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Des zweiten Buches Mose

19. Kapitel

1. Im dritten Monat nach dem Auszug der Söhne Israels aus dem Lande Ägypten, an diesem Tage, kamen sie in die Wüste Sinai.

2. Und sie waren ausgezogen von Rephidim, und kamen in die Wüste Sinai, und lagerten in der Wüste, und Israel lagerte daselbst am Berge.

3. Und Mose stieg hinauf zu Gott; und Jehovah rief ihm vom Berge zu und sprach: So sollst du sagen zu dem Hause Jakobs, und verkünden den Söhnen Israels.

4. Ihr habt gesehen, was Ich getan habe an den Ägyptern, und wie Ich euch getragen habe auf Adlersflügeln, und habe euch zu Mir geführt.

5. Und nun, wenn ihr auf Meine Stimme hören, und Meinen Bund halten werdet, so sollt ihr Mir zum Eigentum sein vor allen Völkern, denn Mein ist die ganze Erde.

6. Und ihr sollt Mir ein priesterliches Königreich und ein heiliges Volk sein; das sind die Worte, die du reden sollst zu den Söhnen Israels.

7. Und Mose kam und rief die Ältesten des Volkes, und legte ihnen alle diese Worte vor, die Jehovah ihm geboten hatte.

8. Und es antwortete das ganze Volk zugleich und sprach: Alles, was Jehovah geredet hat, wollen wir tun; und Mose brachte die Worte des Volkes vor Jehovah.

9. Und Jehovah sprach zu Mose: Siehe, Ich komme zu dir in einer dichten Wolke, damit das Volk höre, wenn Ich mit dir rede, und auch dir glaube ewiglich; und Mose verkündigte die Worte des Volkes vor Jehovah.

10. Und Jehovah sprach zu Mose: Gehe zum Volke und heilige sie heute und morgen, und sie sollen ihre Kleider waschen.

11. Und sollen bereit sein auf den dritten Tag, denn am dritten Tage wird Jehovah hinabsteigen vor den Augen des ganzen Volkes auf den Berg Sinai.

12. Und mache Schranken für das Volk ringsumher, und sprich: Hütet euch, daß ihr nicht hinansteiget auf den Berg, noch sein Ende berühret, denn jeder, der den Berg berührt, soll des Todes sterben.

13. Keine Hand soll ihn berühren, sondern er soll gesteinigt oder erschossen werden, sei es ein Tier oder ein Mensch, er soll nicht leben; beim Blasen des Jobelhornes sollen sie den Berg hinaufsteigen.

14. Und Mose stieg vom Berge hinab zum Volk, und heiligte das Volk, und sie wuschen ihre Kleider.

15. Und er sprach zum Volke: seid bereit auf den dritten Tag, und nahet euch keinem Weibe.

16. Und es geschah am dritten Tag, als es Morgen wurde, da waren (Donner-) Stimmen und Blitze, und eine schwere Wolke auf dem Berge, und sehr starker Posaunenschall; da erbebte das ganze Volk, das im Lager war.

17. Und Mose ließ das Volk herausgehen, Gott entgegen aus dem Lager, und sie stellten sich an den Fuß des Berges.

18. Und der ganze Berg Sinai rauchte, um deswillen, daß Jehovah auf denselben herabstieg im Feuer, und sein Rauch stieg auf wie der Rauch eines Ofens, und der ganze Berg erbebte sehr.

19. Und der Posaunenschall wurde immer stärker; Mose redete und Gott antwortete ihm mit (lauter) Stimme.

20. Und Jehovah stieg hinab auf den Berg Sinai, auf den Gipfel des Berges, und Jehovah rief Mose auf den Gipfel des Berges, und Mose stieg hinauf.

21. Und Jehovah sprach zu Mose: Steige hinab, warne das Volk, daß sie nicht durchbrechen zu Jehovah, um zu sehen, und viele von ihnen fallen.

22. Und auch die Priester, die hinzutreten zu Jehovah, sollen sich heiligen, damit Jehovah sie nicht zerschmettere.

23. Und Mose sprach zu Jehovah: das Volk kann nicht auf den Berg Sinai steigen; denn Du hast uns gewarnt und gesprochen: Mache Schranken um den Berg und heilige ihn.

24. Und Jehovah sprach zu ihm: Gehe, steige hinab; aber du und Aharon mit dir sollt heraufsteigen, und die Priester und das Volk sollen nicht durchbrechen, daß sie hinaufsteigen zu Jehovah, damit Er sie nicht zerschmettere.

25. Und Mose stieg hinab zum Volk und sprach mit ihnen.

 

Inhalt

8748. In dem, was folgt, wird im inneren Sinn von der Offenbarung des göttlich Wahren vom Herrn aus dem Himmel gehandelt, und zwar in diesem Kapitel von der Vorbereitung zur Aufnahme desselben.

 

Innerer Sinn

8749. Vers 1,2: Im dritten Monat nach dem Auszug der Söhne Israels aus dem Lande Ägypten, an diesem Tage, kamen sie in die Wüste Sinai. Und sie waren ausgezogen von Rephidim, und kamen in die Wüste Sinai, und lagerten in der Wüste, und Israel lagerte daselbst am Berge.

"Im dritten Monat" bedeutet das Volle des Zustandes;

"nach dem Auszug der Söhne Israels aus dem Lande Ägypten" bedeutet, nachdem die Angehörigen der geistigen Kirche befreit worden waren von den Anfechtungen;

"an diesem Tage" bedeutet alsdann;

"kamen sie in die Wüste Sinai" bedeutet den Zustand des Guten, in dem die Glaubenswahrheiten eingepflanzt werden müssen;

"und sie waren ausgezogen von Rephidim" bedeutet den stetigen Zusammenhang des Lebens mit dem früheren Zustand;

"und kamen in die Wüste Sinai" bedeutet den Zustand des Guten, in den die Wahrheiten eingepflanzt werden müssen;

"und lagerten in der Wüste" bedeutet die Zubereitung in demselben;

"und Israel lagerte daselbst am Berge" bedeutet die Zubereitung bei denen, die der geistigen Kirche angehören, durch das himmlische göttlich Gute.

8750. "Im dritten Monat", 2. Mose 19/1, bedeutet das Volle des Zustandes.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Monats, insofern er einen Zustand bezeichnet, denn alle Zeiten, wie Tage, Wochen, Monate und Jahre bedeuten Zustände: Nr. 2788; und aus der Bedeutung von drei und des dritten, insofern sie das Volle bezeichnen, worüber Nr. 1825, 2788, 4495, 5159; daher bedeutet "im dritten Monat" im vollen Zustand.

Was das Volle des Zustandes sei, soll mit wenigem gesagt werden: Ein jeder Zustand hat seinen Anfang, seinen Fortgang und sein Ende; wenn der Zustand zu seinem Ende gelangt, dann ist er voll, und heißt ein voller. Im anderen Leben wird alles bemessen nach den Fortschritten des Zustandes und den aufeinanderfolgenden Veränderungen derselben, von Anfang bis zu Ende, wie in der natürlichen Welt nach Zeiten. Der Grund davon liegt darin, daß es im Himmel keine Zeiten gibt, sondern anstatt derselben Zustände, und zwar deshalb, weil die Sonne im anderen Leben, die der Herr ist, beständig an ihrem Orte bleibt, und nicht so wie in der Welt durch ein tägliches, scheinbares Fortschreiten den Tag in Morgen, Mittag, Abend und Nacht teilt, und auch nicht durch ein jährliches scheinbares Fortschreiten das Jahr in Frühling, Sommer, Herbst und Winter teilt; daher kommt es, daß es im Himmel keine Zeiten gibt, sondern statt dessen Zustände.

Weil aber im innersten der Sphäre des Himmels ein gewisses Fortschreiten gemäß der göttlich himmlischen Form stattfindet, von dem niemand ein Innewerden hat, und diesem Fortschreiten gemäß die Zustände aller im Himmel Veränderungen erleiden, so ist die Folge davon, daß die Engel abwechselnd im Guten der Liebe und im Wahren des Glaubens sind, und auch im Dunkeln (oder Verschattung) in bezug auf beides. Daher kommt es, daß die Zustände daselbst in Entsprechung stehen mit den Zeiten in der Welt, nämlich der Zustand des Guten der Liebe mit dem Morgen, der Zustand des Glaubenswahren mit dem Mittag, und die dunklen Zustände mit dem Abend und der Nacht. Überdies ist auch die Wärme, die dort aus der Sonne kommt, das Gute der Liebe und das Licht, das dort aus der Sonne kommt, das Wahre des Glaubens. Daher kommt es auch, daß die Wärme in der Welt in Entsprechung steht mit der Liebe, die darum auch geistige Wärme heißt, wie auch das Licht in der Welt in Entsprechung steht mit dem Glauben, der deshalb geistiges Licht genannt wird.

Es gibt im allgemeinen zwei Lebenszustände, nämlich einen Zustand des Denkens, der den Verstand betrifft, und einen Zustand der Neigung, der den Willen betrifft. Der Zustand des Denkens, der dem Verstande angehört, bezieht sich auf das Wahre des Glaubens; dieser Zustand ist es, der von dem Licht aus der himmlischen Sonne, die der Herr ist, erleuchtet wird. Auch das Verstandeslicht im Menschen stammt aus diesem Licht. Der Zustand der Neigung aber, der dem Willen angehört, bezieht sich auf das Gute der Liebtätigkeit. Die Wärme des Willens oder die Liebe im Menschen stammt auch wirklich aus der Wärme jener Sonne im Himmel, die der Herr ist.

Hieraus kann man nun erkennen, wie es sich mit den Zuständen und den Veränderungen derselben im anderen Leben verhält, und was unter dem Vollen des Zustandes zu verstehen ist, was durch den dritten Monat bezeichnet wird. Unter diesem Zustand, von dem das Volle ausgesagt wird, ist der erste Zustand zu verstehen, den diejenigen durchmachten, die der geistigen Kirche angehörten. Daß diese zwei Zustände durchzumachen haben, den ersten, wenn sie durch das Wahre vom Herrn geführt werden, und den zweiten, wenn durch das Gute von Ihm, sehe man Nr. 8643, 8648, 8658, 8685, 8690, 8701: hier wird das Volle des ersten Zustandes verstanden, der im Vorhergehenden beschrieben worden ist; jetzt aber wird der zweite Zustand beschrieben.

8751. "Nach dem Auszug der Söhne Israels aus dem Lande Ägypten", 2. Mose 19/1, bedeutet, nachdem die, welche der geistigen Kirche angehörten, von den Anfechtungen befreit waren.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Ausziehens, insofern es heißt befreit werden; aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, insofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen, worüber Nr. 6426, 6637, 6868, 7035, 7062, 7198, 7201, 7215, 7223; und aus der Bedeutung des Landes Ägypten, insofern es die Anfechtungen bezeichnet, worüber Nr. 7278.

Was Anfechtungen sind, sehe man Nr. 7474; und daß die, welche der geistigen Kirche angehörten, bis zur Ankunft des Herrn in der unteren Erde aufbehalten, und vom Herrn befreit wurden: Nr. 6854, 6914, 7035, 7091, 7474, 7878, 7932, 8018, 8054, 8099.

8752. "An diesem Tage", 2. Mose 19/1, bedeutet alsdann.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "an diesem Tage", insofern es ausdrückt alsdann, denn durch Tag wird ein Zustand bezeichnet: Nr. 23, 487, 488, 493, 2788, 7680; deshalb bedeutet "an diesem Tage" alsdann, wenn die Fülle des Zustandes eingetreten ist.

8753. "Kamen sie in die Wüste Sinai", 2. Mose 19/1, bedeutet den Zustand des Guten, in dem die Glaubenswahrheiten eingepflanzt werden müssen.

Die Wüste bedeutet hier das Gute, dem die Wahrheiten noch nicht eingepflanzt sind, und Sinai die Wahrheiten selbst; denn die Wüste bedeutet mehreres: Nr. 3900, im allgemeinen das Unbewohnte und Unbebaute, also im geistigen Sinn das Gute, in dem noch nicht das Wahre, denn das Gute ohne Wahrheiten ist geistig unbebaut; daher bedeutet die Wüste den neuen Willen, der noch nicht durch die Glaubenswahrheiten gestaltet ist: Nr. 8457.

Was den Berg Sinai anbetrifft, so bedeutet er im höchsten Sinn das göttlich Wahre aus dem göttlich Guten, der Berg das göttlich Gute und Sinai das göttlich Wahre; im inneren Sinn das Glaubenswahre aus dem Guten. Dieses Glaubenswahre sollte dem Guten eingepflanzt werden, weil das Gesetz noch nicht von demselben herab verkündigt worden war.

Der Berg Sinai hat aber diese Bedeutung, weil von demselben herab das Gesetz vom Herrn verkündigt wurde, und das Gesetz ist das göttlich Wahre aus dem göttlich Guten, und ist auch das Glaubenswahre aus dem Guten: Nr. 6752, 7463, 8695. Daher kam es, daß die Söhne Israels in der Wüste an jenem Berge lagern mußten, denn von demselben herab wurden nicht nur die Zehn Gebote, die im engeren Sinn das Gesetz sind, verkündigt, sondern auch alle Satzungen der Kirche, die, weil sie vorbildeten, das geistige und himmlische Wahre und Gute des Reiches des Herrn in sich enthielten.

Daß das Gesetz von dort her verkündigt wurde, erhellt aus 2. Mose Kapitel 20, und auch die Satzungen der Kirche: 2. Mose Kapitel 21; 3. Mose 7/37,38; 27/34.

Dasselbe bedeutet Sinai bei Ps.68/8-10: "Gott, da Du auszogst vor Deinem Volke her, da Du einherschrittest in der Wüste, da erbebte die Erde, auch die Himmel träufelten vor Gott; dieser Sinai war Gott, dem Gotte Israels; einen Regen der Güte lässest Du herabträufeln, o Gott": hier bedeutet Sinai das Wahre aus dem Guten, denn dieses wird dadurch bezeichnet, daß die Himmel träufelten vor Gott, und daß Gott einen Regen der Güte herabträufeln läßt.

Richt.5/4-7: "Jehovah, als Du auszogst von Seir, als Du einherschrittest aus dem Gefilde Edoms, da bebte die Erde, die Himmel träufelten und auch die Wolken träufelten Wasser, Berge zerflossen vor Jehovah, der Sinai selbst vor Jehovah, dem Gotte Israels; in den Tagen Samgars, des Sohnes Amaths, in den Tagen Jaels fehlten Wege, und die auf Pfaden wandelten, gingen krumme Wege; es fehlten Dörfer (besser wird das hebr. Wort durch "Führer" übersetzt: Anm.d.Übers.) in Israel; sie fehlten, bis ich, Deborah, aufstand, bis ich auftrat als Mutter Israels": hier (steht) auch Sinai für das Gesetz oder das göttlich Wahre aus dem göttlich Guten, durch das die Glaubenswahrheiten dem Guten (des Menschen) eingepflanzt sind; und dies wird auch dadurch bezeichnet, daß die Himmel träufelten, und daß die Wolken Wasser träufelten. Daß die Glaubenswahrheiten fehlten und verkehrt wurden, wird dadurch bezeichnet, daß die Wege fehlten, und daß die, welche auf Pfaden wandelten, auf krummen Wegen gingen. Daß Wege, Pfade, Dörfer (Führer) Wahrheiten bedeuten, sehe man Nr. 627, 2333, 3123, 3477; denn in diesem prophetischen Liede der Deborah und des Barak wird von der Verkehrung der kirchlichen Wahrheiten und deren Wiederherstellung gehandelt.

5. Mose 33/2: "Jehovah kam vom Sinai und ging ihnen auf von Seir; Er erglänzte vom Berge Paran und kam aus den Myriaden der Heiligkeit, zu Seiner Rechten (hatte Er) das Feuer des Gesetzes für sie": hier werden die Söhne Jakobs von Moses vor seinem Tode gesegnet, und dieser beginnt die Weissagung seines Segens mit "Jehovah kam vom Sinai", und Sinai bedeutet hier die Glaubenswahrheiten in ihrer Zusammenfassung. In solcher Weise begann er (seinen Spruch), weil die Söhne Jakobs alles Wahre und Gute des Glaubens bedeuten: Nr. 3858, 3862, 3926, 3939, 6335, ebenso die Söhne Israels: Nr. 5414, 5951, 5879.

8754. Es soll hier noch einiges gesagt werden von dem Guten, in das die Wahrheiten eingepflanzt werden sollen und das hier durch die Wüste Sinai bezeichnet wird.

Daß der Mensch, der wiedergeboren wird, zuerst durch das Wahre vom Herrn und nachher durch das Gute geführt wird, sehe man Nr. 7923, 8643, 8648, 8658, 8685, 8690, 8701. Durch das Wahre wird der Mensch, der wiedergeboren wird, deshalb geführt, damit er zum Guten gelangen kann, d.h., damit er es erkennen, dann es wollen und zuletzt es tun kann. Aber wenn er durch das Wahre zum Guten geführt wird, kommt er zuerst zu dem Guten, dem die Glaubenswahrheiten noch nicht eingepflanzt sind; denn die Wahrheiten können nicht eher eingepflanzt werden, als bis er im Guten ist, vorher werden sie zwar gewußt, weil sie im Gedächtnis sind, sie sind aber dann noch nicht im Guten, sondern außerhalb des Guten. Nachher, wenn der Mensch das neue Leben aufnimmt (und dies nimmt er erst dann auf, wenn er im Guten ist), werden die Glaubenswahrheiten eingepflanzt und gehen im inneren Menschen mit dem Guten gleichsam eine Ehe ein.

Dieses Gute, dem die Glaubenswahrheiten noch nicht eingepflanzt sind, das aber gleichwohl zubereitet ist, um sie aufzunehmen, wird hier unter der Wüste Sinai verstanden. Es wird kein anderes Gute verstanden als das christlich Gute, worüber man sehe Nr. 8635, 8636, 8637, 8638.

8755. "Und sie waren ausgezogen von Rephidim", 2. Mose 19/2, bedeutet den stetigen Zusammenhang des Lebens mit dem früheren Zustand.

Dies erhellt aus der Bedeutung von ausziehen, insofern es den stetigen Zusammenhang des Lebens bezeichnet, worüber Nr. 4375, 4554, 4585, 5996, 8181, 8345, 8397, 8557; und aus der Bedeutung von Rephidim, insofern es die Beschaffenheit des Zustandes der Versuchung in Ansehung des Wahren bezeichnet, worüber Nr. 8561, somit bedeutet es die Beschaffenheit des früheren Zustandes, worüber Nr. 8754; denn im früheren Zustand hat der Mensch der geistigen Kirche Versuchungen zu bestehen; deshalb besteht mit diesem Zustand ein stetiger Zusammenhang des Lebens, was durch ausziehen von Rephidim bezeichnet wird.

8756. "Und kamen in die Wüste Sinai", 2. Mose 19/2, bedeutet zu dem Zustand des Guten, in das die Wahrheiten eingepflanzt werden müssen.

Dies erhellt aus Nr. 8753, wo die gleichen Worte, und aus der Beschaffenheit dieses Guten: Nr. 8754.

8757. "Und lagerten in der Wüste", 2. Mose 19/2, bedeutet die Zubereitung in derselben.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sich lagern, insofern es die Anordnung des Wahren und Guten des Lebens bezeichnet, worüber Nr. 8103E; somit auch die Zubereitung; und aus der Bedeutung der Wüste, insofern sie den Zustand des Guten bezeichnet, in dem die Glaubenswahrheiten noch nicht sind, wovon Nr. 8753.

8758. "Und Israel lagerte daselbst am Berge", 2. Mose 19/2, bedeutet die Zubereitung bei denen, die der geistigen Kirche angehören, durch das himmlische göttlich Gute.

Dies erhellt aus der Bedeutung von lagern, insofern es eine Zubereitung bezeichnet, wie Nr. 8757; aus der vorbildlichen Bedeutung Israels, insofern es diejenigen bezeichnet, die der geistigen Kirche angehören, worüber Nr. 8751; und aus der Bedeutung des Berges, insofern er das Gute der himmlischen Liebe bezeichnet, worüber Nr. 4210, 6435, 8327.

Unter dem himmlischen göttlich Guten wird das göttlich Gute im Himmel verstanden; denn das göttlich Gute an sich ist weit über dem Himmel.

8759. Vers 3-8: Und Mose stieg hinauf zu Gott; und Jehovah rief ihm vom Berge zu und sprach: So sollst du sagen zu dem Hause Jakobs, und verkünden den Söhnen Israels. Ihr habt gesehen, was Ich getan habe an den Ägyptern, und wie Ich euch getragen habe auf Adlersflügeln, und habe euch zu Mir geführt. Und nun, wenn ihr auf Meine Stimme hören und Meinen Bund halten werdet, so sollt ihr Mir zum Eigentum sein vor allen Völkern, denn Mein ist die ganze Erde. Und ihr sollt Mir ein priesterliches Königreich und ein heiliges Volk sein; das sind die Worte, die du reden sollst zu den Söhnen Israels. Und Mose kam und rief die Ältesten des Volkes, und legte ihnen alle diese Worte vor, die Jehovah ihm geboten hatte. Und es antwortete das ganze Volk zugleich und sprach: Alles, was Jehovah geredet hat, wollen wir tun; und Mose brachte die Worte des Volkes vor Jehovah.

"Und Mose stieg hinauf zu Gott" bedeutet das Wahre vom Göttlichen, das unterhalb des Himmels ist und mit dem göttlich Wahren, das im Himmel ist, sich verbindet;

"und Jehovah rief ihm vom Berge zu" bedeutet die Vereinigung des göttlich Guten im Himmel mit dem göttlich Wahren daselbst;

"so sollst du sagen zu dem Hause Jakobs und verkünden den Söhnen Israels" bedeutet die Beseligung derer, die der äußeren und inneren geistigen Kirche angehören;

"ihr habt gesehen, was Ich getan habe an den Ägyptern" bedeutet die Erinnerung an alles, was den Bösen, die anfochten, widerfuhr;

"und wie Ich euch getragen habe auf Adlersflügeln" bedeutet, daß sie durch Wahrheiten zum himmlischen Lichte erhoben wurden;

"und habe euch zu Mir geführt" bedeutet, dadurch zum Guten der Liebe, das im Himmel;

"und nun, wenn ihr auf Meine Stimme hören werdet" bedeutet die Aufnahme des Wahren;

"und Meinen Bund halten" bedeutet das Leben im Guten und daher die Verbindung;

"so sollt ihr Mir zum Eigentum sein vor allen Völkern" bedeutet, daß dann das göttlich Wahre bei ihnen mehr als bei anderen sein werde;

"denn Mein ist die ganze Erde" bedeutet, daß der Herr alle Macht habe im Himmel und auf Erden;

"und ihr sollt Mir ein priesterliches Königreich sein" bedeutet, daß dann das Gute des Wahren bei ihnen sein werde;

"und ein heiliges Volk" bedeutet, dadurch auch das geistige Reich;

"das sind die Worte, die du reden sollst zu den Söhnen Israels" bedeutet den Einfluß zur Aufnahme des Wahren im Guten;

"und Mose kam und rief die Ältesten des Volkes" bedeutet die Erwählung derer, die vorzugsweise in der Einsicht des Wahren standen;

"und legte ihnen alle diese Worte vor" bedeutet den Vorschlag zugleich mit dem Einfluß;

"die Jehovah ihm geboten hatte" bedeutet aus dem Göttlichen;

"und es antwortete das ganze Volk zugleich" bedeutet die Aufnahme;

"und sprach: Alles, was Jehovah geredet hat, wollen wir tun" bedeutet gemäß dem Einfluß vom Göttlichen;

"und Mose brachte die Worte des Volkes vor Jehovah" bedeutet die Entsprechung und Verbindung.

8760. "Und Mose stieg hinauf zu Gott", 2. Mose 19/3, bedeutet das Wahre vom Göttlichen, das unterhalb des Himmels ist und mit dem göttlich Wahren, das im Himmel ist, sich verbindet.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, insofern er das Wahre vom Göttlichen darstellt, worüber Nr. 6771, 6827, 7014; hier das Wahre vom Göttlichen, das unterhalb des Himmels ist, und dies darum, weil er nun die Söhne Israels als ihr Haupt vorbildet, somit diejenigen, die der geistigen Kirche angehören und noch nicht im Himmel sind, weil noch nicht in dem von den Wahrheiten gebildeten Guten: Nr. 8753, 8754. Aus der Bedeutung von aufsteigen, insofern es heißt sich verbinden, denn wer zum Göttlichen aufsteigt, der verbindet sich mit demselben, wie auch unter aufsteigen in den Himmel verstanden wird, sich mit dem Herrn verbinden, und so auch umgekehrt unter hinabsteigen aus dem Himmel.

Das göttlich Wahre im Himmel, mit dem die Verbindung stattfindet, wird verstanden unter Gott, denn der Herr heißt im Worte Gott aus dem göttlich Wahren, und Jehovah aus dem göttlich Guten: Nr. 2586, 2769, 2807, 2822, 3921 E, 4402, 7010, 7268, 7873, 8301; und weil hier von der Verbindung des göttlich Wahren mit dem göttlich Guten gehandelt wird, deshalb wird in diesem Vers zuerst Gott gesagt und gleich darauf Jehovah, in den Worten: "Mose stieg auf zu Gott, und Jehovah rief ihm vom Berge zu".

Es wird gesagt das göttlich Wahre im Himmel und nachher das göttlich Gute im Himmel, und zwar deshalb, weil das Göttliche Selbst weit über den Himmeln ist, nicht nur das göttlich Gute selbst, sondern auch das göttlich Wahre selbst, das unmittelbar vom göttlich Guten ausgeht. Daß diese weit über dem Himmel sind, kommt daher, daß das Göttliche in Sich das Unendliche ist, und das Unendliche nicht mit dem Endlichen verbunden werden kann, also auch nicht mit den Engeln im Himmel, außer durch Bekleidung mit etwas Endlichem, und somit durch eine passende Zubereitung zur Aufnahme. Das göttlich Gute selbst an sich ist auch wirklich eine unendliche Flamme der Glut, d.h. der Liebe, und diese Flamme kann kein Engel im Himmel aushalten; denn er würde verzehrt werden wie ein Mensch, wenn ihn die Flamme der Sonne ohne vermittelnde Ermäßigung durchdringen würde. Auch das Licht aus der Flamme der göttlichen Liebe, die das göttlich Wahre ist, würde, wenn es ohne Milderung seines feurigen Glanzes einflöße, alle, die im Himmel sind, blenden.

Hieraus kann man erkennen, welcher Unterschied stattfindet zwischen dem göttlich Guten und göttlich Wahren über den Himmeln und zwischen dem göttlich Guten und dem göttlich Wahren in den Himmeln, von dem hier gehandelt wird.

8761. "Und Jehovah rief ihm vom Berge zu", 2. Mose 19/3, bedeutet die Vereinigung des göttlich Guten im Himmel mit dem göttlich Wahren daselbst.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "ihm zurufen" oder jemanden zu sich rufen, wenn es von dem Göttlichen gesagt wird, insofern es eine Verbindung bezeichnet, hier eine Vereinigung, weil es vom göttlich Guten mit dem göttlich Wahren gesagt wird, die durch die Verbindung eins ausmachen. Daß jemand zu sich rufen Verbindung und auch Gegenwart bedeutet, sehe man Nr. 6047, 6177, 7390, 7451, 7721; daß es das göttlich Gute ist, mit dem die Verbindung stattfindet, kommt daher, daß Jehovah gesagt wird, worüber Nr. 8760, und aus der Bedeutung des Berges, insofern er das göttlich Gute im Himmel bezeichnet, worüber Nr. 8758; hier den Himmel, denn ob man sagt "das göttlich Gute im Himmel" oder "der Himmel", ist gleich, weil der Himmel aus demselben sein Dasein hat. Es verhält sich damit, wie mit allem, was abgesehen von seinen Subjekten (oder Trägern) gedacht wird, wenn man es nennt, so sind zugleich auch die Subjekte genannt, in denen es ist; z.B. wenn man sagt das Glaubenswahre oder das Gute der Liebtätigkeit, so wird auch der Mensch der Kirche verstanden, in dem es ist; noch mehr im Himmel, denn dort ist das mit dem göttlich Wahren vereinte göttlich Gute alles in allem, also das Leben oder die Seele des Himmels.

8762. "So sollst du sagen zu dem Hause Jakobs und verkünden den Söhnen Israels", 2. Mose 19/3, bedeutet die Beseligung derer, die der äußeren und inneren geistigen Kirche angehören.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sagen und verkündigen, insofern es hier die Beseligung ausdrückt; denn was jetzt von Jehovah durch Mose gesagt und verkündet wird, schließt die Beseligung in sich. Aus der Bedeutung des Hauses Jakobs und der Söhne Israels, insofern diese die äußere und innere Kirche vorbilden, worüber Nr. 3305, 4286.

Was die äußere Kirche und was die innere sei, ist früher an einigen Stellen gesagt worden, daß nämlich das Äußere der Alten Kirche alles dasjenige war, was das Innere vorbildete, und daß das Innere der Kirche war, was durch das Äußere vorgebildet wurde. Diejenigen z.B., die den Gottesdienst in Opfer, Gebräuche und Satzungen setzten, die geistige und himmlische Dinge im Reiche des Herrn vorbildeten, waren im Äußeren, hingegen diejenigen, die den Gottesdienst zugleich in die himmlischen und geistigen Dinge setzten, die dadurch vorgebildet wurden, waren im Inneren.

Ebenso heutzutage diejenigen, die den Gottesdienst darein setzen, die Kirchen zu besuchen, Predigten anzuhören, zum heiligen Abendmahl zu gehen, und zwar mit Andacht, und nichts weiter darüber zu denken, als daß sie besucht werden müssen, weil es so angeordnet und befohlen sei, gehören der äußeren Kirche an. Diejenigen dagegen, die glauben, daß solches zu beobachten sei, zugleich aber, daß das Wesentliche des Gottesdiensts das Leben des Glaubens sei, d.h. die Liebtätigkeit gegen den Nächsten und die Liebe zum Herrn, gehören der inneren Kirche an. Somit gehören auch die der äußeren Kirche an, die nur aus Gehorsam des Glaubens dem Nächsten Gutes tun und den Herrn verehren; der inneren Kirche dagegen die, welche aus Liebe dem Nächsten Gutes tun und den Herrn verehren. So auch im übrigen.

Es soll sich jedoch bei einem jeden, der der Kirche angehört, beides finden, nämlich das Äußere und das Innere, wenn nicht beides da ist, so hat er kein geistiges Leben in sich, denn das Innere ist wie die Seele, und das Äußere wie der Leib der Seele. Die aber nur der äußeren Kirche angehören, sind in Klarheit über das Äußere derselben, aber im Dunkeln über das Innere. Hingegen die, welche der inneren Kirche angehören, haben Klarheit über das Innere und sind im Dunkeln über das Äußere. Die, welche im Äußeren und nicht zugleich im Inneren sind, gehören der Kirche nicht an; in beiden zugleich sind aber alle diejenigen, die im Guten des Lebens sind gemäß den Lehrbestimmungen ihrer Kirche. Hingegen im Äußeren ohne das Innere sind diejenigen, die zwar den Gottesdienst üben, jedoch nicht zugleich im Guten des Lebens nach den Lehrbestimmungen der Kirche sind.

Es gibt nur wenige, die dieses wissen, und zwar deshalb, weil sie allen Gottesdienst, und daher alles Heil in den Glauben setzen, und gar nicht in die Liebtätigkeit, daher kommt es auch, daß sie, wenn sie an die ewige Seligkeit denken, diese als ein Leben der Frömmigkeit und nicht als ein Leben der Liebtätigkeit betrachten, worüber man sehe Nr. 8252-8257.

8763. "Ihr habt gesehen, was Ich getan habe an den Ägyptern", 2. Mose 19/4, bedeutet die Erinnerung an alles, was den Bösen, die anfochten, widerfuhr.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "ihr habt gesehen", insofern es eine Erinnerung ausdrückt; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Ägypter, insofern sie die Bösen bezeichnen, die anfochten, worüber Nr. 7097, 7107, 7110, 7126, 7142, 7317.

Hieraus erhellt, daß durch "ihr habt gesehen, was Ich getan habe an den Ägyptern", die Erinnerung an alles das bezeichnet wird, was denen widerfuhr, die anfochten.

8764. "Und wie Ich euch getragen habe auf Adlersflügeln", 2. Mose 19/4, bedeutet, daß sie durch Wahrheiten zum himmlischen Lichte erhoben wurden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "jemanden auf Adlersflügeln tragen", insofern es heißt, in die Höhe bis zum himmlischen Licht erhoben werden; denn durch tragen wird das Erhobenwerden, durch Flügel die geistigen Wahrheiten und durch Adler das Vernünftige in bezug auf das Wahre bezeichnet. Daß der Adler dieses bedeutet, sehe man Nr. 3901, denn die Adler steigen in die Höhe.

Die Alten verstanden nämlich unter dem sichtbaren Himmel den Engelshimmel; auch glaubten die Einfältigen, daß daselbst die Wohnung der Engel sei, wie auch, daß in der Höhe, weil näher an der Sonne und den Sternen, das eigentliche Himmelslicht sei; daher kommt es, daß "auf Adlersflügeln getragen werden" bedeutet, in die Höhe zu jenem Lichte (erhoben werden). Die Erhebung zu diesem geschieht aber durch Glaubenswahrheiten, weil das Wahre des Glaubens es ist, was den Menschen bis zum Himmel erhebt, wo das Gute desselben ist.

Der Adler aber bedeutet das Vernünftige in Ansehung des Wahren, weil das Vernünftige des Menschen seinen Himmel ausmacht, und das Natürliche im Vergleich damit, wie die Erde ist, denn das Vernünftige macht den inneren Menschen aus und das Natürliche den äußeren.

Die Flügel bedeuten geistige Wahrheiten, weil die Vögel im allgemeinen das Verstandesmäßige und die Gedanken bezeichnen: Nr. 40, 745, 776, 3219, 5149, 7441; daher bedeuten Flügel geistige Wahrheiten, weil alle Einsicht aus ihnen hervorgeht. Ein Verstand aus dem Falschen, wie durchdringend und scharf er auch scheinen mag, ist kein Verstand; denn der Verstand sieht aus dem Lichte des Himmels, und das Licht des Himmels ist das geistig Wahre, d.h. das Glaubenswahre. Deswegen ist, wo kein Glaubenswahres ist, kein Licht, sondern Finsternis, und ein Verstand im Finstern ist Unverstand.

Die Flügel bedeuten auch die Macht, die das geistig Wahre aus seinem Guten hat, denn die Flügel bei den Vögeln sind wie die Hände und Arme bei den Menschen, und durch Arme und Hände wird die Macht bezeichnet: Nr. 878, 3387, 4931-4937, 5327, 5328, 5544, 6292, 6947, 7518, 7673, 8050, 8153, 8281, 8305; daß die Macht dem geistig Wahren aus dem Guten angehört, sehe man Nr. 3563, 4931, 5623, 6344, 6423.

Daß die Flügel geistige Wahrheiten oder Glaubenswahrheiten bedeuten, die Macht aus dem Guten haben, erhellt auch aus anderen Stellen im Worte. Wenn daher dem Göttlichen Flügel zugeschrieben werden, wird durch diese das göttlich Wahre bezeichnet, das allmächtig ist, z.B. wo von den Cherubim die Rede ist, durch welche die Vorsehung des Herrn bezeichnet wird:

Hes.1/4,6,23,24; 3/13; 10/5,21: "Jeder Cherub hatte vier Gesichter, und vier Flügel ein jeder; ihre Flügel waren aufrecht gegeneinander gerichtet, und jeder hatte Flügel, die ihre Leiber bedeckten, und ich hörte das Rauschen ihrer Flügel, wie das Rauschen großer Gewässer, wie die Stimme Schaddais (d.i. des Allmächtigen); wenn sie gingen, war es ein Geräusch, wie das Getümmel eines Heerlagers; und wenn sie stillstanden, ließen sie ihre Flügel sinken; und ich hörte das Rauschen ihrer Flügel, wie sie einander gegenseitig berührten, und das Rasseln der Räder neben ihnen. Das Rauschen der Flügel der Cherubim ward gehört bis zum Äußersten des Vorhofes, wie die Stimme des Gottes Schaddai. Eine Gestalt wie Menschenhände war unter ihren Flügeln".

Daß hier die Flügel das göttlich Wahre bezeichnen, erhellt aus dem einzelnen der Beschreibung, sowohl daraus, daß die Flügel gegeneinander gerichtet waren, als auch, daß sie die Leiber bedeckten, und daß ihr Rauschen gehört wurde wie das Rauschen großer Gewässer, wie das Rasseln von Rädern und wie die Stimme Schaddais, und daß eine Gestalt wie Menschenhände unter ihren Flügeln war. Daß die Flügel gegeneinander gerichtet waren, bildete die Zusammengesellung aller im Göttlichen vor; daß sie den Körper bedeckten, bedeutete, daß das göttlich Wahre das göttlich Gute, von dem es ausging, bedecken sollte, denn das göttlich Gute ist eine Flamme, und das göttlich Wahre ist das Licht daraus; dieses geht ringsum und bedeckt folglich jenes. Die Flamme selbst erscheint nicht im Himmel, sondern nur das Licht, in dem die Flamme ist, die dadurch als Wärme, welche Liebe ist, empfunden wird. Daß das Rauschen gehört wurde, wie das Rauschen großer Gewässer, bedeutet die Beschaffenheit des göttlich Wahren im Himmel; ebenso daß ihr Rauschen war wie das Rasseln von Rädern, und wie die Stimme Schaddais, denn Rauschen und Stimme werden dem göttlich Wahren beigelegt. Daher heißt es auch das Rauschen großer Gewässer, weil Wasser Wahrheiten bezeichnet: Nr. 2702, 3058, 3424, 4976, 5668, 8137, 8138, 8568. Ferner das Rasseln von Rädern, weil Räder die Wahrheiten der Lehrbestimmungen bedeuten, und dies darum, weil Wagen die Lehren des Wahren bezeichnen: Nr. 5321, 5945, 8146, 8148, 8215; so auch die Stimme des Gottes Schaddai, weil Gott Schaddai das Wahre bedeutet, das in den Versuchungen Vorwürfe macht, und nachher tröstet: Nr. 1992, 4572, 5628. Die Gestalt wie Menschenhände unter den Flügeln bedeutete die Allmacht, die dem göttlich Wahren angehört, weil die Hände Macht bezeichnen und im höchsten Sinn Allmacht, wenn sie dem Herrn zugeschrieben werden.

Hieraus kann man auch erkennen, was unter den Flügeln der Cherubim vorgebildet wurde, die auf dem Gnadenstuhle über der Bundeslade waren, und daß sie nach oben ausgebreitet waren, und den Gnadenstuhl bedeckten: 2. Mose 25/20; dann auch, was die Cherubim auf den Teppichen und auf dem Vorhange der Stiftshütte vorbilden sollten, und auch im Tempel Salomos; desgleichen, was in betreff des neuen Hauses gesagt wird, worüber Hes.41/18-20. Ferner, was die vier Tiere um den Thron bedeuten, deren jedes "für sich sechs Flügel ringsherum hatte": Joh.Offenb.4/8; und was die Seraphim bedeuten, die oberhalb des Thrones standen, "von denen jeder sechs Flügel hatte": Jes.6/1,2.

Daß die Flügel im inneren Sinn geistige Wahrheiten oder Glaubenswahrheiten bedeuten, erhellt bei

Hes.17/1-8: "So spricht der Herr Jehovih: Ein großer Adler mit großen Flügeln, langen Schwingen, voller Federn, und bunt von Farben, kam auf den Libanon, und nahm einen Zedernzweig und brachte ihn in ein Land des Handels; hernach nahm er von dem Samen des Landes und legte ihn in ein Saatfeld und brachte ihn an ein großes Wasser, derselbe keimte, und wurde zu einem üppigen Weinstock. Und es war ein anderer Adler mit großen Flügeln und voller Federn, und siehe, dieser Weinstock wendete seine Wurzeln zu jenen, und streckte seine Ranken nach ihm aus, auf einem guten Felde, an vielem Wasser; er war gepflanzt, um Zweige zu treiben und Frucht zu tragen, damit er zu einem herrlichen Weinstock werde": Diese Weissagung beschreibt die Errichtung der geistigen Kirche vom Herrn. Der Adler ist der Glaube in derselben, die großen Flügel und die langen Schwingen sind die Glaubenswahrheiten; bunt von Farben bedeutet das Wißtümliche. Das Wachstum jener (Kirche) wird beschrieben durch den Zedernzweig aus dem Libanon, durch das Land des Handels, den Samen des Landes im Saatfeld an dem großen Wasser; daher ist die Kirche selbst der Weinstock. Daß der Weinstock die geistige Kirche bedeutet, sehe man Nr. 1069, 5113; und daß er auch die äußere Kirche bedeutet: Nr. 6375. Hingegen der herrliche Weinstock, von dem anderen Adler, bedeutet die innere Kirche: Nr. 6376, denn das Äußere der Kirche wird durch den einen Adler und das Innere derselben durch den anderen beschrieben. Nachher wird daselbst bei dem Propheten beschrieben, wie diese bei den Alten errichtete Kirche bei den Juden verkehrt wurde.

Ebenso wird durch Flügel das Glaubenswahre bezeichnet bei Ps.68/14: "Wenn ihr ruhtet zwischen den Viehhürden, (da waren) Flügel der Tauben, mit Silber überzogen, und ihre Schwingen mit gelbem Golde": die Flügel der Taube bedeuten die Glaubenswahrheiten; daß die Taube den Glauben bezeichnet, sehe man Nr. 870; sie heißen mit Silber überzogen, weil Silber das Wahre aus dem Guten bedeutet: Nr. 1551, 2954, 5658, 6914, 6917, 7999.

Daß die Flügel das göttlich Wahre bezeichnen, erhellt auch aus folgenden Stellen:

Jes.40/31: "Die auf Jehovah harren, bekommen neue Kraft, daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler".

Ps.18/11; 104/3: "Gott fuhr einher auf einem Cherub und flog, und schwebte auf den Flügeln des Windes": es wird hier vom göttlich Wahren und dessen Macht gehandelt.

Ps.91/4: "Jehovah wird dich bedecken mit Seinem Flügel, und unter Seinem Fittich wirst du Zuflucht haben, Schild und Schirm ist Seine Wahrheit": von den Flügeln Jehovahs bedeckt werden, und unter Seinen Fittichen Zuflucht haben, bedeutet den Schutz und das Vertrauen des Glaubens.

Ps.17/8: "Verborgen werden unter dem Schatten der Flügel Gottes"; Ps.36/8; 57/2; 61/5: "In dem Schatten Seiner Flügel vertrauen"; Ps.63/8: "In dem Schatten Seiner Flügel singen".

Wie die meisten Worte auch einen entgegengesetzten Sinn haben, so auch die Flügel, und in diesem Sinn bedeuten die Flügel das Falsche:

Joh.Offenb.9/2,9: "Aus dem Rauch des Brunnen des Abgrundes kamen Heuschrecken, und das Rauschen ihrer Flügel war wie das Rasseln der Wagen mit vielen Pferden bespannt, die in den Krieg rennen": hier bedeuten Flügel das gegen das Wahre kämpfende Falsche, denn Heuschrecken bezeichnen das Falsche im Äußersten: Nr. 7643.

8765. "Und habe euch zu Mir geführt", 2. Mose 19/4, bedeutet, dadurch zum Guten der Liebe, das im Himmel ist.

Dies erhellt daraus, daß Jehovah, Welcher sagt, sie seien zu Ihm geführt worden, das göttlich Gute der göttlichen Liebe ist: Nr. 2586, 2769, 2807, 2822, 3921, 4402, 7010, 7268, 7873, 8301, 8760; hier das göttlich Gute der göttlichen Liebe im Himmel: Nr. 8761.

Wie dies mit dem Vorhergehenden zusammenhängt, ist deutlich, denn in dem eben Vorhergehenden wird durch "Ich habe euch getragen auf Adlersflügeln" bezeichnet, daß sie durch Wahrheiten zum Licht des Himmels erhoben worden seien, und durch diese Worte: "Ich habe euch zu Mir geführt", wird bezeichnet, zum göttlich Guten der Liebe im Himmel, weil der Mensch durch die Glaubenswahrheiten zum Guten, also zum Himmel und zum Herrn in demselben geführt wird; denn der Mensch ist nicht eher im Himmel, also nicht früher bei dem Herrn, als bis er im Guten ist, d.h. in der Neigung der Liebtätigkeit.

Diejenigen, die das Heil in den Glauben allein setzen, und nicht zugleich in das Leben des Glaubens, d.h. in das Leben der Liebtätigkeit, meinen, daß jeder in den Himmel und zum Herrn kommen könne, wie er auch immer gelebt habe, denn sie wissen nicht, was das Leben des Menschen ist. Und weil sie es nicht wissen, glauben sie, es sei nichts. Wenn sie daher gefragt werden, ob ein Böser unter Guten sein könne, sagen sie, er könne es durch die Barmherzigkeit Gottes, weil dies ein Werk der Allmacht sei. Ja sogar, wenn sie gefragt werden, ob der Teufel zu einem Engel des Himmels werden könne, bejahen sie es, wenn er nur den Glauben annehmen wolle, und zweifeln nicht daran, daß er ihn annehmen könne; wenn man ihnen aber sagt, das Böse könne nicht in Gutes umgewandelt werden, also die Hölle nicht in den Himmel bei den Menschen, und es sei unmöglich, weil gegen die Ordnung, und somit gegen das göttlich Wahre und gegen Gott selbst, Der die Ordnung ist, so antworten sie, dies seien Vernünfteleien über die Seligkeit, um die sie sich nichts bekümmerten.

Hieraus und aus unzähligem anderen kann man erkennen, in welche Finsternis über das Seelenheil und das ewige Leben die Lehre von dem alleinigen Glauben führt.

8766. "Und nun, wenn ihr hören werdet auf Meine Stimme", 2. Mose 19/5, bedeutet die Aufnahme des Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hören, insofern es den Gehorsam bezeichnet, worüber Nr. 2542, 3869, 4652-4660, und weil den Gehorsam, so bedeutet es auch die Aufnahme: Nr. 5471, 5475, 7216; und aus der Bedeutung der Stimme Jehovahs, insofern sie das Wort bedeutet, also das göttlich Wahre, worüber Nr. 219, 220, 6971, 7573.

8767. "Und Meinen Bund halten", 2. Mose 19/5, bedeutet das Leben im Guten und daher die Verbindung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Meinen Bund halten", insofern es soviel ist als nach den Geboten leben, also im Guten, und dadurch mit dem Herrn verbunden werden.

Den Bund halten bedeutet aber, nach den Geboten leben, also im Guten sein und dadurch mit dem Herrn verbunden werden, weil unter den Bundesverträgen alles verstanden wurde, was befohlen war, und Zeugnisse, Rechte, Gesetze und Satzungen genannt wurde, besonders die Zehn Gebote. Diese und jene wurden auch Bund genannt, weil dieser durch sie geschlossen wurde. Diese halten, bedeutet aber, danach leben. Dies erhellt aus der Bedeutung von "halten" im Worte, denn es wird oftmals gesagt "die Gebote hören und sie halten" und dabei wird durch hören bezeichnet, sie im Glauben aufnehmen, und durch halten, sie im Leben aufnehmen, d.h. danach leben.

Den Bund halten heißt aber auch verbunden werden, weil durch Bund im allgemeinen Sinn eine Verbindung bezeichnet wird: Nr. 665, 666, 1023, 1038, 1864, 1996, 2003, 2021, 6804; der Grund ist, weil, wer nach den Geboten lebt, mit dem Herrn verbunden wird, denn sie lehren das Leben, und geben auch Leben, und dadurch öffnen sie den Weg zum Himmel und den Aufblick zum Herrn.

8768. "So sollt ihr Mir zum Eigentum sein vor allen Völkern", 2. Mose 19/5, bedeutet, daß dann das göttlich Wahre bei ihnen mehr als bei anderen sein werde.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "ein Volk Jehovahs oder des Herrn sein", insofern es soviel ist als dem Herrn angehören, denn das Eigentum bedeutet Vermögen und somit Besitz. Es bezeichnet aber diejenigen, die das Wort haben, weil die, welche das Wort haben, d.h. wo die Kirche ist, vor anderen Angehörige des Herrn genannt werden. Dies erhellt aus den Worten des Herrn bei Joh.1/11; 10/2-4.

Daß diejenigen Eigentum genannt werden, die der Kirche angehören, somit die, bei denen das Wort ist, erhellt:

Ps.135/4: "Jah (oder Jehovah) erwählte Sich Jakob und Israel zu Seinem Eigentum": daß Jakob und Israel diejenigen bezeichnen, die der Kirche angehören und bei denen das Wort ist, ist klar.

5. Mose 7/6; 14/2: "Ein heiliges Volk bist du Jehovah, deinem Gotte, dich hat Jehovah, dein Gott, erwählt, damit du Ihm seiest zum Volke des Eigentums vor allen Völkern, die auf der Erde sind".

Diejenigen, die das Wort haben, sind aber vor anderen Eigentum und Besitz (des Herrn), weil sie das Wahre und Gute des Glaubens kennen, und deshalb können sie auch mehr als die anderen ein Leben des Himmels führen und dadurch mit dem Herrn verbunden werden, denn das Gute, das den Himmel bei dem Menschen bildet, hat seine Beschaffenheit durch die Glaubenswahrheiten. Somit wird das Gute himmlischer oder göttlicher bei denen, welche die echten Wahrheiten haben. Diese Wahrheiten sind aber aus dem Worte, jedoch nur, wenn sie gehalten werden, d.h., wenn nach ihnen gelebt wird. Daß es so ist, erhellt bei

5. Mose 26/17,18: "Du hast heute vor Jehovah bezeugt, daß Er dein Gott sei, auf Dessen Wegen du wandeln sollst, und willst halten Seine Satzungen, Seine Gebote und Seine Rechte, und gehorchen Seiner Stimme; und Jehovah hat dir heute bezeugt, daß du Ihm sein sollst ein Volk des Eigentums, wie Er zu dir geredet hat, und daß du halten sollst alle Seine Gebote".

8769. "Denn Mein ist die ganze Erde", 2. Mose 19/5, bedeutet, daß der Herr alle Macht habe im Himmel und auf Erden.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Erde, insofern sie im inneren Sinn das Reich des Herrn auf Erden und auch das Reich des Herrn im Himmel bezeichnet: Nr. 1413, 1607, 4447; daß es der Herr ist, der alle Macht hat, kommt daher, weil unter Jehovah im Wort der Herr verstanden wird, man sehe Nr. 1343, 1736, 2921, 3035, 5663, 6281, 6303. Daß der Herr alle Macht im Himmel und auf Erden habe, lehrt Er selbst bei Matth.28/16,18; man sehe auch Nr. 8331.

8770. "Und ihr sollt Mir ein priesterliches Königreich sein", 2. Mose 19/6, bedeutet, daß dann auch das Gute des Wahren (bei ihnen sein werde).

Dies erhellt aus der Bedeutung des priesterlichen Königreiches, insofern es hier das geistig Gute bezeichnet, welches das Gute des Wahren ist, d.h. das Gute, in das der Mensch der geistigen Kirche durch das Wahre eingeführt wird. Daß das priesterliche Königreich dieses Gute bedeutet, kommt daher, daß es zum Hause Jakobs und zu den Söhnen Israels gesagt wird, durch welche die äußere und innere geistige Kirche vorgebildet wird, durch das Haus Jakobs die äußere und durch die Söhne Israels die innere: Nr. 8762.

Königreich bedeutet auch das Wahre: Nr. 1672, 2547, 4691, und Priester das Gute, denn das Priesterliche des Herrn, das durch die Priester vorgebildet wurde, bedeutet das göttlich Gute, und das Königliche des Herrn, das durch die Könige vorgebildet worden, bedeutet das göttlich Wahre: Nr. 1728, 2015 E, 3670, 6148.

In der vorbildlichen Kirche bei den Nachkommen Jakobs war zuerst das Reich der Richter, dann das Reich der Priester und zuletzt das Reich der Könige; und durch das Reich der Richter wurde das göttlich Wahre aus dem göttlich Guten vorgebildet. Aber durch das Reich der Priester, die auch Richter waren, wurde das göttlich Gute, aus dem das göttlich Wahre ist, vorgebildet; und durch das Reich der Könige wurde das göttlich Wahre ohne das göttlich Gute vorgebildet. Als aber dem Königtum auch etwas vom Priesteramt beigegeben wurde, da wurde auch durch die Könige das göttlich Wahre vorgebildet, in dem so viel Gutes war, als dem Könige vom Priestertum beigegeben war.

Dies alles wurde in der jüdischen Kirche eingeführt, damit dadurch die Zustände des Himmels vorgebildet werden konnten, denn in diesem gibt es zwei Reiche, eines, welches das himmlische Reich, und ein anderes, welches das geistige Reich genannt wird. Das himmlische Reich ist es, welches das Priestertum genannt wird, und das geistige Reich, welches das königliche Amt des Herrn genannt wird; in diesem herrscht das göttlich Wahre, in jenem das göttlich Gute. Und weil das Vorbildliche des himmlischen Reiches unterzugehen begann, als sie um einen König baten, darum wurden, damit dennoch die Vorbildung des Reiches des Herrn in den Himmeln fortgesetzt würde, damals die Juden von den Israeliten getrennt, und durch das jüdische Reich das himmlische Reich des Herrn und durch das israelitische Reich Sein geistiges Reich vorgebildet.

Diejenigen, die dieses wissen, können auch die Ursachen erkennen, warum die Regierungsformen bei den Nachkommen Jakobs nach und nach verändert wurden. Auch wurde, als sie um einen König baten, ihnen von Jehovah durch Samuel gesagt, daß sie dadurch Jehovah verworfen hätten, damit Er nicht über sie herrsche: 1.Sam.8/7, auch wurde ihnen alsdann das Recht eines Königs erklärt: 1.Sam.8/11f, wodurch das göttlich Wahre ohne das Gute beschrieben wird. Die das, was oben bemerkt wurde, wissen, können auch verstehen, warum dem David etwas vom Priestertum bewilligt wurde, und warum nach Salomos Zeit das Reich in zwei geteilt wurde, nämlich in das jüdische Reich und in das israelitische Reich.

Über die beiden Reiche im Himmel sehe man Nr. 3635, 3883-3896, 4112, 4113, 4138.

8771. "Und ein heiliges Volk", 2. Mose 19/6, bedeutet, somit das geistige Reich.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Volkes, insofern es diejenigen bezeichnet, die im Guten sind, worüber Nr. 1259, 1260, 1416, 1849, 6005, und aus der Bedeutung des Heiligen, insofern es vom Wahren des Guten gesagt wird, worüber Nr. 6788, 7499, 8127 E, 8302, 8330; daher bedeutet das heilige Volk das Gute, aus dem das Wahre stammt.

Es wird gesagt ein priesterliches Reich und ein heiliges Volk, und beides bedeutet das geistige Reich, jedoch mit Unterschied. Das priesterliche Reich bedeutet diejenigen, die im Guten aus dem Wahren sind, das heilige Volk aber bedeutet diejenigen, die im Guten und aus diesem im Wahren sind. Diejenigen, die im Guten aus dem Wahren sind, blicken durch das Wahre zum Herrn auf, die aber, die im Guten sind und daraus im Wahren, sind im Herrn und sehen durch Ihn das Wahre. So folgt es auch aufeinander bei denen, die wiedergeboren werden und denen das geistige Reich, d.h. das Leben des Himmels vom Herrn eingepflanzt wird, denn durch das Wahre werden sie in das Gute eingeführt, somit in den Himmel; denn der Himmel ist das Gute, und wenn sie im Himmel sind, dann schauen sie in diesen und von diesem aus das Wahre.

8772. "Das sind die Worte, die du reden sollst zu den Söhnen Israels", 2. Mose 19/6, bedeutet den Einfluß, um das Wahre im Guten aufzunehmen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von reden, wenn es vom Göttlichen ausgeht, insofern es einen Einfluß bezeichnet, wie Nr. 2951, 5481, 5743, 5797, 6152, 6291, 8128, 8660; dieser findet aber statt, um das Wahre im Guten aufzunehmen, weil es von den Söhnen Israels gesagt wird, durch die die geistige Kirche bezeichnet wird, und die geistige Kirche ist bei denen, die in dem Guten sind, in dem das Wahre ist.

Wie es sich mit dem Guten verhält, in dem das Wahre ist, soll mit wenigem gesagt werden:

Wer die Bildung des Guten aus dem Wahren kennt, der kennt die wesentlichsten Himmelsgeheimnisse; denn er kennt die Geheimnisse der Neubildung des Menschen, d.h. die Bildung des Himmels oder des Reiches des Herrn bei ihm.

Alles christliche Gute oder geistig Gute hat in sich das Glaubenswahre, denn die Beschaffenheit dieses Guten kommt von den Glaubenswahrheiten. Das Gute, das nicht von den Glaubenswahrheiten seine Beschaffenheit hat, ist kein christlich Gutes, sondern es ist natürlich Gutes, das kein ewiges Leben gibt. Der Grund davon ist, weil das natürlich Gute an sich nur ein natürliches Leben hat, und dieses Leben ist dem der Tiere nicht unähnlich, die ja auch im Guten sind, wenn sie zahm sind; allein die Tiere können kein geistiges Leben aufnehmen. Hieraus erhellt, daß das geistige Leben nur durch die Glaubenswahrheiten erworben wird.

Dieses Leben, nämlich das geistige Leben, wird zuerst erworben durch das Wissen der Glaubenswahrheiten, hernach durch die Anerkennung derselben, und zuletzt dadurch, daß man sie glaubt. Wenn sie nur gewußt werden, dann sind sie gleichsam vor der Türe, wenn sie anerkannt werden, dann sind sie im Vorhof, wenn sie aber geglaubt werden, dann sind sie im Wohnzimmer. So gehen sie vom Äußeren allmählich zum Inneren hin.

Im inneren Menschen ist das Gute, das beständig vom Herrn einfließt und sich hier mit den Wahrheiten verbindet und macht, daß sie zum Glauben und hernach zur Liebtätigkeit werden. Dieses Gute zieht das Wahre an sich, denn es hat ein Verlangen danach, damit es durch dasselbe sich eine Beschaffenheit erwerbe und Bestand habe, und wenn so die Wahrheiten mit dem Guten verbunden sind, dann ist der Mensch wiedergeboren, denn dann sieht er nicht mehr aus dem Wahren, was er glauben und was er tun soll, sondern aus dem Guten, weil er vom Wahren durchdrungen ist und es in sich hat. Auch bekümmert er sich nicht um andere Wahrheiten, als um die, welche er selbst aus seinem Guten sehen kann, und er sieht sie beständig in Menge, denn sie werden beständig aus dem Guten erzeugt wie die Kinder von den Eltern. Diese Kinder stammen aus einer solchen Ehe des Guten und Wahren, welche die himmlische Ehe genannt wird. Die Wahrheiten, die daraus hervorgebracht werden, tragen das Gute in sich, weil sie aus demselben geboren sind. Sie treten allmählich in das Gute ein und erweitern es und vervollkommnen es, und zwar in Ewigkeit.

Hieraus kann erhellen, wie es sich verhält mit den beiden Zuständen bei dem Menschen, der wiedergeboren wird, worüber Nr. 7992, 8643, 8648, 8658, 8685, 8690, 8701; ferner Nr. 8516, 8539, 8722.

8773. "Und Mose kam und rief die Ältesten des Volkes", 2. Mose 19/7, bedeutet die Erwählung derer, die vorzugsweise in dem Verständnis des Wahren sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung von zu sich rufen, insofern es eine Erwählung bezeichnet; und aus der Bedeutung der Ältesten des Volkes, insofern sie diejenigen vorbilden, die vorzugsweise in dem Verständnis des Wahren sind, und in dem von der Person abgezogenen Sinn die Hauptwahrheiten, worüber Nr. 6524, 6525, 6890, 8578, 8585.

Mit denen, die in einem noch nicht durch die Wahrheiten gebildeten Guten sind (von welchem Guten in diesem Kapitel gehandelt wird), verhält es sich auf folgende Weise:

Sie werden vom Herrn zuerst durch die Hauptwahrheiten gebildet, d.h. durch allgemeine Wahrheiten, in denen und von denen die übrigen sind. Hauptwahrheiten sind, daß Gott Einer ist; daß der Herr als Mensch geboren wurde, um das menschliche Geschlecht selig zu machen; daß es einen Himmel und eine Hölle gibt; daß in den Himmel kommt, wer gut gelebt hat, und in die Hölle, wer schlecht (gelebt hat). Ferner, daß die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten die Gebote sind, von denen die übrigen abhängen, und daß diese Liebe nur durch den Glauben gegeben werden kann. Diese und ähnliche sind die Hauptwahrheiten, die vom Herrn zuerst dem Guten beim Menschen, der wiedergeboren wird, eingepflanzt werden.

Wenn diese Wahrheiten eingepflanzt und Eigentum des Guten geworden sind, dann werden auch die übrigen eingepflanzt, und in den allgemeinen oder Hauptwahrheiten und zugleich unter ihnen gemäß der himmlischen Form geordnet, und so bewirken sie stufenweise, daß in einem solchen Menschen ein Leben des Himmels (entsteht), und er selbst gleichsam ein Himmel in kleinem Abbilde wird, d.h. daß alles, was seinem Verstande und seinem Willen angehört, bei ihm in Zusammengesellung ist mit dem Guten und Wahren bei den Engeln, und also mit den Engeln selbst.

8774. "Und legte ihnen alle diese Worte vor", 2. Mose 19/7, bedeutet den Vorschlag nebst dem Einfluß.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "ihnen die Worte vorlegen", insofern es einen Vorschlag bezeichnet. Daß es zugleich mit dem Einfluß geschieht, kommt daher, daß durch reden, wenn vom Göttlichen, der Einfluß bezeichnet wird, wie Nr. 8772.

8775. "Die Jehovah ihm geboten hatte", 2. Mose 19/7, bedeutet, aus dem Göttlichen. Dies erhellt ohne Erklärung.

8776. "Und es antwortete das ganze Volk zugleich", 2. Mose 19/8, bedeutet die Aufnahme.

Dies erhellt aus der Bedeutung von antworten, insofern es die Aufnahme bezeichnet, wenn das Reden der Worte den Einfluß bedeutet: Nr. 8772. Daß antworten auch sonst die Aufnahme bezeichnet, sehe man Nr. 2941, 2957, denn es ist ein wechselseitiger Einfluß: Nr. 2919, 4096, 8340.

8777. "Und sprach: Alles, was Jehovah geredet hat, wollen wir tun", 2. Mose 19/8, bedeutet gemäß dem Einfluß vom Göttlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "tun, wie Jehovah geredet hat", insofern es bezeichnet dem göttlichen Einfluß gemäß, denn reden bedeutet Einfluß: Nr. 8772, und Jehovah das Göttliche.

8778. "Und Mose brachte die Worte des Volkes vor Jehovah", 2. Mose 19/8, bedeutet die Entsprechung und Verbindung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "die Worte vor Jehovah bringen", insofern es eine Entsprechung und die daraus hervorgehende Verbindung bezeichnet, denn es wird von einem Bund gehandelt, der mit dem Volke geschlossen werden soll, und weil Bündnisse durch beiderseitige Einwilligung geschlossen werden, deshalb geschieht hier ähnliches; daß nämlich Jehovah vorschlägt und das Volk antwortet, hier durch Mose, durch den das mit dem göttlich Wahren im Himmel verbundene Wahre vom Göttlichen vorgebildet wird: Nr. 8760, das vermittelnd ist. Aber ein Bund mit dem Menschen kann nicht anders geschlossen werden als dadurch, daß der Einfluß des Wahren vom Göttlichen aufgenommen wird, und alsdann durch Entsprechung. Denn wenn Oberes in Unteres einfließt, kann es nicht anders aufgenommen werden.

Was die Entsprechung sei und die Aufnahme durch sie, kann aus dem erhellen, was am Ende mehrerer Kapitel von der Entsprechung aller im Menschen befindlichen Dinge mit dem, was im Himmel ist, gezeigt wurde, wie auch ebendaselbst, daß alle Verbindung der natürlichen Dinge mit den geistigen, und im allgemeinen der Unteren mit den Oberen durch sie zustande kommt. Es ist nämlich keine Entsprechung möglich, wenn nicht das Untere durch Unterordnung dem Oberen unterworfen ist; wenn es aber unterworfen ist, dann wirkt das Obere im Unteren ganz wie die Ursache in ihrer Wirkung.

Hieraus kann man ersehen, wie es sich mit dem Gegenseitigen des Menschen verhält, wenn das Göttliche einfließt und mit der Verbindung, die hier im Buchstabensinn beschrieben wird durch die Art und Weise, in der die Bündnisse geschlossen werden, daß nämlich Jehovah durch einen Vermittler (internuntius) mit dem Volke spricht, und der Vermittler die Antwort zurückbringt; denn nur so kann die Verbindung mit dem Göttlichen vom Menschen begriffen werden.

8779. Vers 9: Und Jehovah sprach zu Mose: Siehe, Ich komme zu dir in einer dichten Wolke, damit das Volk höre, wenn Ich mit dir rede, und auch dir glaube ewiglich; und Mose verkündigte die Worte des Volkes vor Jehovah.

"Und Jehovah sprach zu Mose" bedeutet den Einfluß des Göttlichen durch das Wahre vom Göttlichen in betreff der Offenbarung;

"siehe, Ich komme zu dir in einer dichten Wolke" bedeutet, daß dieses in ganz natürlicher Weise geschehen werde;

"damit das Volk höre, wenn Ich mit dir rede" bedeutet, damit diejenigen, die der geistigen Kirche angehören, das Göttliche begreifen;

"und auch dir glaube ewiglich" bedeutet, damit der Glaube an das Wahre dauernd sein möge;

"und Mose verkündigte die Worte des Volkes vor Jehovah" bedeutet die Entsprechung und Verbindung.

8780. "Und Jehovah sprach zu Mose", 2. Mose 19/9, bedeutet den Einfluß des Göttlichen durch das Wahre vom Göttlichen in betreff der Offenbarung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, wenn von einer Offenbarung vom Göttlichen gehandelt wird, insofern es einen Einfluß bezeichnet. Daß sprechen auch in anderen Stellen den Einfluß bezeichnet, sehe man Nr. 5743, 7291, 7381, 8221, 8262, 8660; daß Jehovah das Göttliche ist, von dem die Offenbarung kommt, ist klar; und daß Mose das Wahre vom Göttlichen darstellt, durch das (die Offenbarung) kommt: Nr. 6771, 6827, 7014.

Daß es ein Einfluß ist in bezug auf die Offenbarung, erhellt aus dem Folgenden, wo es heißt: "Ich, Jehovah, komme zu dir in einer dichten Wolke, damit das Volk höre, wenn Ich mit dir rede und auch dir glaube ewiglich"; durch diese Worte wird die Offenbarung bezeichnet und auch die Beschaffenheit derselben.

Durch Offenbarung wird hier im inneren Sinn keine Offenbarung verstanden, wie sie dem israelitischen Volke vom Berge Sinai herab zuteil wurde, daß nämlich der Herr mit lauter Stimme redete und das umherstehende Volk hörte; es wird vielmehr eine Offenbarung verstanden, die nicht mit lauter Stimme geschieht, sondern inwendig im Menschen. Diese Offenbarung geschieht durch die Erleuchtung des inneren Gesichtes, d.h. des Verstandes, wenn der Mensch, der in der Neigung zum Wahren aus dem Guten ist, das Wort liest. Diese Erleuchtung kommt dann aus dem Licht des Himmels, das vom Herrn als der Sonne daselbst ausgeht. Durch dieses Licht wird der Verstand ebenso erleuchtet wie das äußere Gesicht, welches das des Auges ist, von dem Licht aus der Sonne der Welt.

Wenn der Verstand von diesem göttlichen Licht erleuchtet wird, dann wird er als Wahrheit inne, was wahr ist, erkennt es innerlich an und sieht es gleichsam. So ist die Offenbarung bei denen, die in der Neigung zum Wahren aus dem Guten sind, wenn sie das Wort lesen. Diejenigen dagegen, die in der Neigung zum Wahren aus dem Bösen sind, d.h. nur um der Ehrenstellen, des Gewinnes, des guten Rufes und ähnlicher Dinge willen die Wahrheiten zu wissen begehren, sehen sie nicht, sondern sehen nur das, was die Lehre ihrer Kirche bestätigt, sei es nun wahr oder falsch. Das Licht, das sie alsdann erleuchtet, ist kein göttliches Licht aus dem Himmel, sondern ein sinnliches Licht, wie es bei den Höllischen ist, und dieses Licht wird bei der Gegenwart des Himmelslichtes zu lauter Finsternis; wenn solche das Wort lesen, sind sie ganz blind für das Wahre, das nicht mit ihrer Lehre übereinstimmt. Wenn z.B. diejenigen, die in den Glauben allein das Heil setzen, das Wort lesen, so achten sie ganz und gar nicht auf das, was in demselben von der Liebe und Liebtätigkeit gesagt wird, ja, sie sehen es gar nicht, denn es fällt in den Schatten ihres Gesichtes, wie etwas, was auf der Seite oder hinter dem Rücken ist. Ebenso wie das jüdische Volk, das sich allen übrigen im ganzen Weltkreise vorzieht, aber nicht sieht, daß es der Herr ist, der bei den Propheten verstanden wird, wie deutlich es auch gesagt wird. Der Grund ist, weil sie nur das sehen, was ihre Lehre vom Messias bestätigt, nämlich daß er kommen werde als ein großer Held, größere Wunder tun werde als Moses und sie in das Land Kanaan einführen werde, und daß sie dann alle mit großer Pracht einziehen und die Bitten der Völker hören werden, die den Saum ihrer Kleider ergreifen, um sie begleiten zu dürfen. Weil dieses ihre Lehre ist, so sehen sie nichts vom Herrn. Es ist ihnen wie Finsternis; und so verhält es sich auch mit ihren übrigen Irrtümern.

Hieraus kann man erkennen, wie es sich mit der Offenbarung des Wahren aus dem Worte verhält.

8781. "Siehe, Ich komme zu dir in einer dichten Wolke", 2. Mose 19/9, bedeutet, daß dieses in einer höchst natürlichen Weise geschehen werde.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "zu dir kommen", wenn es von Jehovah zu Mose gesagt wird, durch den das Wahre vom Göttlichen, das der geistigen Kirche angehört, vorgebildet wird: Nr. 8760, insofern es eine Offenbarung bezeichnet. Und aus der Bedeutung der dichten Wolke, insofern sie ausdrückt, daß es in ganz natürlicher Weise geschehe, nämlich so, wie das Wort des Alten Testamentes im Buchstaben ist. Daß die Wolken das Wort im Buchstabensinn bezeichnen, sehe man in der Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18, und Nr. 4060, 4391, 5922, 6343 E, 6752, 8106, 8443.

Die Dichtigkeit bedeutet das Dunkle, wie nämlich das Denken des Menschen, aus dem bloß sinnlichen, d.h. aus dem ganz natürlichen Lichte beschaffen ist; und in dieser waren zu jener Zeit die Nachkommen Jakobs und auch heutigen Tages die Juden in betreff des Göttlichen, denn das Göttliche kann keinem anders erscheinen, als gemäß dem Zustand seines Lebens und der daraus hervorgehenden Auffassung. Daher ist das himmlische Licht für die, welche in der Selbstliebe und Weltliebe befangen sind, was bei jenem Volke mehr als bei anderen der Fall war, wie eine dichte Wolke. Das Wort im Buchstabensinn, besonders das prophetische, erscheint auch wirklich nicht anders im Verhältnis zu seinem inneren Sinn. In seinem inneren Sinn aber ist es ein Licht, ähnlich wie das Licht der Sonne oberhalb der Wolken, und dieses Licht wird im Worte Herrlichkeit genannt. Deshalb wird auch im Wort gesagt, Jehovah fahre auf den Wolken, reite und fliege auf ihnen, habe Seine Gewalt auf ihnen, und der Herr werde kommen auf den Wolken des Himmels, und dergleichen mehr, was nimmermehr von Jehovah, d.h. vom Herrn gesagt worden wäre, wenn es nicht das Licht des Wahren bezeichnete, in dem Er selbst im Himmel ist, und die Wolken den Schatten des Wahren, in dem diejenigen sich befinden, die unterhalb sind.

8782. "Damit das Volk höre, wenn Ich mit dir rede", 2. Mose 19/9, bedeutet, damit diejenigen, die der geistigen Kirche angehören, das Göttliche begreifen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hören, insofern es soviel ist als wahrnehmen, worüber Nr. 5017, somit begreifen. Aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, die hier das Volk sind, insofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen, worüber öfter; und aus der Bedeutung von "wenn Ich mit dir rede", insofern es das göttlich Wahre bezeichnet; denn die Stimme Jehovahs ist das göttlich Wahre: Nr. 219, 220, 3563, 6971, also auch seine Rede.

8783. "Und auch dir glaube ewiglich", 2. Mose 19/9, bedeutet, damit der Glaube an das Wahre dauernd sein möge.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, insofern er das Wahre vom Göttlichen darstellt, worüber Nr. 6771, 6827, 7014; aus der Bedeutung von glauben, insofern es den Glauben bezeichnet; und aus der Bedeutung von ewiglich, insofern es soviel ist als andauernd. Es verhält sich aber damit auf folgende Weise:

Das göttlich Wahre wird von keinem aufgenommen, wenn es nicht seiner Fassungskraft angemessen ist, somit nur dann, wenn es in natürlicher Form und Art erscheint, denn der menschliche Geist begreift zuerst nichts als Irdisches und Weltliches und gar nichts Geistiges und Himmlisches; deswegen würde er das Geistige und Himmlische, wenn es nackt hingestellt würde, verwerfen, als ob es nichts wäre, gemäß den Worten des Herrn bei

Joh.3/12: "Wenn ihr nicht glaubet, wenn Ich euch von irdischen Dingen sage, wie werdet ihr glauben, wenn Ich euch von himmlischen Dingen sage?".

Noch weniger diejenigen, die vor der Ankunft des Herrn lebten, die zuletzt in solcher Blindheit waren, daß sie, weil sie nichts (Geistiges) wissen wollten, auch nichts wußten von dem Leben nach dem Tode, von dem inneren Menschen, von der Liebtätigkeit und dem Glauben und von anderen himmlischen Dingen. Sie verwarfen solches, weil sie Widerwillen dagegen hatten; denn wer das Irdische und Weltliche zu seinem Zwecke macht, d.h. über alles liebt, der hat einen Widerwillen gegen das Geistige und hat beinahe schon vor dem Namen einen Abscheu. Fast ebenso ist es heutzutage: Die Gelehrten der Welt glauben zwar, daß sie das Wort besser auffassen könnten, wenn das Himmlische nackt dargelegt und nicht so einfach geschrieben wäre, aber sie irren sich sehr. Sie würden es dann noch mehr als die Einfältigen verworfen haben, weil sie kein Licht, sondern nur Finsternis in demselben gesehen hätten; denn diese bringt die menschliche Gelehrsamkeit mit sich bei denen, die ihrer Einsicht vertrauen und daher sich über andere erheben. Daß solches den Weisen verborgen und den Unmündigen, d.h. den Einfältigen geoffenbart ist, lehrt der Herr bei Matth.11/25,26 und Luk.10/21. Es geht auch deutlich daraus hervor, daß gerade die Gelehrten die sogenannten Atheisten und Naturalisten sind, das weiß die Welt und sie selbst wissen es auch.

8784. "Und Mose verkündigte die Worte des Volkes vor Jehovah", 2. Mose 19/9, bedeutet die Entsprechung und Verbindung.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 8778 erklärt worden ist, wo die gleichen Worte sind.

8785. Vers 10-13: Und Jehovah sprach zu Mose: Gehe zum Volke und heilige sie heute und morgen, und sie sollen ihre Kleider waschen. Und sollen bereit sein auf den dritten Tag, denn am dritten Tage wird Jehovah hinabsteigen vor den Augen des ganzen Volkes auf den Berg Sinai. Und mache Schranken für das Volk ringsumher, und sprich: Hütet euch, daß ihr nicht hinaufsteiget auf den Berg, noch sein Ende berühret, denn jeder, der den Berg berührt, soll des Todes sterben. Keine Hand soll ihn berühren, sondern er soll gesteinigt oder erschossen werden, sei es ein Tier oder ein Mensch, er soll nicht leben; beim Blasen des Jobelhornes sollen sie den Berg hinaufsteigen.

"Und Jehovah sprach zu Mose" bedeutet eine Offenbarung in betreff der Vorbereitung;

"gehe zum Volke" bedeutet die Verbindung;

"und heilige sie heute und morgen" bedeutet die Umhüllung des Inneren, so daß sie jetzt und nachher im Heiligen des Glaubens erscheinen können;

"und sie sollen ihre Kleider waschen" bedeutet die Reinigung der Wahrheiten;

"und sollen bereit sein auf den dritten Tag" bedeutet die Vorbereitung sei dann vollständig;

"denn am dritten Tage" bedeutet am Ende, wenn sie bereit seien zur Aufnahme;

"wird Jehovah hinabsteigen vor den Augen des ganzen Volkes" bedeutet die Ankunft des Herrn und alsdann die Erleuchtung;

"auf den Berg Sinai" bedeutet in das Gute, dem das Wahre eingepflanzt werden müsse;

"und mache Schranken für das Volk ringsumher" bedeutet die Ausbreitung gegen den Himmel hin dürfe nicht weiter gehen als bis zu den geistigen Sphären des Guten;

"und sprich: Hütet euch, daß ihr nicht hinaufsteiget auf den Berg" bedeutet, durchaus nicht bis zu den himmlischen Gesellschaften, die in dem Guten der Liebe sind;

"noch sein Ende berühret" bedeutet, nicht einmal bis zu dem Dazwischenliegenden;

"denn jeder, der den Berg berührt, soll des Todes sterben" bedeutet, wer von der geistigen Kirche bis zu den himmlischen Gesellschaften vordringe, der gehe zugrunde;

"keine Hand soll ihn berühren" bedeutet diejenigen, die durch Selbstvertrauen sich eindrängen;

"sondern er soll gesteinigt werden" bedeutet, ihre Glaubenswahrheiten würden zugrunde gehen;

"oder erschossen werden" bedeutet, auch das geistig Gute;

"sei es ein Tier oder ein Mensch, er soll nicht leben" bedeutet, das Gute und Wahre verliere sein geistiges Leben;

"beim Blasen des Jobelhornes" bedeutet diejenigen, die ein Innewerden des allgemeinen himmlisch Guten haben;

"sollen sie den Berg hinaufsteigen" bedeutet die Ausbreitung bis zu den Himmlischen.

8786. "Und Jehovah sprach zu Mose", 2. Mose 19/10, bedeutet eine Offenbarung in betreff der Vorbereitung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, wenn es von Jehovah gesagt wird, insofern es eine Offenbarung vom Göttlichen bezeichnet.

Daß es eine Offenbarung in Beziehung auf die Vorbereitung sei, erhellt aus dem Folgenden, denn in demselben wird davon gehandelt, wie sie zur Aufnahme des Wahren vom Göttlichen vorbereitet werden müssen.

8787. "Gehe zum Volke", 2. Mose 19/10, bedeutet die Verbindung.

Dies erhellt aus der jetzt eintretenden vorbildlichen Bedeutung Moses, insofern er das Wahre vom Göttlichen darstellt, das unterhalb des Himmels ist, worüber Nr. 8760; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, die hier das Volk sind, zu dem er gehen sollte, insofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen, wovon öfter.

Zum Volke gehen, wenn es von Jehovah gesagt wird, bedeutet die Verbindung, weil das Wahre vom Göttlichen, das durch Mose vorgebildet wird, das Göttliche vermittelt, wenn es den Angehörigen der Kirche (zuteil wird); denn um die Verbindung herzustellen, die hier durch den Bund zwischen Jehovah und dem Volke vorgebildet wird, muß eine Vermittlung eintreten. Daher wird auch durch Mose das Wahre vom Göttlichen unterhalb des Himmels, das verbunden ist mit dem göttlich Wahren im Himmel, vorgebildet: Nr. 8760; und zwar wegen der Vermittlung.

8788. "Und heilige sie heute und morgen", 2. Mose 19/10, bedeutet die Umhüllung des Inneren, so daß sie jetzt und nachher im Heiligen des Glaubens erscheinen können.

Dies erhellt aus der Bedeutung von heiligen, insofern es soviel ist als zubereiten, daß sie im Heiligen in Ansehung des Äußeren erscheinen können; und weil dies durch die Umhüllung des Inneren geschieht, deshalb wird auch dieses unter heiligen verstanden.

Daß heute und morgen soviel ist als jetzt und nachher, ist klar. Wie es sich damit verhalte, soll mit wenigem gesagt werden:

Die bei den Juden errichtete Kirche war nicht Kirche in Beziehung auf sie selbst, sondern nur ein Vorbild der Kirche; denn damit eine Kirche da sei, muß bei dem Menschen der Kirche Glaube an den Herrn sein und auch Liebe zu Ihm, wie auch Liebe gegen den Nächsten; diese Dinge bilden die Kirche. Sie waren aber nicht bei dem Volke, das Jakob genannt wurde, denn dieses erkannte den Herrn nicht an, somit wollte es auch nichts vom Glauben an Ihn und noch weniger von der Liebe zu ihm oder zum Nächsten hören; denn es war in der Selbstliebe und Weltliebe, welche Arten der Liebe ganz und gar der Liebe zum Herrn und der Liebe zum Nächsten entgegengesetzt sind. Ein solches Wesen war bei diesem Volke eingewurzelt von ihren ersten Eltern (Stammvätern) her. Daher kommt es, daß bei diesem Volke keine (wahre) Kirche errichtet sondern nur das, was zur Kirche gehört, vorgebildet werden konnte.

Eine Kirche wird vorgebildet, wenn der Mensch den Gottesdienst in äußerliche Dinge setzt, aber in solche, die den himmlischen Dingen entsprechen, alsdann wird durch das Äußere das Innere vorgebildet, und das Innere tritt im Himmel hervor, wodurch dann eine Verbindung stattfindet.

Damit nun das Volk der Israeliten (die Kirche) vorbilden konnte, wurde das Innere derselben, weil es ohne Glauben und ohne Liebe zum Himmel und zugleich voller Eigenliebe und Weltliebe war, umhüllt. Auf diese Weise konnte das Äußere mit den Geistern, und durch diese mit den Engeln ohne das Innere in Verbindung treten. Wäre daher ihr Inneres nicht verhüllt worden, so wäre auch dieses an den Tag getreten, und dann wäre das Vorbildliche zugrunde gegangen, weil Häßliches hervorgebrochen und (alles) befleckt (und verunreinigt) hätte. Dieses Volk konnte mehr als jedes andere so umhüllt werden, weil es mehr als die anderen das Äußere anbetete und in dieses das Heilige, ja sogar das Göttliche setzte.

Hieraus kann man erkennen, was unter heiligen verstanden wird, nämlich die Umhüllung des Inneren, damit sie im Heiligen des Glaubens erscheinen können, aber nicht für sie selbst (oder die Umhüllung), sondern für die Engel bei ihnen.

Man sehe was über dieses Volk und über die Errichtung der Kirche bei ihnen früher nachgewiesen worden ist: Nr. 4208, 4281, 4288, 4289, 4293, 4307, 4314, 4316, 4317, 4429, 4433, 4444, 4459, 4844, 4847, 4865, 4899, 4911, 4912, 4500, 7048, 7051, 8588.

Daß die Heiligungen bei ihnen nichts anderes waren, als Scheinbarkeiten des Heiligen im Äußeren, jedoch ohne irgend etwas Heiliges in ihnen, kann aus den religiösen Gebräuchen ersehen werden, durch die sie geheiligt wurden, nämlich durch Opfer, durch Waschungen, Blutbesprengungen und Salbungen, lauter Dinge, die das Innere gar nicht berühren.

8789. "Und sie sollen ihre Kleider waschen", 2. Mose 19/10, bedeutet die Reinigung der Wahrheiten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Waschen, insofern es ein Vorbild der Reinigung von geistiger Unsauberkeit ist, worüber Nr. 3147, 5954E; und aus der Bedeutung der Kleider, insofern sie Wahrheiten bezeichnen, worüber Nr. 4545, 4763, 5248, 5319, 5954, 6914, 6918.

8790. "Und sollen bereit sein auf den dritten Tag", 2. Mose 19/11, bedeutet, die vollständige Vorbereitung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von bereit sein, insofern es eine Vorbereitung durch Heiligung bezeichnet, worüber gleich oben; und aus der Bedeutung des dritten Tages, insofern er einen vollen Zustand bezeichnet, worüber Nr. 7715, also die vollständige Vorbereitung.

8791. "Denn am dritten Tage", 2. Mose 19/11, bedeutet am Ende, wenn sie bereit seien zur Aufnahme. Dies erhellt aus dem nun Folgenden.

8792. "Wird Jehovah hinabsteigen vor den Augen des ganzen Volkes", 2. Mose 19/11, bedeutet die Ankunft des Herrn und die Erleuchtung alsdann.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hinabsteigen, wenn es von Jehovah gesagt wird, d.h. vom Herrn, insofern es Seine Gegenwart durch Einfluß bezeichnet, also die Ankunft; diese Ankunft des Herrn wird verstanden unter dem Hinabsteigen Jehovahs vor den Augen des ganzen Volkes.

Die Erscheinung Jehovahs war vor den Augen des ganzen Volkes in äußerer Gestalt, weil es Seine Gegenwart nicht anders wahrnehmen konnte; denn das Innere desselben war ohne das Gute und Wahre, in dem der Herr bei anderen gegenwärtig ist: Nr. 8787.

Die Erleuchtung, die alsdann stattfand, wird bezeichnet durch "vor den Augen des ganzen Volkes", denn das Auge ist im inneren Sinn der Verstand, und daher bedeutet das Sehen des Auges die Wahrnehmung des Glaubens, die aus dem Himmelslichte ist. "Vor den Augen" bedeutet daher die Erleuchtung.

Daß das Auge den Verstand und das Sehen desselben die Wahrnehmung des Glaubens bezeichnet, sehe man Nr. 4403-4421, 4523-4534.

8793. "Auf den Berg Sinai", 2. Mose 19/11, bedeutet in das Gute, dem das Wahre eingepflanzt werden muß.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Berges Sinai, insofern er das Gute bezeichnet, in das die Glaubenswahrheiten eingepflanzt werden sollen, worüber Nr. 8753.

Von dem Wahren, das dem Guten eingepflanzt werden muß, wird in dem folgenden Kapitel gehandelt werden. Die Zehn Gebote, die damals vom Berge Sinai herab verkündigt wurden, sind die inneren Wahrheiten, und die Gesetze und Satzungen, die ihnen in den folgenden Kapiteln geboten werden, sind die äußeren Wahrheiten; durch diese und jene wird das Wahre bezeichnet, das dem Guten eingepflanzt werden muß.

8794. "Und mache Schranken für das Volk ringsumher", 2. Mose 19/12, bedeutet, die Ausbreitung gegen den Himmel solle nicht weiter gehen als bis zu den geistigen Sphären des Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Schranken setzen ringsumher, insofern es die Ausbreitung der Sphäre zum Himmel bis zu gewissen Grenzen bezeichnet, die durch das Gute eines jeden bestimmt sind. Und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, die hier das Volk sind, insofern sie diejenigen darstellen, die in dem geistig Guten sind, in welches das Wahre eingepflanzt werden soll; denn dieser Zustand des Guten bei denen, die der geistigen Kirche angehören, wird in diesem Kapitel, Nr. 8753, und in dem folgenden Kapitel beschrieben. Daher kommt es, daß durch "mache Schranken für das Volk ringsumher" bezeichnet wird, die Ausbreitung zum Himmel solle nicht weiter gehen als bis zu den geistigen Sphären des Guten.

Was durch die Ausbreitung zum Himmel bis zu den geistigen Sphären des Guten verstanden wird, kann von niemand erkannt werden außer durch Offenbarung. Es verhält sich aber damit in folgender Weise:

Alles Gute, das dem Menschen durch die Wiedergeburt vom Herrn gegeben wird, hat eine Ausbreitung bis zu den Gesellschaften im Himmel. Diese Ausbreitung ist bei einem jeden in betreff des Maßes und der Beschaffenheit verschieden: in betreff des Maßes, wenn sie zu den entfernteren Grenzen dringt; in betreff der Beschaffenheit, wenn sie mehr dem Inneren oder mehr dem Äußeren des Himmels zugewendet ist. Das Gute selbst fließt bei dem Menschen vom Herrn ein durch himmlische Gesellschaften (oder Vereine), die rings um ihn sind. Es gibt kein Gutes ohne Einfluß durch (solche) Gesellschaften. Die Gesellschaften des Himmels stehen in einem ununterbrochenen Zusammenhang ringsumher und nirgends erscheint eine Kluft (oder Lücke).

Ebenso verhält es sich mit allem und jedem, was dem Guten angehört und seine Beschaffenheit bildet. Wenn daher der Mensch wiedergeboren wird, so besteht die Bereicherung mit Gutem in nichts anderem, als in der Einführung in Engelsvereine und in der Verbindung mit ihnen. Man sehe auch Nr. 4067, 4073, 4077, 6598-6613.

Dies wurde (mir) auch durch lebendige Erfahrung öfter gezeigt. Es wurde nämlich bisweilen (die Verbindung) mit gewissen Gesellschaften aufgehoben und alsdann blieb nur so viel Leben und solches Leben zurück, als das Maß und die Beschaffenheit der Ausbreitung zu den übrigen Gesellschaften war, und wenn die Verbindung mit mehreren Gesellschaften aufgehoben wurde, dann geriet das Leben in Not und begann gleichsam zu erlöschen. Ein jeder Engel, Geist und Mensch hat eine geistige Sphäre, und zwar gemäß seiner Ausbreitung zu den Gesellschaften; diese Ausbreitung geht nicht bis in die Gesellschaften selbst hinein, sondern nur bis in die Sphäre ihres Guten.

Dies sind Geheimnisse, die dem Menschen (hienieden) unbekannt, aber im anderen Leben höchst bekannt sind. Die Ursache, daß sie dem Menschen unbekannt sind, liegt darin, daß der Mensch heutzutage glaubt, er habe das Leben in sich selber, und er könne daher ohne Zusammengesellung mit Geistern und Engeln leben, also ohne Verbindung mit dem Himmel. Hierin täuscht er sich aber ganz und gar, denn alles Leben des Menschen kommt vom Herrn durch Gesellschaften.

Ferner muß man wissen, daß die Ausbreitung des Lebens derer, die der geistigen Kirche angehören, bis zu den Engelssphären im zweiten Himmel geht, welcher der geistige heißt, nicht aber bis zum dritten Himmel, wo die Himmlischen sind. Der Grund ist, weil der Mensch der geistigen Kirche das Göttliche nicht aufnehmen kann, wie es im innersten oder dritten ist, wo die Himmlischen sind, sondern bloß in so allgemeiner Weise, daß es nicht zu ihrer Wahrnehmung gelangt, und dies darum, weil die Geistigen nicht einmal zur ersten Grenze des Guten, in dem die Himmlischen sind, gelangen können: Nr. 2718, 3833, 6500, 8521.

Hieraus erhellt, was darunter verstanden wird, daß die Ausbreitung gegen den Himmel hin nicht über die geistigen Sphären des Guten hinausgehen solle, was dadurch bezeichnet wird, daß er Schranken für das Volk ringsherum machen sollte; dann auch, was unter dem Folgenden verstanden wird. Man merke aber auch, daß, wie diejenigen, die im Guten sind, nach der Beschaffenheit und dem Maße ihres Guten eine Ausbreitung (ihrer Sphäre) bis zu den Engelsgesellschaften haben; ebenso diejenigen, die im Bösen sind, nach der Beschaffenheit und dem Maß ihres Bösen eine Ausbreitung bis zu den höllischen Gesellschaften haben; und ferner, daß ein jeder im anderen Leben unter diejenigen kommt, mit denen er im Leben des Leibes in Verbindung gestanden war. Die herrschende Liebe eines jeden bestimmt dieses, denn sie ist es, welche die Lebenssphäre eines jeden bildet, und sich je nach ihrer Beschaffenheit und ihrem Maße ausbreitet.

8795. "Und sprich: Hütet euch, daß ihr nicht hinaufsteiget auf den Berg", 2. Mose 19/12, bedeutet, durchaus nicht bis zu den himmlischen Gesellschaften, die in dem Guten der Liebe sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hinaufsteigen, insofern es ausdrückt, zum Göttlichen (vordringen), das im oberen Himmel ist; und aus der Bedeutung des Berges, insofern er das Gute der Liebe daselbst bezeichnet, worüber Nr. 4210, 6435, 8327, 8758. Wie es sich damit verhält, erhellt aus dem, was Nr.

8794 erklärt worden ist.

8796. "Noch sein Ende berühret", 2. Mose 19/12, bedeutet, nicht einmal zu dem Dazwischenliegenden.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Endes, insofern es das Dazwischenliegende bezeichnet, denn das himmlische Reich des Herrn, d.h. der innerste oder dritte Himmel ist von dem geistigen Reich, das der zweite oder mittlere Himmel ist, durch ein Dazwischenliegendes unterschieden. Durch dieses fließt das himmlische Reich in das geistige Reich ein, nicht aber umgekehrt; denn jeder Einfluß geht durch Vermittlung vom Inneren zum Äußeren, nicht aber vom Äußeren zum Inneren: Nr. 5259, 5779, woraus erhellt, daß das Dazwischenliegende die äußerste Grenze bildet, und daß diejenigen, die im geistigen Reich sind, nicht einmal bis zu den ersten Grenzen des himmlischen Reiches hinanreichen können: Nr. 2718, 3833, 6500, 8521.

Daher kommt es, daß durch "hütet euch, daß ihr nicht sein Ende berührt" bezeichnet wird, daß keine Ausbreitung sein dürfe zu den himmlischen Gesellschaften, die in dem Guten der Liebe sind, nicht einmal zu dem Dazwischenliegenden.

8797. "Denn jeder, der den Berg berührt, soll des Todes sterben", 2. Mose 19/12, bedeutet, daß, wer von der geistigen Kirche bis zu den himmlischen Gesellschaften vordringe, zugrunde gehe.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Berges, insofern er das Gute der Liebe bezeichnet, worüber Nr. 8795. Hier das göttlich Gute der göttlichen Liebe im innersten Himmel, weil das Volk unterhalb das geistige Reich des Herrn vorbildete, das der mittlere Himmel ist. Aus der Bedeutung von berühren, insofern es heißt bis dahin dringen, hier sich hineindrängen, worüber folgen wird. Und aus der Bedeutung von "des Todes sterben", insofern es soviel ist als zugrunde gehen. Es verhält sich damit in folgender Weise:

Diejenigen, die dem geistigen Reich des Herrn angehören, können nicht in das himmlische Reich einfließen, weil dasselbe höher oder inwendiger ist und jenes unterhalb oder äußerlicher; denn was äußerlicher oder unterhalb ist, kann nicht in das, was oberhalb oder inwendiger ist, einfließen: Nr. 5259, 5779. Dennoch geschieht es bisweilen, daß solche, die im unteren Himmel sind, in den höheren Himmel hinaufzusteigen begehren, und zwar aus einer schlimmen Begierde, die aus Stolz, aus Herrschsucht oder aus Neid hervorgegangen ist. Die nun solches versuchen, werden zuweilen eingelassen, aber dann erleiden sie Hartes, sie werden von Angst ergriffen und zuletzt von Schmerz und auch von Blindheit, wobei ihre Einsicht und ihre Glückseligkeit verlorengeht. Deshalb stürzen sie wie dem Tode nahe hinaus und kommen nicht eher wieder zu Atem, als bis sie aus dem Himmel hinabgestürzt sind. Ein solches Schicksal wird denen zuteil, die aus einem unteren Himmel durch die Begierde des Stolzes, der Herrschsucht oder des Neides in einen oberen Himmel eindringen. Der Grund ist, weil das Gute der Liebe in einem solchen Himmel verhältnismäßig wie ein verzehrendes Feuer ist, und das Glaubenswahre daselbst wie ein feuriges Licht, welches das Gesicht derer blendet, die hineindringen.

Diese Dinge sind es, die im inneren Sinn darunter verstanden werden, daß das israelitische Volk den Berg Sinai, wo Jehovah war, nicht berühren durfte. Ebenso würde es sich mit denen verhalten, die in dem himmlischen Reich sind, wenn sie etwa versucht würden, zum Göttlichen aufzusteigen. Desgleichen mit denen, die unterhalb des Himmels sind, wenn sie in den Himmel aufzusteigen begehren. Daß solche Hartes erleiden, sehe man Nr. 4225, 4226, 4299, 5057, 5058.

8798. "Keine Hand soll ihn berühren", 2. Mose 19/13, bedeutet diejenigen, die durch irgendein Selbstvertrauen sich eindrängen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von berühren, nämlich den Berg, insofern es bezeichnet, sich eindrängen in das himmlische göttlich Gute, worüber Nr. 8797; und aus der Bedeutung der Hand, insofern sie die Macht bezeichnet, worüber Nr. 4931-4937, 5327, 5328, 6292, 6947, 7188, 7189, 7518, 7673, 8050, 8153, 8281; daher auch das Vertrauen auf sich selbst: Nr. 878, 5544.

8799. "Sondern er soll gesteinigt werden", 2. Mose 19/13, bedeutet, daß seine Glaubenswahrheiten zugrunde gehen werden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von steinigen, insofern es die Strafe für das Falsche und die Verletzung des Wahren bezeichnet, worüber Nr. 5156, 7456, 8575. Daß diese Strafe diejenigen trifft, die vermöge ihres Selbstvertrauens in einen Himmel, der oberhalb ist, zum Göttlichen aufsteigen wollen, kommt daher, weil dann alle Einsicht, die sie früher hatten, zugrunde geht. Daß sie dann mit Blindheit geschlagen werden, sehe man Nr. 8797.

8800. "Oder erschossen werden", 2. Mose 19/13, bedeutet, auch das geistig Gute gehe zugrunde.

Dies erhellt aus der Bedeutung von erschießen, insofern es ausdrückt zugrunde gehen in Ansehung des geistig Guten, denn durch den Bogenschützen wird der geistige Mensch bezeichnet Nr. 2686, 2709, 6422.

8801. "Sei es ein Tier oder ein Mensch, er soll nicht leben", 2. Mose 19/13, bedeutet, daß das Gute und Wahre sein geistiges Leben verliere.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Tieres, insofern es die Neigung des Guten bezeichnet, worüber Nr. 45, 46, 142, 143, 246, 714, 715, 776, 2179, 2180, 3218, 3519, 5198, 7523; aus der Bedeutung des Mannes (oder Menschen), insofern er das Wahre bezeichnet, worüber Nr. 3134, 3459, 7716; und aus der Bedeutung von leben, insofern es das geistige Leben bezeichnet, worüber Nr. 5890. Daher heißt "nicht leben", es verlieren.

Das Gute und Wahre verliert sein Leben, wenn man den Einfluß vom Herrn nicht mehr empfindet (oder inne wird), denn daraus hat beides sein Leben. Das Gute und Wahre selbst erscheint alsdann zwar dem äußeren Anschein nach als Gutes und Wahres, jedoch nur wie ein Gemaltes, das an sich nicht lebendig ist.

HG 8802

8802. "Beim Blasen des Jobelhornes", 2. Mose 19/13, bedeutet diejenigen, die ein allgemeines Innewerden des himmlisch Guten haben.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "beim Blasen des Jobelhornes", oder was dasselbe ist, "beim Hören des Schalles der Posaune", insofern es ein allgemeines Innewerden des himmlisch Guten bezeichnet, denn durch Hören wird das Innewerden bezeichnet: Nr. 5017, 8361, und Jobelhorn oder Schall der Posaune bedeutet das himmlisch Gute.

Die Ursache, warum durch Schall der Posaune oder des Jobelhornes das himmlisch Gute bezeichnet wird, liegt darin, daß die musikalischen Instrumente vermöge ihres Tones den Neigungen des Guten und Wahren entsprechen, die Saiteninstrumente den Neigungen des Wahren und die Blasinstrumente den Neigungen des Guten: Nr. 418, 419, 420, 4138, 8337. Weil die Posaune ein Blasinstrument war und einen starken Ton hatte, entsprach sie den Neigungen des himmlisch Guten, weshalb auch das Jubeljahr danach benannt war, durch das die Ehe des Guten und Wahren im innersten Himmel vorgebildet wurde. Daher kommt es nun, daß durch Blasen des Jobelhornes diejenigen bezeichnet werden, die ein allgemeines Innewerden des himmlisch Guten haben.

Unter denen, die ein allgemeines Innewerden des himmlisch Guten haben, werden diejenigen verstanden, welche die Vermittler sind zwischen dem himmlischen und dem geistigen Reiche des Herrn, durch die deshalb der Einfluß, die Mitteilung und Verbindung stattfindet, man sehe Nr. 8787, 8796. Diese haben eine Ausbreitung bis zu den himmlischen Gesellschaften, was dadurch bezeichnet wird, daß sie den Berg hinaufsteigen sollten. Diese Vermittler werden durch Mose vorgebildet: Nr. 8787 und auch durch Aharon, denen es gestattet wurde, den Berg hinaufzusteigen: 2. Mose 19/24f.

Was die Ausbreitung (der Sphären) bis zu den Engelsgesellschaften ist, und daß dieselbe so beschaffen ist wie das Gute eines jeden, sehe man Nr. 8794. Ein allgemeines Innewerden findet aber bei denen statt, die im geistig Guten sind und den allgemeinen Einfluß des Guten aus dem oberen Himmel, hier aus dem innersten Himmel aufnehmen können; solche werden verstanden unter denen, die den Berg hinaufsteigen sollen beim Blasen des Jobelhornes.

8803. "Sollen sie den Berg hinaufsteigen", 2. Mose 19/13, bedeutet die Ausbreitung bis zu den Himmlischen.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 8794, 8795 und auch Nr. 8802 gesagt und gezeigt worden ist.

8804. Vers 14,15: Und Mose stieg vom Berge hinab zum Volk, und heiligte das Volk, und sie wuschen ihre Kleider. Und er sprach zum Volke: seid bereit auf den dritten Tag, und nahet euch keinem Weibe.

"Und Mose stieg vom Berge hinab zum Volk" bedeutet das Hinzuwenden und die Vorbereitung durch das Wahre vom Göttlichen zur Aufnahme der Wahrheiten im Guten;

"und heiligte das Volk" bedeutet die Umhüllung des Inneren, so daß sie im Heiligen des Glaubens erscheinen konnten;

"und sie wuschen ihre Kleider" bedeutet die Reinigung der Glaubenswahrheiten;

"und er sprach zum Volke: seid bereit auf den dritten Tag" bedeutet die volle Vorbereitung;

"und nahet euch keinem Weibe" bedeutet die Reinigung des Guten des Glaubens.

8805. "Und Mose stieg vom Berge hinab zum Volk", 2. Mose 19/14, bedeutet das Hinzuwenden und die Vorbereitung durch das Wahre vom Göttlichen zur Aufnahme der Wahrheiten im Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hinabsteigen, wenn es von Mose gesagt wird, durch den das Wahre vom Göttlichen vorgebildet wird, insofern es das Hinzuwenden bezeichnet und auch die Vorbereitung durch dasselbe. Aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, insofern er das Wahre vom Göttlichen darstellt, worüber Nr. 8760, 8787, und auch das Vermittelnde: Nr. 8787, somit auch das Vorbereitende und Hinzuwendende. Aus der Bedeutung des Berges, insofern er das Göttliche im Himmel bezeichnet, somit den Himmel; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, insofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen, also die, welche im Wahren sind, durch welches das Gute (sich gestaltet), und in dem Guten, aus dem das Wahre (hervorgeht). Hier in dem Guten, in dem die Wahrheiten aufgenommen werden müssen.

Es ist wichtig zu wissen, was insonderheit durch den Berg Sinai bezeichnet wird, ferner, was durch das Volk Israel vorgebildet wird, und auch, was durch Mose in diesem Kapitel und in den folgenden Büchern des zweiten Buches Mose (vorgebildet wird).

Der Berg Sinai bedeutet insbesondere den Himmel, aus dem die Wahrheiten vom Herrn einfließen, daher wird dadurch, daß Jehovah hinabstieg auf diesen Berg, Seine Gegenwart im Himmel ausgedrückt, und weil der Himmel, in dem Jehovah, d.h. der Herr ist, durch den Berg Sinai bezeichnet wird, so bedeutet dieser auch die Vereinigung des göttlich Guten mit dem göttlich Wahren daselbst, denn dadurch ist der Himmel ein Himmel.

Durch das Volk oder Israel neben diesem Berge wird die geistige Kirche vorgebildet in Ansehung des Guten, in das die Glaubenswahrheiten eingepflanzt werden müssen. Es wurde schon früher gezeigt, daß bei den Angehörigen der geistigen Kirche zwei Zustände eintreten, ein früherer, wenn sie durch die Wahrheiten zum Guten geführt werden, und ein späterer, wenn sie im Guten sind und daraus im Wahren. Hier, wenn sie in dem Guten sind, in das die Wahrheiten eingepflanzt werden müssen. Dies ist der mittlere Zustand zwischen dem früheren und dem späteren. Die Wahrheiten aber, die dem Guten eingepflanzt werden müssen, sind in dem enthalten, was vom Berge Sinai herab durch den Herrn verkündigt und von Mose dem Volke mitgeteilt wurde.

Durch Mose wird in diesem Kapitel, sowie in den folgenden, das Wahre vom Göttlichen unterhalb des Himmels vorgebildet, das verbunden ist mit dem göttlich Wahren im Himmel, und daher das Vermittelnde zwischen dem Göttlichen im Himmel und zwischen dem Guten, in das die Wahrheiten eingepflanzt werden müssen und welches das der geistigen Kirche ist, somit das Vermittelnde zwischen dem Herrn und dem Volke.

Dies zu wissen ist wichtig wegen des Verständnisses dessen, was im zweiten Buch Mose folgt. Hieraus kann auch erhellen, daß durch "Mose stieg hinab vom Berge zum Volk", das Hinzuwenden und die Vorbereitung durch das Wahre vom Göttlichen zur Aufnahme des Wahren im Guten bezeichnet wird.

8806. "Und heiligte das Volk", 2. Mose 19/14, bedeutet die Umhüllung des Inneren, so daß sie im Heiligen des Glaubens erscheinen konnten.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 8788 erklärt worden ist. Daselbst ist nämlich erklärt, was die Heiligung bei dem israelitischen Volke war, nämlich eine Umhüllung des Inneren, damit sie in Ansehung des Äußeren im Heiligen erscheinen konnten, wenn sie den vorbildlichen Gottesdienst feierten, und daß, wenn ihr Inneres alsdann nicht umhüllt gewesen wäre, sie nicht nur durch unreine Gedanken und böse Neigungen das Heilige des Gottesdienstes befleckt, sondern es sogar völlig vernichtet haben würden, und zwar so sehr, daß nichts Himmlisches und Geistiges, das durch die äußeren Dinge vorgebildet wurde, im Himmel durch dieselben wahrgenommen worden wäre. Weil aber unter den Söhnen Israels hier diejenigen verstanden werden, die der geistigen Kirche angehören, so soll mit wenigen Worten gesagt werden, was unter der Heiligung derselben verstanden wird:

Die Angehörigen der geistigen Kirche, die ein Leben des Wahren und aus diesem ein Leben des Guten führen, werden vom Bösen abgehalten und durch den Herrn im Guten festgehalten. Das Gute, das vom Herrn stammt, ist das Heilige bei ihnen. Inwieweit sie daher das Gute vom Herrn aufnehmen, insoweit sind sie im Heiligen, und sie nehmen so viel Gutes vom Herrn auf, d.h., sie sind so weit im Heiligen, als sie ein gutes Leben nach den echten Glaubenswahrheiten führen und so weit sie glauben, daß alles Gute, das sie dann denken und tun, vom Herrn sei. Dann wird auch das Böse bei ihnen getrennt, so daß es ganz und gar nicht erscheint, besonders, was sie durch Vererbung von ihren Eltern haben, denn dieses ist häßlich, weil es seit mehreren Jahrhunderten bei den Voreltern allmählich angehäuft und so auf die Nachkommenschaft gebracht wurde. Dieses Innere ist es, was bei denen, die der geistigen Kirche angehören, verborgen und gleichsam umhüllt wird: Nr. 966, 1667, 2307, 2308, 3701, 4317, 8550; daher kommt es, daß ihr ganzes Willensgebiet, das sie durch Vererbung haben, verdorben ist. Deswegen wird bei ihnen ein neuer Wille im Verstandesgebiet durch die Glaubenswahrheiten vom Herrn gebildet.

Das ist der Grund, weshalb sie, wenn sie wiedergeboren werden, durch die Wahrheiten zum Guten geführt und nachher, wenn sie wiedergeboren sind, vom Guten in die Wahrheiten des Guten geführt werden. Hieraus erhellt, wie der neue Wille bei ihnen vom Herrn geschaffen wird. Daß dieser im Verstandesgebiet gebildet wird bei denen, die der geistigen Kirche angehören, sehe man Nr. 863, 875, 895, 927, 1023, 1043, 1044, 1555, 2256, 4328, 4493, 5713, 6125.

8807. "Und sie wuschen ihre Kleider", 2. Mose 19/14, bedeutet die Reinigung der Glaubenswahrheiten. Dies erhellt aus Nr. 8789, wo die gleichen Worte.

8808. "Und er sprach zum Volke: seid bereit auf den dritten Tag", 2. Mose 19/15, bedeutet die vollständige Vorbereitung. Dies erhellt aus Nr. 8790, wo die gleichen Worte.

8809. "Und nahet euch keinem Weibe", 2. Mose 19/15, bedeutet die Reinigung des Guten des Glaubens.

Dies erhellt daraus, daß die Ehen bei dem israelitischen Volke unrein waren, weil ihr Inneres abscheulich war, denn die eheliche Liebe stammt aus der Ehe des Guten und Wahren, weshalb diejenigen, die in betreff ihres Inneren nicht im Guten und Wahren sind, auch nicht in einer reinen Ehe sein können, und diejenigen, die in Ansehung ihres Inneren sich im Bösen und Falschen befinden, wie dieses Volk, in einer unreinen Ehe sind. Daher kommt es, daß "sich nicht einem Weibe nahen" soviel ist, als sich vom Unreinen enthalten.

Daß die eheliche Liebe aus der himmlischen Ehe stammt, welche die des Guten und Wahren ist, sehe man Nr. 2727-2759, 2803, 3132, 4434, 4835; und daß bei dem von Jakob abstammenden Volke nichts Eheliches war und es ihnen daher gestattet wurde, mehrere Frauen zu nehmen: Nr. 3246.

Was aber diejenigen betrifft, die der geistigen Kirche angehören und hier durch die Söhne Israels vorgebildet werden, so sind sie in keinem (wahrhaft) Ehelichen, ehe bei ihnen das Wahre dem Guten eingepflanzt worden ist. Bevor dies geschieht, ist zwar eine Ehe vorhanden, aber keine reine; denn vorher ist in dem Inneren keine Ehe des Guten und Wahren.

Daher kommt es, daß durch "nicht nahen einem Weibe" im inneren Sinn die Reinigung in Ansehung des Guten des Glaubens bezeichnet wird, denn es wird in diesem Kapitel von dem Guten gehandelt, dem das Wahre noch nicht eingepflanzt worden ist, und in den folgenden von der Einpflanzung.

8810. Vers 16-19: Und es geschah am dritten Tag, als es Morgen wurde, da waren (Donner=) Stimmen und Blitze, und eine schwere Wolke auf dem Berge, und sehr starker Posaunenschall; da erbebte das ganze Volk, das im Lager war. Und Mose ließ das Volk herausgehen, Gott entgegen aus dem Lager, und sie stellten sich an den Fuß des Berges. Und der ganze Berg Sinai rauchte, um deswillen, daß Jehovah auf denselben herabstieg im Feuer, und sein Rauch stieg auf wie der Rauch eines Ofens, und der ganze Berg erbebte sehr. Und der Posaunenschall wurde immer stärker; Mose redet und Gott antwortet ihm mit (lauter) Stimme.

"Und es geschah am dritten Tag" bedeutet am Ende der Reinigung;

"als es Morgen wurde" bedeutet den Zustand, wenn sie im Guten waren;

"da waren (Donner=) Stimmen und Blitze" bedeutet den göttlichen Zustand, in dem die Offenbarung (eintrat);

"und eine schwere Wolke auf dem Berge" bedeutet den göttlichen Zustand bezüglich derjenigen, die aufnehmen sollten;

"und sehr starker Posaunenschall" bedeutet den himmlischen Zustand ringsumher;

"da erbebte das ganze Volk, das im Lager war" bedeutet ein heiliges Zittern (oder Beben) bei denen, die aufnehmen sollten,

"und Mose ließ das Volk herausgehen, Gott entgegen aus dem Lager" bedeutet die Macht des Wahren vom Göttlichen, um sie zu bereiten, damit sie das Göttliche im Guten, das sie hatten, aufnehmen konnten;

"und sie stellten sich an den Fuß des Berges" bedeutet fern vom Guten der himmlischen Liebe;

"und der ganze Berg Sinai rauchte" bedeutet die Erscheinung des himmlisch Guten im größten Dunkel;

"um deswillen, daß Jehovah auf denselben herabstieg im Feuer" bedeutet, weil das Göttliche Selbst in der himmlischen Liebe war;

"und sein Rauch stieg auf wie der Rauch eines Ofens" bedeutet ein Dunkel wie das Dunkel aus den Begierden;

"und der ganze Berg erbebte sehr" bedeutet die große Bewegung des Himmels;

"und der Posaunenschall wurde immer stärker" bedeutet das allgemeine der Offenbarung durch den Engelshimmel;

"Mose redet und Gott antwortet ihm mit (lauter) Stimme" bedeutet, durch den Einfluß des Wahren vom Göttlichen, in dem das Göttliche Selbst war.

8811. "Und es geschah am dritten Tag", 2. Mose 19/16, bedeutet, am Ende der Reinigung.

Dies erhellt aus der Bedeutung des dritten Tages, insofern er das Ende des Zustandes der Vorbereitung zur Aufnahme bezeichnet, wie Nr. 8791, also das Ende der Reinigung.

8812. "Als es Morgen wurde", 2. Mose19/16, bedeutet den Zustand, wenn sie im Guten waren.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Morgens, insofern er den Zustand des Guten der Liebe bezeichnet, worüber Nr. 8426.

Daraus, daß Jehovah, d.h. der Herr auf den Berg Sinai am dritten Tage herabstieg, und zwar am Morgen des Tages, ergibt sich ganz deutlich, daß dies die Vorbildung irgendeiner göttlichen Sache im Himmel war, die niemand erkennen kann außer durch die Entsprechung solcher Dinge, die in der natürlichen Welt existieren, mit denen, die in der geistigen Welt sind, und durch die Bedeutung derselben, z.B. hier, was Morgen und was "am dritten Tag" bedeutet.

Der dritte Tag bedeutet das Ende eines früheren Zustandes, weil durch drei das Vollständige vom Anfang bis zu Ende bezeichnet wird: Nr. 8790; der Morgen bedeutet den Zustand des Guten der Liebe, weil die Sonne, die im anderen Leben den Engeln und dem ganzen Himmel Licht verleiht, der Herr ist, und das Feuer darinnen Seine göttliche Liebe, die allem Lebendigen seine Lebenswärme gibt; und das Licht in ihr das göttlich Wahre, das alle erleuchtet, die es aufnehmen. Ganz anders als die Sonne der Welt, deren Feuer ein (irdisches) Feuer ist und nicht Liebe, und deren Licht ein (irdisches) Licht und nicht Wahres.

Hieraus kann man erkennen, von welcher Art die Wirkungen des Feuers und des Lichtes aus der Sonne der Welt sind, und von welcher Art die Wirkungen des Feuers und des Lichtes aus der Sonne des Himmels sind, daß nämlich aus jener eine Wärme und ein Licht ohne Leben, aus dieser hingegen Wärme und Licht mit Leben ausgeht. Das, was aus der Sonne des Himmels hervorgeht, heißt darum Geistiges, weil es Leben in sich hat, und das, was aus der Sonne der Welt ist, heißt Natürliches, und hat kein Leben in sich. Das Leben, das bei den lebendigen Wesen in der Wärme und aus der Wärme empfunden wird, ist nicht aus der Wärme der Sonne der Welt, sondern aus der Wärme der Sonne des Himmels. Wenn diese Wärme in die Wärme der Welt einfließt, dann ruft sie diese Wirkung hervor und wird im Körper wie elementarische Wärme empfunden, aber sie ist in diesem die Lebenswärme, die ihren Ursprung aus der Liebe hat, die eine Wärme aus der himmlischen Sonne ist.

Daß die Lebenswärme ihren Ursprung anderswoher hat, und daß er in der Liebe ist, je nach dem Maße und der Beschaffenheit derselben, kann jeder wissen, wenn er nur gehörig nachdenken will. Diejenigen ausgenommen, die nichts Inneres im Menschen anerkennen und alles der Natur zuschreiben.

Wenn also die Wärme aus der himmlischen Sonne, die der Herr ist, das Gute der Liebe ist, und das Licht aus derselben das Wahre des Glaubens, so kann man erkennen, was durch Morgen, durch Mittag, durch Abend und durch Nacht im anderen Leben bezeichnet wird, daß es nämlich Zustände des Guten und des Wahren sind oder der Liebe und des Glaubens. Der Morgen der Zustand des Guten der Liebe, der Mittag der Zustand des Wahren des Glaubens, und der Abend und die Nacht die Beraubung derselben, die Unwissenheit und Blindheit ist in den Dingen, die Sache des Glaubens sind, wie auch Erstarrung und Kälte in denen, die Sache der himmlischen Liebe sind.

Übrigens verhält es sich ebenso mit der Sonne des Himmels wie mit der Sonne der Welt, indem sie unbeweglich ist, und nicht durch irgendeinen Umlauf jene Zustände hervorbringt, sondern diejenigen, die ringsumher sind, bewirken dieselben, wie die Erde (durch ihre Bewegung) um die Sonne und zugleich um ihre Achse; daher der Anschein, als ob diese Veränderungen von der Sonne herrührten, obwohl sie doch nicht von der Sonne, sondern durch den um sie herumwandelnden Erdkörper entstehen; so auch im Himmel. Die Veränderungen der Zustände daselbst, denen Morgen, Mittag, Abend und Nacht entsprechen, stammen nicht von jener Sonne her (denn die Sonne entsendet immer Wärme und Licht, d.h. das Gute der Liebe und das Wahre des Glaubens), sondern diese Veränderungen finden bei denen statt, die sie aufnehmen: nämlich bei den Engeln und Geistern, die nach bestimmtem Wechsel ihrem Leben gemäß bald im Morgen sind, d.h. im Guten der Liebe, bald im Mittag, d.h. im Glaubenswahren, bald im Abend und in der Nacht, d.h. im Schatten und in der Erstarrung in bezug auf diese Dinge.

Daß die Sache sich ebenso in der Welt verhält, wie im Himmel, mit dem Unterschied, daß in der Welt Zustände der Zeiten sind, die aufeinanderfolgen, im Himmel dagegen Zustände des Lebens, kommt daher, weil alles, was in der Welt ist, nach dem Bilde dessen, was im Himmel ist, geschaffen ist, denn das Natürliche entsteht aus dem Geistigen, wie die Wirkung aus ihren Ursachen, daher kommt die Entsprechung aller Dinge in der Welt mit denen, die im Himmel sind, und daher ist die ganze Natur ein vorbildlicher Schauplatz vom Reich des Herrn: Nr. 3483, 4939, 8211.

8813. "Da waren (Donner=) Stimmen und Blitze", 2. Mose 19/16, bedeutet den göttlichen Zustand, in dem die Offenbarung (gegeben wurde).

Dies erhellt aus der Bedeutung der Stimmen, unter denen das Rollen des Donners gemeint ist, insofern sie die göttlichen Wahrheiten bezeichnen; und aus der Bedeutung des Blitzes, insofern er den rötlichen Schimmer und den Glanz bezeichnet, der jenen Wahrheiten eigen ist, denn die göttlichen Wahrheiten glänzen und scheinen rötlich infolge des flammigen Lichtes aus der Sonne des Himmels. Daher kommt es, daß durch Donnerstimmen und Blitze der göttliche Zustand bezeichnet wird, in dem die Offenbarung (gegeben wurde). Der göttliche Zustand dadurch, daß solches aus dem Himmel herabkommt, und die Offenbarung dadurch, daß Donnerstimmen und Blitze die göttlichen Wahrheiten bedeuten.

Daß durch die (Donner=) Stimmen, welche die Blitze aus dem Himmel begleiten, göttliche Wahrheiten bezeichnet werden, sehe man Nr. 7573; und daß die Blitze den Glanz derselben bezeichnet, der den inneren Blick des Menschen blendet, und diejenigen, die im Wahren und Guten sind, erleuchtet; diejenigen aber, die im Falschen aus dem Bösen sind, niederschmettert, erhellt aus den Stellen im Worte, wo Blitze genannt werden, wie

Ps.77/18,19: "Wasser ergossen die Wolken, (Donner=) Stimmen gingen hervor aus dem Äther, und Deine Pfeile flogen, Deine Donnerstimmen im Weltkreis, es erleuchteten die Blitze den Weltkreis, es erbebte und zitterte die Erde": hier steht Donnerstimme für das göttlich Wahre: Nr. 7573; Blitz für dessen Glanz, und Weltkreis für die Kirche. "Es erleuchteten die Blitze den Weltkreis" bedeutet daher die Erleuchtung der Kirche vom göttlich Wahren.

Ps.97/4,5: "Seine Blitze erleuchteten den Weltkreis, die Erde sah es und zitterte, die Berge zerschmolzen wie Wachs vor Jehovah".

Ps.135/7; Jerem.10/13; 51/16: "Was Jehovah will, das tut Er in den Himmeln und auf der Erde, in den Meeren und in allen Abgründen, Er läßt die Dünste aufsteigen vom Ende der Erde, und bereitet die Blitze zum Regen": Blitze zum Regen für den Glanz des aus dem Himmel herabsteigenden Wahren.

Joh.Offenb.11/19; 16/18: "Es erfolgten Blitze, Stimmen und Donner": Stimmen, Blitze und Donner bedeuten die göttlichen Wahrheiten, welche die Guten erleuchten und die Bösen erschrecken.

Hes.1/13,14: "Das Ansehen dieser Tiere (die Cherube waren), war wie glühende Feuerkohlen, wie das Ansehen von Fackeln, und es fuhr zwischen den Tieren wie ein Feuerglanz, und aus dem Feuer gingen Blitze hervor, und die Tiere liefen vor- und rückwärts gleich der Gestalt des Blitzes": hier Feuer für das Gute der Liebe und der aus dem Feuer hervorgehende Blitz für das göttlich Wahre daraus. Hier wird durch die Cherube die göttliche Vorsehung des Herrn beschrieben, die das aus dem göttlich Guten des Herrn hervorgehende göttlich Wahre ist.

Dan.10/5,6: "Da war Einer in Leinwand gekleidet, und seine Lenden mit Gold von Uphas umgürtet, und sein Leib war wie Chrysolith, sein Antlitz wie die Erscheinung des Blitzes, und seine Augen wie Feuerfackeln": sein Antlitz wie die Erscheinung des Blitzes, bedeutet die Liebe zum Wahren, denn das Wahre, das aus der Liebe ist, trägt etwas Flammiges aus dem Feuer mit sich, das der Blitz ist.

Sach.9/14: "Jehovah wird über ihnen erscheinen und wie ein Blitz wird Sein Pfeil fliegen, und der Herr Jehovah wird in die Posaune stoßen, und wird auf den Stürmen des Mittags einherfahren": der Pfeil, der wie ein Blitz fährt, bedeutet das göttlich Wahre, das blendet und durchdringt; daß der Pfeil das Wahre der Lehre bedeutet, sehe man Nr. 2686, 2709; somit bedeutet Pfeil von Jehovah das göttlich Wahre.

Nahum 3/3: "Der Glanz des Schwertes, das Blitzen der Lanze, und die Menge der Erschlagenen".

5. Mose 32/41: "Ich habe geschärft den Blitz Meines Schwertes": beides bedeutet das Durchdringen des göttlich Wahren bei den Bösen, das Schwert (steht) für das kämpfende Wahre: Nr. 2799, 8294, und der Blitz für den Glanz desselben, der den Verstand blendet, und ihn der Fähigkeit beraubt, das Wahre zu sehen; ebenso Hes.21/20,33.

Hieraus erhellt auch, daß unter Blitz das göttlich Wahre verstanden wird, bei Matth.28/3 und Luk.17/24.

8814. "Und eine schwere Wolke auf dem Berge", 2. Mose 19/16, bedeutet den göttlichen Zustand in Beziehung auf die, welche aufnehmen sollten.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Wolke, insofern sie das Wahre bezeichnet, das angemessen eingerichtet ist für die, welche es aufnehmen sollen, somit das Wort im Buchstaben, worüber Nr. 8443, 8781; hier das göttlich Wahre, das dem von Jakob stammenden Volke angepaßt wurde; und weil dieses in großer Finsternis war in Ansehung des göttlich Wahren, deshalb wird gesagt "eine schwere Wolke" und weiter oben "eine dichte Wolke": 2. Mose 19/9; und unterhalb "Feuerrauch wie der Rauch eines Ofens": 2. Mose 19/18.

In welch großer Finsternis sie waren, kann man aus dem erkennen, was oben von diesem Volk: Nr. 8788 berichtet worden ist, und auch daraus, daß ihnen nicht enthüllt wurde, was dem inneren Menschen angehörte, sondern nur, was Sache des Äußeren war; denn sie begriffen das Innere nicht, und wollten es nicht begreifen, weil es den Trieben ihrer Liebe entgegen war, die von der Art waren, daß sie vor allen in der Welt die Höchsten sein wollten und auch die Reichsten, und daß alle anderen Völker im Vergleich mit ihnen wie nichts sein sollten: wo eine solche Art der Liebe herrscht, da können die Triebe der himmlischen Liebe nicht aufgenommen werden, denn diese werden von jener ausgerottet und erstickt.

Das ist der Grund, weshalb Jehovah, d.h. der Herr, ihnen in einer dichten und schweren Wolke erschien, gerade so wie es sich im anderen Leben verhält. Diejenigen, die im Falschen aus dem Bösen stehen, sind von einer dichten und schwarzen Wolke nach der Art und dem Maße ihres Bösen umgeben. Dies tritt dort einem jeden deutlich vor Augen, und doch leuchtet dort die Sonne fortwährend. Hierüber sehe man, was im vorigen: Nr. 6832, 8137, 8138. Überhaupt erscheint das Göttliche im anderen Leben einem jeden je nach der Beschaffenheit seines Glaubens und seiner Liebe.

8815. "Und sehr starker Posaunenschall", 2. Mose 19/16, bedeutet den himmlischen Zustand ringsherum.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Schalles oder Tones der Posaune, insofern er das Wahre des himmlisch Guten bezeichnet. Der Schall bedeutet das Wahre und die Posaune das himmlisch Gute, wie Nr. 8802.

Daß es den himmlischen Zustand ringsumher bedeutet, hat seinen Grund darin, daß das Göttliche im Himmel in der Mitte oder im Innersten ist, d.h. im Höchsten daselbst; dagegen ist der Himmel in bezug auf die Engel ringsumher oder außerhalb, d.h. unterhalb, denn was ringsumher ist, das ist auch außerhalb, und was außerhalb ist, das ist auch unterhalb. Das göttlich Wahre selbst im Himmel wird durch (Donner=) Stimmen und Blitze bezeichnet, aber das himmlisch Wahre bei den Engeln, das verbunden ist mit dem Göttlichen, und unterhalb oder ringsumher ist, wird durch den Schall der Posaune bezeichnet; ebenso auch bei

Sach.9/14: "Jehovah wird über ihnen erscheinen, und wie ein Blitz wird Sein Pfeil fliegen, und der Herr Jehovah wird in die Posaune stoßen, und wird auf den Stürmen des Mittags einherfahren".

Ps.47/6: "Gott fährt empor mit Jubelklang, Jehovah mit Posaunenschall": Jubelklang für das Wahre des geistig Guten, Posaunenschall für das Wahre des himmlisch Guten.

Das göttlich Wahre, das durch den Himmel hindurch geht, wird auch verstanden unter den "Posaunen, welche die Engel bliesen": Joh.Offenb.8/2,6-8,12,13; 9/14;

auch wurde das göttlich Wahre aus dem Himmel vorgebildet durch "die sieben Posaunen, welche die sieben Priester bliesen vor der Lade oder vor Jehovah, als die Mauern Jerichos fielen": Jos. Kapitel 6;

ferner durch die Posaunen, in welche die dreihundert Männer stießen, die bei Gideon waren um das Lager Midians, des Amalekiters, und der Söhne des Ostens": Richt. Kapitel 7: die Posaunen brachten diese Wirkung hervor, weil sie das göttlich Wahre im Himmel vorbildeten, das so beschaffen ist, daß es die Guten vervollkommnet und die Bösen zerstört. Die Guten vervollkommnet es, weil sie das göttlich Gute, das im Wahren ist, aufnehmen, die Bösen aber zerstört es, weil sie das göttlich Gute, das darin ist, nicht aufnehmen. Die Mauern Jerichos bedeuteten das Falsche, welches das Böse verteidigt, und Midian, Amalek und die Söhne des Ostens, um deren Lager die dreihundert Männer Gideons die Posaunen bliesen, bedeuteten diejenigen, die im Bösen waren und aus diesem im Falschen.

8816. "Da erbebte das ganze Volk, das im Lager war", 2. Mose 19/16, bedeutet das heilige Erzittern bei denen, die aufnehmen sollten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von erbeben, insofern es ein heiliges Zittern (oder Schaudern) bezeichnet; und aus der Bedeutung des Volkes, das in dem Lager war, insofern es diejenigen bezeichnet, die das göttlich Wahre aufnehmen sollen.

Im Worte wird hie und da gesagt, wenn Jehovah hinabfahre, dann erzittere die Erde, und die Berge zerflössen, z.B. Ps.47/18,19; 97/4,5; 104/32, und anderwärts, und dadurch wird die Erschütterung aller bei der göttlichen Gegenwart bezeichnet, denn das Göttliche ist so, daß niemand es aushält, wenn es nicht in eine Art von Wolke (gehüllt), und so der Aufnahme angepaßt ist, denn es ist wie das Feuer in der Sonne, das den, der nackt hineinfiele, augenblicklich verzehren würde. Die Aufnahme verhält sich aber je nach dem Guten bei einem jeden, diejenigen, die im Guten sind, erzittern zwar bei der Gegenwart des Göttlichen, dies ist jedoch ein heiliges Erbeben, das der Aufnahme vorangeht. Hingegen diejenigen, die im Bösen sind, geraten bei der göttlichen Gegenwart in Schrecken, und fliehen deshalb, dann hüllen sie sich in ihr Falsches, wie in eine dunkle Wolke, und verbergen sich. Dies wird bezeichnet durch die Felsenhöhlen, in die sie sich dann zurückziehen.

Hieraus kann man erkennen, was bezeichnet wird durch "es erbebte das ganze Volk, das im Lager war".

8817. "Und Mose ließ das Volk herausgehen, Gott entgegen aus dem Lager", 2. Mose 19/17, bedeutet die Macht des Wahren vom Göttlichen, um sie zu bereiten, damit sie das Göttliche im Guten, das sie hatten, aufnehmen konnten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "das Volk hinausgehen lassen Gott entgegen", insofern es die Macht bezeichnet, sie zu bereiten das Göttliche aufzunehmen, denn es wird im Folgenden von dem Gesetze gehandelt, das auf dem Berge Sinai verkündigt wurde, und dieses (Gesetz) ist das Göttliche, das sie aufnehmen sollten, denn das Gesetz ist das göttlich Wahre aus dem göttlich Guten. Daher kommt es, daß "hinausgehen lassen Ihm entgegen" die Macht bezeichnet, sie vorzubereiten zur Aufnahme vermittelst des Wahren vom Göttlichen, das durch Mose vorgebildet wird: Nr. 8760, 8787, 8805.

8818. "Und sie stellten sich an den Fuß des Berges", 2. Mose 19/17, bedeutet fern vom Guten der himmlischen Liebe.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Berges Sinai, insofern er den Himmel bezeichnet, und somit auch das göttlich Gute, das vereinigt ist mit dem göttlich Wahren daselbst, worüber Nr. 8805; und aus der Bedeutung von "sich an den Fuß stellen", insofern es soviel ist als fern oder entfernt von demselben.

Es wird hier im inneren historischen Sinn das israelitische Volk verstanden, welches ohne das Gute der himmlischen Liebe war (man sehe Nr. 8788, 8806), und darum weit davon entfernt war. Deshalb wird auch weiter unten gesagt, daß Mose das Volk und auch die Priester beschwor, die Schranken nicht zu durchbrechen und den Berg nicht zu berühren, damit sie nicht sterben möchten: 2. Mose 19/21,22,24,25.

Aber im inneren Sinn, in dem von den Angehörigen der geistigen Kirche gehandelt wird, wird dadurch, daß sie sich unten am Berg aufstellten, bezeichnet, daß es nicht erlaubt sei, aus Selbstvertrauen zu einem höheren Himmel hinaufzusteigen, und daß sie sterben würden, wenn sie hinaufstiegen, worüber Nr. 8794, 8797.

8819. "Und der ganze Berg Sinai rauchte", 2. Mose 19/18, bedeutet die Erscheinung des himmlisch Guten im größten Dunkel.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Berges Sinai, insofern er das himmlisch Gute bezeichnet, wie Nr. 8818, und aus der Bedeutung von rauchen, insofern es die Erscheinung im Dunkeln bezeichnet. Unter dem Dunklen wird das Dunkle des Glaubens verstanden, wie es bei denen beschaffen ist, die der geistigen Kirche angehören, im Vergleich mit denen, die der himmlischen Kirche angehören: Nr. 2708, 2715, 2718, 2831, 2935, 2937, 3241, 3833, 6289.

Unter dem größten Dunkel, das dadurch bezeichnet wird, daß der ganze Berg Sinai rauchte, und durch das, was etwas weiter unten gesagt wird, daß Rauch aufstieg wie der Rauch aus einem Ofen, wird das Dunkel verstanden, in dem das israelitische Volk war, vor dem die Erscheinung stattfand; denn Jehovah oder der Herr erscheint einem jeden nach seiner Beschaffenheit: Nr. 8788, 8814; somit als die Liebe und als das Licht des Wahren denen, die im Guten sind, hingegen als ein Feind und Rächer denen, die im Bösen sind. Daß Er dem israelitischen Volke so erschien, erhellt auch aus anderen Stellen:

2. Mose 24/16,17: "Der Anblick der Herrlichkeit Jehovahs war wie ein verzehrendes Feuer auf dem Gipfel des Berges, vor den Augen der Söhne Israels".

5. Mose 4/11,12; 5/19: "Ihr tratet hinzu und standet unten am Berge, und der Berg brannte im Feuer bis hoch in den Himmel, Dunkel und Wolken und Finsternis, und Jehovah redete zu euch aus der Mitte des Feuers".

5. Mose 5/20-22: "Und es geschah, als ihr die Stimme hörtet aus der Mitte des Dunkels, und der Berg im Feuer brannte, da tratet ihr zu mir und sprachet: Warum sollen wir sterben, denn dieses große Feuer wird uns zerstören; wenn wir noch weiter hören die Stimme Jehovahs, unseres Gottes, so werden wir sterben".

Daß die Sache sich so verhält, kommt daher, daß niemand Gott auf andere Weise sehen kann, als dem Zustand gemäß, in dem er sich befindet, wer z.B. im Hasse ist, sieht Ihn aus dem Hasse, wer in der Unbarmherzigkeit, sieht Ihn in Unbarmherzigkeit, und umgekehrt: wer in der Liebtätigkeit und Barmherzigkeit ist, sieht Ihn aus diesem (Zustand) heraus, und so auch in diesem. Es verhält sich dies wie die Lichtstrahlen, die, wenn sie in häßliche Formen fallen, in häßliche Farben verkehrt werden, dagegen, wenn sie in schöne Formen fallen, in schöne Farben verwandelt werden.

Daß der Rauch das Dunkle des Wahren und auch das Finstere des Falschen bezeichnet, erhellt bei Jes.9/17,18; 34/9,10; Joel 3/3,4; Hos.13/1,3; Joh.Offenb.9/17,18; 18/2,18; 19/3.

8820. "Um deswillen, daß Jehovah auf denselben herabstieg im Feuer", 2. Mose 19/18, bedeutet, weil das Göttliche daselbst in der himmlischen Liebe (war).

Dies erhellt aus der Bedeutung des Feuers, in dem Jehovah (herabstieg), insofern es die himmlische göttliche Liebe bezeichnet. Daß das Feuer die Liebe bedeutet, sehe man Nr. 934, 4906, 5071 E, 5215, 6314, 6832, 6834, 6849, hier die himmlische göttliche Liebe, d.h. die göttliche Liebe, so wie sie in dem Himmel ist, in dem die himmlischen Engel sind.

8821. "Und sein Rauch stieg auf wie der Rauch eines Ofens", 2. Mose 19/18, bedeutet ein Dunkel wie das Dunkel aus den Begierden.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Rauches, insofern er das Dunkel bezeichnet, worüber Nr. 8819, und aus der Bedeutung des Ofens, insofern er die Begierde bezeichnet, worüber Nr. 7519. Warum aber der Herr, während Er in der himmlischen Liebe war, den Söhnen Israels so erschien, sehe man Nr. 8819, ferner 1861 E, 6832.

8822. "Und der ganze Berg erbebte sehr", 2. Mose 19/18, bedeutet die Erschütterung des Himmels.

Dies erhellt aus der Bedeutung von erbeben, insofern es eine Erschütterung ausdrückt, und aus der Bedeutung des Berges Sinai, insofern er den Himmel bezeichnet, worüber Nr. 8805. Daß bei der Gegenwart des Herrn eine Erschütterung stattfindet, sehe man Nr. 8816.

8823. "Und der Posaunenschall wurde immer stärker", 2. Mose 19/19, bedeutet das allgemeine der Offenbarung durch den Engelshimmel.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Posaunenschalles, insofern er das himmlische oder den Engeln angemessene Wahre bezeichnet, das mit dem Göttlichen verbunden ist, worüber Nr. 8815, somit eine allgemeine Offenbarung, denn das göttlich Wahre ist die Offenbarung, und das, welches vermittelst des Himmels geoffenbart wird, ist das Allgemeine im Verhältnis zum göttlich Wahren selbst im Himmel; es ist nämlich außerhalb oder ringsumher: Nr. 8815, und was ringsumher und außerhalb ist, das ist allgemein im Verhältnis zu dem, was in der Mitte oder innerhalb ist. Und aus der Bedeutung von "immer stärker werden", insofern es die Zunahme desselben bezeichnet, denn es verhält sich dies wie ein Schall oder Ton, der in der Höhe, wo eine reinere Atmosphäre ist, leise tönt, aber wenn er in die untere Region herabkommt, wo die Atmosphäre dichter ist, stärker und volltönender wird. So das göttlich Wahre und das göttlich Gute; diese sind in der höchsten Region ruhig und ohne alles Getöse, wenn sie sich aber in die untere Region hinabsenken, werden sie stufenweise unruhiger und endlich geräuschvoll. Dies wurde auch vom Herrn dem Elias gezeigt, als er auf dem Horeb war:

1.Kön.19/11,12: "Gehe hinaus und stell dich auf den Berg vor Jehovah, und siehe, Jehovah ging vorüber. Und ein großer starker Wind, der die Berge zerriß und die Felsen zerbrach, ging vor Jehovah her; aber Jehovah war nicht im Winde, und nach dem Winde kam ein Erdbeben, aber Jehovah war nicht im Erdbeben, und nach dem Erdbeben kam ein Feuer, aber Jehovah war nicht im Feuer. Endlich nach dem Feuer kam ein stilles, sanftes Säuseln".

8824. "Mose redet und Gott antwortet ihm mit (lauter) Stimme", 2. Mose 19/19, bedeutet, durch den Einfluß des Wahren vom Göttlichen, in dem das Göttliche Selbst war.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, insofern er das Wahre vom Göttlichen darstellt, worüber Nr. 8760, 8787, 8805; aus der Bedeutung von reden, insofern es den Einfluß bezeichnet, worüber Nr. 5797, 7270, 8128, und aus der Bedeutung von antworten mit (lauter) Stimme, insofern es das innere göttlich Wahre bezeichnet. Diese Bedeutung hat ihren Grund darin, daß die göttlichen Antworten Wahrheiten sind, denen das Göttliche Selbst innewohnt.

8825. Vers 20-25: Und Jehovah stieg hinab auf den Berg Sinai, auf den Gipfel des Berges, und Jehovah rief Mose auf den Gipfel des Berges, und Mose stieg hinauf. Und Jehovah sprach zu Mose: Steige hinab, warne das Volk, daß sie nicht durchbrechen zu Jehovah, um zu sehen, und viele von ihnen fallen. Und auch die Priester, die hinzutreten zu Jehovah, sollen sich heiligen, damit Jehovah sie nicht zerschmettere. Und Mose sprach zu Jehovah: das Volk kann nicht auf den Berg Sinai steigen; denn Du hast uns gewarnt und gesprochen: Mache Schranken um den Berg und heilige ihn. Und Jehovah sprach zu ihm: Gehe, steige hinab; aber du und Aharon mit dir sollt heraufsteigen, und die Priester und das Volk sollen nicht durchbrechen, daß sie hinaufsteigen zu Jehovah, damit Er sie nicht zerschmettere. Und Mose stieg hinab zum Volk und sprach mit ihnen.

"Und Jehovah stieg hinab auf den Berg Sinai" bedeutet die Gegenwart des Herrn im Himmel;

"auf den Gipfel des Berges" bedeutet im Innersten;

"und Jehovah rief Mose auf den Gipfel des Berges, und Mose stieg hinauf" bedeutet die Verbindung des Wahren vom Göttlichen daselbst;

"und Jehovah sprach zu Mose" bedeutet die Ermahnung vom Göttlichen;

"steige hinab, warne das Volk, daß sie nicht durchbrechen zu Jehovah, um zu sehen" bedeutet, damit nicht diejenigen, die der geistigen Kirche angehören, begehren in den Himmel (zu kommen), wo das himmlisch Göttliche ist;

"und viele von ihnen fallen" bedeutet, daß sie dadurch zugrunde gehen würden;

"und auch die Priester, die hinzutreten zu Jehovah, sollen sich heiligen" bedeutet diejenigen, die im geistig Guten sind, in dem das Göttliche ist, sollen bedeckt werden;

"damit Jehovah sie nicht zerschmettere" bedeutet, daß nicht dadurch eine Lostrennung vom Guten (entstehe);

"und Mose sprach zu Jehovah" bedeutet das Denken des Wahren vom Göttlichen;

"das Volk kann nicht auf den Berg Sinai steigen" bedeutet, daß sie sich nicht bis zum himmlischen Reich erheben können;

"denn Du hast uns gewarnt" bedeutet, weil es vom Göttlichen verboten sei;

"und gesprochen: Mache Schranken um den Berg" bedeutet, dadurch, daß die geistige Sphäre des Guten nach unten aufhöre;

"und heilige ihn" bedeutet, daß sie dadurch vom Göttlichen abgehalten werden sollten;

"und Jehovah sprach zu ihm" bedeutet, daß dennoch eine Ermahnung stattfinde;

"gehe, steige hinab" bedeutet den Einfluß;

"aber du und Aharon mit dir sollt heraufsteigen" bedeutet die Verbindung mit dem inneren und äußeren Wahren vom Göttlichen;

"und die Priester und das Volk sollen nicht durchbrechen, daß sie hinaufsteigen zu Jehovah" bedeutet, die im geistig Guten und Wahren sind, sollen nicht begehren in den himmlischen Himmel (einzudringen);

"damit Er sie nicht zerschmettere" bedeutet die Lostrennung vom Wahren und Guten;

"und Mose stieg hinab zum Volk" bedeutet den Einfluß des Göttlichen durch das Wahre vom Göttlichen;

"und sprach mit ihnen" bedeutet, hierdurch habe eine Ermahnung (stattgefunden).

8826. "Und Jehovah stieg hinab auf den Berg Sinai", 2. Mose 19/20, bedeutet, die Gegenwart des Herrn im Himmel.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Berges Sinai, insofern er den Himmel bezeichnet, worüber Nr. 8805, daher bedeutet auf den Berg hinabsteigen die Gegenwart daselbst. Daß es die Gegenwart des Herrn bedeutet kommt daher, daß Jehovah im Worte der Herr ist.

8827. "Auf den Gipfel des Berges", 2. Mose 19/20, bedeutet, im Innersten, nämlich des Himmels.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Berges, insofern er den Himmel bezeichnet, wie Nr. 8826. Daß der Gipfel des Berges den innersten Himmel bedeutet kommt daher, daß der Gipfel das Höchste desselben ist und das Höchste (zugleich) das Innerste: Nr. 1735, 2148, 4210, 4599, 8153.

Es gibt drei Himmel, nämlich den untersten, welcher der erste genannt wird, den mittleren, welcher der zweite heißt, und den innersten, welcher der dritte genannt wird. In diesem Himmel ist mehr Göttliches als in den beiden unteren, denn hier sind sie (d.h. die Engel) unter dem unmittelbaren Blick des Herrn, weil diejenigen, die sich hier befinden, in der Liebe zum Herrn und daher mehr als die anderen im Frieden und in der Unschuld sind. Die Engel daselbst werden himmlische Engel genannt und die Engel des zweiten Himmels geistige Engel. Deshalb wird das Göttliche in jenem Himmel das himmlisch Göttliche, aber das Göttliche in diesem das geistig Göttliche genannt.

Hieraus kann man erkennen, was es bedeutet, daß Jehovah auf den Gipfel des Berges hinabstieg.

8828. "und Jehovah rief Mose auf den Gipfel des Berges, und Mose stieg hinauf", 2. Mose 19/20, bedeutet die Verbindung des Wahren vom Göttlichen daselbst.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 8760, 8761 erklärt worden ist, wo die gleichen Worte. Hier wird die Verbindung mit dem himmlisch Göttlichen bezeichnet, d.h. mit dem Göttlichen des innersten Himmels.

8829. "Und Jehovah sprach zu Mose", 2. Mose 19/21, bedeutet die Ermahnung vom Göttlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, insofern es das Folgende in sich schließt, das eine Ermahnung ist, daß sie die Schranken, die um den Berg gezogen waren, nicht durchbrechen sollten.

8830. "Steige hinab, warne das Volk, daß sie nicht durchbrechen zu Jehovah, um zu sehen", 2. Mose 19/21, bedeutet, damit nicht diejenigen, die der geistigen Kirche angehören, begehren, in den Himmel (zu dringen), wo das himmlisch Göttliche ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gewarnt werden, insofern es eine Ermahnung bezeichnet; aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, die hier das Volk sind, insofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen, wovon öfter. Aus der Bedeutung von durchbrechen, nämlich die Schranken, insofern es heißt begehren, in den höheren Himmel (einzudringen); und aus der Bedeutung von "Jehovah zu sehen", insofern es ausdrückt, um das Göttliche inne zu werden, denn unter Jehovah auf dem Gipfel des Berges wird das Göttliche im innersten Himmel verstanden, welcher der himmlische Himmel heißt: Nr. 8827. Und unter sehen wird das Innewerden verstanden: Nr. 2150, 3764, 4567, 4723, 5400.

8831. "Und viele von ihnen fallen", 2. Mose 19/21, bedeutet, daß sie dadurch zugrunde gehen würden. Dies erhellt ohne Erklärung.

8832. "Und auch die Priester, die hinzutreten zu Jehovah, sollen sich heiligen", 2. Mose 19/22, bedeutet diejenigen, die im geistig Guten sind, in dem das Göttliche ist, sollen bedeckt werden.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Priester, insofern sie das Gute bezeichnen, worüber Nr. 1728, 2015 E, 6148; hier das geistig Gute, weil durch die Söhne Israels, deren Priester es waren, die Angehörigen der geistigen Kirche vorgebildet wurden, somit die, welche im Guten durch das Wahre und im Wahren aus dem Guten waren: Nr. 7957, 8234. Aus der Bedeutung von hinzutreten vor Jehovah, wenn es von den Priestern (gesagt wird), durch die das Gute bezeichnet wird, insofern es ausdrückt (zu dem nahen), in dem das Göttliche ist; und aus der Bedeutung von "geheiligt werden", insofern es soviel ist als bedeckt (oder geschützt) werden in Ansehung des Inneren, worüber Nr. 8788, 8806.

HG 8833

8833. "Damit Jehovah sie nicht zerschmettere", 2. Mose 19/22, bedeutet, daß nicht dadurch eine Lostrennung vom Guten eintrete.

Dies erhellt aus der Bedeutung von zerschmettern (oder einen Riß) machen, insofern es die Trennung des Wahren vom Guten bezeichnet, worüber Nr. 4926. hier die Lostrennung vom Guten, weil es von den Priestern gesagt wird, durch die das Gute bezeichnet wird: Nr. 8832.

8834. "Und Mose sprach zu Jehovah", 2. Mose 19/23, bedeutet das Denken des Wahren vom Göttlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, wenn es aus dem Wahren vom Göttlichen (geschieht), das durch Mose vorbildlich dargestellt wird, insofern es ein Denken bezeichnet, wie auch Nr. 3395, 7107, 7244, 7937.

Es wird gesagt, das Denken des Wahren vom Göttlichen, und darunter verstanden das Denken dessen, was das Wahre vom Göttlichen vorbildet. Die Ursache, warum so gesagt wird, liegt auch darin, daß das Wahre beim Menschen denkt und der Mensch, in dem der Gedanke ist, vermittelst des Wahren denkt; denn der Herr fließt durch das Gute in das Wahre ein und gibt dadurch dem Menschen Leben. Dies Leben erscheint im Menschen als sein eigenes, es ist aber Eigentum des Herrn im Wahren aus dem Guten bei ihm.

Weil es sich so verhält, reden die Engel auf diese Weise, denn sie schreiben das Denken, abgesehen von der Person, dem Wahren aus dem Guten zu. Hieraus erhellt, wie die Engelsrede beschaffen ist und daß es eine Rede voller Weisheit ist.

8835. "Das Volk kann nicht auf den Berg Sinai steigen", 2. Mose 19/23, bedeutet, daß sie sich nicht zum himmlischen Reich erheben können.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Volkes oder der Söhne Israels, insofern sie die bezeichnen, die dem geistigen Reich angehören; aus der Bedeutung von hinaufsteigen, insofern es heißt sich erheben; und aus der Bedeutung des Berges Sinai, insofern er das himmlische Reich bezeichnet, worüber Nr. 8794, 8797.

8836. "Denn Du hast uns gewarnt", 2. Mose 19/23, bedeutet, weil es vom Göttlichen verboten sei. Dies erhellt ohne Erklärung.

8837. "Und gesprochen: Mache Schranken um den Berg", 2. Mose 19/23, bedeutet, dadurch, daß die geistige Sphäre nach unten aufhöre.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Schranken um den Berg machen", insofern es bezeichnet, daß die Ausbreitung in den Himmel nicht über die geistigen Sphären des Guten hinausgehe, worüber Nr. 8794-8797.

8838. "Und heilige ihn", 2. Mose 19/23, bedeutet, daß sie dadurch vom Göttlichen abgehalten werden sollten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von heiligen, insofern es heißt das Innere umhüllen, damit das Äußere im Heiligen erscheinen könne, worüber Nr. 8788, 8806, somit auch vom Göttlichen abgehalten werden, damit man nicht verletzt werde, denn wenn (das Innere) nicht umhüllt würde, so würde das Göttliche hineindringen und es zerstören; denn die Göttliche Gegenwart ist wie ein verzehrendes Feuer für die, welche nicht umhüllt (oder bedeckt) sind. Daher kommt es, daß selbst die Engel von einer Wolke umhüllt sind: Nr. 6849.

Hieraus kann man erkennen, was unter verhüllt werden verstanden wird; daß aber durch geheiligt werden dieses bezeichnet wird, kommt daher, daß sie, (nämlich die Menschen), im Heiligen erscheinen können, wenn sie umhüllt sind, denn dann kann das Göttliche einfließen, und den Zustand des Guten und die Form des Wahren in ihnen herstellen, was ohne Umhüllung nicht geschehen könnte.

8839. "Und Jehovah sprach zu ihm", 2. Mose 19/24, bedeutet, daß dennoch eine Ermahnung stattfinde.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, wenn von Jehovah zu Mose (gesagt wird), daß er das Volk warnen solle, nicht durchzubrechen, um Ihn zu sehen, insofern es eine Ermahnung ist. Es wird gesagt, die Ermahnung solle dennoch stattfinden, weil Moses sagte, sie seien in dieser Beziehung schon ermahnt worden, und daß verboten sei, es zu tun.

8840. "Gehe, steige hinab", 2. Mose 19/24, bedeutet den Einfluß.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gehen und zum Volke hinabsteigen, um es zu ermahnen, wenn (es gesagt wird) vom Göttlichen durch das Wahre vom Göttlichen, das durch Mose vorgebildet wird, insofern es einen Einfluß bedeutet, nämlich des Göttlichen durch das Wahre vom Göttlichen.

8841. "Aber du und Aharon mit dir sollt heraufsteigen", 2. Mose 19/24, bedeutet die Verbindung mit dem inneren und äußeren Wahren vom Göttlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von heraufsteigen, nämlich zu Jehovah, insofern es eine Verbindung bezeichnet, worüber Nr. 8760; und aus der vorbildlichen Bedeutung des Mose und Aharon, insofern sie das innere und äußere Wahre vom Göttlichen darstellen, Mose das innere und Aharon das äußere, worüber Nr. 7089, 7382.

8842. "Und die Priester und das Volk sollen nicht durchbrechen, daß sie hinaufsteigen zu Jehovah", 2. Mose 19/24, bedeutet, die im geistig Guten und Wahren sind, sollen nicht begehren in den himmlischen Himmel einzudringen.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 8830, 8832 gesagt worden ist, wo die gleichen Worte.

8843. "Damit Er sie nicht zerschmettere", 2. Mose 19/24, bedeutet die Lostrennung vom Wahren und Guten, wie Nr. 8833; hier auch vom Wahren, weil es auch vom Volke gesagt wird.

8844. "Und Mose stieg hinab zum Volk", 2. Mose 19/25, bedeutet den Einfluß des Göttlichen durch das Wahre vom Göttlichen, wie Nr. 8840.

8845. "Und sprach mit ihnen", 2. Mose 19/24, bedeutet, hierdurch habe eine Ermahnung stattgefunden; wie Nr. 8839.

 

Nr. 8846 - 8858 abgedruckt in Band [?]

 


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