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Des zweiten Buches Mose

12. Kapitel

1. Und Jehovah redete zu Mose und zu Aharon im Lande Ägypten und sprach:

2. Dieser Monat sei für euch das Haupt (d.i. der Anfang) der Monate, der erste sei er für euch unter den Monaten des Jahres.

3. Redet zu der ganzen Gemeinde Israels und sprechet: Am zehnten dieses Monats soll sich jeder ein Lamm nehmen nach dem Hause der Väter (d.i. nach der Zahl der Familien), ein Lamm für jedes Haus.

4. Und wenn ein Haus zu klein ist für das Verzehren eines Lammes, so soll er es nehmen und sein Nachbar, der seinem Hause am nächsten ist, nach der Zahl der Seelen, einen jeden nachdem er isset, sollt ihr zählen für das Lamm.

5. Ein Lamm ohne Fehler, ein Männlein, ein Jahr alt, sollt ihr nehmen, von den Lämmern und Ziegen sollt ihr es nehmen.

6. Und ihr sollt es aufbewahren bis zum vierzehnten Tag dieses Monats; da soll es die ganze Gemeinde des Volkes Israel schlachten zwischen den Abenden (gegen Abend).

7. Und sie sollen von dem Blute nehmen, und es an die beiden Türpfosten streichen, und an die Oberschwelle an den Häusern, in denen sie es essen werden.

8. Und sie sollen das Fleisch essen in dieser Nacht, gebraten am Feuer und mit ungesäuertem Brote, und mit bitteren Kräutern sollen sie es essen.

9. Und ihr sollt es nicht roh essen, noch im Wasser gekocht; sondern am Feuer gebraten, seinen Kopf samt den Schenkeln und Eingeweiden.

10. Und sollt nichts davon übriglassen bis zum Morgen; was aber übrig bleibt bis zum Morgen, sollt ihr mit Feuer verbrennen.

11. Und ihr sollt es also essen: Eure Lenden sollen gegürtet sein, eure Schuhe an euern Füßen, und euer Stab in eurer Hand, und sollt es in Eile essen, denn es ist das Passah Jehovahs.

12. Denn Ich will durch das Land Ägypten gehen in dieser Nacht, und alle Erstgeburt im Lande Ägypten schlagen vom Menschen bis zum Vieh; und über alle Götter Ägyptens werde Ich Gericht halten, Ich Jehovah.

13. Und das Blut soll euch zum Zeichen sein an den Häusern, in denen ihr seid; und Ich werde das Blut sehen, und an euch vorübergehen, und es wird euch keine Plage vom Verderber treffen, wenn Ich das Land Ägypten schlage.

14. Und dieser Tag soll euch zum Gedächtnis sein, und ihr sollt ihn feiern als ein Fest Jehovahs, in euern Geschlechtern, als ewige Satzung sollt ihr ihn feiern.

15. Sieben Tage sollt ihr ungesäuertes (Brot) essen; schon am ersten Tage sollt ihr den Sauerteig entfernen aus euern Häusern, denn ein jeder, der Gesäuertes ißt, dessen Seele soll ausgerottet werden aus Israel vom ersten Tage an bis zum siebenten Tage.

16. Und am ersten Tage soll heilige Versammlung bei euch sein, und am siebenten Tage soll auch heilige Versammlung sein, kein Werk soll an denselben getan werden, nur was von jeder Seele gegessen wird, das allein soll bei euch geschehen.

17. Und beobachtet genau die ungesäuerten (Brote), denn an eben diesem Tage habe Ich eure Heere aus dem Lande Ägypten geführt; darum sollt ihr diesen Tag halten in euren Geschlechtern als ewige Satzung.

18. Im ersten (Monate) am vierzehnten Tage des Monats, am Abend, sollt ihr ungesäuertes (Brot) essen, bis zum einundzwanzigsten Tage des Monats am Abend.

19. Sieben Tage soll kein Sauerteig gefunden werden in euren Häusern, denn jeder, der gesäuertes (Brot) ißt, dessen Seele soll aus der Gemeinde Israels ausgerottet werden, sei es ein Fremder oder ein Eingeborener des Landes.

20. Kein gesäuertes (Brot) sollt ihr essen, (sondern) in allen euren Wohnungen sollt ihr ungesäuertes (Brot) essen.

21. Und Moses rief alle Ältesten Israels zu sich, und sprach zu ihnen: Greifet und nehmet euch Schafe nach euren Familien, und schlachtet das Passah.

22. Und nehmet ein Bündel Ysop, und taucht es ins Blut, das im Becken ist, und besprengt die Oberschwelle und die beiden Türpfosten mit dem Blute, das im Becken ist, und niemand soll herausgehen aus der Tür seines Hauses bis zum Morgen.

23. Und Jehovah wird hindurchgehen, die Ägypter zu schlagen, und wenn Er das Blut sehen wird an der Oberschwelle und an den beiden Türpfosten, wird Jehovah vorübergehen an der Tür, und wird dem Verderber nicht gestatten, in eure Häuser zu kommen, um (euch) zu schlagen.

24. Darum bewahret dieses Wort als Satzung für euch und für eure Söhne auf ewig.

25. Und es soll geschehen, wenn ihr in das Land kommen werdet, das Jehovah euch geben wird, wie Er geredet hat, so sollt ihr halten diesen Dienst.

26. Und es soll geschehen, wenn eure Söhne zu euch sagen: Was habt ihr für einen Dienst?

27. Sollt ihr sagen: Es ist das Passahopfer Jehovahs, weil Er vorüberging an den Häusern der Söhne Israels in Ägypten, als Er Ägypten schlug, und unsere Häuser errettete. Da neigte sich das Volk und betete an.

28. Und die Söhne Israels gingen hin und taten also, wie Jehovah Mose und Aharon befohlen hatte; so taten sie.

29. Und es geschah um Mitternacht, da schlug Jehovah alle Erstgeburt im Lande Ägypten; von dem Erstgeborenen Pharaos an, der auf seinem Throne saß, bis zum Erstgeborenen des Gefangenen, der im Hause des Gefängnisses war, und alle Erstgeburt des Viehs.

30. Da stand Pharao auf in der Nacht, und alle seine Diener, und alle Ägypter, und es ward ein großes Geschrei in Ägypten; denn es gab kein Haus, in dem nicht ein Toter war.

31. Und er rief Mose und Aharon in der Nacht und sprach: Machet euch auf, gehet hinweg aus der Mitte meines Volkes, sowohl ihr, als auch die Söhne Israels, und gehet hin und dienet Jehovah, wie ihr gesagt habt.

32. Auch eure Schafe und eure Rinder nehmet mit, wie ihr geredet habt, und geht und segnet auch mich.

33. Und die Ägypter drängten das Volk, sie eilig fortzuschicken aus dem Lande, denn sie sprachen: Wir werden alle sterben.

34. Da trug das Volk seinen Teig, ehe er gesäuert war, ihre Backschüsseln, gebunden in ihre Kleider, auf ihren Schultern.

35. Und die Söhne Israels taten nach den Worten Moses, und verlangten von den Ägyptern silberne und goldene Gefäße, und Kleider.

36. Und Jehovah gab dem Volke Gnade in den Augen der Ägypter, daß sie ihnen liehen, und sie nahmen es den Ägyptern.

37. Da brachen die Söhne Israels auf von Ramses bis Sukkoth, bei sechshunderttausend Mann zu Fuß, ohne die Kinder.

38. Auch viel gemischtes Volk zog mit ihnen und Schafe und Rinder, eine gar große Habe.

39. Und sie bucken aus dem Teig, den sie aus Ägypten gebracht hatten, ungesäuerte Kuchen; denn er war nicht gesäuert, weil sie aus Ägypten getrieben worden, und sich nicht aufhalten konnten; auch Zehrung für den Weg hatten sie sich nicht bereitet.

40. Und die Zeit des Wohnens der Söhne Israels, die sie gewohnt hatten in Ägypten, war vierhundertdreißig Jahre.

41. Und es geschah am Ende der vierhundertdreißig Jahre, auf denselben einen Tag, zog das ganze Heer Jehovahs hinweg aus dem Lande Ägypten.

42. Das ist die Nacht der Feier für Jehovah, weil Er sie herausführte aus dem Lande Ägypten; dies ist die Nacht der Feier für Jehovah, für alle Söhne (Kinder) Israels und ihre Geschlechter.

43. Und Jehovah sprach zu Mose und Aharon: Dies ist die Satzung für das Passah, kein Sohn des Fremden (d.i. kein Fremder) soll davon essen.

44. Aber jeder Knecht, der für Geld erkauft ist, den sollst du beschneiden, und dann esse er davon.

45. Ein Beisasse und Mietling soll nicht davon essen.

46. In einem Hause soll es gegessen werden; du sollst nichts vom Fleische aus dem Hause hinaustragen, und kein Bein an demselben sollt ihr zerbrechen.

47. Die ganze Gemeinde Israels soll solches tun.

48. Und wenn ein Fremdling bei dir sich aufhält, und das Passah Jehovahs halten will, so werde von ihm beschnitten alles Männliche, und dann komme er hinzu, es zu halten, und er soll sein wie ein Eingeborener des Landes, aber kein Unbeschnittener soll davon essen.

49. Ein Gesetz soll sein für den Eingeborenen und für den Fremdling, der in eurer Mitte wohnt.

50. Und alle die Söhne Israels taten also, wie Jehovah Mose und Aharon geboten hatte, so taten sie.

51. Und es geschah an eben diesem Tage, da führte Jehovah die Söhne Israels aus dem Lande Ägypten mit ihrem Heer.

 

Inhalt

7822. In diesem Kapitel wird im inneren Sinn von der Befreiung derer gehandelt, die der geistigen Kirche angehören, und von der Verdammnis derer, die in dem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben sind.

Die Verdammnis dieser und die Befreiung jener wird durch das Passah vorgebildet und der Zustand derer, die befreit wurden, in Ansehung ihrer Liebtätigkeit und ihres Glaubens, durch das Halten der Passahtage.

7823. Im höchsten Sinn wird durch das Passah die Verdammnis der Ungläubigen vorgebildet und die Befreiung der Gläubigen vom Herrn, als Er verherrlicht wurde. Der Zustand derselben, wie er damals war, und wie er späterhin sein wird, sowohl im allgemeinen als in allem einzelnen, wird im höchsten Sinn durch die Passahsatzungen beschrieben.

 

Innerer Sinn

7824. Vers 1,2: Und Jehovah redete zu Mose und zu Aharon im Lande Ägypten und sprach: Dieser Monat sei für euch das Haupt (d.i. der Anfang) der Monate, der erste sei er für euch unter den Monaten des Jahres.

"Und Jehovah redete zu Mose und zu Aharon" bedeutet Belehrung durch das göttlich Wahre;

"im Lande Ägypten" bedeutet, als noch diejenigen, die der geistigen Kirche angehörten, in der Nähe derer waren, die sie anfochten;

"und sprach: Dieser Monat sei für euch das Haupt der Monate" bedeutet, dieser Zustand sei der wichtigste unter allen Zuständen;

"der erste sei er für euch unter den Monaten des Jahres" bedeutet, dies sei der Anfang, von dem alle folgenden in Ewigkeit (ausgehen).

7825. "Und Jehovah redete zu Mose und zu Aharon", 2. Mose 12/1, bedeutet Belehrung durch das göttlich Wahre.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, wenn von Jehovah über das in der Kirche Einzurichtende (gesprochen wird), insofern es eine Belehrung ist; denn sprechen schließt das Darausfolgende in sich. Und aus der vorbildlichen Bedeutung von Moses und Aharon, insofern sie das göttlich Wahre darstellen, Moses das unmittelbar vom Göttlichen ausgehende Wahre, Aharon das mittelbar ausgehende, worüber Nr. 7009, 7010, 7089, 7382.

7826. "Im Lande Ägypten", 2. Mose 12/1, bedeutet, als noch diejenigen, die der geistigen Kirche angehörten, in der Nähe derer waren, die sie anfochten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Landes Ägypten, insofern es den Ort bezeichnet, wo die Anfechtenden sind, denn durch Pharao und durch die Ägypter werden diejenigen vorgebildet und bezeichnet, die der Kirche angehörten, aber dabei in einem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben standen, und im anderen Leben die Frommen anfechten: Nr. 6692, 7097, 7107, 7110, 7126, 7142, 7317, und durch das Land Ägypten die Anfechtungen selbst: Nr. 7278; aber durch die Söhne Israels werden diejenigen vorgebildet, die der geistigen Kirche angehörten und angefochten wurden: Nr. 6426, 6637, 6862, 6868, 7035, 7062, 7198, 7201, 7215, 7223. Daß diese in der Nähe derer waren, die sie im anderen Leben anfochten, sehe man Nr. 7240. Diese Nähe wird dadurch bezeichnet, daß die Söhne Israels in der Mitte des Landes Ägypten waren, nämlich im Lande Gosen, und die Anfechtungen durch die ihnen auferlegten Lasten.

Daraus ist nun deutlich, daß "Jehovah redete zu Mose und zu Aharon im Lande Ägypten" bedeutet, die Belehrung durch das göttlich Wahre, als diejenigen, die der geistigen Kirche angehörten, noch in der Nähe derer waren, die sie anfochten.

7827. "Und sprach: Dieser Monat sei für euch das Haupt (d.i. der Anfang) der Monate", 2. Mose 12/2, bedeutet, dieser Zustand sei der wichtigste unter allen Zuständen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Monats, insofern er das Ende des früheren Zustandes und den Anfang des folgenden bezeichnet, somit einen neuen Zustand, worüber Nr. 3814; und aus der Bedeutung des Hauptes, wenn es von den Monaten des Jahres und im inneren Sinn von den Zuständen des Lebens gesagt wird, insofern es den wichtigsten (derselben) bezeichnet.

Hieraus erhellt, daß durch "dieser Monat sei für euch das Haupt der Monate" bezeichnet wird, dieser Zustand sei der wichtigste von allen. Die Ursache, warum dieser Zustand der wichtigste sei, ist in dem nun Folgenden enthalten.

7828. "Der erste sei er für euch unter den Monaten des Jahres", 2. Mose 12/2, bedeutet, dies sei der Anfang, von dem alle folgenden Zustände in Ewigkeit ausgehen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "der erste sein", wenn von den Monaten des Jahres, und im inneren Sinn von den Lebenszuständen gesprochen wird, insofern es den Anfang bezeichnet. Aus der Bedeutung der Monate, insofern sie Zustände bezeichnen, worüber Nr. 7827; und aus der Bedeutung des Jahres, insofern es den Zeitraum des Lebens von Anfang bis zu Ende bezeichnet, worüber Nr. 2906; hier aber, weil von denen gesprochen wird, die der geistigen Kirche im anderen Leben angehören, deren Lebenszeit einen Anfang hat aber kein Ende, wird durch Jahr die Zeit des Lebens bezeichnet von Anfang bis in Ewigkeit. Daß das Jahr auch dieses bedeute, sehe man Nr. 2906 zu Ende.

Daß dieser Monat das Haupt der Monate wurde, und der erste unter allen, kommt daher, weil durch denselben der Anfang der Befreiung derer bezeichnet wird, die der geistigen Kirche angehören und bis dahin im Zustand der Gefangenschaft waren, weil sie in der unteren Erde zurückgehalten und daselbst von den Bösen angefochten wurden, die durch Pharao und die Ägypter vorgebildet werden.

Daß der erste Zustand derselben, als sie befreit wurden, der wichtigste von allen war, und der Anfang, von dem alle folgenden in Ewigkeit abhingen, kommt daher, weil die, welche sich dort befanden, befreit wurden durch die Ankunft des Herrn in der Welt, und daß sie ohne die Ankunft des Herrn in der Welt keineswegs hätten selig werden können; und weil sie damals befreit wurden, als der Herr auferstand.

Hieraus erhellt, daß dieser Zustand, nämlich da sie befreit wurden, für sie der wichtigste unter allen Zuständen war. Ebenso auch nachher für alle diejenigen, die der geistigen Kirche angehörten, die durchaus nicht hätten beseligt werden können, wenn nicht der Herr in die Welt gekommen wäre, und Sein Menschliches verherrlicht, d.h. göttlich gemacht hätte.

Daß diejenigen, die der geistigen Kirche angehörten, vor der Ankunft des Herrn in der unteren Erde zurückgehalten und vom Herrn befreit und beseligt wurden, sehe man Nr. 6854, 6914; und daß im allgemeinen alle, die der geistigen Kirche des Herrn angehören, selig wurden durch die Ankunft des Herrn, Nr. 2661, 2716, 6372, 7035, 7091 E. Daher wird im höchsten Sinn durch diese Worte bezeichnet, daß von der Verherrlichung und Auferstehung des Herrn in Ansehung Seines Menschlichen alle Beseligung ausgehe.

7829. Vers 3-6: Redet zu der ganzen Gemeinde Israels und sprechet: Am zehnten dieses Monats soll sich jeder ein Lamm nehmen nach dem Hause der Väter (d.i. nach der Zahl der Familien), ein Lamm für jedes Haus. Und wenn ein Haus zu klein ist für das Verzehren eines Lammes, so soll er es nehmen und sein Nachbar, der seinem Hause am nächsten ist, nach der Zahl der Seelen, einen jeden nachdem er isset, sollt ihr zählen für das Lamm. Ein Lamm ohne Fehler, ein Männlein, ein Jahr alt, sollt ihr nehmen, von den Lämmern und Ziegen sollt ihr es nehmen. Und ihr sollt es aufbewahren bis zum vierzehnten Tag dieses Monats; da soll es die ganze Gemeinde des Volkes Israel schlachten zwischen den Abenden (gegen Abend).

"Redet zu der ganzen Gemeinde Israels und sprechet" bedeutet den Einfluß nebst der Belehrung aller, die der geistigen Kirche angehören;

"am zehnten dieses Monats" bedeutet den Zustand der Einweihung dessen, was im Inneren ist;

"soll sich jeder ein Lamm nehmen" bedeutet in bezug auf die Unschuld;

"nach dem Hause der Väter, ein Lamm für das Haus" bedeutet, gemäß den besonderen Guten eines jeden;

"und wenn ein Haus zu klein ist für das Verzehren eines Lammes" bedeutet, wenn das besondere Gute nicht genügend sei für die Unschuld;

"so soll er es nehmen und sein Nachbar, der seinem Hause am nächsten ist" bedeutet die Verbindung mit dem nächsten Guten des Wahren;

"nach der Zahl der Seelen, einen jeden nachdem er isset, sollt ihr zählen für das Lamm" bedeutet, so komme die Erfüllung des Guten für die Unschuld aus ebenso vielen Wahrheiten des Guten (zustande), gemäß der Aneignung desselben;

"ein Lamm ohne Fehler" bedeutet die unbefleckte Unschuld;

"ein Männlein" bedeutet, was dem Glauben der Liebtätigkeit angehört;

"ein Jahr alt, sollt ihr nehmen" bedeutet den vollen Zustand;

"von den Lämmern und Ziegen sollt ihr es nehmen" bedeutet das innere und äußere Gute der Unschuld;

"und ihr sollt es aufbewahren" bedeutet die Zeit und den Zustand der Einweihung;

"bis zum vierzehnten Tag dieses Monats" bedeutet, bis zum heiligen Zustand;

"da soll es die ganze Gemeinde des Volkes Israel schlachten" bedeutet die Vorbereitung zum gemeinschaftlichen Genusse aller, die der geistigen Kirche angehören;

"zwischen den Abenden" bedeutet den letzten und ersten Zustand.

7830. "Redet zu der ganzen Gemeinde Israels und sprechet", 2. Mose 12/3, bedeutet den Einfluß nebst der Belehrung aller, die der geistigen Kirche angehören.

Dies erhellt aus der Bedeutung von reden, insofern es einen Einfluß bezeichnet, worüber Nr. 2951, 5481, 5743; daß es auch die Belehrung bezeichnet, nämlich über das bei der Befreiung zu Beobachtende, erhellt aus dem Folgenden. Ferner aus der Bedeutung der Gemeinde Israels, insofern sie alles Wahre und Gute in seiner Zusammenfassung bezeichnet, denn unter der Gemeinde Israel werden alle Stämme verstanden, die das Ganze des Wahren und Guten bedeuten, oder das Ganze des Glaubens und der Liebtätigkeit; man sehe Nr. 3858, 3926, 4060, 6335; und weil sie dieses bedeuten, so werden unter der Gemeinde Israels diejenigen verstanden, die der geistigen Kirche angehören: Nr. 6337, denn das Wahre und Gute macht die Kirche aus. Daß durch die Söhne Israels die geistige Kirche vorgebildet wird, sehe man Nr. 6426, 6637, 6862, 6868, 7035, 7062, 7198, 7201, 7215, 7223.

7831. "Am zehnten dieses Monats", 2. Mose 12/3, bedeutet den Zustand der Einweihung dessen, was im Inneren ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des zehnten Tages, insofern er den Zustand des Inneren bezeichnet, denn Tag bedeutet Zustand: Nr. 23, 487, 488, 493, 576, 893, 1738, 2788, 3462, 3785, 4850, 5672; und zehn bedeutet die Überreste: Nr. 576, 1906, 2284, d.h. das vom Herrn im Inneren des Menschen verborgene Wahre und Gute: Nr. 1050, 1906, 2284, 5135, 5897, 7560, 7564; und weil die Überreste im Inneren sind, und der Mensch durch sie vorbereitet und eingeleitet wird zur Aufnahme des Guten und Wahren vom Herrn, deshalb bedeutet hier der zehnte Tag den Zustand der Einweihung dessen, was im Inneren ist.

Daß der Mensch durch die Überreste wiedergeboren und somit eingeweiht wird zur Aufnahme des Einflusses des Guten und Wahren vom Herrn, sehe man Nr. 5342, 5898, 6156, und daß durch sie der Mensch mit dem Himmel in Verbindung steht: Nr. 7560; denn jenes Gute und Wahre ist vom Herrn, und nicht vom Menschen: Nr. 7564. Unter Monat wird der vollständige Zustand von Anfang bis zu Ende verstanden: Nr. 3814; somit der ganze Zustand der Befreiung, der durch Passah in seiner Zusammenfassung bezeichnet wird.

Hieraus erhellt, daß durch "im zehnten dieses Monats", der Zustand der Einweihung des Inneren bezeichnet wird. Dieser Zustand der Einweihung des Inneren dauerte vom zehnten Tage jenes Monats bis zum vierzehnten Tage, innerhalb welcher Tage das Passahlamm bewahrt werden sollte. Das Passahlamm bedeutet das Gute der Unschuld, welches das Innerste ist. Es sollte also das Innerste mit dem Inneren, in dem es sich befindet, inzwischen getrennt und abgehalten werden von allem, was befleckt. Dieser Zustand ist der Zustand der Einweihung des Inneren, d.h. der Vorbereitung, um den Einfluß des Guten und Wahren vom Herrn aufzunehmen.

Das ist das Heilige, was enthalten ist in diesen Worten, denn ohne das Heilige, das im Inneren verborgen ist, wäre nicht befohlen worden, daß am zehnten Tage des Monats das Passahlamm genommen und bis zum vierzehnten Tage bewahrt werden sollte, auch nicht, daß es nachher geschlachtet werden sollte zwischen den Abenden, und daß es gegessen werden sollte am Feuer gebraten, nicht im Wasser gekocht, und daß nichts davon übriggelassen werden sollte bis zum Morgen; daß aber das Übriggelassene mit Feuer verbrannt werden sollte. (Ferner) daß sie ihm kein Bein brechen sollten, und mehreres, was Heiliges in sich schließt, das bisher niemand wußte, wie jeder erkennen kann, der darüber nachdenkt. Wie auch, daß dieses Heilige Geistiges ist, das der Kirche und dem Himmel angehört, und sich auf den Herrn bezieht, von Dem alles im Worte ausgegangen ist, d.h. seinen Ursprung hat.

7832. "Soll sich jeder ein Lamm nehmen", 2. Mose 12/3, bedeutet in bezug auf die Unschuld.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Lammes oder der Ziege, welche Tiere hier gemeint sind, insofern sie die Unschuld bezeichnen, das Lamm die Unschuld des inneren Menschen und die Ziege die Unschuld des äußeren: Nr. 3519.

7833. "Nach dem Hause der Väter, ein Lamm für das Haus", 2. Mose 12/3, bedeutet, gemäß dem besonderen Guten eines jeden.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Hauses der Väter (oder des Vaterhauses), insofern es das Gute einer Familie bezeichnet, im Unterschied von dem Guten einer anderen, denn durch das Haus des Vaters wird der Mensch bezeichnet in betreff seines inneren Guten: Nr. 3128.

Damit verhält es sich auf folgende Weise: Alle Stämme Israels bedeuten alles Wahre und Gute des Glaubens und der Liebtätigkeit in seiner Zusammenfassung; und jeder Stamm eine Art des Guten oder Wahren, man sehe Nr. 3858, 3926, 3939, 4060, 6335, 6337, 6640; somit wird durch jede Familie innerhalb ihres Stammes ein besonderes Gutes bezeichnet, und daher das Gute der einen besonders, als unterschieden von dem Guten der anderen. Aber durch das Haus der Väter innerhalb der Familie wird das besondere Gute einer Art bezeichnet.

Diese Dinge wurden durch Stämme, Familien und Häuser, in welche die Söhne Israels eingeteilt waren, bezeichnet, damit sie den Himmel vorbilden konnten, denn in diesem ist das Gute unterschieden im Allgemeinen, im Besonderen und im Einzelnen und demgemäß sind die Engel verbunden. Man muß wissen, daß das Gute des einen niemals ganz so ist, wie das Gute des anderen, sondern verschieden, ja so verschieden, daß es gesondert ist in allgemeine höhere Arten, und diese in untergeordnete, bis zu den einzelnen, ja allereinzelnsten. Daß das Gute der Liebe und des Glaubens so mannigfaltig ist, sehe man Nr. 684, 690, 3241, 3267, 3744, 3745, 3746, 3986, 4005, 4149, 5598, 7236.

Daraus geht nun deutlich hervor, warum befohlen wurde, daß jeder sich ein Lamm nehmen solle nach dem Hause der Väter, ein Lamm für das Haus.

7834. "Und wenn ein Haus zu klein ist für das Verzehren eines Lammes", 2. Mose 12/4, bedeutet, wenn das besondere Gute nicht genügend sei für die Unschuld.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Hauses, insofern es das besondere Gute bezeichnet, worüber Nr. 7833; aus der Bedeutung von zu klein sein, insofern es heißt, nicht genügend sein; und aus der Bedeutung des Lammes, insofern es die Unschuld bezeichnet, worüber auch Nr. 7832.

7835. "So soll er es nehmen und sein Nachbar, der seinem Hause am nächsten ist", 2. Mose 12/4, bedeutet die Verbindung mit dem nächsten Guten des Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von nehmen, nämlich mit dem nächsten Nachbar ein Lamm zugleich, insofern es die Verbindung bezeichnet. Und aus der Bedeutung des nächsten Nachbars seines Hauses, insofern es das nächste Gute des Wahren bezeichnet. Daß der nächste Nachbar das Nächste bedeutet, ist klar; und daß das Haus das Gute bedeutet, sehe man Nr. 7833.

Es wird gesagt, das Gute des Wahren, weil von denen gehandelt wird, die der geistigen Kirche angehören, bei denen das Gute des Wahren ist, denn das Gute des Wahren ist das Wahre im Willen und in den Handlungen. Wenn nämlich das Wahre des Glaubens mit der Neigung der Liebtätigkeit aufgenommen wird, dann wird es in das Innere des Gemütes eingepflanzt, und wenn das Wahre wieder hervorgerufen wird, wird auch die Neigung, der das Wahre beigesellt war, wieder hervorgerufen und erscheint unter der Gestalt des Guten. Daher kommt es nun, daß das Gute dieser Kirche das Gute des Wahren ist, das auch das geistig Gute genannt wird.

7836. "Nach der Zahl der Seelen, einen jeden, nach dem er isset, sollt ihr zählen für das Lamm", 2. Mose 12/4, bedeutet, so komme die Erfüllung des Guten für die Unschuld aus ebenso vielen Wahrheiten des Guten (zustande), gemäß der Aneignung desselben.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Zahl der Seelen, insofern sie ebenso viele Wahrheiten des Guten bezeichnet; denn Zahl wird im Worte vom Wahren gesagt, und die Seele vom geistig Guten. Aus der Bedeutung von "einen jeden, nach dem er isset", insofern es bezeichnet, gemäß der Aneignung desselben; daß essen die Aneignung bedeutet, sehe man Nr. 3168, 3513, 3596, 3832. Ferner aus der Bedeutung des Lammes, insofern es die Unschuld bezeichnet, wovon Nr. 7832. Die Erfüllung des Guten für die Unschuld wird dadurch bezeichnet, daß man aus dem Hause des nächsten Nachbars nehmen sollte in solcher Zahl, daß es genug sei für ein Lamm; daß Haus das Gute bedeutet, sehe man Nr. 7833.

Es wird gesagt, das Wahre des Guten, und darunter das Wahre verstanden, das aus dem Guten stammt; denn wenn die Angehörigen der geistigen Kirche wiedergeboren werden, dann werden sie zu dem Guten der Liebtätigkeit durch das Glaubenswahre hingeleitet. Wenn sie aber in das Gute der Liebtätigkeit eingeführt sind, werden die Wahrheiten, die später daraus hervorgehen, Wahrheiten des Guten genannt.

Wie es sich aber mit dem verhalte, was in diesem Vers enthalten ist, kann man durchaus nicht wissen, wenn man nicht weiß, wie es sich mit den Gesellschaften im Himmel verhält; denn die Zusammengesellungen der Söhne Israels nach Stämmen, Familien und Häusern bildeten jene vor. Mit den Gesellschaften im Himmel verhält es sich auf folgende Weise:

Der gesamte Himmel ist eine Gesellschaft, die wie ein Mensch vom Herrn regiert wird. Allgemeine Gesellschaften gibt es dort ebenso viele, als Glieder, Gefäße, Organe im Menschen. Besondere Gesellschaften aber so viele, als es Gefäßchen gibt innerhalb des Umfanges eines jeden Gefäßes, Gliedes oder Organes; und einzelne Gesellschaften so viele, als es kleinere Teile gibt, die den größeren Teil bilden. Daß es so ist, geht deutlich hervor aus den Entsprechungen des Menschen, seiner Glieder, Organe und Gefäße mit dem Größten Menschen, d.h. mit dem Himmel, wovon aus Erfahrung am Ende mehrere Kapitel gehandelt worden ist. Hieraus kann man ersehen, wie es sich mit den Unterscheidungen der Gesellschaften im Himmel verhält.

Aber mit jeder Gesellschaft im besonderen verhält es sich auf folgende Weise: Sie besteht aus mehreren Engeln, die übereinstimmen in bezug auf das Gute. Das Gute ist verschieden, denn ein jeder hat sein besonderes Gute, aber dieses verschiedene Gute wird vom Herrn durch Übereinstimmung in eine solche Form gebracht, daß es zusammen ein Gutes darstellt. Solche Gesellschaften bildeten die Häuser der Väter bei den Söhnen Israels vor. Dies ist die Ursache, weshalb die Söhne Israels nicht nur nach Stämmen unterschieden waren, sondern auch nach Familien und Häusern, und daß, wenn sie genannt wurden, die Namen ihrer Väter der Reihe nach bis auf den Stammvater berichtet werden, wie vom Vater Samuels, daß er vom Gebirge Ephraim stammte, daß sein Name war Elkanah, Sohn Jerochams, des Sohnes Elihus, des Sohnes Tochu, des Sohnes Zoph: 1.Sam.1/1. Ferner vom Vater Sauls, daß er von Benjamin (stammte), und daß sein Name war Kis, der Sohn Abiels, des Sohnes Zeror, des Sohnes Bechorath, des Sohnes Aphiach, des Sohnes eines Benjaminiten: 1.Sam.9/1; so von sehr vielen anderen. Eine solche Aufzählung geschah, damit man im Himmel die Beschaffenheit des Guten erkennen konnte, das von dem ersten allmählich abgeleitet und durch denselben vorgebildet wurde.

Ferner verhält es sich so im Himmel, daß, wenn eine Gesellschaft nicht vollständig ist, wie sie sein sollte, alsdann anderswoher, aus einer anderen benachbarten Gesellschaft so viele hinzugenommen werden, daß sie die Form dieses Guten erfüllen (vollständig machen), je nach der Notwendigkeit in einem jeden Zustand und dessen Veränderungen; denn die Form des Guten wechselt, sowie sich der Zustand ändert.

Man muß aber auch noch wissen, daß im dritten oder innersten Himmel, welcher der nächste ist über dem Himmel worin die Geistigen sind (denn diese bilden den mittleren oder zweiten Himmel), die Unschuld herrscht, denn der Herr, Der die Unschuld selbst ist, fließt unmittelbar in diesen Himmel ein. Aber in den zweiten Himmel, wo die Geistigen sind, fließt der Herr mit der Unschuld mittelbar ein, nämlich durch den dritten Himmel. Dieser Einfluß ist es, durch den die Gesellschaften im zweiten Himmel in bezug auf ihr Gutes verteilt oder geordnet werden. Deswegen werden je nach dem Einfluß der Unschuld die Zustände des Guten verändert; und demzufolge wechseln dort die Verbindungen der Gesellschaften.

Hieraus kann erhellen, wie das zu verstehen ist, was in diesem Vers im inneren Sinne liegt, daß nämlich, wenn das besondere Gute von jemanden nicht genügend ist für die Unschuld, eine Verbindung stattfinden muß mit dem nächsten Guten des Wahren, damit das Gute für die Unschuld vervollständigt werde durch so viel Wahrheiten des Guten (als nötig ist), gemäß der Aneignung desselben.

7837. "Ein Lamm ohne Fehler", 2. Mose 12/5, bedeutet die unbefleckte Unschuld.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Lammes, insofern es die Unschuld bezeichnet, worüber Nr. 7832; und aus der Bedeutung von "ohne Fehler", insofern es soviel ist, als ohne Flecken; somit unbefleckt. Daß es ohne Flecken und unbefleckt sein sollte, rührt daher, daß jeder Flecken etwas Falsches oder Böses in der geistigen Welt bedeutet.

7838. "Ein Männlein", 2. Mose 12/5, bedeutet, was dem Glauben der Liebtätigkeit angehört.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Männlichen, insofern es das Wahre des Glaubens bezeichnet, worüber Nr. 2046, 4005, somit den Glauben der Liebtätigkeit; denn das Glaubenswahre ist nicht Wahres des Glaubens, wenn es nicht mit dem Guten der Liebtätigkeit verbunden, und vor allem aus demselben stammt.

Das Passahlamm mußte ein Männlein sein, weil dieses Tier die Unschuld derer bezeichnet, die der geistigen Kirche angehören, und die Angehörigen der geistigen Kirche sind in keinem anderen Guten, als in dem, das an sich das Wahre des Glaubens ist; denn dieses heißt Gutes, wenn es aus der Neigung der Liebtätigkeit in die Handlung übergeht: Nr. 7835. Daher kommt es, daß das Lamm ein Männlein sein sollte.

Sonst wurden auch weibliche Lämmer bei den Opfern angewendet, wenn der Gottesdienst aus dem Guten dargestellt wurde.

7839. "Ein Jahr alt, sollt ihr es nehmen", 2. Mose 12/5, bedeutet den vollen Zustand.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Sohnes, insofern er das Wahre bezeichnet, worüber Nr. 489, 491, 533, 1147, 2623, 2803, 2813, 3373, 3704; und aus der Bedeutung des Jahres, insofern es den vollständigen Zeitraum von Anfang bis zu Ende bezeichnet, worüber Nr. 2906, also den vollen Zustand.

Was der volle Zustand sei, soll gesagt werden: Ein voller Zustand wird gesagt, wenn das Gute so ist, daß nichts fehlt, um den Einfluß der Unschuld aufzunehmen. Wenn die Glaubenswahrheiten mit dem Guten der Liebtätigkeit verbunden sind, bewirken sie, daß das Gute solcherart ist, denn das geistig Gute empfängt seine Beschaffenheit von den Glaubenswahrheiten. Dies wird hier verstanden durch den vollen Zustand, der durch den Sohn des Jahres bezeichnet wird.

Der Zustand ist aber nicht voll, wenn die Wahrheiten dem Guten noch nicht die Beschaffenheit verliehen haben, daß es den entsprechenden Zustand der Unschuld aufnehmen kann. Damit erst wird dieser Zustand voll, wenn die Wahrheiten vom Guten aus gesehen werden. Noch nicht voll aber ist er, wenn das Gute von den Wahrheiten aus betrachtet wird.

In diesem Zustand sind die, welche wiedergeboren werden, in jenem aber die, welche wiedergeboren sind. Jene sind im Wahren, durch welches das Gute, diese hingegen im Wahren, das aus dem Guten (kommt), d.h. jene sind im Gehorsam gegen das Wahre, diese hingegen in der Neigung, das Wahre zu tun, und deshalb sind jene die Menschen der äußeren Kirche, diese aber die der inneren Kirche.

Weil durch "ein Jahr alt" (Sohn des Jahres) der volle Zustand bezeichnet wurde, deshalb wurde so oft befohlen, daß ein Lamm oder Böcklein, "ein Jahr alt", geopfert werden sollte; zum Beispiel 2. Mose 29/38; 3. Mose 9/3; 12/6; 14/10; 23/12,18,19; 4. Mose 6/12; 7/15-88; 15/27; 28/9,11;

und wo vom neuen Tempel Hes.46/13: "Der Fürst soll ein einjähriges Lamm ohne Fehler Jehovah täglich zum Brandopfer darbringen, an jedem Morgen soll er es tun": wo unter dem neuen Tempel das geistige Reich des Herrn verstanden wird; unter dem Fürsten diejenigen, die in echten Wahrheiten und daraus im Guten sind; unter dem Brandopfer vom Lamme den Gottesdienst des Herrn aus dem Guten der Unschuld; und unter "ein Jahr alt" der volle Zustand.

7840. "Von den Lämmern und Ziegen sollt ihr es nehmen", 2. Mose 12/5, bedeutet das innere und äußere Gute der Unschuld.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Lammes, insofern es das Gute der Unschuld bezeichnet, wovon Nr. 3994; und aus der Bedeutung der Ziege oder des Böckleins, insofern sie das Gute des Wahren bezeichnen, in dem die Unschuld ist, worüber Nr. 3995, 4005, 4006, 4871. Daß Lamm das innere Gute der Unschuld, und Böcklein oder Ziege das äußere Gute der Unschuld bedeutet, sehe man Nr. 3519.

Was unter dem inneren und äußeren Guten der Unschuld verstanden wird, soll mit wenigem gesagt werden:

In jedem Guten muß Unschuld sein, damit es (wahrhaft) Gutes sei. Ohne Unschuld ist das Gute gleichsam ohne seine Seele. Der Grund ist, weil der Herr durch die Unschuld einfließt, und durch sie das Gute bei denen belebt, die wiedergeboren werden.

Das Gute, das die Unschuld belebt, ist ein inneres und ein äußeres. Das innere Gute ist bei denen, die Menschen der inneren Kirche genannt werden, das äußere Gute aber bei denen, die Menschen der äußeren Kirche sind. Menschen der inneren Kirche sind solche, die ihrem Guten durch innere Wahrheiten seine Beschaffenheit gegeben haben, sowie sie im inneren Sinn des Wortes sind. Menschen der äußeren Kirche aber sind solche, die ihrem Guten durch äußere Wahrheiten, sowie sie im Buchstabensinn des Wortes liegen, seine Beschaffenheit gegeben haben. Menschen der inneren Kirche sind die, welche aus der Neigung zur Liebtätigkeit dem Nächsten Gutes tun, Menschen der äußeren Kirche dagegen die, welche es aus Gehorsam (tun).

Ein jeder Mensch wird, wenn er wiedergeboren wird, zuerst ein Mensch der äußeren Kirche, nachher aber ein Mensch der inneren Kirche. Die, welche der inneren Kirche angehören, sind in größerer Einsicht und Weisheit, und daher auch inwendiger im Himmel als die, welche der äußeren Kirche angehören. Hieraus ist nun klar, was das innere und äußere Gute der Unschuld ist.

7841. "Und ihr sollt es aufbewahren", 2. Mose 12/6, bedeutet die Zeit und den Zustand der Einweihung.

Dies erhellt aus der Bedeutung des zehnten Tages, von dem an das Lamm bis zum vierzehnten Tage bewahrt werden sollte, insofern er den Zustand der Einweihung in das Innere bezeichnet, worüber Nr. 7831.

7842. "Bis zum vierzehnten Tag dieses Monats", 2. Mose 12/6, bedeutet, bis zum heiligen Zustand.

Dies erhellt aus der Bedeutung des vierzehnten Tages, insofern er einen heiligen Zustand bezeichnet. Daß Tag einen Zustand bedeutet, sehe man Nr. 7831. Vierzehn aber bedeutet dasselbe wie sieben. Daß sieben das Heilige bedeutet, sehe man Nr. 395, 433, 716, 881, 5265, 5268; denn die vervielfältigten Zeiten bedeuten dasselbe wie die einfachen: Nr. 5291, 5335, 5708.

Daher kommt es, daß das Passah am vierzehnten Tage des Monats anfangen, sieben Tage dauern und am einundzwanzigsten Tage aufhören sollte, welcher Tag auch das Heilige bedeutet, weil er aus der Multiplikation von drei mit sieben hervorgeht. Daher kam es, daß am ersten Tage vom Passah eine heilige Versammlung war, und auch am einundzwanzigsten Tage eine heilige Versammlung: 2. Mose 12/16.

7843. "Da soll es die ganze Gemeinde des Volkes Israel schlachten", 2. Mose 12/6, bedeutet die Vorbereitung zum gemeinschaftlichen Genusse aller, die der geistigen Kirche angehören.

Dies erhellt aus der Bedeutung von schlachten, wenn es von dem Lamm oder der Ziege zur Feier des Passah gesagt wird, insofern es die Vorbereitung zum Genusse bezeichnet, nämlich des Guten der Unschuld, das durch Lamm oder Ziege bezeichnet wird; und aus der Bedeutung der ganzen Gemeinde des Volkes Israel, insofern es bezeichnet, in Gemeinschaft von allen, die der geistigen Kirche angehören, worüber Nr. 7830. Durch Gemeinde des Volkes werden die Wahrheiten des Guten bezeichnet, die bei denen sind, die der Kirche angehören, denn Versammlung wird vom Wahren gesagt: Nr. 6355, und Gemeinde vom Guten.

7844. "Zwischen den Abenden", 2. Mose 12/6, bedeutet den letzten und ersten Zustand.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Abends, insofern er den Zustand des Falschen bezeichnet und auch den Zustand der Unkenntnis des Wahren; denn alle Tageszeiten, sowie alle Jahreszeiten bedeuten im geistigen Sinn die Zustandswechsel in betreff des Wahren und des Guten: Nr. 5672, 5962, 6110; ihr Ende und ihr Anfang ist der Abend. Wenn daher gesagt wird "zwischen den Abenden", so schließt dies auch alle (dazwischenliegenden) Zustände ein. Somit wird hier durch "zwischen den Abenden" der Zustand der Befreiung bezeichnet bei denen, die im Wahren aus dem Guten sind, und der Zustand der Verdammnis derer, die im Falschen aus dem Bösen sind, und diese Zustände werden bezeichnet durch den Auszug der Söhne Israels aus Ägypten, als die Erstgeborenen daselbst getötet wurden. Daß dies der Abend genannt wird, ist deutlich aus Folgendem bei 5. Mose 16/4,6: "Du sollst das Passah opfern am Abend, wenn die Sonne untergegangen ist zu der Zeit deines Auszugs aus Ägypten".

Hieraus erhellt, daß das Ende des Zustandes der Anfechtungen und der Anfang des Zustandes der Befreiung derer, die durch die Söhne Israels vorgebildet werden, unter (den Worten) "zwischen den Abenden" verstanden wird. Für diese hatte von Anfang an ihr Zustand das Streben zum Morgen hin, der die Erhebung in den Himmel bezeichnet; aber auch das Ende des Zustandes der Anfechtungen und der Anfang des Zustandes der Verdammnis derer, die durch die Ägypter vorgebildet werden, wird verstanden unter den Worten "zwischen den Abenden", aber der Zustand dieser strebte der Nacht entgegen, die das Hinabstürzen in die Hölle bezeichnet. Ihr hinabstürzen in die Hölle wird durch das Versinken in das Meer Suph (oder das Schilfmeer) vorgebildet, aber die Erhebung jener in den Himmel wird durch die Einführung in das Land Kanaan vorgebildet.

Im Worte wird an mehreren Stellen der Abend genannt, und durch denselben die letzte Zeit der Kirche bezeichnet, und auch ihre erste. Die letzte bei denen, bei welchen die Kirche aufhört, und die erste bei denen, bei welchen sie anfängt. Daher wird vorzüglich durch Abend die Ankunft des Herrn bezeichnet, denn damals war das Ende der früheren Kirche, und der Anfang einer neuen; und der Zustand dieser wird auch Abend genannt, weil der Mensch der Kirche vom dunklen Lichte anfängt und fortschreitet zum hellen, das für ihn der Morgen ist.

Daß die Ankunft des Herrn in die Welt durch Abend und Morgen bezeichnet wird, erhellt bei

Dan.8/13,14: "Ich hörte einen Heiligen reden (der sprach): Wie lange soll währen dieses Gesicht, vom beständigen Opfer, und der Frevel, die Zertretung des Heiligen und des Heeres? und er sprach zu mir: bis zum Abend, zum Morgen, zweitausenddreihundert (Tage), denn dann wird das Heiligtum gerechtfertigt werden": daß hier unter Abend die letzte Zeit verstanden wird, als die Kirche völlig zugrunde gerichtet war, und der Herr in die Welt kam, und unter Morgen das Licht und die Entstehung einer neuen Kirche durch Ihn, ist klar.

Sach.14/7: "Es wird ein Tag sein, der Jehovah bekannt sein wird, nicht Tag noch Nacht, denn um die Zeit des Abends wird Licht sein".

Zeph.2/7: "Endlich soll diese Gegend dem Überrest des Hauses Juda gehören, sie sollen darauf weiden, in den Häusern Askalons werden sie am Abend Ruhe haben, wenn Jehovah ihr Gott, sie heimsuchen, und ihre Gefangenschaft zurückführen wird": Abend für den ersten Zustand der entstehenden Kirche.

Weil Abend den letzten Zustand der alten Kirche und den Anfang der neuen bedeutete, deshalb wurde befohlen, daß Aharon und seine Söhne "zurichten sollten die Leuchte vom Abend bis zum Morgen vor Jehovah": 2. Mose 27/20,21.

Daß der Abend den letzten Zustand der Kirche bedeutet, wenn das Falsche gehäuft ist, weil kein Glaube vorhanden ist, und das Böse gehäuft, weil keine Liebtätigkeit da ist, erhellt bei

Jerem.6/4: "Wehe uns, denn der Tag geht unter, und die Schatten des Abends haben sich geneigt".

Hes.24/18: "Ich habe zum Volke geredet am Morgen, und mein Weib ist gestorben am Abend": Weib bedeutet die Kirche.

Ps.90/6: "Bei der Morgenröte blühet (das Gras) und grünet, am Abend wird es abgeschnitten und verdorrt".

7845. Vers 7-11: Und sie sollen von dem Blute nehmen, und es an die beiden Türpfosten streichen, und an die Oberschwelle an den Häusern, in denen sie es essen werden. Und sie sollen das Fleisch essen in dieser Nacht, gebraten am Feuer und mit ungesäuertem Brote, und mit bitteren Kräutern (Bitterkeiten) sollen sie es essen. Und ihr sollt es nicht roh essen, noch im Wasser gekocht; sondern am Feuer gebraten, seinen Kopf samt den Schenkeln und Eingeweiden. Und sollt nichts davon übriglassen bis zum Morgen; was aber übrig bleibt bis zum Morgen, sollt ihr mit Feuer verbrennen. Und ihr sollt es also essen: Eure Lenden sollen gegürtet sein, eure Schuhe an euern Füßen, und euer Stab in eurer Hand, und sollt es in Eile essen, denn es ist das Passah Jehovahs.

"Und sie sollen von dem Blute nehmen" bedeutet das heilige Wahre, das dem Guten der Unschuld angehört;

"und es an die beiden Türpfosten streichen, und an die Oberschwelle" bedeutet das Wahre und Gute des Natürlichen;

"an den Häusern" bedeutet das, was dem Willen des Guten angehört;

"in denen sie es essen werden" bedeutet den Genuß;

"und sie sollen das Fleisch essen" bedeutet den Genuß des Guten;

"in dieser Nacht" bedeutet, wenn die Verdammnis der Bösen stattfindet;

"gebraten am Feuer" bedeutet das Gute der Liebe;

"und mit ungesäuertem Brot" bedeutet das von allem Falschen Gereinigte;

"und mit bitteren Kräutern" bedeutet, bei der Widerwärtigkeit der Versuchungen;

"sollen sie es essen" bedeutet den Genuß;

"und ihr sollt es nicht roh essen" bedeutet nicht ohne Liebe;

"noch im Wasser gekocht" bedeutet, es soll nicht ausgehen vom Wahren;

"sondern am Feuer gebraten" bedeutet aus der Liebe;

"seinen Kopf samt den Schenkeln und Eingeweiden" bedeutet vom Innersten bis zum Äußeren;

"und sollt nichts davon übriglassen bis zum Morgen" bedeutet die Dauer dieses Zustandes vor dem Zustand der Erleuchtung im Himmel;

"was aber übrig bleibt bis zum Morgen sollt ihr mit Feuer verbrennen" bedeutet den Zustand der Vermittlungen bis zum Ende durch die Versuchungen;

"und ihr sollt es also essen" bedeutet den Genuß im Zustand der Trennung von den Bösen, die angefochten haben, und die Bewahrung alsdann.

"eure Lenden sollen gegürtet sein" bedeutet in bezug auf das Innere;

"eure Schuhe an euern Füßen" bedeutet, in bezug auf das Äußere;

"und euer Stab in eurer Hand" bedeutet, in bezug auf das Mittlere;

"und sollt es in Eile essen" bedeutet die Neigung zur Trennung;

"denn es ist das Passah Jehovahs" bedeutet die Gegenwart des Herrn, und die Befreiung durch Ihn.

7846. "Und sie sollen von dem Blute nehmen", 2. Mose 12/7, bedeutet das heilige Wahre, das dem Guten der Unschuld angehört.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Blutes, insofern es das heilige, vom Herrn ausgehende Wahre bezeichnet, worüber Nr. 4735, 6978, 7317, 7326; und weil es das Blut des Lammes ist, welches das Gute der Unschuld bedeutet: Nr. 3994, so bezeichnet es das heilige Wahre, das dem Guten der Unschuld angehört.

7847. "Und es an die beiden Türpfosten streichen, und an die Oberschwelle", 2. Mose 12/7, bedeutet das Wahre und Gute des Natürlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Türpfosten, insofern sie die Wahrheiten des Natürlichen bezeichnen; und aus der Bedeutung der Oberschwelle, insofern sie das Gute desselben bezeichnet.

Daß die Pfosten und Oberschwelle solches bedeuten, kommt daher, weil durch das Haus der Mensch selbst, oder dessen Gemüt bezeichnet wird, und durch das, was der Türe angehört, solche Dinge, die zur Einführung dienen. Daß diese das natürlich Wahre und Gute sind, ist klar; denn der natürliche Mensch wird früher unterrichtet, als der vernünftige, und was der Mensch dann lernt, sind natürliche Dinge, denen allmählich Geistiges eingepflanzt wird, was inwendiger ist. Daraus erhellt, wie das Natürliche in Ansehung des Wahren und Guten zur Einführung dient. Überdies bedeuten Oberschwelle und Pfosten das gleiche, wie die Stirn und die Hand beim Menschen.

Die Vorstellungen der Engel sind von der Art, daß sie das Natürliche auf solches beziehen, was dem Menschen angehört; der Grund ist, weil die geistige Welt oder der Himmel in der Gestalt des Menschen existiert und daher alle Dinge jener Welt, d.h. alles Geistige, das Wahres und Gutes ist, sich auf jene (Form) bezieht. Was am Ende mehrerer Kapitel, wo von den Entsprechungen (die Rede ist), nachgewiesen wurde. Und weil das Natürliche in den Engelvorstellungen zum Geistigen wird, so geschieht dies auch bei dem Hause, das für sie das Gemüt des Menschen bezeichnet, die Zimmer und Gemächer bedeuten das Innere des Gemütes, die Fenster, Türen, Pfosten und Türschwelle das Äußere des Gemütes, das einführt. Weil die Engelvorstellungen eine solche Beschaffenheit haben, sind sie auch lebendig, und auf diese Weise werden die Dinge, die in der natürlichen Welt tote Gegenstände sind, zu lebendigen Gegenständen, wenn sie in die geistige Welt übergehen, denn alles Geistige ist lebendig, weil es vom Herrn ausgeht.

Daß die Pfosten und die Oberschwelle das gleiche bedeuten, wie beim Menschen die Stirne und die Hand, zeigt sich aus Folgendem bei

5. Mose 6/5,8,9; 11/13,18,20: "Du sollst Jehovah, deinen Gott lieben von ganzem Herzen, und aus ganzer Seele, und aus allen deinen Kräften. Und dies sollst du zum Denkzeichen auf deine Hand binden, und es sei als Stirnband zwischen deinen Augen; und sollst es schreiben auf die Pfosten deines Hauses, und an deine Türen": weil es das gleiche in sich schließt, so wird beides gesagt.

Daß die Oberschwelle und die Pfosten im geistigen Sinn das natürlich Gute und Wahre bedeuten, durch das die Einführung zum Geistigen geschieht, erhellt aus der Beschreibung des neuen Tempels bei Hesekiel, durch den die geistige Kirche bezeichnet wird. Dort werden öfters Pfosten und Oberschwellen erwähnt, die auch gemessen wurden, was keineswegs geschehen wäre, wenn sie nicht auch etwas der Kirche und dem Himmel Angehöriges, d.h. etwas Geistiges bedeuteten, wie Folgendes bei diesem Propheten:

Hes.45/19: "Und der Priester soll vom Blute des Sündopfers nehmen, und besprengen die Pfosten des Hauses und die vier Ecken des Absatzes am Altare, und die Pfosten des Tores des inneren Vorhofes, am ersten Tage des Monats".

Hes.46/2: "Und der Fürst soll hineingehen auf dem Wege der Halle des äußeren Tores und stehenbleiben an den Pfosten des Tores, und die Priester sollen sein Brandopfer verrichten, dann soll er anbeten auf der Schwelle des Tores": daß hier durch den Tempel nicht ein Tempel verstanden wird, sondern die Kirche des Herrn, kann jeder wissen; denn dergleichen Dinge, wie sie hier in mehreren Kapiteln beschrieben worden sind, haben sich niemals zugetragen, und werden sich auch nicht zutragen.

Daß im höchsten Sinn unter dem Tempel der Herr verstanden wird in bezug auf Sein Göttlich-Menschliches, lehrt Er selbst Joh.2/19,21,22; daher wird im vorbildlichen Sinn unter dem Tempel Seine Kirche verstanden. Daß der Engel die Oberschwelle dieses neuen Tempels maß, sehe man Hes.40/9,10,14,16,24; 41/21,25; welche Messung ohne alle Bedeutung wäre, wenn nicht die Oberschwellen und auch die Zahlen etwas der Kirche Angehöriges bedeuteten.

Weil Pfosten und Oberschwellen das natürlich Wahre und Gute bedeuten, das zur Einführung diente, deswegen wurden sie in diesem neuen Tempel von viereckiger Gestalt gemacht: Hes.41/21; und daher wurden im Tempel Salomos "die Pfosten aus Olivenholz gemacht": 1.Kön.6/31,33; Olivenholz bedeutet das Gute des Wahren, oder das Gute, das der geistigen Kirche angehört.

7848. "An den Häusern", 2. Mose 12/7, bedeutet das, was dem Willen des Guten angehört.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Hauses, insofern es den Menschen bezeichnet, worüber Nr. 3128; und auch das Gemüt des Menschen: Nr. 3538, 4973, 5023, 7353; folglich das, was Sache des Willens ist, hier was dem Wollen des Guten angehört.

Durch Haus wird auch der Wille bezeichnet, aus dem Grund, weil durch dasselbe der Mensch bezeichnet wird, und der Mensch ist Mensch vorzüglich vermöge seines Wollens. Überdies ist es gleich, ob man sagt, der Mensch oder sein Gemüt, denn der Mensch ist nicht Mensch vermöge der Gestalt seines Körpers, sondern vermöge seines Gemütes, und der Mensch ist so beschaffen, wie sein Gemüt, d.h. wie sein Verstand und sein Wille, besonders aber, wie sein Wille beschaffen ist.

7849. "In denen sie es essen werden", 2. Mose 12/7, bedeutet den Genuß.

Dies erhellt aus der Bedeutung von essen, insofern es die Aneignung bezeichnet, worüber Nr. 3168, 3513 E, 4745; hier aber den Genuß, weil von dem Zustand der Einweihung gehandelt wird.

Damit verhält es sich so: Diejenigen, die vor der Ankunft des Herrn in der unteren Erde in Verwahrung gehalten wurden: Nr. 6854, 6914, 7091 E, 7828, mußten, als sie befreit werden sollten, vorbereitet werden zur Aufnahme des Einflusses des Guten und Wahren vom Herrn, denn sie mußten mitten durch die Hölle hindurchgehen; und damit nicht bei diesem Durchgang von den Höllischen ringsherum Böses und Falsches einfließen möchte, mußten sie vorbereitet werden, damit sie alsdann im vollen Zustand des Wahren und Guten waren. Von diesem Durchgang soll jedoch im Folgenden, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, geredet werden.

Diese Vorbereitung oder Einweihung in den Zustand der Aufnahme des Guten und Wahren, wird beschrieben durch das, was sie tun sollten zwischen dem zehnten und vierzehnten Tage des Monats, und was sie beim Essen des Passahlammes beobachten sollten.

7850. "Und sie sollen das Fleisch essen", 2. Mose 12/8, bedeutet den Genuß des Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von essen, insofern es den Genuß bezeichnet, worüber Nr. 7849; und aus der Bedeutung des Fleisches, insofern es das Eigene des Menschen bezeichnet, wenn es lebendig gemacht ist vom Göttlich-Menschlichen des Herrn, somit alles himmlisch und geistig Gute beim Menschen, worüber Nr. 3813, 6968.

Daß das Fleisch diese Bedeutung hat, war bei den Alten sehr bekannt, heutzutage aber ist es so unbekannt, daß jeder sich wundert, wenn man sagt, daß Fleisch solches bedeutet. Wenn man sagt, dies sei die geistige Entsprechung, so wird es nicht verstanden; sagt man aber, es sei ein Sinnbild, so wird das zwar verstanden, aber in einem anderen Sinn als in dem, der das entsprechende Sinnbildliche hat, nämlich als völlig getrennt, während doch das Geistige oder sinnbildlich Entsprechende mit dem verbunden ist, dem es entspricht, wie das Gesicht des Menschen mit seinem Auge, sein Gehör mit dem Ohr, das Denken, das geistig ist, mit der Form des Inneren im Menschen, und durch sie mit den feinen Organen der Rede, oder wie der Wille, der auch geistig ist, mit den Fasern der Muskeln, durch die eine Handlung (zustande kommt). So verhält sich alles geistig Entsprechende, oder Sinnbildliche zu seinem Natürlichen, mit dem es in Entsprechung steht.

Wer könnte sehen, daß unter Fleisch nicht Fleisch, und unter Blut nicht Blut verstanden wird vom Herrn bei

Joh.6/53-56: "Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr nicht essen werdet das Fleisch des Menschensohnes, und trinken Sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch, wer Mein Fleisch isset, und trinket Mein Blut, der hat das ewige Leben, und Ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tage. Denn Mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise, und Mein Blut ist wahrhaft ein Trank": daß unter dem Fleisch (hier) das göttlich Gute der göttlichen Liebe des Herrn verstanden wird, das aus Seinem Göttlich-Menschlichen, und durch Blut das göttlich Wahre, das aus Seinem göttlich Guten hervorgeht; ferner die wechselseitige (Verbindung) mit dem Menschen, wissen heutzutage wenige, und die es wissen können, wollen es nicht. Daß sie es nicht wissen wollen, kommt daher, weil sie keine Neigung zum Wahren um des Wahren willen haben, sondern um weltlicher Gründe willen, dann auch weil die natürlichen Menschen alles auf natürliche Weise begreifen wollen.

Dies wurde gesagt, damit man wisse, was das Essen des Fleisches bei dem Passahmahle bedeutet, und folglich auch bei dem heiligen Abendmahle, das damals gestiftet wurde.

Über Brot und Wein, welches das gleiche bedeutet wie Fleisch und Blut im heiligen Abendmahl, sehe man Nr. 2165, 2177, 2187, 3464, 3478, 3735, 3813, 4211, 4217, 4735, 4976, 5915.

Daß Fleisch nicht Fleisch ist im geistigen Sinn des Wortes, kann wie aus anderen Stellen, so auch aus Folgendem erhellen:

Joh.Offenb.19/17,18: "Kommt und versammelt euch zum Abendmahl des großen Gottes, damit ihr esset das Fleisch der Könige, und das Fleisch der Obersten, und das Fleisch der Starken, und das Fleisch der Rosse, und derer, die auf ihnen sitzen, und das Fleisch aller Freien und Knechte, und der Kleinen und Großen": durch Fleisch werden hier die verschiedenen Arten des Guten bezeichnet.

7851. "In dieser Nacht", 2. Mose 12/8, bedeutet, wenn die Verdammnis der Bösen stattfindet.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Nacht, insofern sie den Zustand der Verwüstung des Wahren und Guten bezeichnet, worüber Nr. 221, 709, 2353, 7776; somit die Verdammnis, denn wenn kein Wahres und Gutes mehr da ist, sondern nur Falsches und Böses, dann tritt die Verdammnis ein, hier die Verdammnis derer, welche die Angehörigen der geistigen Kirche anfochten.

7852. "Gebraten am Feuer", 2. Mose 12/8, bedeutet das Gute der Liebe.

Dies erhellt aus der Bedeutung des am Feuer Gebratenen, insofern es das Gute der Liebe bezeichnet, denn das Feuer bedeutet die Liebe: Nr. 943, 4906, 5215, 6314, 6832, 6834, 6849, 7324; und das Gebratene das, was von Liebe durchdrungen ist, daher das Gute.

Im Worte wird das Gebratene vom Gekochten unterschieden, und durch das Gebratene wird das Gute bezeichnet, weil es durch das Feuer (geschieht), und durch das Gekochte wird das Wahre verstanden, weil es durch das Wasser (geschieht); hier ebenso, denn es heißt: "Ihr sollt es nicht roh essen, noch im Wasser gekocht, sondern am Feuer gebraten": 2. Mose 12/9. Die Ursache ist, weil das Passahlamm das Gute der Unschuld bedeutet, welches das Gute der Liebe zum Herrn ist.

Hieraus erhellt, was unter dem gebratenen Fisch bei Luk.24/42,43 im geistigen Sinn verstanden wird; ferner was unter dem über das Kohlenfeuer gelegten Fisch (verstanden wird), als der Herr den Jüngern erschien, worüber bei

Joh.21/9,13 gesagt wird: "Als die Jünger an das Land gestiegen waren, sahen sie ein Kohlenfeuer bereitet, und einen Fisch darauf gelegt und Brot; Jesus kam, und nahm das Brot, und gab es ihnen, und desgleichen auch den Fisch": Fisch bedeutet das natürlich Wahre: Nr. 991; Kohlenfeuer aber das Gute, der darüber liegende Fisch also das Wahre des geistig Guten im Natürlichen.

Wer nicht glaubt, daß es einen inneren Sinn des Wortes gebe, der muß notwendig glauben, es liege nichts Geheimes darin, daß, als der Herr den Jüngern erschien, ein Fisch auf dem Kohlenfeuer war, und daß er ihnen vom Herrn zu essen gegeben wurde.

Weil durch das am Feuer Gebratene das Gute der himmlischen und geistigen Liebe bezeichnet wird, deshalb wird im entgegengesetzten Sinn durch das am Feuer Gebratene das Böse der Selbstliebe und der Weltliebe bezeichnet:

Jes.44/16,19: "Einen Teil des Holzes verbrennt er im Feuer, bei dem anderen Teil ißt er das Fleisch, er brät einen Braten, damit er sich sättige, auch wärmt er sich dabei, und spricht: Bruder, ich habe mich gewärmt, ich habe das Feuer gesehen; einen Teil habe ich mit Feuer verbrannt, auch habe ich auf seinen Kohlen Brot gebacken, ich habe Fleisch gebraten und gegessen": hier von den Anbetern der Götzenbilder. Durch das (gehauene) Bild wird das Falsche des Bösen bezeichnet, das in solcher Weise beschrieben wird; den Braten bereiten, und Fleisch braten bedeutet, Böses tun aus unreiner Liebe. Daß Feuer im entgegengesetzten Sinn das Böse der Selbst- und Weltliebe bezeichnet, oder der Begierden, die diesen Liebesarten eigen sind, sehe man Nr. 1297, 1861, 2446, 5071, 5215, 6314, 6832, 7324, 7575.

7853. "Und mit ungesäuertem Brot", 2. Mose 12/8, bedeutet das von allem Falschen Gereinigte.

Dies erhellt aus der Bedeutung des ungesäuerten Brotes oder des Ungegorenen, insofern es das vom Falschen Gereinigte bezeichnet, worüber Nr. 2342. Die Ursache, weshalb ungesäuertes Brot diese Bedeutung hat, ist, weil der Sauerteig das Falsche bedeutet, wovon im Folgenden.

7854. "Und mit bitteren Kräutern", 2. Mose 12/8, bedeutet, bei der Widerwärtigkeit der Versuchungen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der bitteren Kräuter, oder der Bitterkeiten, insofern sie das Widerwärtige (oder Unangenehme) bezeichnen, hier das der Versuchungen, denn das Gute der Unschuld, das durch das Passahlamm vorgebildet wird, kann niemanden angeeignet werden, außer durch Versuchungen. Durch ungesäuertes Brot wird solches Gute (der Unschuld) bezeichnet, und weil es durch Versuchungen angeeignet wird, so wurde angeordnet, daß sie es mit bitteren Kräutern essen sollten. Und überdies war jenes Brot ihnen ein Brot der Trübsal, wie das Manna: 5. Mose 8/15,16, weil es ohne Sauerteig war, d.h. ohne Falsches aus dem Bösen, denn der Mensch erträgt das reine Wahre und das reine Gute nicht.

Daß durch das Bittere die Widerwärtigkeiten bezeichnet werden, erhellt bei

Jes.5/20: "Wehe denen, die das Gute böse nennen, und das Böse gut, die das Bittere zum Süßen machen, und das Süße zum Bitteren".

Jes.24/9: "Sie werden nicht Wein trinken mit Gesang, und das starke Getränk wird bitter sein den Trinkenden".

Daß das Unangenehme der Versuchungen bezeichnet wird durch Bitteres, erhellt aus Folgendem:

2. Mose 15/23-25: "Zuletzt kamen sie nach Mara, konnten aber das Wasser nicht trinken vor Bitterkeit, denn es war bitter; darum murrte das Volk wider Mose, und als dieser zu Jehovah schrie, da zeigte ihm Jehovah ein Holz, das warf er in das Wasser, und das Wasser wurde süß. Daselbst machte (Gott) ihm eine Satzung und ein Recht, indem er ihn daselbst versuchte".

Joh.Offenb.8/10,11: "Es fiel vom Himmel ein großer Stern, der wie eine Fackel brannte, der Name des Sternes heißt Wermut, und viele Menschen starben von den Wassern, weil sie bitter geworden waren": die bitteren Wasser bedeuten hier das Widrige der Versuchungen; die Menschen, die von den Wassern starben, bedeuten die, welche in den Versuchungen unterlagen.

7855. "Sollen sie es essen", 2. Mose 12/8, bedeutet den Genuß; dies erhellt aus Nr. 7849.

7856. "Und ihr sollt es nicht roh essen", 2. Mose 12/9, bedeutet nicht ohne Liebe.

Dies erhellt aus der Bedeutung von essen, insofern es den Genuß bezeichnet, wie Nr. 7849; und aus der Bedeutung von roh, insofern es soviel ist als ohne das Gute der Liebe. Daß roh dieses bedeutet, geht deutlich hervor aus der Bedeutung des am Feuer Gebratenen, insofern es das Gute der Liebe ist, wovon Nr. 7852; daher ist roh, was nicht am Feuer gebraten, somit was ohne Liebe ist.

7857. "Noch im Wasser gekocht", 2. Mose 12/9, bedeutet, daß es nicht hervorgehen soll aus dem Glaubenswahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Gewässer, insofern sie die Wahrheiten des Glaubens bedeuten, worüber Nr. 2702, 3058, 3424, 4976, 5668; daher bedeutet das im Wasser Gekochte das, was aus demselben hervorgeht, d.h. das Gute, das aus dem Glaubenswahren (stammt). Dieses Gute wird unterschieden von dem Guten, das aus der Liebe hervorgeht, und das bezeichnet wird durch das am Feuer Gebratenen: Nr. 7852.

Alles geistig Gute geht entweder aus dem Glauben hervor, d.h. durch den Glauben, oder es geht aus der Liebe hervor. Wenn der Mensch wiedergeboren wird, dann geht das Gute bei ihm aus dem Glaubenswahren hervor, denn dann tut er das Wahre nicht aus Neigung zum Wahren, sondern aus Gehorsam, weil es so geboten ist. Später aber, wenn er wiedergeboren ist, tut er das Gute aus Neigung, also aus Liebe.

Diese beiden Zustände bei dem Menschen werden im Worte genau unterschieden, weil der Mensch nicht zugleich in beiden Zuständen sein kann: wer im ersten Zustand ist, kann nicht in den anderen eintreten, bevor er wiedergeboren ist; und wer im anderen Zustand ist, darf sich nicht in den ersten begeben. Wenn jemand sich hineinbegibt, verliert er die Neigung, das Gute aus Liebe zu tun, und fällt zurück in den Zustand des Glaubens, der ihm gedient hatte zur Einführung in das Gute, ja (er fällt) auch aus diesem heraus.

Dies wird im inneren Sinn verstanden unter den Worten des Herrn vom Letzten Gericht bei Matth.24/17,18: "Alsdann, wer auf dem Dache ist, steige nicht hinab, etwas aus seinem Hause zu holen, und wer auf dem Felde ist, kehre nicht zurück, seine Kleider zu holen"; und auch "unter dem Weibe Lots, das hinter sich blickte": Luk.17/31,32.

Hieraus kann man erkennen, was es heißt, das Gute genießen, das aus der Liebe, nicht aber aus dem Wahren des Glaubens hervorgeht, was dadurch bezeichnet wird, daß sie das Fleisch essen sollten am Feuer gebraten, nicht aber im Wasser gekocht.

Weil durch Schlachtopfer und Brandopfer die Verehrung des Herrn aus Glauben und Liebe bezeichnet wurde, (durch Schlachtopfer die aus dem Glauben, und durch Brandopfer die aus der Liebe;) und weil die Verherrlichung des Herrn und die Freude über den Genuß der Güter vom Herrn bezeichnet wurde durch Mahlzeiten von dem zum Opfer Dargebrachten, deshalb wurde es dann erlaubt, das Fleisch zu kochen; denn die Verherrlichung des Herrn und die Freude über den Genuß der Güter geht aus der Neigung des Wahren, das Sache des Glaubens ist, hervor, wie auch jedes Bekenntnis. Daß das Opferfleisch gekocht wurde, sehe man 2. Mose 29/31,32; 1.Sam.2/13,15; 1.Kön.19/21.

Solches wird durch Kochen bezeichnet bei Sach.14/21: "An jenem Tage werden alle Töpfe in Jerusalem und in Juda Jehovah Zebaoth geheiligt sein, und alle Opfernden werden kommen, und davon nehmen, und darin kochen".

7858. "Sondern am Feuer gebraten", 2. Mose 12/9, bedeutet, daß es aus der Liebe (hervorgehe).

Dies erhellt aus der Bedeutung des am Feuer Gebratenen, insofern es das Gute aus Liebe bezeichnet, wovon Nr. 7852.

7859. "Seinen Kopf samt den Schenkeln und Eingeweiden", 2. Mose 12/9, bedeutet vom Innersten bis zum Äußeren.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Kopfes, wenn gesagt wird, samt den Schenkeln und Eingeweiden, insofern er das Innerste bezeichnet, denn das Haupt ist das Höchste, und das Höchste ist im geistigen Sinn das Innerste: Nr. 2148, 3084, 4599, 5146. (Daß durch Haupt das Innere, und durch Körper das Äußere bezeichnet wird, sehe man Nr. 6436.) Und aus der Bedeutung der Schenkel, insofern sie das Äußere bezeichnen, denn die Schenkel sind im Verhältnis zum Kopfe das Untere; und wie das Obere das Innere bedeutet, so bedeutet das Untere das Äußere. Ferner aus der Bedeutung der Eingeweide, insofern sie noch untergeordneter sind, als das, was dem Bauche und den Gedärmen angehört.

Daß ihnen befohlen wurde, den Kopf samt den Schenkeln und Eingeweiden zu braten, bildete vor, daß das Innere und Äußere verbunden sein, d.h. zusammenwirken müsse. Das Innere ist das, was dem inneren Menschen, das Äußere das, was dem äußeren Menschen angehört, d.h. das Innere ist das, was dem geistigen Menschen, das Äußere das, was dem natürlichen angehört. Diese müssen verbunden sein, d.h. zusammenwirken, damit der Mensch ein Reich des Herrn sei. Getrennt sind sie, wenn der natürliche oder äußere Mensch anders handelt, als der geistige oder innere will. Hieraus kann erhellen, was es bedeutet, daß das Passahlamm am Feuer gebraten werden sollte, der Kopf samt den Schenkeln und Eingeweiden. Unter den Eingeweiden wird das noch mehr Äußerliche des natürlichen Menschen oder das Sinnliche verstanden.

Daß ein göttliches Geheimnis in diesen Geboten liegt, kann jeder sehen, denn das Passahlamm war das Allerheiligste in dieser Kirche. Dieses heilige Geheimnis kann nicht erkannt werden, außer durch das geistige Verständnis der Sachen und Worte, das hier so ist (wie oben gesagt wurde).

7860. "Und sollt nichts davon übriglassen bis zum Morgen", 2. Mose 12/10, bedeutet die Dauer dieses Zustandes vor dem Zustand der Erleuchtung im Himmel.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Morgens, insofern er den Himmel und den Zustand der Erleuchtung daselbst bezeichnet, worüber Nr. 2405, 3458, 3723, 5740, 5962. Daß "nichts davon übrig bleibe bis zu dieser Zeit", die Dauer dieses Zustandes bezeichnet, ist deutlich, denn dann muß der frühere Zustand aufhören.

Es wird hier, wie früher gezeigt worden, im inneren Sinn, von der Befreiung der Angehörigen der geistigen Kirche von den Anfechtungen gehandelt. Der Zustand ihrer Befreiung wird durch das Passah vorgebildet, aber der Zustand ihrer Erhebung in den Himmel durch die Einführung in das Land Kanaan. Dieser Zustand ist es, der unter Morgen verstanden wird. Diese beiden Zustände sind völlig verschieden, wie die Zustände der Mittel zum Zweck, und der Zustand des Zweckes. Wenn der Zustand des Zweckes eintritt, dann muß das, was im Zustand der Mittel geschieht, vollendet sein.

Hieraus erhellt, warum befohlen wurde, daß sie nichts davon übriglassen sollten bis zum Morgen.

7861. "Was aber übrigbleibt bis zum Morgen sollt ihr mit Feuer verbrennen", 2. Mose 12/10, bedeutet den Zustand der Vermittlungen bis zum Ende durch die Versuchungen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "übrigbleiben bis zum Morgen", insofern es den vermittelnden Zustand bis zum letzten bezeichnet, welches der der Erhebung in den Himmel ist; denn durch Morgen wird die Erhebung in den Himmel bezeichnet und die Erleuchtung daselbst (man sehe Nr. 7860); daher wird durch die Zeit vor dem Morgen der vermittelnde Zustand bezeichnet. In diesem Zustande war es erlaubt, das Übriggebliebene zu genießen, oder es zu essen, nicht aber nachher.

Und aus der Bedeutung von "mit Feuer verbrennen", insofern es bedeutet, Versuchungen ertragen. Daß die Versuchungen durch "mit Feuer verbrennen" bezeichnet werden, hat seinen Grund darin, daß die Reinigungen durch das Feuer geschehen; ferner, weil der Mensch, wenn er in Versuchungen kommt, seinen Begierden überlassen ist, die durch Feuer bezeichnet werden.

7862. "Und ihr sollt es also essen", 2. Mose 12/11, bedeutet den Genuß im Zustand der Trennung von den Bösen, die anfechten, und die Bewahrung alsdann.

Dies erhellt aus der Bedeutung von essen, insofern es den Genuß bezeichnet, worüber Nr. 7849. Weil vom Auszug aus Ägypten gehandelt wird, und durch denselben die Trennung von denen, die anfechten, bezeichnet wird, deshalb ist es dieser Zustand, der darunter verstanden wird, daß sie also essen sollten. Daß dadurch auch die Bewahrung bezeichnet wird, ist deutlich.

7863. "Eure Lenden sollen gegürtet sein", 2. Mose 12/11, bedeutet in bezug auf das Innere.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Lenden, insofern sie das bezeichnen, was Angehör der ehelichen Liebe ist: Nr. 3021, 4277, 4280, 5050-5062; also das, was sich auf die Liebe zum Guten und Wahren bezieht, denn von diesem geht die eheliche Liebe aus: Nr. 686, 2618, 2727-2759, 4434, 5054. Deshalb, und weil die Lenden oberhalb der Füße sind, die das Äußerliche bezeichnen (wovon weiter unten), wird durch jene das Innere bezeichnet.

Daß ihre Lenden gegürtet sein sollten, bedeutet die Befähigung, den Einfluß des Guten und Wahren vom Herrn aufzunehmen, wie auch, diesem Einfluß gemäß zu handeln. Jedes Gürten und Bekleiden bedeutet den Vorbereitungszustand, um aufzunehmen und zu handeln, denn dann wird alles und jedes in seiner Ordnung gehandelt. Anders aber ist es, wenn man nicht gegürtet ist.

7864. "Eure Schuhe an euren Füßen", 2. Mose 12/11, bedeutet, in bezug auf das Äußere.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Schuhe, insofern sie das Äußere oder Letzte des Natürlichen bezeichnen, das im allgemeinen das Innere des Natürlichen umhüllt. Und aus der Bedeutung der Füße, insofern sie das Natürliche bezeichnen, worüber Nr. 2162, 3147, 3761, 3986, 4280, 4938-4952.

7865. "Und euer Stab in eurer Hand", 2. Mose 12/11, bedeutet, in bezug auf das Mittlere.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Stabes in der Hand, wenn von einer Reise oder Wanderung die Rede ist, und die Lenden erwähnt werden, wie auch die Schuhe an den Füßen, die das Innere und Äußere bezeichnen; insofern es hier das Vermittelnde ist.

7866. "Und sollt es in Eile essen", 2. Mose 12/11, bedeutet die Neigung zur Trennung.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Eile, insofern sie eine Neigung bezeichnet, weil sie von der Neigung (ausgeht), worüber Nr. 7695; hier die Neigung zur Trennung, weil sie sich von denen (trennen wollen), die anfechten und durch die Ägypter bezeichnet werden.

7867. "Denn es ist das Passah Jehovahs", 2. Mose 12/11, bedeutet die Gegenwart des Herrn, und die Befreiung durch Ihn.

Dies erhellt aus dem, was bisher gesagt worden, besonders, was von der Befreiung der Angehörigen der geistigen Kirche durch die Ankunft des Herrn (gesagt wurde): Nr. 6854, 6914, 7035, 7091 E, 7828. Daß Jehovah im Worte der Herr ist, sehe man Nr. 1343, 1736, 2921, 3023, 3035, 5041, 5663, 6281, 6303, 6905.

7868. Vers 12-16: Denn Ich will durch das Land Ägypten gehen in dieser Nacht, und alle Erstgeburt im Lande Ägypten schlagen vom Menschen bis zum Vieh; und über alle Götter Ägyptens werde Ich Gericht halten, Ich Jehovah. Und das Blut soll euch zum Zeichen sein an den Häusern, in denen ihr seid; und Ich werde das Blut sehen, und an euch vorübergehen, und es wird euch keine Plage vom Verderber treffen, wenn Ich das Land Ägypten schlage. Und dieser Tag soll euch zum Gedächtnis sein, und ihr sollt ihn feiern als ein Fest Jehovahs in euern Geschlechtern, als ewige Satzung sollt ihr ihn feiern. Sieben Tage sollt ihr ungesäuertes (Brot) essen; schon am ersten Tage sollt ihr den Sauerteig entfernen aus euern Häusern, denn ein jeder, der Gesäuertes ißt, dessen Seele soll ausgerottet werden aus Israel vom ersten Tage an bis zum siebenten Tage. Und am ersten Tage soll heilige Versammlung bei euch sein, und am siebenten Tage soll auch heilige Versammlung sein, kein Werk soll an denselben getan werden, nur was von jeder Seele gegessen wird, das allein soll bei euch geschehen.

"Denn Ich will durch das Land Ägypten gehen" bedeutet die Gegenwart bei denen, die angefochten haben;

"in dieser Nacht" bedeutet den Zustand des Bösen derselben;

"und alle Erstgeburt im Lande Ägypten schlagen, bedeutet die Verdammnis derer, die in einem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben sind;

"vom Menschen bis zum Vieh" bedeutet die inneren und äußeren bösen Begierden derselben;

"und über alle Götter Ägyptens werde Ich Gericht halten" bedeutet ihre Falschheiten (Irrtümer), die verworfen werden müssen;

"Ich Jehovah" bedeutet den Herrn, daß Er der alleinige Gott sei;

"und das Blut" bedeutet das Wahre des Guten der Unschuld;

"soll euch zum Zeichen sein an den Häusern" bedeutet, es sei dies ein Zeugnis ihres Verlangens nach dem Guten;

"und Ich werde das Blut sehen" bedeutet das Wahrnehmen dieses Wahren von seiten derer, welche die Verdammnis vollziehen;

"und an euch vorübergehen" bedeutet, daß die Verdammnis vor ihnen fliehen werde;

"und es wird euch keine Plage vom Verderber treffen" bedeutet, daß keine Verdammnis von den Höllen einfließen dürfe;

"wenn Ich das Land Ägypten schlage" bedeutet, wenn diejenigen verdammt werden, die in einem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben sind;

"und dieser Tag soll euch zum Gedächtnis sein" bedeutet die Beschaffenheit dieses Zustandes beim Gottesdienst;

"und ihr sollt ihn feiern als ein Fest Jehovahs" bedeutet die Verehrung des Herrn wegen der Befreiung von der Verdammnis;

"in euern Geschlechtern" bedeutet in dem, was Sache des Glaubens und der Liebtätigkeit ist;

"als ewige Satzung sollt ihr ihn feiern" bedeutet die Verehrung des Herrn nach der Ordnung des Himmels für diejenigen, die der geistigen Kirche angehören;

"sieben Tage" bedeutet das Heilige;

"sollt ihr ungesäuertes Brot essen" bedeutet die Reinigung vom Falschen;

"schon am ersten Tage sollt ihr den Sauerteig entfernen aus euern Häusern" bedeutet, daß durchaus nichts Falsches im Guten sein dürfe;

"denn ein jeder, der Gesäuertes ißt" bedeutet, der sich das Falsche aneignet;

"dessen Seele soll ausgerottet werden aus Israel" bedeutet, daß er getrennt werden solle von denen, die der geistigen Kirche angehören; und daß er verworfen sein werde;

"vom ersten Tage an bis zum siebenten Tage" bedeutet den vollständigen heiligen Zustand;

"und am ersten Tage soll heilige Versammlung bei euch sein" bedeutet, daß im Anfang alle beisammen sein sollen;

"und am siebenten Tage soll auch heilige Versammlung sein" bedeutet, ebenso am Ende des Zustandes;

"kein Werkt soll an denselben getan werden" bedeutet die Zurückhaltung alsdann vom Irdischen und Weltlichen;

"nur was von jeder Seele gegessen wird" bedeutet, wenn das geistig und himmlisch Gute angeeignet wird;

"das allein soll bei euch geschehen" bedeutet, daß sie dann nur nach solchem streben sollen.

7869. "Denn Ich will durch das Land Ägypten gehen", 2. Mose 12/12, bedeutet die Gegenwart bei denen, die angefochten haben.

Dies erhellt aus der Bedeutung von vorübergehen, (wenn gesagt) wird durch das Land und von Jehovah, insofern es die Gegenwart (desselben bezeichnet); und aus der Bedeutung der Ägypter, durch die diejenigen bezeichnet werden, welche die Angehörigen der geistigen Kirche angefochten haben, worüber Nr. 6692, 7097; hier wird das Land Ägypten statt ihrer genannt.

7870. "In dieser Nacht", 2. Mose 12/12, bedeutet den Zustand des Bösen derselben.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Nacht, insofern sie den Zustand bezeichnet, wenn nichts als Böses und Falsches vorhanden ist; denn die Nacht wird dem Tage und die Finsternis dem Lichte entgegengesetzt; und durch Tag und Licht wird das Wahre und Gute bezeichnet, weshalb die Nacht auch die letzte Zeit der Kirche bedeutet, denn weil alsdann kein Glaube und keine Liebtätigkeit da ist, so herrscht das Falsche und Böse; man sehe Nr. 2353, 6000. Auch wird durch die Nacht die völlige Abödung bezeichnet: Nr. 7776, wie auch die Verdammnis: Nr. 7851.

Hieraus erhellt, daß der Zustand derer, die in der Hölle sind, Nacht genannt wird. Nicht als ob Finsternis der Nacht bei ihnen herrsche, denn sie sehen sich gegenseitig, sondern weil der Zustand des Wahren und Guten, der in den Himmeln ist, Tag genannt wird, deshalb wird der Zustand des Bösen und Falschen Nacht genannt. Es tritt auch wirklich Finsternis bei jenen ein, wenn etwas Licht vom Himmel daselbst einfließt; dann wird nämlich ihr Licht, aus dem sie sehen, zerstreut und in Finsternis verwandelt. Das Licht, aus dem sie sehen, ist zwar aus dem Licht vom Herrn durch den Himmel (denn im anderen Leben kommt kein Licht anderswoher), aber dieses Licht wird bei denen in der Hölle aufgenommen von ihrem Vermögen, das Wahre zu erkennen. Das Vermögen, dasselbe zu erkennen, bleibt bei ihnen, wie bei allen Menschen, wie sehr sie auch im Bösen oder Falschen sein mögen. Wenn aber dieses Himmelslicht von jenem Vermögen aus in ihren Willen übergeht (sie wollen es nämlich nicht erkennen), und somit in das Böse und Falsche, das bei ihnen ist, dann wird das Himmelslicht bei ihnen in ein Licht verkehrt, das dem Lichte eines Kohlenfeuers ähnlich ist; und dieses Licht wird in dichte Finsternis verkehrt vom Himmelslicht, wenn es einfließt.

Daß in den Höllen ein Licht ist, wie von einem Kohlenfeuer, sehe man Nr. 1528, 3340, 4418, 4531; und daß dieses Licht in Finsternis verkehrt wird bei der Gegenwart des Himmelslichtes: Nr. 1783, 3412, 4533, 5057, 5058, 6000.

Hieraus kann erhellen, daß im anderen Leben jeder Licht empfängt je nach seinem Erkenntnisvermögen, das entweder für das Wahre aus dem Guten gebildet (organisiert) ist, oder für das Falsche aus dem Bösen.

7871. "Und alle Erstgeburt im Lande Ägypten schlagen", 2. Mose 12/12, bedeutet die Verdammnis derer, die in einem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung von schlagen, insofern es die Verdammnis bezeichnet, denn schlagen heißt töten oder dem Tode übergeben, und durch Tod wird im geistigen Sinn die Verdammnis bezeichnet; man sehe Nr. 6119. Aus der Bedeutung der Erstgeburt, wenn sie von den Ägyptern gesagt wird, durch die diejenigen vorgebildet werden, die im Falschen aus dem Bösen sind, insofern sie den von der Liebtätigkeit getrennten Glauben bezeichnet: Nr. 3325, 7039, 7766, 7778, 7779.

Daß die Erstgeburt im echten Sinn, wenn sie von der geistigen Kirche gesagt wird, den Glauben der Liebtätigkeit bezeichnet, sehe man Nr. 367, 2435, 3325, 3494, 6344, 7035; daher bedeutet sie im entgegengesetzten Sinn den Glauben ohne Liebtätigkeit.

7872. "Vom Menschen bis zum Vieh", 2. Mose 12/12, bedeutet die inneren und äußeren bösen Begierden derselben.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Worte "vom Menschen bis zum Vieh", insofern sie die Neigung zum inneren und äußeren Guten bezeichnen, worüber Nr. 7424, 7523; denn durch Mensch wird die Neigung zum inneren Guten, und durch Vieh die Neigung zum äußeren Guten bezeichnet, daher werden im entgegengesetzten Sinn, wie hier, wo von der Erstgeburt der Ägypter gehandelt wird, die bösen Neigungen, oder die inneren und äußeren bösen Begierden bezeichnet.

Daß durch Vieh die guten Neigungen, und im entgegengesetzten Sinn die bösen Neigungen oder Begierden bezeichnet werden, sehe man Nr. 45, 46, 142, 143, 246, 714, 715, 719, 776, 1823, 2179, 2180, 2781, 3218, 3519, 5198.

7873. "Und über alle Götter Ägyptens werde Ich Gericht halten", 2. Mose 12/12, bedeutet ihre Falschheiten (Irrtümer), die verworfen werden sollen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Götter, insofern sie Falschheiten bezeichnen, worüber im Folgenden; und aus der Bedeutung von Gericht halten, insofern es heißt verwerfen (oder verdammen); denn richten oder Gericht halten, heißt entweder zum Leben oder zum Tode (bestimmen). Zum Leben bedeutet die Seligkeit, zum Tode die Verdammnis.

Im Worte werden mehrmals Götter genannt. Wenn Engel so genannt werden, bedeuten sie Wahrheiten: Nr. 4295, 4402, 7268; daher werden im entgegengesetzten Sinn durch die Götter der Heiden die Falschheiten (d.h. Irrtümer), bezeichnet: Nr. 4402, 4544. Die Wahrheiten werden Götter genannt, weil das Wahre aus dem Göttlichen Selbst hervorgeht, und an sich göttlich ist; daher werden diejenigen, die es aufnehmen, Götter genannt, nicht als ob sie Götter wären, sondern insofern das Wahre bei ihnen göttlich ist. Daher kommt es, daß in der Ursprache Gott durch die Mehrzahl Elohim ausgedrückt wird. Das Göttliche Selbst ist (seinem Wesen nach) das göttlich Gute, aber was von Ihm ausgeht, ist das göttlich Wahre, das den ganzen Himmel erfüllt.

Weil nun Gott das Wahre bezeichnet, so bedeutet es im entgegengesetzten Sinn das Falsche.

7874. "Ich Jehovah", 2. Mose 12/12, bedeutet den Herrn, daß Er der alleinige Gott sei.

Dies kann man aus dem erkennen, was Nr. 7401, 7444, 7544, 7598, 7636 erklärt worden ist.

7875. "Und das Blut", 2. Mose 12/13, bedeutet das Wahre des Guten der Unschuld.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Blutes des Lammes, insofern es das Wahre des Guten der Unschuld bezeichnet, wie Nr. 7846.

7876. "Soll euch zum Zeichen sein an den Häusern", 2. Mose 12/13, bedeutet, es sei ein Zeugnis ihres Verlangens nach dem Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "zum Zeichen sein", insofern es ein Zeugnis bezeichnet; und aus der Bedeutung des Verlangens, insofern es das bezeichnet, was sich auf das Wollen des Guten bezieht, wovon Nr. 7848.

7877. "Und Ich werde das Blut sehen", 2. Mose 12/13, bedeutet das Wahrnehmen dieses Wahren von seiten derer, welche die Verdammnis vollziehen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sehen, insofern es ein Verstehen und Wahrnehmen bezeichnet, worüber Nr. 2150, 2325, 2807, 3764, 4403-4421, 4567, 4723, 5400. Daß es hier das Wahrnehmen von seiten derer, welche die Verdammnis vollziehen, bedeutet, wird im Folgenden gezeigt werden. Und aus der Bedeutung des Blutes, insofern es das Wahre des Guten der Unschuld bezeichnet, wie Nr. 7846.

Was das Wahre des Guten der Unschuld sei, soll gesagt werden: Das Gute der Unschuld ist das Gute der Liebe zum Herrn, denn diejenigen, die in dieser Liebe sind, sind in der Unschuld. Daher kommt es, daß diejenigen, die im innersten oder dritten Himmel sind, vor den übrigen in Unschuld sind, weil in der Liebe zum Herrn. Vermöge der Unschuld erscheinen die, welche dort sind, den anderen als Kinder, dennoch aber sind sie die Weisesten unter allen, die im Himmel sind, man sehe Nr. 2306; denn die Unschuld wohnt in der Weisheit: Nr. 2305, 3495, 4797. Das Wahre des Guten der Unschuld, das sich bei ihnen findet, ist nicht das Glaubenswahre, sondern das Gute der Liebtätigkeit, denn diejenigen, die im dritten Himmel sind, wissen nicht was Glaube ist, also auch nicht, was das Wahre desselben, denn sie sind in dem Innewerden des Wahren, das dem Glauben angehört, und vermöge desselben wissen sie sogleich, daß etwas so ist, und stellen auch keine Erörterungen darüber an, ob etwas so sei (oder nicht), noch weniger streiten sie darüber.

Was auf diese Weise im Innewerden liegt, fällt nicht in das Wissen.

Anders bei den Geistigen, die im zweiten Himmel sind. Diese werden durch das Glaubenswahre zum Guten der Liebtätigkeit geführt, deshalb überlegen sie, ob etwas wahr sei oder nicht, weil sie nicht innewerden, ob es sich so verhalte, daher werden die Wahrheiten bei ihnen zum Wissen und werden Glaubenslehren genannt.

Daß die im innersten oder dritten Himmel in einem solchen Zustand sind, daß sie inne werden, was eine Glaubenswahrheit ist, und daher dieselbe nicht auf das Wissen beziehen, sehe man Nr. 202, 337, 2715, 2718, 3246, 4448.

Wie es sich damit verhält, daß von Jehovah gesagt wird, "Ich werde sehen", daß Er also von sich redet, und doch das Wahrnehmen derer bezeichnet wird, welche die Verdammnis vollziehen, d.h. den Höllischen, kann aus dem erhellen, was früher gezeigt worden ist, daß nämlich das Böse Jehovah oder dem Herrn zugeschrieben wird, obgleich nichts Böses von Ihm kommt, sondern von der Hölle; man sehe Nr. 2447, 6071, 6991, 6997, 7533, 7632, 7643.

Das Böse, das zugelassen wird, scheint von dem selbst auszugehen, der es zuläßt, da er es ja entfernen könnte; so wird auch hier, daß die Erstgeburten der Ägypter getötet wurden, dem Jehovah zugeschrieben, denn es heißt: "Ich will durch das Land Ägypten gehen in dieser Nacht, und alle Erstgeburt im Lande Ägypten schlagen; und es geschah um Mitternacht, da schlug Jehovah alle Erstgeburt im Lande Ägypten; von dem Erstgeborenen Pharaos an, der auf seinem Throne saß, bis zum Erstgeborenen des Gefangenen, der im Hause des Gefängnisses war": 2. Mose 12/12,29, und doch wird 2. Mose 12/13 der, welcher dieses tut, der Verderber genannt: "das Blut soll euch zum Zeichen sein an euren Häusern, und Ich werde das Blut sehen, und an euch vorübergehen, und es wird euch keine Plage vom Verderber treffen".

Ebenso verhält es sich mit der Abödung der Bösen im anderen Leben, und mit ihrer Verdammnis und ihrem Hinabstürzen in die Hölle, was im inneren Sinn unter den Plagen, unter dem Tod der Erstgeborenen, und unter der Versenkung in das Schilfmeer verstanden wird. Jehovah oder der Herr richtet niemand zugrunde, noch weniger verdammt Er und wirft in die Hölle; sondern der böse Geist ist es, der dieses sich selber tut; es ist das Böse, das in ihm ist. Daher kommt es nun, daß "Ich werde das Blut sehen", das Wahrnehmen von seiten derer bedeutet, welche die Verdammnis vollziehen. Wie es sich mit dieser Zulassung verhält, kann nicht mit wenigem gesagt werden, weil sie viele Geheimnisse in sich schließt.

Daß die Gottlosen verdammt und gequält werden, ist nicht eine Zulassung des Herrn, als eines Wollenden, sondern als eines Nichtwollenden, weil Er nicht Hilfe leisten kann, da der Endzweck drängt und entgegensteht, welche die Beseligung des ganzen Menschengeschlechtes ist. Würde Er nämlich Hilfe bringen, so würde Er Böses tun, was ganz gegen das Göttliche ist. Aber hierüber soll anderwärts mehr (gesagt werden), vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn.

7878. "Und an euch vorübergehen", 2. Mose 12/13, bedeutet, daß sie vor ihnen fliehen werde, nämlich die Verdammnis, die von den Höllen ausgeht.

Dies erhellt aus der Bedeutung von vorübergehen, wenn es von der Verdammnis gesagt wird, insofern es bezeichnet, vor jemand fliehen.

Die Sphäre der Verdammnis, die aus den Höllen aufsteigt, flieht auch wirklich vor denen, die vom Herrn im Wahren und Guten sind; denn die Verdammnis fließt bei denen ein, die im Bösen und Falschen sind, weil diese im Zustand der Aufnahme sind, nicht aber die, welche im Wahren und Guten sind. Es sind eben Gegensätze, von denen der eine den anderen flieht.

Alles, was bisher in betreff des Passahlammes angeordnet wurde, über die Zubereitung und das Essen desselben, ferner über das Blut an den Pfosten und an der Oberschwelle, bezieht sich darauf, daß nämlich der Verderber an ihren Häusern vorübergehen solle. Im inneren Sinn aber, daß sie von jeder Verdammnis frei sein sollen. Zu diesem Zwecke, nämlich damit die Verdammnis vor ihnen fliehen, d.h. zurückweichen möge, wurden sie vorbereitet. Der Verlauf dieser Vorbereitung ist es, der im inneren Sinn durch die Verordnungen über das Passahlamm beschrieben worden ist.

7879. "Und es wird euch keine Plage vom Verderber treffen", 2. Mose 12/13, bedeutet, daß keine Verdammnis von den Höllen einfließen solle.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Plage, insofern sie hier die Verdammnis bezeichnet, denn diese Plage bestand in dem Tode aller Erstgeborenen in Ägypten; daß hierdurch die Verdammnis bezeichnet werde, sehe man Nr. 7778. Und aus der Bedeutung des Verderbens, insofern es die Hölle ist, die diese Verdammnis bewirkt (oder vollzieht).

Damit, daß die Hölle die Verdammnis vollzieht, hat es folgende Bewandtnis: Die Abödung der Bösen im anderen Leben wie auch ihre Verdammnis, und das Hinabstürzen derselben in die Hölle, kommt nicht unmittelbar von dem Geiste, der im Bösen ist, sondern geht von den Höllen aus; denn das Böse, das im Bösen ist, entsteht alles durch den Einfluß von den Höllen, und keines ohne Einfluß von daher, und es entsteht je nach dem Zustand des Bösen, in dem die Geister sind, die abgeödet und verdammt werden. Der Zustand des Bösen aber entsteht gemäß der Beraubung des Guten und Wahren; und diesem Zustande gemäß bildet sich die Verbindung mit den Höllen. Auch sind die Höllen immer bereit, Böses zuzufügen, denn Böses auszuüben ist der eigentliche Lustreiz ihres Lebens. Weil die Höllen so geartet sind, deshalb werden sie vom Herrn verschlossen gehalten; denn wenn sie geöffnet würden, ginge das ganze Menschengeschlecht zugrunde. Die Höllen trachten nämlich beständig nach dem Verderben aller.

Daß durch die Pest siebzigtausend Männer starben wegen der Volkszählung durch David: 2.Sam. Kapitel 24, und daß in den Lagern der Assyrer hundertfünfundachtzigtausend in einer Nacht getötet wurden: 2.Kön.19/35, geschah durch die Höllen, weil sie damals geöffnet waren. Ebenso würde es heutigen Tages geschehen, wenn sie geöffnet würden, deshalb werden sie vom Herrn streng verschlossen gehalten.

Daß die Verdammnis von den Höllen nicht einfließen kann bei denen, die vom Herrn im Guten und Wahren gehalten werden, was bezeichnet wird durch die Worte: "Es wird euch keine Plage vom Verderber treffen", sehe man Nr. 7878.

7880. "Wenn Ich das Land Ägypten schlage", 2. Mose 12/13, bedeutet, wenn diejenigen verdammt werden, die in einem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben sind. Dies erhellt aus Nr. 7871.

7881. "Und dieser Tag soll euch zum Gedächtnis sein", 2. Mose 12/14, bedeutet die Beschaffenheit dieses Zustandes beim Gottesdienst.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Tages, insofern er einen Zustand bezeichnet, worüber Nr. 23, 487, 488, 493, 2788, 3462, 3785, 4850, 5672, 5962, 6110; und aus der Bedeutung des Gedächtnisses, insofern es die Beschaffenheit beim Gottesdienst ist, worüber Nr. 6888.

7882. "Und ihr sollt ihn feiern als ein Fest Jehovahs", 2. Mose 12/14, bedeutet die Verehrung des Herrn wegen der Befreiung von der Verdammnis.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "ein Fest feiern dem Jehovah", insofern es die Verehrung des Herrn bezeichnet, und zwar wegen der Befreiung von der Verdammnis, denn deshalb wurde dieser Tag als Fest gefeiert. Daß das Passah angeordnet wurde wegen der Befreiung derer, die der geistigen Kirche des Herrn angehören, sehe man Nr. 7867.

7883. "In euren Geschlechtern", 2. Mose 12/14, bedeutet in dem, was Sache der Liebtätigkeit und des Glaubens ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Geschlechter, insofern sie das bezeichnen, was Sache des Glaubens und der Liebtätigkeit ist, worüber Nr. 613, 2020, 2584, 6239.

7884. "Als ewige Satzung sollt ihr ihn feiern", 2. Mose 12/14, bedeutet die Verehrung des Herrn nach der Ordnung des Himmels für diejenigen, die der geistigen Kirche angehören.

Dies erhellt aus der Bedeutung der ewigen Satzung, insofern sie die Ordnung des Himmels bezeichnet, worüber im Folgenden; und aus der Bedeutung des Feierns, insofern es die Verehrung des Herrn bezeichnet, wie Nr. 7882. Und weil zu den Söhnen Israels gesagt wird, daß sie jenen Tag feiern sollen, so werden diejenigen verstanden, die der geistigen Kirche angehören.

Die ewige Satzung bedeutet die Ordnung des Himmels, weil alle Satzungen, die den Söhnen Israels befohlen wurden, solche waren, die aus der Ordnung des Himmels flossen, daher bildeten sie auch die Dinge vor, die Angehör des Himmels sind.

Unter dem Gottesdienst nach der Ordnung des Himmels wird alle Ausübung des Guten nach den Geboten des Herrn verstanden. Heutzutage wird unter Gottesverehrung besonders die Verehrung im Tempel, wie auch durch Gebet am Morgen und Abend, verstanden. Der Gottesdienst besteht jedoch nicht wesentlich in solchem, sondern in einem Leben der Nutzwirkung; ein solcher Gottesdienst ist nach der Ordnung des Himmels. Die mündliche Verehrung ist auch ein Gottesdienst, allein dieser richtet gar nichts aus, wenn nicht der Gottesdienst im Leben dabei ist, denn dieser ist ein Gottesdienst des Herzens, jener aber muß, um Gottesdienst zu sein, aus diesem hervorgehen.

7885. "Sieben Tage", 2. Mose 12/15, bedeutet das Heilige.

Dies erhellt aus der Bedeutung (der Zahl) Sieben, insofern sie Heiliges in sich schließt, und der sieben Tage, insofern sie das Heilige bezeichnen. Daß die Siebenzahl Heiliges in sich schließt, sehe man Nr. 395, 433, 716, 881, 5265, 5268.

7886. "Sollt ihr ungesäuertes Brot essen", 2. Mose 12/15, bedeutet die Reinigung vom Falschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des ungesäuerten Brotes, insofern es die Reinigung vom Falschen bezeichnet, worüber Nr. 2342.

7887. "Schon am ersten Tage sollt ihr den Sauerteig entfernen aus euren Häusern", 2. Mose 12/15, bedeutet, daß durchaus nichts Falsches im Guten sein dürfe.

Dies erhellt aus der Bedeutung des ersten Tages, insofern er den Anfang dieses Zustandes bezeichnet (daß Tage Zustände sind, sehe man Nr. 7881); aus der Bedeutung des Sauerteiges, insofern er das Falsche bezeichnet, worüber im Folgenden; und aus der Bedeutung des Hauses, insofern es das Gute bezeichnet, worüber Nr. 2233, 2234, 2559, 3652, 3720, 7833, 7834, 7835, 7848.

Hieraus erhellt, daß durch "am ersten Tage sollt ihr den Sauerteig entfernen aus euren Häusern", bezeichnet wird, daß schon im Anfang dieses Zustandes nichts Falsches im Guten sein dürfe.

Mit dem Guten verhält es sich in folgender Weise: Das Gute hat eine unendliche Verschiedenheit und erhält seine Beschaffenheit aus dem Wahren. Daher ist das Gute so beschaffen, wie die Wahrheiten, die eindringen. Die Wahrheiten, die eindringen, sind selten echte, sondern Scheinbarkeiten des Wahren, und (sogar) falsche, gleichwohl aber keine den Wahrheiten entgegengesetzte. Wenn diese in das Gute einfließen (was geschieht, sobald man ihnen gemäß lebt, und zwar aus Unwissenheit, die aus Unschuld hervorgeht), und wenn der Zweck dabei ist, Gutes zu tun, dann werden sie dennoch vom Herrn und im Himmel nicht als Falsches betrachtet, sondern als dem Wahren ähnliches, und je nach der Beschaffenheit ihrer Unschuld als Wahrheiten aufgenommen; dadurch erhält das Gute seine Beschaffenheit.

Hieraus kann erhellen, wie es zu verstehen ist, daß nichts Falsches im Guten sein dürfe.

7888. "Denn ein jeder, der Gesäuertes ißt", 2. Mose 12/15, bedeutet, der sich das Falsche aneignet.

Dies erhellt aus der Bedeutung von essen, insofern es soviel ist als sich aneignen, worüber Nr. 2187, 2343, 3168, 3513 E, 3596, 4745; und aus der Bedeutung des Sauerteiges, insofern er das Falsche bezeichnet, wie Nr. 7887.

7889. "Dessen Seele soll ausgerottet werden aus Israel", 2. Mose 12/15, bedeutet, daß er getrennt werden solle von denen, die der geistigen Kirche angehören; und daß er verdammt (oder verworfen) sein werde.

Dies erhellt aus der Bedeutung von ausgerottet werden, insofern es soviel ist als getrennt, und auch verdammt werden. Ferner aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, insofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen, wie schon öfter (bemerkt wurde). Daß derjenige, der im Guten das Falsche birgt, getrennt und verurteilt werden soll, hat seinen Grund darin, daß das Falsche, das durch Sauerteig bezeichnet wird, das Gute, in dem es ist, so umbildet, daß es notwendig Böses aufnehmen muß von den Höllen, die Verdammnis bewirken. Wenn solche befreit werden sollen von denen, die angefochten haben, alsdann fließt von allen Seiten Verdammnis ein. Die aber, die im echten Guten sind, oder im Guten ohne Falsches, gehen unversehrt mitten durch die Verdammnis hindurch, worüber man sehe Nr. 7878.

7890. "Vom ersten Tage an bis zum siebenten Tage", 2. Mose 12/15, bedeutet den vollständigen heiligen Zustand.

Dies erhellt aus der Bedeutung der sieben Tage, insofern sie heilige Zustände bezeichnen, worüber Nr. 7885, und auch den vollen Zustand: Nr. 6508, der auch durch die Woche bezeichnet wird. Daß die Woche eine vollständige größere oder kleinere Periode, von ihrem Anfang an bis zum Ende bezeichnet, sehe man Nr. 2044, 3845.

7891. "Und am ersten Tage soll heilige Versammlung bei euch sein", 2. Mose 12/16, bedeutet, daß im Anfang alle beisammen sein sollen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des ersten Tages, insofern er den Anfang bezeichnet, nämlich der Befreiung von denen, die angefochten haben, somit von der Verdammnis, und aus der Bedeutung der heiligen Versammlung, insofern sie ausdrückt, daß alle beisammen sein sollen.

Die Versammlungen fanden statt, damit die ganze Gemeinde Israels beisammen sei, und so den Himmel vorbilde, denn alle waren damals eingeteilt in Stämme, und die Stämme in Familien, und die Familien in Häuser. Daß der Himmel mit seinen Vereinen (oder Gesellschaften) durch die Stämme, Familien und Häuser der Söhne Israels vorgebildet werden sollte, sehe man Nr. 7836; daher wurden diese Versammlungen heilige genannt, und fanden bei jedem Fest statt: 3. Mose 23/27,36; 4. Mose 28/26; 29/1,7,12; deshalb wurden auch die Feste selbst heilige Versammlungen genannt, denn es war befohlen, daß alle Männer bei denselben zugegen sein sollten.

Daß die Feste heilige Versammlungen genannt wurden, erhellt 3. Mose 23/37: "Dies sind die Feste Jehovahs, die ihr als heilige Versammlungen ausrufen sollt, um Jehovah Feuerung darzubringen".

Daß dann alle Männer zugegen sein sollten 5. Mose 16/16: "Dreimal im Jahr sollen erscheinen alle deine Mannsleute vor Jehovah, deinem Gott, an dem Orte, den Er wählen wird, am Feste des Ungesäuerten, und am Feste der Wochen, und am Feste der Laubhütten".

7892. "Und am siebenten Tage soll auch heilige Versammlung sein", 2. Mose 12/16, bedeutet, ebenso am Ende des Zustandes.

Dies erhellt aus der Bedeutung des siebenten Tages, welcher der letzte des Festes war, insofern er dessen Ende bezeichnet. Was die heilige Versammlung bedeutet, sehe man Nr. 7891.

7893. "Kein Werk soll an demselben getan werden", 2. Mose 12/16, bedeutet die Zurückhaltung alsdann vom Irdischen und Weltlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Werkes, insofern es Arbeiten und Beschäftigungen bezeichnet, die das zum Zweck haben, was der Welt und der Erde angehört. Daß kein Werk an ihnen geschehen solle, bedeutet daher die Enthaltung von solchen Dingen.

Daß so strenge untersagt wurde, irgendeine Arbeit an den Festen und Sabbathen zu verrichten, geschah deshalb, damit sie dann in dem vollen vorbildlichen Zustand bleiben möchten, d.h. in solchen Dingen, die Himmlisches und Geistiges vorbildeten. Dieser Zustand wäre aber gestört worden, wenn sie Werke getan hätten, die auf die Welt und die Erde als Zweck gerichtet waren; denn die Vorbildungen der Kirche waren bei den Nachkommen Jakobs angeordnet, damit durch dieselben eine Gemeinschaft des Himmels mit dem Menschen stattfinden konnte; um dieses Zweckes willen besteht die Kirche. Diese Gemeinschaft wäre nicht erlangt worden, wenn nicht bei Todesstrafe verboten worden wäre, irgendein Werk an den Fest- und Sabbathtagen zu verrichten; denn in ihrer Gesinnung war das Weltliche und Irdische eingewurzelt, und in dieses versenkten sie sich mit ganzem Herzen; denn von solcher Beschaffenheit waren sie. Deshalb wäre, wenn sie sich zugleich mit solchen Dingen beschäftigt hätten, die Gemeinschaft durch Vorbildungen völlig unterbrochen und zunichte geworden. Späterhin aber wurden dieselben Feste beibehalten wegen des himmlischen Lebens und wegen der Lehre, damit sie dann lernen möchten, was Glaube und Liebtätigkeit sei.

7894. "Nur was von jeder Seele gegessen wird", 2. Mose 12/16, bedeutet, wenn das geistig und himmlisch Gute angeeignet wird.

Dies erhellt aus der Bedeutung von essen, insofern es die Aneignung bezeichnet, worüber Nr. 2187, 2343, 3168, 3513 E, 3596, 4745. Daß das Geistige und Himmlische angeeignet werden sollte, wird unter dem verstanden, was in betreff des Passahlammes angeordnet wurde.

7895. "Das allein soll bei euch geschehen", 2. Mose 12/16, bedeutet, daß sie nur dieses allein tun sollten. Dies erhellt ohne Erklärung.

7896. Vers 17-20: Und beobachtet genau die ungesäuerten (Brote), denn an eben diesem Tage habe Ich eure Heere aus dem Lande Ägypten geführt; darum sollt ihr diesen Tag halten in euren Geschlechtern als ewige Satzung. Im ersten (Monate) am vierzehnten Tage des Monats am Abend sollt ihr ungesäuertes (Brot) essen, bis zum einundzwanzigsten Tage des Monats am Abend. Sieben Tage soll kein Sauerteig gefunden werden in euren Häusern, denn jeder, der gesäuertes (Brot) ißt, dessen Seele soll aus der Gemeinde Israels ausgerottet werden, sei es ein Fremder oder ein Eingeborener des Landes. Kein gesäuertes (Brot) sollt ihr essen, (sondern) in allen euren Wohnungen sollt ihr ungesäuertes (Brot) essen.

"Und beobachtet genau die ungesäuerten Brote" bedeutet, daß nichts Falsches dabei sein dürfe;

"denn an eben diesem Tage habe Ich eure Heere aus dem Lande Ägypten geführt" bedeutet, weil dann ein Zustand der Liebtätigkeit und des Glaubens eintritt, durch den Trennung stattfindet von denen, die im Bösen und Falschen sind;

"darum sollt ihr diesen Tag halten in euren Geschlechtern als ewige Satzung" bedeutet den Gottesdienst aus Glauben und Liebtätigkeit nach der Ordnung des Himmels;

"im ersten (Monat) am vierzehnten Tage des Monats" bedeutet, zu Anfang des heiligen Zustandes;

"am Abend" bedeutet das Ende des früheren Zustandes und den Beginn eines neuen;

"sollt ihr ungesäuertes (Brot) essen" bedeutet die Aneignung des Wahren durch das vom Falschen gereinigte Gute;

"bis zum einundzwanzigsten Tage des Monats" bedeutet das Ende dieses heiligen Zustandes;

"am Abend" bedeutet das Ende des ersten Zustandes und den Anfang eines neuen;

"sieben Tage" bedeutet den vollständigen Zeitraum dieses Zustandes;

"soll kein Sauerteig gefunden werden in euren Häusern" bedeutet, daß gar kein Falsches zum Guten hinzukommen dürfe;

"denn jeder, der gesäuertes (Brot) ißt, dessen Seele soll aus der Gemeinde Israels ausgerottet werden" bedeutet daß, wer seinem Guten Falsches beifügt, verdammt sei;

"sei es ein Fremder oder ein Eingeborener des Landes" bedeutet jeden Angehörigen der Kirche, mag er in derselben geboren sein oder nicht;

"kein gesäuertes (Brot) sollt ihr essen" bedeutet, man solle sich durchaus hüten, sich etwas Falsches anzueignen;

"in allen euren Wohnungen sollt ihr ungesäuertes (Brot) essen" bedeutet, daß im Inneren, wo das Gute ist, das Wahre angeeignet werden müsse.

7897. "Und beobachtet genau die ungesäuerten (Brote)", 2. Mose 12/17, bedeutet, daß nichts Falsches dabei sein dürfe.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Ungesäuerten, insofern es das von allem Falschen Gereinigte bezeichnet, worüber Nr. 2342.

7898. "Denn an eben diesem Tage habe Ich eure Heere aus dem Lande Ägypten geführt", 2. Mose 12/17, bedeutet, weil dann ein Zustand der Liebtätigkeit und des Glaubens eintritt, durch den Trennung stattfindet von denen, die im Bösen und Falschen sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Tages, insofern er einen Zustand bezeichnet, wovon Nr. 7881; aus der Bedeutung des Heeres, insofern es diejenigen Dinge bezeichnet, die Sache der Liebtätigkeit und des Glaubens sind, wovon Nr. 3448, 7236; aus der Bedeutung von ausführen, insofern es soviel ist als getrennt werden; und aus der Bedeutung der Ägypter, insofern sie diejenigen vorbilden, die im Bösen und Falschen sind, wovon öfters.

7899. "Darum sollt ihr diesen Tag halten in euren Geschlechtern als ewige Satzung", 2. Mose 12/17, bedeutet den Gottesdienst aus Glauben und Liebtätigkeit nach der Ordnung des Himmels.

Dies erhellt aus der Bedeutung von halten, insofern es den Gottesdienst bezeichnet, denn jener Tag wurde gehalten, wenn an demselben das Passah gefeiert wurde. Aus der Bedeutung der Geschlechter, insofern sie das bezeichnen, was dem Glauben und der Liebtätigkeit angehört, wovon Nr. 7883; und aus der Bedeutung der ewigen Satzung, insofern sie der göttlichen Ordnung gemäß ist, wovon Nr. 7884.

7900. "Im ersten (Monat) am vierzehnten Tage des Monats", 2. Mose 12/18, bedeutet, zu Anfang des heiligen Zustandes.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "im ersten", insofern es den Anfang bezeichnet, wie Nr. 7881, 7891; und aus der Bedeutung des vierzehnten Tages, insofern er einen heiligen Zustand bezeichnet. Daß die Zahl Vierzehn das Heilige bedeutet, sehe man Nr. 7842; und daß der Tag einen Zustand bedeutet: Nr. 7881.

Die Zahl Vierzehn ist heilig, weil sie aus sieben hervorgeht. Wo sieben im Worte genannt wird, bedeutet es das Heilige, denn die einfachen und zusammengesetzten Zahlen schließen das gleiche in sich: Nr. 5291, 5335, 5708.

Weil das Passah der heiligste unter den Festtagen war, deshalb wurde befohlen, daß es am vierzehnten Tage des Monats gefeiert werden, sieben Tage dauern, und am einundzwanzigsten Tage (durch den auch das Heilige bezeichnet wird), beendigt werden sollte. Deswegen war auch bestimmt, daß die, welche das Passah nicht am ersten Monat feiern konnten, es im folgenden Monat feiern sollten, auch am vierzehnten Tage, worüber es 4. Mose 9/10,11 heißt: "Wenn jemand unrein ist wegen einer Leiche oder auf einem fernen Wege unter euch oder euren kommenden Geschlechtern, so soll er doch Passah feiern dem Jehovah; im zweiten Monat, am vierzehnten Tage, gegen Abend sollen sie es halten".

7901. "Am Abend", 2. Mose 12/18, bedeutet das Ende des früheren Zustandes und den Beginn eines neuen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Abends, insofern er das Ende des vorhergehenden Zustandes und den Beginn eines anderen bezeichnet, worüber Nr. 7844.

7902. "Sollt ihr ungesäuertes (Brot) essen", 2. Mose 12/18, bedeutet die Aneignung des Wahren durch das vom Falschen gereinigte Gute.

Dies erhellt aus der Bedeutung von essen, insofern es eine Aneignung bezeichnet, worüber Nr. 2187, 2343, 3168, 3513 E, 3596, 4745. Daß es die Aneignung des Wahren durch das Gute ist, hat seinen Grund darin, daß das Wahre vom Guten angeeignet wird, und das Gute, wie früher an mehreren Stellen gezeigt worden, seine Beschaffenheit vom Wahren erhält. Deswegen muß das Wahre, damit es angeeignet werde, vom Guten ausgehen, das Gute aber muß durch das Wahre (angeeignet werden).

Ferner aus der Bedeutung des Ungesäuerten, insofern es das von allem Falschen gereinigte Wahre bezeichnet, worüber Nr. 2342. Was das von jedem Falschen gereinigte Wahre anbelangt, so muß man wissen, daß es beim Menschen keineswegs ein (ganz) reines Wahre geben kann, sowohl weil vom Bösen, in dem er ist, und das in ihm haftet, beständig Falsches ausfließt, als auch, weil die Wahrheiten unter sich eine Verknüpfung haben, und deshalb, wenn eine falsch ist, und mehr noch, wenn viele (falsch sind), die übrigen Wahrheiten selbst davon befleckt werden, und etwas vom Falschen annehmen.

Dagegen wird das Wahre als vom Falschen gereinigt betrachtet, wenn der Mensch vom Herrn im Guten der Unschuld gehalten werden kann. Unschuld aber ist es, wenn man anerkennt, daß man nichts als Böses in sich habe, und daß alles Gute vom Herrn stamme. Ferner, wenn man glaubt, daß man nichts wisse und nichts innewerde aus sich, sondern aus dem Herrn, also auch das Glaubenswahre. Wenn der Mensch in diesem Zustande ist, dann kann das Falsche von ihm entfernt, und das Wahre vom Herrn eingepflanzt werden. Dieser Zustand ist es, der durch das Ungesäuerte bezeichnet wird, und auch durch das Essen des Passahlammes.

7903. "Bis zum einundzwanzigsten Tage des Monats", 2. Mose 12/18, bedeutet das Ende dieses heiligen Zustandes.

Dies erhellt aus der Bedeutung des einundzwanzigsten Tages, insofern er einen heiligen Zustand und auch das Ende dieses Zustandes bezeichnet. Einen heiligen Zustand bezeichnet er, weil er aus sieben und aus drei in sich multipliziert hervorgeht, und sieben, wie auch drei, das Heilige bedeutet. Daß der einundzwanzigste Tage das Ende dieses Zustandes bedeutet ist klar, weil es der letzte Tag desselben ist.

7904. "Am Abend", 2. Mose 12/18, bedeutet das Ende des ersten Zustandes und den Anfang eines neuen; wie Nr. 7901.

7905. "Sieben Tage", 2. Mose 12/19, bedeutet den vollständigen Zeitraum dieses Zustandes.

Dies erhellt aus der Bedeutung der sieben Tage, insofern sie einen heiligen Zustand bezeichnen, wie Nr. 7885; und auch eine vollständige Periode von Anfang bis zu Ende, oder einen vollen Zustand: Nr. 728, 6508; ebenso wie die Woche: Nr. 2044, 3845. Wegen dieser Bedeutung wurde angeordnet, daß dieses Fest sieben Tage dauern sollte.

7906. "Soll kein Sauerteig gefunden werden in euren Häusern", 2. Mose 12/19, bedeutet, daß gar kein Falsches zum Guten hinzukommen solle.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Sauerteiges, insofern er das Falsche bezeichnet, worüber im Folgenden; und aus der Bedeutung des Hauses, insofern es das Gute bezeichnet, worüber Nr. 3652, 3720, 4982, 7833, 7835.

Daß der Sauerteig das Falsche bedeutet, kann aus den Stellen erhellen, wo Sauerteig und Gesäuertes, ferner wo Ungesäuertes und Ungegorenes genannt werden, wie:

Matth.16/6,12: "Jesus sprach zu ihnen: Sehet zu und hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer; später erkannten die Jünger, daß Er nicht gesagt hatte, sie sollten sich hüten vor dem Sauerteig des Brotes, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer": hier steht Sauerteig offenbar für die falsche Lehre.

Weil Sauerteig das Falsche bezeichnete, wurde 2. Mose 23/18; 34/25 verboten, "bei Sauerteig das Blut des Opfers zu opfern"; denn das Blut des Opfers bedeutete das heilige Wahre, also das von allem Falschen reine Wahre: Nr. 4735, 6978, 7317, 7326, 7846, 7850.

Ferner wurde bestimmt, daß "das Speisopfer, das geopfert werden sollte auf dem Altar, ungesäuert gebacken werde": 3. Mose 6/9,10;

und "daß die Kuchen und Fladen ungesäuert sein sollten": 3. Mose 7/11-13.

Was ferner das Gesäuerte und Ungesäuerte anbelangt, so muß man wissen, daß die Reinigung des Wahren vom Falschen beim Menschen durchaus nicht stattfinden kann ohne eine sogenannte Gärung, d.h. ohne Kampf des Falschen mit dem Wahren, und des Wahren mit dem Falschen. Aber nachdem der Kampf stattgefunden und das Wahre gesiegt hat, fällt das Falsche wie Hefe zu Boden, und das Wahre geht gereinigt hervor. So auch der Wein, der nach der Gärung sich klärt, während die Hefe zu Boden sinkt. Diese Gärung oder dieser Kampf entsteht besonders, wenn der Zustand beim Menschen geändert wird, nämlich wenn er anfängt, aus dem Guten der Liebtätigkeit zu handeln, und nicht wie früher aus dem Wahren des Glaubens, denn der Zustand ist noch nicht gereinigt, wenn der Mensch aus dem Glaubenswahren handelt; dann aber ist er gereinigt, wenn er aus dem Guten der Liebtätigkeit (handelt), denn dann handelt er aus dem Willen, vorher aber nur aus dem Verstande. Die geistigen Kämpfe oder Versuchungen sind Gärungen im geistigen Sinn, denn dann will das Falsche sich mit dem Wahren verbinden, die Wahrheiten aber stoßen es zurück und werfen es endlich gleichsam zu Boden, und werden somit geläutert.

In diesem Sinn ist zu verstehen, was der Herr vom Sauerteig lehrt bei Matth.13/33: "Das Himmelreich ist gleich einem Sauerteig, den ein Weib nahm und in drei Seah (Scheffel) Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert war": das Mehl ist das Wahre, aus dem das Gute (sich bildet).

Hos.7/4: "Alle sind Ehebrecher, wie ein Ofen, geheizt vom Bäcker; es ruht der Aufreger vom Kneten des Teiges an bis zu seiner Gärung".

Weil beim Menschen solche Kämpfe, die durch Gärungen bezeichnet werden, in dem Zustand vor dem neuen Leben stattfinden, deshalb wurde geboten, "wenn man am Feste der Erstlinge ein neues Speisopfer darbringe, so solle das Webebrot gesäuert gebacken werden, und dies seien die Erstlinge für Jehovah": 3. Mose 23/16,17.

7907. "Denn jeder, der gesäuertes (Brot) ißt, dessen Seele soll aus der Gemeinde Israels ausgerottet werden", 2. Mose 12/19, bedeutet daß, wer seinem Guten Falsches beifügt, sei verdammt.

Dies erhellt aus der Bedeutung von essen, insofern es soviel ist als aneignen, worüber Nr. 2343, 3168, 3513 E, 3596, 4745, also auch verbinden: Nr. 2187, denn wer sich etwas aneignet, verbindet es auch mit sich. Aus der Bedeutung des Gesäuerten, insofern es das Falsche bezeichnet, worüber Nr. 7906; aus der Bedeutung von ausgerottet werden, insofern es heißt getrennt und verdammt werden, worüber Nr. 7889; aus der Bedeutung der Seele, insofern sie der Mensch ist; und aus der Bedeutung der Gemeinde Israels, insofern sie diejenigen vorbildet, die der geistigen Kirche angehören, worüber Nr. 7830, 7843.

Hieraus erhellt, daß "jeder, der gesäuertes Brot ißt, dessen Seele soll ausgerottet werden aus der Gemeinde Israels" bedeutet, wer seinem Guten Falsches beifügt, soll von der geistigen Kirche getrennt, und (somit) verdammt (d.i. ausgeschlossen) werden.

7908. "Sei es ein Fremder oder ein Eingeborener des Landes", 2. Mose 12/19, bedeutet jeden Angehörigen der Kirche, mag er in derselben geboren sein oder nicht.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Fremden, insofern er den bezeichnet, der im Wahren und Guten der Kirche unterrichtet wird und es aufnimmt, worüber Nr. 1463, 4444; somit den, der nicht innerhalb der Kirche geboren ist, gleichwohl aber sich derselben anschließt, und aus der Bedeutung des Eingeborenen des Landes, insofern er den bezeichnet, der innerhalb der Kirche geboren ist.

7909. "Kein gesäuertes (Brot) sollt ihr essen", 2. Mose 12/20, bedeutet, man solle sich durchaus hüten, sich etwas Falsches anzueignen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Sauerteiges, insofern er das Falsche bezeichnet, worüber Nr. 7906; und aus der Bedeutung von essen, insofern es heißt sich aneignen, worüber Nr. 7907.

Daß so häufig gesagt wird, das Gesäuerte solle nicht gegessen werden, wie 2. Mose 12/15,17-19, schließt in sich, daß man sich durchaus vor dem Falschen hüten soll. Der Grund dieser Ermahnung ist, daß der Mensch im Guten bleiben soll. Das Falsche stimmt nicht mit dem Guten überein, sondern zerstört das Gute, denn das Falsche ist Sache des Bösen, und das Wahre ist Sache des Guten. Wenn das Falsche angeeignet, d.h. fest geglaubt wird, dann findet keine Aufnahme des Guten der Unschuld statt, und folglich keine Befreiung von der Verdammnis.

Etwas anderes ist es, das Falsche sich aneignen, und etwas anderes, es beifügen. Die es nur beifügen, verwerfen, wenn sie im Guten sind, das Falsche, sobald ihnen das Wahre erscheint; diejenigen aber, die sich das Falsche aneignen, behalten es fest, und widerstehen dem Wahren selbst, wenn es erscheint. Daher nun kommt es, daß so häufig gesagt wird, daß sie nichts Gesäuertes essen sollten.

7910. "In allen euren Wohnungen sollt ihr ungesäuertes (Brot) essen", 2. Mose 12/20, bedeutet, daß im Inneren, wo das Gute ist, das Wahre angeeignet werden müsse.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Wohnungen, insofern sie das bezeichnen, was Sache des Gemütes ist, also was Sache der Einsicht und Weisheit ist, worüber Nr. 7719, folglich das Innere, denn in diesem ist die Einsicht und Weisheit, und daselbst ist auch das Gute. Ferner aus der Bedeutung von "ungesäuertes (Brot) essen", insofern es heißt, sich das Wahre aneignen, worüber oben mehrmals (gesprochen wurde).

In betreff dessen, daß die Aneignung im Inneren geschehe, und daß in demselben auch das Gute sei, merke man, daß bei denen, die im Herrn sind, d.h. in einem Leben des Glaubens und der Liebtätigkeit, das Gute im Inneren wohnt, und zwar ist es desto reiner und himmlischer, je tiefer im Inneren es ist. Im Äußeren aber wohnt das Wahre bei denen, die nicht im Herrn sind, und je mehr es bei ihnen im Äußeren ist, desto mehr ist es vom Guten entleert. Der Grund ist, weil der Mensch in Ansehung seines Inneren im Himmel, und in Ansehung seines Innersten nahe beim Herrn, in Ansehung des Äußeren aber in der Welt ist. Daher kommt es, daß die Wahrheiten, die Sache des Glaubens sind, durch den äußeren Weg eintreten, das Gute aber durch den inneren: Nr. 7756, 7757; wie auch, daß die Aneignung des Wahren im Inneren geschieht, wo das Gute ist.

7911. Vers 21-24: Und Moses rief alle Ältesten Israels zu sich, und sprach zu ihnen: Greifet und nehmet euch Schafe nach euren Familien, und schlachtet das Passah. Und nehmet ein Bündel Ysop, und taucht es ins Blut, das im Becken ist, und besprengt die Oberschwelle und die beiden Türpfosten mit dem Blute, das im Becken ist, und niemand soll herausgehen aus der Tür seines Hauses bis zum Morgen. Und Jehovah wird hindurchgehen, die Ägypter zu schlagen, und wenn Er das Blut sehen wird an der Oberschwelle und an den beiden Türpfosten, wird Jehovah vorübergehen an der Tür, und wird dem Verderber nicht gestatten, in eure Häuser zu kommen, um (euch) zu schlagen. Darum bewahret dieses Wort als Satzung für euch und für eure Söhne auf ewig.

"Und Moses rief alle Ältesten Israels zu sich" bedeutet Erleuchtung des Verstandes derer, die der geistigen Kirche angehören, durch den Einfluß und die Gegenwart des göttlich Wahren;

"und sprach zu ihnen" bedeutet das Innewerden;

"greifet" bedeutet, daß sie sich zwingen sollten;

"und nehmet euch Schafe" bedeutet zur Aufnahme des Guten der Unschuld;

"nach euren Familien" bedeutet, gemäß dem Guten aus dem Wahren eines jeden;

"und schlachtet das Passah" bedeutet die Vorbereitung auf die Gegenwart des Herrn, und auf die Befreiung dadurch;

"und nehmet ein Bündel Ysop" bedeutet das äußere Mittel, durch das die Reinigung (bewirkt) wird;

"und taucht es ins Blut" bedeutet das heilige Wahre, das dem Guten der Unschuld angehört;

"das im Becken ist" bedeutet das heilige Wahre, das im Guten des Natürlichen ist;

"und besprengt die Oberschwelle und die beiden Türpfosten" bedeutet das Gute und Wahre des Natürlichen;

"mit dem Blute, das im Becken ist" bedeutet das heilige Wahre, das aus dem Guten der Unschuld im Natürlichen ist;

"und niemand soll herausgehen aus der Tür seines Hauses" bedeutet, daß sie im Guten bleiben, und dasselbe nicht vom Wahren aus betrachten sollen;

"bis zum Morgen" bedeutet bis zum Zustand der Erleuchtung;

"und Jehovah wird hindurchgehen" bedeutet die Gegenwart des Göttlichen;

"die Ägypter zu schlagen" bedeutet, daß daher die Verdammnis komme bei denen, die als Glieder der Kirche in einem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben standen;

"und wenn Er das Blut sehen wird an der Oberschwelle und an den beiden Türpfosten" bedeutet die Wahrnehmung des heiligen Wahren, das aus dem Guten der Unschuld im Natürlichen ist;

"wird Jehovah vorübergehen an der Tür" bedeutet, daß die Verdammnis fliehen (d.h. zurückweichen) werde;

"und wird dem Verderber nicht gestatten, in eure Häuser zu kommen" bedeutet, das Böse und Falsche aus den Höllen dürfe keineswegs in ihren Willen eindringen;

"um euch zu schlagen" bedeutet die Verdammnis, die sie sich selbst zuziehen;

"darum bewahret dieses Wort als Satzung für euch und für eure Söhne auf ewig" bedeutet, daß alles dieses nach der göttlichen Ordnung künftighin geschehen solle bei denen, die der geistigen Kirche angehören.

7912. "Und Moses rief alle Ältesten Israels zu sich", 2. Mose 12/21, bedeutet Erleuchtung des Verstandes derer, die der geistigen Kirche angehören, durch den Einfluß und die Gegenwart des göttlich Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von rufen, wenn es vom göttlich Wahren gesagt wird, insofern es den Einfluß und die Gegenwart bezeichnet, worüber Nr. 6177, 6840, 7390, 7451, 7721; aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, insofern er das göttliche Gesetz darstellt, also das Wort und das göttlich Wahre, worüber in der Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18; ferner Nr. 4859 E, 5922, 6723, 6752, 6771, 6827, 7010, 7014, 7089, 7382; aus der Bedeutung der Ältesten, insofern sie die Hauptstücke der Weisheit und Einsicht bezeichnen, die übereinstimmen mit dem Wahren und Guten, worüber Nr. 6524, 6525, 6890; diese herbeirufen, oder als gegenwärtig darstellen, heißt den Verstand erleuchten; und aus der vorbildlichen Bedeutung Israels, insofern es die geistige Kirche darstellt, worüber Nr. 4286, 6426, 6637.

Hieraus erhellt, daß durch "Moses rief alle Ältesten Israels", bezeichnet wird die Erleuchtung des Verstandes bei den Angehörigen der geistigen Kirche durch den Einfluß und die Gegenwart des göttlich Wahren.

7913. "Und sprach zu ihnen", 2. Mose 12/21, bedeutet das Innewerden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen in den historischen Teilen des Wortes, insofern es ein Innewerden bezeichnet, worüber Nr. 1791, 1815, 1819, 1822, 1898, 1919, 2080, 2619, 2862, 3395, 3509, 5687, 5743, 5877, 6251.

7914. "Greifet", 2. Mose 12/21, bedeutet, daß sie sich zwingen sollten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von greifen (oder hervorziehen), wenn es gesagt wird von dem Guten der Unschuld, das diejenigen vom Herrn empfangen sollen, die der geistigen Kirche angehören, indem es dann soviel ist als sich zwingen, denn das Gute der Unschuld, welches das Gute der Liebe zum Herrn ist, wird vom Menschen der geistigen Kirche nicht aufgenommen, wenn er sich nicht zwingt; denn es fällt ihm schwer, zu glauben, daß der Herr der alleinige Gott sei, wie auch, daß Sein Menschliches göttlich sei. Deswegen kann er, weil er nicht im Glauben ist, auch nicht in der Liebe zu Ihm sein, und folglich nicht im Guten der Unschuld, wenn er sich nicht zwingt.

Daß der Mensch sich zwingen muß, und daß es, wenn er selbst sich zwingt, mit Freiheit geschieht, nicht aber, wenn er gezwungen wird, sehe man Nr. 1937, 1947.

Dies wird bezeichnet durch "greifet", nämlich das Passahlamm. Und dieses Ergreifen desselben schließt offenbar ein Geheimnis in sich, das im Buchstabensinn nicht hervortritt.

7915. "Und nehmet euch Schafe", 2. Mose 12/21, bedeutet zur Aufnahme des Guten der Unschuld.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Passahlammes, welches hier das Schaf ist, insofern es das Gute der Unschuld bezeichnet, worüber Nr. 3519, 3994, 7840.

7916. "Nach euren Familien", 2. Mose 12/21, bedeutet, gemäß dem Guten aus dem Wahren eines jeden.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Familien, wenn es von den Söhnen Israels gesagt wird, durch welche die geistige Kirche vorgebildet wird, insofern sie das Gute des Wahren bezeichnen, denn das Gute dieser Kirche heißt das Gute des Wahren. Die Familien haben diese Bedeutung, weil im inneren Sinn nur Geistiges verstanden wird, d.h. solches, was sich auf den Himmel und die Kirche, und somit auf den Glauben und die Liebtätigkeit bezieht. Familien bezeichnen daher in diesem Sinne das, was durch das Wahre aus dem Guten hervorgeht, und somit das Gute des Wahren.

7917. "Und schlachtet das Passah", 2. Mose 12/21, bedeutet die Vorbereitung auf die Gegenwart des Herrn, und auf die Befreiung dadurch.

Dies erhellt aus der Bedeutung von schlachten, insofern es eine Vorbereitung bezeichnet, wie Nr. 7843; und aus der Bedeutung des Passah, insofern es die Gegenwart des Herrn bezeichnet, und die Befreiung derer, die der geistigen Kirche angehören.

7918. "Und nehmet ein Bündel Ysop", 2. Mose 12/22, bedeutet das äußere Mittel, durch das die Reinigung (bewirkt wird).

Dies erhellt aus der Bedeutung von Ysop, insofern er das äußere Wahre bezeichnet, das ein Mittel zur Reinigung ist, worüber im Folgenden. Es wird gesagt, sie sollten ein Bündel Ysop nehmen, weil Bündel von den Wahrheiten und ihrer Anordnung gebraucht wird, man sehe Nr. 5530, 5881, 7408.

Daß Ysop das äußere Wahre bezeichnet, das als Mittel der Reinigung dient, kommt daher, weil jede geistige Reinigung durch das Wahre bewirkt wird; denn die irdischen und weltlichen Liebesarten (d.i. Neigungen), von denen der Mensch sich reinigen muß, werden nur durch die Wahrheiten erkannt; und wenn diese vom Herrn eingepflanzt werden, dann wird auch zugleich gegen jene Liebesarten, als gegen etwas Unreines und Verdammliches, ein Abscheu eingeflößt, der beweist, daß, wenn dergleichen in das Denken einfließt, auch ein Abscheu und Widerwille dagegen sich einstellt. Auf diese Weise wird der Mensch durch Wahrheiten, als durch äußere Mittel gereinigt, und deshalb wurde bestimmt, daß die Beschneidung mit Messern oder Instrumenten von Stein geschehen sollte. Daß diese Werkzeuge oder Messer von Stein die Glaubenswahrheiten bezeichnen, durch welche die Reinigung bewirkt wird, sehe man Nr. 2799, 7044; und daß die Beschneidung die Reinigung von unreinen Liebesarten vorbildet: Nr. 2039, 2632, 3412, 3413, 4462, 7045.

Weil der Ysop diese Bedeutung hatte, deshalb wurde er bei den äußerlichen Reinigungen angewendet, die im inneren Sinn die Reinigung vom Bösen und Falschen bedeuteten, z.B. bei der Reinigung vom Aussatz 3. Mose 14/4-7: "Es nehme der Priester für den, der sich vom Aussatz reinigt, zwei lebendige reine Vögel, und Zedernholz, und Scharlachwolle, und Ysop, und tauche dieses in das Blut eines geschlachteten Vogels, und sprenge es auf den, der sich reinigt".

Desgleichen (geschah) auch "bei der Reinigung des Hauses, wenn der Aussatz darinnen war": 3. Mose 14/49-51.

Auch bei dem Wasser der Absonderung (oder Reinigung), durch das sie gereinigt werden sollten, wurde "Zedernholz und Ysop" angewendet: 4. Mose 19/6,18: durch Zedernholz wurde das innere geistig Wahre bezeichnet, durch Ysop aber das äußere, somit durch die Zedern ein mehr inneres Reinigungsmittel, und durch Ysop ein mehr äußeres.

Daß Ysop ein Mittel der Reinigung bezeichnet, erhellt Ps.51/9: "Reinige mich mit Ysop, daß ich rein werde; wasche mich, daß ich weißer sei als Schnee": mit Ysop reinigen und rein werden, bedeutet die äußere Reinigung; sich waschen und weißer werden als Schnee die innere Reinigung; Schnee und weiß wird vom Wahren gesagt: Nr. 3301, 3993, 4007, 5319.

Daß der Ysop das unterste Wahre bedeutet, und Zeder das höhere, geht deutlich hervor aus 1.Kön.5/13: "Salomo redete vom Holze der Zedern auf dem Libanon, bis zum Ysop, der aus der Mauer hervorwächst": wo die Zeder das innere Wahre, und der Ysop das äußere Wahre des Verständnisses bedeutet.

7919. "Und taucht es ins Blut", 2. Mose 12/22, bedeutet das heilige Wahre, das dem Guten der Unschuld angehört.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Blutes, hier des Blutes des Lammes, insofern es das heilige Wahre des Guten der Unschuld bezeichnet, wovon Nr. 7846, 7877. Was das Wahre des Guten der Unschuld sei, sehe man Nr. 7877.

7920. "Das im Becken ist", 2. Mose 12/22, bedeutet, das im Guten des Natürlichen ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Beckens, insofern es das natürlich Gute bezeichnet, denn durch Gefäße werden im allgemeinen die wißtümlichen Kenntnisse des Natürlichen bezeichnet: Nr. 3068, weil sie die Aufnahmegefäße für das Gute und Wahre bilden; und weil sie diese Bedeutung haben, so wird durch sie auch das Natürliche bezeichnet, denn die wißtümlichen Kenntnisse gehören dem Natürlichen an, und das Natürliche ist das allgemeine Aufnahmegefäß.

Im besonderen aber bedeuten Gefäße aus Holz und aus Erz das Gute des Natürlichen, denn Holz wie auch Erz bezeichnen das Gute; daher kommt es, daß das Becken das Gute des Natürlichen bedeutet.

Man muß wissen, daß durch das natürlich Gute etwas anderes bezeichnet wird, als durch das Gute des Natürlichen. Das natürlich Gute hat der Mensch durch Vererbung, das Gute des Natürlichen aber vom Herrn durch die Wiedergeburt. Über das natürlich Gute sehe man Nr. 7197.

7921. "Und besprengt die Oberschwelle und die beiden Türpfosten", 2. Mose 12/22, bedeutet das Gute und Wahre des Natürlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Oberschwelle, insofern sie das Gute des Natürlichen bezeichnet; und aus der Bedeutung der Pfosten, insofern sie das Wahre derselben sind, worüber Nr. 7847.

7922. "Mit dem Blut, das im Becken ist", 2. Mose 12/22, bedeutet das heilige Wahre, das dem Guten der Unschuld im Natürlichen angehört.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Blutes, nämlich des Lammes, insofern es das heilige Wahre bezeichnet, das aus dem Guten der Unschuld (stammt), worüber Nr. 7919; und aus der Bedeutung des Beckens, insofern es das Natürliche bezeichnet, worüber Nr. 7920.

7923. "Und niemand soll herausgehen aus der Tür seines Hauses", 2. Mose 12/22, bedeutet, daß sie im Guten bleiben, und dasselbe nicht vom Wahren aus betrachten sollen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "nicht herausgehen", insofern es soviel ist, als darinnen bleiben; aus der Bedeutung des Hauses, insofern es das Gute bezeichnet, wovon Nr. 2233, 2234, 2559, 3652, 3720, 7833, 7834, 7835, 7848.

Hieraus erhellt, daß durch "niemand soll herausgehen aus der Tür seines Hauses" bezeichnet wird, daß sie im Guten bleiben sollen. Es bedeutet zugleich, daß man das Gute nicht vom Wahren aus betrachten (oder prüfen) soll, weil im Hause bleiben soviel ist, als im Guten (bleiben), aber ausgehen aus der Tür des Hauses heißt, vom Guten zum Wahren (gehen), denn das Gute ist inwendig, das Wahre hingegen mehr im Äußeren: Nr. 7910. Was es heiße, das Gute vom Wahren aus betrachten, sehe man Nr. 5895 E, 5897, 7857.

Vom Wahren auf das Gute sehen heißt, vom Äußeren auf das Innere (hinblicken); hingegen vom Guten aus auf das Wahre sehen heißt, vom Inneren auf das Äußere (hinblicken); denn das Gute ist mehr im Inneren, das Wahre mehr im Äußeren. Vom Guten aus auf das Wahre sehen, ist der Ordnung gemäß, denn alles göttliche Einfließen geht durch das Innere zum Äußeren. Aber aus dem Wahren auf das Gute sehen, ist gegen die Ordnung. Deshalb wird bei der Wiedergeburt des Menschen die Ordnung umgekehrt, und das Gute oder die Liebtätigkeit als an erster Stelle stehend betrachtet, das Wahre aber oder der Glaube an der zweiten.

7924. "Bis zum Morgen", 2. Mose 12/22, bedeutet, bis zum Zustand der Erleuchtung.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Morgens, insofern er den Zustand der Erleuchtung bezeichnet, worüber Nr. 3458, 3723, 5740, 7860.

7925. "Und Jehovah wird hindurchgehen", 2. Mose 12/23, bedeutet die Gegenwart des Göttlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hindurchgehen, nämlich durch das Land Ägypten, wenn es von Jehovah gesagt wird, insofern es die Gegenwart des Göttlichen bezeichnet, worüber Nr. 7869.

7926. "Die Ägypter zu schlagen", 2. Mose 12/23, bedeutet, daß daher die Verdammnis komme bei denen, die als Glieder der Kirche in einem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben standen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von schlagen, worunter hier der Tod der Erstgeborenen verstanden wird, insofern es die Verdammnis derer bezeichnet, die als Glieder der Kirche in einem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben standen, worüber Nr. 7766, 7778. Durch Ägypten oder Ägypter werden nämlich diejenigen bezeichnet, die in der Kenntnis der kirchlichen Wahrheiten standen, aber das Leben von der Lehre, d.h. die Liebtätigkeit vom Glauben trennten.

Die Ägypter waren auch wirklich so geartet, denn sie besaßen die Kenntnis der Dinge, die der Kirche ihrer Zeit, die eine vorbildliche war, angehörten. Sie kannten die Vorbildungen der geistigen Dinge in den natürlichen, die damals die kirchlichen Gebräuche bildeten, daher kannten sie auch die Entsprechungen, wie dies augenscheinlich aus ihren Hieroglyphen hervorgeht, die Bilder von natürlichen Dingen waren, die Geistiges vorbildeten. Deshalb werden durch Ägypter auch diejenigen bezeichnet, welche die Kenntnis der Glaubenswahrheiten haben, aber dabei ein böses Leben führen. Solche werden im anderen Leben in Ansehung aller Gegenstände des Glaubens und der Kirche abgeödet und zuletzt verdammt. Und dies ist die Verdammnis, die im inneren Sinn unter dem Tode der Erstgeborenen in Ägypten verstanden wird.

Weil es heißt, Jehovah werde hindurchgehen, um die Ägypter zu schlagen, und dies die göttliche Gegenwart bedeutet, durch welche die Verdammnis derer stattfindet, die als Glieder der Kirche in einem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben stehen, so muß gesagt werden, wie es sich damit verhält:

Jehovah oder der Herr stellt Sich nicht gegenwärtig dar bei denen, die in der Hölle sind, um Verdammnis über sie zu verhängen, gleichwohl aber ist es Seine Gegenwart, die sie bewirkt; denn die Höllen streben fortwährend die Guten anzufechten, und bemühen sich auch beständig in den Himmel emporzusteigen und diejenigen zu beunruhigen, die darinnen sind. Sie können jedoch nicht höher steigen, als bis zu denen, die an den äußersten Grenzen des Himmels sind; denn ihre feindliche Gesinnung erzeugt beständig eine Sphäre der Feindschaft und Gewalttätigkeit. Der Herr trägt aber fortwährend Sorge, daß diejenigen, die an den äußersten Grenzen des Himmels sind, in Sicherheit und Ruhe verbleiben. Dies geschieht aber durch Seine Gegenwart bei ihnen, denn wenn die Höllischen sich dahin eindrängen, wo der Herr gegenwärtig ist, d.h. in Seine Gegenwart, dann stürzen sie sich in das Böse, (d.h. in die Qualen) der Verwüstung, und zuletzt in die Verdammnis. Solches bewirkt nämlich die Gegenwart des Herrn, in die sie sich stürzen, wie früher gezeigt worden.

Hieraus erhellt, daß der Herr sich nicht gegenwärtig bei ihnen darstellt, um Strafen über sie zu verhängen, sondern daß sie sich selbst in dieselben stürzen. Hieraus geht deutlich hervor, daß vom Herrn nichts als Gutes kommt, alles Böse aber von denen selbst, die im Bösen sind, so daß die Bösen sich selbst in Verwüstung, in Verdammnis und in die Hölle bringen. Und hierdurch kann man erkennen, wie es zu verstehen ist, daß Jehovah hindurchgehen wird, um die Ägypter zu schlagen.

7927. "Und wenn er das Blut sehen wird an der Oberschwelle und an den beiden Türpfosten", 2. Mose 12/23, bedeutet die Wahrnehmung des heiligen Wahren, das aus dem Guten der Unschuld im Natürlichen ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sehen, insofern es heißt verstehen und wahrnehmen, worüber Nr. 2150, 2325, 2807, 3764, 4403-4421, 4567, 4723, 5400; aus der Bedeutung des Blutes, insofern es das heilige Wahre des Guten der Unschuld bezeichnet, wie Nr. 7919; und aus der Bedeutung der Oberschwelle und der beiden Pfosten, insofern sie das Gute und Wahre des Natürlichen bezeichnen, worüber Nr. 7847.

7928. "Wird Jehovah vorübergehen an der Tür", 2. Mose 12/23, bedeutet, daß dadurch die Verdammnis fliehen, d.h. zurückweichen werde.

Dies erhellt aus dem Nr. 7878 Gesagten, wo dieselben Worte sind.

7929. "Und wird dem Verderber nicht gestatten, in eure Häuser zu kommen", 2. Mose 12/23, bedeutet, das Böse und Falsche aus den Höllen dürfe keineswegs in ihren Willen eindringen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Er wird nicht gestatten", insofern es soviel ist, als er werde sich nicht nahen dürfen. Aus der Bedeutung des Verderbers, insofern er die Hölle bezeichnet, worüber Nr. 7879, also das Falsche und Böse, das von den Höllen kommt, denn die Höllen stammen aus dem Falschen und Bösen; und aus der Bedeutung der Häuser, insofern sie das Gebiet des Willens bezeichnen, worüber Nr. 710, 7848; denn durch Haus wird der Mensch bezeichnet, und deshalb auch sein Gemüt, weil der Mensch dadurch zum Menschen wird, daß er das Wahre erkennt, und das Gute will, was Sache des Gemütes ist. Und weil der Mensch ein Mensch ist besonders durch den Teil seines Gemütes, der Wille genannt wird, deshalb bedeutet das Haus auch den Willen, aber was von diesem Gebiet gemeint ist, geht aus dem Zusammenhang im inneren Sinn hervor.

7930. "Um euch zu schlagen", 2. Mose 12/23, bedeutet die Verdammnis, die sie sich selbst zuziehen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von schlagen, welches hier die Verdammnis derer bezeichnet, die als Glieder der Kirche in einem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben standen, worüber Nr. 7879, 7926. Daß die Bösen sich selbst die Verdammnis zuziehen, sehe man Nr. 7926.

7931. "Darum bewahret dieses Wort als Satzung für euch und für eure Söhne auf ewig", 2. Mose 12/24, bedeutet, daß alles dieses nach der göttlichen Ordnung künftighin geschehen solle bei denen, die der geistigen Kirche angehören.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "dieses Wort bewahren auf ewig", insofern es ausdrückt, daß alles dieses künftighin beobachtet werden müsse. Aus der Bedeutung von "als Satzung", insofern es soviel ist als der Ordnung gemäß, worüber Nr. 7884; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, insofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche darstellen, worüber Nr. 4286, 6426, 6637, 6862, 6868, 7035, 7062, 7198, 7201, 7215, 7223.

Unter Ordnung wird die Ordnung verstanden, die im Himmel besteht, seitdem der Herr vermöge Seines Göttlich-Menschlichen anfing, alles im Himmel und auf Erden in Ordnung zu bringen, was gleich nach der Auferstehung geschah: Matth.28/18. Kraft dieser Ordnung konnten dann die Angehörigen der geistigen Kirche in den Himmel erhoben werden, und ewige Seligkeit genießen, nicht aber nach der vorhergehenden Ordnung; denn der Herr ordnete früher alles durch den Himmel, nachher aber durch Sein Menschliches, das Er in der Welt verherrlicht und göttlich gemacht hatte. Dadurch kommt eine so gewaltige Kraft (zu der früheren) hinzu, daß nicht nur die in den Himmel erhoben werden konnten, die früher nicht hatten erhoben werden können, sondern daß auch die Bösen von allen Seiten zurückwichen, und in ihren Höllen verschlossen wurden. Das ist die Ordnung, die hier verstanden wird.

7932. Vers 25-28: Und es soll geschehen, wenn ihr in das Land kommen werdet, das Jehovah euch geben wird, wie Er geredet hat, so sollt ihr halten diesen Dienst. Und es soll geschehen, wenn eure Söhne zu euch sagen: Was habt ihr für einen Dienst?, sollt ihr sagen: Es ist das Passahopfer Jehovahs, weil Er vorüberging an den Häusern der Söhne Israels in Ägypten, als Er Ägypten schlug, und unsere Häuser errettete. Da neigte sich das Volk und betete an. Und die Söhne Israels gingen hin und taten also, wie Jehovah Mose und Aharon befohlen hatte; so taten sie.

"Und es soll geschehen, wenn ihr in das Land kommen werdet, das Jehovah euch geben wird" bedeutet in den Himmel, der ihnen vom Herrn (gegeben ward);

"wie Er geredet hat" bedeutet, gemäß der Verheißung im Worte;

"so sollt ihr halten diesen Dienst" bedeutet die Verehrung wegen der Befreiung;

"und es soll geschehen, wenn eure Söhne zu euch sagen" bedeutet das innere Vernehmen des Wahren, das vom Gewissen ausgeht;

"was habt ihr für einen Dienst?" bedeutet, wenn sie in der Verehrung seien;

"sollt ihr sagen" bedeutet das Denken;

"es ist das Passahopfer Jehovahs" bedeutet die Verehrung des Herrn wegen der Befreiung;

"weil Er vorüberging an den Häusern der Söhne Israels" bedeutet, daß die Verdammnis zurückwich vor dem Guten, in dem sie vom Herrn gehalten wurden;

"in Ägypten" bedeutet, während sie in der Nähe der Bösen waren;

"als Er Ägypten schlug" bedeutet, als diejenigen verdammt wurden, die als Glieder der Kirche in einem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben waren;

"und unsere Häuser errettete" bedeutet, daß gleichwohl bei ihnen nichts Verdammliches war, weil sie im Guten vom Herrn (gehalten wurden);

"da neigte sich das Volk und betete an" bedeutet die Demut des Mundes und des Herzens;

"und die Söhne Israels gingen hin und taten also, wie Jehovah, Mose und Aharon befohlen hatte" bedeutet, daß die Angehörigen der geistigen Kirche dem göttlich Wahren gehorchten;

"so taten sie" bedeutet das aus dem Willen hervorgehende Handeln.

7932_. "Und es soll geschehen, wenn ihr in das Land kommen werdet, das Jehovah euch geben wird", 2. Mose 12/25, bedeutet in den Himmel, der ihnen vom Herrn (gegeben ward).

Dies erhellt aus der Bedeutung des Landes, hier des Landes Kanaan, zu dem sie kommen sollten, insofern es das Reich des Herrn bezeichnet, somit den Himmel, worüber Nr. 1607, 1866, 3038, 3481, 3705, 4116, 4240, 4447, 5757; denn die Söhne Israels bildeten diejenigen vor, die der geistigen Kirche angehörten, und vor der Ankunft des Herrn in der Welt lebten, und die nur durch den Herrn selig werden konnten, und deshalb in der unteren Erde aufbewahrt und zurückgehalten wurden, wo sie inzwischen von den Höllen ringsumher angefochten wurden. Als nun der Herr in die Welt kam, und das Menschliche in Sich göttlich machte, da befreite Er bei Seiner Auferstehung diejenigen, die dort aufbewahrt und zurückgehalten wurden, und erhob sie, nachdem sie die Versuchungen bestanden hatten, in den Himmel.

Das ist, was dem inneren Sinn nach im zweiten Buch Mose oder dem Exodus enthalten ist. Durch die Ägypter werden diejenigen bezeichnet, die anfochten, durch das Herausführen von dort die Befreiung, durch das Leben während der vierzig Jahre in der Wüste die Versuchungen, und durch die Einführung in das Land Kanaan die Erhebung in den Himmel. Man sehe was hierüber Nr. 6854, 6914, 7091 E, 7828 berichtet worden.

Hieraus erhellt, daß "wenn ihr kommen werdet in das Land" bedeutet, in den Himmel, der ihnen vom Herrn (gegeben wurde).

7933. "Wie Er geredet hat", 2. Mose 12/25, bedeutet, gemäß der Verheißung im Worte.

Dies erhellt aus der Bedeutung von reden, wenn es vom Herrn gesagt wird in betreff des Himmels, zu dem die Angehörigen der geistigen Kirche kommen sollten, insofern es die Verheißung im Worte bezeichnet; denn im inneren Sinn des Wortes, sowohl in den Büchern Mose, als bei den Propheten, wird von der Befreiung derer gehandelt, die vor der Ankunft des Herrn in der unteren Erde zurückgehalten und von den Bösen angefochten wurden, und von ihrer Erhebung in den Himmel. Und diese werden daselbst verstanden unter den Söhnen Israels. Diese Verheißung ist es, die hier bezeichnet wird durch "wie Jehovah geredet hat".

Wenn der Herr mehrmals sagt, daß in Ihm alles erfüllt werden müsse und erfüllt sei, was in der Schrift steht, so schließt dies alles in sich, was im inneren Sinn des Wortes enthalten ist, denn in diesem wird einzig vom Reich des Herrn gehandelt, und im höchsten Sinn vom Herrn selbst; so zum Beispiel bei

Luk.24/44,45: "Jesus sprach zu den Jüngern: Das sind die Worte, die Ich zu euch redete, als Ich noch bei euch war, daß alles erfüllt werden müsse, was von Mir geschrieben steht im Gesetz Moses, in den Propheten und in den Psalmen; dann schloß Er ihr Inneres auf, daß sie die Schriften verstanden".

Luk.18/31: "Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, wo alles vollendet werden wird, was geschrieben ist durch die Propheten, von des Menschen Sohn".

Matth.5/17,18: "Glaubet nicht, daß Ich gekommen sei, das Gesetz und die Propheten aufzulösen; Ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch, bis daß der Himmel und die Erde vergehen, wird nicht vergehen ein Jota oder Häkchen vom Gesetz, bis daß es alles geschehe".

Dieses und was der Herr an anderen Stellen von der Erfüllung des Gesetzes oder der Schrift sagt, schließt alles in sich, was über Ihn im inneren Sinn vorausgesagt worden war, in diesem Sinn bezieht sich alles und jedes bis auf das kleinste Jota, oder bis auf das geringste Häkchen auf den Herrn; weshalb gesagt wird, daß kein Jota oder Häkchen vergehen solle im Gesetz, bis daß es alles geschehe.

Luk.16/17: "Es ist leichter, daß Himmel und Erde vergehe, als daß ein Häkchen vom Gesetz falle".

Wer nicht weiß, daß alles bis auf das allergeringste im inneren Sinn vom Herrn und von Seinem Reich handelt, und daß daher das Wort hochheilig ist, kann durchaus nicht begreifen, was es bedeuten soll, daß kein Jota und kein Häkchen vergehen soll, und daß eher Himmel und Erde vergehen sollen, denn das, was im äußeren Sinn hervortritt, erscheint nicht so wichtig, aber der Text (der Schrift) ist im Inneren so zusammenhängend, daß nicht einmal ein Wörtchen ohne Unterbrechung des Zusammenhangs weggelassen werden kann.

7934. "So sollt ihr halten diesen Dienst", 2. Mose 12/25, bedeutet die Verehrung (des Herrn) wegen der Befreiung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von halten, insofern es heißt beobachten, wie Nr. 7931; und aus der Bedeutung von dienen oder Dienst, insofern es die Verehrung des Herrn bezeichnet.

7935. "Und es soll geschehen, wenn eure Söhne zu euch sagen", 2. Mose 12/26, bedeutet das innere Vernehmen des Wahren, das vom Gewissen ausgeht.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sagen, insofern es ein Vernehmen bezeichnet, worüber Nr. 7913; und aus der Bedeutung der Söhne, insofern sie Wahrheiten bezeichnen, worüber Nr. 489, 491, 533, 1147, 2623, 3373, 4257.

Ein inwendiges Innewerden, das im Gewissen stattfindet, wird hier verstanden, weil vom nachherigen oder zukünftigen Zustande derer gehandelt wird, die der geistigen Kirche angehörten und vom Herrn befreit wurden; daß nämlich in ihrem Gemüte die Wahrheit festhaften muß, daß sie ihre Erlösung einzig und allein dem Herrn zu verdanken haben: das Vernehmen dieser Wahrheit ist Sache ihres Gewissens (oder Bewußtseins); denn die, welche der geistigen Kirche angehören, haben kein (eigentliches) Innewerden wie die, welche der himmlischen Kirche angehörten, sondern statt dessen haben sie ein Gewissen.

Das Gewissen entsteht und bildet sich bei ihnen aus den Wahrheiten der Kirche, in der sie geboren sind, und die sie in ihrer Kindheit und späterhin aufgenommen, durch ihr Leben befestigt, und so zu ihrem Glauben gemacht haben. Diesen Wahrheiten gemäß handeln heißt, nach dem Gewissen (handeln), und gegen sie handeln, ist gegen das Gewissen. Sie sind gleichsam in ihr inneres Gedächtnis eingeschrieben, und werden zuletzt wie das, was in der Kindheit eingeprägt wurde, was späterhin ganz bekannt und wie angeboren erscheint, ähnlich wie die Sprache, die Gedanken, die Erinnerungen, die mannigfaltigen Reflexionen, und im Äußeren der Gang, die Gebärde, die Miene und vieles, was dem Menschen nicht angeboren, sondern durch Gewohnheit beigebracht ist.

Wenn die Glaubenswahrheiten auch so eingeprägt sind, was im inneren Menschen geschieht, dann werden sie ihm auch so vertraut, und zuletzt treiben sie, als wären sie angeboren, den Menschen zu einem demselben gemäßen Denken, Wollen und Handeln an. Ein solches Leben wird Gewissen genannt, und ist das Leben des geistigen Menschen, das in dem Maße wertzuschätzen ist, als die Glaubenswahrheiten, aus denen er denkt, echt sind, und das Gute der Liebtätigkeit, aus denen er handelt, von echter Art ist.

Auch aus dem Zusammenhang mit dem Folgenden erhellt, daß durch jene Worte das innere Vernehmen bezeichnet wird, das vom Gewissen ausgeht.

7936. "Was habt ihr für einen Dienst", 2. Mose 12/26, bedeutet, wenn sie in der Verehrung seien, daß nämlich dann das Vernehmen in ihrem Gewissen stattfinde.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Dienstes, insofern er die Verehrung (des Herrn) bezeichnet, wie Nr. 7934.

7937. "Sollt ihr sagen", 2. Mose 12/27, bedeutet das Denken.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sagen, insofern es ein Denken bezeichnet, worüber Nr. 3395, 7094. Daß sagen hier denken bedeutet, kommt daher, weil durch sagen: Nr. 7935, das innere Vernehmen des Gewissens bezeichnet wurde, und hier die Antwort ist, daß sich das Denken auf das Innewerden des Gewissens richte.

7938. "Es ist das Passahopfer Jehovahs", 2. Mose 12/27, bedeutet die Verehrung des Herrn wegen der Befreiung.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Opfers, insofern es den Gottesdienst bezeichnet, worüber Nr. 922, 6905; und aus der Bedeutung des Passahs, insofern es die Gegenwart des Herrn ausdrückt, und die Befreiung derer, die der geistigen Kirche angehören, worüber Nr. 7093 E, 7867.

7939. "Weil Er vorüberging an den Häusern der Söhne Israels", 2. Mose 12/27, bedeutet, daß die Verdammnis (oder das Verderben) zurückwich vor dem Guten, in dem sie vom Herrn gehalten wurden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Jehovah wird vorübergehen", insofern es ausdrückt, daß dadurch die Verdammnis zurückweichen werde, wie Nr. 7878, 7928. Aus der Bedeutung der Häuser, insofern sie das Gute bezeichnen, worüber Nr. 3652, 3720, 4982, 7833, 7834, 7835; und aus der vorbildlichen Bedeutung Israels, insofern es diejenigen darstellt, die der geistigen Kirche angehören, worüber schon öfter (gehandelt wurde).

Es wird gesagt, sie seien im Guten gehalten worden vom Herrn, weil sie, als sie durch die Orte der Verdammnis, d.h. durch die Höllen hindurchgingen (was bei ihrer Befreiung geschah), vom Herrn im Guten gehalten wurden. Zu diesem Zweck wurden sie vorbereitet. Der Hergang dieser Vorbereitung wird beschrieben durch die Satzungen über das Blut, über das Passahlamm und das Essen desselben, worüber in diesem Kapitel: 2. Mose 12/3-11,15-20,22,43-48 (gehandelt wird). Daß sie bei ihrer Befreiung Orte der Verdammnis oder die Höllen durchwandern mußten, wird man im Folgenden sehen.

7940. "In Ägypten", 2. Mose 12/27, bedeutet, während sie in der Nähe der Bösen waren.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Ägypter, insofern sie die Bösen vorbilden, welche die Angehörigen der geistigen Kirche anfochten, wovon öfter; daher wird durch Ägypten der Zustand oder Ort bezeichnet, in dem sie sich befanden. Daß sie sich in der Nähe derselben befanden, ist klar, weil sie im Lande Gosen waren.

Damit man wisse, wie es sich damit verhalte, sehe man, was Nr. 7932_ gesagt wurde.

7941. "Als Er Ägypten schlug", 2. Mose 12/27, bedeutet, als diejenigen verdammt wurden, die als Glieder der Kirche in einem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben waren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Ägypten schlagen", insofern es die Verdammnis derer bezeichnet, die in einem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben waren, worüber Nr. 7766, 7778, 7926.

7942. "Und unsere Häuser errettete", 2. Mose 12/27, bedeutet, daß gleichwohl bei ihnen nichts Verdammliches war, weil sie im Guten vom Herrn gehalten wurden. Dies erhellt aus dem, was Nr. 7939 erklärt wurde.

7943. "Da neigte sich das Volk und betete an", 2. Mose 12/27, bedeutet die Demut des Mundes und des Herzens.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sich neigen, insofern es die äußere Demut, also die des Mundes (oder der Rede) bezeichnet, und aus der Bedeutung von anbeten, insofern es die innere Demut, also die des Herzens bezeichnet, worüber Nr. 5682, 7068.

7944. "Und die Söhne Israels gingen hin und taten also, wie Jehovah, Mose und Aharon befohlen hatte", 2. Mose 12/28, bedeutet, daß die Angehörigen der geistigen Kirche dem göttlich Wahren gehorchten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gehen und tun, insofern es soviel ist als gehorchen; aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, insofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche darstellen, wovon öfter; und aus der vorbildlichen Bedeutung von Mose und Aharon, insofern sie das göttlich Wahre vorbilden, Moses das innere und Aharon das äußere, worüber Nr. 7089, 7382.

7945. "So taten sie", 2. Mose 12/28, bedeutet das aus dem Willen hervorgehende Handeln.

Dies ergibt sich daraus, daß zweimal gesagt wird "sie taten es", insofern dann das erste das Handeln aus dem Verstand, das zweite das Handeln aus dem Willen bezeichnet; denn im Worte ist es gewöhnlich, daß eine Sache zweimal gesagt wird, dann bezieht sich immer das eine auf das Wahre des Verstandes, und das andere auf das Gute des Willens. Dies hat seinen Grund darin, daß in den einzelnen Teilen des Wortes eine himmlische Ehe ist, nämlich die des Guten und Wahren: Nr. 683, 793, 801, 2173, 2516, 2712, 4138 E, 5138, 5502, 6343; und im höchsten Sinn die göttliche Ehe, nämlich die des göttlich Guten im Herrn, und des göttlich Wahren, das aus Ihm hervorgeht: Nr. 3004, 5502, 6179. Hieraus kann man erkennen, daß das Wort hochheilig ist.

7946. Vers 29-34: Und es geschah um Mitternacht, da schlug Jehovah alle Erstgeburt im Lande Ägypten, von dem Erstgeborenen Pharaos an, der auf seinem Throne saß, bis zum Erstgeborenen des Gefangenen, der im Hause des Gefängnisses war, und alle Erstgeburt des Viehs. Da stand Pharao auf in der Nacht, und alle seine Diener, und alle Ägypter, und es ward ein großes Geschrei in Ägypten; denn es gab kein Haus, in dem nicht ein Toter war. Und er rief Mose und Aharon in der Nacht und sprach: Machet euch auf, gehet hinweg aus der Mitte meines Volkes, sowohl ihr, als auch die Söhne Israels, und gehet hin und dienet Jehovah, wie ihr gesagt habt. Auch eure Schafe und eure Rinder nehmet mit, wie ihr geredet habt, und geht und segnet auch mich. Und die Ägypter drängten das Volk, sie eilig fortzuschicken aus dem Lande, denn sie sprachen: Wir werden alle sterben. Da trug das Volk seinen Teig, ehe er gesäuert war, ihre Backschüsseln, gebunden in ihre Kleider, auf ihren Schultern.

"Und es geschah um Mitternacht, bedeutet einen Zustand von lauter Falschem aus dem Bösen;

"da schlug Jehovah alle Erstgeburt im Lande Ägypten" bedeutet die Verdammnis des von der Liebtätigkeit getrennten Glaubens;

"von dem Erstgeborenen Pharaos an, der auf seinem Throne saß" bedeutet die verfälschten Glaubenswahrheiten, die an erster Stelle waren;

"bis zum Erstgeborenen des Gefangenen, der im Hause des Gefängnisses war" bedeutet die verfälschten Glaubenswahrheiten, die an letzter Stelle waren;

"und alle Erstgeburt des Viehs" bedeutet das verfälschte Gute des Glaubens;

"da stand Pharao auf in der Nacht, und alle seine Diener, und alle Ägypter" bedeutet, daß alle und jeder Verdammte, wenn sie in lauter Falsches vom Bösen eingeführt sind, Abneigung und Furcht vor denen empfinden, die der geistigen Kirche angehören;

"und es ward ein großes Geschrei in Ägypten" bedeutet die innere Klage;

"denn es gab kein Haus, in dem nicht ein Toter war" bedeutet, weil ein jeder verdammt (oder verworfen) wurde;

"und er rief Mose und Aharon in der Nacht" bedeutet den Zufluß des Wahren vom Göttlichen in jenem Zustand;

"und sprach: Machet euch auf, gehet hinweg aus der Mitte meines Volkes" bedeutet, daß sie sich von ihnen entfernen sollten;

"sowohl ihr, als auch die Söhne Israels" bedeutet, mit ihrem Wahren aus dem Göttlichen, und mit dem Wahren, durch welches das Gute (sich bildet), wie auch mit dem Wahren, das aus dem Guten (stammt);

"und gehet hin und dienet Jehovah" bedeutet, sie sollten den Herrn verehren;

"wie ihr gesagt habt" bedeutet nach ihrem Willen;

"auch eure Schafe und eure Rinder nehmet mit" bedeutet das innere und äußere Gute der Liebtätigkeit;

"wie ihr geredet habt" bedeutet nach ihrem Willen;

"und geht" bedeutet, sie sollten sich gänzlich entfernen;

"und segnet auch mich" bedeutet, sie sollten Fürbitte tun;

"und die Ägypter drängten das Volk, sie eilig fortzuschicken aus dem Lande" bedeutet, daß sie aus Abneigung und Furcht auf ihre Entfernung drangen;

"denn sie sprachen: Wir werden alle sterben" bedeutet, auf diese Weise sei die Hölle bei ihnen;

"da trug das Volk seinen Teig, ehe er gesäuert war" bedeutet den ersten Zustand des Wahren aus dem Guten, in dem nichts Falsches;

"ihre Backschüsseln, gebunden in ihre Kleider" bedeutet die Lustreize der Neigungen, die mit dem Wahren verbunden sind;

"auf ihren Schultern" bedeutet gemäß ihrer ganzen Macht.

7947. "Und es geschah um Mitternacht, 2. Mose 12/29, bedeutet einen Zustand von lauter Falschem aus dem Bösen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Mitternacht, insofern sie die völlige Verwüstung (Abödung) bezeichnet, worüber Nr. 7776, d.h. die Beraubung alles Guten und Wahren, wodurch ein Zustand von lauter Falschem aus dem Bösen (entsteht). Daß es ein Zustand des Bösen war, sehe man Nr. 2353, 6000, 7870.

7948. "Da schlug Jehovah alle Erstgeburt im Lande Ägypten", 2. Mose 12/29, bedeutet die Verdammnis des von der Liebtätigkeit getrennten Glaubens.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Plagen, insofern es die Verdammnis bezeichnet, wie Nr. 7871; und aus der Bedeutung der Erstgeburt im Lande Ägypten, insofern sie den von der Liebtätigkeit getrennten Glauben bezeichnet, worüber Nr. 7039, 7766, 7778.

7949. "Von dem Erstgeborenen Pharaos an, der auf seinem Throne saß", 2. Mose 12/29, bedeutet die verfälschten Glaubenswahrheiten, die an erster Stelle waren.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 7779 erklärt worden ist, wo die gleichen Worte.

7950. "Bis zum Erstgeborenen des Gefangenen, der im Hause des Gefängnisses war", 2. Mose 12/29, bedeutet die verfälschten Glaubenswahrheiten, die an letzter Stelle sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Erstgeburt im Lande Ägypten, insofern sie den von der Liebtätigkeit getrennten Glauben bezeichnet, wie Nr. 7948; somit auch das verfälschte Glaubenswahre, worüber im Folgenden; und aus der Bedeutung des Gefangenen, der im Hause des Gefängnisses war, insofern er diejenigen bezeichnet, die an letzter Stelle sind, denn er wird dem Erstgeborenen Pharaos entgegengesetzt, der auf seinem Throne saß, der das verfälschte Glaubenswahre an erster Stelle bedeutet: Nr. 7779, 7949.

Unter dem Gefangenen im Hause des Gefängnisses wird im nächsten geistigen Sinn derjenige verstanden, der im sinnlichen Körperlichen ist, somit in lauter Finsternis in betreff des Wahren und Guten, weil nicht einmal in der Fähigkeit es so inne zu werden, wie die, welche im inwendigeren Sinnlichen sind. Daher kommt es, daß diejenigen bezeichnet werden, die an letzter Stelle sind.

Daß die Erstgeburt im Lande Ägypten das verfälschte Glaubenswahre bedeutet, kommt daher, weil die Erstgeburt Ägyptens den von der Liebtätigkeit getrennten Glauben bezeichnet: Nr. 7948. Die in einem solchen Glauben sind, befinden sich in lauter Dunkelheit und Finsternis über die Glaubenswahrheiten, denn sie können in keinem Licht sein, also auch in keinem Innewerden, was wahr ist und ob etwas wahr sei; denn alles geistige Licht kommt durch das Gute vom Herrn, also durch die Liebtätigkeit, denn das Gute der Liebtätigkeit ist wie eine Flamme, aus der Licht (kommt), weil das Gute der Liebe angehört, und die Liebe ein geistiges Feuer ist, aus dem Erleuchtung kommt.

Wer da glaubt, daß die, welche im Bösen des Lebens sind, zugleich in Erleuchtung in Ansehung der Glaubenswahrheiten sein können, irrt sich ungemein. Solche können in einem Zustand der Begründung sein, d.h., sie können die Glaubenslehren ihrer Kirche begründen, und zwar bisweilen mit Geschick und Geist, aber sie können nicht erkennen, ob das, was sie begründen, wahr ist oder nicht. Daß man auch das Falsche so begründen kann, daß es als Wahres erscheint und daß es sich für den Weisen nicht ziemt zu begründen, sondern (innerlich) zu sehen, ob etwas sich so verhalte, sehe man Nr. 4741, 5033, 6865, 7012, 7680.

Wer daher in Ansehung seines Lebens im Bösen ist, der ist auch im Falschen seines Bösen, und glaubt das Wahre nicht, wie sehr er es auch erkennt. Bisweilen meint er es zu glauben, aber er irrt sich. Daß er nicht (wirklich) glaubt, wird ihm im anderen Leben zu erkennen gegeben, wenn sein Innewerden in Übereinstimmung gebracht wird mit seinem Wollen; alsdann wird er das Wahre leugnen, verabscheuen und verwerfen und das Gegenteil, d.h. das Falsche als wahr anerkennen, daher kommt es nun, daß die, welche in einem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben sind, notwendig die Glaubenswahrheiten verfälschen.

7951. "Und alle Erstgeburt des Viehs", 2. Mose 12/29, bedeutet das verfälschte Gute des Glaubens; wie Nr. 7781.

7952. "Da stand Pharao auf in der Nacht, und alle seine Diener, und alle Ägypter", 2. Mose 12/30, bedeutet, daß alle und jeder Verdammte, wenn sie in lauter Falsches vom Bösen eingeführt (oder versetzt) sind, Abneigung und Furcht vor denen empfinden, die der geistigen Kirche angehören.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Nacht, insofern sie einen Zustand von lauter Falschem aus dem Bösen bezeichnet, wie Nr. 7947, und daher die Verdammnis; denn ob man sagt ein Zustand von lauter Falschem aus dem Bösen oder Verdammnis, ist ganz dasselbe; denn die sich in diesem Zustand befinden, sind verdammt. Aus der Bedeutung Pharaos, seiner Diener und aller Ägypter, insofern es alle und jede bezeichnet.

Daß es auch bedeutet, sie hätten Abneigung und Furcht vor denen, die der geistigen Kirche angehören, ist klar aus dem Folgenden; denn Pharao rief Mose und Aharon und sprach: "sie sollten hinweggehen aus der Mitte seines Volkes, und die Ägypter trieben sie fort": 2. Mose 12/39.

7953. "Und es ward ein großes Geschrei in Ägypten", 2. Mose 12/30, bedeutet die innere Klage, wie Nr. 7782, wo dieselben Worte.

7954. "Denn es gab kein Haus, in dem nicht ein Toter war", 2. Mose 12/30, bedeutet, weil ein jeder verdammt war.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "jedes" Haus, insofern es soviel ist als jeder in demselben; und aus der Bedeutung des Toten, insofern es einen Verdammten bezeichnet, worüber Nr. 5407, 6119, 7494, 7871.

7955. "Und er rief Mose und Aharon in der Nacht", 2. Mose 12/31, bedeutet den Zufluß des Wahren vom Göttlichen in jenem Zustand.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "er rief", insofern es Gegenwart und Einfluß bezeichnet, worüber Nr. 6177, 6840, 7390, 7451, 7721; hier Zufluß, weil es von denen gesagt wird, die in einem Zustand der Verdammnis sind, d.h. in einem Zustand von lauter Falschem aus dem Bösen. Diese können keinen Einfluß des Wahren und Guten innerlich aufnehmen, sondern nur äußerlich, was dann Zufluß ist. Aus der vorbildlichen Bedeutung von Moses und Aharon, insofern sie das Wahre vom Göttlichen darstellen, worüber Nr. 6771, 6827. Es wird gesagt, das Wahre vom Göttlichen, nicht das göttlich Wahre, weil es von denen gesagt wird, die in Verdammnis sind. Ferner aus der Bedeutung der Nacht, insofern sie den Zustand der Verdammnis bezeichnet, wovon Nr. 7851, 7870.

7956. "Und sprach: Machet euch auf, gehet hinweg aus der Mitte meines Volkes", 2. Mose 12/31, bedeutet, daß sie sich von ihnen entfernen sollten.

Dies erhellt ohne Erklärung.

7957. "Sowohl ihr, als auch die Söhne Israels", 2. Mose 12/31, bedeutet, mit ihrem Wahren aus dem Göttlichen, und mit dem Wahren, durch welches das Gute (sich bildet), und mit dem Wahren, das aus dem Guten (stammt).

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung von Moses, insofern er das Wahre vom Göttlichen bezeichnet, worüber Nr. 7955, und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, insofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche vorbilden, wovon schon oft (die Rede war); also die in dem Wahren sind, durch welches das Gute (sich bildet), und im Wahren, das aus dem Guten (stammt), denn die geistige Kirche unterscheidet sich vor der himmlischen Kirche dadurch, daß sie durch das Glaubenswahre in das Gute der Liebtätigkeit eingeführt wird, also das Wahre zum Wesentlichen hat. Die Einführung geschieht durch das Wahre, denn durch dasselbe werden sie belehrt, was man tun muß, und wenn sie danach tun, dann wird dieses Wahre Gutes genannt. Aus diesem Guten sehen sie hernach, wenn sie eingeführt sind, das Wahre, dem gemäß sie dann wieder handeln sollen.

Daraus erhellt, daß es dasselbe ist, ob man sagt die Angehörigen der geistigen Kirche, oder die, welche im Wahren sind, durch welches das Gute (sich bildet); und im Wahren, das aus dem Guten (hervorgeht).

7958. "Und gehet hin und dienet Jehovah", 2. Mose 12/31, bedeutet, sie sollten den Herrn verehren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von dienen, insofern es heißt verehren. Daß unter Jehovah, wo Er im Worte genannt wird, der Herr verstanden wird, sehe man Nr. 1343, 1736, 2921, 3023, 3035, 5041, 5663, 6281, 6305, 6905.

7959. "Wie ihr gesagt habt", 2. Mose 12/31, bedeutet, nach ihrem Willen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von reden, insofern es den Willen bezeichnet, worüber Nr. 2626.

7960. "Auch eure Schafe und eure Rinder nehmet mit", 2. Mose 12/32, bedeutet das innere und äußere Gute der Liebtätigkeit.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Schafe, insofern sie das innere Gute der Liebtätigkeit bezeichnen, und aus der Bedeutung der Rinder, insofern sie das äußere Gute der Liebtätigkeit bezeichnen, worüber Nr. 2566, 5913, 6048.

7961. "Wie ihr geredet habt", 2. Mose 12/32, bedeutet, nach ihrem Willen; wie Nr. 7959.

7962. "Und geht", 2. Mose 12/32, bedeutet, sie sollten sich gänzlich entfernen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gehen oder weggehen, insofern es eine Entfernung bezeichnet; und weil es wiederholt gesagt wird, bedeutet es, sie sollten sich gänzlich entfernen.

7963. "Und segnet auch mich", 2. Mose 12/32, bedeutet, sie sollten Fürbitte tun.

Dies erhellt aus der Bedeutung von segnen, insofern es soviel ist, als sich für jemand verwenden, denn segnen bedeutet hier, sie sollten für ihn bitten. Daß für Pharao bitten soviel ist, als sich für ihn verwenden, sehe man Nr. 7396, 7462.

7964. "Und die Ägypter drängten das Volk, sie eilig fortzuschicken aus dem Lande", 2. Mose 12/33, bedeutet, daß sie aus Abneigung und Furcht auf ihre Entfernung drangen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "das Volk drängen, sie eilig fortzuschicken", insofern es ein Drängen auf Entfernung bezeichnet. Daß es aus Abneigung und Furcht (geschah), ist offenbar, denn die, welche in lauter Falschem aus dem Bösen sind, verabscheuen diejenigen, die im Wahren aus dem Guten sind, so sehr, daß sie nicht einmal ihre Gegenwart ertragen können. Daher kommt es, daß die, welche im Bösen sind, sich tief in die Hölle hinabstürzen, je nach dem Maße und der Beschaffenheit des Bösen, um ferne zu sein vom Guten, und zwar nicht nur aus Abneigung, sondern auch aus Furcht, denn in der Gegenwart des Guten empfinden sie Qual.

7965. "Denn sie sprachen: Wir werden alle sterben", 2. Mose 12/33, bedeutet, auf diese Weise sei die Hölle bei ihnen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sterben, insofern es die Hölle bezeichnet. Daß der Tod im geistigen Sinn die Hölle bedeutet, sehe man Nr. 5407, 6119.

7966. "Da trug das Volk seinen Teig, ehe er gesäuert war", 2. Mose 12/34, bedeutet den ersten Zustand des Wahren aus dem Guten, in dem nichts Falsches.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Teiges, insofern er das Wahre aus dem Guten bezeichnet, denn durch Mehl und (namentlich) durch Semmelmehl wird das Wahre bezeichnet, durch Teig das Gute des Wahren aus demselben, und durch Brot, das aus dem Teig (bereitet wird), das Gute der Liebe. Wenn durch Brot das Gute der Liebe bezeichnet wird, alsdann bedeutet das übrige, nämlich der Teig und das Mehl das Gute und Wahre in seiner Ordnung. Daß Brot das Gute der Liebe bedeutet, sehe man Nr. 276, 680, 2165, 2177, 3464, 3478, 3735, 3813, 4211, 4217, 4735, 4976, 5915. Ferner aus der Bedeutung von "ehe es gesäuert war", insofern es bezeichnet, daß nichts Falsches in demselben sei. Daß Sauerteig das Falsche bedeutet, sehe man Nr. 7906.

Daß dies der erste Zustand ist, nämlich nach ihrer Befreiung, ist klar, weil es heißt, daß das Volk seinen Teig trug, somit während sie auszogen. Der zweite Zustand wird 2. Mose 12/39 dadurch beschrieben, daß sie den Teig bucken, den sie aus Ägypten mitnahmen, (nämlich) ungesäuerte Kuchen, weil ohne Sauerteig, wodurch bezeichnet wird, daß aus dem Wahren des Guten wiederum Gutes hervorgehen sollte, in dem nichts Falsches sei.

Dies sind die beiden Zustände, in denen die Angehörigen der geistigen Kirche, wenn sie im Guten sind, vom Herrn gehalten werden: der erste ist, daß sie aus dem Guten des Willens das Wahre sehen und denken; der zweite, daß sie aus dieser Verbindung des Guten und Wahren Wahres hervorbringen, das durch dieses Wollen und dieses Tun wiederum zum Guten wird; und so ist immerfort ein Hervorbringen und ein Ableiten des Wahren bei denen, die der geistigen Kirche angehören. Dies wird in der geistigen Welt vorbildlich dargestellt durch einen Baum mit Blättern, und Früchten: die Blätter daran bedeuten die Wahrheiten, die Früchte das Gute des Wahren, die Samen das (innere) Gute selbst, aus dem das übrige (hervorgeht).

7967. "Ihre Backschüsseln, gebunden in ihre Kleider", 2. Mose 12/34, bedeutet die Lustreize der Neigungen, die mit dem Wahren verbunden sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Backschüsseln, insofern sie die Lustreize der Neigungen bezeichnen, worüber Nr. 7356; aus der Bedeutung von binden, insofern es ein Anhängen (oder Verbundensein) bezeichnet; und aus der Bedeutung der Kleider, insofern sie Wahrheiten sind, worüber Nr. 1073, 2576, 4545, 4763, 5248, 5319, 5954, 6914, 6918.

Was die Lustreize der Neigungen (oder die wonnigen Gefühle) sind, die mit dem Wahren verbunden sind, soll nun gesagt werden:

Alle Wahrheiten, die beim Menschen eindringen, sind mit irgendeinem angenehmen Gefühl (oder Lustreiz) verbunden, denn ohne Lustreiz haben die Wahrheiten kein Leben. Aus den Lustreizen, die mit den Wahrheiten verbunden sind, erkennt man, wie es steht mit den Wahrheiten bei den Menschen. Sind es Lustreize böser Neigungen, dann steht es schlecht, wenn es aber Lustreize guter Neigungen sind, dann steht es gut; denn die Engel, die beim Menschen sind, fließen beständig mit guten Neigungen ein, und dann regen sie die Wahrheiten an, die mit jenen verbunden sind; und ebenso umgekehrt, wenn die Wahrheiten nicht mit guten Neigungen verbunden sind, dann bemühen sich die Engel vergebens, das anzuregen, was dem Glauben und der Liebtätigkeit angehört.

Hieraus kann erhellen, was verstanden wird unter den Lustreizen der Neigungen, die mit dem Wahren verbunden sind, und die dadurch bezeichnet werden, daß die Backschüsseln in ihre Kleider gebunden waren.

7968. "Auf ihren Schultern", 2. Mose 12/34, bedeutet, gemäß ihrer ganzen Macht.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Schultern, insofern sie alle Macht bezeichnen, worüber Nr. 1085, 4931-4937.

7969. Vers 35,36: Und die Söhne Israels taten nach den Worten Moses, und verlangten von den Ägyptern silberne und goldene Gefäße, und Kleider. Und Jehovah gab dem Volke Gnade in den Augen der Ägypter, daß sie ihnen liehen, und sie nahmen es den Ägyptern.

"Und die Söhne Israels taten nach den Worten Moses" bedeutet, daß sie dem göttlichen Wahren gehorchten;

"und verlangten von den Ägyptern silberne und goldene Gefäße, und Kleider" bedeutet, die wißtümlichen Kenntnisse des Wahren und Guten, die den Bösen, die der Kirche angehörten, genommen, und den Guten in derselben zuerkannt werden sollten;

"und Jehovah gab dem Volke Gnade in den Augen der Ägypter" bedeutet die Furcht derer, die verworfen wurden, vor den Angehörigen der geistigen Kirche;

"daß sie ihnen liehen" bedeutet, daß sie übertragen werden sollten (auf jene);

"und sie nahmen es den Ägyptern" bedeutet, daß die, welche in der Verdammnis waren, von solchen Kenntnissen ganz entblößt wurden.

HG 7970

7970. Die Erklärung des einzelnen kann hier übergangen werden, weil es schon früher zweimal erklärt worden ist, nämlich 2. Mose 3/21,22: Nr. 6914-6920; und 2. Mose 11/2,3: Nr. 7768-7773.

7971. Vers 37-39: Da brachen die Söhne Israels auf von Ramses bis Sukkoth, bei sechshunderttausend Mann zu Fuß, ohne die Kinder. Auch viel gemischtes Volk zog mit ihnen und Schafe und Rinder, eine gar große Habe. Und sie bucken aus dem Teig, den sie aus Ägypten gebracht hatten, ungesäuerte Kuchen; denn er war nicht gesäuert, weil sie aus Ägypten getrieben worden, und sich nicht aufhalten konnten; auch Zehrung für den Weg hatten sie sich nicht bereitet.

"Da brachen die Söhne Israels auf von Ramses bis Sukkoth" bedeutet den ersten Zustand des Auszugs und dessen Beschaffenheit;

"bei sechshunderttausend Mann zu Fuß" bedeutet das Ganze des Wahren und Guten des Glaubens in ihrer Zusammenfassung;

"ohne die Kinder" bedeutet das Gute der Unschuld;

"auch viel gemischtes Volk" bedeutet die Wahrheiten, die nicht echt waren;

"zog mit ihnen" bedeutet die beigefügt wurden;

"und Schafe und Rinder, eine gar große Habe" bedeutet das Gute, das durch das innere und äußere Wahre in großer Menge erworben war;

"und sie bucken aus dem Teig, den sie aus Ägypten gebracht hatten, ungesäuerte Kuchen" bedeutet, daß aus dem Wahren des Guten wiederum Gutes hervorgebracht wurde, in dem kein Falsches war;

"denn er war nicht gesäuert" bedeutet im Wahren aus dem Guten sei nichts Falsches;

"weil sie aus Ägypten getrieben worden, und sich nicht aufhalten konnten" bedeutet, weil sie entfernt waren von denen, die im Falschen aus dem Bösen waren;

"auch Zehrung für den Weg hatten sie sich nicht bereitet" bedeutet, daß sie keine andere Nahrung vom Wahren und Guten bei sich hatten.

7972. "Da brachen die Söhne Israels auf von Ramses bis Sukkoth", 2. Mose 12/37, bedeutet den ersten Zustand des Auszugs und dessen Beschaffenheit.

Dies erhellt aus der Bedeutung von aufbrechen (oder reisen), insofern es die Ordnung und Einrichtung des Lebens bezeichnet, worüber Nr. 1293, 3335, 4882, 5493, 5605; daher bedeuten die Reisen der Söhne Israels, von denen im 2.Buch Moses (gehandelt wird), die Zustände des Lebens und deren Wechsel vom ersten bis zum letzten. Hier wird daher durch das Aufbrechen der Söhne Israels von Ramses bis nach Sukkoth der erste Zustand und dessen Beschaffenheit bezeichnet; denn die Ortsnamen, sowie auch die Personennamen bedeuten sämtlich Sachen und die Beschaffenheit derselben; man sehe Nr. 768, 1224, 1264, 1876, 1888, 3422, 4298, 4310, 4442, 5095, 6516.

7973. "Bei sechshunderttausend Mann zu Fuß", 2. Mose 12/37, bedeutet das Ganze des Wahren und Guten des Glaubens in ihrer Zusammenfassung.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Zahl Sechs mal Hunderttausend, insofern sie das Ganze des Glaubens in einer Zusammenfassung bezeichnet; denn diese Zahl entsteht aus sechs und auch aus zwölf, und zwölf bedeutet das Ganze des Glaubens und der Liebtätigkeit: Nr. 577, 2089, 2129 E, 2130 E, 3272, 3858, 3913.

Daher kommt es, daß der Söhne Jakobs zwölf waren, und daß die Nachkommen derselben in ebenso viele Stämme eingeteilt waren, wie auch, daß vom Herrn zwölf Apostel angenommen wurden, damit sie nämlich das Ganze des Glaubens und der Liebtätigkeit vorbilden könnten. Über die Stämme sehe man Nr. 3858, 3862, 3913, 3926, 4060, 6335, 6337, 6640, 7836, 7891; über die (zwölf) Jünger: Nr. 3354, 3488, 5858 E, 6397.

Sechs mal hunderttausend bedeutet ähnliches, weil die größere und kleinere Zahl, d.h. wenn sie multipliziert oder dividiert ist, das gleiche in sich schließt wie die einfachen Zahlen, aus denen sie entstanden: Nr. 5291, 5335, 5708. Dies geht deutlich hervor aus der Zahl Zwölf; mag diese (durch zwei) geteilt sein zu sechs, oder multipliziert zu zweiundsiebzig oder zu hundertvierundvierzig, d.h. zwölf mal zwölf, oder zu 12.000, oder zu 144.000, immer bedeutet sie das gleiche; z.B. 144.000 bei

Joh.Offenb.7/4,5f: "Ich hörte die Zahl der Versiegelten 144.000 Versiegelte aus jedem Stamme Israels; aus jedem Stamme 12.000": hier werden unter den Söhnen Israels nicht die Söhne Israels, noch unter den Stämmen die Stämme derselben verstanden, auch nicht unter Zahl eine Zahl, sondern solches, was sie im inneren Sinn bezeichnen, nämlich alles, was Sache des Glaubens und der Liebtätigkeit ist, und somit unter einem jeden Stamm insbesondere eine Gattung oder eine Klasse derselben, gemäß dem, was in den Kapiteln 29 und 30 des ersten Buches Mose erklärt worden ist.

Joh.Offenb.14/1,3,4: "Siehe das Lamm stand auf dem Berge Zion und mit Ihm 144.000, die den Namen Seines Vaters auf ihren Stirnen geschrieben trugen; und sie sangen ein neues Lied vor dem Throne, und niemand konnte das Lied lernen, als jene 144.000 Erkaufte von der Erde: sie sind es, die dem Lamme nachfolgen, wohin es geht. Sie wurden erkauft von den Menschen, als Erstlinge Gott und dem Lamme": aus dieser Beschreibung geht deutlich hervor, daß die, welche in der Liebtätigkeit sind, unter den 144.000 verstanden werden; auch ist es klar, daß diese Zahl nur den Zustand und die Beschaffenheit derselben bezeichnet, denn diese Zahl bezeichnet das gleiche wie zwölf, weil sie hervorgeht aus der Multiplikation von 12.000 und zwölf, ebenso auch die kleinere Zahl hundertvierundvierzig, welche zwölf mal zwölf ist.

Joh.Offenb.21/2,17: "Und er maß die Mauer des heiligen Jerusalems, welches herabstieg von Gott aus dem Himmel, hundertvierundvierzig Ellen, welches ist das Maß eines Menschen, d.h. eines Engels": daß die Mauern des heiligen Jerusalems im geistigen Sinne nicht Mauern bedeuten, sondern das Glaubenswahre, das die (Lehren) der Kirche verteidigt, sehe man Nr. 6419; daher wird auch gesagt, sie betrage hundertvierundvierzig Ellen. Daß es sich so verhält ist offenbar, denn es heißt, es sei das Maß eines Menschen, d.h. eines Engels. Durch den Menschen und durch den Engel wird alles Wahre und Gute des Glaubens bezeichnet.

Auch erhellt es aus den zwölf kostbaren Steinen, aus denen der Grund der Mauer bestand, und aus den zwölf Toren, deren jedes aus einer Perle war: Joh.Offenb.21/19-21, denn die kostbaren Steine bedeuten die Glaubenswahrheiten, die aus dem Guten der Liebtätigkeit stammen: Nr. 643, 3720, 6426; ebenso durch das Tor, und durch die Perle. Hieraus ersieht man, daß die größere und kleinere Zahl das gleiche in sich schließt wie die einfache Zahl, aus der sie entstanden ist. Daß alle Zahlen im Worte Sachen bedeuten, sehe man Nr. 482, 487, 575, 647, 648, 755, 813, 1963, 1988, 2075, 2252, 3252, 4264, 4495, 4670, 5265, 6175.

Hieraus kann nun erkannt werden, daß die Zahl Sechs mal Hunderttausend Mann, die auszogen aus Ägypten, auch dergleichen bedeutet. Daß diese Zahl eine solche Bedeutung hat, kann kaum jemand glauben, aus dem Grunde, weil es sich hier um eine geschichtliche Tatsache handelt, und alles Geschichtliche das Gemüt beständig im äußeren Sinn hält, und vom inneren Sinn abzieht. Aber dennoch bedeutet diese Zahl solche Dinge, denn es gibt kein Wort, ja nicht einmal ein Jota oder ein Titelchen (Häkchen) im Worte, das nicht in sich heilig ist, weil es Heiliges in sich schließt. Daß es im bloßen geschichtlichen Sinn nicht heilig ist, sieht jeder.

7974. "Ohne die Kinder", 2. Mose 12/37, bedeutet das Gute der Unschuld.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Kindes, insofern es das Gute der Unschuld bezeichnet, worüber Nr. 430, 1616, 2126, 2305, 3183, 3494, 4797, 5608.

7975. "Auch viel gemischtes Volk", 2. Mose 12/38, bedeutet das Gute und Wahre, das nicht echt ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des gemischten Volkes, insofern es das nicht echte Gute und Wahre bezeichnet. Wenn nämlich durch die Söhne Israels das echte Gute und Wahre vorgebildet wird, das Angehör der geistigen Kirche ist: Nr. 7957, so wird durch das gemischte, sie begleitende Volk das nicht echte Wahre und Gute bezeichnet, denn mit denen, die der geistigen Kirche angehören, verhält es sich in folgender Weise:

Sie haben echtes Gutes und Wahres, aber auch unechtes Gutes und Wahres, denn der Mensch der geistigen Kirche hat kein Innewerden des Guten und Wahren, sondern er erkennt für wahr und gut an, und glaubt, was die Lehrbestimmungen seiner Kirche lehren. Daher rührt es, daß er in sehr vielen nicht echten Wahrheiten ist, folglich auch in ähnlichem Guten, denn das Gute hat seine Beschaffenheit von dem Wahren.

Daß die Geistigen in vielen nicht echten Wahrheiten sind, sehe man Nr. 2708, 2715, 2718, 2831, 2849, 2935, 2937, 3240, 3241, 3246, 3833, 4402, 4788, 5113, 6289, 6500, 6639, 6865, 6945, 7233; daß sie daher auch unreine Wahrheiten haben: Nr. 6427. Dennoch aber werden sie vom Herrn im ganz echten Guten erhalten, und zwar durch Einfließen in das Innere: Nr. 6499; und dann wird das nicht echte Wahre und Gute von jenem getrennt und auf die Seite gebracht. Dies ist es, was durch "viel gemischtes Volk" bezeichnet wird.

Ebenso werden durch dasselbe diejenigen bezeichnet, die mit der Kirche in Verbindung stehen, aber nicht innerhalb derselben leben, wie die Heiden, die in Gehorsam und gegenseitiger Liebtätigkeit untereinander leben. Diese haben keine echten Wahrheiten, weil sie das Wort nicht haben. Diese werden auch, wie die nicht echten Wahrheiten selbst, durch "viel gemischtes Volk" bei Johannes bezeichnet:

Joh.Offenb.7/4,9: "Ich hörte die Zahl der Versiegelten; 144.000 Versiegelte aus jedem Stamme Israels. Nach diesem sah ich, und siehe eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Völkerschaften und Stämmen und Völkern und Zungen, stand vor dem Thron und vor dem Lamm, mit weißen Kleidern angetan, und mit Palmen in ihren Händen".

7976. "Zog mit ihnen", 2. Mose 12/38, bedeutet, das beigefügt wurde.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "mit ihnen ziehen", wenn es vom Guten und Wahren gesagt wird, insofern es ausdrückt, daß es beigefügt wurde; denn das nicht echte Gute und Wahre wird zwar vom echten Guten und Wahren beim geistigen Menschen getrennt, aber nicht weggenommen, sondern es bleibt beigefügt an der Seite, wohin es verwiesen wurde: Nr. 7975 E.

Ebenso verhält es sich mit der Kirche des Herrn unter den Völkern, die keine echten Wahrheiten haben; sie werden auch wirklich im Himmel denen zugesellt, die im echten Wahren und Guten sind.

7977. "Und Schafe und Rinder, eine gar große Habe", 2. Mose 12/38, bedeutet das Gute, das durch das innere und äußere Wahre in großer Menge erworben war.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Schafe, insofern sie das innere Gute bezeichnen, und aus der Bedeutung der Rinder, insofern sie das äußere Gute bezeichnen, worüber Nr. 2566, 5913, 6048, 7960. Daß es erworben worden ist, wird durch Habe bezeichnet, denn bei denen, die der geistigen Kirche angehören, ist alles Gute durch das Wahre erworben, weil sie ohne das Glaubenswahre nicht wissen, was das geistig Wahre, und auch nicht, was das geistig Gute ist. Das bürgerlich Wahre, wie auch das sittlich Wahre können sie zwar erkennen, weil es übereinstimmend ist mit den Dingen, die in der Welt sind, und daher haben sie auch ein Innewerden desselben. Dagegen das geistig Wahre und dessen Gutes stimmt nicht mit dem überein, was in der Welt ist, ja in vielen Stücken weicht es ganz davon ab, weshalb man darüber belehrt werden muß.

Dies wurde gesagt, damit man wisse, daß alles Gute bei denen, die der geistigen Kirche angehören, durch das Wahre erworben werden müsse. Daß "gar groß" soviel ist als "in großer Menge", ist klar.

7978. "Und sie bucken aus dem Teig, den sie aus Ägypten gebracht hatten, ungesäuerte Kuchen", 2. Mose 12/39, bedeutet, daß aus dem Wahren des Guten wiederum Gutes hervorgebracht wurde, in dem kein Falsches war.

Dies erhellt aus der Bedeutung von backen, wenn es vom Wahren des Guten gesagt wird, was bezeichnet wird durch backen, insofern es heißt hervorbringen; aus der Bedeutung des Teiges, insofern er das Wahre des Guten bezeichnet, wovon Nr. 7966; und aus der Bedeutung der ungesäuerten Kuchen, insofern sie das Gute bezeichnen, in dem kein Falsches ist. Daß die ungesäuerten Kuchen das bedeuten, was ohne Falsches ist, sehe man Nr. 2342, 7906.

Daß dies der zweite Zustand des Wahren aus dem Guten ist, in dem sie sich befanden, als sie befreit waren, sehe man Nr. 7966, 7972, wo Kuchen Gutes bedeuten, weil sie Brot sind, und Brot im inneren Sinn das Gute der Liebe bezeichnet, worüber Nr. 276, 680, 2165, 2177, 3464, 3478, 3735, 3813, 4211, 4217, 4735, 4976, 5915.

Das Brot der Kuchen unterscheidet sich jedoch vom gewöhnlichen Brot dadurch, daß das Brot der Kuchen das Gute der Liebe gegen den Nächsten bedeutet, mithin das geistig Gute, und das gewöhnliche Brot das Gute der Liebe zum Herrn bedeutet, somit das himmlisch Gute. Jenes geistig Gute wird durch das Speisopfer bezeichnet, das dargebracht und verbrannt wurde mit dem Opfer auf dem Altar, denn das Speisopfer wurde zu Kuchen und Fladen gebacken, wie erhellen kann 2. Mose 29/2,3,23,24,34; 3. Mose 2/2f; 6/13,14; 4. Mose 6/15,19; 15/18-21.

Das gleiche bedeuten die zwölf Schaubrote, die auch zu Kuchen gebacken wurden, worüber es 3. Mose 24/5-9 heißt: "Nimm feines Mehl und backe es zu zwölf Kuchen, von zwei Zehnteilen soll ein Kuchen sein; und lege sie in zwei Reihen (Schichten), je sechs in einer Schichte, auf einem reinen Tisch vor Jehovah; und lege auf diese Schichte reinen Weihrauch, und er soll bei dem Brote zum Gedächtnis sein, eine Feuerung für Jehovah": hieraus kann erhellen, daß die Brote Heiliges bedeuteten, denn sonst wäre kein solches Gebot gegeben worden; und weil sie das Heilige bedeuten, so werden sie auch das Hochheilige genannt 3. Mose 24/9. Aber diese Brote bedeuteten das Gute der himmlischen Liebe; und daß sie zu Kuchen gebacken wurden, bedeutete das Gute der geistigen Liebe.

Hieraus, und aus dem, was in den oben angeführten Stellen beigebracht wurde, kann man ersehen, daß unter Brot im heiligen Abendmahl dasselbe verstanden wird.

7979. "Denn er war nicht gesäuert", 2. Mose 12/39, bedeutet im Wahren aus dem Guten sei nichts Falsches.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Teiges, von dem es heißt, er sei nicht gesäuert, insofern er das Wahre des Guten bezeichnet, worüber Nr. 7966; und aus der Bedeutung von "nicht gesäuert", insofern es soviel ist als "ohne Falsches", worüber Nr. 2342, 7906.

7980. "Weil sie aus Ägypten getrieben worden, und sich nicht aufhalten konnten", 2. Mose 12/39, bedeutet, weil sie entfernt waren von denen, die im Falschen aus dem Bösen waren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von getrieben werden, insofern es heißt entfernt werden, denn wer ausgetrieben wird, der wird entfernt; man sehe Nr. 7964. Aus der Bedeutung Ägyptens, insofern es diejenigen bezeichnet, die im Falschen aus dem Bösen sind, wovon im vorigen; und aus der Bedeutung von "sich nicht aufhalten können", insofern es die Notwendigkeit der Entfernung bezeichnet.

7981. "Auch Zehrung für den Weg hatten sie sich nicht bereitet", 2. Mose 12/39, bedeutet, daß sie keine andere Nahrung vom Wahren und Guten bei sich hatten, nämlich als die, welche bezeichnet wird durch den ungesäuerten Teig; daß dieser das Wahre des Guten bedeutet, in dem kein Falsches ist, sehe man Nr. 7966.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Zehrung, insofern sie die Nahrung (oder Lebensunterhalt) vom Wahren und Guten bezeichnet, worüber Nr. 5490, 5953.

7982. Vers 40-42: Und die Zeit des Wohnens der Söhne Israels, die sie gewohnt hatten in Ägypten, war vierhundertdreißig Jahre. Und es geschah am Ende der vierhundertdreißig Jahre, auf denselben einen Tag, zog das ganze Heer Jehovahs hinweg aus dem Lande Ägypten. Das ist die Nacht der Feier für Jehovah, weil Er sie herausführte aus dem Lande Ägypten; dies ist die Nacht der Feier für Jehovah, für alle Söhne (Kinder) Israels und ihre Geschlechter.

"Und die Zeit des Wohnens der Söhne Israels, die sie gewohnt hatten in Ägypten" bedeutet die Dauer der Anfechtungen;

"war vierhundertdreißig Jahre" bedeutet die Beschaffenheit und den Zustand derselben;

"und es geschah am Ende der vierhundertdreißig Jahre" bedeutet die Zeit der Ankunft des Herrn, als sie befreit wurden;

"auf denselben einen Tag" bedeutet, alsdann;

"zog das ganze Heer Jehovahs hinweg aus dem Lande Ägypten" bedeutet, daß diejenigen, die im Wahren und Guten waren, und bis dahin zurückgehalten wurden, (nun) erlöst wurden;

"das ist die Nacht der Feier für Jehovah" bedeutet die Gegenwart des Herrn bei denen, die im Wahren und Guten, und bei denen, die im Bösen und daher in lauter Falschem waren;

"weil Er sie herausführte aus dem Lande Ägypten" bedeutet die Befreiung aus geistiger Gefangenschaft;

"dies ist die Nacht der Feier für Jehovah" bedeutet, daß sie alsdann abgehalten wurden von jedem Falschen und Bösen;

"für alle Söhne (Kinder) Israels und ihre Geschlechter" bedeutet diejenigen von der geistigen Kirche, bei denen das Gute aus dem Wahren und das Wahre aus dem Guten stammt.

7983. "Und die Zeit des Wohnens der Söhne Israels, die sie gewohnt hatten in Ägypten", 2. Mose 12/40, bedeutet die Dauer der Anfechtungen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Wohnens, insofern es einen Zustand des Lebens bezeichnet, worüber Nr. 1293, 3384, 3613, 4451, 6051; hier den Zustand der Anfechtungen, denn dies ist der Zustand des Lebens, von dem nun gehandelt wird, und der bezeichnet wird durch die Zahl vierhundertdreißig Jahre, worauf jene Worte sich beziehen.

7984. "War vierhundertdreißig Jahre", 2. Mose 12/40, bedeutet die Beschaffenheit und den Zustand derselben.

Dies erhellt aus der Bedeutung von dreißig, insofern (diese Zahl) den vollen Zustand der Überreste bezeichnet, denn diese Zahl geht hervor aus der Multiplikation von drei und zehn; und durch drei wird der volle Zustand bezeichnet: Nr. 2788, 4495, 7715; und durch zehn die Überreste: Nr. 576, 1906, 2284. Was der volle Zustand sei, soll im Folgenden gesagt werden. Und aus der Bedeutung der vierhundert, insofern sie die Dauer der Verwüstung (oder Abödung) bezeichnen, worüber Nr. 2959, 2966, und daher die Verbindung des Guten und Wahren: Nr. 4341.

Daß alle Zahlen Sachen und Zustände bedeuten, und die zusammengesetzten Zahlen das gleiche wie die einfachen, aus denen sie zusammengesetzt sind, sehe man Nr. 7973.

Was die Abödung betrifft, die durch vierhundert Jahre bezeichnet wird, so ist sie eine zweifache, nämlich die Abödung des Bösen und Falschen, und die Abödung des Guten und Wahren. Bei denen, die verdammt werden, findet eine Abödung des Guten und Wahren statt, aber bei denen, die erlöst werden, eine Abödung des Bösen und Falschen; Abödung ist Beraubung.

Daß die Bösen, die der Kirche angehörten, abgeödet wurden in Ansehung alles Guten und Wahren, wurde bisher gezeigt, denn die aufeinanderfolgenden Stufen der Abödung wurden durch die Plagen in Ägypten bezeichnet. Die Guten aber werden abgeödet in Ansehung des Bösen und Falschen: dies wird allmählich bei ihnen getrennt, d.h. auf die Seite gebracht; das Gute und Wahre aber wird in der Mitte vereinigt. Dieses Vereinigen des Guten und Wahren wird unter den Überresten verstanden, und wenn der Zustand der Überreste bei ihnen voll ist, dann werden sie in den Himmel erhoben. Dieser Zustand ist es, der durch dreißig bezeichnet wird, und die Abödung durch vierhundert.

Die Zerstörung des Bösen und Falschen, und das Einpflanzen des Guten und Wahren beim Guten geschieht durch Anfechtungen und durch Versuchungen; durch beide wird das Falsche und Böse entfernt, und das Gute und Wahre angezogen, und zwar bis der Zustand voll ist.

Was ein voller Zustand ist, soll mit wenigem gesagt werden: Ein jeder, der entweder verdammt oder selig wird, hat ein gewisses Maß, das erfüllt werden kann. Die Bösen, oder die, welche verdammt werden, haben ein gewisses Maß des Bösen und Falschen, und die Guten, oder die, welche selig werden, ein gewisses Maß des Guten und Wahren. Dieses Maß wird bei einem jeden im anderen Leben erfüllt. Aber bei manchen ist das Maß größer, bei manchen kleiner. Dieses Maß wird in der Welt durch die Neigungen erworben, die der Liebe angehören. Je mehr jemand das Böse und das daraus hervorgehende Falsche geliebt hat, ein desto größeres Maß hat er sich erworben; und je mehr jemand das Gute und das Wahre daraus geliebt hat, desto größer ist sein Maß. Die Grenzen und Stufen dieser Ausdehnung des Maßes erscheinen deutlich im anderen Leben, und können dort nicht überschritten werden, wohl aber können sie erfüllt werden, und werden auch wirklich erfüllt, nämlich mit Gutem und Wahrem bei denen, die in der Neigung des Guten und Wahren standen, und mit Bösem und Falschem bei denen, die in der Neigung des Bösen und Falschen.

Hieraus erhellt, daß dieses Maß die Fähigkeit ist, das Böse und Falsche aufzunehmen, oder das Gute und Wahre, das in der Welt erworben wird. Dieser Zustand ist es, der verstanden wird unter einem vollen Zustand, und bezeichnet wird durch dreißig. Er wird vom Herrn beschrieben im Gleichnis von den Talenten: Matth.2/14-30; und von den Pfunden: Luk.19/13-25; und zuletzt mit folgenden Worten bei

Matth.25/29: "Einem jeglichen, der da hat, wird gegeben werden, daß er die Fülle habe; dem aber, der nicht hat, wird auch, was er hat, genommen werden".

Luk.19/24-26: "Zu denen, die dabeistanden, sagte Er: Nehmet ihm das Pfund, und gebet es dem, der zehn Pfunde hat. Sie sprachen zu Ihm: Herr, er hat schon zehn Pfunde. Er aber sprach: Ich sage euch, einem jedem, der da hat, wird gegeben werden; dem aber, der nicht hat, wird auch genommen werden, was er hat".

Daß das Maß eines jeden erfüllt werde, lehrt der Herr auch an einer anderen Stelle bei Luk.6/38: "Gebet, so wird euch gegeben, ein gutes, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben".

Hieraus erhellt nun, was unter einem vollen Zustand verstanden wird.

7985. Es wird gesagt, die Zeit des Wohnens der Söhne Israels, in der sie gewohnt hatten in Ägypten, sei vierhundertdreißig Jahre gewesen; und ferner, daß am Ende der vierhundertdreißig Jahre, an ebendemselben Tag, das ganze Heer Jehovahs ausgezogen sei aus dem Lande Ägypten, während doch das Wohnen der Söhne Israels vom Hinabziehen Jakobs nach Ägypten bis auf den Auszug seiner Nachkommen nicht mehr als die Hälfte dieser Zeit betragen hat, nämlich zweihundertfünfzehn Jahre, wie ganz deutlich aus den chronologischen Verzeichnissen der Heiligen Schrift hervorgeht, denn Moses war ein Sohn Amrams, und Amram ein Sohn Kehaths, und Kehath ein Sohn Levis, und Kehath kam zugleich mit seinem Vater Levi nach Ägypten: 1. Mose 46/11; das Lebensalter Kehaths war hundertdreiundreißig Jahre: 2. Mose 6/18; und das Lebensalter Amrams, von dem Mose und Aharon stammten, 137 Jahre: 2. Mose 6/20; und Mose war ein Mann von achtzig Jahren, als er vor Pharao stand: 2. Mose 7/7. Es wird nicht erwähnt, in welchem Lebensalter Amram dem Kehath geboren wurde, und auch nicht, in welchem Lebensalter Moses dem Amram geboren ward; daß es aber nicht vierhundertdreißig Jahre waren, kann man deutlich ersehen, denn nicht einmal die sämtlichen Jahre ihrer Lebenszeit betragen vierhundertdreißig, sondern nur dreihundertfünfzig Jahre. Dies kann man ersehen, wenn man die hundertdreiunddreißig Lebensjahre Kehaths zusammenzählt mit den hundertsiebenunddreißig Lebensjahren Amrams, und diese mit den achtzig Jahren des Moses, wo er vor Pharao stand. Weniger (kommt heraus), wenn die Jahre von ihrer Geburt an zusammengezählt werden. Daß es zweihundertfünfzehn Jahre waren, kann man aus den chronologischen Verzeichnissen ersehen. Aber vom Hinabziehen Abrahams nach Ägypten bis zum Auszug der Söhne Israels waren vierhundertdreißig Jahre, worüber man gleichfalls die chronologischen Verzeichnisse nachsehen mag.

Hieraus kann nun erhellen, daß unter den vierhundertdreißig Jahren hier die vollständige Periode von Abraham an verstanden wird, und nicht von Jakob an. Daß diese Jahre genannt sind, und Jahre des Wohnens der Söhne Israels in Ägypten genannt werden, ist wegen des inneren Sinnes, in dem durch dieselben der volle Zustand und die Dauer der Abödung derer bezeichnet wird, die der geistigen Kirche angehörten, und in der unteren Erde, bis zur Ankunft des Herrn zurückgehalten und damals befreit wurden, worüber man sehe Nr. 6854, 6914, 7035, 7091, 7828, 7932_.

7986. "Und es geschah am Ende der vierhundertdreißig Jahre", 2. Mose 12/41, bedeutet die Zeit der Ankunft des Herrn, als sie befreit wurden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von dreißig Jahren und vierhundert Jahren, insofern sie einen vollen Zustand bezeichnen, und die Dauer der Abödung oder der Anfechtung derer, die der geistigen Kirche angehörten, und in der unteren Erde bis zur Ankunft des Herrn zurückgehalten und dann befreit wurden, worüber Nr. 7985 und Nr. 6854, 6914, 7035, 7091, 7828, 7932_; daher bedeutet "am Ende dieser Jahre" die Zeit der Ankunft des Herrn, wo sie selig wurden.

7987. "Auf denselben einen Tag", 2. Mose 12/41, bedeutet, damals.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Tages, insofern er einen Zustand bezeichnet, worüber Nr. 23, 487, 488, 493, 2788, 3462, 3785, 4850, 5672, 5962, 7680; daher ist "auf eben diesen Tag" soviel als in diesem Zustand, d.h. damals, nämlich bei der Ankunft des Herrn, die bezeichnet wird durch "am Ende der vierhundertdreißig Jahre", und die Befreiung derer, die der geistigen Kirche angehörten, die bezeichnet wird durch : "das ganze Heer Jehovahs zog aus dem Lande Ägypten.

7988. "Zog das ganze Heer Jehovahs hinweg aus dem Lande Ägypten", 2. Mose 12/41, bedeutet, daß diejenigen, die im Wahren und Guten waren, und bis dahin zurückgehalten wurden, nun erlöst wurden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von ausziehen aus dem Lande Ägypten, insofern es heißt erlöst und befreit werden von den Anfechtungen. Daß ausziehen soviel ist als erlöst werden, ist klar, und daß das Land Ägypten die Anfechtungen bezeichnet, sehe man Nr. 7278. Ferner aus der Bedeutung der Heere Jehovahs, insofern sie das Wahre und Gute der geistigen Kirche bezeichnen, somit diejenigen, die im Wahren und Guten sind, worüber Nr. 3448, 7236. Daß das Wahre und Gute die Heere Jehovahs sind, erhellt

Dan.8/9-14: "Es ging ein Horn hervor aus dem kleinen des Ziegenbocks, und wuchs sehr gegen Mittag und gegen Osten und gegen die Zierde (der Erde) und wuchs bis zum Heer des Himmels und warf zu Boden (etliche) vom Heer und von den Sternen und zertrat sie; und es erhob sich bis zu dem Fürsten des Heeres; und das Heer wurde hingegeben samt dem beständigen Opfer wegen seines Frevels, weil es die Wahrheit zu Boden geworfen hatte; dann hörte ich einen Heiligen reden: Wie lange wird das Heilige und das Heer hingegeben zur Zertretung? und er sprach zu mir: bis zum Abend und zum Morgen, zweitausenddreihundert, dann wird das Heilige gerechtfertigt werden": daß hier das Heer das Wahre und Gute bezeichnet, ist ganz offenbar; denn es heißt, daß er vom Heer und von den Sternen zu Boden geworfen habe, und nachher, daß er die Wahrheit zu Boden warf, und daß das Heer hingegeben wurde zur Zertretung bis zum Abend und Morgen, d.h. bis zur Ankunft des Herrn.

Weil das Wahre und Gute das Heer Jehovahs ist, daher werden die Engel Seine Heere genannt 1.Kön.22/19: "Micha, der Prophet, sprach: Ich sah Jehovah sitzen auf Seinem Thron und das ganze Himmelsheer neben Ihm stehen".

Ps.103/20,21: "Lobet Jehovah, ihr Seine Engel, ihr Mächtigen an Kraft; lobet Jehovah alle Seine Heere, ihr Seine Diener": die Engel werden Heer genannt wegen des Wahren und Guten, in dem sie sind; und nicht nur die Engel wurden das Heer Jehovahs genannt, sondern auch die Leuchten des Himmels, wie Sonne, Mond und Sterne, und zwar darum, weil die Sonne das Gute der Liebe bedeutet, der Mond das Gute des Glaubens, und die Sterne die Erkenntnisse des Guten und Wahren.

Daß diese Leuchten Heer genannt werden, ist deutlich zu erkennen 1. Mose 2/1: "Und es wurden vollendet die Himmel und die Erde und all ihre Heere": wo unter Heer alle Leuchten des Himmels verstanden werden, aber im inneren Sinn, nach dem es sich dort von der neuen Schöpfung des Menschen handelt, wird das Wahre und Gute verstanden.

Ps.148/2,3: "Lobet Jehovah alle Seine Engel, lobet Ihn alle Seine Heere, lobet Ihn Sonne und Mond, lobet Ihn alle Sterne des Lichtes": daß die Sonne das Gute der Liebe, und der Mond das Gute des Glaubens bezeichnet, sehe man Nr. 1529, 1530, 2441, 2495, 4060, 4696, 5377, 7083; und daß die Sterne die Erkenntnisse des Guten und Wahren bedeuten: Nr. 1808, 2120, 2495, 2849, 4697.

Sonne, Mond und Sterne bedeuten das Gute und Wahre, weil der Herr im Himmel die Sonne ist für die Himmlischen, und der Mond für die Geistigen: Nr. 1521, 1529, 1530, 1531, 3636, 3643, 4300, 4321 E, 5097, 7078, 7083, 7171, 7173, und weil die Engelwohnungen wie Sterne leuchten gemäß den Worten bei

Dan.12/3: "Dann werden die Verständigen leuchten wie der Glanz des Himmels, und die da viel gerecht machten wie die Sterne von Ewigkeit zu Ewigkeit".

Weil die Engel vermöge des Wahren und Guten das Heer Jehovahs genannt werden, wie auch die Sonne, der Mond und die Sterne, und weil alles Wahre und Gute vom Herrn ausgeht, deshalb wird der Herr im Worte Jehovah Zebaoth oder (der Herr) der Heerscharen genannt: Nr. 3448; auch darum wird Er so genannt, weil Er für den Menschen gegen die Höllen kämpft.

Hieraus kann man nun erkennen, was im inneren Sinn unter den Heeren Jehovahs verstanden wird. Daß die Söhne Jakobs, die aus Ägypten zogen, dieselben nicht waren, sondern sie nur vorbildeten, erhellt offenbar aus ihrem Leben in Ägypten, indem sie Jehovah nicht kannten, nicht einmal Seinen Namen, bevor er dem Mose aus dem Dornbusch verkündigt worden war: 2. Mose 3/13-16; ferner daraus, daß sie ebenso wie die Ägypter Anbeter eines Kalbes waren, wie man aus 2. Mose Kapitel 32 schließen kann; ferner aus ihrem Leben in der Wüste, indem sie so beschaffen waren, daß sie nicht in das Land Kanaan eingeführt werden konnten. Somit waren sie nichts weniger als die Heere Jehovahs.

7989. "Das ist die Nacht der Feier für Jehovah", 2. Mose 12/42, bedeutet die Gegenwart des Herrn bei denen, die im Wahren und Guten, und bei denen, die im Bösen und daher in lauter Falschem sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Nacht, insofern sie einen Zustand der Verdammnis bezeichnet, worüber Nr. 7851, und aus der Bedeutung der Feier für Jehovah, insofern sie die Gegenwart des Herrn und daher den Schutz desselben bezeichnet; denn durch die Gegenwart des Herrn werden diejenigen, die im Guten und daher im Wahren sind, erleuchtet, und diejenigen, die im Bösen und daher im Falschen sind, verfinstert. Ferner werden diejenigen, die in den Himmel erhoben werden sollen, durch die Gegenwart des Herrn aus der Verdammnis herausgeführt, denn sie werden vom Bösen abgehalten, und im Guten gehalten, und zwar mit starker Kraft, vom Herrn. Und durch die Gegenwart des Herrn werden diejenigen, die in die Hölle geworfen werden sollen, in die Verdammnis geführt; denn nach dem Grade der Gegenwart des Herrn sind sie im Bösen: Nr. 7643, 7926. Daher kommt es, daß dieser Zustand und diese Zeit eine Nacht der Feier für Jehovah genannt wird.

Die Gegenwart des Herrn wird im Folgenden beschrieben durch die Wolkensäule bei Tage, und die Feuersäule bei Nacht, die sie führen sollte: 2. Mose 13/21; und daß die Gegenwart ebensowohl stattfindet bei denen, die im Guten und Wahren, als bei denen, die im Bösen und Falschen sind, wird dadurch (beschrieben), daß die Säule sich zwischen dem Lager der Israeliten und dem Lager der Ägypter aufstellte; und daß, als Jehovah von da aus auf das Lager der Ägypter blickte, die Ägypter im Schilfmeer ertranken: 2. Mose 14/19,20,24-27.

7990. "Weil Er sie herausführte aus dem Lande Ägypten", 2. Mose 12/42, bedeutet die Befreiung aus geistiger Gefangenschaft.

Dies erhellt aus der Bedeutung von herausführen, insofern es heißt befreien; und aus der Bedeutung des Landes Ägypten, insofern es den Ort bezeichnet, wo sie angefochten wurden von den Bösen, somit, wo sie in geistiger Gefangenschaft waren, gemäß dem, was Nr. 6854, 6914, 7035, 7091, 7828, 7932_, 7985 angeführt worden.

In geistiger Gefangenschaft sein, wird von denen gesagt, die in Ansehung ihres Inneren vom Herrn im Guten und Wahren, aber in Ansehung ihres Äußeren von der Hölle in Bösem und Falschem gehalten werden, woher dann ein Kampf des äußeren Menschen mit dem inneren entsteht. In diesem Zustand werden die gehalten, die angefochten werden, und dann kämpft der Herr vermöge Seines Einflusses durch das Innere für sie gegen den Zufluß des Bösen und Falschen von den Höllen. Sie werden dann wie Gefangene gehalten, denn durch den Einfluß vom Herrn wollen sie im Guten und Wahren sein, aber durch den Zufluß von den Höllen glauben sie, es nicht zu können. Dieser Kampf geschieht zu dem Zweck, damit der äußere Mensch zum Gehorsam gegen den inneren gebracht, und so das Natürliche dem Geistigen untergeordnet werde.

7991. "Dies ist die Nacht der Feier für Jehovah", 2. Mose 12/42, bedeutet, daß sie alsdann abgehalten wurden von jedem Falschen und Bösen.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 7989 von der Nacht der Feier Jehovahs gesagt worden.

7992. "Für alle Söhne Israels und ihre Geschlechter", 2. Mose 12/42, bedeutet die Angehörigen der geistigen Kirche, bei denen das Gute aus dem Wahren und das Wahre aus dem Guten ist.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, insofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche vorbilden, wovon öfters; und aus der Bedeutung der Geschlechter, insofern sie das bezeichnen, was Sache des Glaubens und der Liebtätigkeit ist, worüber Nr. 2020, 2584, 6239, somit werden diejenigen bezeichnet, bei denen das Gute aus dem Wahren, und das Wahre aus dem Guten vorhanden ist, denn die Angehörigen der geistigen Kirche werden durch das Glaubenswahre in das Gute der Liebtätigkeit eingeführt, wenn sie aber eingeführt sind, werden sie aus dem Guten zum Wahren geführt. Die aus dem Guten zum Wahren geführt werden, sind die, welche die innere Kirche bilden, die aber durch das Wahre in das Gute eingeführt werden, sind die, welche die äußere bilden.

7993. Vers 43-49: Und Jehovah sprach zu Mose und Aharon: Dies ist die Satzung für das Passah, kein Sohn des Fremden (d.i. kein Fremder) soll davon essen. Aber jeder Knecht, der für Geld erkauft ist, den sollst du beschneiden, und dann esse er davon. Ein Beisasse und Mietling soll nicht davon essen. In einem Hause soll es gegessen werden; du sollst nichts vom Fleische aus dem Hause hinaustragen, und kein Bein an demselben sollt ihr zerbrechen. Die ganze Gemeinde Israels soll solches tun. Und wenn ein Fremdling bei dir sich aufhält, und das Passah Jehovahs halten will, so werde von ihm beschnitten alles Männliche, und dann komme er hinzu, es zu halten, und er soll sein wie ein Eingeborener des Landes, aber kein Unbeschnittener soll davon essen. Ein Gesetz soll sein für den Eingeborenen und für den Fremdling, der in eurer Mitte wohnt.

"Und Jehovah sprach zu Mose und Aharon" bedeutet die Belehrung durch das göttlich Wahre;

"dies ist die Satzung für das Passah" bedeutet die Gesetze der Ordnung für die, welche von der Verdammnis und von den Anfechtungen befreit worden waren;

"kein Sohn des Fremden soll davon essen" bedeutet, daß diejenigen, die nicht im Wahren und Guten sind, von ihnen getrennt seien;

"aber jeder Knecht" bedeutet den noch natürlichen Menschen;

"der für Geld erkauft ist" bedeutet der etwas geistig Wahres hat;

"den sollst du beschneiden" bedeutet die Reinigung von unreinen Liebesarten,

"und dann esse er davon" bedeutet in Gemeinschaft mit ihnen;

"ein Beisasse und Mietling soll nicht davon essen" bedeutet, daß diejenigen, die nur aus dem angeborenen Natürlichen, und um des Gewinnes willen das Gute tun, nicht mit jenen in Gemeinschaft stehen;

"in einem Hause soll es gegessen werden" bedeutet die Vereine der Guten, die so übereinstimmen, daß sie zusammen ein Gutes bilden;

"du sollst nichts vom Fleisch aus dem Hause hinaustragen" bedeutet dieses Gute dürfe nicht vermischt werden mit dem Guten eines anderen;

"und kein Bein an demselben sollt ihr zerbrechen" bedeutet auch das wißtümlich Wahre müsse vollständig sein;

"die ganze Gemeinde Israels soll solches tun" bedeutet, daß dieses ein Gesetz der Ordnung sei für alle, die im Guten des Wahren und im Wahren des Guten sind;

"und wenn ein Fremdling bei dir sich aufhält" bedeutet diejenigen, die im Wahren und Guten der Kirche unterrichtet sind und es aufgenommen haben;

"und das Passah Jehovahs halten will" bedeutet wenn er mit ihnen zusammen sein will;

"so werde von ihm beschnitten alles Männliche" bedeutet, daß sein Wahres von den unreinen Liebesarten gereinigt werden müsse;

"und dann komme er hinzu, es zu halten" bedeutet, er werde alsdann in Gemeinschaft mit ihnen sein;

"und er soll sein wie ein Eingeborener des Landes" bedeutet, daß er aufgenommen sei wie einer, der in diesem Guten und Wahren ist, und gereinigt von den unreinen Liebesarten;

"aber kein Unbeschnittener soll davon essen" bedeutet, daß der, welcher in der Liebe zu sich und zur Welt stehe, nicht mit jenen zusammen sein könne;

" ein Gesetz soll sein für den Eingeborenen und für den Fremdling, der in eurer Mitte wohnt" bedeutet, wer durch Belehrung das Wahre und Gute der Kirche angenommen hat, und nach demselben lebt, soll sein wie der, welcher schon durch frühere Belehrung innerhalb der Kirche ist, und ein den Geboten des Glaubens und der Liebtätigkeit angemessenes Leben führt.

7994. "Und Jehovah sprach zu Mose und Aharon", 2. Mose 12/43, bedeutet die Belehrung durch das göttlich Wahre.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Jehovah sprach", wenn von den Satzungen der Kirche gehandelt wird, insofern es Unterricht oder Belehrung bezeichnet, worüber Nr. 7186, 7267, 7304, 7380, 7517, 7769, 7793, 7825; und aus der vorbildlichen Bedeutung von Moses und Aharon, insofern sie das göttlich Wahre darstellen, Moses das innere und Aharon das äußere, worüber Nr. 7009, 7010, 7382, 7689.

7995. "Dies ist die Satzung für das Passah", 2. Mose 12/43, bedeutet die Gesetze der Ordnung für die, welche von der Verdammnis und von den Anfechtungen befreit worden waren.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Satzung, insofern sie das bezeichnet, was aus der Ordnung hervorgeht, worüber im Folgenden; und aus der Bedeutung des Passahs, insofern es die Gegenwart des Herrn und die Befreiung von der Verdammnis bezeichnet, worüber Nr. 7093 E, 7867.

In betreff dessen, was der Ordnung gemäß ist, und durch Satzung bezeichnet wird, muß man wissen, daß alle Satzungen, die den Söhnen Israels befohlen wurden, Gesetze der Ordnung waren in äußerer Form, aber das, was sie vorbildeten und bezeichneten, waren Ordnungsgesetze in innerer Form. Die Gesetze der Ordnung sind Wahrheiten, die aus dem Guten stammen.

Der Inbegriff aller Ordnungsgesetze ist das vom göttlich Guten des Herrn hervorgehende göttlich Wahre. Hieraus erhellt, daß das Göttliche des Herrn im Himmel die Ordnung ist; das göttlich Gute das Wesentliche der Ordnung, und das göttlich Wahre die Form desselben.

7996. "Kein Sohn des Fremden soll davon essen", 2. Mose 12/43, bedeutet, daß diejenigen, die nicht im Wahren und Guten sind, von ihnen getrennt seien.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Fremden, insofern er diejenigen bezeichnet, die außerhalb der Kirche sind, und nichts Wahres und Gutes der Kirche anerkennen, wie die Völkerschaften im Lande Kanaan, worüber Nr. 2049, 2115, somit die, welche nicht im Wahren und Guten sind. Und aus der Bedeutung von "nicht davon essen", insofern es heißt, keine Gemeinschaft und Verbindung mit ihnen haben, also getrennt von ihnen (sein).

Es wird in dem nun Folgenden von denen gehandelt, die zusammen das Passah essen, und die es nicht (zusammen) essen sollten. Das Passah war nämlich eine Mahlzeit, welche die Zusammengesellungen der Guten im Himmel vorbildete. In den Satzungen, die folgen, wird angegeben, welche sich zusammengesellen können, und welche es nicht können. Im allgemeinen hielt man die Gastmähler, sowohl die Mittags- als die Abendmahlzeiten innerhalb der Kirche, um sich zu vereinigen und zu verbinden in Ansehung der Liebe, und um sich gegenseitig zu unterrichten in dem, was Sache des Glaubens und der Liebe ist, somit in dem, was sich auf den Himmel bezieht, man sehe Nr. 3596, 3832, 5161. Solcherart waren zu jener Zeit die Vergnügungen bei den Gastmählern, und dies war der Zweck, um dessentwillen Mittags- und Abendmahlzeiten gehalten wurden. So wurde der Geist zugleich mit dem Körper übereinstimmend und entsprechend ernährt. Daher hatten jene Menschen Gesundheit und langes Leben, und daher auch Einsicht und Weisheit. Auch hatten sie dadurch Gemeinschaft mit dem Himmel, und einige sogar mit den Engeln. Wie aber alles Innere mit der Zeit verschwand, und in Äußerliches überging, so auch die Zwecke der Gesellschaften und Gastmähler, die heutzutage nicht mehr stattfinden wegen irgendeiner geistigen Verbindung, sondern zum Behuf weltlicher Verbindungen, nämlich des Gewinnes wegen, um Ehrenstellen zu erhaschen, und um Vergnügen zu genießen, daher findet zwar Ernährung des Körpers statt, aber keine Ernährung des Geistes.

7997. Daß das Passahmahl die Gesellschaften der Engel im Himmel in Ansehung des Guten und Wahren vorbildete, sehe man Nr. 7836, 7996, und deshalb wurde angeordnet, daß nicht nur jedes Haus (oder Familie) für sich dabei zusammen sein und essen sollte, sondern auch, daß keine anderen sich vereinigen sollten, als solche, die eine Verbindung der Liebe vorbilden konnten, wie sie bei den himmlischen Gesellschaften ist, und daß somit die anderen getrennt werden sollten. Die, welche getrennt werden sollten, waren die Fremden, denn durch diese wurden diejenigen bezeichnet, die nicht im Wahren und Guten der Kirche waren, ferner die Beisassen und Mietlinge, weil durch sie diejenigen vorgebildet wurden, die nur aus dem angeborenen Natürlichen und um des Gewinnes willen das Gute und Wahre taten oder anpriesen; diese und jene können nicht mit den Engeln im Himmel zusammengesellt werden, sondern wenn es ihnen erlaubt ist herumzuschweifen (was zur ersten Zeit ihrer Ankunft im anderen Leben geschieht, bevor sie die Abödungen des Guten und Wahren erleiden), und sie dabei zu irgendeiner Engelgesellschaft kommen und die Sphäre der Heiligkeit aus dem Wahren des Guten der Unschuld fühlen (das durch das Blut des Passahlammes bezeichnet wird: Nr. 7846, 7877), dann können sie sich nicht nähern, sondern entfliehen schleunigst aus Furcht und Abneigung.

7998. "Aber jeder Knecht", 2. Mose 12/44, bedeutet den noch natürlichen Menschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Knechtes, insofern derselbe das Natürliche bezeichnet, worüber Nr. 3019, 3020, 3192, 3204, 3206, 3209, 5305; somit den natürlichen Menschen. Der natürliche Mensch wird Knecht genannt, weil er geschaffen ist, um dem Geistigen zu dienen, und ihm zu gehorchen, wie der Knecht seinem Herrn.

7999. "Der für Geld erkauft ist", 2. Mose 12/44, bedeutet, der etwas geistig Wahres hat.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Kaufens, insofern es ein Erwerben und Aneignen bezeichnet, worüber Nr. 4397, 4487, 5374, 5397, 5406, 5410, 5426, und aus der Bedeutung des Goldes (oder Silbers), insofern es das Wahre bezeichnet, worüber Nr. 1551, 2954, 5658, hier das geistig Wahre, weil der erkaufte Knecht im inneren Sinn den natürlichen Menschen bedeutet, und darum wird durch den Herrn, der ihn kauft, der geistige Mensch bezeichnet.

Wie es sich damit verhält, kann man nicht wissen, wenn man nicht weiß, wie das Geistige sich das Natürliche erkauft, d.h. erwirkt und aneignet: Wenn der Mensch wiedergeboren wird, dann ist zuerst sein Inneres und sein Äußeres, d.h. das Geistige und Natürliche uneinig, denn das Geistige will das, was dem Himmel, das Natürliche aber, was der Welt angehört. Das Geistige fließt aber beständig in das Natürliche ein und bringt es endlich zur Übereinstimmung, das geschieht durch das Wahre; und das, was das Geistige im Natürlichen für sich gewinnt, heißt mit Geld erkauft, d.h. erworben und angeeignet durch das Wahre.

8000. "Den sollst du beschneiden", 2. Mose 12/44, bedeutet die Reinigung von unreinen Liebesarten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Beschneiden, insofern es die Reinigung von der Liebe zu sich und zur Welt bezeichnet, somit von den unreinen Liebesarten (oder Trieben), worüber Nr. 2039, 2056, 2632, 3412, 3413, 4462, 7045.

8001. "Und dann esse er davon", 2. Mose 12/44, bedeutet, in Gemeinschaft mit ihnen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von essen, nämlich das Passahlamm, zugleich mit den anderen, insofern es eine Gemeinschaft und Verbindung bezeichnet, worüber Nr. 2187, 5643; denn das Passahmahl bildete, wie Nr. 7836, 7850, 7996, 7997 gezeigt worden, die Engelgesellschaften in Ansehung des Guten und Wahren vor; und durch die Satzungen über die Fremden, Knechte, Beisassen, Mietlinge und Fremdlinge, von denen hier die Rede ist, wird im inneren Sinn angezeigt, wer sich zusammengesellen könne, und wer nicht. Daher kommt es, daß essen bedeutet: in Gemeinschaft mit ihnen sein oder zusammengesellt werden, und nicht essen: nicht mit ihnen sein, oder getrennt werden.

8002. "Ein Beisasse und Mietling soll nicht davon essen", 2. Mose 12/45, bedeutet, daß die, welche nur aus dem angeborenen Natürlichen das Gute tun, und um des Gewinnes willen, nicht mit ihnen in Gemeinschaft sein sollen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Beisassen, insofern er diejenigen bezeichnet, die das Gute nur aus ihrer natürlichen Anlage tun (worüber im Folgenden); und aus der Bedeutung von "nicht essen", insofern es heißt, nicht mit ihnen in Gemeinschaft sein, worüber Nr. 8001.

Einsasse bezeichnet die, die nur aus natürlicher Anlage das Gute tun, weil die Einsassen aus anderen Völkern stammten, aber Einwohner waren, und mit den Israeliten und Juden in einem Hause wohnten. Zusammenwohnen bedeutet aber im Guten beisammen sein. Weil sie jedoch, wie gesagt, von Völkern außerhalb der Kirche stammten, so ist das Gute, das (durch sie) bezeichnet wird, nicht das Gute der Kirche, sondern das Gute der Nicht-Kirche. Dieses Gute heißt das natürlich Gute, weil es aus Angeborenem und Angeerbtem stammt. Solches Gute hat auch wirklich bei einigen seinen Grund in Kränklichkeit und Schwäche. Dergleichen Gutes wird verstanden unter dem Guten, das diejenigen tun, die durch Beisassen bezeichnet werden.

Dieses Gute ist ganz und gar verschieden vom Guten der Kirche, denn durch das Gute der Kirche wird beim Menschen das Gewissen gebildet, das die Grundlage bildet, in die die Engel einfließen, und durch die eine Verbindung mit ihnen möglich ist. Aber durch das natürlich Gute kann keine Grundlage für die Engel gebildet werden. Diejenigen, die in diesem Guten sind, tun das Gute (gleichsam) in Finsternis, aus blindem Trieb, nicht im Lichte des Wahren, zufolge eines Einflusses aus dem Himmel; daher werden sie im anderen Leben wie Spreu vom Winde von jedem fortgerissen, sowohl vom Bösen, als vom Guten, doch mehr vom Bösen, das seinen Vernünfteleien etwas von Neigung und Überredung beizufügen versteht, auch können sie dann nicht von den Engeln abgelenkt werden, denn die Engel wirken nur durch das Wahre und Gute des Glaubens und fließen in die Grundlage ein, die sich inwendig im Menschen aus dem Wahren und Guten des Glaubens gebildet hat.

Hieraus erhellt, daß die, welche nur aus dem Natürlichen das Gute tun, den Engeln nicht zugesellt werden können. Über sie und ihr Schicksal im anderen Leben sehe man Nr. 3470, 3471, 3518, 4988, 4992, 5032, 6268, 7197.

Daß diejenigen Beisassen sind, die weder in ihrem Lande, noch in ihrem Hause, sondern in einem fremden sich aufhalten, erhellt

3. Mose 25/23: "Das Land soll nicht verkauft werden für immer; denn Mein ist das Land, und Fremdlinge und Beisassen seid ihr bei Mir".

Ps.39/13: "Höre meine Bitten, Jehovah, zu meinen Tränen schweige nicht, denn ein Fremdling bin ich bei Dir, ein Beisasse (oder Schutzgenosse), wie alle meine Väter".

1. Mose 23/4: "Abraham sprach zu den Söhnen Heths: Fremdling und Beisasse bin ich bei euch, gebet mir den Besitz eines Grabes" (d.h. ein Erbbegräbnis).

Fremdlinge wie Beisasse bedeuten einen Ankömmling und Einwohner aus einem anderen Lande; durch Fremdling werden aber diejenigen bezeichnet, die in den Wahrheiten der Kirche unterrichtet wurden und sie aufnahmen, durch Beisassen dagegen die, welche nicht in den Wahrheiten der Kirche unterrichtet zu werden wünschen, weil sie dieselben nicht aufnehmen wollen.

Was die Mietlinge anbelangt, so waren es die, welche um Lohn arbeiteten; sie waren Knechte, aber nicht erkaufte. Daß sie Mietlinge genannt wurden, sehe man 3. Mose 19/13; 25/4-6; 5. Mose 24/14,15.

Weil Mietlinge solche waren, die um Lohn arbeiteten, so werden unter ihnen im inneren Sinn diejenigen verstanden, die das Gute um irdischen Gewinnes willen tun, und im noch inwendigeren Sinn die, welche das Gute tun um des Lohnes willen im anderen Leben, die also durch Werke Verdienst erwerben wollen.

Die das Gute tun nur um des Gewinnes willen in der Welt können durchaus nicht den Engeln beigesellt werden, denn der Zweck, der sie antreibt, ist die Welt, d.h. Reichtum und Ansehen, nicht aber der Himmel, d.h. die Seligkeit und das Glück ihrer Seelen. Der Zweck ist es, der die Handlungen bestimmt und ihnen ihre Beschaffenheit verleiht.

Von denen, die das Gute tun nur um des Gewinnes willen, sagt der Herr Folgendes:

Joh.10/11-13: "Ich bin ein guter Hirte, ein guter Hirte läßt sein Leben für die Schafe. Der Mietling aber, der nicht der Hirte ist, dem die Schafe nicht zu eigen sind, siehet den Wolf kommen, und verläßt die Schafe und flieht, und der Wolf raubt sie, und zerstreut die Schafe. Der Mietling flieht aber, weil er ein Mietling ist".

Jerem.46/20,21: "Ein gar schönes Kalb ist Ägypten, vom Norden her kommt sein Verderben. Seine Mietlinge sind gleich Mastkälbern, denn sie wendeten sich, sie flohen allzumal, sie blieben nicht stehen, weil der Tag ihres Unterganges über sie kam".

Daß die Beisassen und Mietlinge sich in bezug auf das Heilige nicht mit denen verbinden sollten, die der Kirche angehörten, wird gesagt, 3. Mose 22/10: "Kein Fremder soll das Heilige essen, kein Beisasse eines Priesters und kein Mietling soll das Heilige essen".

Und daß aus den Söhnen der Beisassen die Knechte gekauft wurden, die beständig dienen sollten, 3. Mose 25/44-46: "Eure Knechte und eure Mägde, von den Völkern rings um euch her, sollt ihr sie kaufen, und auch von den Söhnen der Beisassen, die bei euch sich aufhalten, mögt ihr sie kaufen, und von ihrem Geschlechte bei euch, obwohl sie es gezeugt haben in eurem Lande, euer Eigentum mögen sie sein und ihr möget sie vererben auf eure Söhne nach euch zum Besitz. Für immer möget ihr über sie herrschen".

Durch die Söhne der Beisassen werden die wißtümlichen Kenntnisse bezeichnet, die aus bloß natürlichem Licht stammen. Daß die geistigen Wahrheiten über sie herrschen sollen, wird dadurch bezeichnet, daß die Knechte aus den Söhnen der Beisassen gekauft werden sollten zu ewigem Besitz.

Die aber, die das Gute tun um des Lohnes willen im anderen Leben, und die auch durch die Mietlinge bezeichnet werden, unterscheiden sich von denen, über die oben (gesprochen wurde) dadurch, daß sie das Leben und die Seligkeit im Himmel als Zweck vor Augen haben. Weil aber dieser Zweck ihrem Gottesdienst die Richtung gibt, und denselben vom Herrn ab auf sie selbst hinwendet und weil sie darum auch nur auf ihr eigenes Wohl bedacht sind, gegen andere aber nur so weit gut gesinnt sind, als diese gegen sie, so liegt die Selbstliebe in allen ihren Handlungen, nicht aber die Liebe zum Nächsten, und somit ist bei ihnen keine echte Liebtätigkeit. Solche können daher auch nicht mit Engeln zusammengesellt werden, denn die Engel verabscheuen sowohl den Namen als die Vorstellung des Lohnes oder der Vergeltung.

Daß man Gutes tun müsse ohne Beabsichtigung des Lohnes, lehrt der Herr Luk.6/32-35; 14/12-14: "Liebet eure Feinde, und tut ihnen wohl, und leihet, auch wo ihr nichts dafür hoffet, dann wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein".

Von welcher Art das verdienstliche Gute sei, sehe man Nr. 1110, 1111, 1774, 1835, 1877, 2027, 2273, 2340, 2373, 2400, 3816, 4007 E, 4174, 4943, 6388, 6389, 6390, 6392, 6393, 6478.

Der Herr sagt so oft, daß die, welche Gutes tun, ihren Lohn im Himmel haben werden: Matth.5/11,12; 6/1,2,16; 10/41,42; 20/1-16; Mark.9/41; Luk.6/23,35; 14/14. Joh.4/36, weil der Mensch, bevor er wiedergeboren ist, notwendig an den Lohn dafür denken muß. Anders aber ist es, wenn er wiedergeboren ist, dann wird er unwillig, wenn jemand denkt, daß er dem Nächsten Gutes tue, um des Lohnes willen, denn er fühlt Freudigkeit und Wonne im Wohltun, nicht aber in der Wiedervergeltung. Daß der Lohn im inneren Sinn den Lustreiz der Neigung zur Liebtätigkeit bezeichnet, sehe man Nr. 3816, 3956, 6388, 6478.

8003. "In einem Hause soll es gegessen werden", 2. Mose 12/46, bedeutet die Vereine der Guten, die so übereinstimmen, daß sie zusammen ein Gutes bilden.

Dies erhellt daraus, daß das Passahmahl die Gesellschaften (Vereine) der Engel im Himmel vorbildete, und zwar ein jedes Haus der Söhne Israels eine Gesellschaft im besonderen; man sehe Nr. 7836, 7891, 7996, 7997. Die Engelgesellschaften sind alle unter sich unterschieden nach dem Guten, und zwar im allgemeinen, im besonderen und im einzelnen: Nr. 3241, 4625. Diejenigen sind zusammengesellt, die in gleichem Guten sind; diese bilden ein Gutes, weil jede Einheit nicht aus einem, sondern aus vielem besteht; denn aus vielen Verschiedenen, die aber gleichwohl übereinstimmen, bildet sich die Form, welche die Einheit bewirkt, vermöge der Harmonie; im Himmel durch die geistige Harmonie, welche die des Guten der Liebe ist, wie man ersehen kann aus Nr. 3241, 3267, 3744, 3745, 3746, 3986, 4005, 4149, 5598, 7236, 7833, 7836.

Hieraus erhellt, daß durch die Worte: "In einem Hause soll es gegessen werden", die Gesellschaften der Guten bezeichnet werden, die so übereinstimmen, daß sie zusammen nur ein Gutes ausmachen. Das Passahessen bedeutet nämlich, sich zusammengesellen, oder in Gemeinschaft mit solchen essen, wie man sehen kann Nr. 8001.

8004. "Du sollst nichts vom Fleisch aus dem Hause hinaustragen", 2. Mose 12/46, bedeutet, dieses Gute dürfe nicht vermischt werden mit dem Guten eines anderen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hinaustragen aus dem Hause, insofern es heißt, einem anderen zu essen geben, also vermischen mit einem anderen Guten, als das ist, das der eigenen Gesellschaft angehört; und aus der Bedeutung des Fleisches, insofern es das Gute bezeichnet, worüber Nr. 6968, 7850. Denn die Gesellschaften im Himmel sind unterschieden je nach den Verrichtungen aller Glieder, Eingeweide und Organe im Körper, wie am Ende mehrerer Kapitel gezeigt wurde. Die Verrichtung eines jeden Gliedes, Eingeweides und Organes bezieht sich vermöge der Entsprechung auf ein besonderes Gutes, das unterschieden ist von dem anderen. Daraus geht hervor, daß es vielerlei Arten des Guten gibt, und daß diese durchaus nicht vermischt werden dürfen, wenn aus ihnen unterschiedene Formen entstehen sollen, die zusammengenommen die höchst vollkommene Form des Himmels bilden, denn wenn sie vermischt würden, würde der Unterschied aufhören. Dies wird dadurch bezeichnet, daß sie nichts heraustragen sollten von dem Fleisch aus ihren Häusern.

8005. "Und kein Bein an demselben sollt ihr zerbrechen", 2. Mose 12/46, bedeutet, auch das wißtümlich Wahre müsse vollständig sein.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Beines, insofern es das Letzte ist, in welches das Inwendigere ausläuft wie in seine Grundlage, damit es gestützt werde und keine Zerstreuung stattfinde. Ein solches Letztes (oder Äußerstes) im Geistigen ist das Wißtümliche, denn alles geistig Wahre und Gute fließt der Ordnung nach bis zum Unteren herab und begrenzt sich zuletzt im Wißtümlichen, und stellt sich hier dem Menschen sichtbar dar.

Daß "ihr sollt nicht zerbrechen" bedeutet, es solle vollständig (oder unverletzt) sein, ist klar. Das Wißtümliche wird vollständig genannt, wenn es nur solche Wahrheiten zuläßt, die mit seinem Guten übereinstimmen, denn das Wißtümliche ist das allgemeine Aufnahmegefäß. Überdies verhalten sich die wißtümlichen Kenntnisse, wie die Gebeine im Menschen, wenn sie nicht gesund oder nicht in ihrer Ordnung sind, wie z.B. wenn sie verrenkt oder verdreht sind, dann verändert sich die Gestalt des Körpers und in Gemäßheit dessen auch die Handlungen. Die wißtümlichen Wahrheiten bilden die Lehrbestimmungen.

8006. "Die ganze Gemeinde Israels soll solches tun", 2. Mose 12/47, bedeutet, daß dieses ein Ordnungsgesetz sei für alle, die im Guten des Wahren und im Wahren des Guten sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Gemeinde Israels, insofern sie alles Wahre und Gute in einer Zusammenfassung bezeichnet: Nr. 7830, somit auch diejenigen, die in dem Wahren sind, durch welches das Gute, und in dem Guten, durch welches das Wahre (sich bildet): Nr. 7957; also auch die Angehörigen der geistigen Kirche. Sie alle sollten das Passah halten, damit sie die Befreiung derer vorbildeten, die der geistigen Kirche angehörten und in der unteren Erde bis zur Ankunft des Herrn zurückgehalten wurden: Nr. 6854, 6914, 7091 E, 7849, 7932; und durch die Gastmähler in einem Hause die Engelgesellschaften im Himmel: Nr. 7836, 7996, 7997; also dadurch, daß die ganze Gemeinde Israels es tun sollte, den ganzen Himmel.

Zu jener Zeit bestand nirgends eine Kirche, sondern nur das Vorbildliche der Kirche, wozu die Nachkommen Abrahams aus (dem Geschlechte) Jakob verwendet wurden. Durch die Vorbildungen der Kirche war noch Gemeinschaft mit dem Himmel möglich, und durch den Himmel mit dem Herrn. Daher war es, daß diesem Volke auferlegt wurde, alle Satzungen und alle Gesetze genau zu beobachten, besonders die Satzungen in betreff des Passah, und zwar so sehr, daß, wer rein war und das Passah nicht hielt, ausgerottet werden sollte: 4. Mose 9/13.

8007. "Und wenn ein Fremdling bei dir sich aufhält", 2. Mose 12/48, bedeutet diejenigen, die im Wahren und Guten der Kirche unterrichtet wurden und es aufnahmen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Fremdlings, insofern er diejenigen bezeichnet, die unterrichtet wurden, und die Satzungen und Gesetze der Kirche annahmen, worüber Nr. 2025, 4444, 7908.

Es wird gesagt: "wenn ein Fremdling bei dir sich aufhält", weil fremd sein bedeutet, unterrichtet werden und danach leben: Nr. 1463, 3672; somit wurden durch die Fremdlinge, die sich bei ihnen aufhielten, nicht nur diejenigen bezeichnet, die im Wahren und Guten der Kirche unterrichtet wurden und es aufnahmen, sondern auch die, welche demselben gemäß lebten.

8008. "Und das Passah Jehovahs halten will", 2. Mose 12/48, bedeutet, wenn er mit ihnen zusammen sein wolle.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "das Passah Jehovahs halten" oder es essen, insofern es bezeichnet, mit ihnen zusammen (oder in Gemeinschaft) sein, worüber Nr. 8001.

8009. "So werde von ihm beschnitten alles Männliche", 2. Mose 12/48, bedeutet, sein Wahres müsse von den unreinen Liebesarten gereinigt werden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von beschnitten werden, insofern es soviel ist als gereinigt oder geläutert werden von den unreinen Liebesarten, worüber Nr. 2039, 2056, 2632, 3412, 3413, 4462, 7045; und aus der Bedeutung des Männlichen, insofern es das Glaubenswahre bezeichnet, worüber Nr. 749, 2046, 4005, 7838.

8010. "Und dann komme er hinzu, es zu halten", 2. Mose 12/48, bedeutet, er dürfe dann in Gemeinschaft mit ihnen sein, wie Nr. 8008.

8011. "Und er soll sein wie ein Eingeborener des Landes", 2. Mose 12/48, bedeutet, er werde aufgenommen sein wie einer, der in diesem Guten und Wahren stehe, und gereinigt sei von den unreinen Liebesarten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Eingeborenen des Landes, insofern derselbe denjenigen bezeichnet, der innerhalb der Kirche geboren, und im Wahren und Guten derselben ist, und folglich den, der gereinigt ist von den unreinen Liebesarten. Eingeborene des Landes wird gesagt, weil durch das Land die Kirche bezeichnet wird.

Daß das Land im Worte die Kirche bedeute, sehe man Nr. 566, 662, 1066, 1067, 1262, 1413, 1607, 1733, 1850, 2117, 2118, 2571, 2928, 3355, 4447, 4535, 5577. Das Land bedeutet die Kirche, weil unter Land im Worte das Land Kanaan verstanden wird, und das Land Kanaan das Reich des Herrn und die Kirche bedeutet: Nr. 1413, 1437, 1585, 1607, 1866, 3038, 3481, 3705, 3686, 4116, 4240, 4447, 4454, 4516, 4517, 5136, 5757, 6516.

Wenn im Worte "das ganze Land" gesagt wird, so wird von den Engeln nicht Land, sondern das Volk darinnen verstanden, und wenn (gesagt wird) Volk, so wird die Beschaffenheit des Volkes verstanden in Ansehung seines Geistigen, d.h. in Ansehung dessen, was zur Kirche gehört. Daß die Vorstellung von der Beschaffenheit des Volkes sich einstellt, wenn das Land genannt wird, ist bekannt, denn dies geschieht auch bei den Menschen, und mehr noch bei den Engeln, die über alles Natürliche auf geistige Weise denken.

8012. "Aber kein Unbeschnittener soll davon essen", 2. Mose 12/48, bedeutet, daß diejenigen, die in der Liebe zu sich und zur Welt stehen, nicht (mit den Guten) zusammen sein können.

Dies erhellt aus der Bedeutung von unbeschnitten, insofern es den bezeichnet, der in der Liebe zu sich und zur Welt steht, worüber Nr. 2056, 3412, 3413, 7045; und aus der Bedeutung von essen, nämlich das Passah, insofern es soviel ist als mit ihnen sein, worüber Nr. 8001.

8013. " Ein Gesetz soll sein für den Eingeborenen und für den Fremdling, der in eurer Mitte wohnt", 2. Mose 12/49, bedeutet, wer Belehrung erhalten und das Gute und Wahre der Kirche aufgenommen hat, und demgemäß lebt, solle sein wie der, welcher schon durch frühere Belehrung innerhalb der Kirche steht, und ein den Geboten des Glaubens und der Liebtätigkeit angemessenes Leben führt.

Dies erhellt aus der Bedeutung von " ein Gesetz soll sein", insofern es das gleiche Recht bezeichnet, somit daß einer gelten soll wie der andere. Aus der Bedeutung des Eingeborenen, insofern er den bezeichnet, der innerhalb der Kirche geboren, und in dem Wahren und Guten derselben ist in bezug auf die Lehre und auf das Leben, worüber Nr. 8011; und aus der Bedeutung des Fremdlings, der in eurer Mitte wohnt, insofern er den bezeichnet, der im Wahren und Guten der Kirche unterrichtet wird und es aufnimmt und danach lebt, worüber Nr. 8007.

Es wird gesagt: Nach den Vorschriften des Glaubens und der Liebtätigkeit, wegen des Unterschiedes; denn das Leben vor der Wiedergeburt ist gemäß den Vorschriften des Glaubens; aber nach der Wiedergeburt ist es gemäß den Vorschriften der Liebtätigkeit.

Vor der Wiedergeburt weiß niemand aus seinem Gefühl, was Liebtätigkeit sei, sondern nur aus der Lehre; nach den Vorschriften dieser, die man Glaubensvorschriften nennt, lebt man dann. Nach der Wiedergeburt aber weiß man aus innerem Gefühl, was Liebtätigkeit, denn dann liebt man den Nächsten, und will ihm von Herzen wohl, und dann lebt man nach dem (in das Herz) eingeschriebenen Gesetz. Dann handelt man nämlich aus der Neigung der Liebtätigkeit. Dieser Zustand ist ganz verschieden von dem vorhergehenden.

Die im ersteren Zustand sind, schweben im Dunkeln in bezug auf das Wahre und Gute des Glaubens, die aber in letzterem Zustand, sind verhältnismäßig im Klaren. Diese sehen die Wahrheiten und begründen sie aus der Erleuchtung, jene aber sehen die Wahrheiten nicht und bestätigen sie auch nicht aus Erleuchtung, sondern aus der Überzeugung von den Lehrbestimmungen der Kirche, daß sie wahr seien. Und weil sie dieselben nicht aus Erleuchtung sehen, so können sie das Falsche ebenso wie das Wahre begründen, und wenn es begründet ist, halten sie es für vollkommen wahr.

Hieraus kann erhellen, was verstanden wird unter leben nach den Vorschriften des Glaubens, und was unter leben nach den Vorschriften der Liebtätigkeit.

Was die Fremdlinge anbelangt, so ist im Worte öfters befohlen, daß kein Unterschied obwalten solle zwischen den Eingeborenen des Landes und dem Fremdling, der sich bei ihnen aufhält, und zwar deshalb, weil die Heiden, von denen die Fremdlinge stammten, ebenso in den Himmel aufgenommen werden, wie diejenigen, die innerhalb der Kirche sind, sobald sie unterrichtet sind und die Glaubenswahrheiten aufgenommen haben.

Über die Heiden im anderen Leben sehe man Nr. 932, 1032, 1059, 2049, 2284, 2589-2604, 2861, 2863, 4190, 4197. Daher wurde befohlen, daß der Fremdling gehalten werden solle, wie der Eingeborene:

4. Mose 15/14-16: "Wenn ein Fremdling sich bei euch aufhält, und eine Feuerung lieblichen Geruchs für Jehovah darbringt, so soll er tun, wie ihr tut; in der ganzen Gemeinde soll eine Satzung sein für euch, und für den Fremdling, der bei euch sich aufhält; eine ewige Satzung für eure Nachkommen. Wie ihr, so soll der Fremdling sein vor Jehovah; ein Gesetz und ein Recht soll für euch sein und für den Fremdling, der in eurer Mitte wohnt".

3. Mose 19/34: "Wie ein Eingeborener aus euch, soll auch der Fremdling sein, der sich bei euch aufhält".

3. Mose 24/22: " Ein Recht soll bei euch sein, wie für den Fremdling, so für den Eingeborenen".

4. Mose 9/14: "Wenn bei euch ein Fremder sich aufhält, und das Passah Jehovahs halten will, so soll er es halten nach der Satzung des Passah, und nach seinen Gebräuchen halten; eine Satzung soll bei euch sein, sowohl für den Fremdling, als für den Eingeborenen".

8014. Vers 50,51: Und alle die Söhne Israels taten also, wie Jehovah Mose und Aharon geboten hatte, so taten sie. Und es geschah an eben diesem Tage, da führte Jehovah die Söhne Israels aus dem Lande Ägypten mit ihrem Heer.

"Und alle die Söhne Israels taten also, wie Jehovah Mose und Aharon geboten hatte" bedeutet die Handlung des Gehorsams gemäß dem göttlich Wahren;

"so taten sie" bedeutet die Handlung aus dem Willen;

"und es geschah an eben diesem Tage" bedeutet den Zustand der Gegenwart des Herrn;

"da führte Jehovah die Söhne Israels aus dem Lande Ägypten" bedeutet, daß der Herr diejenigen von der Verdammnis befreit habe, die im Guten des Wahren und im Wahren des Guten standen;

"mit ihrem Heer" bedeutet, sie seien unterschieden nach der Beschaffenheit ihres Guten und Wahren.

8015. "Und alle die Söhne Israels taten also, wie Jehovah Mose und Aharon geboten hatte", 2. Mose 12/50, bedeutet die Handlung des Gehorsams gemäß dem göttlich Wahren.

Dies erhellt aus Nr. 7944, wo das gleiche.

8016. "So taten sie", 2. Mose 12/50, bedeutet die Handlung aus dem Willen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von tun, wenn es wiederholt gesagt wird, insofern es die Handlung aus dem Willen bezeichnet, wie Nr. 7945.

8017. "Und es geschah an eben diesem Tage", 2. Mose 12/51, bedeutet den Zustand der Gegenwart des Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Tages, insofern er Zeit und Zustand bezeichnet, worüber Nr. 23, 487, 488, 493, 893, 2788, 3462, 3785, 4850, 7680. Daß es der Zustand der Gegenwart des Herrn ist, kommt daher, daß es der Passahtag war, und durch das Passah die Gegenwart des Herrn bezeichnet wird, und die Befreiung derer, die der geistigen Kirche angehören, von geistiger Gefangenschaft und von der Verdammnis: Nr. 7867. Daß damals eine Befreiung (stattfand) wird durch das in diesem Vers Folgende bezeichnet, daß nämlich "an eben diesem Tage Jehovah die Söhne Israels aus dem Lande Ägypten geführt habe mit ihrem Heer"; daß dies am Tage nach dem Passah gewesen, erhellt

4. Mose 33/3,4: "Sie brachen auf aus Ägypten am fünfzehnten Tage des ersten Monats, am Morgen nach dem Passah, vor den Augen aller Ägypter; während die Ägypter ihre Erstgeborenen begruben, die getötet waren".

Daß die Gegenwart des Herrn diejenigen, die im Guten sind, von der Verdammnis befreit, und diejenigen, die im Bösen sind, in die Verdammnis führt, sehe man Nr. 7926, 7989.

8018. "Da führte Jehovah die Söhne Israels aus dem Lande Ägypten", 2. Mose 12/51, bedeutet, daß der Herr diejenigen befreit habe von der Verdammnis, die im Guten des Wahren und im Wahren des Guten waren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von ausführen, insofern es heißt befreien; aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, insofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche darstellen, oder was dasselbe ist, die, welche im Guten des Wahren, und im Wahren des Guten sind, wovon Nr. 7957, 8006; und aus der Bedeutung des Landes Ägypten, insofern es die Verdammnis bezeichnet. Daß das Land Ägypten hier die Verdammnis bedeutet, kommt daher, daß durch den damaligen Zustand der Ägypter die Verdammnis bezeichnet wird: Nr. 7766, 7778. Daß der Herr diejenigen von der Verdammnis errettet, die der geistigen Kirche angehören, d.h. die im Guten des Wahren und im Wahren des Guten, sehe man Nr. 6854, 6914, 7091 E, 7828, 7932.

Die Befreiung derselben vom Herrn, als Er auferstand, wird bezeichnet durch das Hinabfahren des Herrn zu den Höllen, und sie wurde geoffenbart durch die Auferweckung der Toten aus den Gräbern, worüber

Matth.27/52,53: "Und die Gräber taten sich auf, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf, und kamen aus ihren Gräbern nach Seiner Auferstehung, und gingen in die heilige Stadt, und erschienen vielen": das Herausgehen aus den Gräbern und das Hineingehen in die heilige Stadt, ferner ihre Erscheinung, dienten als Zeugnis, daß vom Herrn diejenigen befreit wurden, die bis dahin in geistiger Gefangenschaft gehalten waren, und daß sie in den Himmel eingeführt wurden. Der Himmel wird im inneren Sinn durch die heilige Stadt bezeichnet. Daher wird sie die heilige Stadt genannt, während sie doch nicht heilig, sondern unheilig (prophana) war, weil (ihre Bewohner) den Herrn, der durch alle Zeremonien und Gebräuche ihrer Kirche vorgebildet, und im Worte, das sie hatten, beschrieben wurde, als Den, Der der Gott ihrer Kirche war, so grausam behandelten.

Das gleiche wird Dan.12/1,2 bezeichnet: "Zu derselben Zeit wird Dein Volk gerettet werden, ein jeder, der sich aufgeschrieben findet in dem Buche, und viele von denen, die im Staub der Erde schlafen, werden erwachen, diese zum ewigen Leben, die anderen zur Schmach und ewigen Schande".

Hes.37/12-14: "Weissage und sprich: So spricht der Herr Jehovih: Siehe, Ich will eure Gräber öffnen und werde euch heraufführen aus euren Gräbern, Mein Volk, um euch zu führen in das Land Israel, damit ihr erkennet, daß Ich Jehovah bin, wenn Ich eure Gräber öffnen werde, und euch auferwecken werde aus euren Gräbern, Mein Volk, und Ich werde Meinen Geist in euch geben, damit ihr lebet, und werde euch bringen in euer Land, damit ihr erkennet, daß Ich Jehovah bin. Ich habe es geredet, und werde es tun, spricht Jehovah": unter dem Lande Israel oder Kanaan wird der Himmel verstanden: Nr. 8011. Durch diese Worte wird beim Propheten die neue Schöpfung oder Geburt des Menschen beschrieben; und auch die Belebung derer vom Herrn, die der geistigen Kirche angehören.

8019. "Mit ihrem Heer", 2. Mose 12/51, bedeutet, sie seien unterschieden nach der Beschaffenheit ihres Guten und Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Heeres, insofern es das Gute und Wahre bezeichnet, wovon Nr. 7988. "Mit dem Heer" bedeutet, daß diejenigen, die durch die Söhne Israels vorgebildet werden, unterschieden waren je nach der Beschaffenheit des Guten vom Wahren. Daß alle im anderen Leben nach dem Guten unterschieden und verbunden sind, sehe man Nr. 7833, 7836, 8003.

Nach der Beschaffenheit des Guten vom Wahren wird gesagt, weil alles Gute seine Beschaffenheit vom Wahren hat, und dadurch verschieden ist: Nr. 3804, 4149, 5345, 5355, 6916.

8020. Aus den Satzungen und Gesetzen über das Essen des Passahlammes, wovon in diesem Kapitel gehandelt wurde, geht offenbar hervor, daß himmlische Geheimnisse im einzelnen enthalten und verborgen sind, und daß man ohne Erkenntnis aus dem inneren Sinn nichts erkennt, als ein bloßes Zeremoniell in der äußeren Form, aber nichts Himmlisches, und noch weniger Göttliches.

So z.B. (weiß man nicht) warum das Passahlamm ein Lamm oder Ziegenböcklein war; warum ein männliches Lamm, und einjährig; warum es geschlachtet werden sollte am vierzehnten Tage des Monats; warum das Blut desselben gesprengt werden sollte an die Pfosten und die Oberschwelle; warum es gegessen werden sollte am Feuer gebraten mit ungesäuertem Brot und bitteren Kräutern, und nichts davon roh oder in Wasser gekocht; warum das Haupt samt den Eingeweiden und Schenkeln gebraten werden sollte; warum nichts davon übrigbleiben durfte bis zum Morgen, und warum das Übriggebliebene mit Feuer verbrannt werden sollte; warum sie ungesäuertes Brot essen sollten sieben Tage lang, und warum der ausgerottet werden sollte, der Gesäuertes aß. Warum die Fremdlinge, Beisassen und Mietlinge es nicht essen durften, wohl aber der für Geld erkaufte Knecht, und die Fremden, wenn sie beschnitten wurden, warum es in einem Hause gegessen werden und nichts vom Fleisch hinausgetragen werden sollte; warum kein Bein davon zerbrochen werden durfte: Was dieses und vieles andere in sich schließt, und warum es befohlen wurde, kann man gar nicht wissen, wenn man nicht die Gesetze der Ordnung in der geistigen Welt kennt, denen es entspricht, und wenn man nicht aus dem inneren Sinn weiß, was das einzelne in jener Welt, d.h. im Himmel bedeutet; und besonders, wenn man nicht glaubt, daß in allem etwas Geistiges verborgen ist.

Wenn nicht in allem und jedem Geistiges läge, würden die Engel, die bei dem Menschen sind, wenn es vom Menschen gelesen wird, wenig oder nichts vom Worte verstehen; denn die Engel verstehen alles geistig, was im Worte in natürlicher Weise beschrieben ist.

 

Nr. 8021 - 8037 abgedruckt in Band


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