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Hier von der Entsprechung
der Lenden und Geschlechtsteile mit demselben

5050. Welche (Geister) im Größten Menschen oder Himmel zum Gebiet der Hände, Arme und Füße gehören, wurde am Ende des vorigen Kapitels, Nr. 4931-4953 aus Erfahrung gezeigt. Hier soll nun gesagt werden, was für Gesellschaften im Himmel oder im Größten Menschen es sind, denen die Lenden, wie auch die mit den Lenden zusammenhängenden Glieder, welche die Geschlechtsteile genannt werden, entsprechen.

Im allgemeinen merke man, daß die Lenden und die mit ihnen zusammenhängenden Glieder der echten ehelichen Liebe, folglich denjenigen Gesellschaften entsprechen, wo sich (Geister) von solcher Art befinden. Die daselbst sich befinden, sind mehr als die übrigen himmlisch, und leben mehr als die übrigen in der Wonne des Friedens.

5051. In einem ruhigen Traum sah ich einige in einem hölzernen Behälter gepflanzte Bäume, von denen einer hochgewachsen, der andere niedriger und zwei klein waren. Es erfreute mich hauptsächlich der niedrigere Baum, und unterdessen regte eine ungemein liebliche Ruhe, die ich nicht aussprechen kann, mein Gemüt an. Aufgewacht vom Schlaf, redete ich mit denjenigen, die den Traum herbeiführten: es waren Engelsgeister (man sehe Nr. 1977, 1979), die sagten, was durch jenes Gesicht bezeichnet wurde, nämlich die eheliche Liebe: durch den hochgewachsenen Baum der Gatte, durch den niedrigeren die Gattin, durch die zwei kleinen die Kinder. Sie sagten ferner, daß die ungemein liebliche Ruhe, die das Gemüt anregte, anzeige, welch lieblichen Frieden diejenigen im anderen Leben genießen, die in echter ehelicher Liebe gelebt haben. Sie setzten hinzu, daß solche es seien, die zum Gebiet der Schenkel zunächst über den Knien gehören, und daß die, welche in einem noch lieblicheren Zustande sind, zum Gebiet der Lenden gehören.

Es wurde auch gezeigt, daß eine Gemeinschaft durch die Füße mit den Fußsohlen und Fersen bestehe. Daß eine solche Gemeinschaft stattfindet, erhellt auch aus dem großen Nerven im Schenkel, der seine Ausläufer nicht nur durch die Lenden zu den für die Zeugung bestimmten Gliedern, welche die Organe der ehelichen Liebe sind, aussendet, sondern auch durch die Füße zu den Fußsohlen und zu den Fersen. Es wurde dann auch enthüllt, was im Wort durch die Hüftpfanne und den Hüftmuskel, der bei Jakob verrenkt wurde, als er mit dem Engel rang, verstanden wurde: 1. Mose 32/25,31,32, wovon Nr. 4280, 4281, 4314-4317.

Es erschien mir hierauf ein großer Hund, ähnlich wie der, welcher bei den ältesten Schriftstellern Zerberus genannt wird; er hatte einen schauerlichen Rachen. Es wurde mir gesagt, daß ein solcher Hund die Wache bedeute, daß nicht der Mensch von der himmlischen ehelichen Liebe zur Liebe des Ehebruchs, die höllisch ist, übertrete, denn himmlische eheliche Liebe ist es, wenn ein Mensch mit seiner Gattin, die er zärtlich liebt, und mit seinen Kindern im Herrn zufrieden lebt, wodurch er in der Welt innerliches Wohlsein und im anderen Leben himmlische Freude hat; wenn man aber von jener Liebe zum Gegenteil übergeht, und dabei eine gleichsam himmlische Lust zu haben meint, während es doch eine höllische ist, dann stellt sich ein solcher Hund dar, der gleichsam darüber wachen soll, daß nicht die entgegengesetzten Vergnügungen in Gemeinschaft kommen.

5052. Der innerste Himmel ist es, durch den der Herr eheliche Liebe einflößt. Die in demselben Lebenden, sind mehr als die übrigen im Frieden. Der Friede in den Himmeln ist vergleichsweise wie der Frühling in der Welt, der alles mit Wonne erfüllt. Er ist das eigentlich Himmlische in seinem Ursprung. Die Engel daselbst sind die allerweisesten, und vermöge ihrer Unschuld erscheinen sie anderen wie Kinder. Sie lieben auch die Kinder viel mehr, als deren Väter und Mütter. Dieselben sind bei den Kindern im Mutterleib, und durch sie sorgt der Herr, daß die Kinder daselbst ernährt und vollkommen ausgebildet werden. Somit stehen auch die Schwangeren unter ihrer Obhut.

5053. Es gibt himmlische Gesellschaften, denen alle und jede Glieder und Organe, die der Zeugung gewidmet sind, in beiderlei Geschlecht, entsprechen. Jene Gesellschaften sind von anderen unterschieden, wie auch jenes Gebiet im Menschen von den übrigen wohl unterschieden und getrennt ist.

Daß jene Gesellschaften himmlische sind, hat den Grund, weil die eheliche Liebe allen Liebestrieben zugrunde liegt: Nr. 686, 2733, 2737, 2738. Sie zeichnet sich auch vor den übrigen durch ihren Nutzzweck und die damit verbundene Lebensfreude aus; denn die Ehen sind die Pflanzschulen des ganzen Menschengeschlechts, und auch die Pflanzschulen des himmlischen Reiches des Herrn, denn aus dem Menschengeschlecht (bildet sich) der Himmel.

5054. Diejenigen, die kleine Kinder auf das Zärtlichste geliebt haben, wie auch solche Mütter, sind im Gebiete des Uterus und der Organe umher, nämlich im Gebiet des Mutterhalses und der Eierstöcke, und die, welche dort sich befinden, sind in einem überaus angenehmen und wonnigen Leben, und sind in himmlischer Freude vor anderen.

5055. Aber welche und was für Gesellschaften es sind, die zu den einzelnen Zeugungsorganen gehören, wurde nicht zu wissen gegeben, denn sie sind zu innerlich, als daß sie von einem, der in einer niedrigeren Sphäre sich befindet, begriffen werden könnten. Sie stellen auch die Nutzzwecke jener Organe dar, die verborgen sind, und zugleich dem Wissen entzogen aus einer Ursache, die providentiell (d.h. von der Vorsehung angeordnet) ist, damit nicht solches, was an sich überaus himmlisch ist, durch unsaubere Gedanken verletzt werde, die der Unzucht, Hurerei und dem Ehebruch angehören, denn solche Gedanken werden bei sehr vielen erweckt, wenn jene Organe nur genannt werden. Deshalb darf nur einiges ferner Liegende, was gesehen wurde, berichtet werden.

5056. Ein gewisser Geist von einer anderen Erde war bei mir (von den Geistern aus anderen Erdkörpern, wird, aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, anderswo gesprochen werden), derselbe bat angelegentlich, ich möchte mich für ihn verwenden, daß er in den Himmel kommen könnte. Er sagte, er wisse nicht, daß er Böses getan habe, nur daß er die Einwohner jenes Erdkörpers gescholten, denn es gibt bei ihnen Schelter und Züchtiger derjenigen, die nicht recht leben, von denen ich auch (sprechen werde), wann von den Bewohnern anderer Erdkörper die Rede sein wird. Er setzte hinzu, nachdem er sie gescholten, habe er sie belehrt; er redete alsdann gleichsam zweizüngig.

Derselbe konnte wirklich Mitleiden erregen, aber ich konnte ihm nichts anderes antworten, als daß ich ihm nicht helfen könne, und daß dies einzig beim Herrn stehe, und daß er, wenn er würdig sei, Hoffnung haben könne. Aber alsdann wurde er unter die gutartigen Geister von seinem Erdkörper zurückgeschickt; doch diese sagten, er könne nicht in ihrer Genossenschaft sein, weil er nicht so beschaffen ist wie sie. Weil er aber doch aus sehnlichem Verlangen flehte, daß er doch in den Himmel eingelassen werden möchte, wurde er in einen Verein gutartiger Geister dieses Erdkörpers versetzt, allein auch diese sagten, er könne nicht bei ihnen sein. Er erschien auch von schwarzer Farbe im Licht des Himmels, aber er sagte selbst, er sei nicht von schwarzer, sondern von bräunlicher Farbe (murrhinicotoris, wie der Edelstein Chalcedon).

Es wurde mir gesagt, solcherart seien im Anfang die, welche nachher unter diejenigen aufgenommen werden, die das Gebiet der Samenbläschen bilden, denn in jenen Bläschen sammelt sich der Samen mit einer passenden Flüssigkeit, mit der er verbunden und durch die Verbindung fähig gemacht wird, daß er, nachdem er ausgelassen worden, im Gebärmutterhalse sich löst, und so zur Empfängnis dient, und es liegt in einer solchen Substanz ein Trieb und gleichsam eine Sehnsucht, Nutzen zu leisten, somit der Flüssigkeit sich zu entledigen, womit er bekleidet ist. Etwas Ähnliches zeigte sich auch bei jenem Geist.

Er kam abermals zu mir, aber in einer geringen Kleidung, und sagte, er brenne vor Verlangen in den Himmel zu kommen, und er merke jetzt, daß er dazu geeignet sei. Ich durfte ihm sagen, das sei vielleicht ein Anzeichen, daß er bald aufgenommen werde. Es wurde ihm dann von den Engeln gesagt, er solle das Kleid abwerfen. Jetzt warf er es aus Verlangen so schnell von sich, daß es kaum etwas Schnelleres geben kann. Dadurch wurde vorgebildet, von welcher Art die Wünsche derjenigen sind, die in dem Gebiet sich befinden, dem die Samenbläschen entsprechen.

5057. Es erschien mir ein Mörser, bei dem ein Mann mit einem eisernen Instrument stand, der in seiner Phantasie in jenem Gefäß Menschen zu zerstampfen wähnte, indem er sie auf schreckliche Art marterte. Dies tat jener Mann mit großer Lust. Die Lust selbst wurde mir mitgeteilt, auf daß ich wüßte, was für eine und eine wie große Lust diejenigen haben, die solcherart sind. Es war eine höllische Lust.

Von den Engeln wurde mir gesagt, daß eine solche Lust bei Jakobs Nachkommen geherrscht habe, und daß sie in nichts eine größere Lust empfunden hätten, als die Heiden grausam zu mißhandeln, und wenn sie getötet waren, sie den wilden Tieren und Vögeln zum Fraß auszusetzen; sie lebendig zu zersägen und mit Beilen zu zerhauen, in einen Ziegelofen zu werfen: 2.Sam.12/31, Kinder zu zerschmettern und hinzuwerfen. Solches wurde gar nie befohlen, und gar nie zugelassen, als solchen, bei denen der Hüftmuskel verrenkt ist: Nr. 5051.

Solche wohnen unter der rechten Ferse, wo sich Ehebrecher befinden, die auch grausam sind. Es ist daher zu verwundern, daß irgend jemand glauben mag, jene Völkerschaft sei eine vor anderen auserwählte gewesen. Daher kommt es auch, daß mehrere sich in der Meinung bestärken, das Leben mache es nicht aus, sondern es komme auf die Auserwählung an, und dadurch geschehe die Aufnahme in den Himmel aus bloßer Barmherzigkeit, möge das Leben gewesen sein, wie es wolle. Während doch jeder aus gesunder Vernunft sehen kann, daß so zu denken gegen das Göttliche ist; denn das Göttliche ist die Barmherzigkeit selbst. Deshalb würden, wenn der Himmel aus bloßer Barmherzigkeit zuteil würde, wie auch immer das Leben sein mochte, alle, soviel ihrer wären, aufgenommen. Jemand in die Hölle verstoßen, um daselbst gepeinigt zu werden, während er doch in den Himmel aufgenommen werden könnte, wäre eine Unbarmherzigkeit und nicht Barmherzigkeit, und den einen vor dem anderen auserwählen, wäre auch eine Ungerechtigkeit und nicht Gerechtigkeit.

Denjenigen, die geglaubt und sich darin begründet haben, daß einige auserwählt seien, und die übrigen nicht auserwählt, und in den Himmel sei bloß eine Zulassung aus Barmherzigkeit, wie man auch gelebt haben möge, wird deshalb gesagt - was ich auch einigemal gehört und gesehen habe, - daß der Himmel niemanden vom Herrn verweigert werde, und wenn sie es wünschen, so können sie es selber erfahren; deshalb werden sie in irgendeine Gesellschaft des Himmels aufgenommen, wo diejenigen sind, die in der Neigung zum Guten oder in der Liebtätigkeit das Leben führten. Aber wenn sie dahin kommen, dann fangen sie an, weil sie böse sind, Angst und inwendige Pein zu fühlen, indem sie ein entgegengesetztes Leben haben, und wenn das himmlische Licht erscheint, dann erscheinen sie in jenem Licht als Teufel, beinahe ohne menschliche Gestalt, einige mit zurückgezogenem Angesicht, einige wie mit einem Rachen voller Zähne, einige auf andere Weise als Ungeheuer. Hierdurch haben sie ein Grauen vor sich selbst, und stürzen sich jählings in die Hölle, und je tiefer, desto lieber.

5058. Es war auch ein Gewisser, der in der Welt zu den Angeseheneren gehörte, und mir damals bekannt war, jedoch nicht, wie er inwendig beschaffen war; aber im anderen Leben stellte es sich nach einigen Umwandlungen seines Zustandes heraus, daß er arglistig war. Als derselbe eine Zeit lang unter den Trügerischen im anderen Leben gewesen war und dort Hartes erduldet hatte, wollte er von ihnen getrennt werden. Ich hörte ihn alsdann sagen, er wolle in den Himmel kommen. Auch er hatte geglaubt, daß die Aufnahme bloß aus Barmherzigkeit stattfinde, aber es wurde ihm gesagt, wenn er dorthin komme, so könne er nicht daselbst verweilen, sondern würde dort Pein leiden, wie diejenigen, die in der Welt im Todeskampf sind. Aber gleichwohl bestand er darauf.

Er wurde sofort in eine Gesellschaft zugelassen, wo einfältig Gute sind, die vorne über dem Haupt (sich befand); als er aber dahin kam, fing er seinem Leben gemäß an, listig und trügerisch zu handeln. Hierauf, nach einer kleinen Stunde begannen die Guten dort, die einfältig waren, zu klagen, daß er ihnen das Innewerden des Guten und Wahren und daher ihren Lustreiz (d.h. ihre innere Freudigkeit) benehme, und so ihren Zustand zerstöre. Alsdann wurde etwas Licht vom inwendigeren Himmel zugelassen, in dem er als ein Teufel erschien, und der obere Teil seiner Nase häßlich durchfurcht von einer häßlichen Wunde, und sofort fing er an inwendig gepeinigt zu werden, und als er das fühlte, stürzte er sich von da aus in die Hölle.

Hieraus wird klar, daß keine Erwählung und Aufnahme aus Barmherzigkeit stattfindet, sondern daß das Leben es ist, das den Himmel macht. Aber alles zum Leben des Guten und zum Glauben des Wahren Gehörige wird aus Barmherzigkeit denjenigen in der Welt zuteil, die Barmherzigkeit aufnehmen, und denen wird Aufnahme aus Barmherzigkeit, und sie sind es, welche die Auserwählten genannt werden: Nr. 3755 E, 3900.

5059. Die, welche im Gegensatz der ehelichen Liebe gelebt haben, nämlich in Ehebrüchen, brachten, als sie mir nahten, Schmerz in die Lenden, und zwar einen heftigen, je nach dem ehebrecherischen Leben, das sie führten. Aus diesem Einflusse wurde auch offenbar, daß die Lenden der ehelichen Liebe entsprechen.

Auch ist ihre Hölle unter dem hinteren Teil der Lenden, unter den Hinterbacken, wo sie in allerlei Schmutz und Kot leben, und sie haben auch ein Ergötzen daran, denn solches entspricht jenen Wollüsten in der geistigen Welt. Doch hiervon (an einer anderen Stelle), wo aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, von den Höllen im allgemeinen und im besonderen die Rede sein wird.

5060. Wer diejenigen sind, die den Hoden entsprechen, konnte mir ebenfalls an denjenigen klar werden, die im Gegensatze der ehelichen Liebe sind, und den Hoden Schmerzen verursachen; denn wenn die Gesellschaften sich betätigen, dann wirken sie auf diejenigen Teile und auf diejenigen Glieder des Leibes ein, denen sie entsprechen, die himmlischen Gesellschaften durch einen sanften, wohltuenden, angenehmen Einfluß, die höllischen, die im Gegensatze sind, durch einen unsanften und schmerzhaften Einfluß. Aber der Einfluß derselben wird nur von denjenigen empfunden, denen das Inwendigere aufgeschlossen und daher eine fühlbare Gemeinschaft mit der geistigen Welt gegeben ist.

Diejenigen, die im Gegensatze der ehelichen Liebe sind, und den Hoden Schmerzen verursachen, sind die, welche durch Liebe, Freundschaft und Gefälligkeiten Nachstellungen bereiten. Als solche zu mir kamen, wollten sie heimlich mit mir reden, und fürchteten sehr, es möchte jemand gegenwärtig sein, denn so geartet waren sie im Leben ihres Leibes, und deshalb sind sie auch so geartet im anderen Leben, weil einem jeden sein Leben nachfolgt.

Aus der Gegend um die Gehenna her stieg etwas gleichsam unsichtbares Luftiges empor. Es war eine Rotte solcher Geister. Aber nachher erschienen sie mir bloß als einer, obwohl es mehrere waren. Diesem wurden Binden entgegengeworfen, die er jedoch zu beseitigen meinte, wodurch bezeichnet wurde, daß sie die Hindernisse beseitigen wollten, denn in solcher Art erscheinen die Gedanken und Bestrebungen des Gemüts vorbildlich in der Geisterwelt, und wenn sie erscheinen, merkt man sogleich, was sie bedeuten.

Nachher schien es, als ob aus seinem Leibe ein schneeweißer kleiner (Knabe) hervorginge, der zu mir trat, wodurch ihre Gedanken und ihre Absicht vorgebildet wurde, daß sie sich in den Stand der Unschuld kleiden wollten, damit niemand etwas derart von ihnen argwöhnen möchte. Als derselbe zu mir kam, ließ er sich zu den Lenden herab, und schien sich um beide gleichsam herumzuschlingen, wodurch vorgebildet wurde, daß sie sich in keuscher ehelicher Liebe darstellen wollten. Hernach um die Füße in spiralförmigen Windungen, wodurch vorgebildet wurde, daß sie sich durch solches, was in der Natur angenehm ist, einschmeicheln wollten. Zuletzt wurde jener eine Kleine beinahe unsichtbar, wodurch vorgebildet wurde, daß sie ganz verborgen sein wollten.

Es wurde mir von den Engeln gesagt, daß sich diejenigen so einschmeicheln, die in der ehelichen Liebe nachstellen, solche nämlich, die in der Welt sich einschmeichelten in der Absicht, mit Frauen ehebrecherischen Umgang zu pflegen, indem sie keusch und vernünftig von der ehelichen Liebe redeten, den Kindern freundlich taten, den Ehegatten auf alle Weise lobten, so daß man einen solchen für einen guten Freund, für keusch und arglos hält, während er doch ein verschmitzter Ehebrecher ist. Welcher Art sie sind, wurde mir daher ebenfalls gezeigt.

Nachdem jenes geschehen war, wurde jener schneeweiße Kleine sichtbar und erschien dunkelbraun und kohlschwarz, und außerdem höchst häßlich. Darauf wurde er in seine Hölle geworfen, die auch tief unter dem mittleren Teil der Lenden war. Dort leben sie im abscheulichsten Kot. Sie befinden sich dort auch unter Räubern, die den allgemeinen unfreiwilligen Sinn darstellen, wovon Nr. 4327.

Ich habe nachher auch mit solchen geredet, und sie äußerten sich verwundert, daß jemand eine Gewissenscheu vor Ehebrüchen habe, so daß er nämlich aus Gewissen nicht mit der Frau eines anderen verbotenen Umgang pflege, wenn es sich es tun läßt. Und als ich mit ihnen vom Gewissen redete, leugneten sie, daß jemand ein Gewissen habe. Es wurde mir gesagt, daß solche meistens aus der Christenwelt stammen, und selten einige aus anderen Gegenden.

5061. Als Anhang darf ich noch folgendes Merkwürdige beifügen: Es waren einige Geister, die lange in einer besonderen Hölle eingeschlossen und verborgen waren, von welcher sie nicht ausbrechen konnten. Einige Male wollte ich gerne wissen, wer sie wären. Eines Abends wurden sie herausgelassen, und dann hörte man von ihnen ein ziemlich lärmendes Gemurmel, das lange währte; und als es gestattet war, hörte ich von ihnen Schimpfreden wider mich, und merkte, daß sie damit umgingen, heraufzukommen um mich zu verderben. Ich erkundigte mich bei den Engeln nach der Ursache, und diese sagten, daß sie mich gehaßt hätten bei ihren Lebzeiten, obwohl ich ihnen gar nichts zuleide getan hatte; und ich wurde belehrt, daß solche, sobald sie nur die Sphäre desjenigen, den sie haßten, inne werden, auf sein Verderben sinnen. Aber sie wurden in ihre Hölle zurückgeschickt.

Hieraus konnte erhellen, daß diejenigen, die in der Welt einander haßten, im anderen Leben zusammenkommen, und einander viel Böses antun wollen, was auch aus anderen Beispielen öfters vernommen werden konnte; denn der Haß ist entgegengesetzt der Liebe und Liebtätigkeit, und ist ein Widerwille und gleichsam eine geistige Antipathie. Sobald sie daher im anderen Leben die Sphäre desjenigen, gegen den sie einen Haß hatten, inne werden, kommen sie gleichsam in Wut. Hieraus wird klar, was das in sich schließe, was der Herr gesagt hat bei Matth.5/22-26.

5062. Die Fortsetzung über die Entsprechung mit dem Größten Menschen am Ende des folgenden Kapitels.

 

Hier von der Entsprechung
der inwendigeren Eingeweide mit demselben

5171. Zu welchen Gebieten die Engelsgesellschaften gehören, kann man im anderen Leben aus ihrer Lage im Verhältnis zum menschlichen Leib erkennen, sodann auch aus ihrer Wirkung und ihrem Einfließen; denn sie fließen und wirken auf dasjenige Organ und auf dasjenige Glied ein, in dem sie sind. Aber ihr Einfließen und Wirken kann nur von denen empfunden werden, die im anderen Leben sind, und nur von dem Menschen, dem das Inwendigere so weit geöffnet ist, und nicht einmal von einem solchen, wenn ihm nicht vom Herrn eine bewußte Reflexion gegeben wird, und mit dieser ein Innewerden verknüpft ist.

5172. Es gibt gewisse gutartige Geister, die denken, ohne sich zu besinnen, und daher schnell und gleichsam unvorbedacht aussprechen, was in ihre Gedanken kommt. Diese haben ein inwendigeres Innewerden, das sich nicht so sichtbar gestaltet hat durch Überlegungen und Gedanken, wie bei anderen; denn im Fortgang des Lebens sind sie wie von selbst über die Güte der Dinge, aber nicht so über deren Wahrheit belehrt worden. Es wurde mir angezeigt, daß solche zu dem Gebiet der Thymusdrüse gehören; denn der Thymus (Brustdrüse) ist eine Drüse, die hauptsächlich den kleinen Kindern dient, und in diesem Alter weich ist. Solchen (Geistern) ist auch noch ein weiches, kindliches Wesen geblieben, in welches das Innewerden des Guten einfließt, aus dem in allgemeiner Weise das Wahre hervorleuchtet. Diese können in großem Getümmel sein, und doch nicht gestört werden, wie auch jene Drüse.

5173. Es gibt im anderen Leben sehr viele Arten von Beunruhigungen (vexationum), und auch sehr viele Arten von Einführungen in Kreisläufe (inaugurationum in gyros). Jene Beunruhigungen werden vorgebildet durch die Reinigungsprozesse, die das Blut, sodann das Serum oder die Lymphe, wie auch der Speisebrei (chylus) im Leibe durchmachen muß, und die ebenfalls durch verschiedene Züchtigungen (oder Läuterungen, costigationes) vor sich gehen. Jene Einweihungen in Kreisläufe aber werden vorgebildet durch die nachher stattfindende Einführung jener Flüssigkeiten zu Nutzzwecken. Es ist eine sehr gewöhnliche Erscheinung im anderen Leben, daß die Geister, nachdem sie beunruhigt worden sind, hernach in einen ruhigen und angenehmen Zustand versetzt werden, mithin in Gesellschaften, für die sie eingeweiht und denen sie beigesellt werden sollen.

Daß die Läuterungen und Reinigungen des Blutes, des Serums und des Speisebreis, wie auch der Nahrungsstoffe im Magen, solchen (Prüfungen) in der geistigen Welt entsprechen, muß allerdings fremdartig erscheinen denjenigen, die in der Natur nichts anderes als das Natürliche beachten, und mehr noch denen, die (nur) an dieses glauben, indem sie so leugnen, daß etwas Geistiges innewohne oder innewohnen könne, das treibt und lenkt; während doch die Sache sich so verhält, daß in allem und jedem, was somit in der Natur und ihren drei Reichen sich befindet, inwendig eine Triebkraft (agens) aus der geistigen Welt wohnt, und wenn nicht eine solche von daher in ihnen wäre, so würde gar nichts in der natürlichen Welt sich als Ursache und Wirkung betätigen, mithin auch nichts hervorbringen.

Das, was aus der geistigen Welt in den natürlichen Dingen ist, wird als eine von der ersten Schöpfung her in sie hineingelegte Kraft (vis insita) bezeichnet; aber es ist (vielmehr) ein Trieb, und wenn dieser aufhört, so hört auch Tätigkeit und Bewegung auf. Daher kommt es, daß die ganze sichtbare Welt ein vorbildlicher Schauplatz der geistigen Welt ist.

Es verhält sich damit ebenso, wie mit der Bewegung der Muskeln, durch die eine Tätigkeit (entsteht); wenn jener nicht ein Trieb aus dem Denken und Wollen des Menschen innewohnte, so würde sie augenblicklich aufhören; denn nach den in der gelehrten Welt bekannten Regeln ist es notwendig, daß mit dem Aufhören des Triebes auch die Bewegung aufhört, wie auch, daß im Trieb das Ganze der Bestimmung (determinationis) liegt, und ferner, daß in der Bewegung nichts Reales existiert als der Trieb. Daß diese Kraft oder dieser Trieb in der Tätigkeit das Geistige im Natürlichen ist, liegt am Tage; denn denken und wollen ist geistig, aber handeln und sich bewegen ist natürlich.

Diejenigen, die nicht über die Natur hinaus denken, begreifen auch dieses nicht, gleichwohl aber können sie es nicht leugnen. Jedoch ist das, was im Willen und daher im Denken ist, oder das Hervorbringende in der Form nicht gleich der Handlung, oder dem, was bewirkt wird; denn die Handlung bildet nur dasjenige vor, was das Gemüt will und denkt.

5174. Daß die Nahrungsstoffe oder Speisen im Magen auf vielerlei Arten bearbeitet werden (vexentur), damit ihr Inneres herausgelockt werde, das dann nutzbar, nämlich in Chylus (Speisebrei) und hernach in Blut verwandelt werden soll, ist bekannt; ebenso nachher auch in den Gedärmen. Solche Bearbeitungen (vexationes) werden vorgebildet durch die ersten Beunruhigungen (oder Prüfungen) der Geister, die alle ihrem Leben in der Welt gemäß stattfinden, damit ihr Böses losgetrennt, und ihr Gutes, das nutzbar werden soll, gesammelt werde.

Deshalb kann man von den Seelen oder Geistern, kurz nach dem Hingang oder Abscheiden aus dem Leibe, sagen, daß sie gleichsam zuerst in die Gegend des Magens kommen und dort bearbeitet und gereinigt werden. Diejenigen, bei denen das Böse die Oberherrschaft behauptet hatte, werden, nachdem sie vergeblich bearbeitet worden sind, durch den Magen in die Gedärme und bis zu den letzten, nämlich zum Grimmdarm und Mastdarm, geführt und von da in der Kloake, d.h. in die Hölle fortgeschafft. Dagegen die, bei denen das Gute die Oberhand hatte, werden nach einigen Bearbeitungen und Reinigungen Chylus (Milchsaft) und gehen ins Blut über, einige auf einem längeren Wege, andere auf kürzerem, und einige werden streng bearbeitet, andere gelind, und andere kaum ein wenig. Die, welche kaum ein wenig, werden vorgebildet in den Nahrungssäften, die sogleich von den Venen eingesogen und in Umlauf gebracht werden bis in das Gehirn, usf.

5175. Denn wenn der Mensch stirbt und ins andere Leben eingeht, so geht es mit seinem Leben wie mit der Speise, die von den Lippen sanft aufgenommen und nachher durch den Mund, Rachen, Speiseröhre in den Magen fortgeleitet wird, und zwar gemäß der im Leibesleben durch ihre Handlungsweise angenommenen Gemütsart. Die meisten werden anfangs milde behandelt, denn sie werden in der Genossenschaft von Engeln und guten Geistern gehalten, was bei den Speisen damit vorgebildet wird, daß sie von den Lippen zuerst sanft berührt, und hernach gekostet werden von der Zunge, wie beschaffen sie sind. Die Speisen, die weich sind und Süßes, Öliges und Geistiges enthalten, werden sogleich von den Venen aufgenommen und in Umlauf gebracht; aber die Speisen, die hart sind und Bitteres, Herbes, wenig Nahrhaftes enthalten, werden härter mitgenommen; sie werden durch die Speiseröhre in den Magen hinabgeführt, wo sie auf allerlei Art und allerlei Bearbeitungen (torturis) in Zucht genommen (d.i. geläutert) werden. Die noch härter, herber und unergiebiger sind, werden in die Gedärme und zuletzt in den Mastdarm, wo (gleichsam) ihre erste Hölle ist, hinuntergetrieben und zuletzt ausgeworfen und werden zu Kot.

Geradeso geht es mit dem Leben des Menschen nach dem Tod. Zuerst wird der Mensch im Äußeren gehalten, und weil er im Äußeren ein bürgerlich (geordnetes) und gesittetes Leben geführt hatte, befindet er sich bei Engeln und gutartigen Geistern, aber nachher wird ihm das Äußere benommen, und alsdann wird offenbar, wie beschaffen er inwendig in Ansehung der Gedanken und in Ansehung der Neigungen und endlich in Ansehung der Zwecke gewesen war. Wie diese waren, so bleibt sein Leben.

5176. Solange sie in dem Zustand sind, in dem sie den Nahrungsstoffen oder Speisen im Magen gleichen, so lange sind sie nicht im Größten Menschen, sondern werden (erst) eingeführt. Wenn sie aber auf vorbildliche Weise (representative) im Blut sind, alsdann sind sie im Größten Menschen.

5177. Diejenigen, die sehr besorgt waren wegen der Zukunft, und noch mehr die, welche dadurch habsüchtig und geizig geworden sind, erscheinen in der Gegend, wo der Magen ist.

Mehrere sind mir dort erschienen; ihre Lebenssphäre kann einem ekelerregenden Geruch, der vom Magen ausdünstet, verglichen werden, und auch dem Übelsein infolge von Unverdaulichkeit. Die, welche solcherart waren, verweilen lange in dieser Gegend; denn die Sorge wegen der Zukunft, wenn sie durchs Leben bekräftigt wird, schwächt und hemmt den Einfluß des geistigen Lebens gar sehr, denn solche maßen sich an, was der göttlichen Vorsehung angehört, und die, welche dieses tun, hindern den Einfluß; und entfernen von sich das Leben des Guten und Wahren.

5178. Weil die Sorge wegen der Zukunft es ist, die ängstliche Gefühle beim Menschen verursacht, und weil solche Geister in der Gegend des Magens erscheinen, deshalb wirken auch die Bangigkeiten mehr auf den Magen ein, als auf die übrigen Eingeweide; und ich durfte auch wahrnehmen, wie diese Bangigkeiten vermehrt und vermindert wurden, je nach der Gegenwart und Entfernung jener Geister. Einige Bangigkeiten wurden mehr inwendig empfunden, einige mehr äußerlich, einige mehr oben und einige mehr unten, je nach dem Unterschied solcher Sorgen in Beziehung auf ihre Quellen, Abstammungen und Richtungen. Daher kommt es auch, daß, wenn solche ängstlichen Stimmungen die Seele einnehmen, die Gegend um den Magen her zusammengezogen und zuweilen ein Schmerz daselbst verspürt wird, ferner daß die Bangigkeiten von da aufzusteigen scheinen; und daher kommt es auch, daß, wenn der Mensch nicht mehr wegen der Zukunft besorgt ist oder wenn ihm alles wohl vonstatten geht, so daß er kein Unglück mehr fürchtet, die Gegend um den Magen frei und unbeengt ist, und er selbst das Gefühl des Wohlbehagens hat.

5179. Einst spürte ich eine Bangigkeit im unteren Teil des Magens, woraus ich ersah, daß solche Geister zugegen waren. Ich redete mit ihnen und sagte, es sei besser, wenn sie sich entfernten, weil ihre Sphäre, die Bangigkeit verursacht, nicht zu den Sphären derjenigen Geister passe, die bei mir seien.

Dann kam ich mit ihnen auf die Sphären zu sprechen; daß es nämlich sehr viele geistige Sphären um den Menschen her gebe, und daß die Menschen nicht wissen, daß es solche gibt und es auch nicht wissen wollen, aus dem Grunde, weil sie alles das, was geistig genannt wird, leugnen, und einige (sogar) alles, was man nicht sehen und berühren kann. Somit seien einige Sphären aus der geistigen Welt um den Menschen her, die mit seinem Leben übereinstimmen, und der Mensch sei durch diese Sphären in Gesellschaft mit Geistern von gleicher Gesinnung und von daher komme sehr vieles, was der Mensch, welcher der Natur alles zuschreibt, entweder leugnet oder einer mehr verborgenen Natur zuschreibt, wie zum Beispiel: das, was man dem Glück zuschreibt; denn einige sind durch die Erfahrung ganz überzeugt worden, daß es etwas verborgen Wirkendes gibt, was Glück genannt wird; aber sie wissen nicht woher. Daß solches aus der geistigen Sphäre kommt, und daß es das letzte der Vorsehung ist, wird, aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, anderwärts, als durch die Erfahrung bezeugt, gesagt werden.

5180. Es gibt Genien und Geister, die dem Kopf eine Art von Aufsaugung oder Anziehung (speciem suctionis seu attractionis) beibringen, in der Art, daß die Stelle, wo eine solche Anziehung oder Aufsaugung stattfindet, weh tut. Es wurde ein deutliches Gefühl von Aufsaugung (von mir) empfunden, wie wenn die Haut (membrana) förmlich angesaugt würde. Ob es andere vor Schmerzen hätten aushalten können, zweifle ich; weil ich aber daran gewöhnt war, so hielt ich es zuletzt öfters ohne Schmerz aus.

Die Hauptstelle des Saugens war auf dem Scheitel des Kopfes, und es pflanzte sich von da fort bis zur Gegend des linken Ohres, sodann bis zur Gegend des linken Auges. Was gegen das Auge hin verspürt wurde, kam von Geistern, was gegen das Ohr hin, kam von Genien her. Diese und jene sind es, die zum Gebiet der Zisterne und der Chylusgänge gehören, wohin auch der Chylus von überall her angezogen wird, obwohl er auch zugleich dahin getrieben wird.

Außerdem gab es auch andere, die inwendig im Kopfe wirkten, beinahe ebenso, aber nicht mit einer solchen Saugkraft. Es wurde gesagt, daß sie es seien, denen der feine Chylus entspricht, der dem Gehirn zugeführt und dort mit einem neuen Lebensgeist vermengt wird, um sofort dem Herzen zugeführt zu werden.

Diejenigen, die von außen einwirkten, erschienen mir zuerst auf der vorderen Seite, ein wenig links, nachher ebendaselbst weiter oben, so daß ihre Gegend beobachtet wurde von der Fläche des Nasenbeins bis zur Fläche des linken Ohres aufsteigend. Diejenigen, die jenes Gebiet bilden, sind von zweierlei Art: die einen sind ziemlich bescheiden, die anderen frech. Die bescheidenen sind es, welche die Gedanken der Menschen zu wissen wünschten, in der Absicht, sie an sich zu locken und zu fesseln; denn wer die Gedanken eines anderen weiß, der kennt auch seine Geheimnisse und sein Inneres, was bewirkt, daß sie verbunden werden. Der Zweck dabei ist Unterhaltung und Freundschaft. Diese verlangen bloß Gutes zu wissen und erforschen es, und das übrige legen sie gut aus. Hingegen die Frechen begehren und suchen auf mancherlei Weise die Gedanken anderer auszukundschaften, entweder in gewinnsüchtiger Absicht, oder um zu schaden, und weil sie ein solches Begehren und Bestreben haben, halten sie das Gemüt des anderen bei der Sache fest, die sie wissen wollen, indem sie nicht weichen, auch ihre Zustimmung durch das Gefühl hinzufügen, und so ziehen sie auch die geheimen Gedanken hervor.

Ebenso machen sie es im anderen Leben in den Gesellschaften daselbst und mit noch mehr Geschick. Hier lassen sie den anderen nicht von seiner Vorstellung abschweifen, die sie auch anfeuern und so herauslocken. Dadurch halten sie solche (die sie ausgeforscht haben), gleichsam in Banden und unter ihrer Willkür, weil sie Mitwisser ihres Bösen sind. Aber diese Geister gehören zu den herumschweifenden und werden oft gezüchtigt.

5181. Aus den Kreisläufen (ex gyris) kann man auch einigermaßen erkennen, zu welchem Gebiet im Größten Menschen, und entsprechender Weise im Leibe, die Geister und Engel gehören. Die Kreisläufe derer, die zum Gebiet der lymphatischen Gefäße gehören, sind fein und schnell, wie ein sanft fließendes Wasser, so daß kaum eine Kreisbewegung wahrgenommen werden kann. Die, welche zu den lymphatischen (Flüssigkeiten) gehören, kommen hernach an Orte, die, wie man sagte, das Gekröse darstellen. Es wurde mir gesagt, daß dort gleichsam Labyrinthe seien, und daß sie von da aus hernach zu verschiedenen Orten im Größten Menschen fortgeführt werden, um dort nutzdienlich zu sein, wie der Chylus im Körper.

5182. Es gibt Kreisläufe, in welche die neuangekommenen Geister eingeführt werden müssen, aus dem Grund, damit sie mit anderen verkehren und mit ihnen zusammen sowohl reden als denken können.

Im anderen Leben muß Eintracht und Einmütigkeit zwischen allen bestehen, damit sie eins seien, wie alles und jedes im Körper. Obwohl diese (Bestandteile des Körpers) überall verschieden sind, machen sie dennoch durch Einmütigkeit eins aus; ebenso im Größten Menschen. Um dieses Zweckes willen muß das Denken und Reden des einen mit dem der anderen harmonieren. Es ist ein Grundgesetz, daß das Denken und Reden an sich bei einem jeden in der Gesellschaft harmoniere, sonst wird ein mißtönendes und gleichsam lästiges Getöse wahrgenommen, das auf die Gemüter anderer einen widrigen Eindruck macht; denn alles Nichtübereinstimmende stört die Einigkeit und ist etwas Unreines, das entfernt werden muß.

Dieses aus der Nichtübereinstimmung herkommende Unreine wird vorgebildet durch das Unreine beim Blut und im Blut, wovon es gereinigt werden muß. Diese Läuterung geschieht durch Beunruhigungen (vexationes), die nichts anderes sind als Versuchungen verschiedener Art und nachher durch Einführungen in Kreisläufe. Die erste Einführung in Kreisläufe ist, daß sie sich ineinanderfügen können; die andere ist, daß das Denken und Reden harmoniert; die dritte ist, daß sie miteinander unter sich übereinstimmen in Ansehung der Gedanken und in Ansehung der Neigungen; die vierte ist, daß sie übereinstimmen im Wahren und Guten.

5183. Ich durfte die Kreisläufe derjenigen wahrnehmen, die zum Gebiet der Leber gehören, und zwar eine Stunde lang. Die Kreisläufe waren sanft, und das Herumfließen verschieden je nach der Tätigkeit jenes Organs. Sie machten auf mich einen sehr erfreulichen Eindruck. Ihre Tätigkeit ist verschieden, aber im allgemeinen kreisförmig (sich bewegend). Daß ihre Tätigkeit verschieden ist, wird auch in den Verrichtungen der Leber vorgebildet, sofern sie verschieden sind, denn die Leber führt das Blut herbei und scheidet es: das bessere ergießt sie in die Venen, das mittelmäßige schafft sie in den Lebergang, und das schlechte überläßt sie der Gallenblase; so geschieht es bei den Erwachsenen. Aber bei den Embryonen nimmt die Leber das Blut vom Gebärleib der Mutter und reinigt es: das reinere flößt sie in die Venen ein, damit es auf kürzerem Weg ins Herz einfließe. Sie hält alsdann (gleichsam) Wache vor dem Herzen.

5184. Die, welche zur Bauchdrüse gehören, sind in schärferer Weise tätig, und gleichsam mit einer Art des Sägens und auch mit einem solchen Geräusch. Das Geräusch selbst dringt deutlich zu den Ohren der Geister, nicht aber des Menschen, wofern er nicht im Geist ist und zugleich im Leib. Ihre Gegend ist zwischen der Gegend der Milz und der Leber, mehr zur Linken. Die sich im Gebiet der Milz befinden, sind beinahe gerade über dem Haupt, aber ihre Tätigkeit ist dorthin gerichtet.

5185. Es gibt Geister, die den Ductus pancreaticus, hepaticus und cysticus darstellen, folglich die galligen Stoffe darinnen, welche die Gedärme auswerfen. Diese Geister sind voneinander unterschieden, aber sie wirken in Genossenschaft, gemäß dem Zustand derjenigen, auf die ihre Tätigkeit sich richtet.

Dieselben beteiligen sich hauptsächlich an den Züchtigungen und Bestrafungen, die sie ausführen wollen. Die schlimmsten von ihnen sind so hartnäckig, daß sie gar nicht ablassen wollen, wenn sie nicht durch Furcht und Drohungen abgeschreckt werden, denn sie fürchten die Strafen, und alsdann versprechen sie alles.

Es sind diejenigen, die im Leben des Leibes auf ihren Meinungen hartnäckig bestanden, nicht sowohl aus dem Bösen des Lebens, als aus einer schlimmen Naturbeschaffenheit. Wenn sie in ihrem natürlichen Zustand sind, alsdann denken sie nichts. Nichts denken heißt dunkel über das meiste und gar nicht klar über etwas (denken). Freude macht es ihnen zu züchtigen und so etwas Gutes zu tun. Auch scheuen sie den Schmutz nicht.

5186. Die, welche das Gebiet der Gallenblase bilden, sind im Rücken. Es sind die, welche im Leben des Leibes die Rechtschaffenheit und gewissermaßen auch die Frömmigkeit verachteten; und auch die, welche dieselben verhöhnten.

5187. Ein gewisser Geist kam zu mir und fragte, ob ich nicht wisse, wo er sich aufhalten könnte. Ich war der Meinung, er sei gutartig, und als ich ihm sagte, es könnte vielleicht hier sein, da kamen die Plagegeister (spiritus vexatores) dieses Gebietes und plagten ihn jämmerlich. Das tat mir leid, und vergeblich wünschte ich es zu hindern. Ich merkte alsdann, daß ich im Gebiet der Gallenblase war. Die Plagegeister waren von denjenigen, welche die Rechtschaffenheit und die Frömmigkeit verachtet hatten.

Eine Art von Plagen durfte ich hier beobachten, sie bestand darin, daß man genötigt wurde, schneller zu reden als zu denken. Dies bewirkten sie durch das Abziehen der Rede vom Denken, und dann durch die Nötigung, ihnen nachzusprechen, was mit Schmerzen geschieht. Durch eine solche Plage werden die Langsamen angeleitet, schneller zu denken und zu reden.

5188. Es gibt gewisse Leute in der Welt, die mit allerlei List und Lügen umgehen, woraus Böses (entsteht). Es wurde mir gezeigt, von welcher Art sie sind und wie sie es machen; daß sie nämlich Unschuldige dazu brauchten, andere zu bereden, sodann daß sie sich auf Personen beriefen, die so gesagt haben sollen, während sie doch nichts davon gesagt hatten. Kurz, sie bedienen sich böser Mittel, um einen beliebigen Zweck zu erreichen. Ihre Mittel sind trügerisch, lügenhaft und boshaft.

Solche stellen die Krankheit dar, die man unechte Tuberkeln nennt, und die am Rippenfell und anderen Membranen zu entstehen pflegen. Wo diese (Geschwüre) einwurzeln, verbreiten sie die Krankheitsstoffe weit umher, so daß sie zuletzt die ganze innere Haut anstecken.

Solche Geister werden streng gestraft, ihre Strafe ist verschieden von der Strafe anderer; sie geschieht durch Umdrehungen. Sie werden umgedreht von der Linken zur Rechten, wie ein zuerst flacher Kreisel (orbita), der während des Umdrehens aufschwillt. Hernach erscheint die Anschwellung sich zu setzen und hohl zu werden, alsdann vermehrt sich die Geschwindigkeit. Merkwürdigerweise geschieht dies nach der Form und mit Nachahmung solcher Anschwellungen und Geschwüre. Es wurde beobachtet, daß sie während der Umdrehung sich bemühten, andere, hauptsächlich Unschuldige, in ihren Wirbel, somit ins Verderben hineinzuziehen, daß sie sich also keine Sorge darüber machten, wenn sie jemand ins Unglück brachten, indem sie selber unterzugehen glaubten.

Auch wurde beobachtet, daß sie einen äußerst durchdringenden Blick haben, indem sie augenblicklich gleichsam durchschauen und so als Mittel ergreifen, was (ihnen) günstig ist, daß sie also scharfsinniger sind als andere. Man kann sie auch tödliche Geschwüre nennen, wo sie auch sein mögen in der Brustkammer, entweder im Rippenfell oder im Herzbeutel oder im Zwerchfell oder in der Lunge.

Es wurde (mir) gezeigt, daß solche nach der Strafe rückwärts in die Tiefe geworfen werden, und daß sie dort mit dem Angesicht und mit dem Bauch unterwärts liegen, mit nur wenig menschlichem Leben, indem sie auf diese Weise ihrer Scharfsichtigkeit, die der wilden Tiernatur angehörte, beraubt sind. Ihre Hölle ist an einem tiefen Ort unter dem rechten Fuß ein wenig nach vorne.

5189. Es kamen Geister nach vorne, und schon vor ihrer Ankunft wurde eine Sphäre aus Bösem verspürt; ich meinte daher, es würden böse Geister kommen, aber es waren ihre Feinde. Daß es ihre Feinde waren, merkte ich an dem Widerwillen und der Feindseligkeit, die sie gegen jene einflößten. Als sie kamen, setzten sie sich auf das Haupt und redeten mich an, indem sie sagten, sie seien Menschen. Ich erwiderte, sie seien keine Menschen, die mit einem Körper versehen seien, wie die Menschen in der Welt, die sich wegen ihrer Leibesgestalt Menschen zu nennen pflegen; gleichwohl aber seien sie Menschen, weil der Geist des Menschen der wahre Mensch ist. Auf dieses merkte ich keinen Widerspruch, weil sie es bestätigten.

Weiter sagten sie, sei seien ungleiche Menschen, weil mir das unmöglich schien, daß es nämlich eine Gesellschaft von Ungleichen im anderen Leben gebe, deshalb redete ich mit ihnen darüber und sagte, wenn eine gemeinschaftliche Sache sie zu einem Ziel hintreibe, so könnten sie allerdings zusammengesellt werden, weil auf diese Weise alle einen Zweck hätten. Sie erklärten, sie seien so beschaffen, daß jeder anders rede, und doch alle das gleiche denken, was sie auch durch Beispiele erläuterten, durch die offenbar wurde, daß alle ein Innewerden haben, aber sich verschieden aussprechen.

Sie machten sich hernach an mein linkes Ohr und sagten, sie seien gute Geister, und daß es ihre Art sei, so zu reden. Man sagte von ihnen, daß sie scharenweise kommen, und man nicht wisse, woher sie sind. Ich wurde inne, daß die Sphäre der bösen Geister ihnen äußerst feindlich war, denn die Bösen sind Subjekte, die von ihnen streng behandelt werden.

Ihre Gesellschaft, die eine herumschweifende ist, wurde durch einen Mann und eine Frau in einem Kleid vorgebildet, das sich in eine Toga von blauer Farbe verwandelte. Ich erfuhr, daß sie den Isthmus im Gehirn darstellen, der zwischen dem großen und kleinen Gehirn ist, durch den die Fibern hindurchgehen, und von da in verschiedene Richtungen auseinandergehen, und überall, wohin sie gehen, im Äußeren auf andere Weise wirken. Sodann daß sie die Ganglien im Leibe darstellen, in die der Nerv einfließt und von da aus in mehrere Fibern sich zerteilt, von denen die einen dahin, die anderen dorthin laufen, und die in ihren Ausläufen ungleich einwirken, aber doch von einem Anfangspunkt aus, somit in den letzten Teilen nur dem Anschein nach ungleich, obwohl dem Zweck nach gleich.

Es ist auch bekannt, daß eine wirkende Kraft im Äußersten mannigfach verschieden sich gestalten kann, und zwar gemäß der Form daselbst. Die Zwecke werden auch vorgebildet durch die Uranfänge (principia), von denen die Fibern ausgehen und wie sie im Gehirn vorhanden sind. Die Gedanken, die von da ausgehen, werden durch die Fibern aus jenen Uranfängen vorgebildet; und die von daher ausgehenden Handlungen durch die Nerven, die von den Fibern ausgehen.

5190. Fortsetzung über die Entsprechung mit dem Größten Menschen am Ende des folgenden Kapitels.

 

Hier weiter über die Entsprechung
der inwendigeren Eingeweide mit demselben

5377. Am Ende des vorigen Kapitels war die Rede von der Entsprechung einiger inwendigeren Eingeweide des Leibes mit dem Größten Menschen, nämlich der Leber, der Bauchspeicheldrüse, des Magens und einiger anderer. Hier aber soll weiter gehandelt werden von der Entsprechung des Bauchfells, der Nieren, der Harngänge, der Harnblase, dann der Gedärme mit jenem; denn alles, was im Menschen ist, sowohl was im äußeren, als was im inwendigen Menschen ist, steht in Entsprechung mit dem Größten Menschen. Ohne Entsprechung mit ihm, d.h. mit dem Himmel, oder was dasselbe, mit der geistigen Welt, entsteht und besteht gar nichts, aus dem Grund, weil es keinen Zusammenhang hat mit einem Früheren, folglich auch nicht mit dem Ersten, d.h. mit dem Herrn. Was zusammenhanglos ist und so unabhängig, kann nicht einmal einen Augenblick bestehen; denn daß es besteht, hat es zu verdanken dem Zusammenhang und der Abhängigkeit von dem, von welchem alles sein Entstehen hat; denn das Bestehen ist ein fortwährendes Entstehen.

Daher kommt es, daß nicht nur alles und jedes beim Menschen entspricht, sondern auch alles und jedes im Weltall. Selbst die Sonne entspricht, und auch der Mond, denn im Himmel ist der Herr Sonne und auch Mond. Die Flamme und die Wärme, wie auch das Licht der Sonne entsprechen; denn die Liebe des Herrn gegen das ganze Menschengeschlecht ist es, dem die Flamme und die Wärme, und das göttlich Wahre ist es, dem das Licht entspricht. Selbst die Gestirne entsprechen: es sind die Gesellschaften des Himmels und ihre Wohnungen, mit denen eine Entsprechung der Gestirne stattfindet, nicht als ob jene sich dort befänden, sondern weil sie in einer solchen Ordnung sind. Alles, was unter der Sonne erscheint, entspricht; wie auch alle und jede Subjekte im Tierreich, und auch alle und jede Subjekte im Pflanzenreich: Wenn auf sie im ganzen und einzelnen kein Einfluß aus der geistigen Welt stattfände, so würden sie augenblicklich hinsinken und zusammenfallen.

Dieses wurde mir auch durch viele Erfahrung zu erkennen gegeben; denn es wurde gezeigt, mit welchen Dingen in der geistigen Welt viele Gegenstände des Tierreichs und noch mehrere des Pflanzenreichs in Entsprechung stehen, wie auch, daß sie ohne den Einfluß keineswegs bestehen können; denn wenn das Frühere weggenommen wird, muß notwendig auch das Spätere fallen. Ebenso wenn das Frühere vom Späteren getrennt wird.

Weil eine Entsprechung hauptsächlich des Menschen mit dem Himmel und durch den Himmel mit dem Herrn stattfindet, so ist die Folge, daß je wie der Mensch entspricht, er geradeso im anderen Leben im Licht des Himmels erscheint; daher erscheinen die Engel in unaussprechlicher Helle und Schönheit, die Höllischen aber in unbeschreiblicher Schwärze und Häßlichkeit.

5378. Einige Geister kamen zu mir, waren aber still; nachher jedoch redeten sie, aber nicht wie mehrere, sondern alle wie einer. Aus ihrer Rede merkte ich, daß es solche waren, die alles wissen wollten, und alles zu erklären begehrten, und so sich zu überzeugen, daß es so sei. Sie waren bescheiden, und sagten, daß sie nichts aus sich tun konnten, sondern von anderen, obwohl es scheine, daß es aus ihnen sei.

Dann wurden sie von anderen angefochten: es wurde gesagt, von denen, die das Gebiet der Nieren, Harngänge und der Harnblase bilden; aber sie antworteten diesen bescheiden. Dennoch aber wurden sie von diesen angefochten und gereizt, denn das ist so die Art der Nierengeister. Weil sie nun mit Bescheidenheit nichts gegen sie ausrichten konnten, griffen sie zu einem solchen Mittel, das ihrer Sinnesart entsprechend war, nämlich daß sie sich vergrößerten und so fürchterlich machten. Daher schienen sie groß zu werden, aber nur wie einer, der dem Körper nach so anschwoll, daß er wie ein Riese bis an den Himmel zu reichen schien. Ein Speer erschien in seiner Hand, er wollte jedoch, außer daß er Schrecken erregte, keinen Schaden zufügen. Hierauf entflohen die Nierengeister. Dann erschien einer, der die Fliehenden verfolgte, und ein anderer, der zwischen den Füßen jenes Großen von vorne her durchflog; und es schien, als ob jener Große Holzschuhe hätte, die er gegen die Nierengeister schleuderte.

Es wurde mir von den Engeln gesagt, daß jene bescheidenen Geister, die sich groß machten, solche seien, die das Bauchfell (Peritoneum) darstellen. Das Peritoneum ist eine allgemeine Haut, die alle Eingeweide des Unterleibes umgibt und einschließt, wie die Pleura (oder das Rippenfell) alle Eingeweide der Brust. Und weil sie so ausgedehnt und beziehungsweise groß ist und auch leicht aufschwellen kann, darum dürfen sie, wenn sie von anderen angefochten werden, sich zum Schein so groß darstellen, und zugleich dann einen Schrecken einjagen, hauptsächlich gegen die, welche die Gegend der Nieren, der Harngänge und der Harnblase bilden; denn diese Eingeweide oder Gefäße liegen in einer Verdoppelung des Bauchfells, und werden von ihm zusammengehalten. Durch die Holzschuhe wurden die unterst natürlichen Dinge vorgebildet, dergleichen von den Nieren, Harngängen und von der Harnblase aufgesogen und abgeführt werden. Daß die Schuhe das unterste Natürliche bezeichnen, sehe man Nr. 259, 4938-4952. Auch darin, daß sie sagten, sie tun nichts aus sich, sondern von anderen stellten sie das Bauchfell dar, das ebenfalls von solcher Art ist.

5379. Vorbildlich wurde auch gezeigt, wie es sich verhält, wenn diejenigen, die den Grimmdarm bilden, die im Gebiet des Bauchfells befindlichen anfechten. Die, welche den Grimmdarm bilden, sind aufgeblasen, wie der Grimmdarm von seinem Wind; wenn diese jene anfallen wollten, schien es, als ob eine Wand sich entgegenstellte, und wenn sie die Wand umzustürzen suchten, erhob sich immer wieder eine neue Wand. So wurden sie von jenen abgehalten.

5380. Bekannt ist, daß Absonderungen und Ausscheidungen (Secretiones et Excretiones) stattfinden und ein System bilden von den Nieren bis zur Harnblase. In der ersten Abteilung dieses Systems sind die Nieren, in der mittleren die Harngänge und in der letzten die Harnblase. Diejenigen, aus denen im Größten Menschen jene Gebiete bestehen, bilden ebenfalls ein System, und obwohl sie zu einer Gattung gehören, sind sie doch als Unterarten jener Gattung verschieden. Sie reden mit einer rauhen, gleichsam doppelten Stimme (voce rauca sicut bifida) und begehren in den Leib einzudringen, aber es ist nur ein Versuch.

Ihre Lage im Verhältnis zum menschlichen Leibe ist folgende: die, welche die Nieren darstellen, sind auf der linken Seite ganz nahe am Leib unter dem Ellenbogen; die, welche die Harngänge (darstellen), sind links von da weiter weg vom Leib; die welche die Blase, noch weiter. Sie bilden zusammen von der linken Seite gegen vorne zu beinahe eine Parabel, denn in einer solchen Linie werfen sie sich nach vorne hin von der linken (Seite) aus, und zwar in einer ziemlich weiten Strecke. Dies ist der eine allgemeine Weg zu den Höllen, der andere geht durch die Gedärme, denn beiderseits lauft er in den Höllen aus.

Diejenigen nämlich, die in den Höllen sind, entsprechen solchen Dingen, die durch die Gedärme und durch die Harnblase abgeführt werden; denn das Falsche und Böse, worin sie sind, ist nichts anderes, als Urin und Exkremente im geistigen Sinn.

5381. Die, welche das Gebiet der Nieren, Harngänge und Harnblase im Größten Menschen bilden, haben eine solche Art, daß ihnen nichts lieber ist, als forschen und untersuchen, wie andere beschaffen sind, und sie sind es auch, die zu züchtigen und zu strafen begehren, wenn nur einigermaßen ein gerechter Grund dazu vorhanden ist. Die Verrichtungen der Nieren, Harngänge und Harnblase sind auch wirklich so beschaffen, denn das in sie geführte Blut prüfen sie, ob nicht etwas Unnützes und Schädliches darin sei, und scheiden es auch aus vom Nützlichen, und hernach weisen sie es zurecht; denn sie treiben es nach unten und auf dem Weg und nachher bedrängen sie es auf verschiedene Weise. Dies sind die Verrichtungen derjenigen, die das Gebiet jener Teile bilden.

Dagegen die Geister und Gesellschaften, von Geistern, denen der Urin selbst, hauptsächlich der übelriechende, entspricht, sind höllisch; denn sobald der Urin vom Blut geschieden ist, wenn er auch noch in den Röhrchen der Nieren oder in der Harnblase sich befindet, so ist er doch außerhalb des Leibes; denn was abgetrennt ist, macht keinen Kreislauf mehr im Leib, mithin trägt es zur Existenz und Subsistenz seiner Teile nichts bei.

5382. Daß diejenigen, die das Gebiet der Nieren und Harngänge bilden, bereitwillig sind, zu erforschen oder zu untersuchen, wie beschaffen andere sind, was sie denken, und was sie wollen, und daß sie begierig sind Ursachen zu finden, und andere wegen eines Vergehens anzuschuldigen in der Absicht hauptsächlich, um sie züchtigen zu können, habe ich oftmals erfahren, und von jener Begierde und jener Absicht mit ihnen geredet. Mehrere von dieser Gattung waren in der Welt, als sie dort lebten, Richter, und dann freuten sie sich von Herzen, wenn sie eine vermeintlich gerechte Ursache fanden, zu rügen, zu züchtigen und zu strafen.

Die Tätigkeit solcher Geister wird in der Gegend auf dem Rücken, wo die Nieren, Harngänge und die Harnblase, wahrgenommen. Die, welche zur Harnblase gehören, dehnen sich gegen die zur Gehenna (d.i. Hölle) hin aus, wo auch einige von ihnen gleichsam zu Gericht sitzen.

5383. Es gibt sehr viele Arten, auf die sie die Gesinnungen anderer erforschen oder untersuchen. Ich darf jedoch nur folgende anführen: sie veranlassen andere Geister zum reden, was im anderen Leben durch ein Einfließen geschieht, das nicht wohl faßlich beschrieben werden kann. Wenn dann die eingeleitete Rede leicht erfolgt, so urteilen sie aus derselben, daß sie solcherart sind; sie führen auch den Zustand der Neigung herbei. Welche aber so forschen, gehören zu den gröberen; andere wieder anders. Es gibt solche, die, sobald sie herankommen, die Gedanken, Wünsche und Handlungen des anderen inne werden; ferner, was ihm leid tut, daß er es getan hat, dies ergreifen sie, und wenn sie meinen, sie haben gerechte Ursache, so verdammen sie auch.

Es ist dies eine wunderbare Erscheinung im anderen Leben, die kaum jemand in der Welt glauben kann. Sobald ein Geist zu einem anderen kommt, und mehr noch, wenn zu einem Menschen, so weiß er sogleich seine Gedanken und seine Neigungen, und was er damals getan hatte, somit seinen ganzen gegenwärtigen Zustand ganz so, wie wenn er lange bei ihm gewesen wäre; von solcher Art ist die Mitteilung. Aber jene Wahrnehmungen sind unterschiedlich, es gibt solche, die Inwendigeres inne werden, und solche, die nur Auswendigeres. Diese, wenn sie wißbegierig sind, erforschen das Inwendigere anderer auf verschiedene Weisen.

5384. Die Arten, auf welche diejenigen, die das Gebiet der Nieren, Harngänge und Harnblase, den Größten Menschen bilden, züchtigen, sind ebenfalls verschieden. Meistens entfernen sie angenehme und fröhliche Gefühle, und führen unangenehme und traurige Gefühle herbei. Durch diese Begierde haben jene Geister Gemeinschaft mit den Höllen, hingegen durch die Gerechtigkeit der Sache, die sie vorher untersuchen, ehe sie züchtigen, haben sie Gemeinschaft mit dem Himmel. Deswegen werden sie in jenem Gebiet erhalten.

5385. Hieraus kann man ersehen, was es bedeutet, wenn im Wort gesagt wird, daß Jehovah die Nieren und das Herz prüfe und erforsche, ferner daß die Nieren züchtigen, wie bei

Jerem.11/20: "Jehovah prüfet die Nieren und das Herz".

Jerem.20/12: "Jehovah prüfet den Gerechten, er sieht die Nieren und das Herz".

Ps.7/10: "Du prüfest die Herzen und die Nieren, gerechter Gott".

Ps.26/2: "Jehovah erforsche meine Nieren und mein Herz".

Ps.139/13: "Jehovah, Du besitzest meine Nieren".

Joh.Offenb.2/23: "Ich bin es, der die Nieren und das Herz erforschet".

Durch die Nieren wird in diesen Stellen das Geistige, und durch Herz das Himmlische bezeichnet, d.h. durch die Nieren wird das bezeichnet, was dem Wahren angehört, und durch Herz das, was dem Guten angehört. Der Grund davon ist, weil die Nieren das Blutwasser (Serum) reinigen, und das Herz das Blut selbst. Daher wird durch das Prüfen, Erforschen und Erkundigen der Nieren bezeichnet, prüfen, erforschen und erkundigen, wieviel und welcherlei Wahres oder wieviel und welcherlei Glauben beim Menschen ist. Daß dies bezeichnet wird, erhellt auch bei

Jerem.12/2: "Jehovah, nahe bist Du in ihrem Mund, aber ferne von ihren Nieren".

Ps.51/8: "Jehovah siehe, die Wahrheit verlangst Du in den Nieren".

Daß auch Züchtigung den Nieren zugeschrieben wird, ist auch klar bei Ps.16/7: "In den Nächten züchtigen mich meine Nieren".

5386. Es gibt auch an anderen Stellen des Körpers Ausscheidungs- und Abführungsorgane: im Hirn sind es die Höhlen (ventriculi) und warzenförmigen Gänge (prozessus mamillures), welche den Schleim daselbst ableiten; und außerdem die Drüsen überall: die Schleim- und Speicheldrüsen im Kopf, und sehr viele sonst im Leib, und viele tausende an den Häuten, durch die der Schweiß und der feinere Unrat ausgeschieden werden.

Diesen Dingen entsprechen in der geistigen Welt im allgemeinen das zähe Festhalten an Meinungen, dann auch Gewissensängstlichkeiten in unwichtigen Dingen. Einige derselben erscheinen über dem Haupt in mittlerer Entfernung, die so geartet sind, daß sie Bedenklichkeiten erregen in Sachen, bei denen es keine Bedenklichkeit braucht. Weil sie daher die Gewissen der Einfältigen beschweren, werden sie Gewissensängstliche genannt. Was wahres Gewissen ist, wissen sie nicht, denn in allem, was vorkommt, machen sie sich ein Gewissen; denn wenn einmal eine Bedenklichkeit oder ein Zweifel sich eingestellt hat und das Gemüt ängstlich ist und dabei stehen bleibt, so fehlt es nicht an bestärkenden und somit beschwerenden Gründen. Wenn solche zugegen sind, so verursachen sie auch eine fühlbare Beklommenheit in dem unmittelbar unter dem Zwerchfell befindlichen Teil des Unterleibes. Sie sind auch in den Versuchungen beim Menschen gegenwärtig.

Ich redete mit ihnen, und nahm wahr, daß ihre Gedanken nicht so weit gehen, daß sie bei nützlicheren und notwendigen Dingen verweilten; denn sie konnten nicht auf Vernunftgründe achten, weil sie hartnäckig auf ihrer Meinung beharrten.

5387. Die aber dem Urin selbst entsprechen, sind höllisch; denn der Urin gehört, wie oben gesagt worden, nicht mehr zum Leib, weil er bereits vom Blut geschieden, und an sich eben nur eine unreine und unbrauchbare Flüssigkeit ist, die abgestoßen worden. Von ihnen darf ich Folgendes berichten:

Ein gewisser Geist wurde zuerst wie inwendig im Leib vermerkt, aber bald nachher unten zur Rechten. Als er hier sich einstellte, war er unsichtbar; er konnte sich künstlich unsichtbar machen. Als er befragt wurde, gab er dann gar keine Antwort. Von anderen wurde gesagt, er habe bei Leibesleben Seeräuberei getrieben; denn im andern Leben nimmt man aus der Lebenssphäre der Neigungen und Gedanken deutlich wahr, wer und welcherart einer gewesen, weil das Leben eines jeden bleibt.

Er wechselte den Ort, indem er bald zur Rechten, bald zur Linken erschien. Ich merkte, daß er solches tat aus Furcht, er möchte entdeckt und gezwungen werden, etwas zu gestehen. Von anderen Geistern wurde gesagt, daß solche bei der geringsten Gefahr außerordentlich furchtsam, und wenn keine Gefahr, außerordentlich beherzt seien; und daß solche den Gegensatz gegen diejenigen bilden, denen das Urinlassen entspricht; diesem suchen sie auf allerlei Weise Schaden zuzufügen; und damit ich nicht zweifelte, wurde es mir durch Erfahrung gezeigt: als diejenigen, die dem Urinlassen entsprachen, sich ein wenig zurückzogen, und jener Seeräuber zugegen war, wurde das Entlassen des Harnes gehemmt, und derselbe drängte sich sogar zurück, so daß der Zustand bedenklich wurde. Aber als sie zurückgerufen wurden, ging das Urinlassen, je wie sie sich gegenwärtig zeigten, wieder vor sich.

Daß er ein Seeräuber gewesen sei, gestand er nachher, indem er sagte, er habe sich geschickt verborgen und auf gewandte und verschmitzte Art die Verfolger täuschen können, und jetzt sei ihm schmutzige Urinjauche viel lieber als klares Wasser, und stinkender Urindunst sei es, woran er sich am meisten ergötze, so daß er in Sümpfen, ja in Behältern von stinkendem Urin seinen Aufenthalt haben möchte.

Es wurde auch gezeigt, was für ein Angesicht er hatte: er hatte eigentlich kein Angesicht, sondern einen schwarzen Bartwuchs anstatt des Angesichts. Nachher wurden auch andere Seeräuber, jedoch keine so verschmitzten, herbeigeholt; auch sie redeten wenig, und was zu verwundern, sie knirschten mit den Zähnen. Auch sie sagten, daß sie den Urin vor allen Flüssigkeiten lieben, und den schmutzigtrüben vor anderen. Diese aber hatten anstatt des Angesichts keinen Bartwuchs wie der vorige, sondern ein gräßliches Gebiß (dentium crotes); denn Bart und Zähne bedeuten das unterste Natürliche. Ohne Angesicht bedeutet, es sei kein vernünftiges Leben da; denn wenn kein Angesicht erscheint, so ist es ein Zeichen, daß keine Entsprechung des Inwendigeren mit dem Größten Menschen vorhanden; denn ein jeder erscheint im Himmelslicht im anderen Leben der Entsprechung gemäß, daher die Höllischen in einer schauerlichen Häßlichkeit.

5388. Ein gewisser Geist war bei mir und redete mit mir. Derselbe hatte bei Leibesleben keinen Glauben gehabt; er hatte auch kein Leben nach dem Tod geglaubt; er war auch einer von den Verschmitzten; er hatte die Herzen für sich einnehmen können dadurch, daß er zugunsten redete und beistimmte. Deswegen war anfangs aus seiner Rede nicht klar, daß er ein solcher gewesen. Er konnte auch geläufig, gleichsam fließend reden, wie ein guter Geist.

Aber er wurde erst daran erkannt, daß er nicht gern von Sachen des Glaubens und der Liebtätigkeit redete; denn alsdann konnte er mit seinem Denken nicht folgen, sondern er zog sich zurück, und hernach wurde man aus einzelnem inne, daß er ein Schmeichler war, um zu betrügen; denn die Schmeicheleien sind verschieden nach den Absichten; wenn nämlich die Absicht dabei ist, die Freundschaft oder das Vergnügen der Unterhaltung, oder ein anderes dergleichen, und auch ein erlaubter Gewinn, so ist es nicht so böse, hingegen wenn aber die Absicht ist, Geheimnisse zu entlocken, und so einen anderen zu bösen Diensten zu verpflichten, im allgemeinen, wenn die Absicht zu schaden, dann ist es böse. Eine solche Absicht hatte dieser.

Dieser Geist bildete auch einen Gegensatz gegen diejenigen, die im Gebiet der Nieren und Harngänge sich befinden; auch er sagte, er liebe den Urindunst mehr als alle Gerüche. Er verursachte auch eine schmerzhafte Zusammenziehung und Beengung in der unteren Bauchgegend.

5389. Es gibt Horden von Geistern, die herumschweifen und abwechselnd an dieselben Orte zurückkommen. Vor solchen haben die bösen Geister eine große Furcht, denn jene peinigen sie mit einer gewissen Art von Folter. Es wurde gesagt, daß sie dem Grund oder dem oberen Teil der Harnblase im allgemeinen und den Muskelbändern entsprechen, die sich von da aus gegen die Schließmuskel hin konzentrieren, wo durch eine Art von Zusammenbiegung der Urin ausgestoßen wird.

Jene Geister machen sich an die Rückseite, wo das Steißbein (cauda equina) ist. Die Art ihres Wirkens geschieht durch schnelles Hinundwiderdrücken (per reciprocationes citus), das niemand hemmen kann. Es ist eine Art von Zusammen- und Zurückziehen, das sich nach oben hin richtet und in eine Kegelform zuspitzt. Die bösen Geister, die in diese Kegel hineinversetzt werden, hauptsächlich von oben her, werden durch Hin- und Herrenkungen jämmerlich gepeinigt.

5390. Den unreinen Auswürfen entsprechen auch andere Geister, nämlich solche, die in der Welt hartnäckig rachgierig waren; diese erschienen mir vorne zur Linken. Jenen unreinen Auswürfen entsprechen auch solche, die geistige Dinge zu unreinen irdischen herabziehen. Es kamen auch solche herbei und brachten ihre unflätigen Gedanken mit, aus denen sie auch unflätige Reden führten, dann auch, was rein war, auf Unreines deuteten, und in solches verwandelten. Von solcher Gattung waren mehrere aus dem untersten Pöbel, aber auch aus anderen, die in der Welt zu den Vornehmeren gehörten. Diese hatten zwar bei Leibesleben in geselligen Zusammenkünften nicht so gesprochen, aber dennoch so gedacht; denn sie hüteten sich so zu reden wie sie dachten, damit sie in kein böses Geschrei kamen und die Freundschaften, Einkünfte und Ehren nicht verloren; gleichwohl aber unter ihresgleichen, wenn sie in der Freiheit waren, war ihre Redeweise wie die des untersten Pöbels, und noch unflätiger, weil sie einigen Witz besaßen, den sie zur Besudelung auch der heiligen Gegenstände des Wortes und der Lehre mißbrauchten.

5391. Es gibt auch Nieren, die Hilfsnieren (renes suocenturiati) und auch Nierenkapseln genannt werden, deren Geschäft ist nicht sowohl die Blutflüssigkeit (Serum), sondern das Blut selbst auszusondern und das reinere in einem kürzeren Kreislauf dem Herzen zuzuführen, wie auch zu verhüten, daß nicht die in der Nähe befindlichen Samengefäße alles reinere Blut fortführen. Hauptsächlich aber leisten sie Hilfe bei den Embryonen, und auch bei den neugeborenen Kindern.

Es sind keusche Jungfrauen, die jenes Gebiet im Größten Menschen bilden. Ängstlich und besorgt, sie möchten gestört werden, liegen sie ruhig auf dem linken Teil der Seite unten. Wenn an den Himmel gedacht wird und an die Veränderung ihres Zustandes, wird ihnen bange und dann seufzen sie, was ich einigemal deutlich fühlen durfte. Wenn meine Gedanken auf Kinder geleitet wurden, dann fühlten sie einen ungemeinen Trost und inwendige Freude, was sie auch offen gestanden. Auch wenn etwas gedacht wurde, worin nichts Himmlisches war, kamen sie in Angst. Ihre Angst kam hauptsächlich von ihrer Sinnesart her, die es mit sich bringt, daß sie ihre Gedanken unverwandt auf einen Gegenstand haften lassen und durch keine Abwechslung die Ängstlichkeiten verscheuchen.

Daß sie zu jenem Gebiet gehören, hat den Grund, weil sie so auch die Seele des anderen beständig bei gewissen Gedanken festhalten.

Hieraus entsteht und offenbart sich solches, was in einer Reihenfolge zusammenhängt, was aber entfernt oder von dem der Mensch gereinigt werden muß. So wird auch das Inwendigere den Engeln besser offenbar, denn wenn solches, was dunkel macht und ablenkt, beseitigt ist, wird die Anschauung klarer und auch der Einfluß.

5392. Welches diejenigen sind, die das Gebiet der Gedärme im Größten Menschen bilden, kann einigermaßen an denen erkannt werden, die den Magen darstellen; denn die Gedärme sind eine Fortsetzung des Magens, und die Verrichtungen des Magens nehmen dort zu und werden heftiger, bis zu den letzten Därmen, nämlich dem Grimmdarm und Mastdarm. Deswegen sind die, welche sich darin befinden, nahe bei den Höllen, welche die kotigen genannt werden.

In der Gegend des Magens und der Gedärme sind diejenigen, die sich im Land der Unteren (d.i. in den unteren Räumen der Erde) befinden, weil diese aus der Welt Unreines mitbrachten, was in ihren Gedanken und Neigungen haftet, deswegen werden sie dort einige Zeit behalten, bis solches abgestreift, d.h. auf die Seite geworfen ist. Wenn nun dieses auf die Seite geworfen ist, können sie zum Himmel erhoben werden.

Die dort sich befinden, sind noch nicht im Größten Menschen, denn sie gleichen den Nahrungsmitteln, die in den Magen hinunterkommen und die nur dann, wenn sie gereinigt (defcecata) sind, ins Blut, somit in den Leib eingelassen werden.

Diejenigen, die noch mit allzu irdischen Unreinigkeiten behaftet sind, befinden sich unterhalb jener in der Gegend der Gedärme. Hingegen die eigentlichen Exkremente, die hinausgeschafft werden, entsprechen den Höllen, die kotige Höllen genannt werden.

5393. Es ist bekannt, daß der Grimmdarm sich weit ausdehnt, so auch die in jenem Gebiet Befindlichen. Sie dehnen sich aus vorne gegen die Linke, in einer Bogenlinie, zur Hölle fortgehend. In dieser Hölle sind die, welche keine Barmherzigkeit hatten und ohne Gewissen das Menschengeschlecht verderben wollten, nämlich morden und rauben ohne Rücksicht und Unterschied, ob sie sich wehren oder nicht sich wehren, ob es Männer sind oder Frauen. Eine solche rohe Gesinnung hat ein großer Teil der Soldaten und ihrer Offiziere, die nicht in den Schlachten, sondern nach den Schlachten mit Roheit gegen Besiegte und Wehrlose wüten und mit rasender Gier töten und plündern.

Mit den Engeln redete ich davon, wie die Menschen beschaffen sind, wenn sie sich selbst überlassen und ohne Gesetz sind, und ihnen zugelassen wird, zu tun, wie es ihnen beliebt. Daß sie dann viel roher als die ärgsten wilden Bestien, die nicht so auf Vernichtung ihrer eigenen Gattung losgehen, sondern nur sich verteidigen und mit demjenigen sich sättigen, was zu ihrer Nahrung bestimmt ist, wenn sie aber gesättigt sind, solches nicht tun. Anders der Mensch, der aus Grausamkeit und Wildheit (handelt). Die Engel schauderten, daß das Menschengeschlecht so geartet ist, denn jene freuen sich erst dann von Herzen und sind stolzen Mutes, wenn sie ganze Reihen zu Boden gestreckt und Ströme von Blut auf dem Schlachtfeld sehen, ohne sich zu freuen, daß das Vaterland befreit ist, wenn man nur von ihnen als von Großen und von Helden spricht. Und doch nennen sie sich Christen und glauben gleichwohl, sie werden in den Himmel kommen, wo doch nichts als lauter Friede, Barmherzigkeit, Liebtätigkeit herrscht. Solche gehören in der Hölle dem Grimmdarm und Mastdarm an.

Dagegen aber diejenigen, die einige Menschlichkeit in sich hatten, erscheinen zur Linken vorne in einer Bogenlinie, (wie) hinter einer Wand; dennoch aber wohnt ihnen viel Eigenliebe inne. Bei denen, die eine Achtung vor dem Guten haben, wird dies zuweilen durch beinahe feurige, nicht helle Sternchen vorgebildet. Es erschien mir eine Wand wie von Gips mit Skulpturen nahe beim linken Ellenbogen; diese Wand wurde ausgedehnter und zugleich höher, und oben spielte die Farbe ins Blaue hinüber. Es wurde gesagt, daß dies eine Vorbildung von einigen aus jener Gattung sei, die besser waren.

5394. Diejenigen, die grausam und Ehebrecher waren, haben im anderen Leben nichts lieber als Schmutz und Exkremente. Die stinkenden Dünste aus solchen sind für sie die lieblichsten und angenehmsten, und diese ziehen sie allen anderen Annehmlichkeiten vor; der Grund ist, weil sie entsprechen. Diese Höllen sind teils unter den Hinterbacken, teils unter dem rechten Fuß und teils vorne tief unten; sie sind es, in die der Weg durch den Mastdarm führt.

Einer, der dorthin versetzt wurde und von da aus mit mir redete, sagte, es erschienen dort bloß Kloaken. Die dort Befindlichen redeten mit ihm und führten ihn zu verschiedenen Kloaken, deren es dort sehr viele gibt. Nachher wurde er an einen anderen Ort, ein wenig links, geführt; er sagte, daß ein ganz abscheulicher Gestank aus den Gruben dort ausdünste, und daß er keinen Fuß bewegen könne, ohne Gefahr in eine Grube hinunterzufallen. Aus den Gruben dünstete auch ein Leichengeruch aus, und zwar deshalb, weil Grausame und Arglistige sich dort befanden, denen der Leichengeruch der angenehmste ist. Aber von diesen soll im Folgenden die Rede sein, wo von den Höllen und insbesondere von den kotigen und aashaften Höllen.

5395. Es gibt solche, die leben, nicht um dem Vaterland oder den Gesellschaften Nutzen zu bringen, sondern nur für ihr Ich zu leben, so daß sie keine Lust haben zu Dienstleistungen, sondern es ist ihnen nur darum zu tun, daß sie geehrt und hochgeachtet werden; und in dieser Absicht bewerben sie sich um Anstellungen, und außerdem haben sie ihre Lust im Essen, Trinken, Spielen und in der Unterhaltung, um keines anderen Zweckes als um des Vergnügens willen.

Solche können im anderen Leben keineswegs in der Genossenschaft guter Geister, noch weniger der Engel sein, denn bei diesen macht die Nutzleistung die Lebenslust, und je wie ihre Nutzleistungen sind, soviel und solcherlei Lust wird ihnen auch zuteil; denn das Reich des Herrn ist nichts anderes als ein Reich der Nutzleistungen. Wenn schon in einem irdischen Reich jeder nur nach der Nutzleistung geschätzt und geehrt wird, wieviel mehr im himmlischen Reich.

Diejenigen, die nur sich und den Vergnügungen gelebt haben, ohne einen anderen Nutzzweck, sind ebenfalls unter den Hinterbacken, und je nach den Arten und Zwecken ihrer Vergnügungen befinden sie sich im Schmutz.

5395_. Als Anhang mag noch Folgendes angeführt werden: Um mich her war eine große Schar von Geistern, die als ein wirres Durcheinanderwogen gehört wurden. Sie klagten und sagten, jetzt gehe alles zugrunde; denn in dieser Schar erschien nichts gesellig Verbundenes, und ebendas machte, daß sie den Untergang fürchteten. Sie glaubten nämlich, das Ganze zu sein, wie dies bei solchen Vorfällen zu geschehen pflegt. Aber in ihrer Mitte vernahm ich einen sanften, engelartig lieblichen Ton, in dem nichts als Geordnetes lag; die Chöre der Engel waren innen, und die Geisterschar, die in der Unordnung sich befand, außen. Diese engelische Strömung (fluvius angelicus) hielt lange an; und es wurde gesagt, es werde dadurch vorgebildet, wie der Herr das Ungereimte und Ungeordnete, das außen ist, aus dem friedsamen in der Mitte regiert, wodurch das Ungeordnete in den Umkreisen, ein jedes nach dem Irrtum seiner Natur in die Ordnung zurückgebracht wird.

 

Hier über die Entsprechung
der Haut, Haare und Knochen mit demselben

HG 5552

5552. Mit der Entsprechung verhält es sich auf folgende Weise: Was im Menschen am meisten Leben hat, das entspricht denjenigen Gesellschaften in den Himmeln, die am meisten Leben und daher die größte Seligkeit daselbst haben: dergleichen diejenigen sind, denen die äußeren und inwendigen Sinnesorgane und die Verstandes- und Willenskräfte entsprechen.

Hingegen was im Menschen weniger Leben hat, das entspricht solchen Gesellschaften, die in einem minderen Leben dort sind: dergleichen die Häute sind, die den ganzen Leib umgeben, sodann die Knorpel und Knochen, die alles, was im Leibe ist, stützen und halten; und auch die Haare, die aus den Häuten hervorbrechen.

Welche und was für Gesellschaften es sind, denen jene und diese entsprechen, soll nun auch gesagt werden.

5553. Die Gesellschaften, denen die Häute entsprechen, sind im Eingang zum Himmel; und ihnen wird das Innewerden gegeben, wie geartet die Geister sind, die bei der ersten Schwelle ankommen, und die sie entweder zurückweisen oder zulassen, so daß man sie die Eingänge oder Schwellen des Himmels heißen kann.

5554. Es gibt sehr viele Gesellschaften, welche die äußeren Bedeckungen des Leibes darstellen, mit Unterschied vom Angesicht an bis zu den Fußsohlen, denn überall ist ein Unterschied. Mit diesen habe ich viel geredet.

In Ansehung des geistigen Lebens waren sie von der Art, daß sie von anderen sich leicht bereden ließen, daß sich etwas so verhalte, und wenn sie den Beweis aus dem Buchstabensinn des Wortes gehört hatten, es fest glaubten und bei dieser Meinung blieben, und ihr Leben danach einrichteten, das nicht böse war; aber mit diesen können andere, die nicht gleichen Sinnes sind, nicht leicht verkehren, denn sie bleiben hartnäckig bei den vorgefaßten Meinungen stehen, und lassen sich durch keine Vernunftgründe davon abbringen.

Aus unserer Erde sind sehr viele solcher Art, weil unser Weltkörper im Äußerlichen ist und auch gegen Inwendiges reagiert, wie auch die Haut zu tun pflegt.

5555. Die im Leibesleben nichts als die allgemeinen Glaubenssätze gewußt hatten, wie z.B. daß man den Nächsten lieben soll, und diesem allgemeinen Grundsatz gemäß den Bösen ebenso wie den Rechtschaffenen ohne Unterschied wohlgetan hatten, (denn sie sagten, ein jeder sei der Nächste,) solche haben, während sie in der Welt lebten, sich von Betrügern, Heuchlern und Gleißnern oft verführen lassen; ebenso geschieht ihnen im anderen Leben. Und sie bekümmern sich nichts darum, was ihnen gesagt wird, denn sie sind im Sinnlichen befangen und gehen nicht auf Gründe ein. Auch diese bilden die Haut, aber die auswendigere, weniger empfindliche.

Ich redete mit denjenigen, welche die Schädelhaut bilden, aber bei solchen findet ein großer Unterschied statt, wie auch bei dieser Haut an verschiedenen Stellen, z.B. an diesen und jenen Stellen des Schädels, am Hinterhaupt, Vorderhaupt, den Schläfen, im Angesicht, auf der Brust, am Unterleib, den Lenden, Füßen, Armen, Händen, Fingern.

5556. Welche die schuppige Haut darstellen, wurde (mir) auch zu wissen gegeben. Diese Haut ist unter den übrigen Hüllen am wenigsten empfindlich, denn sie ist mit Schuppen besetzt, die einer feinen Knorpelsubstanz nahe kommen.

Die Gesellschaften, die diese bilden, bestehen aus solchen, die über alle Dinge vernünfteln, ob es so sei oder nicht so sei, und nicht weiter gehen. Wenn ich mit ihnen redete, durfte ich inne werden, daß sie gar nicht begriffen, was wahr und nicht wahr ist; und je mehr sie vernünfteln, desto weniger begreifen sie. Dennoch dünken sie sich weiser als andere, denn sie setzen die Weisheit in die Fähigkeit zu vernünfteln; sie wissen gar nicht, daß es eine Hauptsache der Weisheit ist, ohne Vernünfteln inne zu werden, daß etwas so sei oder nicht so.

Mehrere derselben sind von denen, die in der Welt infolge der Vermengung des Guten und Wahren durch philosophische Erörterungen solcherart geworden sind; diese haben daher weniger gesunden Menschenverstand.

5557. Es gibt auch Geister, durch die andere reden, und solche verstehen kaum, was sie sagen; das haben sie auch gestanden, aber doch reden sie viel.

Von solcher Art werden diejenigen, die im Leibesleben nur geplaudert und gar nicht bedacht haben, was sie sagten, und gerne über alles redeten. Es wurde gesagt, es gäbe Scharen (von diesen), und daß einige von ihnen die Membranen darstellen, welche die Eingeweide des Leibes bedecken, einige die Häute, die wenig Empfindung haben, denn es sind nur passive Kräfte, und tun nichts aus sich, sondern aus anderen.

5558. Es gibt Geister, die, wenn sie etwas wissen wollen, sagen, es verhalte sich so; so einer nach dem anderen in der Gesellschaft. Und dann, wenn sie es sagen, geben sie Achtung, ob es frei fließt, ohne ein geistiges Widerstreben; denn wenn es nicht so ist, dann wird meistens ein Widerstreben vom Inwendigeren her empfunden. Wenn kein Widerstreben von ihnen wahrgenommen wird, meinen sie, daß es so sei; aber das wissen sie nicht von anderswoher.

Solche sind es, welche die Hautdrüsen bilden. Aber es gibt deren zweierlei Gattungen: die eine bejaht, weil ein Fließen (Fluentia) sich zeigt, aus dem sie mutmaßen, es sei, weil kein Widerstreben vorhanden mit der himmlischen Form, folglich mit dem Wahren übereinstimmend, und somit zu bejahen. Die andere Gattung aber bejaht kecklich, daß es so sei, wenn sie es auch nicht wissen.

5559. Vorbildlich wurde mir die Bildung der Hautgewebe gezeigt: die Bildung bei denen, bei welchen jenes Äußerste dem Inwendigeren entsprach, oder das Materielle dem Geistigen gehorchte, war ein schönes Gefüge, aus wunderbar verschlungenen Windungen, nach Art von Girlanden, die gar nicht beschrieben werden können; sie waren von blauer Farbe. Nachher wurden noch inniger zusammenhängende, feinere und zierlichere Formen vorgebildet. In solcher Weise erscheinen die Häute des wiedergeborenen Menschen.

Die aber Betrüger waren, bei denen erscheint jenes Äußerste wie Knäuel aus lauter Schlangen; und die Magier (oder Zauberer) waren, wie häßliche Gedärme.

5560. Gesellschaften von Geistern, denen die Knorpel und Knochen entsprechen, gibt es sehr viele; aber es sind solche, die sehr wenig geistiges Leben in sich haben, weil die Knochen im Vergleich mit den sie umgebenden Weichteilen sehr wenig Leben haben; wie z.B. der Schädel und die Kopfknochen im Vergleich mit beiden Gehirnen und dem Rückenmark und den empfindungsvollen Substanzen darinnen; und auch wie die Rückenwirbel und Rippen, im Vergleich mit dem Herzen und den Lungen usw.

5561. Es wurde (mir auch) gezeigt, wie wenig geistiges Leben diejenigen haben, welche die Knochen darstellen: andere Geister reden durch sie, und sie selbst wissen wenig, was sie sagen. Aber doch reden sie, indem sie darin allein ihre Lust finden.

In einen solchen Zustand werden diejenigen versetzt, die ein böses Leben geführt haben, und doch einige Überreste des Guten in sich verborgen trugen. Diese Überreste machen dieses geringe Maß des geistigen Lebens, nach Abödungen, die mehrere Jahrhunderte währen. Was Überreste sind, sehe man Nr. 468, 530, 560, 561, 660, 1050, 1738, 1906, 2284, 5135, 5342, 5344. Es wurde gesagt, daß sie wenig geistiges Leben haben.

Durch das geistige Leben wird dasjenige Leben verstanden, das die Engel im Himmel haben; in dieses Leben wird der Mensch in der Welt eingeführt durch das, was dem Glauben und der Liebtätigkeit angehört. Geistiges Leben ist eigentlich die Neigung zum Guten, welches Sache der Liebtätigkeit ist, und die Neigung zum Wahren, welches Sache des Glaubens ist. Das Leben des Menschen ohne diese Neigung ist ein natürliches, weltliches, leibliches, irdisches Leben und kein geistiges Leben, wenn dieses nicht in jenem ist, sondern es ist ein Leben, wie es die Tiere im allgemeinen haben.

5562. Diejenigen, die aus den Abödungen herauskommen, und denselben Nutzzwecken wie die Knochen dienen, haben kein bestimmtes Denken, sondern ein allgemeines, fast unbestimmtes Denken. Sie sind wie diejenigen, die man zerstreut nennt, gleichsam nicht im Leibe. Sie sind träg, matt, stumpfsinnig; Langsamkeit zeigen sie in allem. Dennoch sind sie je zuweilen ziemlich ruhig, weil die Sorgen sie nicht anfechten, sondern sich in ihrem dunklen Allgemeinen verlieren.

5563. Im Schädel spürt man je zuweilen Schmerzen, bald auf der einen Seite, bald auf einer anderen; und man spürt gleichsam Knoten daselbst, die getrennt sind von den übrigen Knochen, und daher weh tun. Durch Erfahrung wurde mir zu wissen gegeben, daß solches von Falschem herkommt, das aus Begierden entspringt; und, was wunderbar ist, die Gattungen und Arten des Falschen haben bestimmte Orte im Schädel, was mir auch durch mehrere Erfahrung kund worden ist.

Solche Knoten, die Verhärtungen sind, werden bei denjenigen, die gebessert werden gebrochen und erweicht, und zwar auf verschiedene Weise. Im allgemeinen durch Unterweisungen im Guten und Wahren, durch strenge Einwirkungen von Wahrheiten, was mit einem inwendigeren Schmerz geschieht, sodann durch wirkliche Zerreißungen, was mit einem mehr auswendigen Schmerz geschieht.

Falsches aus Begierden ist von solcher Natur, daß es verhärtet; denn es ist entgegengesetzt den Wahrheiten; aber die Wahrheiten, weil sie sich nach der Form des Himmels richten, fließen wie von selbst, frei, sanft, weich. Hingegen das Falsche, weil es zum Gegenteil strebt, nimmt auch entgegengesetzte Richtungen; daher wird das Fließende, das der Himmelsform eigen ist, gehemmt, und infolgedessen die Verhärtungen. Daher kommt es, daß diejenigen, die in tödlichem Haß und in den Rachegefühlen eines solchen Hasses, und infolgedessen in Falschem sich befunden haben, ganz verhärtete Schädel haben, und einige wie von Ebenholz, in die keine Lichtstrahlen, (die Wahrheiten sind,) eindringen, sondern ganz abprallen.

5564. Es gibt Geister von kleiner Natur, die, wenn sie reden, (gleichsam) donnern; einer zuweilen wie eine Schar. So zu reden ist ihnen angeboren. Sie sind nicht von unserer Erde, sondern von einer anderen, von der, aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, wenn von den Einwohnern verschiedener Weltkörper (die Rede sein wird).

Es wurde gesagt, daß sie den schildförmigen Knorpel darstellen, der vor der Brustkammer ist, und den Rippen vorne und auch den verschiedenen Schallmuskeln zur Stütze dienen.

5565. Es gibt auch solche, die noch härtere Knochen darstellen, z.B. die Zähne, aber über diese wurde (mir) nicht viel zu wissen gegeben, bloß soviel, daß diejenigen, die kaum einen Rest von geistigem Leben haben, wenn sie im Licht des Himmels sich darstellen, nicht mit einem Angesicht erscheinen, sondern bloß Zähne anstatt des Angesichtes zeigen; denn das Angesicht bildet das Inwendigere des Menschen, somit sein Geistiges und Himmlisches vor, d.h. das, was dem Glauben und der Liebtätigkeit angehört. Welche also im Leibesleben nichts von einem solchen Leben sich verschafft hatten, diese erscheinen in solcher Art.

5566. Es kam einer zu mir, der erschien wie eine schwarze Wolke, umgeben von schwankenden Sternen. Wenn schwankende Sterne im anderen Leben erscheinen, so bedeuten sie Falsches, Fixsterne dagegen Wahres. Ich nahm wahr, daß es ein Geist war, der herzunahen wollte. Als er herankam, jagte er Furcht ein. Das können einige Geister, hauptsächlich Räuber. Daraus konnte ich schließen, daß er ein Räuber gewesen sei. Als er nahe bei mir war, gab er sich alle Mühe, mich durch Zauberkünste anzufechten, aber vergebens. Er streckte die Hand aus, um seine eingebildete Macht auszuüben, aber das bewirkte gar nichts.

Nachher wurde gezeigt, was er für ein Angesicht hatte. Es war kein Angesicht, sondern an dessen Statt etwas sehr Schwarzes, und in demselben erschien ein gräßlich wild aufgesperrtes Maul, so daß es ein Schlund war, in dem Zähne der Reihe nach hervorstanden. Kurz er war wie ein wütender Hund mit aufgesperrtem Rachen, so daß es ein Rachen war und kein Angesicht.

5567. Einer machte sich an meine linke Seite, und dann wußte ich nicht, woher und von welcher Art er war. Er wirkte sich auch nur dunkel ein. Er wollte gleichfalls tiefer in mein Inneres eindringen, aber er wurde zurückgewiesen. Derselbe bewirkte eine allgemeine Sphäre von Denkvorstellungen von der Art, daß sie nicht beschrieben werden kann. Ich erinnere mich nicht, eine solche allgemeine Sphäre jemals wahrgenommen zu haben. Er hielt sich an keine Hauptgrundsätze, sondern er war im allgemeinen gegen alle, die er geschickt und sinnreich widerlegen und tadeln konnte, obwohl er nicht wußte, was wahr ist. Ich wunderte mich, daß es einen solchen Witzkopf gab, der nämlich andere sinnreich widerlegen konnte, und doch keine Erkenntnis des Wahren besaß. Nachher ging er fort, aber kam bald wieder, mit einer irdenen Flasche in der Hand, und wollte mir etwas daraus zu trinken geben. Es war etwas durch Phantasie Hervorgebrachtes darinnen, was denen, die es tranken, den Verstand benahm. Dieses wurde vorgebildet, weil er diejenigen, die in der Welt seine Anhänger waren, des Verständnisses des Wahren und Guten beraubt hatte, gleichwohl aber hingen sie ihm an.

Derselbe erschien auch im Licht des Himmels nicht mit einem Angesicht, sondern nur mit den Zähnen, aus dem Grund, weil er andere hatte verspotten können, und dennoch selbst nichts Wahres wußte. Wer er war, wurde mir gesagt: als er lebte, gehörte er unter die Berühmten, und einige kannten ihn als einen solchen.

HG 5568

5568. Einigemal waren solche bei mir gewesen, die mit den Zähnen knirschten. Sie waren aus den Höllen, wo diejenigen sich befinden, die nicht bloß ein böses Leben geführt hatten, sondern auch sich gegen das Göttliche bestärkt, und alles auf die Natur bezogen hatten. Diese knirschen mit den Zähnen, wenn sie reden, was abscheulich zu hören ist.

5569. Wie eine Entsprechung der Knochen und Häute stattfindet, so auch eine Entsprechung der Haare, denn diese sprossen aus Wurzeln in den Häuten hervor. Alles, was der Entsprechung mit dem Größten Menschen angehört, das findet sich bei den Geistern und Engeln, denn ein jeder stellt den Größten Menschen als ein Bild dar; deshalb haben die Engel Haare, die zierlich und schön geordnet sind. Die Haare bilden ihr natürliches Leben und dessen Entsprechung mit dem geistigen Leben vor.

Daß die Haare das vorbilden, was dem natürlichen Leben angehört, sehe man Nr. 3301, und daß die Haare scheren, heißt das Natürliche so herrichten, daß es anständig und zierlich ist: Nr. 5247.

5570. Es gibt viele, hauptsächlich Frauenzimmer, die alles auf Zierlichkeit und äußere Schönheit hielten, und nicht höher dachten, und kaum irgendeinmal an das ewige Leben. Dies wird den Frauenzimmern nachgesehen bis zum jugendlichen Alter, wenn die feurige Regung, die dem Ehestand gewöhnlich vorausgeht, vorüber ist. Wenn sie aber in einem vorgerückteren Alter in solchen Dingen beharren, da sie doch vernünftiger sein könnten, dann wird es ihnen zur anderen Natur, die nach dem Tode bleibt.

Solche erscheinen im anderen Leben mit langen, über das Angesicht ausgebreiteten Haaren, die sie auch kämmen, indem sie Eleganz darin suchen, denn die Haare kämmen bedeutet, das Natürliche so herrichten, daß es zierlich erscheint: Nr. 5247. Daran können die anderen erkennen, von welcher Art sie sind, denn die Geister können am Haar, dessen Farbe, Länge, Verwirrung, merken, wie beschaffen sie in Ansehung des natürlichen Lebens in der Welt gewesen waren.

5571. Diejenigen, die geglaubt hatten, daß die Natur alles sei, und darinnen sich bestärkten, und daher auch ein sorgloses Leben führten, indem sie kein Leben nach dem Tod, somit keine Hölle und keinen Himmel anerkannten, bei solchen zeigt sich, wenn sie im Licht des Himmels erscheinen, kein Angesicht, sondern statt dessen eine bärtige, haarige, ungeschorene Masse, denn das Angesicht bildet, wie oben gesagt wurde, Geistiges und Himmlisches vor, das sich inwendig beim Menschen findet, der Haarwuchs aber Natürliches.

5572. Es gibt heutzutage sehr viele in der Christenheit, die alles der Natur zuschreiben, und kaum etwas dem Göttlichen. Aber unter solchen sind mehrere in der einen Nation, als in der anderen. Ich darf nun ein Gespräch anführen, das ich mit einigen aus derjenigen Nation, in der sehr viele solcherart sind, gehabt habe.

5573. Es war einer über dem Haupt unsichtbar gegenwärtig. Sein Zugegensein konnte man an dem Qualm von verbranntem Horn oder Knochen und an dem üblen Geruch der Zähne merken. Nachher kam ein großer Haufe, wie ein Nebeldunst, von unten nach oben im Rücken, ebenfalls Unsichtbare, die über dem Haupt stehenblieben. Ich meinte, es seien Unsichtbare, weil feine Geister; aber es wurde gesagt, wo eine geistige Sphäre, da seien Unsichtbare, aber wo eine natürliche Sphäre, da seien Sichtbare. Diese aber wurden unsichtbare Natürliche genannt.

Das erste, was an ihnen entdeckt wurde, war, daß sie sich angelegentlichst mit aller List und Kunst Mühe gaben, daß ja nichts von ihnen offenkundig würde. Zu diesem Zweck wußten sie auch anderen ihre Vorstellungen heimlich zu entziehen und andere beizubringen, wodurch sie verhinderten, entdeckt zu werden. Dies währte ziemlich lange. Hieraus konnte man erkennen, sie seien im Leibesleben von der Art gewesen, daß sie von dem, was sie taten und dachten, nichts wollten offenbar werden lassen, indem sie ein anderes Angesicht und eine andere Rede äußerten. Aber doch brauchten sie keine anderen Vorwände, so daß sie durch Lügen getäuscht hatten.

Ich vernahm, daß die Anwesenden im Leibesleben Handelsleute waren, aber von solcher Art, daß sie die Lust ihres Lebens mehr im Handel selbst, als im Reichtum hatten, und daß so der Handel gleichsam ihre Seele war. Deshalb habe ich davon mit ihnen geredet, und ich durfte sagen, daß der Handel sie gar nicht hindere, in den Himmel zu kommen, und daß im Himmel ebenso Reiche wie Arme seien, aber sie hielten entgegen, ihre Meinung sei gewesen, wenn sie selig werden wollten, so müßten sie den Handel aufgeben, alle ihre Habe den Armen geben, und sich ein elendes Dasein bereiten. Ich durfte ihnen aber erwidern, daß die Sache sich nicht so verhalte, und daß diejenigen bei ihnen anders gedacht haben, die im Himmel sind, weil sie gute Christen waren, und dennoch wohlhabend, und einige von ihnen unter den Wohlhabendsten. Diese haben das allgemeine Wohl und die Liebe gegen den Nächsten zum Zweck gehabt, und Handelschaft getrieben nur um des Berufsgeschäftes in der Welt willen, und außerdem das Herz nicht daran gehängt.

Daß jene aber (tief) unten sind, kommt daher, weil sie ganz und gar natürlich gesinnt waren, und deswegen kein Leben nach dem Tod, keine Hölle und keinen Himmel, ja auch keinen Geist geglaubt und sich kein Gewissen daraus gemacht hatten, mit allerlei Kunstgriffen andere ihrer Güter zu berauben, und weil sie unbarmherzig ganze Familien konnten zugrunde gehen sehen, wenn sie nur Gewinn dabei hatten, und deshalb alle verspotteten, die mit ihnen vom geistigen Leben redeten.

Was für einen Glauben sie vom Leben nach dem Tod, vom Himmel und von der Hölle hatten, wurde auch gezeigt: es erschien ein gewisser, der in den Himmel erhoben wurde, von der Linken zur Rechten, und es wurde gesagt, daß kürzlich einer gestorben und von den Engeln unmittelbar in den Himmel geführt worden sei. Es war von ihm die Rede; aber jene, obwohl sie es ebenfalls sahen, hatten doch eine überaus starke Sphäre des Unglaubens, und verbreiteten sie um sich her, so daß sie das Gegenteil von dem, was sie sahen, sich und anderen einreden wollten, und weil bei ihnen der Unglaube so groß war, durfte ich ihnen sagen, wenn sie etwa in der Welt gesehen hätten, daß ein im Sarg liegender Toter auferweckt worden wäre, so hätten sie gesagt, sie wollten es vorerst nicht glauben, wenn sie nicht mehrere Tote auferweckt sehen würden, und wenn sie auch dieses gesehen hätten, so hätten sie solches dennoch natürlichen Ursachen zugeschrieben. Nachher, als sie eine Zeitlang ihren eigenen Gedanken überlassen worden waren, sagten sie, sie hätten zuerst geglaubt, es sei ein Betrug, und als bewiesen wurde, es sei kein Betrug, hätten sie geglaubt, die Seele des Toten sei in einem geheimen Rapport gestanden mit dem, der ihn aufweckte, und zuletzt, es sei etwas Geheimnisvolles, was sie eben nicht begreifen könnten, weil es in der Natur sehr viel Unbegreifliches gebe, und daß sie daher durchaus nicht glauben könnten, so etwas habe durch eine übernatürliche Kraft geschehen können.

Hierdurch wurde entdeckt, von welcher Art ihr Glaube gewesen war, daß sie nämlich gar nicht haben bewogen werden können, zu glauben, es gebe ein Leben nach dem Tod, und es gebe eine Hölle und einen Himmel, daß sie somit ganz natürlich waren. Wenn solche im Lichte des Himmels erscheinen, so erscheinen sie ebenfalls ohne Angesicht, anstatt dessen aber mit einem dicken Haargestrüpp.

 

Hier von der Entsprechung der Krankheiten
mit der geistigen Welt

5711. Weil von der Entsprechung der Krankheiten gehandelt werden soll, so muß man wissen, daß auch alle Krankheiten im Menschen eine Entsprechung mit der geistigen Welt haben; denn was in der ganzen Natur keine Entsprechung hat mit der geistigen Welt, das kann nicht existieren, denn es hat keine Ursache, aus der es entsteht, folglich (auch keine), kraft derer es besteht.

Alle Dinge in der Natur sind eben nur Wirkungen, in der geistigen Welt sind die Ursachen derselben, und im inwendigeren Himmel sind die Ursachen jener Ursache, welche die Zwecke sind. Auch kann keine Wirkung bestehen, wenn nicht die Ursache fortwährend in ihr ist; denn mit dem Aufhören der Ursache hört auch die Wirkung auf. Die Wirkung an sich betrachtet ist nichts weiter als die Ursache, die aber von außen so bekleidet ist, daß sie in der unteren Sphäre dienen kann, so daß die Ursache sich hier betätigen kann. Wie es sich mit der Wirkung in Beziehung auf die Ursache verhält, ebenso verhält es sich auch mit der Ursache in Beziehung auf den Zweck: wenn die Ursache nicht auch vermöge ihrer Ursache, die der Zweck ist, existiert, so ist es keine Ursache, denn eine Ursache ohne Zweck ist eine Ursache außer der Ordnung, und wo keine Ordnung ist, da kommt nichts zustande.

Hieraus wird nun klar, daß die Wirkung an sich betrachtet, Ursache ist, und daß die Ursache an sich betrachtet, Zweck ist, und daß der Zweck des Guten im Himmel ist, und vom Herrn ausgeht, folglich, daß die Wirkung keine Wirkung ist, wenn in ihr keine Ursache ist, und zwar fortwährend darinnen ist. Und daß der Zweck kein Zweck des Guten ist, wenn nicht das Göttliche, das vom Herrn ausgeht, darinnen ist.

Hieraus erhellt auch, daß alles in der Welt, samt und sonders, wie es vom Göttlichen ins Dasein gekommen, so auch sein Bestehen vom Göttlichen hat.

5712. Dies wurde gesagt, damit man wisse, daß auch die Krankheiten eine Entsprechung mit der geistigen Welt haben; nicht aber eine Entsprechung mit dem Himmel, welcher der Größte Mensch ist, sondern mit denen, die den Gegensatz bilden, also mit denen, die in den Höllen sind. Durch die geistige Welt wird im umfassenden Sinn sowohl der Himmel als die Hölle verstanden, denn wenn der Mensch stirbt, geht er aus der natürlichen Welt in die geistige Welt über.

Daß die Krankheiten eine Entsprechung mit jenen haben, hat den Grund, weil die Krankheiten den Begierden und Leidenschaften der Seele entsprechen. Diese sind auch die Entstehungsgründe derselben, denn die Entstehungsursachen der Krankheiten sind im allgemeinen Unmäßigkeit, allerlei Üppigkeit, rein sinnliche Vergnügungen, dann auch Neid, Haß, Rache, Unzucht und dergleichen, was das Inwendigere des Menschen zerstört; und wenn dieses zerstört ist, leidet das Auswendigere, und zieht dem Menschen Krankheit und dadurch den Tod zu. Daß der Tod des Menschen eine Folge des Bösen oder der Sünde sei, ist in der Kirche bekannt, ebenso auch die Krankheiten; denn diese gehören dem Tod an.

Aus dem Gesagten kann erhellen, daß auch die Krankheiten eine Entsprechung haben mit der geistigen Welt, aber mit den unreinen Dingen daselbst. Die Krankheiten sind nämlich an sich unrein, weil sie, wie oben gesagt, aus unreinen Dingen entspringen.

5713. Alle Höllengeister führen Krankheiten herbei, (wiewohl mit Unterschied,) aus dem Grund, weil alle Höllen in den Lüsten und Begierden des Bösen sind, mithin im Gegensatz gegen das, was dem Himmel angehört. Daher wirken sie aus dem Gegensatz auf den Menschen ein. Der Himmel, welcher der Größte Mensch ist, erhält alles im Zusammenhang und im unversehrten Stand; die Hölle, weil sie den Gegensatz bildet, zerstört und zerreißt alles. Wenn daher höllische Geister nahe gebracht werden (applicantur), führen sie Krankheiten, und zuletzt den Tod herbei. Aber es wird ihnen nicht zugelassen, bis in die eigentlichen festen Teile des Leibes einzufließen, oder in die Teile, aus denen die Eingeweide, Organe und Glieder des Menschen bestehen, sondern nur in die Lüste und Falschheiten. Nur wenn der Mensch in eine Krankheit fällt, dann fließen sie in solche Unreinigkeiten ein, die der Krankheit angehören; denn es existiert durchaus nichts beim Menschen, wenn nicht auch eine Ursache in der geistigen Welt vorhanden ist. Wäre das Natürliche beim Menschen vom Geistigen getrennt, so wäre es von aller Ursache der Existenz, somit auch von aller Lebenskraft getrennt. Dies hindert jedoch nicht, daß der Mensch auf natürliche Weise geheilt werden kann, denn mit solchen Mitteln wirkt die Vorsehung des Herrn zusammen.

Daß es sich so verhält, wurde mir durch viele Erfahrung zu wissen gegeben, und zwar so oft und so lange, daß gar kein Zweifel übrig blieb. Es wurden mir nämlich böse Geister aus solchen Orten oft und lange nahe gebracht (applicati sunt), und je nach ihrer Gegenwart verursachten sie Schmerzen und auch Krankheiten. Es wurde mir gezeigt, wo sie waren, und von welcher Art sie waren, und es wurde auch gesagt, woher sie waren.

5714. Ein Gewisser, der bei Leibesleben ein sehr großer Ehebrecher gewesen war und seine größte Lust darin gesucht hatte, mit mehreren Frauen die Ehe zu brechen, die er (aber) gleich nachher verstieß und verschmähte, derselbe setzte ein solches Leben bis in sein Greisenalter fort. Überdies war er auch dem Wohlleben ergeben, und wollte niemand Gutes tun und einen Dienst leisten, außer um seiner selbst willen, und hauptsächlich seines ehebrecherischen Treibens wegen.

Derselbe war einige Tage bei mir; er erschien unter den Füßen, und als mir die Sphäre seines Lebens mitgeteilt wurde, erregte er, wohin er nur kam, in den Knochenhäuten und den Nerven daselbst einen Schmerz, so namentlich in den Zehen an der linken Fußsohle; und als ihm zugelassen wurde, weiter hinaufzudringen, auch in den Teilen, wo er war, hauptsächlich in den Knochenhäuten der Lenden, ferner in den Häuten der Brustbeine unter dem Zwerchfell, wie auch in den Zähnen von innen her. Während seine Sphäre wirkte, verursachte er auch dem Magen eine große Beschwerde.

5715. Es erschien eine große viereckige Öffnung, die sich schief abwärts zog in eine große Tiefe. In der Tiefe erschien eine runde Öffnung, die damals offen war, aber bald geschlossen wurde. Aus dieser dünstete eine widerwärtige Wärme aus, die aus verschiedenen Höllen zusammengezogen war, und aus verschiedenartigen Begierden entsprang, wie aus Hochmut, Unzucht, Ehebruch, Haß, Rache, Zänkerei, Streit und Kampf. Aus dergleichen stammt in den Höllen jene Wärme, die ausdünstete. Als dieselbe auf meinen Leib einwirkte, verursachte sie augenblicklich eine Krankheit, wie sie dem hitzigen Fieber eigen ist. Als sie aber aufhörte einzufließen, hörte augenblicklich jene Krankheitserscheinung auf.

Wenn der Mensch in eine solche Krankheit fällt, die er sich durch sein Leben zugezogen hatte, dann stellte sich sogleich die der Krankheit entsprechende unreine Sphäre ein, und ist als erregende Ursache vorhanden.

Um mich ganz zu überzeugen, daß die Sache sich so verhält, waren bei mir Geister aus mehreren Höllen, durch welche die Sphäre der Ausdünstungen von daher mitgeteilt wurde, und so wie deren Einwirkung auf die festen Teile des Leibes zugelassen wurde, wurde ich von Beschwerden, Schmerzen, ja von der entsprechenden Krankheit befallen, die aber augenblicklich aufhörten, sobald jene Geister weggetrieben wurden. Und damit gar kein Raum für einen Zweifel übrigbleiben möchte, so geschah dies bei tausendmal.

5716. Nicht weit von dort gibt es auch Geister, die eine unreine Kälte einflößen, wie sie dem kalten Fieber eigen ist, wovon ich mich ebenfalls durch Erfahrungen überzeugen durfte. Ebendieselben führen auch (Anfälle) herbei, die das Gemüt in Verwirrung bringen, auch verursachen sie Ohnmachten. Die, welche von daher kommen, sind sehr bösartig.

5717. Es gibt auch solche, die nicht nur die zähesten Flüssigkeiten des Gehirns, die seine Auswurfstoffe sind, darstellen, sondern dieselben auch gleichsam zu vergiften wissen. Wenn solche herbei kommen, dringen sie in die Hirnschale ein, und von da immer weiter bis in das Rückenmark.

Dies können diejenigen nicht empfinden, denen das Inwendigere nicht geöffnet ist; ich aber durfte den Anfall und auch den Trieb, nämlich umzubringen, deutlich empfinden. Er war aber vergeblich, weil ich vom Herrn beschirmt wurde. Sie legten es darauf an, mir alles Verstandesvermögen zu benehmen. Ich empfand deutlich ihre Einwirkung, und auch den daher kommenden Schmerz, der jedoch bald aufhörte.

Nachher redete ich mit ihnen, und sie wurden genötigt zu gestehen, woher sie waren. Sie erzählten, daß sie in dunklen Wäldern leben, wo sie es nicht wagen, ihren Genossen ein Leid anzutun, weil alsdann die Genossen sie schrecklich mißhandeln dürfen; daher werden sie in Banden gehalten. Sie sind mißgestaltet, und haben ein wildes, struppiges Aussehen.

Es wurde mir gesagt, daß solche es gewesen sind, die ehedem ganze Heere niedermachten, wie man im Wort liest; sie drangen nämlich in die Gehirnkammern eines jeden und jagten einen solchen Schrecken ein, verbunden mit einer solchen Unsinnigkeit, daß einer den anderen niedermachte. Solche werden heutzutage in ihrer Hölle verschlossen gehalten und nicht herausgelassen. Sie stellen auch tödliche Kopfgeschwülste innerhalb der Hirnschale dar.

Es wurde gesagt, daß sie in die Hirnschale eindringen, und von da immer weiter bis ins Rückenmark; aber man muß wissen, daß es nur den Anschein hat, als ob die Geister selbst hineindrängen; sie bewegen sich außerhalb (des Menschen) auf einem Wege, der jenen Räumen im Leibe entspricht, und dies wird empfunden, als ob es ein Anfall von innen her wäre; die Entsprechung macht dies. Daher wird ihre Einwirkung leicht auf den Menschen übergeleitet, auf den sie hingerichtet wird.

5718. Es gibt eine gewisse Gattung von Geistern, die, weil sie herrschen und allein alle anderen regieren wollen, bei anderen Feindschaften, Haß und Kämpfe erregen. Ich sah solche Händel und wunderte mich darüber, und als ich fragte, wer sie seien, wurde gesagt, es gebe eine Art von Geistern, die solches erregen, weil sie darauf ausgehen allein zu gebieten, nach der Regel: teile und herrsche.

Ich durfte auch mit ihnen reden, und sie sagten sogleich, sie führten das Regiment über alle. Ich durfte antworten, es sei lauter Unsinn, wenn sie ihr Herrschen durch solche Dinge suchen wollten. Sie redeten mit mir von oben herab in mittlerer Höhe über dem Horizont. Ihre Rede war fließend, weil sie im Leben des Leibes sich durch Beredsamkeit ausgezeichnet hatten. Ich wurde belehrt, daß solche es sind, die den dicken Schleim des Gehirns darstellen, dem sie durch ihre Gegenwart die Lebenskraft nehmen, und eine Art von Erstarrung beibringen, woher Stockungen (obstructiones) entstehen, aus denen mehrere Krankheiten und auch Stumpfsinn hervorgehen.

Es wurde beobachtet, daß sie ohne alles Gewissen waren, und daß sie die menschliche Klugheit und Weisheit darin gesetzt hatten, Feindschaften, Haß und innere Kämpfe zu erregen, um zu herrschen. Ich durfte fragen, ob sie denn wüßten, daß sie im anderen Leben seien, wo sie in Ewigkeit leben würden, und daß hier geistige Gesetze herrschten, die dergleichen ganz verbieten, auch (durfte ich ihnen sagen), solange sie in der Welt gewesen seien, hätten sie geachtet werden, und für die Weisen unter den Toren gehalten werden können, jetzt aber seien sie die Unsinnigen unter den Weisen; das wollte ihnen nicht gefallen. Ich fuhr fort, sie sollten doch wissen, daß der Himmel in gegenseitiger Liebe des einen gegen den anderen bestehe, daher bestehe Ordnung im Himmel, und daher würden so viele Myriaden wie einer regiert. Das Gegenteil aber finde bei ihnen statt, weil sie anderen einflößten, sie sollen nichts als Haß, Rache und Grausamkeit gegen ihre Genossen schnauben. Sie antworteten: anders als sie seien, könnten sie nicht sein. Darauf aber durfte ich erwidern: hieraus könnten sie erkennen, daß einen jeden sein Leben erwarte.

5719. Diejenigen, die das Wort im Buchstaben verachten und verspotten, und mehr noch, was sein tieferer Sinn enthält, folglich auch die Lehren, die aus dem Wort (abgeleitet werden), und dabei in keiner Liebe gegen den Nächsten sind, sondern in der Selbstliebe, diese stellen die krankhaften Bestandteile des Blutes dar, die in alle Venen und Arterien eindringen, und die ganze Masse verderben. Damit sie nicht etwas der Art durch ihre Gegenwart in den Menschen hineinbringen, werden sie von anderen getrennt gehalten in ihrer Hölle, und haben bloß Gemeinschaft mit denjenigen, die so beschaffen sind; denn diese werfen sich (begierig) in den Dunst und die Sphäre dieser Hölle.

5720. Als Heuchler bei mir waren, nämlich solche, die andächtig redeten über göttliche Dinge, mit einer Regung von Liebe über das öffentliche Wohl und den Nächsten, und für das Gerechte und Billige sich aussprachen, und dennoch im Herzen solches mißachteten und verhöhnten, und als sie in die Teile des Leibes einfließen durften, denen sie aus dem Gegensatz entsprachen, brachten sie einen Schmerz in die Zähne, und bei ihrer nächsten Gegenwart einen so heftigen, daß ich es nicht aushalten konnte. In dem Maß aber, als sie entfernt wurden, ließ der Schmerz nach. Dies wurde zu wiederholten Malen gezeigt, damit kein Zweifel übrigbleiben möchte.

Unter denselben war ein Gewisser, der im Leben seines Leibes mir bekannt war, weshalb ich mit ihm redete; und mit seiner Gegenwart stellte sich auch Schmerz in den Zähnen und im Zahnfleisch ein. Als derselbe aufwärts gehoben wurde zur Linken, drang der Schmerz in die linke Kinnlade, und in die Knochen der linken Schläfe bis zu den Backenknochen.

5721. Am allerhartnäckigsten sind die, welche während ihres Lebens in der Welt gerecht erschienen vor anderen, und zugleich in Würden standen, und daher aus beiden Gründen Ansehen und auch Geltung hatten, dabei aber nichts glaubten, und bloß ein Leben der Selbstliebe lebten, von innerem Haß und Rache glühend wider alle, die ihnen nicht geneigt waren, und sie nicht verehrten, und mehr noch gegen die, welche sich ihnen auf irgendeine Weise widersetzten. Wenn sie bei diesen einen Fehler entdeckten, machten sie ein ungeheures Verbrechen daraus, und brachten ihn in üble Nachrede, auch wenn derselbe zu den besten Bürgern gehört hatte.

Solche reden im anderen Leben wie in der Welt, nämlich mit Ansehen und nachdrucksvoll, und wie aus Gerechtigkeit, weshalb viele meinen, man müsse ihnen vor anderen glauben. Aber sie sind überaus bösartig. Wenn sie einem Menschen nahegebracht werden, so verursachen sie ein großes Unwohlsein durch Ekel, den sie immerfort einflößen und steigern bis zur höchsten Unerträglichkeit, was die Seele und daher den Leib so schwächt, daß der Mensch sich kaum aus dem Bett erheben kann. Dies wurde mir dadurch gezeigt, daß mich, als sie gegenwärtig waren, eine solche Schwäche einnahm, die jedoch in dem Grad nachließ, als sie entfernt wurden. Sie brauchen mehrere Kunstgriffe, um Ekel und dadurch Schwäche einzuflößen, hauptsächlich durch Verunglimpfungen und Verleumdungen, die sie unter sich und den ihrigen (bewirken), und deren allgemeine Sphäre sie eindringen lassen.

Wenn sie in ihren Gemächern über den Gottesdienst, über den Glauben und das ewige Leben vernünfteln, so verwerfen sie diese Dinge ganz, und das tun sie, weil sie sich für weiser ansehen als andere. Im anderen Leben wollen sie, daß man sie Teufel heiße, wenn sie nur über die Höllen gebieten, und so durch ihre Herrschgewalt, wie sie glauben, dem Göttlichen entgegenwirken können. Inwendig sind sie unflätig (schmutzig), weil sie mehr als andere in der Selbstliebe und daher in Haß und Rachgier sind, und in Grausamkeit gegen alle, von denen sie nicht verehrt werden. Sie werden streng bestraft, was ich auch gehört habe, bis sie aufhören, andere durch den Schein des Gerechten zu verführen. Wenn jener Schein ihnen benommen wird, dann reden sie in einem anderen Ton.

Späterhin werden sie aus der Geisterwelt ausgestoßen, und dann nach der linken Seite (hingebracht), wo sie in eine Hölle tief unten hinabgeworfen werden. Diese Hölle ist links in mittlerer Entfernung.

5722. Es gibt andere, die im Leben des Leibes äußerst unflätig waren; ihre Unfläterei ist von solcher Art, daß man davon schweigen muß. Dieselben verursachen durch ihre Gegenwart und Einfluß in die festen Teile des Leibes Lebensüberdruß und eine solche Erschlaffung der Glieder und Gelenke, daß der Mensch sich nicht vom Bett erheben kann. Sie sind äußerst hartnäckig, sie lassen sich nicht durch Strafen abtreiben, wie andere Teufel. Sie erscheinen neben dem Haupt, und daselbst in liegender Stellung. Wenn sie weggetrieben werden, geschieht es nicht plötzlich, sondern langsam, und dann werden sie nach und nach hinweggeschafft; und wenn sie in die Tiefe kommen, werden sie daselbst so sehr gepeinigt, daß sie notwendig unterlassen müssen, andere anzufechten. Böses zu tun, das ist ihre Lust, so daß ihnen nichts lieber ist.

5723. Es waren Geister bei mir, die eine solche Magenbeschwerde herbeiführten, daß ich kaum mehr leben zu können meinte. Es war eine heftige Beschwerde, daß sie bei anderen eine Ohnmacht bewirkt hätte; aber sie wurden entfernt, und dann hörte es sogleich auf. Es wurde gesagt, solche Geister seien diejenigen, die sich im Leben des Leibes keinem Geschäft widmeten, nicht einmal einem häuslichen, sondern nur dem Vergnügen. Außerdem aber lebten sie in einem schmählichen Müßiggang und Untätigkeit, und bekümmerten sich nicht um andere. Auch verachteten sie den Glauben. Überhaupt waren sie Tiere und keine Menschen. Die Sphäre von solchen bewirkt bei Kranken Erschlaffung der Glieder und Gelenke.

5724. Es gibt im Gehirn schleimige Stoffe, denen etwas Geistiges oder Lebenskräftiges beigemischt ist. Wenn diese schleimartigen Stoffe aus dem Blut daselbst ausgeschieden worden sind, fallen sie zuerst in die Hirnhäute, dann in die (Nerven-) Fasern, ein Teil davon in die großen Vertiefungen (ventriculos) im Gehirn usw.

Die Geister, die zu jenen schleimigen Stoffen, in denen etwas Geistiges oder etwas Leben ist, der Entsprechung gemäß gehören, erscheinen über der Mitte des Hauptes beinahe in gerader Richtung, in mittlerem Abstand, und sind von solcher Art, daß sie, wie es im Leben des Leibes ihre Gewohnheit war, Gewissensskrupel erregen und bei Dingen einflößen, die mit dem Gewissen nichts zu schaffen haben. Auf solche Weise beschweren sie das Gewissen der Einfältigen. Auch wissen sie nicht, was das Gewissen beunruhigen soll, indem sie sich aus allem was vorkommt, ein Gewissen machen. Solche bewirken auch eine fühlbare Bangigkeit im unter dem Zwerchfell liegenden Teil des Unterleibes.

In den Versuchungen sind sie ebenfalls zugegen, und verursachen Bangigkeiten, zuweilen unerträgliche. Diejenigen von ihnen, die der zähen Schleimmasse die weniger Leben hat, entsprechen, halten das Denken unablässig in solchen Bangigkeiten. Ich war mit ihnen im Gespräch, damit ich wissen möchte, wie beschaffen sie sind: sie versuchten auf allerlei Arten mein Gewissen zu beschweren; das war die Lust ihres Lebens, und ich durfte wahrnehmen, daß sie auf keine Vernunftgründe achten konnten, und daß sie keine nur etwas umfassende Anschauung der Dinge hatten, von der aus sie das einzelne hätten erkennen können.

5725. Aus Erfahrung durfte ich vernehmen, was eine Überschwemmung (inundatio) oder Sündflut im geistigen Sinne ist. Diese Überschwemmung ist von zweierlei Art: die eine kommt von Begierden, die andere von Falschheiten her. Die von Begierden herkommende gehört dem Gebiet des Willens an, und ist der rechten Seite des Gehirns eigen, aber die von Falschheiten herkommende gehört dem Gebiet des Verstandes an, zu dem die linke Seite des Gehirns gehört.

Wenn der Mensch, der im Guten gelebt hatte, in sein Eigenes, somit in seine Lebenssphäre zurückversetzt wird, alsdann erscheint gleichsam eine Überschwemmung. Wenn er sich in dieser Überschwemmung befindet, dann ist er unwillig, zornig, denkt unruhig und begehrt heftig; anders wenn die linke Seite des Gehirns überschwemmt wird, wo Falsches ist; und anders, wenn die rechte, wo Böses. Wenn aber der Mensch in der Sphäre des Lebens, das er vom Herrn durch die Wiedergeburt bekommen hat, gehalten wird, dann ist er einer solchen Überschwemmung ganz enthoben, und ist gleichsam in der Heiterkeit und im Sonnenschein und in Fröhlichkeit und Seligkeit, somit weit weg von Unwillen, Zorn, Unruhe, Begierden und dergleichen. Das ist der Morgen oder der Frühling der Geister, jenes ihr Abend oder Herbst.

Ich durfte innewerden, daß ich außer der Überschwemmung war, und zwar ziemlich lang, während ich sah, daß andere Geister darin waren. Nachher aber wurde ich selbst hineinversenkt, und alsdann nahm ich die Ähnlichkeit einer Überschwemmung wahr. In einer solchen sind auch die in Versuchungen sich befinden. Hierdurch wurde ich auch belehrt, was die Sündflut im Wort bedeutet, daß nämlich die letzte Nachkommenschaft der Uralten, die zur himmlischen Kirche des Herrn gehörten, ganz überschwemmt wurden von Bösem und Falschem, und so zugrunde gingen.

5726. Weil der Tod nicht anderswoher kommt als von der Sünde, und Sünde alles das ist, was gegen die göttliche Ordnung ist, deshalb verschließt das Böse die allerkleinsten und ganz unsichtbaren Gefäße, aus denen die zunächst größeren, ebenfalls unsichtbaren zusammengefügt sind; denn die allerkleinsten und ganz unsichtbaren Gefäße sind eine Fortsetzung des Inwendigeren des Menschen. Daher (kommt) die erste und inwendigste Stockung (obstructio), und daher die erste und inwendigste Verderbnis, die ins Blut kommt. Wenn diese Verderbnis zunimmt, verursacht sie Krankheit und zuletzt den Tod.

Wenn aber der Mensch ein Leben des Guten gelebt hätte, dann wäre sein Inwendigeres gegen den Himmel hin, und durch den Himmel zum Herrn offen. So auch die allerkleinsten und unsichtbaren Gefäßchen (die Umrisse der ersten Grundfäden (delineamenta primorum staminum) darf man Gefäßchen nennen wegen der Entsprechung), dadurch wäre der Mensch ohne Krankheit, und würde bloß abnehmen gegen das letzte Greisenalter hin, bis er wieder ein Kind würde, aber ein weises Kind; und wenn der Leib alsdann seinem inwendigen Menschen oder Geist nicht mehr dienen könnte, so würde er ohne Krankheit aus seinem irdischen Leibe in einen Leib, wie ihn die Engel haben, übergehen, somit aus der Welt unmittelbar in den Himmel.

5727. Bis hierher von der Entsprechung.

Im Folgenden wird am Ende der Kapitel, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, die Rede sein von den Geistern und Engeln beim Menschen, hernach vom Einfluß und vom Verkehr der Seele mit dem Leibe, und hernach von den Bewohnern anderer Weltkörper.

 

Von den Engeln und Geistern bei den Menschen

5846. Mit dem Einfließen aus der geistigen Welt in den Menschen verhält es sich im allgemeinen so, daß der Mensch nichts denken und nichts wollen kann von sich, sondern daß alles einfließt, das Gute und Wahre vom Herrn durch den Himmel, somit durch die Engel, die beim Menschen sind, das Böse und Falsche von der Hölle, somit durch die bösen Geister, die beim Menschen sind; und zwar in das Denken und Wollen des Menschen.

Ich weiß wohl, daß dieses als sehr widersinnig erscheinen wird, weil es dem Anschein entgegen ist, aber die wirkliche Erfahrung wird lehren, wie sich die Sache verhält.

5847. Denn gar kein Mensch, Geist oder Engel hat Leben von sich, und kann also auch nicht von sich denken und wollen. Im Denken und Wollen liegt aber das Leben des Menschen, das Reden und Handeln ist das Leben, das daraus hervorgeht.

Es gibt nämlich nur ein einziges Leben, nämlich das des Herrn, welches in alle einfließt, aber es wird auf verschiedene Weise aufgenommen und zwar gemäß der Beschaffenheit, die der Mensch seiner Seele durch das Leben angeeignet hat. Daher wird bei den Bösen das Gute und Wahre in Böses und Falsches verwandelt, bei den Guten aber wird das Gute aufgenommen als Gutes, und das Wahre als wahres. Dies läßt sich vergleichen mit dem Lichte, das von der Sonne in die Gegenstände einfließt, aber dort verschiedentlich gemäß der Form der Teile modifiziert und verändert wird (variegatur), und daher entweder düstere oder freundliche Farben annimmt.

Während der Mensch in der Welt lebt, gibt er den reinsten Substanzen, aus denen sein Inwendigeres besteht, eine bestimmte Form, so daß man sagen kann, daß er seine Seele, d.h. ihre Beschaffenheit bilde. Gemäß dieser Form wird das Leben des Herrn, das Seiner Liebe gegen das ganze Menschengeschlecht angehört, aufgenommen.

Daß es ein einziges Leben gibt, und daß Menschen, Geister und Engel nur Empfänger des Lebens sind, sehe man Nr. 1954, 2021, 2706, 2886-2889, 2893, 3001, 3318, 3337, 3338, 3484, 3741, 3742, 3743, 4151, 4249, 4318, 4319, 4320, 4417, 4524, 4882.

5848. Damit das Leben des Herrn beim Menschen einfließe, und ganz ordnungsgemäß aufgenommen werde, sind fortwährend beim Menschen Engel und Geister: Engel aus dem Himmel und Geister von der Hölle; und ich bin belehrt worden, daß bei einem jeden sich zwei Geister und zwei Engel befinden. Daß es Geister von der Hölle sind, hat den Grund, weil der Mensch aus sich selber fortwährend im Bösen ist, denn er ist im Lustreiz der Selbst- und Weltliebe, und in dem Maß, als der Mensch im Bösen ist oder in jenem Lustreiz, können die Engel aus dem Himmel nicht gegenwärtig sein.

5849. Jene zwei Geister, die dem Menschen beigesellt sind, machen, daß er Gemeinschaft hat mit der Hölle, und jene zwei Engel machen, daß er Gemeinschaft hat mit dem Himmel. Der Mensch könnte ohne Gemeinschaft mit dem Himmel und mit der Hölle nicht einen Augenblick leben. Würde jene Gemeinschaft weggenommen, so würde der Mensch tot hinfallen wie ein Stock, denn alsdann würde weggenommen der Zusammenhang mit dem Ursein, d.h. mit dem Herrn.

Dies wurde mir auch durch Erfahrung gezeigt, denn es wurden die Geister bei mir ein wenig entfernt, und in dem Maß, als sie entfernt wurden, fing ich dann an, gleichsam den Geist aufzugeben, und ich hätte ihn auch aufgegeben, wenn sie nicht wieder herzugebracht worden wären.

Ich weiß jedoch, daß nur wenige glauben, daß ein Geist bei ihnen sei, ja daß es überhaupt Geister gebe; aus dem Grund vornehmlich, weil heutzutage kein Glaube da ist, weil keine Liebtätigkeit; daher glaubt man auch an keine Hölle, ja auch an keinen Himmel, folglich an kein Leben nach dem Tod. Der andere Grund ist, weil man die Geister nicht mit seinen Augen sieht, denn man sagt: würde ich sehen, so würde ich glauben, was ich sehe, d.h., was ich nicht sehe, davon weiß ich nicht, ob es sei; während man doch weiß, oder wissen kann, daß das Auge des Menschen so stumpf und grob ist, daß er nicht einmal das sieht, was in dem Untersten der Natur hervortritt, wie man sich durch die künstlichen Gläser, durch die solche Dinge erscheinen, überzeugen kann; wie soll er dann sehen können, was innerhalb der noch reineren Natur ist, wo Geister und Engel sind. Diese kann der Mensch nur mit dem Auge seines inwendigen Menschen sehen, denn nur dieses ist dazu geeignet, solche zu sehen. Aber das Gesicht dieses Auges wird dem Menschen nicht geöffnet, solange er in der Welt ist, aus mehreren Gründen.

Hieraus kann erhellen, wie weit der heutige Glaube absteht vom alten Glauben. Der alte Glaube war (nämlich), daß ein jeder Mensch seinen Engel bei sich habe.

5850. Die Sache verhält sich auf folgende Weise: Vom Herrn geht durch die geistige Welt in die Gegenstände der natürlichen Welt ein allgemeiner Einfluß und ein besonderer Einfluß. Ein allgemeiner Einfluß in dasjenige, was in der Ordnung ist, ein besonderer Einfluß in dasjenige, was nicht in der Ordnung ist.

Die Tiere einer jeglichen Gattung sind in der Ordnung ihrer Natur, deswegen geht in sie ein allgemeiner Einfluß. Daß sie in der Ordnung ihrer Natur sind, erhellt daraus, daß sie in all das Ihrige geboren werden, und durch keine Belehrung in dasselbe eingeführt zu werden brauchen.

Die Menschen dagegen sind nicht in der Ordnung und in keinem Gesetz der Ordnung, deswegen geht in sie ein besonderer Einfluß, d.h., es sind bei ihnen Engel und Geister, durch die der Einfluß vermittelt wird; und wenn jene nicht bei den Menschen wären, so würden sie in allen Frevel hineinrennen, und sich augenblicklich in die tiefste Hölle stürzen. Der Mensch ist durch jene Geister und durch die Engel unter der Obhut und Leitung des Herrn.

Die Ordnung des Menschen, in die er geschaffen ist, wäre, daß er den Nächsten lieben sollte wie sich selbst, ja mehr als sich selbst; so tun die Engel. Aber der Mensch liebt sich allein und die Welt und haßt den Nächsten, außer insofern er ihm zur Herrschaft und zu weltlichen Zwecken förderlich ist. Ebendarum weil das Leben ganz gegen die himmlische Ordnung ist, wird er durch besondere Geister und Engel vom Herrn regiert.

5851. Die gleichen Geister bleiben nicht immerfort beim Menschen, sondern werden gemäß den Zuständen des Menschen, nämlich seiner Neigung oder Liebe und Zwecke, gewechselt. Die früheren werden entfernt, und andere treten an ihre Stelle. Überhaupt sind solche Geister beim Menschen, wie der Mensch selbst ist: wenn er geizig ist, so sind es geizige Geister, ist er hochmütig, so sind es hochmütige Geister, ist er rachgierig, so sind es ebensolche Geister, ist er trügerisch, so sind es ähnliche Geister. Der Mensch zieht Geister aus der Hölle seinem Leben gemäß an sich. Die Höllen sind auf das genaueste unterschieden gemäß den Arten des Bösen der Begierden, und gemäß allen Unterschieden des Bösen. Daher fehlt es gar nie, daß die gleichen herbeigerufen und dem Menschen, der im Bösen ist, beigesellt werden.

5852. Die bösen Geister, die beim Menschen sich befinden, sind zwar von den Höllen, dann aber, wenn sie bei ihm sich befinden, sind sie nicht in der Hölle, sondern daraus entnommen. Der Ort, wo sie alsdann sind, ist mitten zwischen der Hölle und dem Himmel, und wird die Geisterwelt genannt, deren früher oft Erwähnung geschah.

In dieser Welt, welche die Geisterwelt genannt wird, sind auch die guten Geister, die ebenfalls beim Menschen sind. In diese Welt kommen auch die Menschen sogleich nach dem Tod, und nach einigem Verweilen daselbst werden sie entweder abgefertigt in die untere Erde, oder hinuntergeschickt in die Hölle, oder in den Himmel erhoben, jeder seinem Leben gemäß. In diese Welt laufen nach oben zu die Höllen aus, die daselbst geschlossen und geöffnet werden, wie es dem Herrn gefällt, und in diese Welt lauft nach unten zu der Himmel aus: sie ist also ein Zwischenort, der den Himmel von der Hölle unterscheidet. Hieraus kann man erkennen, was die Geisterwelt ist.

Wenn die bösen Geister, die sich beim Menschen befinden, in dieser Welt sind, dann sind sie nicht in der höllischen Pein, sondern in den Lustreizen der Selbst- und Weltliebe, wie auch in allen Vergnügungen, in denen der Mensch selbst ist, denn sie sind in allem Denken und in aller Neigung des Menschen. Wenn sie aber in ihre Hölle zurückgeschickt werden, kehren sie in den früheren Zustand zurück.

5853. Die Geister, die an den Menschen herankommen, treten in sein ganzes Gedächtnis ein und in alle Kenntnisse des Gedächtnisses, die der Mensch besitzt; dadurch ziehen sie alles an, was dem Menschen angehört, bis zu dem Grad, daß sie nicht anders wissen, als es gehöre ihnen. Dieses Vorrecht haben die Geister vor den Menschen voraus; daher kommt es, daß alles, was der Mensch denkt, sie auch denken, und daß alles, was der Mensch will, sie auch wollen; wie auch umgekehrt, daß alles, was jene Geister denken, auch der Mensch denkt, und alles, was jene Geister wollen, auch der Mensch will, denn sie wirken zusammen durch die Verbindung. Beiderseits aber meint man, daß solches in ihnen selbst und von ihnen selbst sei, so die Geister wie die Menschen; aber es ist eine Täuschung.

5854. Vom Herrn wird vorgesehen, daß die Geister in die Gedanken und Willenstriebe einfließen, die Engel aber in die Zwecke, und so durch die Zwecke in dasjenige, was aus den Zwecken folgt. Auch fließen die Engel durch gute Geister ein in das beim Menschen vorhandene Gute des Lebens und Wahre des Glaubens, wodurch sie ihn von Bösem und Falschem soviel als möglich abbringen.

Dieser Einfluß ist ein stiller, dem Menschen unbewußter, aber dennoch im Verborgenen wirkend und schaffend. Hauptsächlich wenden sie böse Zwecke ab und flößen gute ein. In dem Maß aber, als sie es nicht können, entfernen sie sich, und wirken entfernter und (gleichsam) abwesender ein, und dann treten die bösen Geister näher hinzu; denn die Engel können in bösen Zwecken, d.h. in den Trieben der Selbst- und Weltliebe nicht gegenwärtig sein, aber dennoch sind sie von ferne gegenwärtig.

Der Herr hätte durch die Engel den Menschen in gute Zwecke mit allmächtiger Kraft führen können; aber das würde heißen, ihm das Leben nehmen; denn sein Leben gehört ganz entgegengesetzten Liebestrieben an. Daher ist es ein unverletzliches göttliches Gesetz, daß der Mensch in der Freiheit sein, und daß das Gute und Wahre oder die Liebtätigkeit und der Glaube in der Freiheit und durchaus nicht im Zwang eingepflanzt werden soll; denn was im Zustand des Zwangs aufgenommen wird, das bleibt nicht, sondern wird zerstoben; denn den Menschen zwingen, heißt nicht, etwas in seinen Willen einflößen, denn es ist der Wille des anderen, aus dem er es tun muß; daher wird es, wenn er zu seinem Willen, d.h. zu seiner Freiheit zurückkehrt, ausgestoßen. Deshalb regiert der Herr den Menschen durch seine Freiheit, und hält ihn womöglich ab von der Freiheit das Böse zu denken und zu wollen, denn wenn der Mensch vom Herrn nicht abgehalten würde, so würde er sich immerfort jählings in die tiefste Hölle stürzen.

Es wurde gesagt, der Herr hätte durch die Engel den Menschen mit allmächtiger Kraft in gute Zwecke führen können, denn die bösen Geister können in einem Augenblick abgetrieben werden, und wenn selbst viele Tausende um den Menschen wären, und zwar durch einen einzigen Engel, aber dann käme der Mensch in eine solche Pein und in eine solche Hölle, daß er es gar nicht aushalten könnte; denn er würde seines Lebens auf jammervolle Weise beraubt. Das Leben des Menschen besteht nämlich aus Begierden und Einbildungen gegen das Gute und Wahre; wenn nicht durch böse Geister dieses Leben unterhalten und dadurch gebessert oder mindestens geleitet würde, so würde er keine Minute überleben; denn es wohnt nichts anders in ihm als Selbstsucht und Gewinnsucht und Ehrgeiz, somit alles was gegen die Ordnung ist. Würde er daher nicht allmählich und stufenweise durch Leitung seiner Freiheit in die Ordnung gebracht, so würde er alsbald den Geist aufgeben.

5855. Ehe es mir offenbar war, daß ich mit Geistern redete, war ich der Meinung, es könnte gar kein Geist und kein Engel meine Gedanken wissen und innewerden, weil sie inwendig in mir seien, ausgenommen Gott allein. Da trug es sich einmal zu, daß ich bemerkte, wie ein gewisser Geist wußte, was ich dachte; denn er redete mit mir davon, mit wenigen Worten, und gab den Beweis seiner Gegenwart durch ein gewisses Zeichen. Darüber staunte ich, und hauptsächlich, daß er meine Gedanken wußte. Hieraus ergab sich denn, wie schwer es dem Menschen ist zu glauben, daß ein Geist wisse, was er denkt, während er doch nicht bloß die Gedanken kennt, die der Mensch selbst hat, sondern auch die kleinsten (Bestandteile) der Gedanken und Neigungen, die der Mensch nicht (kennt). Dieses weiß ich aus einer fortwährenden mehrjährigen Erfahrung.

5856. Der Verkehr der Gesellschaften mit anderen Gesellschaften wird durch Geister vermittelt, die sie aussenden, und durch die sie reden. Diese Geister werden Träger (subjecta) genannt.

Als (einst) eine Gesellschaft bei mir gegenwärtig war, konnte ich es nicht wissen, ehe sie einen solchen Träger aussandten; als dieser aber gesandt wurde, war sogleich die Gemeinschaft eröffnet. Dieses ist eine ganz gewöhnliche Erscheinung im anderen Leben, und kommt häufig vor.

Hieraus kann erhellen, daß die Geister und die Engel, die sich beim Menschen befinden, bei ihm sind wegen des Verkehrs mit den Gesellschaften in der Hölle und mit den Gesellschaften im Himmel.

5857. Ich redete einigemal mit den Geistern von der Fähigkeit, wodurch sie sich vor den Menschen auszeichnen, daß sie nämlich, sobald sie ankommen, den ganzen Gedächtnisinhalt des Menschen in sich aufnehmen und obwohl sie früher nichts von den Wissenschaften, von den Sprachen und von den Sachen, die der Mensch von der Kindheit an bis zum Greisenalter gelernt und angenommen hat, dennoch im Augenblick in den Besitz von allem kommen, und daß sie so bei den Gelehrten gelehrt, bei den Witzigen witzig, bei den Klugen klug seien. Hierdurch wurden jene Geister stolz, denn es waren keine guten. Deshalb durfte ich zu ihnen auch sagen, daß sie (ebenso) bei den Ungelehrten ungelehrt seien, bei den Dummen dumm, bei den Unsinnigen und Narren unsinnig und närrisch seien, denn sie nehmen alles Inwendigere des Menschen an, bei dem sie sind, also auch alle seine Irrtümer, Einbildungen, falsche Meinungen, folglich seine Unsinnigkeiten und Narrheiten.

Zu den kleinen Kindern aber können die bösen Geister nicht treten, weil sie noch nichts im Gedächtnis haben, was sie anziehen könnten. Daher sind bei ihnen (nur) gute Geister und Engel.

5858. Durch viele Erfahrung wurde mir zu wissen gegeben, daß die Geister meinen, alles, was sie aus dem Gedächtnis des Menschen denken und reden, sei ihr eigen und in ihnen. Wenn man ihnen sagt, daß es nicht so sei, werden sie sehr unwillig; eine solche Sinnestäuschung herrscht bei ihnen. Damit sie überzeugt würden, daß es nicht so sei, wurden sie gefragt, woher es komme, daß sie in meiner Muttersprache mit mir reden könnten, während sie doch im Leben des Leibes gar nichts von ihr gewußt hätten, und wie sie die übrigen Sprachen (verständen), die ich verstehe, da sie doch auch nicht eine einzige aus sich selber (verstünden). Ob sie denn glaubten, daß ihnen dies eigen sei. Ich las vor ihnen auch in hebräischer Sprache, die sie so gut verstanden wie ich, auch die Kinder, sonst aber nichts. Auch (wurde ihnen gezeigt), daß alles Wißtümliche, das bei mir, bei ihnen sei. Dadurch wurden sie überzeugt, daß wenn sie zu einem Menschen kommen, sie in den Besitz aller seiner Kenntnisse kommen, und daß sie im Irrtum seien, wenn sie glauben, es sei ihr Eigenes.

Ihr Eigenes haben sie zwar auch, aber sie dürfen keinen Gebrauch davon machen, aus dem Grund, weil sie dem Menschen dienen sollen durch das Seinige, und aus mehreren anderen Gründen, wovon Nr. 2476, 2477, 2479; auch würde eine sehr große Verwirrung entstehen, wenn die Geister aus ihrem Gedächtnis einfließen würden: Nr. 2478.

5859. Gewisse Geister kamen zu mir herauf, die sagten, sie seien von Anfang an bei mir gewesen, da sie nicht anders wüßten. Weil ich ihnen aber das Gegenteil bewies, gestanden sie endlich, sie seien jetzt erst gekommen, und weil sie den ganzen Inhalt meines Gedächtnisses aufgenommen hätten, so hätten sie es nicht anders wissen können. Hieraus wurde auch klar, daß die Geister im Augenblick, wenn sie ankommen, alles Wißtümliche des Menschen als das Ihrige anziehen, auch wenn mehrere Geister da sind, so zieht es ein jeder an, und ein jeder meint, es sei das Seinige. Diese Fähigkeit bekommt der Mensch sogleich nach dem Tod.

Daher kommt es auch, daß gute Geister in der himmlischen Gesellschaft, in die sie kommen, alle Weisheit, die alle in jener Gesellschaft haben, anziehen und besitzen; denn von solcher Art ist die Gemeinschaft, und zwar (ist dies der Fall), obwohl sie im Leben des Leibes gar nichts von dem, was in der himmlischen Gesellschaft gesprochen wird, gewußt hatten. Dieses geschieht, wenn sie im Guten der Liebtätigkeit in der Welt gelebt hatten. Das Gute bringt das mit sich, daß ihm das Ganze der Weisheit angeeignet werden kann, denn im Guten selbst liegt dies als Anlage verborgen. Daher wissen sie nun gleichsam von selbst, was ihnen im Leben des Leibes unbegreiflich, ja unaussprechlich war.

5860. Die Geister, die beim Menschen sind, nehmen auch seine Überzeugungen an, mögen sie beschaffen sein, wie sie wollen. Dies ist mir durch viele Erfahrung bestätigt worden. Somit nehmen sie die Ansichten des Menschen nicht nur in betreff der bürgerlichen und sittlichen Dinge an, sondern auch in betreff der geistigen, die dem Glauben angehören.

Hieraus kann erhellen, daß die Geister bei denen, die in Ketzereien, Irrtümern und Täuschungen in Ansehung der Wahrheiten des Glaubens und im Falschen sind, sich in ebendenselben befinden, und keinen fingerbreit davon abgehen. Der Grund davon ist, damit der Mensch in seiner Freiheit verbleibe, und von keinem Eigenen des Geistes gestört werde.

5861. Aus diesem wird offenbar, daß der Mensch, solange er in der Welt lebt, in betreff seines Inwendigeren, somit in betreff seines Geistes, in Genossenschaft mit anderen Geistern (lebt), und ihnen so beigesellt ist, daß er nichts denken und nichts wollen kann, als mit ihnen zusammen, und daß hierdurch sein Inneres in Verbindung steht mit der geistigen Welt, und daß er nur so und nicht anders vom Herrn geführt werden kann.

Wenn der Mensch ins andere Leben kommt, kann er gar nicht glauben, daß ein Geist bei ihm gewesen sei, geschweige einer aus der Hölle, deshalb wird demjenigen, der es wünscht, die Gesellschaft der Geister gezeigt, in deren Genossenschaft er gewesen war, und von der Sendlingsgeister bei ihm sich befunden hatten. Nach einigen Zuständen, die er zuerst durchlaufen muß, kehrt er zuletzt auch zu ebenderselben Gesellschaft zurück, weil diese mit seiner Liebe, welche die Herrschaft bei ihm erlangte, zusammengewirkt hatte. Ich sah etlichemal, daß solchen ihre Gesellschaften gezeigt wurden.

5862. Die Geister, die beim Menschen sind, wissen nicht, daß sie beim Menschen sind. Dies wissen allein die Engel vom Herrn, denn sie sind der Seele oder dem Geist desselben, nicht aber seinem Leibe beigesellt. Denn dasjenige was aus den Gedanken zur Rede, und vom Willen zu Handlungen im Körper bestimmt wird, geht kraft des allgemeinen Einflusses gemäß den Entsprechungen mit dem Größten Menschen der Ordnung gemäß in die Handlung über; deshalb haben die Geister, die beim Menschen sind, nichts damit zu schaffen; somit reden sie nicht durch des Menschen Zunge (das wäre Besessenheit), auch sehen sie nicht durch seine Augen was in der Welt ist, auch hören sie nicht durch seine Ohren was daselbst vorgeht. Anders bei mir: denn der Herr hat mein Inneres geöffnet, damit ich sehen könnte, was im anderen Leben ist; daher wußten auch die Geister, daß ich ein Mensch im Leibe sei, und es wurde ihnen die Fähigkeit gegeben, durch meine Augen zu sehen, was in der Welt war, und diejenigen zu hören, die mit mir im geselligen Umgang redeten.

5863. Wenn die bösen Geister inne würden, daß sie sich bei einem Menschen befinden, und daß sie Geister seien, die von ihnen gesondert sind, und wenn sie in das, was seinem Leib angehört, einfließen könnten, so würden sie ihn auf tausenderlei Arten zu verderben trachten, denn sie haben einen tödlichen Haß gegen den Menschen; und weil sie wußten, daß ich ein noch im Leibe befindlicher Mensch war, darum suchten sie fortwährend mich zu verderben, nicht allein in betreff des Leibes, sondern hauptsächlich in betreff der Seele; denn einen Menschen und Geist zu verderben, ist die eigentliche Lebenslust aller derer, die in der Hölle sind. Aber ich wurde fortwährend vom Herrn beschirmt.

Hieraus kann erhellen, wie gefährlich es für den Menschen ist, in einer lebendigen Genossenschaft mit Geistern zu stehen, wenn er nicht im Guten des Glaubens ist.

5864. Weil die bösen Geister hörten, daß Geister beim Menschen seien, meinten sie, sie könnten jene Geister und zugleich mit ihnen die Menschen finden. Sie versuchten es auch längere Zeit, aber umsonst. Sie hatten den Vorsatz, sie zu verderben, denn wie es die Lust und Wonne des Himmels ist, dem Menschen Gutes zu tun, und zu seinem ewigen Wohl beizutragen, so ist es umgekehrt die Lust der Hölle, dem Menschen Böses zu tun, und zu seinem ewigen Verderben beizutragen; sie stehen somit im Gegensatz (zueinander).

5865. Es war ein gewisser nicht böser Geist, dem gestattet wurde zu einem Menschen überzugehen, und von da aus mit mir zu reden. Als er dahin kam, sagte er, es erscheine ihm etwas Schwarzes, Unbeseeltes, oder wie eine schwarze leblose Masse. Es war dies das leibliche Leben jenes Menschen, das zu erblicken ihm gestattet war. Es wurde gesagt, daß das leibliche Leben eines Menschen, der im Guten des Glaubens stehe, wenn es erblickt werden darf, nicht als schwarz, sondern wie von Holz und von holzähnlicher Farbe erscheine.

Das gleiche durfte ich durch eine andere Erfahrung vernehmen: ein böser Geist wurde in den Zustand des Leibes versetzt, nämlich dadurch, daß er aus den Sinnesempfindungen des Leibes, somit aus dem äußeren Gedächtnis denken durfte. Da erschien mir derselbe ebenfalls als eine schwarze leblose Masse. Ebenderselbe sagte, als er wieder in seinen vorigen Zustand gebracht war, er habe gemeint, er sei im Leben des Leibes gewesen.

Überhaupt können die Geister nicht in das Leibliche des Menschen hineinblicken; denn das Leibliche des Menschen ist in der Welt und in ihrem Licht, und wenn die Geister in das blicken, was dem Licht der Welt angehört, so erscheint ihnen das, was dort ist, als lauter Finsternis.

5866. Die Fortsetzung über die Engel und Geister bei dem Menschen am Ende des folgenden Kapitels.

5976. Am Ende des vorigen Kapitels ist gezeigt worden, daß bei einem jeden Menschen zwei Geister aus der Hölle sind und zwei Engel aus dem Himmel, die bewirken, daß nach beiden Seiten hin Verbindung stattfindet, und auch, daß der Mensch in Freiheit ist.

5977. Daß es zwei sind, hat seinen Grund darin, daß es zwei Arten von Geistern in der Hölle gibt und zwei Arten von Engeln im Himmel, denen die zwei Vermögen im Menschen entsprechen, nämlich das Willens- und das Verstandesvermögen. Die erste Art der Geister wird einfach Geister genannt, und diese wirken auf das Verstandesgebiet ein; die von der anderen Art werden Genien genannt, und wirken auf das Willensgebiet ein. Sie sind auch wirklich sehr verschieden voneinander, denn diejenigen, die einfach Geister genannt werden, flößen Falsches ein; sie vernünfteln nämlich gegen das Wahre, und befinden sich im Lustreiz ihres Lebens, wenn sie machen können, daß das Wahre wie Falsches erscheint und das Falsche wie Wahres. Diejenigen aber, die Genien genannt werden, flößen Böses ein. Sie wirken auf die Neigungen und Begierden des Menschen, und spüren augenblicklich, was der Mensch wünscht; wenn es Gutes ist, so wenden sie es auf das Geschickteste zum Bösen. Sie sind im Lustreiz ihres Lebens, wenn sie bewirken können, daß das Gute wie Böses empfunden wird, und das Böse wie Gutes.

Es wurde ihnen erlaubt, auf meine Wünsche einzuwirken, damit ich erkennen möchte, wie sie von Natur beschaffen sind, und wie sie wirken, und ich kann wohl gestehen, daß, wenn der Herr mich nicht durch Engel behütet hätte, sie dieselben in Begierden des Bösen verkehrt haben würden, und zwar auf so verborgene und heimliche Weise, daß ich kaum etwas davon bemerkte.

Diejenigen, die Genien genannt werden, haben auch nichts gemein mit denen, die Geister genannt werden; jene, oder die Genien, bekümmern sich nicht darum, was der Mensch denkt, sondern nur, was er liebt. Diese aber, oder die Geister, bekümmern sich nicht darum, was der Mensch liebt, sondern nur, was er denkt. Jene, oder die Genien, setzen ihren Lustreiz in das Schweigen, diese aber, oder die Geister, in das Reden. Sie sind auch durchaus voneinander getrennt: die Genien sind in den Höllen tief unten an der Rückseite, und hier den Geistern unsichtbar; wenn aber hineingeschaut wird, dann erscheinen sie wie Schatten, die herumflattern; die Geister aber sind in den Höllen an den Seiten und nach vorne.

Daher kommt es nun, daß bei dem Menschen je zwei Geister aus der Hölle sind.

5978. Daß je zwei Engel bei einem jeden Menschen sind, kommt daher, weil es auch von ihnen zwei Arten gibt: eine, die auf das Willensgebiet, und eine, die auf das Verstandesgebiet des Menschen einwirkt. Diejenigen, die auf das Willensgebiet des Menschen einwirken, haben Einfluß auf seine Neigungen und Zwecke, folglich auf sein Gutes; die aber, die auf sein Verstandesgebiet einwirken, beeinflussen seinen Glauben und seine Grundsätze, folglich sein Wahres.

Auch sie sind unter sich höchst verschieden: diejenigen, die auf das Willensgebiet des Menschen einwirken, werden Himmlische genannt, und diejenigen, die auf sein Verstandesgebiet, Geistige. Den Himmlischen sind die Genien und den geistigen die Geister entgegengesetzt.

Dies ist mir aus vieler Erfahrung zu wissen gegeben worden; denn ich bin mit beiden Arten beständig in Gesellschaft und Unterredung.

5979. Der Mensch, der im Glauben steht, glaubt, es seien nur Engel aus dem Himmel bei ihm, und die teuflischen Geister seien ganz und gar von ihm entfernt; aber ich kann versichern, daß sie bei einem Menschen, der in den Begierden der Selbst- und Weltliebe ist, und diese bei sich zum Zweck macht, so nahe sind, daß sie in ihm sind, und sowohl seine Gedanken, als seine Neigungen beherrschen. Die Engel aus dem Himmel können durchaus nicht innerhalb der Sphäre solcher (Geister) sein, sondern außerhalb; deswegen weichen auch die Engel zurück, sobald die höllischen Geister näher herantreten. Aber gleichwohl entfernen sich die Engel aus dem Himmel keineswegs ganz vom Menschen, denn dann wäre es um ihn geschehen, weil er, wenn er ohne Gemeinschaft mit dem Himmel durch die Engel wäre, nicht leben könnte.

Daß höllische Geister und himmlische Engel bei dem Menschen sind, geht auch einigermaßen aus der Glaubenslehre der christlichen Kirchen hervor, denn die Lehre (derselben) sagt, alles Gute sei von Gott und das Böse vom Teufel; und die Prediger bestätigen es dadurch, daß sie auf den Kanzeln bitten, Gott möge ihre Gedanken und ihre Worte lenken, und daß sie sagen, in der Rechtfertigung sei alles bis auf das Kleinste der Willensbestrebungen von Gott. Ferner (sagen sie), wenn ein Mensch gut lebt, er lasse sich von Gott führen, und es würden Engel von Gott ausgesandt, um dem Menschen zu dienen; und wiederum, wenn ein Mensch etwas auffallend Böses verübt hat, sagen sie, er habe sich vom Teufel führen lassen, und solches Böse stamme aus der Hölle. Sie würden auch sagen, daß die Geister von der Hölle in das inwendigere Böse einfließen, das dem Willens- und Gedankengebiet angehört, wenn sie dieses Böse als ein so großes anerkennen würden.

5980. Die Engel beobachten sorgfältig und fortwährend, was die bösen Geister und Genien bei dem Menschen beabsichtigen und vorhaben, und soweit es der Mensch gestattet, lenken sie das Böse in Gutes, oder zum Guten, oder gegen das Gute hin.

5981. Es erscheint bei den höllischen Geistern bisweilen Häßliches und Abscheuliches, und gewöhnlich solches, was der böse Mensch denkt und redet. Damit die Engel wegen dergleichen Dinge nicht völlig entfliehen, nehmen sie das Häßliche und Abscheuliche bei jenen in einer milderen Form wahr, als es an sich ist.

Damit ich wissen möchte, wie solches von den Engeln wahrgenommen wird, wurde mir die Wahrnehmung der Engel mitgeteilt, als häßliche Dinge sich zeigten: sie war von der Art, daß ich keinen Schauder fühlte. Jene Dinge waren in etwas Mildes verwandelt, das sich nicht beschreiben läßt; es war nur zu vergleichen mit Eckigem und Stechendem, (nämlich) wie dieses beschaffen ist, wenn man das Eckige und Stechende weggenommen hat. In dieser Weise wird das Häßliche und Abscheuliche der höllischen Geister und Genien bei den Engeln abgeschwächt.

5982. Der Herr stellt den Menschen ins Gleichgewicht zwischen dem Bösen und Guten, und zwischen dem Falschen und Wahren, durch die bösen Geister von der einen Seite und durch die Engel von der anderen, damit der Mensch in Freiheit sei; denn um selig werden zu können, muß der Mensch in Freiheit sein, und in Freiheit vom Bösen abgelenkt und zum Guten hingeführt werden. Alles, was nicht in Freiheit geschieht, bleibt nicht, weil es nicht angeeignet wird. Jene Freiheit besteht infolge des Gleichgewichts, in dem die Menschen gehalten werden.

5983. Daß der Mensch durch die beiden Geister und durch die beiden Engel Verbindung mit der Hölle und mit dem Himmel hat, kann daraus erhellen, daß im anderen Leben keine Gesellschaft mit der anderen oder mit irgend jemand Gemeinschaft haben kann, außer durch Geister, die von ihnen ausgesandt werden. Diese ausgesandten Geister werden Träger (subjecta) genannt, denn durch sie reden sie wie durch (vermittelnde) Organe. Solche Träger zu anderen Gesellschaften zu senden, und sich so eine Gemeinschaft zu verschaffen, gehört im anderen Leben zu den gewöhnlichen Dingen, und wurde mir dadurch ganz bekannt, daß sie tausendmal zu mir gesandt wurden, und weil sie ohne dieselben nicht wissen konnten, was bei mir vorging, und mir nichts mitteilen konnten von dem, was bei ihnen war.

Hieraus kann man ersehen, daß die Geister und Genien bei dem Menschen nichts anderes sind als solche Träger (oder Sendlinge), durch die eine Verbindung mit der Hölle stattfindet, und daß die himmlischen Engel und Geister solche Träger sind, durch die eine Verbindung mit dem Himmel stattfindet.

5984. Wenn die Geister, die in der geistigen Welt sind, Gemeinschaft mit mehreren Gesellschaften haben wollen, pflegen sie Träger (oder Sendlinge) auszusenden, und zwar einen zu einer jeden; und ich habe bemerkt, daß die bösen Geister mehrere ringsumher ausschickten, und sie so aufstellten wie die Spinne ihre Netze, und in der Mitte derselben sind diejenigen, die ausschicken. Und worüber ich mich wunderte, sie wissen dieses wie aus einem gewissen Instinkt zu tun, denn auch diejenigen, die nichts von solchen Dingen bei Leibesleben gekannt hatten, tun alsbald dergleichen im anderen Leben.

Hieraus kann man auch ersehen, daß die Mitteilungen durch (solche) abgesandte Geister geschehen.

5985. In einem solchen Träger oder Sendling konzentrieren sich die Gedanken und Reden vieler, und auf diese Weise stellen mehrere sich als einer dar; und weil der Sendling gar nichts aus sich denkt oder redet, sondern aus anderen, und die Gedanken und Reden der anderen sich in ihm ganz genau darstellen, deshalb meinen diejenigen, die einfließen, daß ihr Träger gleichsam wie nichts, und kaum wie etwas Beseeltes sei, sondern bloß ein Aufnahmegefäß ihrer Gedanken und Reden. Der Sendling dagegen meint, daß er nicht aus anderen, sondern allein aus sich denke und rede. So haben auf beiden Seiten die Täuschungen ihr Spiel.

Es wurde mir öfters gestattet, einem solchen Sendling zu sagen, daß er nichts aus sich denke und rede, sondern aus anderen. Und auch, daß die anderen meinen, ihr Abgesandter könne nichts aus sich denken und reden, und erscheine ihnen somit als einer, in dem gar kein eigenes Leben sei. Als er dies hörte, wurde der Sendling sehr entrüstet, damit er aber von der Wahrheit überzeugt würde, wurde (mir) gestattet, mit den Geistern zu reden, die einflossen, und diese gestanden es und sagten, daß ihr Sendling durchaus nichts aus sich denke und rede, und daß er ihnen daher kaum als etwas Belebtes erscheine.

Einstmals geschah es auch, daß einer, der sagte, der Sendling sei nichts, selbst ein Träger (oder Sendling) wurde, und dann sagten die anderen auch von ihm, daß er nichts sei, worüber er sehr zornig wurde; gleichwohl aber wurde er dadurch belehrt, wie sich die Sache verhalte.

5986. Merkwürdig ist auch, was öfter geschah, und dann auch (mir) gezeigt wurde, daß niemand weder im Himmel, noch in der Hölle aus sich denkt, redet, will und handelt, sondern aus anderen, und so zuletzt alle und jeder aus dem allgemeinen Einfließen des Lebens, das vom Herrn (ausgeht). Wenn ich hörte, wie sie sagten, daß ein Sendlingsgeist (subjectum) nichts aus sich denke und rede, und daß derselbe gleichwohl glaube, er tue es nur aus sich, wurde mir öfters gegeben, mit denen zu reden, die in den Sendling (oder Träger) einflossen. Diese behaupteten, sie dächten und redeten aus sich, nicht aber jener Sendling, und weil sie bei dieser Meinung blieben, wurde mir auch gegeben, ihnen zu sagen, daß dies eine Täuschung sei, und daß sie ebenso wie die Sendlinge aus anderen dächten und redeten. Um diese Behauptung zu bestätigen, durfte ich auch mit denen reden, die in diese (einflossen); und da auch diese dasselbe bekannten, auch mit denen, die wiederum in diese einflossen, usf. in zusammenhängender Reihe. Hieraus wurde dann klar, daß ein jeder aus anderen dachte und redete.

Über diese Erfahrung wurden die Geister sehr entrüstet, denn ein jeder von ihnen will, daß er aus sich denke und rede; aber weil sie dadurch belehrt wurden, wie die Sache sich verhalte, so wurde ihnen gesagt, daß alles Denken und Wollen einfließe, weil es nur ein einziges Leben gebe, aus dem diese Vermögen stammen, und daß es vom Herrn einfließe durch eine bewunderungswürdige Form, welches die himmlische Form sei. Nicht nur auf allgemeine Weise in alle, sondern auch in besonderer Weise in die einzelnen, und daß es überall verschieden sei gemäß der Form eines jeden Individuums, je nachdem dieselbe mit der himmlischen Form übereinstimme, oder nicht.

Hieraus kann man auch erkennen, wie es sich mit dem Menschen verhält, worüber im Folgenden, wo vom Einfließen (die Rede sein wird).

5987. Je mehrere es sind, die ihren Blick auf einen Träger (oder Sendling) richten, desto stärker wird die Kraft desselben zu denken und zu reden, denn die Kraft steigert sich mit der Menge (pluralitatem) der in gleicher Absicht auf ihn gerichteten Blicke. Dies wurde mir auch gezeigt durch die Entfernung einiger, die einflossen, indem dann die Kraft des Sendlings zu denken und zu reden vermindert wurde.

5988. Es waren (einst) solche Sendlinge bei mir neben meinem Haupte, die redeten, als ob sie im Schlafe wären; dennoch aber redeten sie ebensogut wie solche, die nicht im Zustand des Schlafes sind. Ich beobachtete, daß böse Geister in diese Sendlinge mit boshaften Ränken einflossen, daß aber dieser Einfluß bei ihnen sogleich wider zerstreut wurde. Und weil sie wußten, daß dieselben früher ihre Träger gewesen waren, beklagten sie sich, daß sie es nicht mehr wären. Der Grund war, weil jetzt, wenn sie im Schlafe waren, gute Geister auf sie einwirken konnten, und so durch ihren Einfluß die Bosheit der bösen Geister vereitelt wurde. Gleichwohl aber wurden die bösen Geister gezwungen, in diese und nicht in andere einzufließen.

Hieraus erhellt, daß es Sendlings-Geister von verschiedener Art und Beschaffenheit gibt, und daß Veränderungen und Wechsel eintreten, je nach der Anordnung des Herrn.

5989. Die Arglistigsten, die über dem Haupte waren, nahmen sich einst Sendlinge und schickten sie zu mir, damit sie mit ihren Ränken einfließen könnten. Aber sie irrten sich sehr. Der eine drehte sich, als er zum Sendling bestimmt wurde, rückwärts und verschloß sich, und umgab sich gleichsam mit einer Umhüllung, um auf diese Weise ihren Einfluß von sich abzuhalten; und so machte er sich von ihnen los. Hierauf nahmen sie einen anderen, aber auch diesen konnten sie nicht zum Reden bringen, er war noch listiger als sie, was er dadurch kundgab, daß er sich gleichsam in spiralförmigen Windungen zusammenrollte; auf diese Weise wurden sie getäuscht.

Übrigens nehmen die bösen Geister ihre Träger nicht immer von ihren Genossen, sondern merken darauf, welche Geister bei anderen sind, und wo sich solche befinden, die einfältig und gehorsam sind. Diese machen sie dann zu ihren Trägern, und dies geschieht dadurch, daß sie ihre Gedanken auf einen derselben richten, und ihm ihre Neigungen und Selbstberedungen einflößen. Hierdurch wird er seiner Selbständigkeit beraubt, und dient ihnen als Träger; und auch dies weiß er oft nicht.

5990. Es gibt heutzutage sehr viele Geister, die nicht nur in die Gedanken und Neigungen des Menschen einfließen wollen, sondern auch in die Reden und Handlungen, also auch in seine körperlichen Dinge; während doch das Körperliche von dem besonderen Einfluß der Geister und Engel frei ist, und durch den allgemeinen Einfluß regiert wird. Wenn das Gedachte in die Rede, und das Gewollte in die Handlungen ausläuft, so geht dieser Ausgang und Übergang in den Körper gemäß der Ordnung vor sich, und wird nicht durch irgendwelche Geister im besonderen regiert, denn in das Körperliche eines Menschen einfließen heißt, ihn in Besitz nehmen.

Die Geister, die dies wollen und beabsichtigen sind solche, die bei Leibesleben Ehebrecher waren, das heißt, ihre Freude an Ehebrüchen hatten, und sich beredeten, sie seien erlaubt. Ferner auch solche, die grausam waren. Der Grund ist, weil diese und jene mehr als die übrigen körperhaft und sinnlich sind, und jeden Gedanken an den Himmel zurückgewiesen haben, indem sie alles der Natur und nichts dem Göttlichen zuschrieben. Auf diese Weise haben sie ihr Inneres verschlossen, und das Äußere geöffnet, und weil sie in der Welt allein in der Liebe zu diesem (Äußerlichen) waren, deshalb ergreift sie in dem anderen Leben das Verlangen, wieder in dasselbe zurückzukehren, und zwar vermittels eines Menschen, indem sie denselben in Besitz nehmen. Aber es wird vom Herrn Vorsorge getroffen, daß solche nicht in die Welt der Geister kommen; sie werden in ihren Höllen wohl verschlossen gehalten; daher gibt es heutzutage keine äußerlichen Besessenheiten. Wohl aber gibt es innere, und sogar durch die höllische und teuflische Rotte.

Die bösen Menschen denken Dinge, die abscheulich sind, und auch Grausames gegen andere, wie auch Feindliches und Boshaftes gegen das Göttliche, und würden diese Gedanken nicht durch die Furcht vor Verlust der Ehre, des Gewinnes, der guten Namens, vor den Strafen nach dem Gesetze und vor dem Verlust des Lebens in Schranken gehalten, so würden sie offenbar hervorbrechen, und dann würden solche (Menschen) mehr als die Besessenen auf das Verderben anderer ausgehen, und in Lästerungen ausbrechen gegen das, was Sache des Glaubens ist. Aber jene äußeren Bande machen, daß sie nicht als Besessene erscheinen, während sie es doch sind in Ansehung des Inneren, nicht aber in Ansehung ihres Äußeren. Und dies zeigt sich auch deutlich bei solchen im anderen Leben, wo die äußeren Bande weggenommen werden; dann sind sie Teufel, beständig in der Lust und Begierde, andere zu verderben, und alles zu zerstören, was dem Glauben angehört.

5991. Es erschienen mir Geister, die man Körperhafte nennen darf. Sie stiegen aus der Tiefe hervor an der Seite der Fußsohle des rechten Fußes. Vor dem Blicke meines Geistes erschienen sie wie in einem groben Körper; und als ich fragte, wer die wären, die so beschaffen seien, wurde mir gesagt, es seien solche, die in der Welt durch ihre Geistesgaben und durch ihre Kenntnis der Wissenschaften sich ausgezeichnet hätten. Durch diese aber hätten sie sich völlig gegen das Göttliche begründet, somit auch gegen das, was der Kirche angehört, und weil sie sich völlig beredeten, daß alles nur der Natur angehöre, so verschlossen sie mehr als andere ihr Inneres, somit das, was dem Gebiet des Geistes angehört; daher erscheinen sie grob körperlich.

Unter ihnen war einer, der mir, als er in der Welt lebte, bekannt war. Derselbe war damals wegen seiner geistigen Begabung und Gelehrsamkeit sehr berühmt, aber die (Kenntnisse), welche Mittel sein sollen, um gut über das Göttliche zu denken, waren für ihn Mittel, um gegen dasselbe zu denken, und sich zu bereden, daß es nichts damit sei, denn wer viel Scharfsinn und Gelehrsamkeit besitzt, hat mehr (Scheingründe) als andere, durch die er sich in seiner Meinung bestärkt. Daher war derselbe innerlich besessen, im Äußeren aber erschien er als ein artiger und wohlgesitteter Mensch.

5992. Die Engel, durch die der Herr den Menschen führt und auch beschützt, sind dem Haupte nahe. Ihre Aufgabe ist es, Liebtätigkeit und Glauben einzuflößen, und zu beobachten, wohin sich die Neigungen des Menschen wenden, und dieselben, soweit es ihnen bei der Freiheit des Menschen möglich ist, zu leiten und zum Guten hinzulenken. Es ist ihnen verboten, gewaltsam zu Werke zu gehen, und so die Begierden und Grundsätze des Menschen zu brechen; wohl aber (dürfen sie es tun) auf gelinde Weise.

Ihr Amt ist es auch, die bösen Geister, die von der Hölle sind, zu regieren, was in tausendfacher Weise geschieht. Ich kann hiervon nur Folgendes erwähnen: wenn die bösen Geister Böses und Falsches einflößen, dann flößen die Engel Wahres und Gutes ein, durch das, wenn es auch nicht aufgenommen wird, jenes doch gemäßigt wird. Die höllischen Geister greifen beständig an, und die Engel beschützen; so ist die Ordnung. Die Engel lenken hauptsächlich die Neigungen, denn diese machen das Leben des Menschen aus und auch seine Freiheit. Ferner beobachten die Engel, ob sich Höllen öffnen, die früher nicht geöffnet waren, und von denen aus ein Einfließen bei dem Menschen (stattfindet), was geschieht, wenn der Mensch sich zu neuem Bösen hinreißen läßt. Diese Höllen verschließen die Engel, soweit der Mensch es zugibt. Auch entfernen die Engel die Geister, wenn einige von daher einzudringen suchen. Sie zerstreuen ferner die fremdartigen und neuen Einflüsse, von denen Böses bewirkt wird. Hauptsächlich rufen die Engel das Gute und Wahre, das bei dem Menschen ist, hervor, und setzen es dem Bösen und Falschen entgegen, das die bösen Geister erregen. Hierdurch ist der Mensch in der Mitte, und fühlt weder das Böse noch das Gute. Und weil in der Mitte, so ist er auch in der Freiheit, sich zu dem einen oder zum anderen hinzuwenden.

Durch solche (Einwirkung) führen und beschützen die Engel durch den Herrn den Menschen, und zwar in einem jeden Augenblick und in jedem Teil des Augenblicks, denn wenn die Engel nur einen Augenblick nachließen, würde sich der Mensch in Böses stürzen, aus dem er später gar nicht mehr herausgebracht werden könnte.

Dies tun die Engel aus Liebe, die ihnen vom Herrn (verliehen ist), denn nichts gewährt ihnen mehr Freude und Wonne, als Böses vom Menschen zu entfernen und ihn zum Himmel zu führen. Daß dies ihnen Freude macht, sehe man Luk.15/7.

Daß der Herr eine solche Sorgfalt auf den Menschen verwendet, und zwar fortwährend, vom ersten Anfang seines Lebens bis zum Ende, und hernach in Ewigkeit, glaubt kaum irgendein Mensch.

5993. Hieraus kann nun erhellen, daß, damit eine Gemeinschaft des Menschen mit der geistigen Welt bestehe, ihm zwei Geister aus der Hölle, und zwei Engel aus dem Himmel beigegeben sein müssen, und daß er ohne dieselben gar kein Leben haben würde; denn der Mensch kann keineswegs aus dem allgemeinen Einflusse leben, wie die unvernünftigen Tiere, von welchen Nr. 5850, und zwar aus dem Grunde, weil sein ganzes Leben gegen die (göttliche) Ordnung ist. Wenn derselbe bei diesem Zustand allein von dem allgemeinen Einfluß in Tätigkeit gesetzt würde, so könnte er nur von den Höllen angetrieben werden, nicht aber aus den Himmeln. Und wenn nicht aus den Himmeln, so würde er kein inneres Leben haben, somit kein Leben des Denkens und Wollens, wie es der Mensch hat, und nicht einmal, wie es das unvernünftige Tier besitzt, denn der Mensch wird ohne jeden Gebrauch der Vernunft geboren und kann in denselben nur durch den Einfluß aus den Himmeln eingeführt werden.

Aus dem Angeführten erhellt auch, daß der Mensch nicht leben könnte, ohne Verbindung mit den Höllen durch die Geister von daher; denn das ganze Leben, das er von den Eltern durch Vererbung besitzt, und alles, was er aus dem Eigenen hinzugefügt hat, gehört der Selbstliebe und Weltliebe an, nicht aber der Liebe zum Nächsten, und noch weniger der Liebe zu Gott. Und weil alles Leben des Menschen aus dem Eigenen stammt, so ist es Selbstliebe und Weltliebe, und somit auch Verachtung anderer im Vergleich mit sich, und Haß und Rache gegen alle, die ihn nicht begünstigen, und daher auch voller Grausamkeit; denn wer Haß hegt, der begehrt zu töten, weshalb er auch über das Verderben anderer die höchste Freude empfindet. Wenn dieses Böse nicht mit solchen Geistern in Verbindung gebracht würde, die nur aus der Hölle stammen können, und der Mensch durch sie nicht nach dem Lustreiz jenes Lebens geführt würde, so könnte er in keiner Weise zum Himmel hingeleitet werden. Er wird aber im Anfang durch seine eigenen Lustreize hingelenkt; und durch dieselben wird er auch zur Freiheit gebracht, und so zuletzt zur freien Wahl.


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