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Des zweiten Buches Mose

16. Kapitel

1. Und sie brachen auf von Elim, und die ganze Gemeinde der Söhne Israels kam zur Wüste Sin, die zwischen Elim und Sinai war, am fünfzehnten Tage des zweiten Monats, nachdem sie ausgezogen waren aus dem Lande Ägypten.

2. Und es murrte die ganze Gemeinde der Söhne Israels wider Mose und wider Aharon in der Wüste.

3. Und die Söhne Israels sprachen zu ihnen: Wären wir doch gestorben durch die Hand Jehovahs im Lande Ägypten, als wir bei den Fleischtöpfen saßen, und unser Brot aßen bis zur Sättigung; denn ihr habt uns ausgeführt in diese Wüste, um diese ganze Versammlung durch Hunger zu töten.

4. Und Jehovah sprach zu Mose: Siehe, Ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen, und das Volk soll hinausgehen und sammeln nach Bedarf Tag für Tag, damit Ich es versuche, ob es wandle in Meinem Gesetz oder nicht.

5. Und es soll geschehen am sechsten Tage, da sollen sie zubereiten, was sie eingebracht haben, und es soll das Doppelte sein von dem, was sie täglich sammeln.

6. Und Mose und Aharon sprachen zu allen Söhnen Israels: Am Abend sollt ihr erkennen, daß Jehovah euch ausgeführt hat aus dem Lande Ägypten.

7. Und am Morgen sollt ihr sehen die Herrlichkeit Jehovahs, weil Er selbst gehört hat euer Murren gegen Jehovah; denn was sind wir, daß ihr gegen uns murret?

8. Und Mose sprach: Jehovah wird euch am Abend Fleisch zu essen geben, und Brot am Morgen zur Sättigung; denn Jehovah hat euer Murren gehört, mit dem ihr wider Ihn gemurret habt, was sind wir? Nicht wider uns ist euer Murren, sondern wider Jehovah.

9. Und Mose sprach zu Aharon: Sage der ganzen Gemeinde der Söhne Israels: Tretet herzu vor Jehovah, denn Er hat euer Murren gehört.

10. Und es geschah, als Aharon zur ganzen Gemeinde der Söhne Israels redete, da blickten sie gegen die Wüste hin, und siehe, die Herrlichkeit Jehovahs erschien in einer Wolke.

11. Und Jehovah redete zu Mose und sprach:

12. Ich habe das Murren der Söhne Israels gehört; rede zu ihnen und sprich: Gegen Abend werdet ihr Fleisch essen und gegen Morgen werdet ihr euch sättigen mit Brot, und sollt erkennen, daß Ich Jehovah, euer Gott, bin.

13. Und es geschah am Abend, da kamen Wachteln herauf und bedeckten das Lager, und am Morgen war ein Erguß von Tau rings um das Lager.

14. Und als der Erguß des Taues aufstieg, siehe, da lag auf der Oberfläche der Wüste Feines und Rundes, fein wie Reif auf der Erde.

15. Und die Söhne Israels sahen es, und einer sprach zum anderen: Man hu? (Was ist das?) Denn sie wußten nicht, was es war. Mose aber sprach zu ihnen: Das ist das Brot, das Jehovah euch zu essen gibt.

16. Das ist das Wort, das Jehovah befohlen hat: Sammelt davon ein jeder für seinen Mundbedarf, einen Gomer aufs Haupt; nach der Zahl eurer Seelen, ein jeder für die, so in seinem Zelte sind, sollt ihr es nehmen.

17. Und die Söhne Israels taten also, und sie sammelten, indem der eine viel, der andere wenig sammelte.

18. Und da sie maßen mit dem Gomer, da hatte nicht Überfluß, der viel gesammelt hatte und nicht Mangel, der wenig gesammelt hatte. Ein jeder hatte gesammelt nach dem Bedarf seines Mundes.

19. Und Mose sprach zu ihnen: Keiner lasse davon übrig bis zum Morgen.

20. Aber sie hörten nicht auf Mose, und (einige) Männer ließen davon übrig bis zum Morgen. Da wuchsen Würmer darin, und es wurde faul; und Mose zürnte über sie.

21. Und sie sammelten es alle Morgen, jeder nach seinem Mundbedarf, wenn aber die Sonne heiß wurde, zerschmolz es.

22. Und es geschah, am sechsten Tage sammelten sie das Doppelte an Brot, zwei Gomer für einen jeden; und alle Obersten der Gemeinde kamen und zeigten es Mose an.

23. Und er sprach zu ihnen: Das ist es, was Jehovah geredet hat: Morgen ist die Ruhe, der heilige Sabbath Jehovahs; was ihr backen wollt, das backet, und was ihr sieden wollt, das siedet, alles übrige legt zurück, um es zu bewahren bis zum (nächsten) Morgen.

24. Und sie legten es zurück bis zum Morgen, wie ihnen Mose geboten hatte, und es ward nicht faul und war auch kein Wurm darinnen.

25. Und Mose sprach: Esset es heute, denn es ist heute der Sabbath Jehovahs; heute werdet ihr es nicht auf dem Felde finden.

26. Sechs Tage sollt ihr es sammeln, aber am siebenten Tag, am Sabbath, wird es nicht dort sein.

27. Und es geschah am siebenten Tage gingen aus dem Volke (einige) aus, um zu sammeln und fanden nichts.

28. Da sprach Jehovah zu Mose: Wie lange wollt ihr euch weigern, Meine Gebote zu halten und Meine Gesetze?

29. Sehet doch, daß Jehovah euch den Sabbath gegeben hat; deswegen gibt Er euch am sechsten Tage Brot für zwei Tage. Bleibet ruhig, jeder für sich, keiner gehe aus seinem Orte am siebenten Tage.

30. Und das Volk ruhte am siebenten Tage.

31. Und das Haus Israel nannte seinen Namen Man, und es war wie weißer Koriandersamen, und sein Geschmack wie Kuchen mit Honig.

32. Und Mose sprach: Das ist das Wort, das Jehovah befohlen hat: Füllet einen Gomer davon zur Aufbewahrung für eure Nachkommen, damit sie das Brot sehen, womit Ich euch in der Wüste gespeist habe, als Ich euch ausführte aus dem Lande Ägypten.

33. Und Mose sprach zu Aharon: Nimm einen Krug und tue einen Gomer voll Man hinein, und stelle es hin vor Jehovah, zur Aufbewahrung für eure Nachkommen.

34. Wie Jehovah Mose geboten hatte, so stellte Aharon es hin vor das Zeugnis (d.i. die Bundeslade) zur Aufbewahrung.

35. Und die Söhne Israels aßen Man vierzig Jahre, bis sie in das Land kamen, in das bewohnte Land; sie aßen Man, bis sie kamen zu der Grenze des Landes Kanaan.

36. Und ein Gomer ist der zehnte Teil eines Epha.

 

Inhalt

8395. Im vorhergehenden Kapitel wurde von der zweiten Versuchung derjenigen gehandelt, die der geistigen Kirche angehörten, und diese bestand darin, daß das Wahre als widerwärtig empfunden wurde. In diesem Kapitel aber wird im inneren Sinn von der dritten Versuchung gehandelt, die darin besteht, daß am Guten Mangel ist. Durch den Mangel an Brot und Fleisch, worüber die Söhne Israels murrten, wird der Mangel an Gutem bezeichnet. Der Trost nach der Versuchung wird beschrieben und bezeichnet durch das Manna, das sie bekamen, und durch die Wachteln. Das Manna bedeutet das geistig Gute; daß dies ihnen beständig vom Herrn gegeben wurde, ohne alle Sorge und Mühe ihrerseits, wird dadurch bezeichnet, daß sie täglich Manna erhielten, und daß, wenn sie mehr sammelten, Würmer darin entstanden.

 

Innerer Sinn

HG 8396

8396. Vers 1: Und sie brachen auf von Elim, und die ganze Gemeinde der Söhne Israels kam zur Wüste Sin, die zwischen Elim und Sinai war, am fünfzehnten Tage des zweiten Monats, nachdem sie ausgezogen waren aus dem Lande Ägypten.

"Und sie brachen auf von Elim" bedeutet die Aufeinanderfolge;

"und die ganze Gemeinde der Söhne Israels kam zur Wüste Sin" bedeutet, in einen anderen Zustand der Versuchung;

"die zwischen Elim und Sinai war" bedeutet das Stetige und die Beschaffenheit;

"am fünfzehnten Tage des zweiten Monats" bedeutet den Zustand in dieser Beziehung;

"nachdem sie ausgezogen waren aus dem Lande Ägypten" bedeutet im Vergleich mit dem Zustand derselben, als sie befreit wurden von den Anfechtungen.

8397. "Und sie brachen auf von Elim", 2. Mose 16/1, bedeutet die Aufeinanderfolge.

Dies erhellt aus der Bedeutung von aufbrechen, insofern es das Aufeinanderfolgende und Stetige bezeichnet, worüber Nr. 4375, 4554, 4585, 5996, 8181, 8345; und aus der Bedeutung von Elim, insofern es den Zustand der Erquickung (oder des Trostes) nach der Versuchung bezeichnet, worüber Nr. 8367. Deshalb wird durch (die Worte) "sie brachen auf von Elim", die Aufeinanderfolge des Lebens in Ansehung des Zustandes der Versuchung bezeichnet, denn diejenigen, die der geistigen Kirche angehören, werden, wenn sie Versuchungen erleiden, von einer Versuchung in die andere geführt. Diese Aufeinanderfolge ist es, die hier durch aufbrechen bezeichnet wird.

Aufbrechen bedeutet aber die aufeinanderfolgenden Zustände des Lebens, weil es weder Raum noch Zeit im anderen Leben gibt, sondern statt dessen Zustände: Nr. 2625, 2837, 3356, 3387, 4321, 4882, 5695, 7381. Folglich werden durch Bewegungen nicht Bewegungen, und durch Aufbrechen nicht Aufbrechen bezeichnet, sondern Veränderungen und Aufeinanderfolge der Zustände.

8398. "Und die ganze Gemeinde der Söhne Israels kam zur Wüste Sin", 2. Mose 16/1, bedeutet, in einen anderen Zustand der Versuchung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von kommen, insofern es einen Haltepunkt (statio) in der Aufeinanderfolge bezeichnet, der durch das Aufbrechen: Nr. 8397 ausgedrückt wird. Aus der Bedeutung der Gemeinde der Söhne Israels, insofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen, worüber Nr. 7843; aus der Bedeutung der Wüste, insofern sie den Zustand der Versuchungen bezeichnet, worüber Nr. 8098; und aus der Bedeutung von Sin, insofern es die Beschaffenheit dieses Zustandes ausdrückt, denn die Namen schließen die ganze Beschaffenheit des Zustandes der Sache in sich, von der gehandelt wird, wie oben gezeigt worden.

Aus der Versuchung, die durch das Murren über Mangel an Brot und Fleisch bezeichnet wird, und aus dem hernach erfolgenden Trost, der durch Manna und Wachteln bezeichnet wird, kann man ersehen, was Sin bedeutet, nämlich das Gute aus dem Wahren. Daher bedeutet Sin (eine Stadt in Ägypten, von der die Wüste Sin ihren Namen hatte) im entgegengesetzten Sinn das Böse aus dem Falschen:

Hes.30/15-18: "Ich will Meinen Zorn ausschütten über Sin, die Feste Ägyptens, und ausrotten die Volksmenge von No, und Ich will ein Feuer erwecken in Ägypten. Sin soll heftig erbeben, und No erbrochen werden, und Noph täglich von Feinden (bedrängt sein), die Jünglinge von Aven und Bi-Pesech sollen durch das Schwert fallen, und sie (die Frauen) sollen in Gefangenschaft kommen; und in Tachphanhos soll der Tag sich verfinstern, wenn Ich daselbst das Joch Ägyptens zerbreche": es wird hier von denen gehandelt, die in wißtümlichen Kenntnissen sind, und aus diesen das Falsche ausbrüten, aus dem Böses kommt. Ägypten bedeutet hier das Wißtümliche, Sin das Böse, das aus dem Falschen, und No das Falsche, aus dem Böses kommt.

Daß hier ein höherer Sinn verborgen liegt, als der, welcher im Buchstabensinn hervortritt, kann einem jeden schon daraus erhellen, daß das Wort göttlich ist. Wäre kein höherer Sinn in demselben, dann wäre kaum irgendein Sinn darinnen, den man begreifen könnte, weniger noch ein Sinn, in dem Heiliges enthalten wäre. Daraus geht offenbar hervor, daß die Namen in demselben Sachen bedeuten, und daß aus diesen sich ein allgemeiner Sinn ergibt, der würdig ist des Wortes, das aus Jehovah ist. Wer das Wort als göttlich anerkennt, kann dies durchaus nicht leugnen, wenn er nur aus der Vernunft denken, oder aus einem einigermaßen erleuchteten Verstand Schlußfolgen ziehen will.

8399. "Die zwischen Elim und Sinai war", 2. Mose 16/1, bedeutet das Stetige und die Beschaffenheit.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Elim und aus der Bedeutung von Sinai, aus der sich ergibt, was dieses Dazwischenliegende bedeutet, denn Elim bedeutet wegen der Quellen und Palmen daselbst das Wahre und Gute, das in dem Trost nach der Versuchung liegt, man sehe 2. Mose 15/27, und Sinai bedeutet wegen des Gesetzes, das auf demselben verkündigt wurde, das Gute und das Wahre aus demselben. Das Stetige und die Beschaffenheit, die durch sie bezeichnet wird, ist daher das Gute, das aus dem Wahren hervorgeht.

Das Gute, das aus dem Wahren hervorgeht, ist das Gute, das in dem geistigen Menschen ist vor der Wiedergeburt, denn alsdann tut er das Gute aus dem Wahren, d.h., weil es so befohlen ist, somit aus Gehorsam. Aber das Gute, aus dem das Wahre kommt, ist das Gute, das bei dem geistigen Menschen nach der Wiedergeburt ist, denn dann tut er das Gute aus Neigung. Das erstere Gute wird bezeichnet durch Sin, das spätere durch Sinai.

8400. "Am fünfzehnten Tage des zweiten Monats", 2. Mose 16/1, bedeutet den Zustand in dieser Beziehung.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Zahl Fünfzehn, aus der Bedeutung des Tages und aus der Bedeutung des Monats. Monat bedeutet das Ende eines früheren, und den Anfang eines folgenden Zustandes, somit einen neuen Zustand: Nr. 3814; Tag bedeutet den Zustand im allgemeinen: Nr. 23, 487, 488, 493, 893, 2788, 3462, 3785, 4850, 7680; und der fünfzehnte bedeutet das Neue, denn durch vierzehn (Tage) oder zwei Wochen wird eine vollständige Periode bezeichnet, d.h. ein Zustand vom Anfang bis zu seinem Ende: Nr. 728, 2044, 3845. Daher wird durch fünfzehn das Neue bezeichnet, hier das Neue des Lebens, welches durch das Manna ausgedrückt wird, das sie vom Himmel bekamen; denn Manna bedeutet das Gute des Wahren, welches das Leben des geistigen Menschen ist. Durch fünfzehn wird nämlich das bezeichnet, wie durch acht, denn der achte Tag ist der erste Tag der folgenden Woche. Daß acht jeden Anfang bezeichnet, somit das Neue, das von einem früheren verschieden ist, sehe man Nr. 2044, 2866; und daß alle Zahlen im Worte Sachen bedeuten: Nr. 482, 487, 575, 647, 648, 755, 813, 1963, 1988, 2075, 2252, 3252, 4264, 4495, 4670, 5265, 6175.

8401. "Nachdem sie ausgezogen waren aus dem Lande Ägypten", 2. Mose 16/1, bedeutet in Vergleich mit dem Zustand derselben, als sie befreit wurden von den Anfechtungen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von ausziehen und geführt werden, insofern es soviel ist als befreit werden; und aus der Bedeutung des Landes Ägypten, insofern es die Anfechtungen bezeichnet von seiten derer, die im Bösen und daraus im Falschen sind, worüber Nr. 7278.

8402. Vers 2,3: Und es murrte die ganze Gemeinde der Söhne Israels wider Mose und wider Aharon in der Wüste. Und die Söhne Israels sprachen zu ihnen: Wären wir doch gestorben durch die Hand Jehovahs im Lande Ägypten, als wir bei den Fleischtöpfen saßen, und unser Brot aßen bis zur Sättigung; denn ihr habt uns ausgeführt in diese Wüste, um diese ganze Versammlung durch Hunger zu töten.

"Und es murrte die ganze Gemeinde der Söhne Israels" bedeutet die Betrübnis und daher die Klage über die Schwere der Versuchung;

"wider Mose und wider Aharon" bedeutet das göttlich Wahre;

"in der Wüste" bedeutet den Zustand der Versuchung;

"und die Söhne Israels sprachen zu ihnen" bedeutet das Denken infolge ihrer Angst;

"wären wir doch gestorben durch die Hand Jehovahs im Lande Ägypten" bedeutet, es wäre besser gewesen, wenn sie vom Herrn zurückgelassen worden wären im Zustand der Anfechtungen;

"als wir bei den Fleischtöpfen saßen" bedeutet das Leben nach Willkür, so wie sie es wünschten;

"und unser Brot aßen bis zur Sättigung" bedeutet, auf diese Weise könnten sie das Gute der Vergnügungen genießen, soviel sie wollten;

"denn ihr habt uns ausgeführt" bedeutet, nachdem sie befreit worden;

"in diese Wüste" bedeutet den Zustand der Versuchung;

"um diese ganze Versammlung durch Hunger zu töten" bedeutet, daß sie wegen Mangel an Freude und an Gutem umkommen würden.

8403. "Und es murrte die ganze Gemeinde der Söhne Israels", 2. Mose 16/2, bedeutet die Betrübnis und daher die Klage über die Schwere der Versuchung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von murren, insofern es ein Betrübtsein infolge der bitteren Versuchung und Klage bezeichnet, worüber Nr. 8351. Die Gemeinde der Söhne Israels bedeutet die Angehörigen der geistigen Kirche: Nr. 8398.

Es wird hier von der dritten Versuchung gehandelt, die wegen Mangel an Vergnügen und an Gutem eintritt, und diese Versuchung folgt der Reihe nach auf die frühere, die wegen Mangel an Wahrem stattfand.

Diejenigen, die nicht belehrt sind über die Wiedergeburt des Menschen, meinen, daß der Mensch ohne Versuchung wiedergeboren werden könne, und einige, daß er wiedergeboren sei, wenn er eine Versuchung bestanden habe. Allein man muß wissen, daß ohne Versuchung niemand wiedergeboren wird, und daß mehrere Versuchungen aufeinanderfolgen; und zwar aus dem Grund, weil die Wiedergeburt den Zweck hat, daß das Leben des alten Menschen sterbe, und ein neues Leben, welches das himmlische ist, einfließe.

Daraus kann erhellen, daß notwendig ein Kampf stattfinden muß; denn das Leben des alten Menschen widersteht und will sich nicht zerstören lassen, und das Leben des neuen Menschen kann nicht eindringen, wenn nicht das Leben des alten zerstört ist. Hieraus erhellt, daß von beiden Seiten ein Kampf entsteht, und zwar ein heftiger, weil es sich um das Leben handelt.

Wer aus einer erleuchteten Vernunft denkt, kann durch dieselbe sehen und wahrnehmen, daß der Mensch nicht ohne Kampf, d.h. ohne geistige Versuchung wiedergeboren werden kann, wie auch, daß er nicht durch eine, sondern durch viele Versuchungen wiedergeboren wird, denn es gibt sehr viele Arten des Bösen, die den Lustreiz seines früheren Lebens, d.h. sein altes Leben ausmachten. Dieses Böse kann nicht alles auf einmal und zu gleicher Zeit bezwungen werden, weil es hartnäckig an ihm haftet, denn es ist im Menschen von seinen Vorfahren her seit vielen Jahrhunderten eingewurzelt, somit ihm angeboren und durch das von ihm selbst begangene Böse von Kindheit an verstärkt worden. All dieses Böse steht mit dem himmlischen Guten, das eingeflößt werden und das neue Leben bilden soll, im stärksten Gegensatz.

8404. "Wider Mose und wider Aharon", 2. Mose 16/2, bedeutet das göttlich Wahre.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, insofern er das unmittelbar vom Herrn ausgehende göttlich Wahre darstellt, somit das innere; und aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, insofern er das mittelbar vom Herrn ausgehende Wahre darstellt, somit das äußere, worüber Nr. 7009, 7089, 7382.

8405. "In der Wüste", 2. Mose 16/2, bedeutet den Zustand der Versuchung.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Wüste, insofern sie den Zustand bezeichnet, in dem Versuchungen erduldet werden müssen, worüber Nr. 6828, 8098.

8406. "Und die Söhne Israels sprachen zu ihnen", 2. Mose 16/3, bedeutet das Denken infolge ihrer Angst.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, wenn es sich auf Dinge bezieht, die den Geist anregen, insofern es dann ein Denken bezeichnet, wie auch Nr. 3395, 7094, 7244, 7973. Daß es infolge ihrer Angst war, ist deutlich, weil in der Versuchung.

8407. "Wären wir doch gestorben durch die Hand Jehovahs im Lande Ägypten", 2. Mose 16/3, bedeutet, es wäre besser gewesen, wenn sie vom Herrn im Zustand der Anfechtungen gelassen worden wären.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "wären wir doch", insofern es bezeichnet, es wäre nützlicher oder besser gewesen. Aus der Bedeutung von "durch die Hand Jehovahs sterben", insofern es soviel ist, als vom Herrn verlassen sein. Sterben bedeutet im geistigen Sinn, im Bösen und daraus im Falschen sein, und deshalb in Verdammnis: Nr. 5407, 6119, 7494; und wenn gesagt wird "sterben durch die Hand Jehovahs", so bedeutet es, verlassen sein vom Herrn, denn die von Ihm verlassen werden, d.h., die Ihn verlassen, stürzen sich in Böses und in das Falsche aus demselben, somit in Verdammnis; (daß Jehovah im Worte den Herrn bezeichnet, ist früher wiederholt nachgewiesen worden). Und aus der Bedeutung des Landes Ägypten, insofern es den Zustand der Anfechtungen bezeichnet, worüber Nr. 8401.

Daß diejenigen, die der geistigen Kirche angehören und durch die Söhne Israels vorgebildet werden, bevor sie vom Herrn befreit wurden, von denen angefochten wurden, die im Falschen aus dem Bösen waren und durch Pharao und die Ägypter vorgebildet werden, sehe man Nr. 6854, 6914, 7474, 7828, 7932, 8018, 8099, 8159, 8321.

8408. "Als wir bei den Fleischtöpfen saßen", 2. Mose 16/3, bedeutet das Leben nach Willkür, so wie sie es wünschten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Topfes, insofern er das bezeichnet, was das Gute enthält, und im entgegengesetzten Sinn (das Gefäß), welches das Böse enthält, worüber im Folgenden. Und aus der Bedeutung des Fleisches, insofern es das himmlische Eigene, somit das Gute, und im entgegengesetzten Sinn das Eigene des Menschen, somit das Böse bezeichnet, worüber auch folgen wird. Und weil durch Fleisch das Eigene bezeichnet wird, so bedeutet "sitzen bei den Fleischtöpfen" ein Leben nach Willkür, so wie man es wünschte; denn dieses Leben ist das Leben des Eigenen.

Der Topf bedeutet das Gefäß für das Gute und im entgegengesetzten Sinn das Gefäß für das Böse, weil das Fleisch, das in demselben gekocht wird, das Gute, und im entgegengesetzten Sinn das Böse bedeutet. Und weil der Topf solches bedeutet, bezeichnet er auch das Körperliche oder Natürliche des Menschen, indem dieses der Behälter (oder Gefäß) des Guten oder des Bösen ist. Daher wird im allgemeinen Sinn durch Topf der Mensch, und in einem noch allgemeineren das Volk oder die Stadt bezeichnet, und alsdann bedeutet das Fleisch das Gute oder das Böse in ihnen:

Hes.11/3,7: "Die Männer, die Ungerechtes denken und bösen Rat halten in dieser Stadt, sprechen: Es ist nicht an der Zeit (Häuser zu bauen); sie selbst (die Stadt) ist der Topf, wir sind das Fleisch, deswegen spricht der Herr Jehovih also: Eure Durchbohrten (Getöteten), die ihr in die Mitte der Stadt gelegt habt, sind das Fleisch, und sie ist der Topf": hier steht Topf für die Stadt oder das Volk in ihr, und Fleisch für das Böse; denn die Durchbohrten, die Fleisch genannt werden, sind die, bei denen das Gute und Wahre vertilgt worden: Nr. 4503.

Hes.24/3-6: "Mache ein Gleichnis wider das Haus des Aufruhrs, und sage zu ihnen: So spricht der Herr Jehovih: setze den Topf zu, setze ihn zu, und wirf auch Stücke hinein, alle guten Stücke, Lenden und Schulter, und fülle ihn mit auserlesenen Knochen; es spricht der Herr Jehovih: Wehe der Blutstadt, dem Topfe, in dem Schaum ist, und von dem der Schaum nicht weggegangen": hier steht Topf für die Stadt oder das Volk in ihr, bei dem das Böse der Entweihung des Guten ist. Das Gute, welches das Fleisch in ihr ist, sind Lenden und Schulter, das Böse ist der Schaum davon, die Entweihung des Guten ist der bleibende Schaum, daher sie auch Blutstadt genannt wird.

Jerem.1/11-14: "Jehovah sprach zu Jeremia: Was siehst du? Ich erwiderte: Ich sehe einen überwallenden Topf, dessen vordere Seite nach Norden steht. Dann sprach Jehovah: Von Norden her wird das Unglück ausbrechen über alle Bewohner des Landes": der überwallende Topf (steht) für das Volk, das von Falschheiten eingenommen war; Norden für das Sinnenhafte und Körperliche des Menschen, aus dem Böses hervorquillt. Es wird hier vom Ende der Kirche gehandelt, wenn das Äußerliche, somit das Sinnliche und Körperliche, und zugleich mit denselben das Falsche und Böse herrscht; denn die Kirche des Herrn geht allmählich vom Inneren zum Äußeren über und geht dann zugrunde.

Sach.14/20,21: "An jenem Tage wird auf den Schellen der Rosse stehen: dem Jehovah heilig, und die Töpfe im Hause Jehovahs werden sein wie die Schalen vor dem Altare; und jeder Topf in Jerusalem und in Juda wird Jehovah Zebaoth heilig sein, und alle Opfernden werden kommen und von denselben nehmen, und in ihnen kochen": hier wird von der Erlösung der Gläubigen gehandelt: die Gläubigen sind die Töpfe, so genannt wegen der Aufnahme des Guten vom Herrn, daher werden die Töpfe "dem Jehovah heilig" genannt. Die Schellen der Rosse, auf denen "heilig dem Jehovah" steht, sind die Wahrheiten, die dem Guten entsprechen.

Weil die Töpfe Aufnahmegefäße und Behälter des Guten bedeuten, deshalb waren sie auch wie die übrigen Altargefäße "aus Erz verfertigt": 2. Mose 38/3, Erz bedeutet nämlich das natürlich Gute: Nr. 425, 1551. Durch den Topf wird auch die Lehre bezeichnet, weil sie das Gute und Wahre der Kirche enthält. Die Lehre wird auch durch den Topf bezeichnet, in dem auf Befehl des Elisa ein Gemüse gekocht wurde für die Söhne der Propheten, wovon

2.Kön.4/38-42: "Elisa kehrte nach Gilgal zurück, als Hunger im Lande war, und die Söhne der Propheten vor ihm wohnten. Er sprach zu seinem Knaben: Setze den großen Topf zu und koche ein Gemüse für die Söhne der Propheten. Da ging einer hinaus auf das Feld, um Kräuter zu sammeln, und fand wilde Reben, und sammelte von denselben wilde Gurken (Koloquinten), und zerschnitt sie in den Gemüsetopf. Als sie aber von dem Gemüse aßen, riefen sie aus: Der Tod ist in dem Topfe, Mann Gottes; er aber sprach: So bringet Mehl her, und er warf es in den Topf und sprach: Schütte es aus vor den Leuten, daß sie essen: und alsdann war nichts Böses in dem Topfe". Man muß wissen, daß alle göttlichen Wunder solche Dinge in sich schließen, die sich auf das Reich des Herrn und die Kirche beziehen: Nr. 7337, 8364, und daß Elisa das Wort des Herrn vorbildet: Nr. 2762, und die Propheten die Lehre daraus: Nr. 2534, 7269; hieraus erhellt, was in betreff der Kirche vorgebildet wurde durch dieses Wunder, nämlich daß das verfälschte Gute der Kirche wieder zum Guten wurde durch das Wahre aus dem Worte. Hunger bedeutet Mangel an den Erkenntnissen des Wahren und Guten, der Topf bezeichnet die Lehre, das Gemüse das Gute der äußerlichen Gebräuche in der jüdischen Kirche, die Koloquinten von den wilden Reben bedeuten die Verfälschung, das Mehl bezeichnet das Wahre aus dem Worte: Nr. 2177, durch das jenes Verfälschte, das der Tod im Topfe ist, zum Guten wird.

Daß Töpfe die Behälter des Guten bedeuten, kommt daher, weil sie zu den Gefäßen im Haushalt gehörten, in denen die Speisen bereitet wurden, und durch die Speise und alle Arten derselben werden solche Dinge bezeichnet, welche die Seele ernähren, somit die Neigungen des Guten und Wahren: Nr. 681, 1480, 3114, 4792, 5147, 5293, 5340, 5342, 5576, 5410, 5915.

8409. Weil das Fleisch das Eigene in beiderlei Sinn bedeutet, und im höchsten Sinn das göttlich Eigene des Herrn, welches Sein Göttlich-Menschliches ist, somit das Gute Seiner Liebe gegen das ganze Menschengeschlecht, deshalb bedeutet Fleisch in dem Sinn, der sich auf den Menschen bezieht, das vom Eigenen des Herrn belebte Eigene, d.h. das Eigene des Herrn bei den Menschen, somit das Gute der Liebe zu Ihm. Über die Bedeutung des Fleisches in diesem Sinn sehe man Nr. 3813, 7850.

Im entgegengesetzten Sinn aber bedeutet Fleisch das Eigene des Menschen, somit das Böse der Selbstliebe, und daher die Begierde dieser Liebe, oder der Lüste: Nr. 999, 3813. Daß das Eigene des Menschen nichts als Böses ist, sehe man Nr. 210, 215, 694, 874-876, 987, 1043, 1044, 1047, 3812 E, 5660, 5786.

Daß das Fleisch das Eigene des Menschen bedeutet, somit das Böse jeder Art, erhellt auch aus folgenden Stellen:

Jes.49/26: "Und Ich will deine Dränger speisen mit ihrem eigenen Fleisch, und wie von Most sollen sie von ihrem eigenen Blute trunken werden": mit seinem Fleisch speisen bedeutet anfüllen mit seinem Bösen.

Jerem.17/5: "Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen verläßt, und hält Fleisch für seinen Arm, von Jehovah aber mit seinem Herzen zurückweicht": Fleisch halten für seinen Arm, bedeutet, der eigenen Macht vertrauen, daher ist auch "das Fleisch seines Armes essen", soviel als auf sich vertrauen: Jes.9/19.

Jes.31/3: "Ägypten ist ein Mensch und nicht Gott, und seine Rosse sind Fleisch, nicht Geist": die Rosse Ägyptens bedeuten die wißtümlichen Kenntnisse aus einem verkehrten Verständnis: Nr. 6125; Fleisch (steht) für das Tote, Geist für das Lebendige, daher werden die Söhne Ägyptens "stark an Fleisch" genannt: Hes.16/26.

Tod wird das Fleisch genannt wegen des Bösen, denn aus dem Bösen kommt der geistige Tod, der Geist aber wird das Lebendige genannt wegen des Guten, denn aus dem Guten kommt das geistige Leben. Daher kommt es, daß Fleisch und Geist einander entgegengestellt werden im Worte:

Joh.3/6: "Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch, und was aus dem Geiste geboren ist, das ist Geist".

Joh.6/63: "Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch ist nichts nütze; die Worte, die Ich zu euch rede, sind Geist und sind Leben".

1. Mose 6/3: "Jehovah sprach: Nicht wird Mein Geist den Menschen hinfort zurechtweisen, darum, daß er Fleisch ist": Fleisch bedeutet hier das Eigene des Menschen.

Matth.16/17: "Jesus sprach: Selig bist du, Simon, Jonas Sohn, denn Fleisch und Blut haben es (dir) nicht geoffenbart, sondern Mein Vater, der im Himmel ist".

Joh.1/12,13: "Allen, die Ihn aufnahmen, gab Er Macht Söhne Gottes zu sein, die an Seinen Namen glauben; die nicht aus dem Geblüte, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen eines Mannes, sondern aus Gott geboren sind": Wille des Fleisches (steht) für das Eigene des Willens, Wille eines Mannes für das Eigene des Verstandes, Söhne Gottes für die Wiedergeborenen und die, welche wiedergeboren werden; sie alle werden lebendig gemacht aus dem Eigenen des Herrn, welches das Fleisch und der Leib des Herrn, und das göttlich Gute selbst ist.

Weil Fleisch im entgegengesetzten Sinn das Eigene des Menschen, somit das Böse bedeutet, darum bedeutet es auch die Begehrlichkeit; denn das Leben des Fleisches, das dem Körper eigen ist, besteht nur in sinnlichen Vergnügungen, in Befriedigung der Begierden und Begehrlichkeit (oder böse Lust). Daß Fleisch die Begehrlichkeit (oder böse Lust) bedeutet, erhellt aus Folgendem:

3. Mose 11/4,6,18,20,33,34: "Und das Gesindel, das unter dem Volke war, hatte (böse) Gelüste, weshalb die Söhne Israels wiederum weinten und sprachen: Wer wird uns Fleisch zu essen geben? Nun aber ist unsere Seele trocken, (d.i. matt,) es ist nichts da, unsere Augen sehen nichts als dieses Man. Da sprach Jehovah zu Mose: Sage dem Volke: Heiliget euch auf morgen, da werdet ihr Fleisch essen; denn ihr habt geweint vor den Ohren Jehovahs und gesprochen: wer gibt uns Fleisch zu essen?, denn es ging uns besser in Ägypten. Jehovah wird euch Fleisch zu essen geben, einen ganzen Monat hindurch, bis es euch zur Nase herausgeht, und zum Ekel wird. Das Fleisch war noch zwischen ihren Zähnen, und noch nicht aufgezehrt, da entbrannte der Zorn Jehovahs über das Volk; und Jehovah schlug das Volk mit einer sehr großen Plage. Deshalb nannte man den Namen dieses Orts Gräber des Gelüstes (oder Lustgräber), weil man daselbst die lüsternen im Volke begrub".

Hieraus ergibt sich nun deutlich, was durch das Sitzen bei den Fleischtöpfen im Lande Ägypten bezeichnet wird, nämlich das Leben nach Willkür, so wie man es wünschte, somit das Leben des Eigenen.

8410. "Und unser Brot aßen bis zur Sättigung", 2. Mose 16/3, bedeutet, auf diese Weise könnten sie das Gute der Vergnügungen genießen, soviel sie wollten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von essen, insofern es die Aneignung bezeichnet, worüber Nr. 3168, 3513 E, 3596, 4745; und auch den Genuß: Nr. 7849. Aus der Bedeutung des Brotes, insofern es das Gute des himmlischen Lebens bezeichnet, und im entgegengesetzten Sinn das Gute des natürlichen Lebens, das vom himmlischen getrennt ist, somit das Gute der (sinnlichen) Vergnügungen; denn unter Brot wird im geistigen Sinn das Hauptsächliche (und Wichtigste) verstanden, was die Seele ernährt, und das geistige Leben derselben erhält. Daß dies aber das Gute der Liebe ist, erhellt aus dem himmlischen Leben, das einzig und allein aus diesem Guten besteht.

Aber im entgegengesetzten Sinn wird unter Brot das Hauptsächliche verstanden, das diejenigen ernährt, die in der Hölle sind, und das Leben derselben erhält; daß dies das Böse der Selbst- und Weltliebe ist, erhellt aus dem Leben der Hölle, das einzig und allein in diesem besteht. Dieses Böse ist für sie das Gute, denn nichts ist ihnen angenehmer und lieblicher.

Dies wird verstanden unter dem Guten der (sinnlichen) Vergnügungen, und aus der Bedeutung von "bis zur Sättigung", insofern es ausdrückt, soviel sie wollten, denn der Wille ist es, der mit Gutem gesättigt wird bei den Guten und mit Bösem bei den Bösen.

8411. "Denn ihr habt uns ausgeführt", 2. Mose 16/3, bedeutet, nachdem sie befreit worden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von ausführen, hier aus dem Lande Ägypten, insofern es soviel ist als befreien, nämlich aus dem Zustand der Anfechtungen.

8412. "In diese Wüste", 2. Mose 16/3, bedeutet den Zustand der Versuchungen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Wüste, insofern sie einen Zustand bezeichnet, in dem man Versuchungen zu erdulden hat, worüber Nr. 8098.

8413. "Um diese ganze Versammlung durch Hunger zu töten", 2. Mose 16/3, bedeutet, daß sie wegen Mangel an Freude und an Gutem umkommen würden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von töten, insofern es soviel ist, als des Lebens berauben, hier (das Leben), das aus der Freude und dem Guten hervorgeht, denn in diesem besteht das Leben des Menschen, worüber Nr. 3607, 6767; aus der Bedeutung der Versammlung, insofern sie diejenigen bezeichnet, die der geistigen Kirche angehören, worüber Nr. 7843, und aus der Bedeutung des Hungers, insofern er einen Mangel des Guten ausdrückt, worüber Nr. 5893; hier des Guten der Vergnügungen, das durch Brot bezeichnet wird: Nr. 8410; denn wenn das, was das geistige Leben oder das Leben des Geistes nährt, weggenommen wird, entsteht Hunger. Wie es sich damit verhält, soll mit wenigem gesagt werden:

Wenn das Gute der Liebtätigkeit, welches das geistige Leben ausmacht, eingeflößt werden soll, dann wird die Lust zu Vergnügungen entfernt, die das natürliche Leben ausgemacht hatte. Wenn diese Lust entfernt wird, gerät der Mensch in Versuchung; er glaubt nämlich, wenn ihm die Lust der Vergnügungen genommen werde, so werde er seines ganzen Lebens beraubt, denn sein natürliches Leben besteht in diesem Lustreiz oder Guten, wie er es nennt; aber er weiß nicht, daß, wenn dieses aus seinem Leben entfernt wird, ihm statt dessen vom Herrn ein geistiger Lustreiz und geistig Gutes eingeflößt wird.

Dieses Gute ist es, das durch Manna bezeichnet wird. Das erste Gute oder der erste Lustreiz wird verstanden unter Fleisch und Brot im Lande Ägypten und die Beraubung desselben unter dem Hunger.

Aber es ist wohl zu beachten, daß der Mensch, der wiedergeboren wird, nicht des Lustreizes der Vergnügungen des Leibes und der Seele beraubt wird, denn diesen Lustreiz genießt er nach der Wiedergeburt in vollem Maße, und vollständiger als vorher, jedoch in umgekehrter Weise: der Lustreiz der Vergnügungen bildete vor der Wiedergeburt das Ganze seines Lebens, nach der Wiedergeburt aber macht das Gute der Liebtätigkeit das Ganze seines Lebens aus, und dann dient der Lustreiz der Vergnügungen als Mittel und als unterste Grundlage, in die das geistig Gute mit seiner Glückseligkeit und Wonne ausläuft. Wenn daher die Ordnung umgekehrt werden soll, dann muß zuerst der Lustreiz der (sinnlichen) Vergnügungen sterben, und zunichte werden, und statt dessen wird ein neuer Lustreiz aus geistigem Ursprung eingeflößt.

8414. Vers 4,5: Und Jehovah sprach zu Mose: Siehe, Ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen, und das Volk soll hinausgehen und sammeln nach Bedarf Tag für Tag, damit Ich es versuche, ob es wandle in Meinem Gesetz oder nicht. Und es soll geschehen am sechsten Tage, da sollen sie zubereiten, was sie eingebracht haben, und es soll das Doppelte sein von dem, was sie täglich sammeln.

"Und Jehovah sprach zu Mose" bedeutet den Trost vom Herrn;

"siehe, Ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen" bedeutet das himmlisch Gute solle einfließen;

"und das Volk soll hinausgehen" bedeutet das Leben aus demselben;

"und sammeln nach Bedarf Tag für Tag" bedeutet fortwährend nach Bedürfnis;

"damit Ich es versuche" bedeutet, es müsse hierdurch an den Tag kommen;

"ob es wandle in Meinem Gesetz oder nicht" bedeutet, ob sie ein Leben des Wahren und Guten führen können;

"und es soll geschehen am sechsten Tage" bedeutet, am Ende eines jeden Zustandes;

"da sollen sie zubereiten, was sie eingebracht haben" bedeutet die Anordnung des angeeigneten Guten;

"und es soll das Doppelte sein von dem, was sie täglich sammeln" bedeutet, es müsse verbunden werden.

8415. "Und Jehovah sprach zu Mose", 2. Mose 16/4, bedeutet den Trost vom Herrn.

Dies erhellt aus dem Folgenden, denn die Worte, die Jehovah sprach, enthalten den Trost nach der Versuchung. Daß nach der Versuchung Trost eintrete, sehe man Nr. 8367, 8370.

8416. "Siehe, Ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen", 2. Mose 16/4, bedeutet, das himmlisch Gute solle einfließen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von regnen, insofern es den Segen bezeichnet, worüber Nr. 2445. Daß regnen den Segen bedeutet, kommt daher, daß der Regen vom Himmel herabfällt und das Land fruchtbar macht, wie das göttlich Gute und Wahre aus dem Himmel bei den Menschen ist und Segen bringt. Daraus kann erhellen, daß regnen im nächsten Sinn das Einfließen bezeichnet, denn alles Gute und Wahre vom Göttlichen fließt ein. Ferner aus der Bedeutung des Brotes, insofern es das himmlisch Gute ist, worüber im Folgenden.

8417. "Und das Volk soll hinausgehen", 2. Mose 16/4, bedeutet das Leben aus demselben.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gehen, insofern es das Leben bezeichnet, worüber Nr. 1293, 3335, 4882, 5493, 5605; ebenso hier hinausgehen, insofern es soviel ist als gehen, um Manna zu sammeln.

Über die Bedeutung von gehen, daß es nämlich das Leben bezeichnet, sehe man auch unten Nr. 8420.

8418. "Und sammeln nach Bedarf Tag für Tag", 2. Mose 16/4, bedeutet fortwährend nach Bedürfnis.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sammeln, insofern es soviel ist als aufnehmen, denn wenn regnen den Einfluß bedeutet, nämlich des Guten vom Göttlichen, dann bedeutet sammeln das Aufnehmen, weil sich beides entspricht. Aus der Bedeutung des Bedarfs, insofern er die Sache bezeichnet von der die Rede ist, hier Brot oder Manna aus dem Himmel; und aus der Bedeutung Tag für Tag, insofern es ausdrückt, fortwährend nach Bedürfnis.

Fortwährend wird gesagt, weil sie es täglich erhielten; daß täglich fortwährend bedeutet, sehe man Nr. 2838; und nach Bedürfnis wird gesagt, weil sie so viel sammelten, als sie täglich bedurften, und nicht mehr, für jeden nämlich einen Gomer.

8419. "Damit Ich es versuche", 2. Mose 16/4, bedeutet, es müsse hierdurch an den Tag kommen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von versuchen, insofern es hier soviel ist als erforschen, denn es folgt, ob es wandle in Meinem Gesetz oder nicht.

8420. "Ob es wandle in Meinem Gesetz oder nicht", 2. Mose 16/4, bedeutet, ob sie ein Leben des Wahren und Guten führen können.

Dies erhellt aus der Bedeutung von wandeln, insofern es soviel ist als Leben, worüber Nr. 519, 1794; und aus der Bedeutung des Gesetzes, insofern es das Wort bezeichnet, worüber Nr. 2606, 3382, 6752; und weil es das Wort ist, so ist es auch das göttlich Wahre: Nr. 7463; also auch die Lehre des Guten und Wahren. Daher wird durch wandeln im Gesetze Jehovahs bezeichnet, ein Leben des Wahren und Guten führen gemäß der Lehre.

Daß im Gesetz wandeln soviel ist, als nach dem Gesetz leben, ist jedem bekannt, weil in der gewöhnlichen Rede so gesagt wird. Hieraus kann erhellen, daß wandeln leben ist; dann auch, daß schon in dem Worte "wandeln" die Bedeutung des geistigen Sinnes liegt, ebenso auch in vielen anderen Ausdrücken. Dies kommt aber nur aus dem Einfließen der geistigen Welt in die Denkvorstellungen, und dadurch in die Worte; denn wer würde ohne jenen Einfluß jemals statt leben "wandeln" sagen, z.B. wandeln im Gesetze, in den Satzungen, in den Geboten, in der Furcht Gottes? Ebenso verhält es sich mit gehen, insofern es leben bedeutet, worüber Nr. 8417; wie auch mit reisen, fortschreiten, in der Fremde leben. Daß diese Ausdrücke ein Leben bezeichnen, kommt daher, weil es in der geistigen Welt keine Räume gibt, sondern statt derselben Lebenszustände: Nr. 2625, 2684, 2837, 3356, 3387, 4321, 4882,5605, 7381.

8421. "Und es soll geschehen am sechsten Tage", 2. Mose 16/5, bedeutet, am Ende eines jeden Zustandes.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Tages, insofern er einen Zustand bezeichnet, worüber Nr. 23, 487, 488, 493, 2788, 3462, 3785, 4850, 7680; und aus der Bedeutung des sechsten, insofern er das Ende des Zustandes bezeichnet. Der sechste Tag bedeutet aber das Ende des Zustandes, weil sieben Tage oder eine Woche eine vollständige Periode oder einen vollen Zustand bedeuten: Nr. 2044, 3845, 6508; deshalb bedeutet der Tag, der dem siebenten vorausgeht, oder der sechste Tag das Ende dieses Zustands, und der folgende Tag oder der achte den Anfang irgendeines Zustands: Nr. 2044, 8400.

8422. "Da sollen sie zubereiten, was sie eingebracht haben", 2. Mose 16/5, bedeutet, die Anordnung des angeeigneten Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von zubereiten, wenn es von dem angeeigneten Guten gesagt wird, insofern es die Anordnung bezeichnet; und aus der Bedeutung von "was sie eingebracht haben", wenn Manna darunter verstanden wird, das das Gute bedeutet, insofern es das Gute bezeichnet, das angeeignet war. Das Sammeln des Manna an jedem Tage bedeutet die Aufnahme des Guten, und das Essen desselben die Aneignung; daher bedeutet zubereiten, was sie eingebracht hatten, die Anordnung des angeeigneten Guten. Diese Anordnung geschieht aber vom Herrn am Ende eines jeden Zustandes, der durch den sechsten Tag bezeichnet wird. Auf die Anordnung folgt dann die Verbindung, die durch den siebenten Tag bezeichnet wird.

8423. "Und es soll das Doppelte sein von dem, was sie täglich sammeln", 2. Mose 16/5, bedeutet, daß es verbunden werden müsse.

Dies erhellt aus der Bedeutung von doppelt sein, insofern es ausdrückt, verbunden werden. Dies wird aber durch das Doppelte bezeichnet, weil zwei eine Verbindung ausdrückt, worüber Nr. 1686, 3519, 5194; und aus der Bedeutung von sammeln, insofern es soviel ist als aufnehmen, wie Nr. 8418; und aus der Bedeutung von täglich, oder an jedem Tage, insofern es soviel ist als fortwährend, wie Nr. 8418.

Zwei bedeutet Verbindung, weil alles im Universum sich auf zwei Dinge bezieht, nämlich auf das Gute und Wahre, oder was das gleiche, auf Liebe und Glaube; denn das Gute ist Sache der Liebe und das Wahre Sache des Glaubens. Daher sind auch zwei Dinge im Menschen, die sein Leben ausmachen, nämlich der Wille und der Verstand. Der Wille bei dem Menschen ist gebildet zur Aufnahme des Guten oder der Liebe, und der Verstand zur Aufnahme des Wahren oder des Glaubens. Die Verbindung dieser beiden wird Ehe genannt, denn wenn diese beiden miteinander verbunden sind, verhalten sie sich wie Ehegenossen: sie lieben sich gegenseitig, empfangen und gebären; die Kinder derselben werden Früchte genannt.

Hieraus ergibt sich nun deutlich, warum zwei oder das Doppelte eine Verbindung bedeutet, denn ohne die Verbindung dieser beiden wird nirgends etwas geboren oder hervorgebracht.

Ich will noch hinzufügen, daß man hieraus deutlich erkennen kann, daß der Glaube ohne Liebe oder Liebtätigkeit keine Frucht hervorbringen kann, sondern daß die Frucht aus der Verbindung beider hervorgehen muß.

8424. Vers 6-8: Und Mose und Aharon sprachen zu allen Söhnen Israels: Am Abend sollt ihr erkennen, daß Jehovah euch ausgeführt hat aus dem Lande Ägypten. Und am Morgen sollt ihr sehen die Herrlichkeit Jehovahs, weil Er selbst gehört hat euer Murren gegen Jehovah; denn was sind wir, daß ihr gegen uns murret? Und Mose sprach: Jehovah wird euch am Abend Fleisch zu essen geben, und Brot am Morgen zur Sättigung; denn Jehovah hat euer Murren gehört, mit dem ihr wider Ihn gemurret habt, was sind wir? Nicht wider uns ist euer Murren, sondern wider Jehovah.

"Und Mose und Aharon sprachen zu allen Söhnen Israels" bedeutet die Belehrung durch das göttlich Wahre;

"am Abend sollt ihr erkennen, daß Jehovah euch ausgeführt hat aus dem Lande Ägypten" bedeutet, am Ende des früheren Zustandes werde ihnen die Offenbarung gegeben, daß sie befreit seien;

"und am Morgen sollt ihr sehen die Herrlichkeit Jehovahs" bedeutet, bei Anfang eines neuen Zustandes werde die Ankunft des Herrn stattfinden;

"weil Er selbst gehört hat euer Murren" bedeutet ihre Klagen würden aufhören;

"gegen Jehovah; denn was sind wir, daß ihr gegen uns murret" bedeutet, daß diese (Klagen) wider das Göttliche seien, nicht wider diejenigen, die es vorbildlich darstellten;

"und Mose sprach" bedeutet die Belehrung;

"Jehovah wird euch am Abend Fleisch zu essen geben" bedeutet, am Ende des Zustandes werde das Gute durch den Lustreiz desselben angeeignet werden;

"und Brot am Morgen zur Sättigung" bedeutet, zu Anfang des neuen Zustandes würden sie so viel Gutes haben, als sie aufnehmen könnten;

"denn Jehovah hat euer Murren gehört" bedeutet, dadurch würden die Klagen aufhören;

"mit dem ihr wider Ihn gemurret habt" bedeutet, dieselben seien wider das Göttliche gewesen,

"was sind wir? Nicht wider uns ist euer Murren" bedeutet, nicht wider diejenigen, die das Göttliche vorbildlich darstellten;

"sondern wider Jehovah" bedeutet, daß sie sich künftighin davor hüten sollten.

8425. "Und Mose und Aharon sprachen zu allen Söhnen Israels", 2. Mose 16/6, bedeutet die Belehrung durch das göttlich Wahre.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, wenn es sich handelt von dem, was von Jehovah befohlen wurde für die, welche der geistigen Kirche angehören, insofern es dann eine Belehrung ist, worüber Nr. 7769, 7793, 7825, 8041; aus der vorbildlichen Bedeutung von Mose und Aharon, insofern sie das göttlich Wahre darstellen, Mose das innere und Aharon das äußere, worüber Nr. 7009, 7089, 7382; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, insofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen, worüber Nr. 6426, 6637, 6862, 6868, 7035, 7062, 7198, 7201, 7215, 7223.

8426. "Am Abend sollt ihr erkennen, daß Jehovah euch ausgeführt hat aus dem Lande Ägypten", 2. Mose 16/6, bedeutet, am Ende des ersten Zustandes werde ihnen die Offenbarung gegeben, daß sie befreit seien.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Abends, insofern er das Ende des vorhergehenden Zustandes bezeichnet, worüber folgen wird; aus der Bedeutung von erkennen, insofern es soviel ist, als geoffenbart werden, denn was Jehovah zu erkennen gibt, wird Offenbarung genannt; und aus der Bedeutung von ausführen, insofern es heißt befreit werden, wie oft im vorigen, hier von den Anfechtungen, die durch das Land Ägypten bezeichnet werden: Nr. 7278.

"Am Abend" bedeutet das Ende des vorhergehenden Zustandes, weil die Zustandsveränderungen im anderen Leben sich wie die Tageszeiten in der Welt verhalten, nämlich wie Morgen, Mittag, Abend und Nacht oder Dämmerung, und wiederum Morgen. Man muß wissen, daß in der geistigen Welt fortwährend Veränderungen der Zustände eintreten, und daß alle, die sich dort befinden, dieselben durchmachen. Der Grund ist, damit sie beständig vervollkommnet werden, denn ohne Zustandswechsel, oder ohne die der Ordnung nach beständig aufeinanderfolgenden Veränderungen können die, welche sich dort befinden, nicht vervollkommnet werden. Die Zustandswechsel, die der Ordnung nach aufeinanderfolgen, wie die Tageszeiten und Jahreszeiten, kehren niemals ganz als dieselben wieder, sondern in verschiedener Weise. Der Anfang eines jeden Zustandes entspricht dem Morgen auf Erden, und wird auch mehrmals im Worte unter Morgen verstanden, hingegen das Ende eines jeden Zustandes entspricht dem Abend, und wird auch öfters im Worte Abend genannt. Wenn Morgen ist, dann sind sie in der Liebe, wenn Mittag im Lichte oder im Wahren, wenn aber der Abend eintritt im Dunkeln in Ansehung des Wahren, und im Lustreiz der natürlichen Liebe; dieser Lustreiz ist es, der durch die Wachteln bezeichnet wird, die sie am Abend erhielten: 2. Mose 16/13, das Gute aber wird durch das Manna bezeichnet, das sie an jedem Morgen erhielten: 2. Mose 16/13-15.

Hieraus kann erhellen, was Abend bedeutet, nämlich das Ende des Zustandes der Sache, von der es sich handelt, daher auch das Ende des Zustandes einer Kirche. Man sehe jedoch, was im vorigen über die Bedeutung des Abends nachgewiesen worden ist, daß es im anderen Leben Wechsel der Zustände gibt, wie in der Welt Wechsel der Zeiten: Nr. 5672, 5962, 6110. Daß der Abend das Ende der früheren Kirche und der Morgen den Anfang einer neuen bedeutet, sehe man Nr. 2323, 7844; daß es im Himmel einen Abend und eine Dämmerung vor dem Morgen gebe, aber keine Nacht, wie in der Hölle: Nr. 6110.

8427. "Und am Morgen sollt ihr sehen die Herrlichkeit Jehovahs", 2. Mose 16/7, bedeutet, bei Anfang eines neuen Zustandes werde die Ankunft des Herrn stattfinden.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Morgens, insofern er den Anfang eines neuen Zustandes bezeichnet, worüber Nr. 8426; und aus der Bedeutung der Herrlichkeit Jehovahs, insofern sie die Gegenwart und Ankunft Desselben bezeichnet.

Die Herrlichkeit bedeutet aber die Gegenwart und Ankunft des Herrn, weil Herrlichkeit im höchsten Sinn das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre bezeichnet, und das göttlich Wahre vor den Augen der Engel als Licht und Glanz von der Sonne, die der Herr ist, erscheint. Daß die Herrlichkeit das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre bedeutet, sehe man Nr. 5922, 8267; und daß sie die Einsicht und Weisheit vom göttlich Wahren bezeichnet: Nr. 4809; und deshalb auch den inneren Sinn des Wortes, weil er das göttlich Wahre in der Herrlichkeit ist: Nr. 5922.

Es wird gesagt, daß sie am Morgen die Herrlichkeit Jehovahs sehen sollten, weil der Aufgang der Sonne und das Licht aus ihr, das im Himmel das äußere und innere Gesicht der Engel erleuchtet, und folglich auch die Gegenwart und Ankunft des Herrn, Der im Himmel als Sonne ist, der Morgenzeit auf Erden entspricht, und hier durch Morgen bezeichnet wird. Dieses Licht aus der Sonne, welches das vom Herrn hervorgehende göttlich Wahre ist, und somit der Herr selbst, ist die Herrlichkeit. Hieraus erhellt, daß durch die Herrlichkeit die Gegenwart und Ankunft des Herrn bezeichnet wird. Daß diese durch Herrlichkeit bezeichnet werden, ergibt sich auch aus mehreren Stellen im Worte:

2. Mose 24/15-18: "Eine Wolke bedeckte den Berg, und die Herrlichkeit Jehovahs ruhte auf dem Berge Sinai, und die Wolke bedeckte ihn sechs Tage, das Ansehen der Herrlichkeit Jehovahs war wie verzehrendes Feuer auf dem Gipfel des Berges vor den Augen der Söhne Israels": es ist klar, daß die Gegenwart Jehovahs, d.h. des Herrn, die wie eine Wolke und wie Feuer auf dem Berge erschien, hier die Herrlichkeit Jehovahs genannt wird.

2. Mose 40/34,35: "Die Wolke bedeckte das Versammlungszelt, und die Herrlichkeit Jehovahs erfüllte die Stiftshütte, auch konnte Moses nicht eintreten in das Versammlungszelt, weil die Wolke auf demselben ruhte, und die Herrlichkeit Jehovahs die Stiftshütte erfüllte": auch hier wird die Gegenwart des Herrn, die als eine Wolke erschien, Herrlichkeit genannt.

4. Mose 14/10-12: "Die Herrlichkeit Jehovahs erschien im Versammlungszelt vor allen Söhnen Israels"; desgleichen 4. Mose 16/19; 27/7.

1.Kön.8/10,11: "Es erfüllte eine Wolke das Haus Jehovahs, so daß die Priester nicht stehen konnten, ihren Dienst zu verrichten vor der Wolke, denn die Herrlichkeit Jehovahs erfüllte das Haus Jehovahs".

Joh.Offenb.15/8: "Und der Tempel ward erfüllt mit Rauch von der Herrlichkeit Gottes und von Seiner Kraft, so daß niemand hineingehen konnte in den Tempel".

Joh.Offenb.21/10,11,23: "Und er zeigte mir die große Stadt, das heilige Jerusalem, herabsteigend aus dem Himmel von Gott, und erfüllt von der Herrlichkeit Gottes; und die Stadt bedarf nicht der Sonne, noch des Mondes, daß sie in ihr leuchten, denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm": hier bedeutet die Herrlichkeit Gottes offenbar das Licht vom Herrn, welches das von Ihm ausgehende göttlich Wahre ist, somit die Gegenwart des Herrn, denn in dem Wahren, das vom Herrn ausgeht, ist Er gegenwärtig.

Daß die Herrlichkeit Jehovahs Seine Gegenwart bedeutet, erhellt auch:

2. Mose 33/18-23: "Mose sprach zu Jehovah: Zeige mir doch Deine Herrlichkeit! Er sprach zu ihm: Ich will alles Gute an dir vorübergehen lassen, und wenn vorübergehen wird Meine Herrlichkeit, so will Ich dich in eine Kluft des Felsens stellen, und will Meine Hand über dich decken, bis Ich vorübergegangen sein werde; wenn Ich aber Meine Hand wegziehen werde, wirst du Mich von hinten sehen, Mein Angesicht aber kann man nicht sehen": auch hier bedeutet die Herrlichkeit Jehovahs offenbar seine Gegenwart.

Matth.24/3,30: "Die Jünger sprachen zu Jesu: Sage uns, welches wird das Zeichen Deiner Ankunft sein? Jesus sprach: Alsdann wird das Zeichen des Menschensohnes erscheinen, und sie werden kommen sehen den Menschensohn auf den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit": es wird hier gehandelt von der letzten Zeit der früheren und dem Anfang einer neuen Kirche. Der Menschensohn bedeutet das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre, die Wolken des Himmels das Wort im Buchstabensinn, die Kraft und Herrlichkeit den inneren Sinn, somit das göttlich Wahre, das alsdann erscheinen wird. Die Ankunft des Herrn bedeutet die Anerkennung des göttlich Wahren von denen, die der neuen Kirche angehören, und die Verleugnung von seiten derer, die der alten Kirche angehören; man sehe Nr. 4060.

Daß der Herr in Ansehung des göttlich Wahren die Herrlichkeit sei, erhellt bei Jes.40/3,5: "Die Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg Jehovahs, es wird sich offenbaren die Herrlichkeit Jehovahs, sehen wird es alles Fleisch zugleich": hier vom Herrn, Der die Herrlichkeit ist.

Joh.1/14: "Das Wort ward Fleisch, und wohnte unter uns, und wir sahen Seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit".

Joh.12/41: "So sprach Jesaja, als er Seine Herrlichkeit sah, und von Ihm redete": hier Herrlichkeit für den Herrn.

4. Mose 14/21: "So wahr Ich lebe, und die Herrlichkeit Jehovahs die ganze Erde erfüllen wird": hier die Herrlichkeit Jehovahs für die Ankunft des Herrn und die Erleuchtung durch das göttlich Wahre, das von Ihm ist.

Die Herrlichkeit bedeutet das Göttliche des Herrn bei Jes.42/8: "Ich, Jehovah, das ist Mein Name, und Meine Herrlichkeit will Ich keinem anderen geben".

Mark.8/38: "Wann des Menschen Sohn kommen wird in der Herrlichkeit Seines Vaters mit Seinen heiligen Engeln".

Luk.24/26: "So mußte Christus leiden und eingehen in Seine Herrlichkeit".

Weil durch die Herrlichkeit Jehovahs der Herr in Ansehung des göttlich Wahren bezeichnet wird, darum wird auch durch Herrlichkeit die göttliche Weisheit und Einsicht bezeichnet, die dem göttlich Wahren vom Herrn angehört. Die Weisheit und Einsicht vom Göttlichen wird verstanden unter der Herrlichkeit bei Hes.1/28; 8/4; 9/3; 10/4,18,19; 11/22,23; und sie wird daselbst wie durch einen Regenborgen vorgebildet, wie er in einer Wolke sich zeigt.

8428. "Weil Er selbst gehört hat euer Murren", 2. Mose 16/7, bedeutet, ihre Klagen würden aufhören.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hören, wenn von Jehovah die Rede ist, insofern es soviel ist als sich erbarmen und Hilfe schaffen, somit, daß die Klagen aufhören werden; und aus der Bedeutung des Murrens, insofern es die Betrübnis über das Herbe der Versuchung, und daher auch die Klagen bezeichnet, worüber Nr. 8351.

8429. "Gegen Jehovah; denn was sind wir, daß ihr gegen uns murret?", 2. Mose 16/7, bedeutet, daß sie wider das Göttliche waren, nicht wider diejenigen, die es vorbildeten.

Dies erhellt daraus, daß Jehovah das Göttliche ist, hier das göttlich Wahre, das Mose und Aharon vorbildlich darstellten; und aus der Bedeutung des Murrens, insofern es die Klage bezeichnet, wie Nr. 8428; und weil gesagt wird, sie hatten wider Jehovah gemurret, und nicht wider Mose und Aharon, so wird damit bezeichnet, daß es wider das göttlich Wahre gerichtet sei, das durch Mose und Aharon vorgebildet wird, Nr. 8425 und nicht wider diejenigen, die es vorbildlich darstellen, weshalb es auch heißt: "Was sind wir? nicht wider uns ist euer Murren"; denn die Person, die das Göttliche vorbildlich darstellt, ist verhältnismäßig nichts.

Überdies murren diejenigen, die gegen eine Person murren, die das Göttliche vorbildet, wenn sie aus dem Göttlichen redet, nicht wider die Person, sondern wider das Göttliche.

8430. "Und Mose sprach", 2. Mose 16/8, bedeutet die Belehrung, wie Nr. 8425.

8431. "Jehovah wird euch am Abend Fleisch zu essen geben", 2. Mose 16/8, bedeutet, am Ende des Zustandes werde das Gute durch den Lustreiz desselben angeeignet werden.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Abends, insofern er das Ende eines Zustandes bezeichnet, worüber Nr. 8426; aus der Bedeutung des Fleisches, insofern es das lebendig gemachte Eigene bezeichnet, oder das himmlische Eigene, das dem Menschen vom Herrn gegeben wird, somit das Gute der Liebe, worüber Nr. 148, 149, 780, 3813, 7850, 8409; hier aber das Gute des Glaubens, weil es das Fleisch von Vögeln oder Geflügel war, Wachteln (Seluv) genannt; denn Geflügel bedeutet das Geistige oder was Sache des Glaubens ist; daher wird durch das Fleisch desselben ein solches Gute bezeichnet; hier das Gute des natürlichen Menschen oder der Lustreiz (desselben).

Man merke wohl, daß Manna das Gute des inneren oder geistigen Menschen bedeutet, Wachteln dagegen das Gute des äußeren oder natürlichen Menschen, das Lustreiz (jucundum) genannt wird. Daß diese Dinge solches bedeuten, ergibt sich daraus, daß das Manna zur Zeit des Morgens gegeben wurde, die Wachteln hingegen zur Abendzeit. Daß es zur Zeit des Morgens gegeben wurde, bedeutet das geistig Gute, und daß es zur Abendzeit gegeben wurde, bedeutet das natürlich Gute oder den Lustreiz, denn der Zustand des Morgens tritt im anderen Leben ein, wenn das geistig Gute oder das Innere des Menschen im hellen (Lichte), und das natürlich Gute oder das Äußere des Menschen im Dunkeln ist; der Zustand des Abends dagegen, wenn das natürlich Gute oder das Äußere des Menschen im Hellen, das geistig Gute aber oder des Innere des Menschen im Dunkeln ist. Diese Wechsel folgen in dieser Weise aufeinander, damit der Mensch sich vervollkommne, besonders damit ihm das Gute angeeignet werde, das im Abendzustand durch den Lustreiz geschieht.

8432. "Und Brot am Morgen zur Sättigung", 2. Mose 16/8, bedeutet, zu Anfang des neuen Zustandes würden sie so viel Gutes haben, als sie aufnehmen könnten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Brotes, insofern es das Gute der Liebe bezeichnet, worüber Nr. 2165, 2177, 3464, 3478, 3735, 3813, 4211, 4217, 4735, 4976, 5915, 8410; hier aber das Gute des Wahren, insofern es das Gute der geistigen Kirche ist, weil unter dem Brot das Manna verstanden wird, wovon im Folgenden. Aus der Bedeutung von früh oder am Morgen, insofern er den Anfang eines neuen Zustandes bezeichnet, wie Nr. 8427; und aus der Bedeutung von "zum satt werden oder bis zur Sättigung", insofern es ausdrückt, soviel man wolle, wovon Nr. 8410; hier soviel als sie aufnehmen könnten, denn das Gute vom Herrn wird nicht nach dem Maß gegeben, wie man wünscht, sondern nur in dem Maße, als man es aufnehmen kann; Böses hingegen wird gegeben, soviel man will.

8433. "Denn Jehovah hat euer Murren gehört", 2. Mose 16/8, bedeutet, dadurch würden die Klagen aufhören.

Dies erhellt aus Nr. 8428, wo die gleichen Worte.

8434. "Mit dem ihr wider Ihn gemurret habt" bedeutet, dieselben seien wider das Göttliche gewesen; und "was sind wir? Nicht wider uns ist euer Murren", 2. Mose 16/8, bedeutet, nicht wider diejenigen, die das Göttliche vorbildlich darstellten. Dies erhellt aus Nr. 8429, wo die gleichen Worte.

8435. "Sondern wider Jehovah", 2. Mose 16/8, bedeutet, daß sie sich künftighin davor hüten sollten.

Dies erhellt daraus, daß wiederholt gesagt wird, ihre Klagen seien wider Jehovah gewesen, d.h. wider das Göttliche; daher kommt es, daß unter diesen Worten nun zu verstehen ist, sie möchten sich künftighin vor solchen Klagen bei den Versuchungen hüten.

8436. Vers 9-12: Und Mose sprach zu Aharon: Sage der ganzen Gemeinde der Söhne Israels: Tretet herzu vor Jehovah, denn Er hat euer Murren gehört. Und es geschah, als Aharon zur ganzen Gemeinde der Söhne Israels redete, da blickten sie gegen die Wüste hin, und siehe, die Herrlichkeit Jehovahs erschien in einer Wolke. Und Jehovah redete zu Mose und sprach: Ich habe das Murren der Söhne Israels gehört; rede zu ihnen und sprich: Gegen Abend werdet ihr Fleisch essen und gegen Morgen werdet ihr euch sättigen mit Brot, und sollt erkennen, daß Ich Jehovah, euer Gott, bin.

"Und Mose sprach zu Aharon" bedeutet den Einfluß des göttlich Wahren, das unmittelbar vom Herrn ausgeht, durch das göttlich Wahre, das mittelbar (von Ihm) ausgeht;

"sage der ganzen Gemeinde der Söhne Israels" bedeutet die Belehrung;

"tretet herzu vor Jehovah" bedeutet den Zustand der Aufnahme und die Anwendung desselben;

"denn Er hat euer Murren gehört" bedeutet, wegen ihrer Betrübnis in der Versuchung, daß Er Hilfe bringen möge;

"und es geschah, als Aharon zur ganzen Gemeinde der Söhne Israels redete" bedeutet Belehrung vom Göttlichen durch den Einfluß;

"da blickten sie gegen die Wüste hin" bedeutet die Erinnerung an den Zustand der Versuchung, in dem sie gewesen;

"und siehe, die Herrlichkeit Jehovahs erschien in einer Wolke" bedeutet die Gegenwart des Herrn in dem Wahren, das zur Wahrnehmung geeignet war;

"und Jehovah redete zu Mose und sprach" bedeutet das vom Göttlichen des Herrn ausgehende Wahre, in dem die Gegenwart des Herrn;

"Ich habe das Murren der Söhne Israels gehört" bedeutet die Klagen wegen der Versuchung würden aufhören;

"rede zu ihnen und sprich" bedeutet Belehrung durch Einfluß;

"gegen Abend werdet ihr Fleisch essen" bedeutet, am Ende des Zustandes werde das Gute durch den Lustreiz desselben angeeignet werden;

"und gegen Morgen werdet ihr euch sättigen mit Brot" bedeutet, im Anfang des neuen Zustandes würden sie so viel Gutes haben, als sie aufnehmen könnten;

"und sollt erkennen, daß Ich Jehovah, euer Gott, bin" bedeutet, sie sollten erkennen, daß der Herr der alleinige Gott sei.

8437. "Und Mose sprach zu Aharon", 2. Mose 16/9, bedeutet den Einfluß des göttlich Wahren, das unmittelbar vom Herrn ausgeht, durch das göttlich Wahre, das mittelbar von Ihm ausgeht.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, wenn es vom göttlich Wahren geschieht, das unmittelbar vom Herrn ausgeht und durch Mose vorgebildet wird; durch das göttlich Wahre, das mittelbar ausgeht und durch Aharon vorgebildet wird, insofern es den Einfluß bezeichnet. Daß sprechen auch einfließen bedeutet, sehe man Nr. 5743, 6152, 6291, 7291, 7381, 8221, 8262; und daß Mose das unmittelbar vom Herrn ausgehende Wahre, und Aharon das mittelbar ausgehende vorbildet: Nr. 7009, 7010, 7089, 7382. Was das unmittelbar vom Herrn ausgehende und das mittelbar ausgehende Wahre sei, sehe man Nr. 7055, 7056, 7058.

8438. "Sage der ganzen Gemeinde der Söhne Israels", 2. Mose 16/9, bedeutet die Belehrung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, wenn es vom göttlich Wahren geschieht zu denen, die der Kirche angehören, über das, was geschehen solle infolge eines göttlichen Gebotes, insofern es eine Belehrung bezeichnet, wie auch Nr. 7186, 7267, 7304, 7380, 7517, 8127; und aus der Bedeutung der Gemeinde der Söhne Israels, insofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnet, worüber Nr. 7843.

8439. "Tretet herzu vor Jehovah", 2. Mose 16/9, bedeutet den Zustand der Aufnahme und die Anwendung desselben.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "vor Jehovah treten", insofern es den Einfluß bezeichnet, worüber Nr. 8159, und daher auch die Aufnahme; denn die Aufnahme ist das Entgegenkommen für den Einfluß, weil beides sich gegenseitig entspricht. Inwieweit der Mensch den göttlichen Einfluß aufnimmt, insoweit nähert er sich Ihm, wie man sagt. Das Herzutreten vor Jehovah ist im geistigen Sinn nichts anderes, denn es geschieht durch Glaube und Liebe, und weil sowohl der Glaube als die Liebe von Jehovah ist, d.h. vom Herrn, darum bedeutet auch das Herzutreten vor Ihn die Aufnahme des von Ihm einfließenden Guten und Wahren.

Daß es auch die Anwendung desselben bezeichnet, kommt daher, daß die Aufnahme nichts Wirkliches ist, wenn sie nicht zugleich Anwendung ist, nämlich zu einer Nutzleistung, denn der Einfluß vom Göttlichen geht zuerst in die Wahrnehmung, die Sache des Verstandes beim Menschen ist, von da in den Willen, und dann in die Handlung über, d.h. in ein gutes Werk, das die Nutzleistung ist, und hier endigt er. Wenn der Einfluß des Guten und Wahren vom Herrn diesen Weg durchmacht, dann wird das Gute und Wahre dem Menschen angeeignet, denn dann geht der Einfluß bis in das Letzte der Ordnung, d.h. bis in das Letzte der Natur, wohin aller göttliche Einfluß strebt. Der Mensch, bei dem der göttliche Einfluß so eindringt, kann ein Weg zum Himmel genannt werden.

Hieraus kann nun erhellten, daß durch Herzutreten vor Jehovah der Zustand der Aufnahme und Anwendung desselben bezeichnet wird. Dieser Zustand der Aufnahme des Guten wird durch das Manna, und der des Lustreizes durch Wachteln bezeichnet.

8440. "Denn Er hat euer Murren gehört", 2. Mose 16/9, bedeutet, wegen ihrer Betrübnis in der Versuchung, daß Er Hilfe schaffen möge.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hören, wenn von Jehovah die Rede ist, insofern es soviel ist, als sich erbarmen und Hilfe schaffen, daher auch aufhören lassen, worüber Nr. 8428; und aus der Bedeutung des Murrens, insofern es die Betrübnis (oder den Schmerz) in der Versuchung und die Klage bezeichnet, worüber Nr. 8351, 8428, 8433.

8441. "Und es geschah, als Aharon zur ganzen Gemeinde der Söhne Israels redete", 2. Mose 16/10, bedeutet Belehrung vom Göttlichen durch den Einfluß.

Dies erhellt aus der Bedeutung von reden, wenn es vom Göttlichen geschieht durch das mittelbar vom Herrn ausgehende Wahre, das durch Aharon vorgebildet wird, insofern es eine Belehrung durch Einfließen bezeichnet; denn der göttliche Einfluß geht in das Wahre beim Menschen, das ihm gelehrt worden ist. Daß reden Einfließen bedeutet, sehe man Nr. 2951, 5481, 5797, 7270, 8128; und daß es eine Belehrung bezeichnet: Nr. 7226, 7241. Und aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, insofern er das mittelbar vom Herrn ausgehende Wahre darstellt, worüber Nr. 7009, 7382.

8442. "Da blickten sie gegen die Wüste hin", 2. Mose 16/10, bedeutet die Erinnerung an den Zustand der Versuchung, in dem sie gewesen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von auf etwas hinblicken, insofern es ein Denken und Überlegen bezeichnet, worüber Nr. 7341, daher auch eine Erinnerung, denn derjenige, der denkt und erwägt, erinnert sich auch; und aus der Bedeutung der Wüste, insofern sie den Zustand bezeichnet, in dem man Versuchungen zu bestehen hat, worüber Nr. 6828, 8098.

8443. "Und siehe, die Herrlichkeit Jehovahs erschien in einer Wolke", 2. Mose 16/10, bedeutet die Gegenwart des Herrn in dem Wahren, das zur Wahrnehmung geeignet ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Herrlichkeit Jehovahs, insofern sie die Gegenwart und Ankunft des Herrn bezeichnet, worüber Nr. 8427; und aus der Bedeutung der Wolke, insofern sie den Buchstabensinn des Wortes bezeichnet, worüber in der Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18 und Nr. 4391, 5922, 6343 E, 6752, 8106, somit auch das Wahre, das für die Fassungskraft geeignet ist; denn das Wort im Buchstaben ist ein solches Wahres. Aber die Herrlichkeit, die in der Wolke ist, bedeutet das göttlich Wahre, das noch nicht so für die Wahrnehmung geeignet ist, weil es erhaben ist über die Sinnestäuschungen und Scheinbarkeiten, somit bezeichnet sie auch den inneren Sinn des Wortes: Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18, Nr. 5922, 8427. Die Herrlichkeit bezeichnet aber den inneren Sinn des Wortes, weil in diesem Sinn von der Kirche und dem Reich des Herrn gehandelt wird, und im höchsten Sinn vom Herrn selbst; in diesem Sinn bedeutet sie auch das eigentlichste göttlich Wahre.

Das göttlich Wahre hat nicht eine, sondern viele Abstufungen: das göttlich Wahre in seiner ersten und auch in seiner zweiten Abstufung ist das, welches unmittelbar vom Herrn ausgeht. Dieses geht über die Fassungskraft der Engel hinaus.

Das göttlich Wahre im dritten Grade, wie es im innersten oder dritten Himmel ist, ist von der Art, daß der Mensch nichts davon erfassen kann.

Das göttlich Wahre in der vierten Abstufung ist so beschaffen, wie es in der Mitte oder im zweiten Himmel ist, und auch dieses kann von keinem Menschen verstanden werden.

Das göttlich Wahre aber in der fünften Abstufung ist so, wie es im untersten oder ersten Himmel ist. Dieses kann einigermaßen von dem Menschen, jedoch nur von einem erleuchteten, erfaßt werden, gleichwohl aber ist es von der Art, daß ein großer Teil desselben nicht durch menschliche Worte ausgedrückt werden kann, und wenn es in die Vorstellungen fällt, bewirkt es die Fähigkeit, inne zu werden und auch zu glauben, daß es sich so verhalte.

Hingegen das göttlich Wahre in seiner sechsten Abstufung ist von der Art, wie es bei dem Menschen ist, und für die Fassungskraft desselben geeignet, somit ist es der Buchstabensinn des Wortes. Dieser Sinn oder dieses Wahre wird durch die Wolke vorbildlich dargestellt, und die inneren Wahrheiten durch die Herrlichkeit in der Wolke. Daher kommt es, daß Jehovah, d.h. der Herr so oft dem Mose und den Söhnen Israels in einer Wolke erschien, z.B.: 2. Mose 24/15,16; 40/34,35; 1.Kön.8/10,11; Matth.24/30 und anderwärts. Die Erscheinung des Herrn geschieht somit durch das göttlich Wahre und ist auch das göttlich Wahre.

Daß die Wolke das für die Wahrnehmung geeignete Wahre bezeichnet, kommt von den vorbildlichen Darstellungen im anderen Leben: hier erscheint die Engelsrede der oberen Himmel denen, die unterhalb sind, wie ein Licht, und auch wie ein Glanz aus dem Lichte, aber die Rede der Engel des unteren Himmels erscheint wie eine helle Wolke in verschiedenen Formen, dicht oder durchsichtig, je nach der Beschaffenheit der Wahrheiten. Hieraus kann man erkennen, daß durch die in der Wolke erscheinende Herrlichkeit Jehovahs die Gegenwart des Herrn in dem für die Wahrnehmung geeigneten Wahren bezeichnet wird.

8444. "Und Jehovah redete zu Mose und sprach", 2. Mose 16/11, bedeutet das vom Göttlichen des Herrn ausgehende Wahre, in dem die Gegenwart des Herrn ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung von reden, insofern es Einfluß und Belehrung bezeichnet, wie Nr. 8441; aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, insofern er das vom Göttlichen des Herrn ausgehende Wahre darstellt, worüber Nr. 6752, 6771, 6827, 7010, 7014, 7089, 7382. Die Gegenwart des Herrn im Wahren vom Göttlichen wird dadurch bezeichnet, daß Jehovah mit Mose aus einer Wolke redete, in der die Herrlichkeit Jehovahs erschien, denn die Herrlichkeit Jehovahs ist die Gegenwart des Herrn in dem von Ihm ausgehenden Wahren: Nr. 8427.

8445. "Ich habe das Murren der Söhne Israels gehört", 2. Mose 16/12, bedeutet, die Klagen wegen der Versuchung würden aufhören, wie Nr. 8428, 8433, wo die gleichen Worte.

8446. "Rede zu ihnen und sprich", 2. Mose 16/12, bedeutet Belehrung durch Einfluß.

Dies erhellt aus der Bedeutung von reden in den historischen Teilen des Wortes, insofern es eine Belehrung bezeichnet, wie Nr. 8014; und von sprechen, insofern es den Einfluß bedeutet: Nr. 6291, 7291, 7381, 8221, 8262.

8447. "Gegen Abend werdet ihr Fleisch essen", 2. Mose 16/12, bedeutet, am Ende des Zustandes werde das Gute durch den Lustreiz desselben angeeignet werden; man sehe Nr. 8431, wo die gleichen Worte.

8448. "Und gegen Morgen werdet ihr euch sättigen mit Brot", 2. Mose 16/12, bedeutet, im Anfang des neuen Zustandes würden sie so viel Gutes haben, als sie aufnehmen könnten; wie Nr. 8432.

8449. "Und sollt erkennen, daß Ich Jehovah, euer Gott, bin", 2. Mose 16/12, bedeutet, sie sollten erkennen, daß der Herr der alleinige Gott sei.

Dies erhellt aus dem, was im vorigen, Nr. 7401, 7444, 7544, 7598, 7636 gesagt und gezeigt worden ist.

8450. Vers 13-15: Und es geschah am Abend, da kamen Wachteln herauf und bedeckten das Lager, und am Morgen war ein Erguß von Tau rings um das Lager. Und als der Erguß des Taues aufstieg, siehe, da lag auf der Oberfläche der Wüste Feines und Rundes, fein wie Reif auf der Erde. Und die Söhne Israels sahen es, und einer sprach zum anderen: Man hu? (Was ist das?) Denn sie wußten nicht, was es war. Mose aber sprach zu ihnen: Das ist das Brot, das Jehovah euch zu essen gibt.

"Und es geschah am Abend" bedeutet das Ende des Zustandes;

"da kamen Wachteln herauf" bedeutet den natürlichen Lustreiz, durch den das Gute (angeeignet wird);

"und bedeckten das Lager" bedeutet, daß er das Natürliche des Menschen erfüllte;

"und am Morgen" bedeutet den Anfang eines neuen Zustandes;

"war ein Erguß von Tau rings um das Lager" bedeutet, daß sich anschließende Wahre des Friedens;

"und als der Erguß des Taues aufstieg" bedeutet das Einfließen des Wahren;

"siehe, da lag auf der Oberfläche der Wüste" bedeutet das neue Willensgebiet;

"Feines und Rundes" bedeutet das Gute des Wahren in seiner ersten Gestaltung;

"fein wie Reif auf der Erde" bedeutet das in der Form des Guten bestehende und fließende Wahre;

"und die Söhne Israels sahen es" bedeutet die Wahrnehmung;

"und einer sprach zum anderen" bedeutet das Erstaunen;

"Man hu? (Was ist das?) Denn sie wußten nicht, was es war" bedeutet, wegen des Nichtkennens;

"Mose aber sprach zu ihnen" bedeutet die Belehrung durch das Wahre vom Göttlichen;

"das ist das Brot, das Jehovah euch zu essen gibt" bedeutet, dies sei das Gute, das angeeignet werden und ihr Leben bilden müsse; im höchsten Sinn bedeutet es: Das ist der Herr in euch.

8451. "Und es geschah am Abend", 2. Mose 16/13, bedeutet das Ende des Zustandes.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Abends, insofern er das Ende eines Zustandes bezeichnet, worüber Nr. 8426.

8452. "Da kamen Wachteln herauf", 2. Mose 16/13, bedeutet den natürlichen Lustreiz, durch den das Gute (angeeignet wird).

Dies erhellt aus der Bedeutung der Wachteln, insofern sie den natürlichen Lustreiz bezeichnen. Daß die Wachteln (Seluv) den natürlichen Lustreiz bedeuten, kommt daher, daß es Seevögel waren und durch Seevogel das Natürliche, und durch das Fleisch desselben, nach dem man sich sehnte, der Lustreiz bezeichnet wird, worüber Nr. 8431. Durch diesen Vogel wird aber auch das Gute bezeichnet, weil er des Abends gegeben wurde; denn wenn im anderen Leben der Zustand eintritt, der dem Abend entspricht, dann werden die guten Geister, und auch die Engel in den Zustand der natürlichen Neigungen versetzt, in dem sie waren, als sie in der Welt lebten, folglich in die Lustreize ihres natürlichen Menschen. Die Ursache ist, damit so das Gute (angeeignet werde), d.h., damit sie dadurch vervollkommnet werden: Nr. 8426. Alle werden aber vervollkommnet durch die Einpflanzung des Glaubens und der Liebtätigkeit in den äußeren oder natürlichen Menschen, denn wenn sie nicht in diesen eingepflanzt werden, kann das Gute und Wahre nicht vom inneren oder geistigen Menschen her, d.h. vom Herrn durch denselben einfließen, denn es findet keine Aufnahme statt, und wenn keine Aufnahme da ist, hört der Einfluß auf und geht verloren, ja der innere Mensch wird sogar verschlossen.

Hieraus erhellt, daß das Natürliche durchaus so eingerichtet werden muß, daß es zum Aufnahmegefäß wird. Dies geschieht durch die Lustreize (oder angenehmen Empfindungen), denn das Gute, das Sache des natürlichen Menschen ist, wird Lustreiz genannt, weil es (als solcher) empfunden wird.

Daß die Wachtel den natürlichen Lustreiz bedeutet, kommt daher, daß sie ein Seevogel war, denn es heißt, daß sie vom Meer hergetrieben worden sei: "Es fuhr ein Wind aus von Jehovah, und trieb Wachteln vom Meere her, und warf sie nieder auf das Lager": 4. Mose 11/31. Auch bedeutet der Seevogel und das Fleisch desselben den natürlichen Lustreiz, und im entgegengesetzten Sinn den Lustreiz der (bösen) Begierde. Dies bedeutet Wachtel im Folgenden:

4. Mose 11/5,6,31-34: "Und das Gesindel, das unter dem Volke war, hatte lüsterne Begierden, und sie wollten Fleisch haben, und sprachen: Nun ist unsere Seele verschmachtet, es ist nichts da, nur auf dieses Man sind unsere Augen gerichtet. Und ein Wind fuhr aus von Jehovah, und trieb Wachteln vom Meere her, und warf sie nieder auf das Lager, da machte sich das Volk auf diesen ganzen Tag und die ganze Nacht, und den ganzen folgenden Tag und sammelte die Wachteln; wer das wenigste bekam, sammelte doch zehn Gomer; und sie breiteten sich dieselben auseinander rings um das Lager, das Fleisch war noch zwischen ihren Zähnen und nicht aufgezehrt, da entbrannte der Zorn Jehovahs über das Volk, und Jehovah schlug das Volk mit einer sehr großen Plage, und man nannte den Namen dieses Ortes Lustgräber, denn daselbst begrub man die Lüsternen unter dem Volke": hier (steht) Wachtel für den Lustreiz der Begierde. Dieser wird ein Lustreiz der Begierde genannt, wenn die Lust irgendeiner körperlichen oder weltlichen Liebe herrscht, und den ganzen Menschen einnimmt, so daß sie das Gute und Wahre des Glaubens bei ihm zerstört. Dieser Lustreiz ist es, der beschrieben wird, und um deswillen sie mit einer großen Plage geschlagen wurden.

Der natürliche Lustreiz aber, der in diesem Kapitel durch die Wachteln bezeichnet wird, die dem Volke am Abend gegeben wurden, ist nicht ein Lustreiz der Begierde, sondern der Lustreiz des natürlichen oder äußeren Menschen, der dem Guten des geistigen oder inneren (Menschen) entspricht. Dieser Lustreiz trägt in sich das geistig Gute; in dem Lustreiz der Begierde aber, von dem 4. Mose Kapitel 11 handelt, liegt höllisches Böses. Beide werden Lustreiz genannt und auch als solcher empfunden, sie sind aber außerordentlich verschieden, denn der eine trägt den Himmel in sich, der andere die Hölle; auch wird der eine dem Menschen zum Himmel, der andere zur Hölle, wenn das Äußere (oder der Leib) abgelegt wird. Sie verhalten sich wie zwei Frauen, die von gleich schönem Angesicht und gefälliger Lebensart der äußeren Form nach erscheinen, der inneren Form nach aber gänzlich ungleich sind, indem die eine keusch und gesund, die andere üppig und unrein, somit die eine in Ansehung ihres Geistes engelartig, die andere in Ansehung ihres Geistes teuflisch ist. Wie sie aber beschaffen sind, erscheint erst dann, wenn das Äußere entfernt und das Innere offenbart wird.

Dies wurde gesagt, damit man wisse, was der natürliche Lustreiz ist, in dem das Gute liegt, und der durch Wachteln in diesem Kapitel bezeichnet wird, und was der natürliche Lustreiz ist, in dem das Böse liegt, und der 4. Mose Kapitel 11 durch Wachteln bezeichnet wird.

8453. "Und bedeckten das Lager", 2. Mose 16/13, bedeutet, daß er (der natürliche Lustreiz) das Natürliche des Menschen erfüllte.

Dies erhellt aus der Bedeutung von bedecken, insofern es ein Erfüllen bezeichnet, und aus der Bedeutung des Lagers, insofern es das Gute und Wahre bezeichnet, worüber Nr. 8193, 8196, hier das Natürliche, welches das enthaltende (Gefäß) ist, denn das Natürliche enthält das Gute und Wahre, und ohne diese (beide) ist das Natürliche nicht lebendig, aber auch das Gute und Wahre des äußeren oder natürlichen Menschen ist nichts ohne das Natürliche. Daher kommt es, daß Lager, welches das Wahre und Gute bedeutet, auch das Natürliche bedeutet, in dem dasselbe ist.

8454. "Und am Morgen", 2. Mose 16/13, bedeutet den Anfang eines neuen Zustandes. Dies erhellt aus der Bedeutung des Morgens, insofern er den Anfang eines neuen Zustandes bezeichnet, worüber Nr. 8427.

8455. "War ein Erguß von Tau rings um das Lager", 2. Mose 16/13, bedeutet, daß sich anschließende Wahre des Friedens.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Taues, insofern er das Wahre des Friedens bezeichnet, worüber Nr. 3579.

Der Tau bedeutet aber das Wahre des Friedens, weil er am Morgen vom Himmel herabkommt, und auf den Gefilden wie ein feiner Regen erscheint und auch in höherem Grade als der Regen etwas Sanftes und Angenehmes in sich trägt, wodurch das Gras und das Getreide erquickt werden, und der Morgen den Zustand des Friedens bezeichnet: Nr. 2780. Was der Friede ist, sehe man Nr. 2780, 3696, 4681, 5662, daß er sich nämlich verhält wie die Morgenröte auf der Erde, welche die Gemüter mit einem allgemeinen Wohlgefühl erfreut.

Das Wahre des Friedens aber ist wie das Licht der Morgenröte; dieses Wahre, welches das Wahre des Friedens genannt wird, ist das eigentliche göttlich Wahre im Himmel vom Herrn, und regt auch in allgemeiner Weise alle an, die sich daselbst befinden, und macht auch den Himmel zum Himmel; denn im Frieden liegt das Vertrauen auf den Herrn, daß Er alles regiere und für alles sorge, und alles zu einem guten Ende führe. Wenn der Mensch in diesem Glauben lebt, dann ist er im Frieden, weil er dann nichts fürchtet, und keine Besorgnisse über die Zukunft ihm Unruhe macht. In diesen Zustand kommt der Mensch in dem Maße, als er in die Liebe zum Herrn kommt.

Diesen Zustand des Friedens entfernt aber jedes Böse, besonders das Selbstvertrauen. Man glaubt, der Böse lebe in Frieden, wenn er Freude und Ruhe darüber empfindet, daß ihm alles glückt. Dies ist aber nicht Friede, sondern nur ein Lustreiz und eine Befriedigung der Begierden, die dem Zustand des Friedens scheinbar ähnlich ist. Weil aber dieser Lustreiz dem Lustreiz des Friedens entgegengesetzt ist, so verwandelt er sich im anderen Leben in Unlust, denn diese liegt inwendig in ihm verborgen; im anderen Leben wird (nämlich) das Äußere allmählich bis auf das Innerste abgelegt. Der Friede ist aber das Innerste in jedem Lustreiz, auch in der Unlust bei dem Menschen, der im Guten ist; und inwieweit derselbe das Äußere auszieht, insoweit offenbart sich der Zustand des Friedens, und soweit wird er von dem Gefühl des Glücks, der Wonne und der Seligkeit durchdrungen, das seinen Ursprung vom Herrn selbst hat.

Vom Zustand des Friedens, der im Himmel ist, kann man sagen, er sei von der Art, daß er gar nicht mit Worten beschrieben werden kann und auch durch keine irdische Vorstellung in den Gedanken und der Wahrnehmung des Menschen eingeht, solange er in der Welt ist; er ist über alle (irdische) Empfindung erhaben. Die Ruhe der Seele, die Zufriedenheit und die Freude über glückliche Erfolge sind nichts dagegen, denn diese regen nur das Äußere an, der Friede aber regt das Allerinnerste an, nämlich die Ursubstanzen und die Prinzipien derselben bei dem Menschen, und von da aus verbreitet und ergießt er sich in die aus den Ursubstanzen hervorgehenden Gebilde, und teilt ihnen das Gefühl des Angenehmen mit, und erfüllt die inneren Keime der Vorstellungen, somit auch die Zwecke im Leben des Menschen mit Freude und Glückseligkeit, und macht dadurch das Gemüt des Menschen zu einem Himmel.

8456. "Und als der Erguß des Taues aufstieg", 2. Mose 16/14, bedeutet das Einflößen des Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von aufsteigen, das hier soviel ist als verschwinden, und darum nicht mehr vor dem Blick erscheinen; und aus der Bedeutung des Taues, insofern er das Wahre des Friedens bezeichnet, worüber gleich oben. Das Liegen desselben auf dem Manna bedeutet das Einflößen des Wahren, denn das Wahre des Friedens ist das vom Herrn im Himmel ausgehende göttlich Wahre, und weil dieses das Innerste ist, so dringt es ein in das Wahre, das unter ihm ist, und macht es lebendig, wie der Tau das Gras und die Saaten zu beleben pflegt, auf die er des Morgens fällt. Wenn das Wahre, das unter ihm ist, von demselben belebt worden, dann steigt das Wahre des Friedens empor, d.h., es hört dem Anschein nach auf, und dann erblickt man das Wahre, das von ihm Leben empfangen hat.

Auf solche Weise entsteht das Wahre des Glaubens, denn alles Wahre der Lehre oder des Wortes wird nicht eher zum Wahren bei dem Menschen, als bis es aus dem Göttlichen Leben empfangen hat, und es empfängt sein Leben durch Einflößen des vom Herrn ausgehenden Wahren, welches das Wahre des Friedens heißt. Dieses Wahre ist nicht das Glaubenswahre, sondern es ist das Leben oder die Seele des Glaubenswahren, und ordnet alles, was in dem Wahren ist, das man das Glaubenswahre nennt, zu einer himmlischen Form, und nachher auch die Wahrheiten selbst unter sich.

Hieraus kann man erkennen, wie es sich mit dem Einflößen des Wahren bei dem Menschen durch das Wahre des Friedens verhält. Man merke auch wohl, daß das Untere oder Äußere bei dem Menschen, der wiedergeboren wird, allmählich Leben von dem Höheren oder Inneren empfängt, also das Glaubenswahre vom Wahren des Friedens, und dieses vom Herrn selbst. Das Einflößen des Lebens vom Herrn bei denen, die wiedergeboren werden, findet in aufeinanderfolgender Ordnung von Ihm aus statt, also durch das Innerste, und dann durch das Innere in das Äußere; daher ist bei den Wiedergeborenen das Innere geöffnet bis zum Herrn, bei denen aber, die nicht wiedergeboren sind, ist es verschlossen.

8457. "Siehe, da lag auf der Oberfläche der Wüste", 2. Mose 16/14, bedeutet das neue Willensgebiet.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Wüste, insofern sie hier das neue Willensgebiet bezeichnet, das durch das Einflößen des Wahren (gebildet wurde); denn der neue Wille wird vom Guten durch das Wahre bei dem Menschen der geistigen Kirche gebildet, und erscheint bei ihm gleichsam als Gewissen, und daß dies ein Bewußtsein des Wahren ist, erhellt aus dem, was von der Wiedergeburt des geistigen Menschen im vorigen gezeigt wurde.

Die Wüste bedeutet eigentlich das Unangebaute und Unbewohnte, im geistigen Sinne aber bedeutet sie (den Ort), wo nichts Gutes und Wahres, also auch kein Leben ist: Nr. 1927, 2708, 3900; wenn daher gesagt wird, daß Tau auf der Oberfläche der Wüste erschien, und unter dem Tau Manna, so wird durch Wüste das neue Willensgebiet bezeichnet.

8458. "Feines und Rundes", 2. Mose 16/14, bedeutet das Gute des Wahren in seiner ersten Gestaltung.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Feinen, insofern es vom Wahren gesagt wird, und aus der Bedeutung des Runden, das vom Guten gesagt wird. Daher wird Feines und Rundes vom Guten des Wahren gesagt.

Gutes des Wahren wird das Gute bei dem Menschen der geistigen Kirche genannt, es ist aber nicht nur in Ansehung seines Ursprungs, sondern auch in Ansehung seines Wesens das Wahre. Es erscheint als Wahres, wird aber als Gutes empfunden. Daher bildet es als Wahres das Verstandesgebiet des Gemüts, und als Gutes bildet es das neue Willensgebiet. Das Verstandesgebiet unterscheidet sich nämlich vom Willensgebiet beim Menschen dadurch, daß das Verstandesgebiet sich die Gegenstände in ihrer Form darstellt, so daß es dieselben im Lichte schaut, das Willensgebiet aber von ihnen angeregt wird, so daß es sie zugleich als einen Lustreiz fühlt, somit als etwas Gutes, und zwar gemäß der Beschaffenheit ihrer Form.

Daß das Feine vom Wahren, und das Runde vom Guten gesagt wird, hat seinen Grund in den Erscheinungen des Wahren und Guten im anderen Leben. Wenn das Wahre und Gute sichtbar wird, was im anderen Leben ganz deutlich vor den Augen der Geister und Engel geschieht, dann stellt sich das Wahre in vereinzelter Menge dar, somit als groß oder als klein, je nach der Beschaffenheit des Wahren; auch stellt sich das Wahre als etwas Ewiges dar in verschiedener Form und auch als etwas Weißes. Das Gute aber stellt sich dar als zusammenhängendes Ganzes, somit nicht als groß oder klein. Das Gute stellt sich auch dar als etwas Rundes, das gleichmäßig ist in seiner Form, und in Ansehung der Farbe als blau, gelb oder rot. Daß das Gute und Wahre so erscheinen, wenn sie sichtbar dargestellt werden, kommt von dem Unterschied beider in Ansehung der Beschaffenheit, die so in ihrer natürlichen Form hervortritt und sich darstellt, wenn sie sichtbar wird. Daher kommt es, daß die Dinge, die sich in der Welt zu solchen Formen gestalten, entweder Wahres oder Gutes bedeuten, denn es gibt nichts im Weltall, was sich nicht in Ansehung seiner Beschaffenheit auf das Gute oder auf das Wahre bezöge.

8459. "Fein wie Reif auf der Erde", 2. Mose 16/14, bedeutet das in der Form des Guten bestehende und fließende Wahre.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Feinen (oder Kleinen), das vom Wahren gesagt wird, worüber gleich oben; und aus der Bedeutung von "wie Reif", insofern es soviel ist als in der Form des Guten. Das Gute des Wahren, welches das Gute des Menschen der geistigen Kirche ist, Nr. 8458, wird mit dem Reif verglichen wegen seiner Gleichmäßigkeit im Vergleich mit dem Schnee. Schnee wird wegen seiner Klarheit und weißen Farbe vom Wahren gesagt, aber Reif wegen seiner Gleichmäßigkeit vom Wahren, das zum Guten geworden, und welches das Gute des Wahren ist. Daß Schnee vom Wahren gesagt wird, erhellt aus folgenden Stellen:

Mark.9/3: "Als Jesus verklärt wurde, wurden sein Kleider glänzend, sehr weiß, wie Schnee".

Matth.28/2,3: "Das Ansehen des Engels am Grabe war wie ein Blitz und sein Gewand weiß wie Schnee".

Joh.Offenb.1/13,14: "Ich sah in der Mitte der sieben Leuchter Einen, gleich einem Menschensohne, Sein Haupt und Seine Haare waren weiß wie weiße Wolle und wie Schnee".

Jerem.Klagel.4/7: "Ihre Nasiräer waren weißer als Schnee, heller als Milch".

Ps.51/9: "Entsündige mich mit Ysop, daß ich rein werde, wasche mich, daß ich weißer werde als Schnee".

Dan.7/9: "Ich sah, daß Stühle gestellt wurden und ein Greis setzte sich darauf; sein Kleid war weiß wie Schnee, und sein Haupthaar wie reine Wolle".

In diesen Stellen wird Schnee vom Wahren gesagt, wegen seiner weißen Farbe, und mit dieser werden die Kleider verglichen, weil Kleider im geistigen Sinn Wahrheiten bedeuten: Nr. 4545, 4763, 5248, 5319, 5954, 6914, 6917, 6918. Hieraus ist deutlich, was der Reif bedeutet, nämlich das Wahre in Form des Guten.

Das Wahre in der Form des Guten wird bestehend und fließend genannt, weil das Wahre die Form des Guten ist, und das Gute das Leben und gleichsam die Seele dieser Form ist.

8460. "Und die Söhne Israels sahen es", 2. Mose 16/15, bedeutet die Wahrnehmung. Dies erhellt aus der Bedeutung von sehen, insofern es soviel ist als verstehen und wahrnehmen, worüber Nr. 2150, 2325, 2807, 3764, 4403-4421, 4567.

8461. "Und einer sprach zum anderen", 2. Mose 16/15, bedeutet das Erstaunen.

Dies geht daraus hervor, daß "sprechen" auch das, was folgt in sich schließt, hier daß sie erstaunten, als sie das Manna sahen, denn sie sprachen: Man hu, (d.i. Was ist das?), weil sie nicht wußten, was es war; und aus der Bedeutung von "einer zum anderen", insofern es das Wechselseitige bezeichnet, worüber Nr. 4725.

8462. "Man hu? (Was ist das?) Denn sie wußten nicht, was es war", 2. Mose 16/15, bedeutet, wegen des Nichtkennens.

Dies erhellt daraus, daß Man in seiner Sprache (das Fragende) was? ist, also ein Nichtkennen ausdrückt. Das Brot, das den Söhnen Israels in der Wüste gegeben wurde, aber Manna genannt, weil dieses Brot das Gute der Liebtätigkeit bedeutet, das durch das Glaubenswahre erzeugt wird.

Dieses Gute ist dem Menschen vor der Wiedergeburt ganz und gar unbekannt, und man weiß nicht einmal, daß es ein solches gibt. Vor der Wiedergeburt glaubt nämlich der Mensch, daß es außer dem Lustreiz der Selbstliebe und der Weltliebe, die er Gutes nennt, gar nichts Gutes geben könne, das nicht aus jenen stamme, oder so beschaffen sei. Wenn man ihm dann sagt, es gebe ein inneres Gutes, das, solange die Lüste der Selbst- und Weltliebe herrschen, nicht zur Wahrnehmung, und folglich nicht zur Kenntnis gelangen könne, und dies sei das Gute, in dem die guten Geister und die Engel sind, dann staunt er als über etwas ganz Unbekanntes und Unmögliches, während doch dieses Gute die Lustreize der Selbst- und Weltliebe unendlich übertrifft.

Daß diejenigen, die in der Liebe zu sich und zur Welt sind, nicht wissen, was Liebtätigkeit und Glaube ist, noch was es heißt, das Gute ohne Wiedervergeltung tun, und daß eben dieses den Himmel im Menschen macht; ferner daß sie glauben, es bleibe ihnen keine Freude und kein Leben übrig, wenn sie des Lustreizes jener Triebe beraubt würden, während doch dann erst die himmlische Freude beginnt, sehe man Nr. 8037.

Hieraus erhellt nun deutlich, daß das Man so genannt wurde wegen der Worte: was ist das?

8463. "Mose aber sprach zu ihnen", 2. Mose 16/15, bedeutet die Belehrung durch das Wahre vom Göttlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, insofern es eine Belehrung bezeichnet, wie Nr. 7769, 7793, 7825, 8041; und aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, insofern er das Wahre des Gesetzes vom Göttlichen darstellt, worüber Nr. 6771, 6827.

8464. "Das ist das Brot, das Jehovah euch zu essen gibt", 2. Mose 16/15, bedeutet, dies sei das Gute, das angeeignet werden und ihr Leben bilden müsse; im höchsten Sinn bedeutet es: Das ist der Herr in euch.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Brotes, insofern es das himmlische und geistige Gute bezeichnet, und im höchsten Sinn den Herrn, worüber Nr. 276, 680, 2165, 2177, 3464, 3478, 3735, 3813, 4211, 4217, 4735, 4976, 5915; hier das geistig Gute, d.h. das Gute des Menschen der geistigen Kirche, welches das Gute des Wahren ist, worüber Nr. 8458.

Weil dieses Brot das Manna war, so folgt, daß Manna dieses Gute bedeutet, und dies erhellt auch aus der Beschreibung desselben in

2. Mose 16/31: "Daß es war wie weißer Koriandersamen, und sein Geschmack wie Kuchen mit Honig";

und auch aus dessen Beschreibung 4. Mose 11/7,8: "Und das Man war wie Koriandersamen, und sein Aussehen wie das Aussehen des Bedellion; man zermalmte es mit Mühlsteinen, oder zerstieß es im Mörser, und kochte es in Töpfen, und machte Kuchen daraus; und sein Geschmack war wie der Geschmack der Ölkuchen": aus dem einzelnen dieser Stelle zeigt sich deutlich, daß Manna im geistigen Sinn das Gute des Wahren, d.h. das Gute der geistigen Kirche bezeichnet. Darum wird es auch Getreide des Himmels genannt:

Ps.78/23,24: "Er gebot dem Gewölke oben, und öffnete die Türen des Himmels, und ließ Manna über sie regnen, Getreide des Himmels gab Er ihnen": daß Getreide das Gute des Wahren bedeutet, sehe man Nr. 5295, 5410.

Manna (steht) auch für das Gute des Wahren, das denen gegeben wird, die Versuchungen erdulden und in denselben siegen:

Joh.Offenb.2/17: "Dem Überwinder will Ich zu essen geben von dem verborgenen Manna; und will ihm einen weißen Stein geben".

Daß Manna im höchsten Sinn den Herrn in uns bedeutet, erhellt aus den Worten des Herrn selbst bei Joh.6/49-51,58: "Eure Väter haben Manna gegessen in der Wüste und sind gestorben; dies aber ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist, damit, wer davon isset, nicht sterbe; Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist; wenn jemand von diesem Brote essen wird, der wird ewiglich leben": hieraus geht deutlich hervor, daß Manna im höchsten Sinn den Herrn bedeutet: der Grund ist, weil Manna das Gute des Wahren bezeichnet und alles Gute vom Herrn, und daher der Herr in dem Guten das Gute selbst ist.

Daß dieses Gute ihnen angeeignet werden und ihr Leben ausmachen müsse, wird bezeichnet durch das Essen: Nr. 3168, 3513 E, 3596, 4745; denn das Gute, das vom Herrn ist, macht das Leben des Himmels bei dem Menschen, und nährt und erhält es dann auch.

8465. Vers 16-18: Das ist das Wort, das Jehovah befohlen hat: Sammelt davon ein jeder für seinen Mundbedarf, einen Gomer aufs Haupt; nach der Zahl eurer Seelen, ein jeder für die, so in seinem Zelte sind, sollt ihr es nehmen. Und die Söhne Israels taten also, und sie sammelten, indem der eine viel, der andere wenig sammelte. Und da sie maßen mit dem Gomer, da hatte nicht Überfluß, der viel gesammelt hatte und nicht Mangel, der wenig gesammelt hatte. Ein jeder hatte gesammelt nach dem Bedarf seines Mundes.

"Das ist das Wort, das Jehovah befohlen hat" bedeutet den Befehl darüber vom Göttlichen;

"Sammelt davon ein jeder für seinen Mundbedarf" bedeutet die Aufnahme und Aneignung nach der Fähigkeit eines jeden;

"einen Gomer aufs Haupt" bedeutet das Maß für einen jeden;

"nach der Zahl eurer Seelen" bedeutet das Maß für alle in der Gesellschaft;

"ein jeder für die, so in seinem Zelte sind, sollt ihr es nehmen" bedeutet die gegenseitige Mitteilung und daher das gemeinschaftliche Gute;

"und die Söhne Israels taten also" bedeutet die Wirkung;

"und sie sammelten, indem der eine viel, der andere wenig sammelte" bedeutet die Aufnahme je nach dem Vermögen einer jeden Gesellschaft;

"und da sie maßen mit dem Gomer" bedeutet das Vermögen zur Aufnahme des Guten;

"da hatte nicht Überfluß, der viel gesammelt hatte und nicht Mangel, der wenig gesammelt hatte" bedeutet, daß einem jeden das gerechte Maß zuteil wurde, im Besonderen und im Allgemeinen;

"ein jeder hatte gesammelt nach dem Bedarf seines Mundes" bedeutet die Aufnahme nach der Fähigkeit eines jeden.

8466. "Das ist das Wort, das Jehovah befohlen hat", 2. Mose 16/16, bedeutet den Befehl darüber vom Göttlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Wortes, insofern es die Sache bezeichnet, von der gehandelt wird; und aus der Bedeutung von befehlen, wenn es von Jehovah (geschieht), insofern es einen Befehl (oder ein Gebot) bezeichnet.

8467. "Sammelt davon ein jeder für seinen Mundbedarf", 2. Mose 16/16, bedeutet die Aufnahme und Aneignung nach der Fähigkeit eines jeden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sammeln, wenn es sich von dem Guten des Wahren handelt, welches durch Manna bezeichnet wird, insofern es soviel ist als aufnehmen; und aus der Bedeutung von "jeder für seinen Mundbedarf", insofern es die Aneignung nach der Fähigkeit eines jeden bezeichnet; denn nach dem Mundbedarf heißt, wenn von der Speise gehandelt wird, nach dem, was die Ernährung erfordert, wenn es aber vom Guten des Wahren gesagt wird, so bedeutet es, nach der Fähigkeit der Aufnahme und Aneignung, denn durch essen wird im geistigen Sinn die Aneignung bezeichnet: Nr. 3168, 3513, 3596, 4745.

8468. "Einen Gomer aufs Haupt", 2. Mose 16/16, bedeutet das Maß für einen jeden.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Gomers, insofern er das genügende Maß bezeichnet, worüber folgen wird, und aus der Bedeutung von "aufs Haupt", insofern es soviel ist als für einen jeden.

Der Gomer bedeutet aber ein genügendes Maß, weil er der zehnte Teil eines Epha war, wie aus dem letzten Vers 2. Mose Kapitel 16 deutlich ist, und zehn das Volle bedeutet: Nr. 3107; daher bedeutet der zehnte Teil ein genügendes Maß, hier für jeden, was durch "aufs Haupt" ausgedrückt wird.

Der Gomer wird nur in diesem Kapitel so genannt, sonst Chomer, welches ein Maß war, das zehn Epha enthielt und daher das Volle bedeutet, z.B.:

Hos.3/2: "Ich gewann ein ehebrecherisches Weib um fünfzehn Silberstücke und um einen Chomer Gerste, und um einen halben Chomer Gerste": unter dem ehebrecherischen Weibe wird hier das Haus Israel verstanden, im geistigen Sinn die Kirche daselbst; daß sie um ihren vollen Wert gewonnen worden sei, wird bezeichnet durch fünfzehn Silberstücke und durch den Chomer Gerste. Fünfzehn Silberstücke werden vom Wahren gesagt und einen Chomer Gerste vom Guten.

Hes.45/10,11,13,14: "Richtige Waage und richtiges Epha und richtiges Bath sollt ihr haben; das Epha und das Bath sollen einerlei Maß halten; das Bath soll den zehnten Teil vom Chomer und das Epha soll auch den zehnten Teil vom Chomer halten; nach dem Chomer soll euer Maß sich richten; das ist die Abgabe, die ihr geben sollt, den sechsten Teil eines Epha vom Chomer Weizen oder Gerste; und der vorgeschriebene Teil des Öles soll sein von einem Bath Öl, der zehnte Teil eines Bath vom Kor; zehn Bath ein Chomer, denn zehn Bath machen einen Chomer": hier wird von der neuen Erde und von dem neuen Tempel gehandelt, der das geistige Reich des Herrn bedeutet. Ein jeder kann sehen, daß daselbst keine Chomer waren, auch kein Epha, kein Bath und kein Kor, und auch kein Weizen, keine Gerste und kein Öl. Daraus erhellt, daß durch diese Dinge solches bezeichnet wird, was in dem besagten Reiche ist. Daß dies aber geistige Dinge sind, ist klar, somit solche, die sich auf das Gute der Liebtätigkeit oder auf das Wahre des Glaubens beziehen. Chomer wird vom Guten gesagt, weil es das Maß für Weizen und Gerste war, ebenso das Epha; aber Bath wird vom Wahren gesagt, weil es das Maß für den Wein war, auch für Öl, welches das Gute der Liebe bedeutet. Es wird gesagt, daß das Bath einen Chomer betragen solle, ebenso wie das Epha, was im geistigen Sinn ausdrückt, daß alles in jenem (Reich) sich auf das Gute beziehe, wie auch, daß das Wahre darin auch das Gute sein werde; und daß es in vollem Maße vorhanden sein werde, denn Chomer bedeutet das Volle.

Jes.5/9,10: "Die vielen Häuser sollen zur Wüste werden, die großen und schönen, so daß kein Bewohner darinnen ist, denn zehn Morgen Weinberg sollen nur ein Bath geben, und ein Chomer Aussaat soll nur ein Epha geben": hier zehn Morgen für das Volle und auch für viel; ebenso Chomer. Aber Bath und Epha für wenig, denn wenn zehn viel ist, so bedeutet der zehnte Teil wenig.

3. Mose 27/16: "Und wenn jemand vom Felde seines Eigentums etwas dem Jehovah heiliget, so soll sich deine Schätzung richten nach seiner Aussaat. Die Aussaat von einem Chomer Gerste zu fünfzig Seckel Silbers": hier Aussaat von einem Chomer und auch fünfzig Seckel für das Volle der Schätzung, weil Chomer das Volle bedeutet, bedeuten zehn Chomer das Übermaß und den Überfluß: 4. Mose 11/32.

8469. "Nach der Zahl eurer Seelen", 2. Mose 16/16, bedeutet das Maß für alle in der Gesellschaft, nämlich das Gute des Wahren, das durch Manna bezeichnet wird.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Zahl der Seelen, insofern es ein genügendes Maß für alle in der Gesellschaft bezeichnet; denn wenn durch einen Gomer aufs Haupt ein genügendes Maß für einen jeden bezeichnet wird, so wird durch "nach der Zahl eurer Seelen" das Maß für alle in der Gesellschaft bezeichnet.

Es wird hier vom Guten gehandelt, das bei denen ist, die dem geistigen Reich des Herrn angehören, weil dieses Gute durch Manna bezeichnet wird, und einem jeden im genügenden Maß gegeben werden soll, wie auch einer jeden Gesellschaft; denn jedes Haus von den Söhnen Israels bildete eine Gesellschaft im Himmel vor: Nr. 7836, 7891, 7996, 7997. Mit den Gesellschaften in den Himmeln verhält es sich in folgender Weise:

Der Himmel besteht aus unzähligen Gesellschaften, die unter sich verschieden sind. Eine jede Gesellschaft hat ein gemeinsames Gutes, das unterschieden ist von dem Guten der anderen Gesellschaften. Auch jeder in der Gesellschaft hat sein besonderes Gutes, unterschieden von dem Guten eines jeden anderen in derselben Gesellschaft. Aus dem unterschiedenen und somit verschiedenen aber dennoch übereinstimmenden Guten derer, die in derselben Gesellschaft sind, bildet sich die Form, welche die himmlische Form genannt wird. Der ganze Himmel besteht aus solchen Formen. Die Verbindungen derselben werden Formen genannt in bezug auf das Gute, aber Gesellschaften in Beziehung auf die Personen. Dies wurde vorbildlich dargestellt durch die Unterscheidungen (oder Einteilung) der Söhne Israels in Stämme, Familien und Häuser.

8470. "Ein jeder für die, so in seinem Zelte sind, sollt ihr es nehmen", 2. Mose 16/16, bedeutet die gegenseitige Mitteilung und daher das gemeinschaftliche Gute.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Zeltes, insofern es die Gesellschaft in Ansehung des Guten bezeichnet. Zelt bedeutet hier das gleiche wie Haus, denn wenn sie umherzogen, lebten sie in Zelten. Daß jeder für die nehmen sollte, die darin wohnten, bedeutet die Mitteilung, also auch das gemeinschaftliche Gute. Weil hierdurch solches bezeichnet wird, was in den Gesellschaften im Himmel besteht, wie Nr. 8469 gesagt wurde, so soll noch gesagt werden, wie es sich damit verhält, damit man erkenne, was unter gegenseitiger Mitteilung in derselben Gesellschaft zu verstehen ist, und wie es sich verhält mit dem gemeinsamen Guten daraus, das dadurch bezeichnet wird, daß jeder für die, so in seinem Zelte sind, nehmen sollte:

Ein jeder in einer Gesellschaft im Himmel teilt sein Gutes allen mit, die in der Gesellschaft sind, und alle daselbst teilen es mit jedem einzelnen, daher ist das Gute bei allen gemeinschaftlich, d.h. ein gemeinsames Gutes. Dieses Gute teilt sich dem gemeinsamen Guten anderer Gesellschaften mit, daraus entsteht ein noch allgemeineres Gutes und endlich das allerallgemeinste. Eine solche Mitteilung findet im Himmel statt, und daher kommt es, daß sie eins sind, ganz und gar wie die Organe, Glieder und Eingeweide im Menschen, die, obgleich verschieden und unähnlich, dennoch durch solche Mitteilung sich als eins darstellen. Eine solche Mitteilung der Güter ist aber einzig und allein durch die Liebe möglich, die eine geistige Verbindung ist. Das Allgemeine, was alles und jedes bildet und ordnet, ist das göttlich Gute der göttlichen Liebe vom Herrn.

8471. "Und die Söhne Israels taten also", 2. Mose 16/17, bedeutet die Wirkung; dies erhellt ohne Erklärung.

8472. "Und sie sammelten, indem der eine viel, der andere wenig sammelte", 2. Mose 16/17, bedeutet, die Aufnahme je nach dem Vermögen einer jeden Gesellschaft.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sammeln, insofern es soviel ist als aufnehmen, wie Nr. 8467; und aus der Bedeutung von "der eine viel, der andere wenig", insofern es ausdrückt, nach dem Vermögen einer jeden Gesellschaft.

Wie es sich damit verhalte, läßt sich aus dem entnehmen, was in jenen Gesellschaften im Himmel sich zeigt, denn Manna bedeutet die himmlische Speise, und himmlische Speise ist das Gute und Wahre; aber das Gute und Wahre im Himmel ist der Herr, weil es von ihm (stammt). Hieraus kann erhellen, daß das, was hinsichtlich des Manna verordnet wurde, solche Dinge bedeutet, die in den besagten Gesellschaften sich finden. Damit verhält es sich aber in folgender Weise:

Das göttlich Gute, das vom Herrn ausgeht, wird allen im Himmel im allgemeinen und einzelnen mitgeteilt, doch allenthalben nach der Fähigkeit es aufzunehmen, denn einige nehmen wenig auf, und andere viel. Diejenigen, die wenig aufnehmen, sind an den Grenzen des Himmels, diejenigen aber, die viel (aufnehmen), sind im Inneren daselbst. Jeder ist hier in dem Vermögen, aufzunehmen nach der Beschaffenheit und dem Maße des in der Welt erworbenen Guten. Der Unterschied dieses Vermögens ist es, der durch "viel und wenig" bezeichnet wird.

8473. "Und da sie maßen mit dem Gomer", 2. Mose 16/18, bedeutet das Vermögen zur Aufnahme des Guten. Dies erhellt aus der Bedeutung des Gomers, insofern er ein genügendes Maß bezeichnet, worüber Nr. 8472, also auch das Vermögen.

8474. "Da hatte nicht Überfluß, der viel gesammelt hatte und nicht Mangel, der wenig gesammelt hatte", 2. Mose 16/18, bedeutet, daß einem jeden das gerechte Maß im besonderen und im allgemeinen zuteil wurde.

Dies erhellt aus der Bedeutung von nicht Überfluß haben und auch nicht Mangel haben, insofern es soviel ist als ein richtiges (oder gerechtes) Maß haben; und aus der Bedeutung von viel und wenig, insofern es den Unterschied des Vermögens bezeichnet, worüber Nr. 8472; hier nach dem Vermögen eines jeden im besonderen und allgemeinen.

8475. "Ein jeder hatte gesammelt nach dem Bedarf seines Mundes", 2. Mose 16/18, bedeutet die Aufnahme nach der Fähigkeit eines jeden. Dies erhellt aus Nr. 8467, wo dieselben Worte.

8476. Vers 19,20: Und Mose sprach zu ihnen: Keiner lasse davon übrig bis zum Morgen. Aber sie hörten nicht auf Mose, und einige Männer ließen davon übrig bis zum Morgen. Da wuchsen Würmer darin und es wurde faul; und Mose zürnte über sie.

"Und Mose sprach zu ihnen" bedeutet die Ermahnung;

"keiner lasse davon übrig bis zum Morgen" bedeutet, daß sie nicht aus sich für die Erwerbung (jenes Guten) sorgen sollten;

"aber sie hörten nicht auf Mose" bedeutet, daß sie nicht Glauben hatten und daher keinen Gehorsam;

"und (einige) Männer ließen davon übrig bis zum Morgen" bedeutet den Mißbrauch des göttlich Guten, das sie aus sich erwerben wollten;

"da wuchsen Würmer darin" bedeutet, dadurch sei es unrein geworden;

"es wurde faul" bedeutet, deshalb auch höllisch;

"und Mose zürnte über sie" bedeutet, daß sie dadurch das göttlich Wahre von sich wendeten.

8477. "Und Mose sprach zu ihnen", 2. Mose 16/19, bedeutet die Ermahnung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, insofern es das Folgende in sich schließt, hier die Ermahnung, nichts übrig zu lassen bis zum Morgen. Daß sprechen auch eine Ermahnung bedeutet sehe man Nr. 7090, 3178.

8478. "Keiner lasse davon übrig bis zum Morgen", 2. Mose 16/19, bedeutet, daß sie nicht aus sich für die Erwerbung (jenes Guten) sorgen sollten.

Dies erhellt daraus, daß ihnen das Manna jeden Morgen gegeben wurde, und daß in dem, was übrigblieb, Würmer wuchsen; dies bedeutet, daß der Herr täglich für die Bedürfnisse sorgt, und daß sie somit nicht aus sich für die Erwerbung derselben sorgen sollten. Dies wird auch unter dem täglichen Brot verstanden im Gebet des Herrn, und auch unter den Worten des Herrn:

Matth.6/25-34: "Sorget nicht für eure Seele, was ihr essen oder trinken werdet; noch für euren Leib, was ihr anziehen werdet; warum sorget ihr für die Kleidung? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen; sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Darum sorget nicht und sprechet: Was werden wir essen, oder was werden wir trinken, oder womit werden wir uns kleiden? denn nach allem solchen trachten die Heiden. Euer himmlischer Vater weiß, daß ihr alles bedürfet. Trachtet zuerst nach dem Reiche Gottes und nach Seiner Gerechtigkeit, so wird euch dieses alles hinzugelegt werden. Darum sorget nicht für den anderen Morgen! denn der morgende Tag wird für das Seine sorgen"; desgleichen Luk.12/11,12,22-31.

In diesem Verse, 2. Mose 16/19 und im Folgenden ist im inneren Sinn von der Sorge für den morgenden Tag die Rede, und daß diese Sorge nicht nur verboten, sondern auch verdammungswürdig sei. Daß sie verboten ist, wird dadurch bezeichnet, daß sie von dem Manna nichts übriglassen sollten auf den Morgen; und daß sie verdammungswürdig sei, wird dadurch bezeichnet, daß in dem Übriggebliebenen Würmer entstanden, und daß es faul wurde. Wer diese Sache bloß nach dem Buchstabensinn betrachtet, könnte glauben, daß man alle Sorge für den morgenden Tag ablegen, und somit seine Bedürfnisse täglich aus dem Himmel erwarten müsse; wer aber die Sache tiefer (anschaut) als nach dem Buchstabensinn, und auch wer sie nach dem inneren Sinn betrachtet, der kann wissen, was unter der Sorge für den morgenden Tag zu verstehen ist.

Es wird darunter nicht die Sorge verstanden sich Lebensmittel und Kleidung oder auch Vermögen für die zukünftige Zeit zu erwerben; denn es ist nicht gegen die Ordnung für sich und die Seinigen zu sorgen; sondern diejenigen haben Sorge für den morgenden Tag, die mit ihrem Schicksal nicht zufrieden sind, die nicht auf das Göttliche, sondern auf sich vertrauen, und die nur das Weltliche und Irdische, nicht aber das Himmlische vor Augen haben. Bei diesen herrscht in allen Stücken die Sorge für das Zukünftige, die Begierde, alles zu besitzen und über alle zu herrschen, die immer mehr sich entzündet und wächst mit der Zunahme (ihres Vermögens) und endlich über alles Maß hinausgeht. Sie fühlen Schmerz, wenn sie nicht erlangen, was sie begehren, und ängstigen sich, wenn sie irgend Verlust erleiden. Es gibt auch keinen Trost für sie, denn sie zürnen alsdann gegen das Göttliche, sie verwerfen es zugleich samt ihrem ganzen Glauben, und stoßen Verwünschungen aus. So sind diejenigen beschaffen, bei denen die Sorge für den morgenden Tag herrscht.

Ganz anders aber ist es bei denen, die auf Gott vertrauen. Obwohl diese auch Sorge für den morgenden Tag haben, haben sie dennoch keine, denn sie denken an den morgenden Tag nicht mit Besorgnis, noch weniger mit Ängstlichkeit; sie sind guten Mutes, mögen sie erreichen, was sie wünschen, oder nicht. Bei Verlusten fühlen sie keinen Schmerz, sie sind zufrieden mit ihrem Schicksal. Werden sie reich, so hängen sie ihr Herz nicht an den Reichtum; gelangen sie zu Ehren, so halten sie sich nicht für würdiger als andere; werden sie arm, so betrüben sie sich nicht darüber. Sind sie in niedriger Stellung, so sind sie nicht mißmutig. Sie wissen, daß denen, die auf Gott vertrauen, alles dient zur Erlangung einer ewigen Glückseligkeit, und daß alles, was ihnen in der Zeit begegnet, dennoch dazu beitragen muß.

Man merke aber, daß die göttliche Vorsehung eine allesumfassende ist, d.h. auch im allereinzelnsten (waltet), und daß diejenigen, die mit dem Strom der Vorsehung gehen, beständig zur Glückseligkeit geleitet werden, wie auch immer die Mittel erscheinen mögen, und daß sie mit dem Strome der Vorsehung gehen, die auf Gott vertrauen, und demselben alles zuschreiben, daß aber diejenigen nicht mit dem Strom der Vorsehung gehen, die auf sich allein vertrauen, und sich alles zuschreiben; solche befinden sich im Gegensatze desselben, indem sie dem Göttlichen die Vorsehung absprechen und sich dieselbe anmaßen.

Auch merke man sich: Inwieweit jemand mit dem Strome der Vorsehung geht, insoweit ist er im Zustand des Friedens. Ferner, inwieweit jemand im Zustand des Friedens ist aus dem Guten des Glaubens, insoweit ist er in der göttlichen Vorsehung. Solche allein wissen und glauben, daß die göttliche Vorsehung des Herrn in allem und jedem walte, auch in dem allereinzelnsten. Nachweisungen hierüber sehe man Nr. 1919 E, 4329, 5122 E, 5894 E, 6058, 6481-6486, 6490, 7004, 7007; und daß die göttliche Vorsehung das Ewige im Auge habe: Nr. 6491.

Diejenigen aber, die im Gegensatz damit stehen, dulden kaum, daß man die Vorsehung nenne, sondern beziehen alles und jedes auf ihre Klugheit, und wenn nicht auf diese, so beziehen sie es auf das Glück oder den Zufall. Einige auf das Fatum (Verhängnis), das sie nicht aus dem Göttlichen, sondern aus der Natur ableiten. Diejenigen aber, die nicht sich oder der Natur alles zuschreiben, nennen sie einfältig.

Hieraus kann man wieder ersehen, wie beschaffen diejenigen sind, die für den morgenden Tag sorgen, und wie diejenigen, die nicht für den morgenden Tag sorgen.

8479. "Aber sie hörten nicht auf Mose", 2. Mose 16/20, bedeutet, daß sie nicht Glauben hatten und daher keinen Gehorsam. Dies erhellt aus der Bedeutung von hören, insofern es soviel ist als vernehmen, Glauben haben und gehorchen, worüber Nr. 5017, 7216, 8361.

8480. "Und einige Männer ließen davon übrig bis zum Morgen", 2. Mose 16/20, bedeutet den Mißbrauch des göttlich Guten, indem sie es aus sich erwerben wollten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von übriglassen bis zum Morgen, insofern es soviel ist als aus sich selbst sorgen für Erwerbung des Guten, worüber Nr. 8478, folglich ist es ein Mißbrauch des göttlich Guten.

Mißbrauch wird gesagt, wenn das gleiche im Letzten hervortritt, aber aus entgegengesetztem Ursprung. Aus entgegengesetztem Ursprung geht das Gute hervor, wenn es von Menschen, nicht vom Herrn kommt, denn der Herr ist das Gute selbst, also ist von Ihm alles Gute. Das Gute, das von Ihm ist, hat in sich das Göttliche, somit ist es gut von seinem Innersten und ersten Sein her. Hingegen das Gute, das von Menschen ist, ist nicht gut, weil der Mensch aus sich nichts als Böses ist; daher ist das Gute, das von ihm ist, in seinem ersten (oder innersten) Wesen Böses, obwohl es in seiner äußeren Form als Gutes erscheinen kann.

Es verhält sich damit wie mit Blumen auf Gemälden im Vergleich mit denen, die im Garten wachsen: diese Blumen sind vom Innersten aus schön, denn je tiefer hinein man sie öffnet, desto schöner sind sie; hingegen die Blumen auf Gemälden sind nur in der äußeren Form schön, und in Ansehung des Inneren nichts als unreiner Stoff und eine Anhäufung irdischer, durcheinanderliegender Teile. Was auch der Herr lehrt, wenn Er sagt, Matth.6/29: "Salomo in aller seiner Herrlichkeit war nicht gekleidet wie eine der Lilien des Feldes".

So verhält es sich mit dem Guten, das vom Menschen ist, in Vergleich mit dem Guten, das vom Herrn stammt; daß diese beiden Arten des Guten unter sich so sehr verschieden sind, kann der Mensch nicht wissen, weil er nach dem Äußeren urteilt, die Engel aber nehmen genau wahr, woher das Gute beim Menschen stammt und wie es beschaffen ist. Die Engel beim Menschen sind und wohnen gleichsam im Guten vom Herrn; aber im Guten von dem Menschen können sie nicht sein; sie entfernen sich von demselben so weit als möglich, denn vom innersten her ist es böse. Das Gute vom Herrn hat in sich den Himmel, weil es in der Form des Himmels ist, und in seinem Innersten den Herrn selbst birgt; denn in allem Guten, das vom Herrn ausgeht, ist Sein Bild, und daher das Bild des Himmels. Hingegen in dem Guten, das von dem Menschen ausgeht, ist das Bild des Menschen, und weil der Mensch aus sich nichts als Böses ist, ist es ein Bild der Hölle. So groß ist der Unterschied zwischen dem Guten vom Herrn und dem Guten vom Menschen.

Das Gute vom Herrn ist bei denen, die den Herrn über alles lieben, und den Nächsten wie sich selbst; aber das Gute vom Menschen ist bei denen, die sich über alles lieben und den Nächsten neben sich verachten. Diese sind es, die auch Sorge für den morgenden Tag haben, weil sie auf sich vertrauen; jene aber sind die, welche keine Sorge für den morgenden Tag haben, weil sie dem Herrn vertrauen, worüber Nr. 8478. Die dem Herrn vertrauen, empfangen beständig Gutes von Ihm, denn was ihnen auch widerfährt, mag es als Glück oder Unglück erscheinen, es ist dennoch Gutes, denn es führt als Mittel zu ihrer ewigen Seligkeit. Die aber sich selbst vertrauen, ziehen sich beständig Böses zu, denn alles, was ihnen begegnet, wenn es auch glücklich und heilbringend erscheint, ist dennoch Böses, und führt daher als Mittel zu ihrer ewigen Unseligkeit.

Das ist es, was dadurch bezeichnet wird, daß sie nichts übriglassen sollten bis zum Morgen, und daß das Übriggelassene von Würmern erfüllt und faul wurde.

8481. "Da wuchsen Würmer darin", 2. Mose 16/20, bedeutet, dadurch sei es unrein geworden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Würmer erzeugen", insofern es soviel ist als "Unreines hervorbringen", denn die Würmer entstehen aus Unreinem und Verfaultem. Das Falsche des Bösen, das dem Guten aus dem Eigenen innewohnt, wird mit Würmern verglichen, weil es sich ebenso verhält, denn es nagt und plagt.

Zwei Dinge gibt es, welche die Hölle ausmachen, wie es zwei Dinge gibt, die den Himmel ausmachen. Die beiden, die den Himmel ausmachen, sind das Gute und das Wahre, und die beiden, welche die Hölle ausmachen, sind das Böse und das Falsche, folglich sind es die beiden im Himmel, welche die Seligkeit desselben ausmachen, und die beiden in der Hölle, welche die Qual derselben ausmachen. Die Qual in der Hölle durch das Falsche wird mit einem Wurm verglichen, und die Qual durch das Böse in ihr wird mit dem Feuer verglichen:

Jes.66/22-24: "Wie der neue Himmel und die neue Erde, die Ich schaffen will, vor Mir bestehen wird, spricht Jehovah, so wird euer Same und euer Name bestehen; zuletzt wird es geschehen, von Neumond zu Neumond und von Sabbath zu Sabbath werden sie vor Mir stehen (anzubeten); und sie werden hinausgehen und die Leichname derer schauen, die gegen Mich frevelten, denn ihr Wurm wird nicht sterben und ihr Feuer nicht erlöschen, und sie werden ein Abscheu sein allem Fleisch".

Ebenso vom Herrn bei Mark.9/44,46,48: "Wo ihr Wurm nicht stirbt und ihr Feuer nicht erlischt": hier von der Gehenna oder der Hölle.

Das Unreine des Falschen wird auch bei Mose mit einem Wurm verglichen: 5. Mose 28/39: "Weinberge wirst du pflanzen und bauen, aber Wein wirst du nicht trinken, denn verzehren wird es der Wurm": Wein für das Wahre aus dem Guten, und im entgegengesetzten Sinn für das Falsche aus dem Bösen: Nr. 6377.

8482. "Und es wurde faul", 2. Mose 16/20, bedeutet, deshalb auch höllisch.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "faul werden", insofern es das höllische Unreine bezeichnet. Faul werden wird hier vom Bösen gesagt, und Würmer vom Falschen, denn wenn das Gute zum Bösen wird, verhält es sich wie Fleisch oder wie Brot, wenn es verfault. Das Falsche aus diesem Bösen ist wie Würmer, die in demselben infolge der Fäulnis erzeugt werden.

8483. "Und Mose zürnte über sie", 2. Mose 16/20, bedeutet, daß sie dadurch das göttlich Wahre von sich wendeten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von zürnen oder zornig werden, wenn es in Beziehung auf Mose gesagt wird, der das göttlich Wahre vorbildet, insofern es ein Abwenden von demselben bezeichnet, worüber Nr. 5034, 5798; und daß dieses Abwenden als vom Herrn ausgehend erscheint, während es im Menschen ist: Nr. 5798.

Im Worte wird oft Jehovah Zorn und Grimm, ja Wut gegen den Menschen zugeschrieben, während bei Jehovah gegen den Menschen nur reine Liebe und reine Barmherzigkeit waltet und nichts von Zorn ist. Dieses wird im Worte nach dem Anschein gesagt, denn wenn die Menschen gegen das Göttliche sind und daher sich für den Einfluß der Liebe und Barmherzigkeit verschließen, stürzen sie sich in das Böse der Strafe und somit in die Hölle. Dies erscheint wie Unbarmherzigkeit und wie Rache vom Göttlichen wegen des Bösen, das sie getan haben, während doch nichts Derartiges im Göttlichen ist, sondern nur dem Bösen selbst innewohnt.

Man sehe jedoch, was hierüber früher gezeigt worden ist: Nr. 1857, 2447, 6071, 6832, 6991, 6997, 7533, 7632, 7643, 7679, 7710, 7877, 7926, 8197, 8214, 8223, 8226, 8227, 8228, 8282.

Hieraus erhellt, daß durch "Mose zürnte über sie", ausgedrückt wird, daß sie sich abwendeten vom göttlich Wahren.

8484. Vers 21-24: Und sie sammelten es alle Morgen, jeder nach seinem Mundbedarf, wenn aber die Sonne heiß wurde, zerschmolz es. Und es geschah, am sechsten Tage sammelten sie das Doppelte an Brot, zwei Gomer für einen jeden; und alle Obersten der Gemeinde kamen und zeigten es Mose an. Und er sprach zu ihnen: Das ist es, was Jehovah geredet hat: Morgen ist die Ruhe, der heilige Sabbath Jehovahs; was ihr backen wollt, das backet, und was ihr sieden wollt, das siedet, alles übrige legt zurück, um es zu bewahren bis zum (nächsten) Morgen. Und sie legten es zurück bis zum Morgen, wie ihnen Mose geboten hatte, und es ward nicht faul und war auch kein Wurm darinnen.

"Und sie sammelten es alle Morgen" bedeutet die fortwährende Aufnahme des Guten vom Herrn;

"jeder nach seinem Mundbedarf" bedeutet, bei jedem nach dem Vermögen der Aneignung;

"wenn aber die Sonne heiß wurde, zerschmolz es" bedeutet, daß es hinschwindet nach dem Grade der Zunahme der Begierde;

"und es geschah, am sechsten Tage" bedeutet am Ende eines jeden Zustandes;

"sammelten sie das Doppelte an Brot" bedeutet die Verbindung infolge des empfangenen Guten;

"zwei Gomer für einen jeden" bedeutet das Vermögen alsdann;

"und alle Obersten der Gemeinde kamen und zeigten es Mose an" bedeutet das Nachdenken aufgrund der wichtigsten Wahrheiten;

"und er sprach zu ihnen" bedeutet die Belehrung;

"das ist es, was Jehovah geredet hat" bedeutet den Einfluß vom Göttlichen;

"die Ruhe" bedeutet den Zustand des Friedens, wenn keine Versuchung stattfindet;

"der heilige Sabbath Jehovahs, morgen" bedeutet die Verbindung des Guten und Wahren auf ewig;

"was ihr backen wollt, das backet" bedeutet die Vorbereitung zur Verbindung des Guten;

"und was ihr sieden wollt, das siedet" bedeutet die Vorbereitung zur Verbindung des Wahren;

"alles übrige legt zurück, um es zu bewahren bis zum (nächsten) Morgen" bedeutet den Genuß alles Guten und Wahren alsdann, wie aus dem Eigenen;

"und sie legten es zurück bis zum Morgen" bedeutet den künftigen Genuß;

"wie ihnen Mose geboten hatte" bedeutet nach der Belehrung vom göttlich Wahren;

"und es ward nicht faul und war auch kein Wurm darinnen" bedeutet, daß nichts Unreines darinnen war, weil es (ihnen) so vom Herrn angeeignet worden.

8485. "Und sie sammelten es alle Morgen", 2. Mose 16/21, bedeutet die fortwährende Aufnahme des Guten vom Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sammeln, nämlich das Manna, insofern es die Aufnahme des Guten bezeichnet, wie Nr. 8467, 8472; und aus der Bedeutung von "alle Morgen" oder "an jedem einzelnen Morgen", insofern es das Fortwährende bezeichnet, denn alle Morgen bedeutet an jedem morgenden Tag, und dieser bedeutet das Ewige: Nr. 3998, also auch beständig und fortwährend.

8486. "Jeder nach seinem Mundbedarf", 2. Mose 16/21, bedeutet, bei jedem nach dem Vermögen der Aneignung. Dies erhellt aus Nr. 8467, wo die gleichen Worte.

8487. "Wenn aber die Sonne heiß wurde, zerschmolz es", 2. Mose 16/21, bedeutet, daß es hinschwinde nach dem Grade der Zunahme der Begierde.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Heißwerden in der Sonne, insofern es die wachsende Begierde bezeichnet, worüber folgen wird, und aus der Bedeutung von schmelzen, insofern es soviel ist als hinschwinden.

"Die Sonne wurde heiß" bedeutet aber die wachsende Begierde, weil die Sonne im guten Sinn die himmlische Liebe bedeutet, und zwar darum, weil der Herr die Sonne ist im anderen Leben, und die Wärme, die aus ihr kommt, das Gute des Lebens, und das Licht das Wahre des Glaubens ist. Daß der Herr die Sonne ist, und daher die himmlische Liebe, sehe man Nr. 1053, 1521, 1529, 1530, 1531, 2120, 2441, 2495, 3636, 3643, 4060, 4321 E, 4696, 5084, 5097, 5377, 7078, 7083, 7171, 7173, 7270; daher bedeutet die Sonne im entgegengesetzten Sinn die Selbstliebe und die Weltliebe, und die Wärme oder Hitze aus der Sonne bedeutet in diesem Sinn die Begierde.

Wie es sich damit verhält, daß das Gute des Wahren, das durch Manna bezeichnet wird, hinschwinde nach dem Grade der wachsenden Begierde, was dadurch bezeichnet wird, daß es schmolz, wenn die Sonne heiß wurde, soll mit wenigem gesagt werden:

Das Gute des Wahren oder das geistig Gute wird zwar dem Menschen der geistigen Kirche gegeben, wenn er wiedergeboren wird, aber weil dieses Gute allen Lustreiz der Selbst- und Weltliebe auslöscht, der früher ihr Leben gewesen war (denn diese bilden einen Gegensatz), deshalb kann dieses reine Gute des Wahren nicht lange bei einem solchen Menschen bleiben, sondern es wird vom Herrn durch die Lustreize der Liebesarten gemildert, die sein früheres Leben ausmachten. Würde nämlich jenes Gute nicht so ermäßigt, so würde es ihm zur Unlust werden und Widerwillen erregen. Solcherart ist das himmlische Gute zuerst bei denen, die wiedergeboren werden.

In dem Maße, als die Lustreize der Selbst- und Weltliebe entstehen, schwindet daher das Gute der himmlischen Liebe, denn sie sind, wie gesagt, einander entgegengesetzt, und so auch umgekehrt. Daher kommt es, daß es im Himmel Zustandswechsel gibt, denen die Zeitenwechsel in der Welt entsprechen, Nr. 8426, und daß sie (daselbst) abwechselnd in die Lustreize ihrer natürlichen Vergnügungen versetzt werden, denn ohne solche Zustandsveränderungen würde das Gute der himmlischen Liebe gleichsam trocken und wertlos erscheinen. Anders aber, wenn es sofort oder allmählich durch die natürlichen Lustreize ermäßigt wird.

Daher kommt es, daß im Anfang, als den Söhnen Israels an jedem Morgen Manna gegeben wurde, ihnen auch Wachteln am Abend gegeben wurden, denn Wachteln bedeuten den natürlichen Lustreiz und auch den Lustreiz der Begierde, Nr. 8452. Man muß jedoch wissen, daß die Begierden, in welche diejenigen, die im Himmel sind, zurückversetzt werden, wenn bei ihnen Abend ist, keine dem himmlisch Guten entgegengesetzten Begierden sind, sondern es sind Begierden, die einigermaßen mit jenem Guten übereinstimmen, es sind nämlich die Begierden, wohl zu tun in reichlichem Maße, und dadurch einigen Ruhm zu erlangen, worin jedoch Wohlwollen liegt und das Bestreben zu dienen. Es sind auch Lustreize der Prachtliebe in bezug auf die Ausschmückung des Hauses, auf den Schmuck der Kleider und dergleichen mehr; es sind überhaupt solche Dinge, die das Gute der himmlischen Liebe zwar nicht zerstören, gleichwohl aber es verdunkeln, und endlich werden sie, in dem Grade, als der Mensch wiedergeboren wird, zu den letzten Unterlagen des himmlisch Guten; dann heißen sie aber nicht mehr Begierden, sondern Annehmlichkeiten.

Daß das Gute der himmlischen Liebe ohne Ermäßigung durch solche Dinge gleichsam vertrocknet und dann als etwas Geringes verschmäht wird, wird dadurch bezeichnet, daß die Söhne Israels, als ihnen keine Wachteln mehr gegeben wurden, das Manna eine trockene Speise und eine schlechte Speise nannten, worüber es heißt 4. Mose 11/4,6: "Das Gesindel, das unter ihnen war, hatte lüsterne Begierden, deshalb auch die Söhne Israels wieder weinten und sprachen: Wer gibt uns Fleisch zu essen? Nun vertrocknet (d.i. verschmachtet) unsere Seele; es ist nichts da; nur auf dieses Man sind unsere Augen gerichtet".

4. Mose 21/5: "Es redete das Volk wider Gott und wider Mose: Warum habt ihr uns heraufgeführt aus Ägypten, daß wir sterben in der Wüste, denn kein Brot ist da und kein Wasser, und schon hat unsere Seele Ekel vor dieser schlechten Speise".

5. Mose 8/3: "Jehovah betrübte dich und ließ dich Hunger leiden und speisete dich mit Manna, das du nicht kanntest, noch deine Väter kannten, um dich zu lehren, daß nicht vom Brote allein der Mensch lebe, sondern von allem, was durch den Mund Jehovahs geht".

Wie das Manna, so bedeutet auch das ungersäuerte Brot das Gute, das frei von Falschem ist: Nr. 8058; dieses Brot wird aus dem gleichen Grunde "Brot des Elendes" genannt: 5. Mose 16/3.

Hieraus kann man nun erkennen, wie es zu verstehen sei, daß das Gute des Wahren verschwinde (oder abnehme), je nach dem Grade der wachsenden Begierde, was dadurch bezeichnet wird, daß das Manna schmolz, als die Sonne heiß wurde.

8488. "Und es geschah, am sechsten Tage", 2. Mose 16/22, bedeutet am Ende eines jeden Zustandes. Dies erhellt aus der Bedeutung des sechsten Tages, insofern er das Ende eines jeden Zustandes bezeichnet, worüber Nr. 8421.

8489. "Sammelten sie das Doppelte an Brot", 2. Mose 16/22, bedeutet die Verbindung infolge des empfangenen Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Manna sammeln, insofern es die Aufnahme des Guten bezeichnet. Daß sammeln die Aufnahme bezeichnet, sehe man Nr. 8467, 8472, und Manna das Gute des Wahren: Nr. 8464. Ferner aus der Bedeutung des Doppelten, insofern es eine Verbindung ausdrückt, worüber Nr. 8423.

HG 8490

8490. "Zwei Gomer für einen jeden", 2. Mose 16/22, bedeutet das Vermögen (oder die Fähigkeit) alsdann.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Gomers, insofern er das genügende Maß bezeichnet, somit das Vermögen, worüber Nr. 8468, 8473, hier das genügende Maß und die Fähigkeit der Verbindung. Der siebente Tag oder der Sabbath bedeutet nämlich die Verbindung des Guten und Wahren.

8491. "Und alle Obersten der Gemeinde kamen und zeigten es Mose an", 2. Mose 16/22, bedeutet das Nachdenken aufgrund der wichtigsten Wahrheiten.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Obersten der Gemeinde, insofern sie die Hauptwahrheiten bezeichnen: Nr. 1482, 2089, 5044; und aus der Bedeutung von anzeigen, insofern es ein Nachdenken bezeichnet, worüber Nr. 2862, 5508.

8492. "Und er sprach zu ihnen", 2. Mose 16/23, bedeutet die Belehrung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, insofern es das Folgende in sich schließt, hier die Belehrung, nämlich wie es zu halten sei mit dem Sammeln des Manna am Tage vor dem Sabbath. Daß sprechen auch eine Belehrung ausdrückt, sehe man Nr. 6879, 6881, 6883, 6891, 7186, 7267, 7304, 7380.

8493. "Das ist es, was Jehovah geredet hat", 2. Mose 16/23, bedeutet den Einfluß vom Göttlichen.

Dies erhellt daraus, daß Jehovah oder der Herr durch das Einfließen lehrt, und daß dies in den historischen Teilen des Wortes durch sprechen und reden ausgedrückt wird. Daß reden auch in anderen Stellen den Einfluß bezeichnet, sehe man Nr. 2951, 5481, 5797, 7270, 8128.

8494. "Die Ruhe", 2. Mose 16/23, bedeutet den Zustand des Friedens, wenn keine Versuchung stattfindet.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Ruhe, wie sie an den Sabbathtagen war, insofern diese den Zustand des Friedens vorbildlich darstellte, in dem die Verbindung des Guten und Wahren stattfindet. Aber die sechs Tage, die dem siebenten oder dem Sabbath vorangingen, bildeten den Kampf und die Arbeit vor, somit die Versuchungen, die dem Zustand des Friedens vorausgehen, denn nach den Versuchungen tritt der Zustand des Friedens ein, und alsdann die Verbindung des Guten und Wahren.

Daß die sechs Tage, die dem siebenten, d.h. dem Sabbath vorangehen, den Kampf und die Arbeit bezeichneten, sehe man Nr. 720, 737, 900; daß nach den Versuchungen Ruhe und Friede eintrete: Nr. 3696, 4572, 5246, 6829, 8367, 8370E; und daß der Sabbath die Verbindung des Guten und Wahren bedeutet, wird man in dem nun Folgenden sehen.

8495. "Der heilige Sabbath Jehovahs, morgen", 2. Mose 16/23, bedeutet die Verbindung des Guten und Wahren auf ewig.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Sabbaths, insofern er die Verbindung des Guten und Wahren bezeichnet, worüber im Folgenden; und aus der Bedeutung von morgen, insofern es soviel ist, als auf ewig, worüber Nr. 3998.

Wer nicht weiß, was der Sabbath vorbildete und daher auch bedeutete, kann auch nicht wissen, warum er für das Allerheiligste gehalten wurde. Er wurde aber für das Heiligste gehalten, weil er im höchsten Sinn die Vereinigung des Göttlichen und Göttlich-Menschlichen im Herrn vorbildlich darstellte, und im bezüglichen Sinn die Verbindung des Göttlich-Menschlichen des Herrn mit dem menschlichen Geschlechte; deshalb war der Sabbath das Allerheiligste. Und weil er dies vorbildlich darstellte, so bildete er auch den Himmel vor in Ansehung der Verbindung des Guten und Wahren, welche Verbindung die himmlische Ehe genannt wird. Und weil die Verbindung des Guten und Wahren vom Herrn allein bewirkt wird, und keineswegs vom Menschen, und weil sie im Zustande des Friedens hergestellt wird, deshalb war es auf das strengste verboten, daß der Mensch alsdann irgendein Werk verrichtete, und zwar so sehr, daß die Seele dessen, der es dennoch tat, ausgerottet wurde, worüber gesagt wird:

2. Mose 31/14: "Den Sabbath sollt ihr halten, denn er ist heilig bei euch, wer ihn entweiht, der soll des Todes sterben; ein jeder, der ein Werk an ihm verrichtet, dessen Seele soll ausgerottet werden aus der Mitte seines Volkes": deshalb wurde schon der gesteinigt, der an diesem Tage Holz sammelte: 4. Mose 15/32-37. Darum ist auch das Gebot vom Sabbath das dritte Gebot in dem Dekalog, und folgt unmittelbar auf die beiden Gebote von der heiligen Verehrung Jehovahs: 2. Mose 20/8; 5. Mose 5/12; daher wurde auch der Sabbath ein "ewiger Bund" genannt: 2. Mose 31/16; denn Bund bedeutet eine Verbindung: Nr. 665, 666, 1023, 1038, 1864, 1996, 2003, 2021, 6804.

Hieraus kann nun erhellen, was im inneren Sinn unter dem verstanden wird, das in folgenden Stellen vom Sabbath gesagt wird:

Jes.56/2-7: "Selig der Mann, der den Sabbath hält, daß er ihn nicht entheiligt. So spricht Jehovah zu den Verschnittenen: Die Meine Sabbathe halten, und erwählen was Mir wohlgefällt, und Meinen Bund halten, denen will Ich in Meinem Hause und innerhalb Meiner Mauern Ort und Namen geben, der besser ist als Söhne und Töchter; einen ewigen Namen gebe Ich ihnen, der nicht vertilgt wird. Jeder, der Meinen Sabbath hält, daß er ihn nicht entheiligt, und Meinen Bund hält, den will Ich führen auf den Berg Meiner Heiligkeit, und ihn erfreuen in Meinem Bethause": hieraus erhellt, daß unter denen, die den Sabbath heiligen, diejenigen verstanden werden, die in Verbindung mit dem Herrn sind. Daß sie im Himmel sein werden, wird dadurch bezeichnet, daß ihnen "im Hause Jehovahs ein Ort und Name, besser als Söhne und Töchter, ein ewiger Name, der nicht ausgelöscht wird", gegeben werden soll, und daß sie "hingeführt werden sollen auf den Berg der Heiligkeit".

Jes.58/13,14: "Wenn du vom Sabbath deinen Fuß abhältst, daß er nicht deinen Willen tut am Tage Meiner Heiligkeit, sondern nennest den Sabbath deine Wonne, dem Jehovah heilig und ehrwürdig, und ehrst ihn, daß du an demselben nicht deine Wege gehst und nicht dein Verlangen suchst, oder eitle Reden führst, dann wirst du deine Lust haben an Jehovah, und Ich werde dich genießen lassen das Erbe Jakobs": hier zeigt sich ganz klar, was dadurch vorbildlich dargestellt wurde, daß sie am Sabbathtage kein Werk verrichten durften, nämlich daß sie nichts aus dem Eigenen tun sollten, sondern aus dem Herrn; denn dies ist der Zustand der Engel im Himmel. Daß sie nichts aus sich oder aus ihrem Eigenen wollen und tun, und auch nicht einmal denken und reden, darinnen besteht ihre Verbindung mit dem Herrn. Das Eigene, aus dem sie nicht handeln sollten, wird dadurch bezeichnet, daß sie nicht ihren Willen tun, nicht ihre Wege gehen, nicht ihr Verlangen suchen und auch nicht eitle Reden führen sollten. Dieser Zustand bei den Engeln ist der eigentliche himmlische Zustand, und wenn sie in ihm sind, dann haben sie Frieden und Ruhe, und auch der Herr hat Seine Ruhe (in ihnen); denn wenn sie mit Ihm verbunden sind, dann hat Er keine Mühe mehr mit ihnen, weil sie dann im Herrn sind. Dies bedeuten die Worte: Du wirst den Sabbath nennen deine Wonne, dem Jehovah heilig, und wirst deine Lust haben an Jehovah.

Die Ruhe des Herrn wird dadurch bezeichnet, daß Er nach den sechs Schöpfungstagen am siebenten Tage ruhte: 1. Mose 2/2. Das gleiche wird verstanden unter folgenden Worten:

Jerem.17/24,25: "Wenn ihr auf Mich höret, so daß ihr keine Last einführet durch die Tore dieser Stadt am Sabbathtage, und den Sabbathtag heiliget, daß ihr an demselben kein Werk verrichtet, dann werden einziehen durch die Tore dieser Stadt Könige und Fürsten, die auf Davids Throne sitzen, zu Wagen und zu Roß, sie und ihre Fürsten, die Männer Judas und die Bewohner Jerusalems, und diese Stadt soll bewohnt werden ewiglich": Werk am Sabbath bedeutet alles, was aus dem Eigenen ist. Der Zustand derer, die nicht aus dem Eigenen, sondern aus dem Herrn geführt werden, wird dadurch beschrieben, daß Könige und Fürsten, die auf Davids Throne sitzen, zu Wagen und zu Roß einziehen werden durch die Tore der Stadt. Durch Könige werden die Glaubenswahrheiten bezeichnet, durch Fürsten die Hauptstücke derselben, durch das Sitzen auf Davids Thron, daß sie vom Herrn stammen. Durch Wagen und Rosse die Lehrbestimmungen und das Verständnis des Glaubens.

Man muß wissen, daß alles, was aus dem Eigenen des Menschen kommt, Böses ist, und was aus dem Herrn, Gutes; daß bei denen, die vom Herrn geführt werden, alles einfließt bis auf das Geringste des Lebens, sowohl im Verstandes als im Willensgebiet, also auch alles und jedes des Glaubens und der Liebtätigkeit, darüber sehe man, was ausführlich aus Erfahrung nachgewiesen worden ist: Nr. 2886, 2887, 2888, 6053-6058, 6189-6215, 6307-6327, 6466-6495, 6598-6626, 6982, 6985, 6996, 7004, 7055, 7056, 7058, 7147, 7270.

Daß der Sabbath ein Vorbild der Verbindung des Herrn mit dem menschlichen Geschlecht sein sollte, erhellt

Hes.20/12; 2. Mose 31/13: "Meine Sabbathe habe Ich ihnen gegeben, daß sie zum Zeichen seien zwischen Mir und zwischen ihnen, um zu erkennen, daß Ich Jehovah, sie heilige".

Daher wurde auch verboten, "Feuer anzuzünden am Sabbathtage": 2. Mose 35/3, weil durch Feuer das Ganze des Lebens bezeichnet wird, und durch Feuer anzünden das, was dem Leben aus dem Eigenen angehört.

Aus dem Gesagten erhellt, daß der Herr ein Herr des Sabbaths ist, nach Seinen Worten bei Matth.12/1-9; und warum viele Heilungen vom Herrn am Sabbathtage vollbracht wurden: Matth.12/10-14; Mark.3/1-9; Luk.6/6-12; 13/10-18; 14/1-7; Joh.5/9-19; 7/22,23; 9/14,16, denn die Krankheiten, von denen der Herr sie heilte, bedeuteten geistige Krankheiten, die vom Bösen stammen: Nr. 7337, 8364.

8496. "Was ihr backen wollt, das backet" bedeutet die Vorbereitung zur Verbindung des Guten, "und was ihr sieden wollt, das siedet", 2. Mose 16/23, bedeutet die Vorbereitung zur Verbindung des Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von backen, insofern es, weil es durch Feuer geschieht, die Vorbereitung zur Verbindung des Guten bezeichnet; und aus der Bedeutung von sieden, insofern es, weil es durch Wasser geschieht, die Vorbereitung zur Verbindung des Wahren bezeichnet; denn durch Wasser wird das Glaubenswahre bezeichnet: Nr. 2702, 3058, 3424, 4976, 5668; und durch Feuer das Gute der Liebe: Nr. 934, 5215, 6314, 6832, 6834, 6849, 7324, 7852.

Daß es eine Vorbereitung zur Verbindung bedeutet ist klar, denn was gebacken und gesotten wurde, das wurde für den folgenden Sabbathtag vorbereitet, durch den die Verbindung bezeichnet wird, wie gleich oben gezeigt worden ist, denn es war verboten, am Sabbathtag Feuer anzuzünden: 2. Mose 35/3, so daß sie alsdann weder backen noch sieden sollten.

Daß backen vom Brot und Speisopfer gesagt wurde, was durch Feuer geschah, sehe man Jes.44/15,19; 1.Sam.28/24; Hes.46/20; 3. Mose 6/10; und daß sieden vom Fleisch gesagt wurde, das mit Wasser gekocht wird: 2. Mose 29/31; 3. Mose 6/21; 1.Sam.2/13,15.

8497. "Alles übrige legt zurück, um es zu bewahren bis zum (nächsten) Morgen", 2. Mose 16/23, bedeutet den Genuß alles Guten und Wahren alsdann, wie aus dem Eigenen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "das übrige zurücklegen bis zum Morgen", insofern es den Genuß am Sabbathtage bezeichnet. Es bedeutet aber den Genuß des Guten und Wahren, weil das übrige von dem, was gebacken und gesotten wurde, zurückgelegt und dann gegessen werden sollte; denn durch backen wird die Vorbereitung des Guten, und durch sieden die Vorbereitung des Wahren bezeichnet, wie Nr. 8496 gezeigt worden ist. Durch das Essen aber wird das Genießen und die Aneignung bezeichnet: Nr. 3168, 3513 E, 3596, 3832, 4745, 7849. Ferner aus der Bedeutung von "für euch bis zum Morgen", insofern es bedeutet, wie aus dem Eigenen. Daß diese Worte solches bedeuten, kommt daher, weil das Gute und Wahre, das vom Herrn einfließt, verbunden und gleichsam angeeignet wird. Solcherart ist die Verbindung des Himmels, d.h. derer, die im Himmel sind, mit dem Herrn.

"Wie aus dem Eigenen" wird gesagt, weil das Gute des Glaubens und der Liebtätigkeit weder einem Menschen, noch einem Engel als ihr Eigenes gegeben werden kann; denn die Menschen und die Engel sind nur aufnehmende oder zur Aufnahme des Lebens eingerichtete Formen, somit ist es das Gute und Wahre vom Herrn. Das Leben selbst hat keine andere Quelle, und weil das Leben vom Herrn ist, kann es nur so angeeignet werden, daß es wie das Eigene erscheint. Doch bemerken diejenigen, die im Herrn sind, deutlich, daß das Leben einfließt, folglich auch das Gute und Wahre, denn dies ist Sache des Lebens. Daß das Leben so erscheint, als ob es ihnen eigen wäre, hat seinen Grund darin, daß der Herr aus göttlicher Liebe all das Seinige dem Menschen geben und mit ihm verbinden will, und auch soweit es möglich ist, verbindet. Dieses Eigene, das vom Herrn gegeben wird, heißt das himmlische Eigene, worüber man sehe Nr. 731, 1937, 1947, 2882, 2883, 2891, 3812 E, 5660.

8498. "Und sie legten es zurück bis zum Morgen", 2. Mose 16/24, bedeutet den künftigen Genuß. Dies erhellt aus dem, was Nr. 8497 erklärt worden ist.

8499. "Wie ihnen Mose geboten hatte", 2. Mose 16/24, bedeutet nach der Belehrung vom göttlich Wahren. Dies erhellt aus der Bedeutung von gebieten, insofern es eine Belehrung bezeichnet, und aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, insofern er das göttlich Wahre darstellt, wovon öfter.

8500. "Und es ward nicht faul und war auch kein Wurm darinnen", 2. Mose 16/24, bedeutet, daß nichts Unreines darinnen war, weil es so vom (Göttlichen) angeeignet wurde.

Dies erhellt aus der Bedeutung von faul werden, insofern es das höllisch Unreine bezeichnet, das vom Bösen gesagt wird, worüber Nr. 8482; und aus der Bedeutung des Wurmes, insofern er auch das höllisch Unreine bezeichnet, jedoch das, was vom Falschen ausgesagt wird, worüber Nr. 8481. Daß dergleichen in dem liegt, was vom Eigenen ist, hingegen das Himmlische und Göttliche in dem, was vom Herrn ist, sehe man Nr. 8478.

8501. Vers 25-27: Und Mose sprach: Esset es heute, denn es ist heute der Sabbath Jehovahs; heute werdet ihr es nicht auf dem Felde finden. Sechs Tage sollt ihr es sammeln, aber am siebenten Tag, am Sabbath, wird es nicht dort sein. Und es geschah am siebenten Tage gingen aus dem Volke (einige) aus, um zu sammeln und fanden nichts.

"Und Mose sprach" bedeutet die Belehrung über diese Sache;

"esset es heute" bedeutet die Aneignung für die Ewigkeit;

"denn es ist heute der Sabbath Jehovahs" bedeutet, weil das Gute mit dem Wahren vom Herrn verbunden ist;

"heute werdet ihr es nicht auf dem Felde finden" bedeutet, daß man alsdann nicht mehr das Gute vermittelst des Wahren erwerben könne;

"sechs Tage sollt ihr es sammeln" bedeutet die Aufnahme des Wahren, bevor es mit dem Guten verbunden wird;

"aber am siebenten Tag, am Sabbath" bedeutet, daß nachher die Verbindung eintrete;

"wird es nicht dort sein" bedeutet, daß das Gute dann nicht mehr durch das Wahre erworben werde;

"und es geschah am siebenten Tage" bedeutet den Zustand des verbundenen Guten und Wahren;

"gingen aus dem Volke (einige) aus, um zu sammeln und fanden nichts" bedeutet, daß sie es erwerben wollten, es aber ihnen nicht gestattet wurde.

8502. "Und Mose sprach", 2. Mose 16/25, bedeutet die Belehrung über diese Sache. Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, insofern es das Folgende in sich schließt, hier die Belehrung über das Manna, daß sie es nicht finden würden am Sabbathtage.

8503. "Esset es heute", 2. Mose 16/25, bedeutet die Aneignung für die Ewigkeit. Dies erhellt aus der Bedeutung von essen, insofern es die Aneignung bezeichnet, worüber Nr. 3168, 3513, 3596, 4745; und aus der Bedeutung von heute, insofern es soviel ist, als in Ewigkeit, worüber Nr. 2838, 3998, 4304, 6165, 6984.

8504. "Denn es ist heute der Sabbath Jehovahs", 2. Mose 16/25 bedeutet, weil das Gute mit dem Wahren vom Herrn verbunden ist. Dies erhellt aus der Bedeutung des Sabbaths, insofern er die Verbindung des Guten und Wahren bezeichnet, worüber Nr. 8495; und aus der Bedeutung von heute, insofern es ausdrückt in Ewigkeit, worüber Nr. 8503. Daß Jehovah im Worte der Herr ist, wurde schon öfters nachgewiesen.

8505. "Heute werdet ihr es nicht auf dem Felde finden", 2. Mose 16/25, bedeutet, daß dann das Gute nicht mehr durch das Wahre erworben werden könne.

Dies erhellt aus der Bedeutung von nicht finden, wenn es von dem Guten, das durch das Wahre (erworben wird), gesagt wird, insofern es soviel ist, als nicht mehr erwerben; und aus der Bedeutung des Feldes, insofern es den Menschen bezeichnet, hier das Gemüt des Menschen, dem das Gute durch das Wahre eingepflanzt wird; denn der Mensch wird ein Acker oder Feld genannt, weil er das Wahre des Glaubens, das der Same ist, aufnimmt, und Frucht aus dem Samen hervorbringt, die das Gute ist.

Wie es sich damit verhält, soll mit wenigem gesagt werden: Vor der Wiedergeburt handelt der Mensch aus dem Wahren, er wirkt aber durch dasselbe das Gute, denn das Wahre wird bei ihm dann zum Guten, wenn es Sache des Willens und dadurch des Lebens wird. Nach der Wiedergeburt aber handelt er aus dem Guten, und durch dieses werden dann die Wahrheiten erworben. Um es noch deutlicher zu machen: vor der Wiedergeburt handelt der Mensch aus Gehorsam, aber nach der Wiedergeburt aus Neigung.

Diese beiden Zustände verhalten sich umgekehrt zueinander, denn im ersteren Zustande herrscht das Wahre vor, im letzteren aber das Gute, oder im ersteren Zustand sieht der Mensch abwärts oder rückwärts, im späteren hingegen aufwärts oder vorwärts.

Wenn ein Mensch im letzteren Zustand ist, nämlich wenn er aus Neigung handelt, dann ist es ihm nicht mehr erlaubt, rückwärts zu schauen und das Gute aus dem Wahren zu tun, denn dann fließt der Herr in das Gute ein und führt ihn durch das Gute. Würde er dann zurückschauen oder das Gute durch das Wahre tun, so würde er aus dem Seinigen handeln; denn wer aus dem Wahren handelt, führt sich selbst, hingegen wer aus dem Guten, wird vom Herrn geführt.

Das ist es, was unter den Worten des Herrn bei Matth.24/15,17,18 zu verstehen ist: "Wenn ihr nun sehen werdet den Greuel der Verwüstung, dann steige, wer auf dem Dache ist, nicht herunter etwas aus seinem Hause zu holen, und wer auf dem Felde ist, kehre nicht zurück seine Kleider zu holen",

und bei Luk.17/31,32: "An jenem Tage, wer auf dem Dache ist und sein Gerät im Hause hat, der steige nicht hinab, es zu holen, und wer auf dem Felde ist, der kehre nicht zurück; erinnert euch an Lots Weib".

Wie es sich weiter damit verhält, sehe man in dem, was Nr. 3652, 5895, 5897, 7923 erklärt worden ist, und was weiter unten, Nr. 8506, 8510 gesagt werden wird.

Dies ist es, was im inneren Sinn bezeichnet wird durch die Worte: "Das Manna wird nicht gefunden werden auf dem Felde am siebenten Tage," und dadurch, daß einige vom Volk ausgingen, um zu sammeln, und nichts fanden.

8506. "Sechs Tage sollt ihr es sammeln", 2. Mose 16/26, bedeutet die Aufnahme des Wahren, bevor es mit dem Guten verbunden wird.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sechs Tagen, insofern sie den Zustand des Kampfes und der Arbeit bezeichnen, worüber Nr. 8494; hier den Zustand der Aufnahme des Wahren, oder den Zustand, wenn das Gute durch das Wahre erworben wird, worüber Nr. 8505; denn in diesem Zustand ist Mühe und Kampf. Während dieses Zustandes wird der Mensch in Versuchungen versetzt, die in Kämpfen mit dem Bösen und Falschen bei ihm bestehen, und dann kämpft der Herr für den Menschen und auch zugleich mit ihm. Aber nach diesem Zustand tritt der Zustand der Verbindung des Guten und Wahren ein, somit der Zustand der Ruhe auch für den Herrn. Dieser Zustand ist es, der vorbildlich dargestellt wurde durch die Ruhe am siebenten Tage oder am Sabbath. Daß dann Ruhe für den Herrn eintritt, kommt daher, weil dann das Gute mit dem Wahren verbunden ist. Der Mensch ist alsdann im Herrn, und wird vom Herrn ohne Mühe und Kampf geführt.

Dieser Zustand ist es, der verstanden wird unter dem zweiten Zustand, von dem Nr. 8505 gehandelt wurde.

8507. "Aber am siebenten Tag, am Sabbath", 2. Mose 16/26, bedeutet, daß nachher die Verbindung eintrete. Dies erhellt aus der Bedeutung des siebenten Tages oder des Sabbaths, insofern er die Verbindung des Guten und Wahren bezeichnet, worüber Nr. 8496

8508. "Wird es nicht dort sein", 2. Mose 16/26, bedeutet, daß das Gute dann nicht mehr durch das Wahre erworben werde. Dies erhellt aus dem, was Nr. 8505 erklärt worden.

8509. "Und es geschah am siebenten Tage", 2. Mose 16/27, bedeutet den Zustand der Verbindung des Guten und Wahren. Dies erhellt aus der Bedeutung des siebenten Tages oder Sabbaths, insofern er die Verbindung des Guten und Wahren bezeichnet, wie Nr. 8507.

8510. "Gingen aus dem Volke (einige) aus, um zu sammeln und fanden nichts", 2. Mose 16/27, bedeutet, daß sie es erwerben wollten, es aber ihnen nicht gestattet wurde.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 8505 erklärt worden ist. Daselbst wurde deutlich nachgewiesen, was es heißt, aus dem Glaubenswahren handeln, und was es heiße, aus dem Guten der Liebtätigkeit, daß nämlich, wer aus dem Glaubenswahren handelt, noch nicht in der Ordnung des Himmels sei, aber wer aus dem Guten der Liebtätigkeit handelt, in der Ordnung ist. Denn die Ordnung, in welcher der Mensch vom Herrn geführt wird, kommt durch das Wollen des Menschen zustande, folglich durch das Gute, denn dies ist Sache des Willens. Dann dient sein Verstehen, folglich sein Wahres, denn dies gehört dem Verstande an. Wenn dieser Zustand eintritt, dann ist Sabbath, denn dann ist Ruhe für den Herrn. Dieser Zustand findet statt, wenn das Gute mit dem Wahren verbunden ist.

Daß dieser Zustand auch die Ruhe des Herrn ist, kann daraus erhellen, daß Jehovah oder der Herr nach den sechs Tagen der Schöpfung und der Arbeit am siebenten Tage von allem Werke ruhte: 1. Mose 2/2; dieser Zustand ist der Zustand des Himmels. Daher kommt es, daß der Himmel selbst Sabbath genannt wird, oder daß im Himmel ewiger Sabbath ist. Daß unter der Schöpfung in 1. Mose Kapitel 1 die neue Schöpfung oder Wiedergeburt verstanden wird, und unter den sechs Tagen die Versuchungen und Kämpfe während derselben, darüber sehe man, was zu 1. Mose Kapitel 1 und 2 dort erklärt worden ist.

8511. Vers 28-31: Da sprach Jehovah zu Mose: Wie lange wollt ihr euch weigern, Meine Gebote zu halten und Meine Gesetze? Sehet doch, daß Jehovah euch den Sabbath gegeben hat; deswegen gibt Er euch am sechsten Tage Brot für zwei Tage. Bleibet ruhig, jeder für sich, keiner gehe aus seinem Orte am siebenten Tage. Und das Volk ruhte am siebenten Tage. Und das Haus Israel nannte seinen Namen Man, und es war wie weißer Koriandersamen, und sein Geschmack wie Kuchen mit Honig.

"Da sprach Jehovah zu Mose" bedeutet die Erscheinung des Göttlichen sei verdunkelt worden;

"wie lange wollt ihr euch weigern, Meine Gebote zu halten und Meine Gesetze" bedeutet, deshalb, weil sie sich nicht der göttlichen Ordnung gemäß benahmen;

"sehet doch" bedeutet, sie sollten aufmerken und überlegen;

"daß Jehovah euch den Sabbath gegeben hat" bedeutet die Verbindung des Guten und Wahren vom Herrn;

"deswegen gibt Er euch am sechsten Tage Brot für zwei Tage" bedeutet, daß Er ihnen deshalb bis zum Ende des ersten Zustandes soviel Gutes durch das Wahre gebe, damit dadurch die Verbindung zustande komme;

"bleibet ruhig, jeder für sich" bedeutet den Zustand des Friedens;

"keiner gehe aus seinem Orte am siebenten Tage" bedeutet, man müsse dann in dem Zustande verbleiben;

"und das Volk ruhte am siebenten Tage" bedeutet die vorbildliche Darstellung der Verbindung des Guten und Wahren im Zustande des Friedens;

"und das Haus Israel nannte seinen Namen Man" bedeutet dessen Beschaffenheit in bezug auf sie;

"und es war wie weißer Koriandersamen" bedeutet, das Wahre in demselben sei rein;

"und sein Geschmack wie Kuchen mit Honig" bedeutet das Gute sei lieblich, wie auch, daß aus dem Wahren durch den Lustreiz Gutes geworden sei.

8512. "Da sprach Jehovah zu Mose", 2. Mose 16/28, bedeutet die Erscheinung des Göttlichen sei verdunkelt worden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Jehovah sprach", insofern es das Folgende in sich schließt, hier, daß sie die Gebote und Gesetze nicht hielten, und daß also die Erscheinung des Göttlichen bei ihnen verdunkelt wurde. Dies geschieht nämlich, wenn man nicht nach den göttlichen Geboten lebt, denn wenn man nach ihnen lebt, dann lebt man nach der göttlichen Ordnung. Die göttlichen Gebote sind nämlich Wahres und Gutes, das der Ordnung gemäß ist; und wenn man nach der Ordnung lebt, dann lebt man im Herrn, denn der Herr ist die Ordnung selbst. Daraus folgt, daß wer nicht nach den Geboten und Gesetzen lebt, die der göttlichen Ordnung gemäß sind, nicht im Herrn lebt, und folglich bei ihm das Göttliche verdunkelt wird.

Unter leben nach der Ordnung wird hier verstanden, vom Herrn durch das Gute geführt werden. Man lebt noch nicht nach der Ordnung, wenn man durch das Wahre geführt wird, und wenn der Mensch durch das Wahre geführt wird, erscheint der Herr nicht, deswegen wandelt der Mensch alsdann auch in einem Dunkel, in dem er das Gute nicht sieht. Anders aber ist es, wenn der Mensch durch das Gute geführt wird, dann sieht er im Lichte.

8513. "Wie lange wollt ihr euch weigern, Meine Gebote zu halten und Meine Gesetze?", 2. Mose 16/28, bedeutet, deswegen, weil sie sich nicht der göttlichen Ordnung gemäß benahmen.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 8512 erklärt worden ist. Damit man wisse, was es heiße, sich der göttlichen Ordnung gemäß benehmen, und was es heiße sich nicht derselben gemäß benehmen, soll es noch (weiter) erklärt werden:

Alles, was nach der göttlichen Ordnung geschieht, ist inwendig offen bis zum Herrn, und hat daher den Himmel in sich; alles dagegen, was nicht nach der göttlichen Ordnung geschieht, ist inwendig verschlossen und hat daher den Himmel nicht in sich. Die göttliche Ordnung besteht deshalb darin, daß der Herr durch das Innere des Menschen in das Äußere desselben einfließt, somit durch den Willen des Menschen in das Tun oder Handeln desselben; dies geschieht, wenn der Mensch im Guten ist, d.h., wenn er in der Neigung ist, Gutes zu tun um des Guten willen, und nicht um seinetwillen. Wenn der Mensch es aber tut um seinetwillen und nicht um des Guten willen, dann ist sein Inneres verschlossen, und er kann nicht durch den Himmel vom Herrn geführt werden, sondern wird von sich selbst geführt. Die Liebe bestimmt, von wem er geführt wird, denn einen jeden führt seine Liebe. Wer sich mehr liebt, als den Nächsten, führt sich selbst; wer aber das Gute liebt, den führt das Gute, folglich der Herr, von dem das Gute (stammt). Hieraus kann man ersehen, welcher Unterschied ist zwischen einem Leben nach der Ordnung, und einem Leben nicht nach der Ordnung.

Wie man leben muß, damit es der Ordnung gemäß sei, lehrt das Wort und die Glaubenslehre aus dem Wort. Wer nicht weiter sieht als auf das Äußere, kann solche Dinge gar nicht begreifen, er weiß nicht, was das Innere ist, und kaum, daß es ein Inneres gibt, noch weniger, daß das Innere geöffnet werden könne, und daß, wenn es offen ist, der Himmel in ihm ist. Besonders die Weltklugen befinden sich in solcher Unwissenheit; auch die unter ihnen, die ein Inneres annehmen, haben von demselben entweder keine oder eine alberne Vorstellung. Daher kommt es, daß sie nur wenig glauben, und ihre Kenntnisse dazu anwenden, um zu beweisen, daß alles von der Natur herkomme.

8514. "Sehet doch", 2. Mose 16/29, bedeutet, sie sollten aufmerken und überlegen. Dies erhellt aus der Bedeutung von sehen, insofern es soviel ist als verstehen, worüber Nr. 2325, 3863, 4403-4421, 5114, und daher auch ein Innewerden bezeichnet: Nr. 2150, 3764, 4567, 4723, 5400, und auch ein Überlegen: Nr. 6836, 6839.

8515. "Daß Jehovah euch den Sabbath gegeben hat", 2. Mose 16/29, bedeutet die Verbindung des Guten und Wahren vom Herrn. Dies erhellt aus der Bedeutung des Sabbaths, insofern er die Verbindung des Guten und Wahren bezeichnet, worüber Nr. 8495, daß diese vom Herrn ist, wird dadurch bezeichnet, daß Jehovah (den Sabbath) gegeben hat, denn Jehovah im Worte ist der Herr.

8516. "Deswegen gibt Er euch am sechsten Tage Brot für zwei Tage", 2. Mose 16/29, bedeutet, daß Er ihnen deshalb bis zum Ende des ersten Zustandes soviel Gutes durch das Wahre gebe, damit dadurch die Verbindung zustande komme.

Dies erhellt aus der Bedeutung des sechsten Tages, insofern er das Ende des früheren Zustandes bezeichnet, worüber Nr. 8421; aus der Bedeutung des Manna, welches hier Brot ist, insofern es das Gute des Wahren bezeichnet, worüber Nr. 8462, 8464; und aus der Bedeutung des Sabbaths, für den das Manna auch am sechsten Tage gegeben wurde, somit Brot für zwei Tage, insofern er die Verbindung des Guten und Wahren bezeichnet, worüber Nr. 8495.

Oben wurde nachgewiesen, daß, weil der Sabbath die Verbindung des Guten und Wahren bezeichnete, und weil am siebenten Tage kein Manna gefunden wurde, hierdurch bezeichnet werde, daß der Mensch, wenn er in jener Verbindung ist, aus dem Guten handelt und nicht mehr aus dem Wahren, wie auch, daß er nicht mehr aus dem Wahren handeln dürfe, Nr. 8510; weil dies aber paradox erscheint, so soll es noch mit wenigem erklärt werden:

Ein jeder muß zum christlich Guten, das Liebtätigkeit genannt wird, durch das Glaubenswahre geführt werden, denn das Glaubenswahre muß ihn nicht nur lehren was Liebtätigkeit ist, sondern auch, wie sie beschaffen sein muß. Und wenn er dies nicht vorher aus der Lehre seiner Kirche lernt (denn aus sich selber kann er es keineswegs wissen), kann er nicht vorbereitet und befähigt werden, dieses Gute aufzunehmen.

Als Beispiel möge Folgendes dienen: Aus der Glaubenslehre muß er wissen, daß es nicht Liebtätigkeit ist, wenn man das Gute um seinetwillen tut, oder um der Belohnung willen, und daß man somit nicht durch die Werke der Liebtätigkeit die Seligkeit verdiene. Er muß auch wissen, daß alles Gute der Liebtätigkeit vom Herrn ist, und keineswegs von ihm selbst, und noch vieles andere, was ihn lehrt, worin die Liebtätigkeit bestehe und wie sie beschaffen sei. Hieraus kann man erkennen, daß der Mensch nicht anders zum christlich Guten geführt werden kann, als durch die Glaubenswahrheiten.

Ferner muß der Mensch wissen, daß die Wahrheiten nicht aus sich in das Gute eindringen, sondern daß das Gute die Wahrheiten sich anpaßt und mit sich verbindet, denn die Glaubenswahrheiten liegen im Gedächtnis des Menschen wie in einem Felde, das vor dem inneren Blick ausgebreitet ist. Durch dieses innere Schauen fließt das Gute vom Herrn ein, und wählt aus ihnen die übereinstimmenden Wahrheiten und verbindet sich mit denselben. Die Wahrheiten, die unterhalb liegen, können nicht in das Gute, das oberhalb ist, einfließen, denn dies ist ganz gegen die Ordnung, auch ist es unmöglich, daß das Untere in das Obere einfließe, Nr. 5259.

Hieraus kann man nun erkennen, wie das christlich Gute beim Menschen entsteht, wenn er wiedergeboren wird, und daher auch, wie der Mensch sein muß, wenn er wiedergeboren ist, daß er nämlich alsdann aus dem Guten handelt, nicht aus dem Wahren, d.h., daß er vom Herrn durch das Gute geführt wird, und nicht mehr durch das Wahre, denn er ist dann in der Liebtätigkeit, d.h. in der Neigung, jenes Gute zu tun. Alle, die im Himmel sind, werden so geführt, denn dies ist der göttlichen Ordnung gemäß, dadurch fließt alles, was sie denken und tun, gleichsam von selbst und mit Freiheit hervor.

Ganz anders aber wäre es, wenn sie aus dem Wahren denken und aus demselben handeln würden, denn dann würden sie denken, ob es recht sei, so zu tun oder nicht, und so am einzelnen haften und dadurch das Licht bei sich verdunkeln, und zuletzt würden sie handeln nach dem, was sie selbst lieben, also nach dem Einfluß von dem, was ihren Trieben günstig erscheint; d.h. aber von sich und nicht vom Herrn geführt werden.

Hieraus erhellt wiederum, warum das Gute dann nicht mehr erworben werden dürfe durch das Wahre, was dadurch bezeichnet wird, daß sie an sechs Tagen Manna sammeln sollten, und daß es am siebenten Tage nicht gefunden würde, worüber Nr. 8505, 8506, 8510.

8517. "Bleibet ruhig, jeder für sich", 2. Mose 16/29, bedeutet den Zustand des Friedens.

Dies erhellt aus der Bedeutung von ruhig bleiben, insofern es den Zustand des Friedens bezeichnet, wovon Nr. 8494.

Daß sie am Sabbath ruhig bleiben, und dann kein Werk tun, ja nicht einmal Feuer anmachen sollten, um sich ihr Essen zu bereiten, war eine vorbildliche Darstellung des Zustandes des Friedens, in dem die Verbindung des Guten und Wahren vom Herrn stattfindet, denn alle Verbindung des Guten und Wahren geschieht in diesem Zustand. Wenn der Mensch im Zustand des Friedens ist, dann wird er auch vom Herrn durch das Gute geführt. Würde alsdann der Mensch sich selbst führen, wenn auch durch das Wahre, so würde der Zustand des Friedens verschwinden, und dadurch keine Verbindung (mehr sein), man sehe Nr. 8516.

8518. "Keiner gehe aus seinem Orte am siebenten Tage", 2. Mose 16/29, bedeutet, man müsse dann in dem Zustande verbleiben. Dies erhellt aus dem, was Nr. 8494, 8517 erklärt worden ist.

8519. "Und das Volk ruhte am siebenten Tage", 2. Mose 16/30, bedeutet die vorbildliche Darstellung der Verbindung des Guten und Wahren im Zustande des Friedens. Dies erhellt aus Nr. 8494, 8517.

8520. "Und das Haus Israel nannte seinen Namen Man", 2. Mose 16/31, bedeutet dessen Beschaffenheit in bezug auf sie.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Namens und des Ausdrucks "einen Namen nennen", insofern es die Beschaffenheit der Sache bezeichnet, worüber Nr. 144, 145, 1896, 2009, 2724, 3006, 3421, 6674; daß sie es Man nannten, weil sie es nicht kannten, und daß es das Gute des Wahren bedeute, welches das Gute der Angehörigen der geistigen Kirche ist, sehe man Nr. 8462, 8464.

8521. "Und es war wie weißer Koriandersamen", 2. Mose 16/31, bedeutet, das Wahre in demselben sei rein.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Samens, insofern er das Glaubenswahre ist, worüber Nr. 255, 1940, 2048, 3038, 3310, 3373. Koriandersamen wird gesagt, weil dieser weiß ist, denn das Weiße wird vom Wahren gesagt, und das Wahre wird auch als etwas Weißes vorbildlich dargestellt: Nr. 3301, 3993, 4007, 5319.

Es wird nun das Gute des Wahren beschrieben, das durch Manna bezeichnet wird, sowohl wie das Wahre in demselben beschaffen ist, als auch wie das Gute in demselben ist. Die Beschaffenheit des Wahren wird dadurch beschrieben, daß es wie weißer Koriandersamen war, und die Beschaffenheit des Guten dadurch, daß sein Geschmack wie Kuchen mit Honig war.

Das Gute des Wahren, welches das Gute bei denen ist, die dem geistigen Reich des Herrn angehören, ist ganz verschieden von dem Guten derer, die dem himmlischen Reich des Herrn angehören; das Gute des Wahren, das diejenigen haben, die dem geistigen Reiche angehören, ist in ihr Verstandesgebiet eingepflanzt, denn in diesem Teil (des Gemütes) wird vom Herrn ein neuer Wille eingepflanzt, der von der Art ist, daß der Mensch handeln will nach dem Wahren, das er aus der Lehre seiner Kirche geschöpft hat, und wenn er dieses Wahre will und tut, dann wird es bei ihm zum Guten, und wird das geistig Gute und auch das Gute des Wahren genannt.

Daß dies wirklich das Wahre sei, glaubt er zwar, weil er der Lehre Glauben schenkt, aber ein Innewerden, ob es wahr ist, hat er nicht, wenn er dasselbe nicht etwa zu haben vermeint, weil er es bei sich teils aus dem Buchstabensinn des Wortes, teils aus trügerischen Vorstellungen, die seiner vorgefaßten Meinung günstig sind, begründet hat, wobei er aber nicht bedenkt, daß man alles so sehr begründen kann, daß es als Wahres erscheint, auch selbst das Falsche: Nr. 4741, 5033, 6865, 7012, 7680, 7950. Daher kommt es, daß alle insgesamt glauben, ihre Dogmen seien Wahrheiten, sogar die Socinianer, ja auch die Juden. Hieraus geht deutlich hervor, wie beschaffen das Wahre ist, das in Gutes umgewandelt wird bei vielen, die der Kirche angehören.

Von diesen können nur diejenigen erkennen, ob die Lehre ihrer Kirche wahr sei, die in der Neigung zum Wahren sind wegen der Nutzleistung im Leben. Diejenigen, die dieses zum Zweck haben, werden beständig vom Herrn erleuchtet, nicht nur während sie in der Welt leben, sondern auch nachher. Diese allein sind es, die das (Wahre) aufnehmen können, denn der Herr führt sie durch das Gute, und läßt ihnen durch dasselbe das Wahre sehen und dadurch glauben. Hieraus erhellt, woher und wie beschaffen das Gute ist, das diejenigen haben, die dem geistigen Reiche des Herrn angehören.

Das Gute aber, das diejenigen haben, die dem himmlischen Reiche des Herrn angehören, ist nicht ihrem Verstandesgebiet eingepflanzt, sondern ihrem Willensgebiet. Die in diesem Guten sind, erkennen aus einem inneren Innewerden, das vom Herrn stammt, ob etwas wahr ist (oder nicht).

Über das Gute des einen und des anderen, und über den Unterschied desselben, sehe man Nr. 2046, 2088, 2227, 2669, 2715, 2718, 3235, 3240, 3241, 3246, 4138, 4493, 5113, 6500, 6865, 7233, 7977, 7992.

8522. "Und sein Geschmack wie Kuchen mit Honig", 2. Mose 16/31, bedeutet das Gute sei lieblich, wie auch, daß aus dem Wahren durch den Lustreiz Gutes geworden sei.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Geschmackes, insofern er von den Lustreizen, (d.h. von den lieblichen Empfindungen) des Guten gesagt wird, weil er der Lust zur Weisheit entspricht, worüber Nr. 3502, 4793. Aus der Bedeutung des Kuchens, insofern er das geistig Gute bezeichnet, worüber Nr. 7978, und aus der Bedeutung des Honigs, insofern er den natürlichen Lustreiz bezeichnet, worüber Nr. 5620, 6857. Hieraus folgt, daß "sein Geschmack war wie Kuchen mit Honig" bedeutet, das Gute sei lieblich (anziehend), weil es durch den Lustreiz aus dem Wahren gebildet worden sei.

Es wird hier das geistig Gute beschrieben, woher und wie es entsteht und somit wie es beschaffen ist, daß nämlich dieses Gute seinem ersten Ursprung nach Wahres sei, daß es aber zum Guten werde dadurch, daß es aus dem Willen, somit aus der Neigung in die Tat übergeht; denn alles, was der Mensch aus Neigung will, wird als Gutes wahrgenommen. Aber dieses Gute kann nicht anders als durch Lustreize entstehen, die im natürlichen Menschen wirken. Durch diese wird der geistige Mensch (in jenes Gute) eingeführt, und wenn er eingeführt ist, hat er eine Empfindung davon.

Dies ist es nun, was dadurch bezeichnet wird, daß der Geschmack des Manna wie Kuchen mit Honig war.

8523. Vers 32-34: Und Mose sprach: Das ist das Wort, das Jehovah befohlen hat: Füllet einen Gomer davon zur Aufbewahrung für eure Nachkommen, damit sie das Brot sehen womit Ich euch in der Wüste gespeist habe, als Ich euch ausführte aus dem Lande Ägypten. Und Mose sprach zu Aharon: Nimm einen Krug und tue einen Gomer voll Man hinein, und stelle es hin vor Jehovah zur Aufbewahrung für eure Nachkommen. Wie Jehovah Mose geboten hatte, so stellte Aharon es hin, vor das Zeugnis zur Aufbewahrung.

"Und Mose sprach: Das ist das Wort, das Jehovah befohlen hat" bedeutet einen Befehl;

"füllet einen Gomer davon" bedeutet den höchsten Grad des Vermögens;

"zur Aufbewahrung für eure Nachkommen" bedeutet bei denen, die der geistigen Kirche angehören;

"damit sie das Brot sehen, womit Ich euch in der Wüste gespeist habe" bedeutet das Gute des Wahren, als sie im Zustand der Versuchungen waren;

"als Ich euch ausführte aus dem Lande Ägypten" bedeutet, nachdem sie befreit waren von den Anfechtungen;

"und Mose sprach zu Aharon" bedeutet den Einfluß;

"nimm einen Krug" bedeutet das Wahre;

"und tue einen Gomer voll Man hinein" bedeutet so viel Gutes, als es fassen kann;

"und stelle es hin vor Jehovah" bedeutet, es solle in der Gegenwart des Göttlichen sein;

"zur Aufbewahrung für eure Nachkommen" bedeutet, damit es ein Maß sei für die Angehörigen der geistigen Kirche;

"wie Jehovah Mose geboten hatte" bedeutet nach dem Befehl;

"so stellte Aharon es hin vor das Zeugnis zur Aufbewahrung" bedeutet in der Gegenwart des Göttlichen.

8524. "Und Mose sprach: Das ist das Wort, das Jehovah befohlen hat", 2. Mose 16/32, bedeutet einen Befehl. Dies erhellt aus der Bedeutung des Wortes Jehovahs, das Er befohlen hat, insofern es einen göttlichen Befehl enthält, wie auch Nr. 8466.

8525. "Füllet einen Gomer davon", 2. Mose 16/32, bedeutet den höchsten Grad des Vermögens. Dies erhellt aus der Bedeutung des Gomers, insofern er das genügende Maß und Vermögen für einen bezeichnet, worüber Nr. 8468, 8473; und weil Gomer das genügende Maß, oder das Maß des Aufnahmsvermögens für einen bezeichnet, so bedeutet es auch für denselben den höchsten Grad dieses Vermögens.

8526. "Zur Aufbewahrung für eure Nachkommen", 2. Mose 16/32, bedeutet bei denen, die der geistigen Kirche angehören.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Nachkommen, insofern sie das bezeichnen, was Sache des Glaubens und der Liebtätigkeit ist, worüber Nr. 613, 2020, 2584, 6239; daher bedeuten sie im bestimmten Sinn diejenigen, die der geistigen Kirche angehören, weil diese im Glauben und in der Liebtätigkeit sind, und durch die Söhne Israels vorgebildet werden, deren Nachkommen hier gemeint sind. Zur Aufbewahrung für sie, bedeutet, damit es ihnen ein Gedenkzeichen sei.

8527. "Damit sie das Brot sehen, womit Ich euch in der Wüste gespeist habe", 2. Mose 16/32, bedeutet das Gute des Wahren, als sie im Zustand der Versuchungen waren.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Manna, das hier das Brot ist, insofern es das Gute des Wahren bezeichnet, worüber Nr. 8462, 8464; und aus der Bedeutung der Wüste, insofern sie den Zustand bezeichnet, in dem man Versuchungen zu bestehen hat, worüber Nr. 8098.

8528. "Als Ich euch ausführte aus dem Lande Ägypten", 2. Mose 16/32, bedeutet, nachdem sie befreit waren von den Anfechtungen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von ausführen, insofern es soviel ist als befreien; und aus der Bedeutung des Landes Ägypten, insofern es die Anfechtungen bezeichnet, worüber Nr. 7278. Das Land Ägypten bedeutet die Anfechtungen, weil durch Ägypter und Pharao diejenigen bezeichnet werden, die im anderen Leben die Rechtschaffenen anfochten, und sie auch heutzutage noch anfechten: Nr. 7097, 7220, 7228, 7317, 8148.

8529. "Und Mose sprach zu Aharon", 2. Mose 16/33, bedeutet den Einfluß.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, wenn vom inneren göttlich Wahren, das durch Mose vorgebildet wird, zu dem äußeren göttlich Wahren, das durch Aharon vorgebildet wird, (geredet wird), insofern es einen Einfluß bezeichnet, denn der göttliche Einfluß geht durch das Wahre, das unmittelbar vom Herrn ausgeht, in das Wahre, das mittelbar (vom Ihm ausgeht). Daß Mose und Aharon im vorbildlichen Sinn diese beiden Arten des Wahren bedeuten, sehe man Nr. 7009, 7010, 7382.

8530. "Nimm einen Krug", 2. Mose 16/33, bedeutet das Wahre.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Kruges, insofern er hier das Wahre bezeichnet. Der Krug bedeutet aber das Wahre, weil er das Gefäß war, welches das Manna aufnahm, durch welches das Gute bezeichnet wird, und alles Wahre gleichsam ein Gefäß des Guten ist, weshalb auch im allgemeinen durch Gefäße Wahrheiten bezeichnet werden: Nr. 3068, 3079, 3316, 4318, folglich auch durch Gefäße im besonderen, und hier durch den Krug.

Daß die Wahrheiten Aufnahmegefäße für das Gute sind, kann aus verschiedenen Dingen in der Natur erläutert werden, z.B. vom Licht, das die Wärme von der Sonne aufnimmt; Licht bedeutet auch das Wahre, und die Wärme im Licht bedeutet das Gute. Ebenso verhält sich das Wahre und Gute, sie verhalten sich auch zueinander wie die Kleider zum Leibe, und wie der Körper zur Seele. Ferner verhalten sie sich, wie das Blutgefäß und die Fasern desselben zu dem davon eingeschlossenen Blut und dem Lebensgeist. Ferner wie die Lunge zum Herzen, somit auch wie das Atmen der Lunge zu den Schlägen des Herzens. Sie verhalten sich mit einem Worte wie jede organische Form des Körpers zu dem innewohnenden Leben.

Aus diesen Vergleichungen kann man erkennen, wie das Wahre ohne das Gute beschaffen ist, oder wie der Glaube ohne Liebtätigkeit, daß er nämlich so ist, wie organische Formen des Körpers, die kein Leben haben, und wie das Atmen der Lungen ohne Herzschlag, oder wie die Lunge ohne das Herz; wie ein Blutgefäß und dessen Fasern ohne Blut und Lebensgeist, und wie ein Körper ohne Leben. Folglich ist er wie etwas Unbelebtes, und wenn anstatt des Guten Böses vorhanden ist, so ist er wie ein Leichnam.

8531. "Und tue einen Gomer voll Man hinein", 2. Mose 16/33, bedeutet, so viel Gutes, als es fassen kann. Dies erhellt aus der Bedeutung von "einen Gomer voll", insofern es bezeichnet, soviel als es fassen kann; und aus der Bedeutung des Man, insofern es das geistig Gute oder das Gute des Wahren bezeichnet, worüber Nr. 8462, 8464.

8532. "Und stelle es hin vor Jehovah", 2. Mose 16/33, bedeutet, es solle in der Gegenwart des Göttlichen sein; dies erhellt ohne Erklärung.

8533. "Zur Aufbewahrung für eure Nachkommen", 2. Mose 16/33, bedeutet, damit es ein Maß sei für die Angehörigen der geistigen Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung von einem Gomer Man, das zur Aufbewahrung zurückgestellt werden sollte, insofern es ausdrückt, so viel als genügt, worüber Nr. 8468, somit auch ein Maß, nämlich, wieviel Gutes diese Kirche haben sollte. Daß "eure Nachkommen" die Angehörigen der geistigen Kirche bedeuten, sehe man Nr. 8526.

Was das Maß oder den Grad des Guten in der Kirche anbelangt, so muß man wissen, daß dieselben das Gute im anderen Leben bezeichnen in Ansehung der Qualität und der Quantität, und daß sie bei einem jeden bestimmt werden, während er in der Welt lebt. Sie werden aber bestimmt nach der Beschaffenheit und nach dem Maße des Glaubens und der Liebtätigkeit bei einem jeden im Leben. Die Beschaffenheit und das Maß des Guten eines jeden im anderen Leben zeigt sich, wenn der Herr es zugibt, deutlich vor den Engeln, denn es kann im Lichte des Himmels sichtbar dargestellt werden, nicht aber im Lichte der Welt; ebenso im allgemeinen, nämlich das Gute der Kirche. Das Maß und die Beschaffenheit des Guten, das jeder einzelne und das die Kirche hat, wird durch Gewichte und Maße im Worte vorbildlich dargestellt, hier das Maß des Guten der geistigen Kirche, die durch die Söhne Israels vorgebildet wird, durch den Gomer Manna, das zur Aufbewahrung vor Jehovah zurückgestellt wurde.

8534. "Wie Jehovah Mose geboten hatte", 2. Mose 16/34, bedeutet nach dem Befehl. Dies erhellt aus der Bedeutung von gebieten, wenn es von Jehovah (gesagt wird), insofern es einen Befehl bezeichnet, wie Nr. 8466, 8524.

HG 8535

8535. "So stellte Aharon es hin vor das Zeugnis (d.i. die Bundeslade) zur Aufbewahrung", 2. Mose 16/34, bedeutet, in der Gegenwart des Göttlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hinstellen zur Aufbewahrung, insofern es soviel ist als zum Gedächtnis (oder Denkzeichen), wie Nr. 8526 E, 8533, und aus der Bedeutung von "vor das Zeugnis", insofern es ausdrückt, in der Gegenwart des Göttlichen. Daß das Zeugnis das Göttliche bedeutet, erhellt aus dem vorhergehenden, wo von Mose und Aharon gesagt wird: "Er solle es vor Jehovah stellen": Nr. 8532, also vor das Göttliche.

Zeugnis bedeutet aber das Göttliche, weil unter Zeugnis im allgemeinen Sinn das Wort verstanden wird, und weil das Wort das göttlich Wahre ist, somit auch der Herr. Daß Er das Wort ist, zeigt sich deutlich bei

Joh.1/1,14: "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort, und das Wort ward Fleisch, und wohnte unter uns".

Daß das Zeugnis den Herrn bezeichnet in Ansehung des göttlich Wahren, erhellt aus der Lade, in der das Gesetz von Sinai lag, welches man das Zeugnis nennt. Daß von daher die ganze Heiligkeit der Stiftshütte stammte, und daß das Zeugnis das göttlich Heilige selbst war, geht deutlich daraus hervor, daß über demselben der Sühndeckel (oder Gnadenstuhl) mit den Cherubim war, und ganz nahe außerhalb des Vorhanges die goldenen Tische mit den Broten und mit den Leuchtern waren; und daß das Allerheiligste des Gottesdienstes hier von Aharon vollzogen wurde. Ferner daraus, daß Jehovah nachher mit Mose dort redete über dem Gnadenstuhl zwischen den beiden Cherubim also von dem Zeugnis her, worüber man sehe 2. Mose 25/16,21,22; 40/20.

8536. Vers 35,36: Und die Söhne Israels aßen Man vierzig Jahre, bis sie in das Land kamen, in das bewohnte Land; sie aßen Man, bis sie kamen zu der Grenze des Landes Kanaan. Und ein Gomer ist der zehnte Teil eines Epha.

"Und die Söhne Israels aßen Man vierzig Jahre" bedeutet die Aneignung des Guten aus dem Wahren während des Zustandes aller ihrer Versuchungen;

"bis sie in das Land kamen, in das bewohnte Land" bedeutet, bevor sie zum Himmel kamen, wo allenthalben Gutes ist;

"sie aßen Man, bis sie kamen zu der Grenze des Landes Kanaan" bedeutet, daß die Aneignung des Guten aus dem Wahren bei ihnen stattfand, bis sie zur Gegend des Himmels kamen;

"und ein Gomer ist der zehnte Teil eines Epha" bedeutet das Maß des Guten alsdann.

8537. "Und die Söhne Israels aßen Man vierzig Jahre", 2. Mose 16/35, bedeutet die Aneignung des Guten aus dem Wahren während des Zustandes aller ihrer Versuchungen.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, insofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche darstellen, worüber Nr. 6426, 6637, 6862, 6868, 7035, 7062, 7198; aus der Bedeutung von essen, insofern es die Aneignung bezeichnet, worüber Nr. 3168, 3513 E, 3596, 4745; und aus der Bedeutung der vierzig Jahre, insofern sie den Zustand der Versuchungen bezeichnen.

Daß Jahre Zustände bedeuten, sehe man Nr. 482, 487, 488, 493, 893; und daß vierzig die Versuchungen bedeutet: Nr. 730, 862, 2272, 2273, 8098.

8538. "Bis sie in das Land kamen, in das bewohnte Land", 2. Mose 16/35, bedeutet, bevor sie zum Himmel kamen, wo allenthalben Gutes ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Landes, hier des Landes Kanaan, insofern es das Reich des Herrn vorbildet, also den Himmel, worüber Nr. 1607, 3038, 3481, 3686, 3705, 4240, 4447, 5136; der Himmel wird ein bewohntes Land genannt, wegen des Guten, denn bewohnt bedeutet lebendig aus dem Guten: Nr. 2268, 2451, 2712, 3613, 8269, 8309.

8539. "Sie aßen Man, bis sie kamen zu der Grenze des Landes Kanaan", 2. Mose 16/35, bedeutet, daß die Aneignung des Guten aus dem Wahren bei ihnen stattfand, bis sie zur Gegend des Himmels kamen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Manna, insofern es das Gute des Wahren bezeichnet; aus der Bedeutung von essen, insofern es die Aneignung bezeichnet, wie Nr. 8537; aus der Bedeutung des Landes Kanaan, insofern es der Himmel ist: Nr. 8538. Somit bedeutet die Grenze des Landes Kanaan den Eingang zum Himmel, oder die Gegend, wo der Himmel anfängt.

Hieraus erhellt, daß durch "sie aßen Man, bis sie zur Grenze des Landes Kanaan kamen", bezeichnet wird, daß das Gute des Wahren bei ihnen bis zur Gegend des Himmels angeeignet werden sollte. Wie es sich damit verhält, geht deutlich aus dem hervor, was früher über die Erwerbung des Guten durch das Wahre gesagt wurde, daß nämlich vor der Wiedergeburt alles Gute durch das Wahre erworben werde, hingegen nach der Wiedergeburt der Mensch vom Herrn durch das Gute geführt werde. Ferner daß der frühere Zustand bezeichnet wird durch die sechs Tage, die dem siebenten vorangehen, der spätere Zustand aber durch den siebenten Tag oder den Sabbath bezeichnet wird. Daraus ergibt sich deutlich, daß der frühere Zustand durch das Herumziehen der Söhne Israels in der Wüste während der vierzig Jahre vorgebildet wurde, der spätere Zustand aber durch ihre Einführung in das Land Kanaan.

Es verhält sich nämlich damit in folgender Weise: Der Mensch ist (noch) außerhalb des Himmels, solange er aus dem Wahren handelt und nicht aus dem Guten. Er kommt aber dann in den Himmel, wenn (er) aus dem Guten (handelt); denn dann wird er vom Herrn nach der Ordnung des Himmels geleitet; in diese kommt er nicht, somit auch nicht in den Himmel wo die Ordnung ist, bevor er bereitet ist, nämlich zum Guten durch das Wahre.

Über diese beiden Zustände sehe man, was Nr. 7923, 8505, 8506, 8510, 8512, 8516 gezeigt worden ist.

8540. "Und ein Gomer ist der zehnte Teil eines Epha", 2. Mose 16/36, bedeutet das Maß des Guten alsdann.

Dies erhellt aus der Bedeutung eines Gomers, weil er der zehnte Teil eines Epha war, insofern er ein genügendes Maß bezeichnet, denn zehn bedeutet das Volle: Nr. 3107, daher der zehnte Teil ein genügendes Maß: Nr. 8468. Ferner aus der Bedeutung eines Epha, insofern es das Gute bezeichnet. Epha bedeutet aber das Gute, weil mit demselben und mit dem Chomer das Trockene gemessen wurde, das zur Speise diente, wie Weizen, Gerste, Semmelmehl, und das, was zur Speise dient, das Gute bedeutet. Mit dem Bath und Hin aber wurde das Flüssige gemessen, das zu Getränken diente, daher bedeuten diese Maße Wahrheiten; das Enthaltende nimmt diese Bedeutung von seinem Inhalte an. Daß das Epha als Maß gebraucht wurde, erhellt aus folgenden Stellen:

3. Mose 19/36: "Ein richtiges Epha und ein richtiges Hin sollt ihr haben".

Hes.45/11: "Ein Maß für das Epha und Bath, weil ein Chomer der zehnte Teil eines Epha ist".

Hes.45/10: "Richtige Waage und richtiges Epha und richtiges Bath sollt ihr haben".

Ebenso bedeutet es ein Maß bei Amos 8/5.

Daß Epha das Gute bedeutet, erhellt aus den Stellen, wo vom Speisopfer gehandelt wird, wozu das gewöhnliche Mehl oder Semmelmehl mit dem Epha abgemessen wurde, z.B.: 3. Mose 5/11; 4. Mose 5/15; 28/5; Hes.45/24; 46/7,11; und Speisopfer bedeutet das Gute bei:

Sach.5/5-11: "Der Engel redete mit mir, und sprach zu mir: Hebe doch deine Augen auf, und siehe, was das ist, das hervorkommt; und ich sprach: Was ist das? Und er sprach: Ein Epha ist es, was da hervorkommt. Und er sprach: Dieses ist ihr Anblick im ganzen Lande. Und siehe! ein Zentner Blei wird in die Höhe gehoben, und zugleich ein Weib, mitten auf dem Epha sitzend. Und er sprach: Das ist das Böse, und er warf sie mitten in das Epha hinein, und legte das Gewicht von Blei auf die Öffnung desselben. Und ich hob meine Augen auf und sah, und siehe! es traten zwei Weiber hervor, und Wind war in ihren Flügeln, und ihre beiden Flügel waren wie Storchflügel, und sie trugen das Epha fort zwischen Erde und Himmel. Und ich sprach zu dem Engel, der mit mir redete: Wohin bringen sie das Epha? Er sprach zu mir: Um ihm ein Haus zu bauen im Lande Sinear; dort wird es aufgerichtet werden, und wird bleiben auf seinem Sitze (oder Gestelle)".

Was dies bedeutet, kann durchaus niemand wissen, außer durch den inneren Sinn, indem er daraus erkennt, was das Epha ist, und was das Weib in dessen Mitte, was das Gewicht von Blei auf der Öffnung des Epha, wie auch, was Sinear bedeutet. Aus der Erklärung des einzelnen ergibt sich, daß die Entweihung bezeichnet wird, die zu jener Zeit in der Kirche war; denn Epha bedeutet das Gute, das Weib das Böse, was ausdrücklich gesagt wird. Das Gewicht von Blei ist das Böse, welches das Falsche verschließt, denn der Stein (oder das Gewicht) ist das äußere Wahre und daher im entgegengesetzten Sinn das Falsche: Nr. 643, 1298, 3720, 6426, und Blei bezeichnet das Böse: Nr. 8298; somit bedeutet das Weib in der Mitte des Epha, über dessen Öffnung das Gewicht (oder Stein) von Blei gelegt wurde, das Böse, das im Guten vom Falschen verschlossen ist, was dasselbe ist wie Entweihung; denn Entweihtes ist das mit dem Guten verbundene Böse: Nr. 6348. Die zwei Weiber, die das Epha zwischen Erde und Himmel forttragen, bedeuten die Kirchen: Nr. 252, 253, durch die das Entweihte beseitigt wurde. Sinear, wohin das Weib im Epha geführt wurde, bedeutet den äußeren Gottesdienst, in dem das Innere entweiht ist: Nr. 1183, 1292.

 

Nr. 8541 - 8553 abgedruckt in Band


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