüre gah. Er schnaagget hindertsi vo der Simsen aben und steit — vor em Carlotta, wo, nüt weniger als e diaconesse, lachet und jubiliert und fragt: «Was heit Dir mit der Soeur Anaïs, daß Dr nere so yferig winket?» — Als guete, treuen Unggle het er Aspruch uf nes Müntschi und überchunnt’s o. Und du bürschtet es ihm no ds Gilet, wo voll Sand und Stoub vo der Simse här isch. «Was mache si daheim?» — «Wi geit’s?» Und wo si grad schön wei i ds Gspräch cho, lütet’s zum Ässe, und es Meitli steit under der Stubetüre. Vürwitzig streckt es d’Nasen yne, wil es meint, es sygi amenen interessante Gheimnis uf der Spur. Es het hinder em Rügge vo der Generali dem Carlotta verrate, wo der Herr Rhagor sy Stube heigi. Im d’Stägen ab gah erzellt ds Carlotta, es sygi gar nid d’Straß uuf cho. A mene settige Summertag nämi me lieber der Fueßwäg über Maillefer. «So so, Dir kennet also doch scho d’Gäged um La Sarraz ume, trotz dem Chloschterläbe?» Er isch hinder em Carlotta d’Stägen ab cho, währeddäm er das gseit het, so daß es ihm derby nid het 255 chönnen i d’Ouge luege. Es het o no nid d’Ohre gschine z’ha, für z’merke, was er wott.

«Warum jitz undereinisch ‹Dir›?» antwortet’s. «Säget mer doch ‹du›, wi daheim!» Mit däm isch es e Momänt blybe stah und het ne-n-aglachet. «Und de Chloschterläbe! Dir söttet gseh, wi’s geit da äne. Ja, gsungen und bättet wird vil. Aber Chloschtermuure git’s keini. Es steit alles offe.»

Bim Ässe het me du natürlech no einisch Neapel ob gha, und di beide Herre hei sech bsunders guet verstande, wil der General kei Verächter gsi isch vom eidgenössische Militär. Sy Suhn het als Oberscht agfangen e Rolle spile, währed es ihm synerzyt z’Neapel nid gleitig gnue gangen isch mit dem Avanciere. Der Papa het sech öppe gnue g’ergeret, daß sys Prestige ihm nid meh het möge bringe. «Mais, que voulez-vous? Les absents ont tort.» Der General isch geng läbiger und gsprächiger worde bis zum Café uf der Terrasse vor em Schloß. Dert het’s ne du undereinisch gno, und i mene Momänt, wo d’Frou Generali het müesse ga ordres gä für öppis, hei di beide vo der Gandegg profitiert, für bärndütsch z’chüschele. Dem General isch der Chopf z’vollem uf d’Bruscht abe gsunke. Der Nasespitz isch vor di vüre gschobeni Underlippe cho, und d’Sunne het uf sym glänzige Schädel e mißfarbigi Narben i der chupferige Hut abzeichnet. Da sy di zwöj ganz hübscheli ufgstanden und sy mit Schelmeblicken uf dä Greis dervo düüßelet, i offene Wehrgang, wo sech hert am Fluehrand um ds Schloß ume zieht. Me mueß aber nid gloube, si heige zsäme gschwätzt wi Büecher. Längs Bitze sy si ganz schwygsam uf der sunnige Muure gsässen und hei mit Chnebeli an eren Ameiße der Wäg gwehrt oder Miesch abgstrupft und hätte gar nüt 256 anders begährt. Nume chly binenandere sy. Wenn me’s so guet zsäme cha, bruucht’s gar nid meh. Hie und da frylech hei si sech öppis erzellt und glachet und sech agluegt und Freud gha anenand. Nume z’bald het me du wider mit den Alte müesse ga dampe. Wo-n-es gäge de viere gangen isch, het men e Gutsche ghört i Hof fahre. Es isch e Visiten agmäldet worde, und da hei du di beide Junge profitiert, für sech us em Stoub z’mache. Ds Carlotta het gseit, es müeß hei, und der Herr Armand het sech erbotte, ihns z’begleite. Natürlech sy si wider über Maillefer gange, dür e Wald bis zu mene mächtige Fündlig, grad ob Saint-Loup. Vo dert gseht me prächtig uf ds Guet abe. Si hei sech z’oberscht uf dä Fündlig gsetzt und da ganz es eigets Schouspil gha. Es isch hie, wi an allnen Orten im Gros-de-Vaud, Heuet gsi, und da isch e ganzi Schar diaconesses, alti, wo im Muetterhuus glöiet hei, und abglösti jüngeri und élèves mit am Heue gsi. Alles i den eifache, chly großmüetterleche wyße Hübli und blaugraue Wäschröck. Das het da grächet und gablet, es isch e wahri Freud gsi, z’luege. Aber gar mängi het ungschickt gmacht, und ds Carlotta isch fascht verzablet, abe z’springen und ga z’hälfe. Es het vo diseren und deren öppis gwüßt z’brichte, het glachet, aber geng eso, wi wenn es se-n-alli zsäme gärn hätti.

Di beide da obe hei nid dra dänkt, daß me se vo unde gseji. A mene Fänschter vo der Anstalt het d’Frou Pfarrer ihrem Ma gseit, wenn si ihrnen Ouge dörfi troue, so sitzi ds Carlotta dert obe mit mene jüngere Herr. Das wärdi öppe der Unggle sy, wo me’s zue-n-ihm yglade heig, het der Herr Pfarrer g’antwortet. Und si het zuegä, das wärdi scho dä sy, «mais il y a des oncles qui ne sont pas proprement dit des oncles», me sötti villicht doch ga luege.

257 Bald druuf hei die doben en eltere Herr i schwarze Chleider gseh der Fueßwäg gäge Wald yschla.

«Me chunnt di cho reiche», seit der Herr Armand, «si hei scho Chummer um di. I will dänk ume gäge La Sarraz zue.»

«I gloube, Dir heit Angscht», lachet ds Carlotta, «wartet doch, so gseht Dir de grad, wi-n-er isch, so ne nätten alte Herr.»

«Was söll i so mit mene wältsche Pfarrer?»

So sy si du vo ihrem Fündlig abe grütscht und hei sech adieu gseit. Der Herr Armand het erwartet, daß ihm sy jungi Fründin und Nachbarin i dütschen und wältsche Landen um e Hals falli und ihm es Müntschi gäbi, wi si’s ja vo chlyn uuf im Bruuch gha het. Aber es isch grad gsi, wi wenn da obe, uf däm Fündlig, wo si so herrlech mitenand hei chönne brichten und ds Carlotta ganz dütlech het la merke, daß ihm La Sarraz mit allne syne Türm, Generäl und Oberschte nid vil sägi, öppis zwüschen ihnen uf eismal anders worde wäri. Statt ihm um e Hals z’falle, seit ds Carlotta: «Nei, blybet jitz grad no ne Momänt, nume bis er chunnt, es macht sünsch gar e kuriosi Gattig, wenn Dir vor ihm dervo springet. Mir hei ja gar nüt z’verstecke.» Und derzue het ne di Chrott agluegt, daß ihm grad der Gedanke cho isch: wart nume, so nimen i halt, was du mer nid freiwillig gisch. Das isch ds Rächt vo mene Chriegsma. Aber scho het er sech z’lang bsunne gha. Me ghört dem Herr Pfarrer syni sichere Schritte. E Sunneblick flimmeret uf de wyße Haar, und grad druuf steit er da, e würdigi Erschynung. En unändlechi Güeti und Liebi strahlet us sym ärnschte Gsicht. Fascht duuret er ein wäge der dicke wyße Cravatte, wo-n-er um sy höche vattermörderartige Chrage 258 gchnüpft het. Dänk men o — bi däm Heuetwätter! Ds Carlotta het ihm der Monsieur Rhagor vorgstellt, und dä het es paar schöni Sätz vüregmacht und gseit, er chömi grad im rächten Ougeblick, für sy pensionnaire wider in Obhuet z’näh. Är, Rhagor, heigi höchschti Zyt, gäge La Sarraz umz’chehre. Der Herr Pfarrer het g’antwortet, so syg’s nid gmeint, er heig se nid wellen usenand spränge. Er dänki zwar, der Herr Rhagor wärdi nid vil uf Café ha, aber es hätti ne gar gfreut, wenn er mit abe cho wäri. Der Herr Armand het danket für di Yladung, aber gseit, er dörfi di Gingins nid so lang la warten und gangi lieber obe düre hei. Der Pfarrer und ds Carlotta hei ne no ne Bitz wyt begleitet und sy du uf mene chlyne Fueßwägli wider ga Saint-Loup abe.

Mit dem Heicho zu ds Generals het es aber dem Herr Armand gar nid so pressiert. Er wartet nume, bis di beiden i de Böum verschwunde sy, und du düüßelet er zrück, zum Fündlig, leit sech dert i ds Gstrüpp und luegt uf d’Heueten abe. Nüt luschtiger, als di Hübli-Mannschaft a der Arbeit z’gseh! — Es geit richtig nid lang, so chunnt ds Carlotta vom Hof här uf d’Matte. E Momänt schynt es undecidiert daz’stah. Eini vo de Schwöschtere geit zue-n-ihm. Was isch jitz das? Es het nöue verdächtig vil mit dem Naselümpli z’fächte. Ja ja, es fahrt sech über d’Ouge dermit, und jitz nimmt di Schwöschter ihns obenyne. Da wird offebar tröschtet. — Jitz gange si uf ds Fäld use, zur Heuete. Ds Carlotta stoßt sys Lümpli i Sack und nimmt e Gable. Und jitz — potz Wätter! — wi ne Landstürmere vom Froubrunnenamt fahrt es dry. Wettigi Arvle gablet’s uuf! Di andere lachen und luegen ihm zue. Jitz nimmt’s no den andere ds Heu ab ihrne Gable. So so — ds Halbe flügt wider dervo, und me mueß vo 259 neuem zsämestoße. — Es macht mer alli Gattig, das Meitschi sygi der Bajaß vo Saint-Loup. Und me gseht vo wytem, daß si’s guet möge lyde. Begryffe’s. Wär chönnti o anders!

Aber der Gugger söll druus cho, us däm Carlotta, het sech der Herr Armand gseit, wo di ganzi Schar hinder em letschte Fueder här abzogen isch und er jitz wohl oder übel gäge La Sarraz zue müesse het. Und mit däm Rätsel het er o ds morndrisch uf e Heiwäg müesse, wo-n-er sech i Sattel gschwunge het, für über Iferte Murte zue z’ryte. Han i’s oder han i’s nid? — Ja, wär ihm das hätti chönne säge! Sy si nid vo Jahre här enandere di liebschte Fründe gsi? Zerscht schier wi Vatter und Chind und du geng meh und geng meh Fründ und Fründin, und sit däm Höck uf em Fündlig... Warum het es ihm du undereinisch ekeis Müntschi meh chönne gä? Das isch doch ds erschte Zeiche, daß eim es Müntschi öppis bedüti, ds erscht Zeiche, daß men e Ma us Liebi afat plage, daß me ne wott der Lohn la verdiene. Und di Blicke bim adieusäge? Es isch halt doch so. Es chunnt ihm, es chunnt ihm.

So isch der Herr Major zfriden und im beschte Luun z’Murten ygritten und het i der «Chronen» ygstellt. Sobald er d’Styffi e chly us de Beine het gschüttlet gha, isch er a See abe, ga bade. So wohl isch ihm scho lang nümme gsi wi na der Schwänketen im Burgunderbluet. Aber druuf abe het er du ne Hölledurscht gha und Appetit na mene guete z’Nachtässe. Da dänkt er, was dem Houpme Doxat rächt, wäri ihm billig, und fragt d’Wirti, ob si-n-ihm nid chönnti säge, wo der Houpme Rehfues wohni.

D’Wirti het es Lachen i den Ouge. «Bhüet is wohl», seit si, «das chan ig Euch scho säge.» Und jitz chunnt undereinisch ganz en anderen Usdruck i ihres Gsicht, öppis tief Ärnschts.

260 «Gfährlechi Gäged, was?» meint der Herr Rhagor, wo sech das Gsicht ganz lätz usleit.

«Eh weder nid syd Dir o eine vo dene Napolitaner-Herre?» antwortet si-n-ihm.

«Gseht me mer’s a?»

«I ha drum afange so chly der Blick für settigs», seit si. Si rüeft amene Bueb uf der Gaß, er söll dä Herr use füehre zu ds Herr Rehfueßes. «I darf dänk nid na Euem Name frage, Herr...?»

«Rhagor. — Major Rhagor.»

Si danket und lat ihre Gascht gah.

Wi me het chönnen erwarte, het der Herr Rhagor am andere Morge ghörig usgschlafe, aber mit großer Satisfaktion konstatiert, daß er no öppis mög erlyde. Er het sech’s bim Déjeunieren uf em Löubli gäge See use la wohl sy und druuf abe grad di erschti Pfyffe gstopft, wo d’Wirti zue-n-ihm use chunnt und fragt, ob nid e Peter Wyme bi ihm im Dienscht standi.

«Prezys, so isch es.» Er blaset ds Zündhölzli uus. «Was heit Dir mit däm? — Heit Dr e Gutschner nötig oder öppe gar...?» Er macht der Satz nid fertig. Es gangen ihm undereinisch allerhand Gedanke dür e Chopf, und er mueß geng wider di stattlechi Frou aluege. Si het zwee Ehringen am Finger.

«I hätti nume gärn e chly gwüßt, wi-n-er sech stellt.» Si gspürt wohl, daß si rot wird, und drum redt si druflos: «Er isch dä Früehlig eis da gsi mit ds Herr Doxats, und da het er mer äbe gar guet gfalle, wil er so Sorg het zu Roß und Wage. I han ihm zuegluegt und geng müesse dänke: wohl, eso eine chönntisch du bruuche.»

Der Herr Rhagor het es malitiöses Lachen im Muleggen und i den Ouge, wo-n-er wyter fragt: «Als Gutschner?»

261 Jitz wird si grad z’grächtem rot und seit: «Es chäm de druuf a. Wenn er sech dernah stellti, so nähm i ne de grad e chly für alls. I sötti halt e zueverlässige Ma im Huus ha, wo-n-i alles chönnti la mache — o wenn i öppe nid da bi. Wüsset Dr, Herr Mejor, e hiesige begährt i nid, e Murtener, wo mit allem Mannen- und Wybervolk leichet. Dä Wyme hätti mir äbe grad gfalle. Dä het Haar uf de Zänd u lat sech nid vo jedem um e Finger lyre.»

«Er isch e guete Soldat gsi.»

«Äbe juscht, das gseht men ihm a.»

«So so, Peter», seit der Herr Armand für sich.

«I wott Ech ne nid abdinge, Herr Mejor, i ha nume dänkt, wenn’s ne-n-öppen einisch achäm, in en andere Platz...»

«Gloubet Dir de, er hätti Luscht, ga Murte z’cho? Het er öppis derglyche ta?»

«Es het mi so dunkt, es gfiel ihm de no hie. Aber äbe, was i jitz gärn no gwüßt hätti: Syd Dir de o zfride mit ihm?»

«Und wie!»

«Und... em... äbe. Es isch mer drum gseit worde, er heigi so syni Lüün, oder wi söll i säge? Afin ja, für grad use z’rede: Isch es de o wahr, daß er einisch i d’Aare gsprungen isch?»

Jitz antwortet der Herr Rhagor nid grad. Er mueß schon es paar Züg us der Pfyffe tue, gäb er seit: «N-ja. — Das het er einisch gmacht. Aber me mueß de o alles wüsse.» Er tuet wider es paar Züg. «Wüsset Dr was, Frou Wirti, fraget ne de eifach sälber. I bi nämlech ganz sicher, daß er Ech d’Wahrheit seit. — Und wenn Dr ihm de no einisch nid trouet, so säget mer de, was er Euch brichtet het, me gseht de, ob er d’Wahrheit seit.»

262 Uf das hi isch d’Wirti verläge worde. Si het uf e See use gstuunet und nüt meh gseit als einisch no so zu sich sälber: «Wenn das halt so isch...!»

«Aber das chan ig Ech säge», seit du der Herr Rhagor im Ufbräche no, «er isch e tüechtige Ma, e zueverlässige, gschickte, treue. — Wüsset Dr, was i gloube: Däm fählt nüt meh als e bravi Frou, und er isch sälber der brevscht Möntsch, wo me wott finde. — Und damit Dir alles wüsset: Er het es toubstumms Chind vo... vo syr erschte Frou...»

«Das weiß i.»

«So? Es dunkt mi nöue, Dir wüsset scho so ziemlech alles. Item, wi gseit, e brave Ma isch der Peter Wyme.»

Wyters isch du zwüsche dene beide nümmen über e Peter gredt worde. Der Herr Rhagor isch bald druuf ufgsässen und hei gritte, und daheim het er dem Peter, wo-n-er ihm ds Roß abgno het, mit lischtigen Öugli gseit: «I han Ech de z’Murte z’bescht gredt.»

Der Peter het sich hinder ds Roß gstellt und g’antwortet: «I danke, Herr Mejor.» Wi gärn hätt er gfragt: «Und de Dir? Was heit Dir usgrichtet i Euem La Sarraz?» Aber das het er doch nid dörfe. Und es isch ja o nid nötig gsi. Dem Herr Rhagor het i de nächschte Tage der guet Luun eso us den Ouge zündtet, daß der Peter bim Gartnen eismal über ds andere halblut vor sech ane gseit het: «Es chunnt doch de no guet, misex chunnt’s no guet. Nume Geduld!»

«Mit wäm?» fragt ds Chammermeitli, wo’s jitz scho drümal ghört het und afange gwunderig isch.

«Mit wäm?» antwortet er, «he mit... aha... em... mit dene Rose, wo-n-i dä Früehlig g’öuglet ha.»

Ds Chammermeitli isch du nachhär i der Chuchi ga säge: «I gloube, der Peter syg e chly sturm a der Läbere.»


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