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9104. Einige von den Geistern dieses Erdkörpers gingen hinüber zu den Geistern des Erdkörpers Saturn, die in einer bedeutenden Entfernung von ihnen sind, denn sie erscheinen am Ende unseres Sonnensystems. Dieses Hinübergehen geschieht in einem Augenblick, denn die Entfernungen im anderen Leben sind Erscheinlichkeiten zufolge der Verschiedenheit der Lebenszustände: Nr. 2625, 2837, 3356, 3387, 3404, 4321, 4882, 5605, 7381; und die Verbindung findet statt durch den Zustand des Verlangens, mit einem anderen zu reden. Daher kommt es, daß im anderen Leben diejenigen zusammenkommen, die in irgendeiner Verbindung durch Liebe oder Freundschaft, oder der Verehrung in der Welt standen, wenn sie es wünschen. Aber sie trennen sich nachher wieder je nach den Unähnlichkeiten ihres Lebenszustandes.

9105. Als die Geister des Erdkörpers Saturn mit den Geistern unseres Erdkörpers geredet hatten, sprachen sie darüber mit mir durch vermittelnde Geister und sagten, sie wunderten sich, daß von dieser Erde so oft Geister zu ihnen kämen, die sie fragten, welchen Gott sie anbeteten. Und wenn sie bemerken, daß die Geister von unserer Erde sich nach solchem erkundigen, so antworten sie ihnen, sie seien unsinnig, denn es könne keinen größeren Unsinn geben, als zu fragen, welchen Gott jemand anbete, da doch für alle im Weltall nur ein einziger Gott sei. Noch unsinniger aber seien sie darin, daß sie nicht wüßten, daß der Herr der einzige Gott sei, und daß Er den ganzen Himmel, und dadurch die ganze Welt regiere, denn wer den Himmel regiert, regiert auch die Welt, weil die Welt durch den Himmel regiert wird.

9106. Sie sagten auch, daß eine andere Art von Geistern, die scharenweise gingen, häufig zu ihnen kämen, und zu wissen wünschten, wie es bei ihnen zugehe; und daß sie auf verschiedene Weise aus ihnen hervorlockten, was sie wüßten. Von diesen sagten sie, sie seien nicht unverständig, außer darin, daß sie so vieles wissen wollten um keines anderen Zweckes willen, als um es zu wissen. Späterhin wurden sie belehrt, daß jene Geister aus dem Planeten Merkur seien; daß diese nur Freude fänden am Wissen und an der Einsicht, die daraus hervorgeht, nicht aber an den daraus entspringenden Nutzleistungen, wenn diese nicht auch wieder für sie ein Wissen sind; man sehe Nr. 6811, 6815, 6921-6932, 7069-7079, 7170, 7171.

9107. In welcher Weise die Geister unseres Erdkörpers und die Geister des Erdkörpers Saturn voneinander verschieden sind, wurde mir aus deutlicher Erfahrung zu erkennen gegeben; und dabei zugleich, wie der geistige oder innere Mensch und der natürliche oder äußere unter sich kämpfen und zusammenstoßen, wenn der letztere nicht im Glauben und in der Liebtätigkeit ist.

Die Geister im Erdkörper Saturn stellen nämlich im Größten Menschen den Sinn dar, der in der Mitte ist zwischen dem geistigen und dem natürlichen Sinn, jedoch so, daß er sich vom natürlichen entfernt und sich dem geistigen nähert: Nr. 8953; die Geister unserer Erde aber stellen den natürlichen und körperlichen Sinn dar; somit stellen diese den äußeren, jene aber den inneren Menschen dar. Welch großes Widerstreben und Zusammenstoßen zwischen ihnen stattfindet, wenn der äußere oder natürliche Mensch kein geistiges Leben durch den Glauben und die Liebe zum Herrn aufnimmt, wurde (mir) durch diese Erfahrung deutlich gezeigt.

9108. Die Geister des Erdkörpers Saturn wurden (einst) von weitem erblickt und damals waren viele Geister aus unserem Erdkörper zugegen. Als diese jener ansichtig wurden, gebärdeten sie sich wie unsinnig, und fingen an, jene anzufechten, indem sie ihnen Unwürdiges über den Glauben und auch über den Herrn einzuflößen suchten. Und bei diesen Anfeindungen stürzten sie sich auch mitten unter sie, und versuchten zufolge des Wahnsinns, in dem sie sich befanden, ihnen Böses zu tun. Allein die Saturngeister fürchteten sich gar nicht, weil sie sicher und auch in Ruhe waren. Als aber jene mitten unter ihnen waren, fingen sie an, mühevoll zu atmen und dadurch Angst zu empfinden, deshalb stürzten sie sich, der eine hierhin und der andere dorthin, und verschwanden.

9109. Die Dabeistehenden erkannten hieraus, wie der äußere oder natürliche Mensch beschaffen ist, wenn er vom inneren getrennt ist und in die geistige Sphäre kommt, welche die Lebenssphäre des inneren Menschen ist (jeden umgibt nämlich eine Sphäre, die aus dem Leben seiner Liebe hervorströmt; man sehe Nr. 1048, 1053, 1316, 1464, 1504-1512, 5179, 6206, 7454), daß er nämlich wie unsinnig ist. Der Grund ist, weil der vom Geistigen getrennte natürliche Mensch nur aus der Welt weise ist und gar nicht aus dem Himmel; und wer nur aus der Welt weise ist, der glaubt nichts, als was die Sinne begreifen; und was er glaubt, das glaubt er aus Sinnestäuschungen, folglich aus Falschem. Daher kommt es, daß das Geistige keinen Wert für ihn hat, und zwar so sehr, daß er es kaum anhören kann, wenn das Geistige genannt wird. Deshalb begreift er auch nicht, was der innere Mensch ist, und glaubt deshalb auch nicht, daß ein solcher vorhanden sei. Solche sind darum wie unsinnig, wenn sie in einer geistigen Sphäre gehalten werden.

Anders ist es, während sie in der Welt leben, dann denken sie entweder in natürlicher Weise über geistige Dinge, oder wenden das Ohr ab, d.h., sie hören es, ohne darauf zu achten. Daß solche Schmerz und Blindheit empfinden, wenn sie in eine geistige Sphäre erhoben werden, sehe man Nr. 8797.

9110. Aus dieser Erfahrung wurde auch klar, daß der natürliche Mensch nicht in den geistigen eindringen, d.h. sich zu ihm erheben kann. Wenn aber der Mensch im Glauben steht, und dadurch in einem geistigen Leben, und dabei denkt, dann steigt der geistige Mensch herab, d.h., er denkt im natürlichen, denn es gibt einen geistigen Einfluß, d.h. aus der geistigen Welt in die natürliche, aber nicht umgekehrt. Daß ein physischer Einfluß ganz und gar gegen die Ordnung und gegen die Natur, und somit unmöglich ist, sehe man Nr. 3721, 5119, 5259, 5779, 6322, 8237. Deswegen wird der natürliche Mensch, wenn er getrennt vom inneren in die Sphäre des geistigen Lebens kommt zuerst von Blindheit, hierauf von Wahnsinn und zuletzt von Angst ergriffen; und daher kommt es auch, daß diejenigen, die in der Hölle sind, nicht zum Himmel aufzusehen verlangen: Nr. 4225, 4226, 8137, 8265, 8945, 8946.

9111. Am Ende der folgenden Kapitel wird von den Geistern im Mond geredet werden; und auch von den Gründen, weshalb der Herr auf unserer Erde, und nicht auf einer anderen, geboren werden wollte.

 

Von den Geistern des Mondes

9232. Einige Geister erschienen über dem Haupte, und von daher hörte man Stimmen wie Donner; denn nicht anders tönten ihre Stimmen, als wie Donner aus den Wolken nach Blitzen. Ich vermutete, es sei eine große Menge Geister, die gelernt hätten, ihre Stimme mit einem solchen Geräusch ertönen zu lassen. Die einfältigen Geister, die bei mir waren, verlachten jene, worüber ich mich sehr verwunderte. Der Grund, warum sie jene verlachten, wurde bald entdeckt: es geschah, weil die Geister, die donnerten, nicht viele waren, sondern wenige, und auch klein, wie Knaben; und weil dieselben schon früher durch solches Getöne Furcht eingejagt hatten, und doch gar keinen Schaden zufügen konnten.

9233. Damit ich erkennen möchte, wie sie beschaffen seien, wurden einige von der Höhe, wo sie donnerten, hergeschickt, und was merkwürdig war, einer trug den anderen auf dem Rücken, und so kamen zwei zu mir heran. Sie erschienen mit einem Angesicht, das ziemlich hübsch, aber länger war, als das Angesicht der übrigen Geister. Ihre Leibesgröße war gleich der eines siebenjährigen Knaben, aber ihr Körperbau war kräftiger. Somit waren sie ganz kleine Menschen (homunciones). Von den Engeln wurde mir gesagt, sie seien aus dem Mond.

9234. Der von dem anderen getragen wurde, stieg ab und kam zu mir; er machte sich an meine linke Seite unter dem Ellenbogen, und redete von da aus und sagte, wenn sie ihre Stimmen hören ließen, so donnerten sie so, und schreckten auf diese Weise die Geister, die ihnen Böses antun wollten, zurück, und manche jagten sie in die Flucht; und so könnten sie sicher gehen, wohin sie wollten. Um mich zu überzeugen, daß ihr Getöne solcherart sei, begab er sich von mir weg zu einigen anderen, aber nicht ganz aus dem Gesichtskreis, und donnerte ebenso. Und weiter zeigten sie, daß ihre Stimme aus dem Unterleib komme und dann wie ein rollendes Aufstoßen erdröhne.

9235. Ich ward inne, daß dieses daher komme, weil die Bewohner des Mondes nicht so aus der Lunge, wie die Bewohner anderer Erdkörper sprechen, sondern aus dem Unterleib, und somit aus einer daselbst angesammelten Luft; und zwar aus dem Grund, weil der Mond nicht mit der gleichen Atmosphäre, wie andere Erdkörper umflossen ist.

9236. Ich wurde belehrt, daß die Bewohner des Mondes im Größten Menschen den schildförmigen Knorpel oder die Xiphois darstellen, an dem vorne die Rippen angeheftet sind, und von dem die weiße Binde herabgeht, die den Bauchmuskeln zur Stütze dient.

9237. Daß auch auf dem Monde Bewohner sind, wissen die Geister und Engel; denn sie reden oft mit ihnen, ebenso auf den Monden oder Trabanten um den Planeten Jupiter und dem Planeten Saturn. Die, welche sie nicht gesehen und mit ihnen geredet haben, zweifeln doch nicht daran, daß auch auf ihnen Menschen sind, weil auch sie Weltkörper sind, und wo ein Weltkörper ist, da ist auch der Mensch; denn der Mensch ist der Zweck, für den ein Weltkörper da ist, und vom höchsten Schöpfer ist nichts ohne Zweck gemacht.

Daß der Zweck der Schöpfung das Menschengeschlecht ist, damit aus ihm der Himmel (sich bilde), kann jedem, der vernünftig denkt, einleuchten. Die Engel sagen auch, daß eine Erde ohne das Menschengeschlecht nicht bestehen könnte, weil der Herr alles auf der Erde um des Menschen willen vorsieht.

9238. Am Ende des folgenden Kapitels soll gesagt werden, warum der Herr auf unserer Erde, und nicht auf einer anderen geboren werden wollte.

 

2. Mose 23. Kapitel

Die Ursachen, warum der Herr auf unserer Erde,
und auf keiner anderen, geboren werden wollte

9350. Daß es dem Herrn gefallen hat, auf unserer Erde, und auf keiner anderen geboren zu werden, hat mehrere Ursachen, über die ich aus dem Himmel belehrt worden bin.

9351. Die Hauptursache war um des Wortes willen, weil dieses auf unserer Erde verfaßt, und, nachdem es geschrieben worden, hernach auf der ganzen Erde verbreitet, und einmal verbreitet, auf alle Nachkommenschaft erhalten, und dadurch geoffenbart werden konnte: Gott sei Mensch geworden; (und zwar) auch allen im anderen Leben.

9352. Die Hauptursache war, um des Wortes willen, weil das Wort das göttlich Wahre selbst ist, das den Menschen lehrt, daß ein Gott ist, daß es einen Himmel und eine Hölle, und ein Leben nach dem Tode gibt, und überdies lehrt, wie er leben und glauben muß, damit er in den Himmel komme, und so ewig selig werde. Dies alles wäre ohne Offenbarung, somit auf dieser Erde ohne Wort, ganz unbekannt gewesen; und doch ist der Mensch so geschaffen, daß er in Ansehung seines inwendigen Menschen nicht sterben kann.

9353. Das Wort konnte aber auf unserer Erde verfaßt werden, weil die Kunst zu schreiben hier von der Urzeit her bestand, zuerst auf Baumrinden, hernach auf Tierhäuten, später auf Papier, und zuletzt konnte es verbreitet werden durch die Buchdruckerei. Dies ist vorgesehen worden vom Herrn um des Wortes willen.

9354. Das Wort konnte dann auf dieser ganzen Erde verbreitet werden, weil hier ein Verkehr zwischen allen Nationen stattfindet, nicht nur durch Reisen, sondern auch durch Schiffahrten in alle Gegenden des ganzen Weltkreises, dadurch konnte das Wort, wenn es einmal geschrieben war, von einem Volk zum anderen gebracht, und überall gelehrt werden. Daß ein solcher Verkehr sich entwickelte, ist ebenfalls vorgesehen worden vom Herrn um des Wortes willen.

9355. Daß das Wort, wenn es einmal verfaßt war, auf alle Nachkommenschaft, mithin auf tausend und abertausend Jahre erhalten werden konnte, und daß es auch wirklich erhalten wurde, ist bekannt.

9356. Dadurch konnte auch geoffenbart werden, daß Gott Mensch geworden sei; denn dieses ist das Erste und Wesentlichste, um deswillen das Wort da ist; denn niemand kann an einen Gott glauben, und einen Gott lieben, den er nicht unter irgendeiner Gestalt begreifen kann. Deshalb versinken die, welche ein unbegreifliches Wesen anerkennen, mit ihrem Denken in die Natur, und glauben somit an keinen Gott; man sehe Nr. 7211, 9303, 9315, deshalb hat es dem Herrn wohlgefallen, hier geboren zu werden, und dies durch das Wort offenbar zu machen, auf daß es nicht nur auf diesem Erdkreis bekannt würde, sondern auch dadurch offenbar würde allen im Weltall, die aus irgendeinem Erdkörper in den Himmel kommen; denn im Himmel findet eine Mitteilung von allem statt.

9357. Man muß wissen, daß das Wort, das auf unserer Erde durch den Himmel vom Herrn gegeben wurde, die Vereinigung des Himmels und der Welt ist: Nr. 9212; zu diesem Zweck besteht eine Entsprechung alles dessen, was im Buchstaben des Wortes vorkommt, mit den göttlichen Dingen im Himmel. Und darum handelt das Wort in seinem höchsten und innersten Sinn vom Herrn, von seinem Reich im Himmel und auf Erden, und von der Liebe und dem Glauben von Ihm und an Ihn; mithin von dem Leben, das von Ihm und in Ihm ist. Dies alles stellt sich den Engeln im Himmel dar, von welchem Erdkörper sie auch immer sein mögen, wenn das Wort auf unserer Erde gelesen und gepredigt wird.

9358. Auf allen anderen Erdkörpern wird das Wort mündlich durch Geister und Engel geoffenbart, wie im Vorhergehenden, wo von den Einwohnern der Erdkörper in unserem Sonnensystem die Rede war, gesagt wurde. Dies geschieht aber innerhalb der Familien. Das Menschengeschlecht wohnt nämlich auf den meisten Erdkörpern getrennt nach Familien; deshalb wird das göttlich Wahre, das auf diese Weise durch Geister und Engel geoffenbart wurde, nicht weit über die (einzelnen) Familien hinaus verbreitet, und wenn nicht immer wieder eine neue Offenbarung erfolgt, so wird jenes entweder verkehrt, oder es geht verloren. Anders ist es auf unserer Erde, wo das göttlich Wahre, welches das Wort ist, auf immer in seinem unversehrten Bestande bleibt.

9359. Man muß wissen, daß der Herr alle, von welchem Erdkörper sie auch stammen mögen, anerkennt und annimmt, wenn sie Gott unter menschlicher Gestalt anerkennen und verehren, weil Gott unter menschlicher Gestalt der Herr ist; und weil der Herr den Einwohnern auf den (anderen) Erdkörpern in Engelsgestalt, (welches die menschliche Gestalt ist,) erscheint, deshalb nehmen die Geister und Engel aus jenen Erdkörpern, wenn sie von den Geistern und Engeln unserer Erde hören, daß Gott wirklich Mensch sei, dieses Wort auf, erkennen es an, und freuen sich, daß es so ist; man sehe Nr. 7173.

9360. Zu den oben angeführten Ursachen kommt noch hinzu, daß die Einwohner, Geister und Engel unserer Erde im Größten Menschen den äußeren und leiblichen Sinn darstellen: Nr. 9107; und der äußere und leibliche Sinn das Letzte ist, in welches das Inwendigere des Lebens ausläuft, und worin es als in seinem Allgemeinen ruht: Nr. 5077, 9212, 9216. Ähnlich verhält es sich mit dem göttlich Wahren im Buchstaben, welches das Wort genannt wird, und das auch wirklich wegen dieser Ursache auf unserer Erde und auf keiner anderen, gegeben wurde. Und weil der Herr das Wort ist, und zwar sein Erstes und Letztes, und damit alles der Ordnung gemäß ins Dasein trete, darum wollte Er auch auf dieser Erde geboren, und das Wort werden; gemäß den folgenden Worten:

Joh.1/2-4,14,18: "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort; dieses war im Anfang bei Gott; alle Dinge sind durch dasselbe geworden, und ohne dasselbe ist nichts geworden, was geworden ist. Und das Wort ward Fleisch, und wohnte unter uns, und wir sahen Seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater. Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ist, der hat (Ihn) herausgestellt (d.h. geoffenbart)": das Wort ist aber das göttlich Wahre. Dieses Geheimnis ist jedoch ein solches, das nur sehr wenigen zum Verständnis kommt.

9361. Daß die Einwohner anderer Erdkörper sich freuen, wenn sie hören, daß Gott das Menschliche angenommen, und dieses göttlich gemacht hat, und daß dadurch Gott wirklich Mensch ist, wird man am Ende der letzten Kapitel des Exodus sehen.

9362. In dem, was nun folgt bis zum Ende des Exodus (d.h. des 2.Buches Moses) wird, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, von den Einwohnern, Geister und Engeln der Erdkörper im Sternenhimmel die Rede sein.

 

Von den Erdkörpern im Sternenhimmel
und von ihren Bewohnern, Geistern und Engeln

9438. Die im Himmel sind, können nicht bloß mit den Engeln und Geistern reden und umgehen, die von den Erdkörpern in unserem Sonnensystem stammen, sondern auch mit denen von den Erdkörpern außerhalb unseres Systems im Weltall. Und nicht nur mit den Geistern und Engeln von dorther, sondern auch mit den wirklichen Bewohnern derselben, wenn ihnen das Innere aufgeschlossen ist, so daß sie die hören können, die aus dem Himmel (mit ihnen) reden.

Das gleiche kann auch der Mensch, während er in der Welt lebt, wenn ihm vom Herrn gegeben ist, mit Geistern und Engeln zu reden, denn der Mensch ist ein Geist und Engel in betreff seines Inneren. Der Leib, den er in der Welt an sich trägt, dient ihm nur zu den Verrichtungen in dieser natürlichen oder irdischen Sphäre, welche die unterste oder letzte ist.

Aber wie ein Geist und Engel mit Engeln und Geistern zu reden wird niemanden gestattet, wenn er nicht so beschaffen ist, daß er ihnen beigesellt werden kann in betreff des Glaubens und der Liebe. Er kann aber nicht beigesellt werden, wenn kein Glaube an den Herrn und keine Liebe zum Herrn in ihm ist, weil der Mensch nur durch den Glauben an Ihn, somit durch die Wahrheiten der Lehre, und durch die Liebe zu Ihm verbunden wird. Ist er aber mit Ihm verbunden, dann ist er sicher vor dem Angriff der bösen Geister aus der Hölle. Bei den anderen kann das Innere gar nicht aufgeschlossen werden, denn sie sind nicht im Herrn.

Dies ist der Grund, warum heutzutage so wenige sind, denen gegeben wird, mit Engeln zu reden und umzugehen; und ein offenbarer Beweis davon ist, daß man heutzutage kaum glaubt, daß es Geister und Engel gibt, geschweige, daß sie bei einem jeden Menschen sind, und daß durch sie der Mensch in Zusammenhang steht mit dem Himmel und durch den Himmel mit dem Herrn. Und daß man noch weniger glaubt, daß der Mensch, wenn er dem Leibe nach stirbt, als Geist lebt, und auch in menschlicher Gestalt, wie früher.

9439. Weil heutzutage in der Kirche bei den meisten kein Glaube vorhanden ist an ein Leben nach dem Tode, und kaum ein Glaube an den Himmel, wie auch keiner an den Herrn, daß Er der Gott des Himmels und der Erde ist, darum wurde das Innere meines Geistes vom Herrn aufgeschlossen, damit ich, während ich im Leibe bin, zugleich bei den Engeln im Himmel sein, und nicht nur mit ihnen reden, sondern auch staunenswerte Dinge daselbst sehen und dieselben beschreiben könnte, so daß man künftig nicht mehr sagen kann: Wer ist aus dem Himmel zu uns gekommen, und hat berichtet, daß ein solcher besteht, und was darinnen ist. Allein ich weiß, daß die, welche vorher im Herzen den Himmel und die Hölle, und das Leben nach dem Tode geleugnet haben, sich ferner dagegen bestärken und es leugnen werden; denn es ist leichter einen Raben weiß zu machen, als diejenigen zum Glauben zu bringen, die einmal im Herzen den Glauben verworfen haben.

Was aber bisher vom Himmel und der Hölle und vom Leben nach dem Tode gezeigt worden, ist für die wenigen, die im Glauben sind; damit jedoch auch die übrigen zu einiger Anerkennung gebracht werden, wurde mir gestattet, solche Dinge zu berichten, die einen wißbegierigen Menschen erfreuen und anziehen. Von solcher Art ist das, was nun von den Erdkörpern im Weltall gesagt werden soll.

9440. Wer die Geheimnisse des Himmels nicht kennt, kann glauben, der Mensch könne die so weit voneinander entfernten Erdkörper nicht sehen, und nichts aus Sinneswahrnehmung und Erfahrung über sie berichten; aber er möge wissen, daß die Räume und Entfernungen, und daher die Fortbewegungen, die in der natürlichen Welt erscheinen, in ihrem ersten Grund und Ursprung Zustandsveränderungen des Inneren sind, und daß sie bei den Engeln und Geistern denselben gemäß erscheinen. Wie auch, daß diese durch dieselben von einem Ort zum anderen, und von einer Erde zur anderen, ja auch zu den Erdkörpern am Ende des Weltalls versetzt werden können. Ebenso auch der Mensch in betreff seines Geistes, obwohl der Leib an seinem Ort verbleibt.

So geschah es auch mit mir, weil mir, aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, gegeben wurde, mit Geistern als ein Geist, und zugleich mit Menschen als ein Mensch umzugehen.

Daß Räume und Entfernungen und daher auch die Fortbewegungen im Himmel Erscheinungen aus den Zustandsveränderungen des Inneren sind, sehe man Nr. 5605. Daß der Mensch in Ansehung des Geistes so versetzt werden kann, vermag der sinnliche Mensch nicht zu begreifen, weil er im Raum und in der Zeit lebt und seine Fortbewegungen nach diesem bemißt.

9441. Daß es viele Welten gibt, kann ein jeder schon daraus ersehen, daß so viele Gestirne im Weltall erscheinen, und in der gelehrten Welt ist auch bekannt, daß ein jedes Gestirn wie eine Sonne ist an seinem Ort; denn es bleibt fest stehend, wie die Sonne unserer Erde an dem ihrigen; und daß die Entfernung Ursache ist, warum es in so kleiner Gestalt als ein Stern erscheint; daß es folglich ebenso wie die Sonne unserer Welt Planeten um sich hat, die Erkörper sind. Wozu wäre sonst ein so großer Himmel mit so vielen Sternen? Denn der Zweck der Schöpfung des Weltalls ist der Mensch, damit aus den Menschen sich ein Engelshimmel bilde.

Was wäre für den unendlichen Schöpfer das Menschengeschlecht, und der Engelshimmel aus einer einzigen Erde. Für Ihn, Dem Tausend, ja Myriaden Erden nicht genügend wären? Man hat berechnet, wenn eine Million Erdkörper im Weltall wären, und auf einer jeden Erde dreihundert Millionen Menschen, und zweihundert Generationen in sechstausend Jahren, und einem jeden Menschen ein Raum von drei Kubikellen gegeben würde, so würde die Zahl so vieler Menschen in eine Summe gebracht, doch nicht den Raum des tausendsten Teils dieser Erde, somit nicht den Raum eines Trabanten um den Jupiter oder den Saturn einnehmen, und das wäre ein verschwindend kleiner Raum im ganzen Weltall, denn ein Trabant ist für das bloße Auge kaum sichtbar. Was wäre dies für den Schöpfer des Weltalls, Dem es nicht genügen würde, wenn das ganze Weltall angefüllt wäre; denn Er ist unendlich!

Darüber habe ich mit den Engeln geredet, die sagten, daß auch sie die gleiche Vorstellung von der geringen Anzahl des Menschengeschlechts im Vergleich mit der Unendlichkeit des Schöpfers haben, daß sie aber gleichwohl nicht aus Räumen, sondern aus Zuständen denken, und daß nach ihrer Vorstellung Erdkörper in der Zahl von so viel Myriaden, als man sich je denken könne, dennoch gar nichts wären im Verhältnis zum Herrn. Außerdem (sagten sie,) der Engelshimmel, dessen Pflanzschule das Menschengeschlecht ist, entspreche allem was beim Menschen ist, und ein solcher Himmel könne nicht von Engeln aus einem einzigen Erdkörper gebildet werden, sondern es müsse aus unzähligen geschehen.

9442. Doch von den Erdkörpern im Sternenhimmel soll nun im Folgenden aus wirklicher Erfahrung gesprochen werden; und aus dieser wird auch sich ergeben, wie die Versetzungen dahin in betreff meines Geistes stattfanden, während der Leib an seinem Ort blieb.

 

hier vom ersten, der dort gesehen wurde

9578. Ich wurde durch Engel vom Herrn zu einem Erdkörper im Weltall geführt, wo ich zwar den Erdkörper selbst anschauen, aber mit den Einwohnern daselbst nicht sprechen durfte, sondern nur mit den Geistern aus demselben. Alle Einwohner oder Menschen eines jeden Erdkörpers werden nämlich, nachdem sie das Leben in der Welt vollbracht haben, Geister, und bleiben im Umkreis (circa) ihrer Erde. Man kann jedoch von ihnen Belehrung erhalten über ihren Erdkörper und über den Zustand seiner Bewohner, denn die Menschen, die aus dem Leibe scheiden, bringen ihr ganzes früheres Leben und ihr ganzes Gedächtnis mit sich.

9579. Zu den Erdkörpern im Weltall geführt werden, heißt nicht, dahin geführt und versetzt werden mit dem Leibe, sondern mit dem Geiste. Und der Geist wird nicht durch Räume geführt, sondern durch Veränderungen des Zustandes des inneren Lebens, die ihm als Wanderungen durch Räume erscheinen: Nr. 5605, 7381, 9440. Die Annäherungen geschehen auch gemäß den Übereinstimmungen und Ähnlichkeiten der Zustände, denn die Übereinstimmung oder Ähnlichkeit des Zustandes verbindet, und die Nichtübereinstimmung oder Unähnlichkeit scheidet.

Hieraus kann erhellen, wie die Versetzung in Ansehung des Geistes, und seine Annäherung zu entlegenen Regionen geschieht, während der Mensch gleichwohl an seinem Orte bleibt.

9580. Aber den Geist durch Veränderungen des Zustandes seines Inneren über seinen Erdkreis hinausführen, und machen, daß die Veränderungen allmählich fortschreiten bis zu einem Zustand, der denjenigen, zu denen er geführt wird, entspricht oder gleich ist, das steht nur in der Macht des Herrn allein; denn es muß eine fortwährende Richtung und Voraussicht vom ersten bis zum letzten Punkt hin- und rückwärts stattfinden, hauptsächlich, wenn es mit einem Menschen geschehen soll, der mit dem Leibe noch in der natürlichen Welt und dadurch im Raum ist.

9581. Zu dem Glauben, daß auch mit mir so geschehen sei, können diejenigen nicht gebracht werden, die im leiblich Sinnlichen sind, und aus diesem denken. Der Grund ist, weil das leiblich Sinnliche die Fortbewegungen ohne Räume nicht begreifen kann. Gleichwohl aber können die, welche aus dem Sinnesvermögen ihres Geistes denken, nachdem es einigermaßen der Sinnlichkeit des Leibes entrückt oder entzogen ist, und die somit mehr innerlich denken, dazu gebracht werden und es begreifen, weil in der Vorstellung ihres Denkens kein Raum und keine Zeit ist, sondern statt dessen solches, woraus die Räume und Zeiten hervorgehen. Für solche ist daher das bestimmt, was über die Erdkörper im Sternenhimmel folgt; nicht aber für jene, wenn sie nicht von der Art sind, daß sie sich belehren lassen.

9582. Im wachen Zustand wurde ich im Geist durch Engel vom Herrn zu einem Erdkörper im Weltall geführt, wobei mich etliche Geister aus unserem Erdkreis begleiteten. Das Fortschreiten ging rechts hin und dauerte zwei Stunden. Am Ende unseres Sonnensystems erschien zuerst eine weißschimmernde, aber dichte Wolke, und nach dieser ein feuriger Rauch, der aus einem großen Schlund aufstieg. Es war eine ungeheure Kluft, die auf dieser Seite unser Sonnensystem von einigen Weltsystemen des Sternenhimmels trennte. Jener feurige Rauch erschien aber in einer ziemlich großen Strecke: über diesen Zwischenraum fuhr ich hinüber; und dann erschienen unten in diesem Schlund oder in dieser Kluft sehr viele Menschen, die Geister waren, denn die Geister erscheinen alle in menschlicher Gestalt, und sind wirklich Menschen: Nr. 322, 1881. Ich hörte sie auch dort miteinander reden. Aber woher und welcher Art sie waren, wurde mir nicht zu wissen gegeben. Doch sagte mir einer von ihnen, sie seien Wachen, daß nicht Geister von dieser Welt in eine andere im Weltall hinübergehen, ohne gegebene Erlaubnis.

9583. Dieses bestätigte sich auch, denn einige Geister, die unter der Begleitung waren, denen aber nicht gestattet war, hinüberzugehen, fingen, als sie zu jenem großen Zwischenraum kamen an, gewaltig zu schreien, daß sie zugrunde gingen; denn sie waren gleich denen, die im letzten Kampf mit dem Tode ringen. Daher blieben sie auf jener Seite der Kluft stehen und konnten nicht weiter gebracht werden, denn der aus der Kluft ausdunstende feurige Rauch drang in sie ein, und verursachte ihnen solche Qual. Der feurige Rauch ist das Falsche aus dem Bösen der Begierden. Auf solche Weise erscheint dieses Falsche.

9584. Die Fortsetzung über den im Sternenhimmel gesehenen ersten Erdkörper am Ende des folgenden Kapitels.

9693. Nachdem ich über jene große Kluft hinübergekommen war, gelangte ich zuletzt an einen Ort, wo ich verweilte, und dann erschienen mir oberhalb Geister, mit denen ich reden durfte. Aus ihrer Rede und aus ihrer Weise, die Sachen aufzufassen und auseinanderzusetzen, bemerkte ich ganz deutlich, daß sie aus einem anderen Erdkörper waren, denn sie waren ganz verschieden von den Geistern unseres Sonnensystems. Umgekehrt erkannten auch sie aus meiner Rede, daß ich aus weiter Ferne sei.

9694. Nachdem wir eine Weile über Verschiedenes gesprochen hatten, fragte ich sie, welchen Gott sie verehrten; sie sagten, einen Engel, der ihnen als ein göttlicher Mensch erscheine, denn sein Antlitz leuchte wie ein Blitz. Dieser belehre sie auch, und gebe ihnen zu erkennen, was sie zu tun hätten. Sie sagten ferner, der höchste Gott sei in der Sonne des Engelshimmels, und derselbe erscheine ihrem Engel, aber nicht ihnen selbst, und Er sei zu groß, als daß sie es wagten, Ihn anzubeten.

HG 9695

9695. Der Engel, den sie anbeteten, war eine Engelsgesellschaft, der es vom Herrn gegeben wurde, ihnen vorzustehen und den Weg der Gerechtigkeit und Redlichkeit zu lehren. Daher haben sie Licht aus einer Art von Flamme, die als eine Fackel erscheint, ziemlich feurig und gelblich. Der Grund davon liegt darin, daß sie nicht den Herrn anbeten. Daher haben sie ihr Licht nicht aus der Sonne des Engelshimmels, sondern aus einer Engelsgesellschaft, denn dieser Engelverein kann, wenn es ihm vom Herrn gegeben (gestattet) wird, ein solches Licht darstellen für die Geister, die in einer untergeordneten Sphäre sind.

9696. Übrigens waren sie bescheiden, etwas einfältig, gleichwohl aber dachten sie ziemlich richtig. Aus dem Licht bei ihnen konnte man schließen, wie ihr Verstandesvermögen beschaffen sei; denn nach der Aufnahme des Lichtes, das in den Himmeln ist, richtet sich der Verstand, weil es das vom Herrn als Sonne ausgehende göttlich Wahre ist, das dort leuchtet, und den Engeln die Fähigkeit gibt, nicht nur zu sehen, sondern auch zu verstehen.

9697. Befragt über die Sonne ihrer Welt, die ihre Erde erleuchte, sagten sie, daß die Sonne ihnen flammig erscheine; und als ich ihnen die Größe der Sonne unserer Erde vorstellte, sagten sie, die ihrige sei kleiner. Ihre Sonne erscheint vor unseren Augen als ein Stern, und von den Engeln hörte ich, daß sie zu den kleineren Sternen gehöre. Sie sagten, daß man auch von ihrer Erde aus den Sternenhimmel sehe.

9698. Ich wurde belehrt, daß die Bewohner und Geister jenes Erdkörpers im Größten Menschen etwas in der Milz darstellen; was auch bestätigt wurde durch ihren Einfluß auf die Milz, als sie mit mir redeten.

9699. Nachher wurde mir das Gesicht geöffnet, daß ich einigermaßen auf ihren Erdkörper selbst hinblicken konnte; und es erschienen viele Wiesen und Wälder mit belaubten Bäumen, dann auch wolletragende Schafe.

9700. Die Fortsetzung von dem ersten im Sternenhimmel gesehenen Erdkörper am Ende des folgenden Kapitels.

9790. Es wurde mir auch gegeben, einige Bewohner zu sehen, die von geringerem Stande waren. Sie erschienen in Kleidern, wie die der Bauern in Europa. Es erschien auch ein Mann mit seiner Frau: sie erschien von hübscher Gestalt und anständigem Benehmen, der Mann gleichfalls. Aber worüber ich mich wunderte war, daß er in stolzer Haltung einherging, gleichsam mit hochmütigem Schritt; das Weib dagegen mit demütigem Schritt. Es wurde von den Engeln gesagt, daß es so Sitte sei auf jener Erde, und daß die Männer dieser Art geliebt würden, weil sie dennoch gutartig wären. Sie sagten ferner, daß es ihnen nicht erlaubt sei, mehrere Ehefrauen zu haben, weil dies gegen die Gesetze sei.

9791. Der Mensch, der im Geiste ist, kann, wann es ihm vom Herrn gegeben wird, schauen, was auf dem Erdkörper vorgeht, dem er nahe ist; denn im anderen Leben gibt es keinen Raum, also keine weite Entfernung für die, welche in einem gleichen Zustand sind, gemäß dem, was früher Nr. 9579, 9580, 9581 gesagt worden ist. In gleicher Weise geschah dies hier mit mir, wie auch mit den Geistern einiger Erdkörper in unserem Sonnensystem, denen es vom Herrn gegeben wurde, durch meine Augen mehreres auf unserer Erde zu sehen, worüber schon einige Male im Vorhergehenden gesprochen wurde.

9792. Die Frau, die mir erschien, hatte vor der Brust ein weites Gewand, hinter dem sie sich verbergen konnte. Dies war so gemacht, daß sie die Arme hineinstecken und sich damit umhllen und dann fortgehen konnte. Der untere Teil desselben konnte hinaufgezogen werden, und wenn es um den Körper gelegt wurde, erschien es wie ein Umhängtuch über der Brust, wie es die Frauen auf unserer Erde tragen. Dasselbe diente aber auch dem Mann als Gewand, und ich sah, wie er es der Frau abnahm und sich über den Rücken warf, und wie er den unteren Teil losmachte, der dann bis auf die Füße wie eine Toga hinabwallte, und so bekleidet ging er einher.

9793. Nachher redete ich mit Geistern, die von jenem Erdkörper stammten, und ich erzählte ihnen mehreres von unserer Erde, z.B. daß es hier Wissenschaften gebe, die sich anderswo nicht fänden, wie Astronomie, Geometrie, Mechanik, Physik, Chemie, Medizin, Optik, Philosophie, außerdem Künste, die anderwärts nicht bekannt seien, z.B. Schiffe zu bauen, Metalle zu schmelzen, auf Papier zu schreiben und dieses dann durch den Druck zu verbreiten, und so allen auf der ganzen Erde mitzuteilen, und es auch auf Jahrtausende hin für die Nachkommen aufzubewahren; und so sei es auch geschehen mit dem Worte, das vom Herrn ist; und deshalb sei das geoffenbarte Wort beständig bleibend auf unserer Erde; man sehe Nr. 9350-9360.

9794. Zuletzt wurde mir die Hölle derer gezeigt, die von jenem Erdkörper stammen. Die mir darin erschienen, erregten großen Schrecken. Ihre monströsen Gesichter wage ich nicht zu beschreiben. Es erschienen auch Zauberinnen, die schauderhafte Künste treiben. Sie erschienen in einem grünen Gewande, und flößten Entsetzen ein.

9795. Über den zweiten Erdkörper, der im gestirnten Himmel gesehen wurde, am Ende des folgenden Kapitels.

 

Vom zweiten Erdkörper,
der im Sternenhimmel gesehen wurde

9967. Späterhin wurde ich vom Herrn zu einem Erdkörper im Universum geführt, der weiter von unserer Erde entfernt war, als der erste, von dem am Ende einiger vorhergehenden Kapitel gehandelt worden ist. Daß er weiter entfernt war, durfte ich daraus erkennen, daß ich in Ansehung meines Geistes während zweier Tage dahin geführt wurde. Dieser Erdkörper war zur Linken, der frühere dagegen zur Rechten.

Die Entfernung im anderen Leben hängt nicht von der Ortsentfernung ab, sondern von der Verschiedenheit des Zustandes, die aber dennoch dort als eine Ortsentfernung erscheint, gemäß dem, was früher, Nr. 9440 gesagt worden ist. Deswegen konnte ich aus der Dauer der Bewegung dorthin, die, wie gesagt, zwei Tage währte, schließen, daß der Zustand des Inneren bei ihnen, nämlich der Zustand ihrer Neigungen und der daraus hervorgehenden Gedanken, sehr verschieden war von dem Zustand des Inneren, wie er bei den Geistern von unserer Erde ist. Weil ich nun in betreff meines Geistes durch innere Zustandsveränderungen dorthin versetzt worden war, wurde mir gegeben, diese allmählichen Veränderungen selbst zu beobachten, bevor ich dahin gelangte. Dies geschah aber, während ich im wachen Zustand war.

9968. Als ich dort angekommen war, erschien kein Erdkörper, sondern es erschienen Geister aus jenem Erdkörper; denn, wie schon früher einige Male bemerkt worden ist, die Geister eines jeden Erdkörpers erscheinen rings um ihren Erdkörper, und dies darum, weil sie einen verschiedenen Charakter (genius) haben infolge ihres verschiedenen Lebenszustandes, und die Verschiedenheit des Zustandes trennt im anderen Leben, wie die Gleichheit des Zustandes verbindet. Besonders aber auch deswegen, damit sie bei den Bewohnern ihres Erdkörpers sein können, die gleichen Geistes mit ihnen sind, denn der Mensch kann ohne Geister nicht leben, und einem jeden werden gleichartige Geister beigesellt; man sehe Nr. 5846-5866, 5976-5993.

Diese Geister erschienen sehr hoch über meinem Haupte, und von dort aus durchschauten sie mich, als ich kam. Man merke wohl, daß die, welche in der Höhe sind, diejenigen durchschauen können, die unterhalb sind, und je höher, desto umfassender, und daß sie dieselben nicht nur durchschauen, sondern auch mit ihnen reden können. Sie bemerkten daher, daß ich nicht von ihrem Erdkörper sei, sondern anderswoher aus weiter Ferne. Deswegen redeten sie mich an, und fragten über Verschiedenes, worüber ich ihnen Antwort geben durfte. Unter anderem erzählte ich ihnen, von welchem Erdkörper ich abstamme, und wie er beschaffen sei; und nachher sprach ich von den Erdkörpern in unserem Sonnensystem, und dann auch von den Geistern des Erdkörpers (oder des Planeten) Merkur, denen es gestattet wird, mehrere Erdkörper zu durchreisen, um sich Kenntnisse von verschiedenen Dingen zu erwerben, an denen sie Freude haben, worüber Nr. 6808-6817, 6921-6932, 7069-7079. Als sie dieses hörten, sagten sie, daß sie dieselben auch bei sich gesehen hätten.

9969. Es wurde mir von Engeln aus unserer Erde gesagt, daß die Bewohner und Geister dieses Erdkörpers im Größten Menschen die Sehkraft (aciem) des äußeren Gesichtes darstellen, und daß sie daher in der Höhe erscheinen, und auch eine sehr durchdringende Sehkraft besitzen.

9970. Weil sie im Größten Menschen, welcher der Himmel ist, diese Kraft darstellten, und sehr scharf (durchdringend) erblickten, was unter ihnen war, verglich ich sie auch, während ich mit ihnen redete, mit den Adlern, die hoch fliegen und durchdringend und weit umherblicken. Darüber wurden sie aber unwillig, indem sie meinten, ich glaubte, sie wären darum auch den Adlern in betreff der Raublust ähnlich, und somit bösartig; aber ich erwiderte, daß ich sie nicht in bezug auf die Raublust mit den Adlern vergliche, sondern in bezug auf ihre scharfe Sehkraft; und ich fügte hinzu, daß nur diejenigen, die den Adlern in betreff der Raublust gleichen, böse seien; diejenigen aber gut, die ihnen in betreff der scharfen Sehkraft gleichen.

9971. Ich befragte sie über den Gott, den sie verehrten, worauf sie erwiderten, daß sie einen sichtbaren und einen unsichtbaren Gott verehrten, den sichtbaren Gott unter menschlicher Form und den unsichtbaren Gott unter gar keiner Form. Auch wurde aus ihrer Rede, wie auch aus ihren Denkvorstellungen, die sich mir mitteilten, erkannt, daß der sichtbare Gott unser Herr selbst sei, Den sie auch den Herrn selbst nannten. Darauf durfte ich ihnen antworten, daß auch auf unserer Erde ein sichtbarer und ein unsichtbarer Gott verehrt werde, und daß der unsichtbare Gott der Vater genannt werde, und der sichtbare der Herr, daß aber beide eins seien, wie Er selbst uns lehrte, indem Er sagte, "niemand habe das Angesicht des Vaters gesehen, aber der Vater und Er seien eins, und wer Ihn sehe, der sehe den Vater, und daß der Vater in Ihm sei und Er im Vater, daß folglich diese beiden göttlichen Wesen in einer Person seien. Daß dies die Worte des Herrn selber sind, sehe man Joh.5/37; 10/30; 14/7,9-11.

9972. Nachher sah ich Geister von demselben Erdkörper an einem Orte, der unter ihnen war, und redete auch mit ihnen. Sie waren aber Götzendiener, denn sie verehrten ein aus Stein gehauenes Götzenbild, das einem Menschen, aber keinem schönen, ähnlich war.

Man muß wissen, daß alle, die in das andere Leben kommen, zu Anfang einen Gottesdienst haben, der ihrem Gottesdienst in der Welt ähnlich ist, daß sie aber allmählich davon abgebracht werden, und zwar aus dem Grunde, weil jeder Gottesdienst dem inneren Leben des Menschen eingepflanzt bleibt, und aus diesem nicht anders als nur allmählich entfernt und ausgetilgt werden kann. Als dies erkannt wurde, wurde mir gegeben, ihnen zu sagen, daß es sich nicht gezieme, einen Toten anzubeten, sondern einen Lebendigen, worauf sie erwiderten, sie wüßten, daß Gott lebe und nicht der Stein, daß sie aber an den lebendigen Gott dächten, wenn sie den, einem Menschen ähnlichen, Stein anschauten, und daß ihre Denkvorstellung nicht auf andere Weise auf den unsichtbaren Gott fest gerichtet werden könnte. Darauf durfte ich ihnen aber erwidern, daß sie ihre Denkvorstellung fest auf den unsichtbaren Gott richten könnten, wenn sie dieselbe auf den Herrn richteten, welcher der sichtbare Gott sei, und daß so der Mensch mit dem unsichtbaren Gott durch Gedanken und Neigung verbunden werden könne, folglich durch den Glauben und die Liebe, wenn er mit dem Herrn verbunden werde, nicht aber auf andere Weise.

9973. Die Fortsetzung von diesem zweiten Erdkörper im Sternenhimmel am Ende des folgenden Kapitels.


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