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Des zweiten Buches Mose

14. Kapitel

1. Und Jehovah redete mit Mose und sprach:

2. Rede mit den Söhnen Israels, daß sie umkehren und sich lagern vor Pi-Chiroth, zwischen Migdal und dem Meere vor Baal-Zephon; diesem gegenüber sollt ihr euch lagern am Meere.

3. Dann wird Pharao sagen von den Söhnen Israels: Sie sind verirrt im Lande, die Wüste hat sie eingeschlossen.

4. Und Ich will das Herz Pharaos verhärten, daß er sie verfolgt, und Ich will Mich verherrlichen an Pharao und an seinem ganzen Heer; damit die Ägypter erkennen, daß Ich Jehovah bin; und sie taten also.

5. Und es wurde dem König von Ägypten angezeigt, daß das Volk geflohen sei; da wandte sich das Herz Pharaos und seiner Knechte gegen das Volk, und sie sprachen: Warum haben wir das getan, daß wir Israel entlassen haben aus unserem Dienst?

6. Da ließ er seinen Wagen anspannen und nahm sein Volk mit sich.

7. Und er nahm sechshundert auserlesene Wagen und alle Wagen Ägyptens, und die vornehmsten Hauptleute über alle die Seinen.

8. Und Jehovah verhärtete das Herz Pharaos, des Königs von Ägypten, und er verfolgte die Söhne Israels; aber die Söhne Israels waren ausgezogen durch eine hohe Hand.

9. Und die Ägypter verfolgten sie und erreichten sie, als sie sich gelagert hatten am Meere, alle Wagenrosse Pharaos, und seine Reiter und sein Heer, bei Pi-Chirot, vor Baal-Zephon.

10. Und Pharao nahte sich, und es erhoben die Söhne Israels ihre Augen, und siehe, die Ägypter zogen hinter ihnen her; und die Söhne Israels fürchteten sich sehr und riefen zu Jehovah.

11. Und sprachen zu Mose: Waren keine Gräber in Ägypten, daß du uns herausgenommen hast, um zu sterben in der Wüste? Warum hast du uns das getan, daß du uns herausgeführt aus Ägypten?

12. Ist nicht dies das Wort, das wir zu dir in Ägypten geredet haben und sprachen: Laß ab von uns, daß wir dienen den Ägyptern, denn es ist uns besser, den Ägyptern zu dienen, als zu sterben in der Wüste.

13. Und Mose sprach zum Volke: Fürchtet euch nicht, stehet fest, und sehet die Rettung Jehovahs, die Er heute an euch tun wird, denn die Ägypter, die ihr heute sehet, werdet ihr nimmermehr sehen in Ewigkeit.

14. Jehovah wird für euch streiten, und ihr sollt stille sein.

15. Und Jehovah sprach zu Mose: Was schreist du zu Mir? Sage den Söhnen Israels, daß sie aufbrechen.

16. Du aber erhebe deinen Stab und recke deine Hand aus über das Meer, und zerteile es, daß die Söhne Israels mitten durch das Meer im Trockenen gehen.

17. Und Ich, siehe, Ich will verhärten das Herz der Ägypter, daß sie hinter ihnen nachkommen, und Ich will Mich verherrlichen an Pharao und an seinem ganzen Heere, an seinen Wagen und an seinen Reitern.

18. Und die Ägypter sollen erkennen, daß Ich Jehovah bin, wenn Ich Mich verherrliche an Pharao, an seinen Wagen und an seinen Reitern.

19. Da machte sich der Engel Gottes auf, der vor dem Lager der Israeliten herzog, und ging hinter sie, und die Wolkensäule vor ihnen machte sich auf, und trat hinter sie.

20. Und sie kam zwischen das Lager der Ägypter und das Lager Israels, und es war die Wolke und die Finsternis (auf der einen Seite, und auf der anderen) erleuchtete sie die Nacht, und das eine näherte sich nicht dem anderen während der ganzen Nacht.

21. Und Mose reckte seine Hand aus über das Meer, und Jehovah ließ das Meer weggehen durch einen starken Ostwind, während der ganzen Nacht, und Er legte das Meer trocken, und die Wasser zerteilten sich.

22. Und die Söhne Israels gingen mitten durch das Meer im Trockenen; und das Wasser war ihnen eine Mauer zu ihrer Rechten und zu ihrer Linken.

23. Aber die Ägypter verfolgten sie und gingen hinein hinter ihnen, alle Pferde Pharaos, seine Wagen und seine Reiter, bis mitten in das Meer.

24. Und es geschah um die Morgenwache, da schaute Jehovah auf das Heer der Ägypter in der Feuer- und Wolkensäule, und verwirrte das Heer der Ägypter.

25. Und stieß die Räder von ihren Wagen und brachte sie ins Gedränge; da sprachen die Ägypter: Lasset uns fliehen vor Israel, denn Jehovah streitet für sie gegen die Ägypter.

26. Und Jehovah sprach zu Mose: Recke deine Hand aus über das Meer, daß die Wasser zurückkehren über die Ägypter, über ihre Wagen und über ihre Reiter.

27. Und Mose reckte seine Hand aus über das Meer, und das Meer kehrte zurück bei Anbruch des Morgens zur Stärke seiner Flut. Aber die Ägypter flohen ihm entgegen, und Jehovah stieß die Ägypter mitten in das Meer.

28. Und die Gewässer kehrten zurück und bedeckten die Wagen und die Reiter, samt dem ganzen Heere Pharaos, das ihnen nachgezogen war in das Meer; so daß nicht einer von ihnen übrigblieb.

29. Aber die Söhne Israels gingen im Trockenen mitten durch das Meer, und das Wasser war ihnen eine Mauer zu ihrer Rechten und zu ihrer Linken.

30. Und so rettete Jehovah an diesem Tage Israel aus der Hand der Ägypter, und Israel sah die Ägypter tot am Gestade des Meeres.

31. Und Israel sah die große Hand (d.i. Macht), die Jehovah gegen die Ägypter erzeigt hatte; und das Volk fürchtete Jehovah, und sie glaubten an Jehovah und an Mose, Seinen Knecht.

 

Inhalt

8125. Es wird in diesem Kapitel im inneren Sinn von der ersten Versuchung derer gehandelt, die der geistigen Kirche angehörten und von ihrer Durchführung mitten durch die Hölle, sowie auch von dem Schutze des Herrn dabei. Und auch wird gehandelt von dem Versinken derer, die in einem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben standen, in die Hölle, wo das Falsche aus dem Bösen herrscht.

Die Angehörigen der geistigen Kirche werden vorgebildet durch die Söhne Israels; die, welche in einem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben waren, durch die Ägypter. Die erste Versuchung wird beschrieben durch das Murren der Söhne Israels, als sie das Heer Pharaos sahen; die Hölle wird bezeichnet durch das Schilfmeer, durch das die Söhne Israels sicher hindurchgeführt wurden und worin die Ägypter ertranken; das Falsche aus dem Bösen wird bezeichnet durch das Wasser, das sie bedeckte.

 

Innerer Sinn

8126. Vers 1-4: Und Jehovah redete mit Mose und sprach: Rede mit den Söhnen Israels, daß sie umkehren und sich lagern vor Pi-Chiroth, zwischen Migdal und dem Meere vor Baal-Zephon; diesem gegenüber sollt ihr euch lagern am Meere. Dann wird Pharao sagen von den Söhnen Israels: Sie sind verirrt im Lande, die Wüste hat sie eingeschlossen. Und Ich will das Herz Pharaos verhärten, daß er sie verfolgt, und Ich will Mich verherrlichen an Pharao und an seinem ganzen Heer; damit die Ägypter erkennen, daß Ich Jehovah bin; und sie taten also.

"Und Jehovah redete mit Mose und sprach" bedeutet die Belehrung vom Göttlichen durch das göttlich Wahre;

"rede mit den Söhnen Israels" bedeutet den Einfluß des göttlich Wahren bei denen, die der geistigen Kirche angehörten;

"daß sie umkehren" bedeutet, daß sie noch nicht bereitet waren;

"und sich lagern vor Pi-Chiroth, zwischen Migdal und dem Meere vor Baal-Zephon" bedeutet den Beginn des Zustandes (in den sie kamen), um Versuchungen zu erleiden;

"diesem gegenüber sollt ihr euch lagern am Meere" bedeutet, daß dadurch der Einfluß der Versuchung eintrat;

"dann wird Pharao sagen von den Söhnen Israels" bedeutet das Denken derer, die in Verdammnis waren, über den Zustand derjenigen, die der geistigen Kirche angehörten;

"sie sind verirrt im Lande" bedeutet, daß sie im Unklaren seien in betreff der Dinge, die Angehör der Kirche sind;

"die Wüste hat sie eingeschlossen" bedeutet, daß Dunkelheit sie umfangen habe;

"und Ich will das Herz Pharaos verhärten" bedeutet, daß die, welche im Falschen vom Bösen waren, sich noch mehr verstockten;

"daß er sie verfolgt" bedeutet, daß sie sich noch immer bemühen würden, jene zu unterjochen;

"und Ich will Mich verherrlichen" bedeutet, daß sie die Wirkung des Göttlichen aus dem Göttlich-Menschlichen des Herrn im Zerstreuen des Falschen sehen sollten;

"an Pharao und an seinem ganzen Heer" bedeutet das Versinken in die Hölle derer, die im Falschen aus dem Bösen waren und ihre Bedeckung daselbst vom Falschen, wie von Gewässern;

"damit die Ägypter erkennen, daß Ich Jehovah bin" bedeutet, damit daraus bekannt würde, daß der Herr der einzige Gott sei;

"und sie taten also" bedeutet den Gehorsam.

8127. "Und Jehovah redete mit Mose und sprach", 2. Mose 14/1, bedeutet die Belehrung vom Göttlichen durch das göttlich Wahre.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "er redete", und von "Jehovah sprach", wenn es sich von dem handelt, was geschehen und sich zutragen soll, insofern es Belehrung vom Göttlichen bezeichnet, wie Nr. 7186, 7241, 7267, 7304, 7380, 7517; und aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er den Herrn in bezug auf das göttlich Wahre bezeichnet, worüber Nr. 6723, 6752, 6771, 6827, 7010, 7014, 7089, 7382; durch das göttlich Wahre (geschieht die Belehrung), weil Mose, durch den das göttliche Wahre vorgebildet wird, zum Volke reden sollte.

Das Göttliche Selbst lehrt und redet nicht unmittelbar mit den Menschen und nicht einmal mit den Engeln, sondern mittelbar durch das göttlich Wahre: Nr. 7009; dies wird verstanden unter den Worten des Herrn bei

Joh.1/18; 5/37: "Niemand hat Gott jemals gesehen, der eingeborene Sohn, Der im Schoße des Vaters ist, Der hat (Ihn) geoffenbart": unter dem eingeborenen Sohn wird der Herr in Ansehung Seines göttlich Wahren verstanden, deshalb nennt Sich auch der Herr den Sohn des Menschen: Nr. 2628, 2803, 2813, 3704. Der Herr war auch wirklich, als Er in der Welt war, das göttlich Wahre, später aber, als Er verherrlicht ward, wurde Er auch in Ansehung des Menschlichen zum göttlich Guten, und dann ging aus diesem das göttlich Wahre hervor, das der Geist der Wahrheit oder der Heilige Geist ist.

8128. "Rede mit den Söhnen Israels", 2. Mose 14/2, bedeutet den Einfluß des göttlich Wahren bei denen, die der geistigen Kirche angehörten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von reden, insofern es den Einfluß bezeichnet, worüber Nr. 2951, 5481, 5797, 7270; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, insofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen, worüber Nr. 6426, 6637, 6862, 6868, 7035, 7062, 7198, 7201, 7215, 7223. Reden bedeutet aber das Einfließen, weil Mose im inneren, vorbildlichen Sinn das göttlich Wahre bezeichnet und das göttlich Wahre durch Einfließen in die Wahrnehmung und in das Denken eingeht. Denken aus dem Innewerden ist eine innere Rede, der die äußere Rede entspricht, weshalb im inneren Sinn jenes (Denken) unter dieser verstanden wird.

8129. "Daß sie umkehren", 2. Mose 14/2, bedeutet, daß sie noch nicht bereitet seien.

Dies erhellt aus der Bedeutung von umkehren, nämlich vom Wege des Landes der Philister zu dem Weg der Wüste gegen das Schilfmeer hin, insofern es bedeutet, daß sie noch nicht bereitet seien, nämlich zur Einführung in den Himmel, der bezeichnet wird durch ihren Einzug in das Land Kanaan.

Wie sich dies verhält, und daß unter umkehren zu verstehen ist, sie seien noch nicht bereitet, kann aus dem erhellen, was 2. Mose 13/18, Nr. 8098, 8099, erklärt und nachgewiesen worden ist, daß sie nämlich nicht eher in den Himmel eingeführt werden konnten, als bis sie Versuchungen erlitten hatten, und der Herr durch dieselben das Wahre und Gute bekräftigt und verbunden hatte. Dies wird hier unter vorbereitet werden verstanden.

8130. "Und sich lagern vor Pi-Chiroth, zwischen Migdal und dem Meere vor Baal-Zephon", 2. Mose 14/2, bedeutet den Beginn des Zustandes, (in den sie kamen,) um Versuchungen zu erleiden.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Lagerns, insofern es die Anordnung des Wahren und Guten bezeichnet, worüber Nr. 4236, 8103 E; hier um Versuchungen zu erleiden. Dieser Zustand ist es, der bezeichnet wird durch die Orte, wo sie lagern sollten. Daß dieser Zustand bezeichnet wird, erhellt aus dem Folgenden, nämlich daraus, daß Pharao mit seinem Heere hernach dort sein Lager aufschlug, und daß durch den Anblick desselben die Söhne Israels in große Angst gerieten, wodurch der erste Zustand der Versuchungen bezeichnet wird. Man sehe das Folgende zu 2. Mose 14/9-12.

8131. "Diesem gegenüber sollt ihr euch lagern am Meere", 2. Mose 14/2, bedeutet, daß dadurch der Einfluß der Versuchung komme.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "diesem gegenüber", insofern es soviel ist, als vor ihren Augen, und im inneren Sinne, daß daher der Einfluß komme. Aus der Bedeutung des Lagerns, insofern es die Anordnung des Wahren und Guten bezeichnet, um Versuchungen zu erleiden, wie Nr. 8130; und aus der Bedeutung des Schilfmeeres, insofern es die Hölle bezeichnet, wo das Falsche aus dem Bösen (herrscht), worüber Nr. 8099.

Wie es zu verstehen sei, daß daher der Einfluß der Versuchung komme, soll mit wenigem gesagt werden: Die Versuchungen bei den Menschen sind geistige Kämpfe zwischen den bösen und guten Geistern. Die Kämpfe entstehen aus dem und über das, was der Mensch getan und gedacht hat und was in seinem Gedächtnis ist. Die bösen Geister klagen an und dringen auf sie ein, die guten hingegen entschuldigen und verteidigen. Diese Kämpfe erscheinen wie im Menschen, denn was aus der geistigen Welt beim Menschen einfließt, stellt sich so dar, als ob es nicht von dorther komme, sondern in ihm selbst wäre; man sehe Nr. 741, 751, 761, 1820, 3927, 4249, 4307, 4572, 6036, 6657, 6666.

Ebenso verhält es sich mit den Geistern, wenn sie Versuchungen erleiden; daher wird bei ihnen, wenn sie Versuchungen erleiden sollen, das Inwendige, d.h. das Wahre und Gute vom Herrn in einen solchen Zustand gebracht, daß sie durch den unmittelbaren Einfluß von Ihm, und den mittelbaren durch den Himmel, dem Falschen und Bösen, das von der Hölle ist, widerstehen können, und so derjenige, der in der Versuchung ist, beschützt werden kann.

Wenn der Mensch versucht wird, ist er auch wirklich der Hölle nahe, besonders der Hölle, die durch das Schilfmeer bezeichnet wird, denn hier sind diejenigen, die zwar in der Erkenntnis des Wahren standen, aber dabei in einem Leben des Bösen, und daher im Falschen aus dem Bösen waren. Aus den Höllen fließt durch Geister das ein, was dem Menschen Angst in den Versuchungen erregt.

Hieraus kann erhellen, was verstanden wird unter dem Einfluß der Versuchung von der Hölle, der dadurch bezeichnet wird, daß sie sich gegenüber am Schilfmeer lagern sollten.

8132. "Dann wird Pharao sagen von den Söhnen Israels", 2. Mose 14/3, bedeutet das Denken derer, die in der Verdammnis waren, über den Zustand derjenigen, die der geistigen Kirche angehörten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sagen, insofern es ein Denken bezeichnet, worüber Nr. 7094, 7107, 7244, 7937; aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos, insofern er diejenigen darstellt, die durch Falsches anfochten, worüber Nr. 7107, 7110, 7126, 7142, 7220, 7228, 7317; hier, die in der Verdammnis sind, d.h. in lauter Falschem aus dem Bösen, denn wer ganz in solchem lebt, ist in der Verdammnis. Dieser Zustand wird durch Pharao und die Ägypter bezeichnet, nachdem bei ihnen die Erstgeburten getötet worden, denn durch das Töten der Erstgeburten wird die Verdammnis bezeichnet: Nr. 7766, 7778; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, insofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen, worüber Nr. 8128.

8133. "Sie sind verirrt im Lande", 2. Mose 14/3, bedeutet, daß sie im Unklaren sind in betreff der Dinge, die Angehör der Kirche sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung von verirrt sein, insofern es soviel ist als verwickelt sein, also im Unklaren sein, worüber Nr. 2831; und aus der Bedeutung des Landes, insofern es bezeichnet, was zur Kirche gehört. Daß das Land die Kirche bedeutet, sehe man Nr. 8011.

8134. "Die Wüste hat sie eingeschlossen", 2. Mose 14/3, bedeutet, daß Dunkelheit sie bedeckt habe.

Dies erhellt aus der Bedeutung von einschließen, wenn es von der Verdunklung gesagt wird, die bezeichnet wird durch die Wüste, insofern es soviel ist als ganz bedecken; und aus der Bedeutung der Wüste, insofern sie die Verdunklung des Glaubens bezeichnet, worüber Nr. 7313.

8135. "Und Ich will das Herz Pharaos verhärten", 2. Mose 14/4, bedeutet, daß die, welche im Falschen vom Bösen waren, sich noch mehr verstockten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von verhärten, insofern es heißt, sich verstocken, worüber Nr. 7272, 7300, 7305; und aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos, insofern er diejenigen darstellt, die im Falschen vom Bösen, oder was das gleiche, die in der Verdammnis sind, wie Nr. 8132.

Das Herz Pharaos wird gesagt, weil unter Herz im echten Sinn das Gute der himmlischen Liebe verstanden wird: Nr. 3313, 3635, 3883-3896, 7542; daher im entgegengesetzten Sinn das Böse, hier das Böse derer, die im Wissen des Glaubens und im Leben des Bösen waren.

8136. "Daß er sie verfolgt", 2. Mose 14/4, bedeutet, daß sie noch immer sich bemühen würden, jene zu unterjochen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "sie verfolgen", insofern es ausdrückt, sich bestreben, sie zu unterjochen; denn die Absicht bei ihrem Verfolgen war, sie in den Zustand der Knechtschaft zu bringen; und durch dienen wird, wo von den Ägyptern die Rede ist, die Absicht zu unterjochen bezeichnet: Nr. 6666, 6670, 6671.

8137. "Und Ich will Mich verherrlichen", 2. Mose 14/4, bedeutet, daß sie die göttliche Wirkung aus dem Göttlich-Menschlichen des Herrn im Zerstreuen des Falschen sehen sollten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von verherrlichen, wenn von Jehovah oder dem Herrn die Rede ist, insofern es eine göttliche Wirkung bezeichnet, hier aus Seinem Göttlich-Menschlichen, weil der Herr dadurch, daß Er in die Welt kam, und das Menschliche annahm, und dasselbe göttlich machte, alles Böse und Falsche in die Höllen warf, und nicht nur die Himmel in Ordnung brachte, sondern auch diejenigen von der Verdammnis befreite, die der geistigen Kirche angehörten; man sehe Nr. 6854, 6914, 7091, 7828, 7932, 8018; dies wird im allgemeinen bezeichnet durch sich verherrlichen; hier aber bedeutet es, daß diejenigen, welche die Frommen anfochten, in die Hölle geworfen, und dort vom Falschen wie von Meereswogen bedeckt werden sollten, und dies als eine göttliche Wirkung, einzig vermöge der Gegenwart des Herrn.

Damit man wisse, wie sich dies verhält, soll es noch weiter erklärt werden: Es gibt so viele Höllen als Arten und Gattungen des Bösen. Eine jede Hölle ist von der anderen getrennt, gleichsam durch Nebel, Wolken oder Gewässer. Das Böse und Falsche im anderen Leben erscheint vor den Augen der Geister wie Nebel und Wolken, und auch wie Gewässer; das Falsche aus dem Bösen derjenigen, die der geistigen Kirche angehörten und ein böses Leben führten, wie Gewässer; das Falsche hingegen aus dem Bösen derer, die der himmlischen Kirche angehört hatten, wie Nebel. In solcher Umhüllung erscheinen diejenigen, die in den Höllen sind, überall aber mit Unterschied in Ansehung des Maßes und der Beschaffenheit, sie ist dicht und dünn, finster und dunkel, je nach der Gattung und Art des Falschen aus dem Bösen.

Die Hölle, wo diejenigen sich befinden, die in einem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben waren und einen schlechten Lebenswandel geführt hatten, ist gleichsam von Meereswogen überflutet; zwar erscheint das Falsche des Bösen denen, die darinnen sind, nicht als Gewässer, wohl aber denen, die es von außen her betrachten. Oberhalb des Meeres, wo diese sind, befinden sich die Höllen der Ehebrecher. Der Grund, warum diese oberhalb jener sind, liegt darin, daß Ehebrüche im inneren Sinn die Verfälschungen des Guten und die daher kommenden Verkehrungen des Wahren bedeuten, also Böses, aus dem Falsches hervorgeht, das gegen das Wahre und Gute des Glaubens (feindlich ist): Nr. 2466, 2729, 3399; wie beschaffen das Falsche bei denen ist, die in der unteren Hölle sich befinden, und gegen das Wahre der Kirche gelebt hatten, und das Gute derselben für gar nichts achten, und eben deshalb auch alles, was im Worte über das Gute, d.h. über die Liebtätigkeit gegen den Nächsten, und von der Liebe zu Gott gesagt ist, verfälschten und verkehrten, wird später erklärt werden.

Was die Verherrlichung an Pharao und an seinem Heere anbelangt, so bedeutet sie hier die Versenkung in jene Hölle, und das Überfluten, gleichsam wie von Meereswogen, bloß vermöge der Gegenwart des Herrn, wie oben gesagt worden; denn die Bösen fliehen die Gegenwart des Herrn, d.h. die Gegenwart des Guten und Wahren, die von Ihm ist, denn beim bloßen Heranfließen desselben entsetzen sie sich und werden gequält, und schon zufolge der Gegenwart desselben werden sie von ihrem Bösen und Falschen überflutet, denn alsdann bricht es aus ihnen hervor; und es umgibt sie und tritt dazwischen, damit nicht das Göttliche einfließe, und sie durch dasselbe gequält werden.

Dies ist die göttliche Wirkung, die hier durch die Verherrlichung an Pharao und an seinem Heer bezeichnet wird. Es ist aber eine Wirkung aus dem Göttlich-Menschlichen des Herrn, wie oben gesagt worden, weil der Herr dadurch, daß Er in die Welt kam, und das Menschliche annahm und es göttlich machte, alles Böse und Falsche in die Hölle warf, das Wahre und Gute in den Himmeln in Ordnung brachte, und diejenigen, die der geistigen Kirche angehörten, aus der Verdammnis befreite.

8138. "An Pharao und an seinem ganzen Heer", 2. Mose 14/4, bedeutet das Versinken in die Hölle derer, die im Falschen aus dem Bösen waren und ihre Bedeckung daselbst vom Falschen, wie von Gewässern.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 8137 bemerkt worden ist, nämlich daß durch Pharao diejenigen bezeichnet werden, die in die Hölle geworfen wurden, und auch durch sein Heer. Durch Pharao diejenigen, die im Falschen aus dem Bösen waren, und durch sein Heer das Falsche selbst. Daß das Heer das Wahre aus dem Guten bedeutet, sehe man Nr. 3448, 7236, 7988, und daher im entgegengesetzten Sinn das Falsche aus dem Bösen: Nr. 3448. Die Bedeckung vom Falschen wie von Wasser, wird gesagt, weil das Falsche aus dem Bösen, wie es bei denen beschaffen ist, die als Angehörige der geistigen Kirche in einem getrennten Glauben und in einem Leben des Bösen waren, dort wie Gewässer erscheint: Nr. 8137; daher kommt es auch, daß die Überschwemmungen von Wasser die Abödungen des Wahren, und die Gewässer selbst das Falsche bedeuten: Nr. 705, 739, 756, 6346, 6853, 7307.

8139. "Damit die Ägypter erkennen, daß Ich Jehovah bin", 2. Mose 14/4, bedeutet, dadurch solle bekannt werden, daß der Herr der einzige Gott sei.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 7401, 7444, 7544, 7598, 7636, erklärt worden ist, wo das gleiche.

8140. "Und sie taten also", 2. Mose 14/4, bedeutet den Gehorsam. Dies erhellt ohne Erklärung.

8141. Vers 5-9: Und es wurde dem König von Ägypten angezeigt, daß das Volk geflohen sei; da wandte sich das Herz Pharaos und seiner Knechte gegen das Volk, und sie sprachen: Warum haben wir das getan, daß wir Israel entlassen haben aus unserem Dienst? Da ließ er seinen Wagen anspannen und nahm sein Volk mit sich. Und er nahm sechshundert auserlesene Wagen und alle Wagen Ägyptens, und die vornehmsten Hauptleute über alle die Seinen. Und Jehovah verhärtete das Herz Pharaos, des Königs von Ägypten, und er verfolgte die Söhne Israels, aber die Söhne Israels waren ausgezogen durch eine hohe Hand. Und die Ägypter verfolgten sie und erreichten sie, als sie sich gelagert hatten am Meere, alle Wagenrosse Pharaos, und seine Reiter und sein Heer, bei Pi-Chirot, vor Baal- Zephon.

"Und es wurde dem König von Ägypten angezeigt, daß das Volk geflohen sei" bedeutet das Denken derer, die in lauter Falschem aus dem Bösen waren, darüber, daß sie völlig getrennt werden sollten;

"da wandte sich das Herz Pharaos und seiner Knechte gegen das Volk" bedeutet die Veränderung des Zustandes zum Bösen bei denen, die im Falschen aus dem Bösen waren;

"und sie sprachen: Warum haben wir das getan" bedeutet den Vorwurf;

"daß wir Israel entlassen haben aus unserem Dienst" bedeutet, daß sie dieselben freigegeben und nicht unterjocht hätten;

"da ließ er seinen Wagen anspannen" bedeutet die Lehre des Falschen, welche die des getrennten Glaubens im allgemeinen ist;

"und nahm sein Volk mit sich" bedeutet mit dem Ganzen und Einzelnen des Falschen;

"und er nahm sechshundert auserlesene Wagen" bedeutet alle und jede Lehren des Falschen, die Angehör des getrennten Glaubens sind in ihrer Ordnung;

"und alle Wagen Ägyptens" bedeutet, auch die ihnen dienenden Lehren des Falschen;

"und die vornehmsten Hauptleute über alle die Seinen" bedeutet, unter das Allgemeine in Ordnung gebracht;

"und Jehovah verhärtete das Herz Pharaos, des Königs von Ägypten" bedeutet die Verstockung aus dem Falschen, das aus dem Bösen stammt;

"und er verfolgte die Söhne Israels" bedeutet das Streben, diejenigen zu unterjochen, die in einem mit der Liebtätigkeit verbundenen Glauben waren;

"aber die Söhne Israels waren ausgezogen durch eine hohe Hand" bedeutet, während sie doch von dem Streben ihrer Unterjochung befreit waren durch die göttliche Macht;

"und die Ägypter verfolgten sie" bedeutet die Wirkung aus dem Streben nach Unterjochung bei denen, die im Falschen aus dem Bösen waren;

"und erreichten sie, als sie sich gelagert hatten am Meere" bedeutet die Gemeinschaft nahe bei dem Gebiete der Hölle, wo das Falsche aus dem Bösen;

"alle Wagenrosse Pharaos, und seine Reiter und sein Heer" bedeutet alles, was Sache des Falschen ist aus verkehrtem Verständnis;

"bei Pi-Chirot, vor Baal-Zephon" bedeutet, von daher Gemeinschaft und Anfang des Zustandes, in dem sie Versuchungen zu erleiden hatten.

8142. "Und es wurde dem König von Ägypten angezeigt, daß das Volk geflohen sei", 2. Mose 14/5, bedeutet das Denken derer, die in lauter Falschem aus dem Bösen waren, darüber, daß sie völlig getrennt werden sollten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Anzeige über etwas erhalten, insofern es denken und überlegen in sich schließt, worüber Nr. 2862, 5508; aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos, insofern er diejenigen bezeichnet, die im Falschen aus dem Bösen, worüber Nr. 8132, 8135; und wenn dem König Ägyptens etwas gemeldet wird, so bezeichnet es diejenigen, die in lauter Falschem sind: Nr. 7220, 7228; denn König bedeutet Wahrheiten: Nr. 1672, 2015, 2069, 4575, 4581, 4966, 5044, 6148; daher im entgegengesetzten Sinn das Falsche. Und aus der Bedeutung von fliehen, insofern es soviel ist als getrennt werden.

8143. "Da wandte sich das Herz Pharaos und seiner Knechte gegen das Volk", 2. Mose 14/5, bedeutet die Veränderung des Zustandes zum Bösen bei denen, die im Falschen aus dem Bösen waren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "das Herz wendete sich", insofern es eine Veränderung des Zustandes zum Bösen bezeichnet. Daß sich wenden soviel ist als verändert werden, nämlich hier in Ansehung der Gesinnung, also in Ansehung des Zustandes, ist deutlich, und daß das Herz das Böse bedeutet, sehe man Nr. 8135. Aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos, insofern er diejenigen darstellt, die im Falschen aus dem Bösen, worüber Nr. 8132; aus der Bedeutung der Knechte, insofern es diejenigen sind, die eine untergeordnete Stellung haben und dienen, und weil diese, so bezeichnen sie alle und jede, die im Falschen aus dem Bösen waren: Nr. 7396. Und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, insofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen. Daraus geht deutlich hervor, daß durch "es wendete sich das Herz Pharaos und seiner Knechte gegen sein Volk", die Veränderung des Zustandes zum Bösen bezeichnet wird bei allen denen, die im Falschen aus dem Bösen waren, gegen diejenigen, die der geistigen Kirche angehörten.

8144. "Und sie sprachen: Warum haben wir das getan", 2. Mose 14/5, bedeutet den Vorwurf, nämlich den sie sich selbst machten. Dies erhellt ohne Erklärung.

8145. "Daß wir Israel entlassen haben aus unserem Dienst", 2. Mose 14/5, bedeutet, daß sie dieselben freigegeben und nicht unterjocht hätten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von entlassen, insofern es soviel ist als freigeben, und aus der Bedeutung von ihnen zu dienen, wenn es von den Ägyptern rücksichtlich der Söhne Israels gesagt wird, insofern es ausdrückt, von der Bekämpfung durch Falsches und von der Anfechtung, worüber Nr. 7120, 7129, und von der daraus hervorgehenden Unterjochung: Nr. 6666, 6670, 6671.

8146. "Da ließ er seinen Wagen anspannen", 2. Mose 14/6, bedeutet die Lehre des Falschen, welche die des getrennten Glaubens im allgemeinen ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Wagens, insofern er die Lehre bezeichnet, worüber Nr. 2760, 5321, 5945; hier die Lehre des Falschen, welche die des getrennten Glaubens ist, weil durch die Wagen Pharaos und durch Pharao das Falsche des getrennten Glaubens vorgebildet wird; denn die, welche in einem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben sind, und zugleich ein schlechtes Leben führen, müssen notwendig im Falschen sein: Nr. 8094.

Im Folgenden wird gehandelt von der Sammlung alles Verfälschten aus dem Bösen bei denen, die in einem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben und in einem schlechten Lebenswandel gewesen waren. Im Vorhergehenden wurde von der Verwüstung ihrer Glaubenswahrheiten gehandelt, und zuletzt von ihrer Versetzung in einen solchen Zustand, daß sie in lauter Falschem aus dem Bösen waren, also in der Verdammnis. In diesem Kapitel wird nun gehandelt von ihrem Hinabstürzen in die Hölle, denn das Hinabstürzen in die Hölle folgt auf die Verdammnis. Mit diesem Zustand, nämlich mit dem Zustand des Hinabstürzens in die Hölle, verhält es sich in folgender Weise:

Wenn es geschehen soll, dann wird alles Falsche, das bei ihnen ist, in eine Masse gesammelt, was bewirkt wird durch das Öffnen aller Höllen, mit denen sie in Verbindung standen, und diese (Masse) strömt auf sie ein. Daher entstehen Verdichtungen des Falschen aus dem Bösen um sie her, die denen, die sie von außenher anblicken, wie Gewässer erscheinen: Nr. 8137, 8138. Es sind Ausströmungen (exhalationes) aus ihrem Leben. Wenn sie von diesen rings umflutet sind, dann sind sie in der Hölle. Daß das Falsche aus dem Bösen zu einer Masse gesammelt wird und sie überflutet, geschieht deswegen, damit sie ganz umgeben werden von dem, was zu ihrem Leben gehörte, und für die Folge darinnen gehalten werden. Die Art ihres Bösen und des daraus hervorgehenden Falschen unterscheidet sie alsdann voneinander, wie auch ihre Hölle von anderen Höllen.

Weil es sich hier handelt von der Sammlung alles Falschen aus dem Bösen, das in ihnen ist, deshalb werden in diesem Kapitel die Wagen Pharaos, seine Pferde, Reiter, Heer und Volk so oft erwähnt, denn durch diese Dinge wird alles bezeichnet, was zu ihrem Falschen gehört:

2. Mose 14/7: "Da ließ er seinen Wagen anspannen, und nahm sein Volk mit sich".

2. Mose 14/9: "Er nahm sechshundert auserlesene Wagen und alle Wagen Ägyptens".

2. Mose 14/17: "Und die Ägypter verfolgten sie und erreichten sie, alle Wagenrosse Pharaos, und seine Reiter und sein Heer".

2. Mose 14/18: "Ich will Mich verherrlichen an Pharao, und an seinem ganzen Heere, an seinen Wagen, und an seinen Reitern".

2. Mose 14/23: "Aber die Ägypter verfolgten sie und gingen hinein hinter ihnen, alle Pferde Pharaos, seine Wagen, und seine Reiter".

2. Mose 14/25: "Jehovah stieß die Räder von ihren Wagen".

2. Mose 14/26: "Daß die Wasser zurückkehren über die Ägypter, über ihre Wagen und über ihre Reiter".

2. Mose 14/28: "Und die Gewässer kehrten zurück, und bedeckten die Wagen und die Reiter, samt dem ganzen Heere Pharaos".

Dies alles wurde wiederholt, weil von dem Falschen aus dem Bösen gehandelt wird, das gesammelt und über sie ausgegossen wurde; denn durch jene Worte wird alles Falsche aus dem Bösen bezeichnet: durch Pharao und die Ägypter diejenigen selbst, die im Falschen aus dem Bösen waren, durch die Wagen die Lehre des Falschen; durch die Rosse das falsche Wißtümliche aus dem verkehrten Verständnis; durch die Reiter die Vernünfteleien daraus; durch Heer und Reiter das Falsche selbst.

8147. "Und nahm sein Volk mit sich", 2. Mose 14/6, bedeutet, mit dem Ganzen und Einzelnen des Falschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Volkes, insofern es die Wahrheiten bezeichnet, und im entgegengesetzten Sinn das Falsche, worüber Nr. 1259, 1260, 3295, 3581; hier das Falsche aus dem Bösen, das durch Pharao und die Ägypter vorgebildet wird. Wenn Pharao und seine Knechte, oder Pharao und sein Volk gesagt wird, so bedeutet es alle und jede, die in jenem Falschen sind, wie auch alles und jedes Falsche: Nr. 7396.

8148. "Und er nahm sechshundert auserlesene Wagen", 2. Mose 14/7, bedeutet alle und jede Lehren des Falschen, die dem getrennten Glauben angehören, in ihrer Ordnung.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Zahl sechshundert, insofern sie alles und jedes Gute und Wahre des Glaubens in einer Zusammenfassung bezeichnet, also im entgegengesetzten Sinn alles und jedes Falsche und Böse des von der Liebtätigkeit getrennten Glaubens. Daß sechshundert diese Bedeutung hat, kann aus dem erhellen, was von der Zahl 600.000, Nr. 7973 gezeigt worden; ferner aus der Bedeutung der Wagen insofern sie die Glaubenslehren bezeichnen, hier die des getrennten Glaubens, von dem Nr. 8146.

Durch auserlesene Wagen werden die hauptsächlichen Lehren dieses Glaubens bezeichnet, von denen die übrigen abhängen. Diejenigen, die davon abhängen oder ihnen dienen, werden durch die Wagen Ägyptens bezeichnet, über die im Folgenden.

Man muß wissen, daß dies Falsche, das hier durch Pharao, durch sein Heer und sein Volk, ferner durch seine Wagen, Pferde und Reiter bezeichnet wird, hauptsächlich das Falsche derer ist, die in einem Überredungsglauben sind, d.h. solcher, die sich bereden, daß die Kirchenlehre, in der sie sind, Wahrheit sei, dennoch aber ein böses Leben führen. Ein Beredungsglaube kann stattfinden bei einem bösen Leben, nicht aber der seligmachende Glaube, denn der Beredungsglaube ist nur eine Überzeugung, daß alles Wahrheit sei, was zur Kirchenlehre gehört, nicht um des Wahren willen, auch nicht um des Lebens willen, nicht einmal um des Heiles willen (denn daran glauben sie kaum), sondern um des Gewinnes willen, d.h. um Ehrenstellen und Reichtümer zu gewinnen, und auch um des Rufes willen, als Mittel zu jenen; um solche Dinge zu gewinnen, lernen sie die Lehrbestimmungen, also nicht in der Absicht, der Kirche und dem Heil der Seelen, sondern sich und den Ihrigen zu dienen. Daher ist es ihnen einerlei, ob diese Lehrbestimmungen wahr oder falsch sind. Sie kümmern sich nicht darum, noch weniger forschen sie darüber nach, denn sie haben keine Neigung zum Wahren um des Wahren willen, sondern sie begründen sie, wie sie auch sein mögen, und wenn sie sie begründet (bestätigt) haben, überreden sie sich, daß sie wahr seien, bedenken aber nicht, daß man sowohl das Falsche als das Wahre begründen kann: Nr. 4741, 5033, 6865, 7012, 7680, 7950.

So entsteht der Beredungsglaube, und weil dieser nicht den Nächsten zum Zweck hat und als solchen ansieht, und auch nicht das Gute desselben, also auch nicht den Herrn, sondern sich und die Welt, d.h. Ehrenbezeugungen und Gewinn, deshalb verbindet er sich mit dem Bösen des Lebens, nicht aber mit dem Guten des Lebens, denn nur der mit diesem verbundene Glaube ist der seligmachende. Dieser Glaube wird vom Herrn gegeben, jener aber ist vom Menschen selbst. Der erste bleibt in Ewigkeit, dieser aber verschwindet im anderen Leben; er verliert sich auch schon in der Welt, wenn er ihnen keinen Gewinn bringt. Solange er aber Gewinn bringt, streiten sie für denselben wie für den Himmel selbst, während sie doch nicht für ihn, sondern für sich kämpfen; denn das, was zum Glauben gehört, die Lehrbestimmungen, ist ihnen nur Mittel zum Zweck, d.h. zum Ansehen und zum Reichtum.

Diejenigen, die einen solchen Glauben in der Welt haben, können nur schwer unterschieden werden von denen, die in dem seligmachenden Glauben stehen; denn sie reden und predigen mit der Wärme eines gewissen Eifers für die Lehre, aber es ist eine Wärme aus dem Feuer der Selbstliebe und der Weltliebe.

Diese sind es, die besonders durch Pharao und die Ägypter bezeichnet, und im anderen Leben in betreff dieses Glaubens abgeödet werden. Ist ihnen derselbe weggenommen, dann sind sie in lauter Falschem aus dem Bösen, denn das Falsche bricht dann aus dem Bösen hervor. Weil nämlich alles Böse sein Falsches bei sich hat (denn sie sind verbunden), darum erscheint dieses Falsche, sobald sie dem Bösen ihres Lebens überlassen werden; dann ist das Böse gleichsam wie ein Feuer, und das Falsche wie das Licht aus demselben.

Diese Art des Bösen und des Falschen ist ganz verschieden von den anderen Arten des Bösen und des daraus hervorgehenden Falschen, sie ist verabscheuungswürdiger als die übrigen, weil sie gegen das Gute und Wahre des Glaubens gerichtet ist, und daher diesem Bösen die Entweihung innewohnt. Die Entweihung ist die Anerkennung des Wahren und Guten, verbunden mit einem Leben, was jenem entgegensteht: Nr. 593, 1008, 1010, 1059, 2051, 3398, 3898, 4289, 4601, 6959, 6963, 6971.

8149. "Und alle Wagen Ägyptens", 2. Mose 14/7, bedeutet, auch die ihnen dienenden Lehren des Falschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Wagen Pharaos, insofern sie die hauptsächlichen Lehren des Falschen bezeichnen, von denen die übrigen abhängen. Daher werden durch die Wagen die Lehren des Falschen bezeichnet, die jenen dienen, worüber Nr. 8148, denn der König und seine Wagen bedeutet das Hauptsächliche, aber das Volk oder die Ägypter und ihre Wagen das Untergeordnete.

Die Kirchenlehren bei denen, die im Bösen des Lebens sind, heißen Lehrbestimmungen des Falschen, obwohl sie zum größeren oder geringeren Teil wahr sein können; und dies darum, weil die Wahrheiten bei denen, die im Bösen des Lebens sind, soviel an ihnen liegt, nicht Wahrheiten sind, denn durch die Anwendung zum Bösen, das Sache des Lebens ist, nehmen sie das Wesen des Wahren hinweg und geben ihnen die Natur des Falschen, weil sie auf das Böse abzielen, mit dem sie sich verbinden. Mit dem Bösen können aber die Wahrheiten nicht verbunden werden, wenn man sie nicht verfälscht, was durch falsche Deutungen und Verdrehungen geschieht. Daher kommt es, daß die Kirchenlehren bei ihnen, Lehrbestimmungen des Falschen genannt werden, wiewohl sie Wahres enthalten haben. Die Grundregel ist nämlich, daß die Wahrheiten bei denen, die im Bösen des Lebens sind, verfälscht werden, und das Falsche bei denen, die im Guten des Lebens sind, zur Wahrheit wird. Das Falsche wird aber bei diesen zur Wahrheit, weil es so angewendet wird, daß es übereinstimmen kann mit dem Guten, und dadurch die Verkehrtheiten des Falschen abgestreift werden, man sehe Nr. 8051.

8150. "Und die vornehmsten Hauptleute über alle die Seinen", 2. Mose 14/7, bedeutet, unter das Allgemeine in Ordnung gebracht.

Dies erhellt aus der Bedeutung der vornehmsten Hauptleute, insofern sie das Allgemeine bezeichnen, unter dem das Besondere steht. Daß die vornehmsten Hauptleute dies bedeuten, kommt daher, weil drei, wovon sie ihren Namen (tertiani, d.h. Dreikämpfer) haben, das Vollständige und Ganze bedeutet: Nr. 2788, 4495, 7715, und die Hauptleute das Vornehmste bezeichnen. Dieses zusammen mit jenem bildet das Allgemeine, denn unter das Allgemeine wird alles und jedes geordnet, was in einem Zusammenhang stehen soll. Die Unterordnung unter das Allgemeine macht, daß alles zusammenwirkt und gleiche Form und Beschaffenheit hat. Daß unter dem Allgemeinen das Besondere, und unter diesem das Einzelne steht, sehe man Nr. 920, 2384, 3739, 4325 E, 4329, 4345, 4383, 5208, 5339, 6115, 6146.

8151. "Und Jehovah verhärtete das Herz Pharaos, des Königs von Ägypten", 2. Mose 14/8, bedeutet die Verstockung durch das Falsche, das aus dem Bösen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von das Herz verhärten, insofern es soviel ist als sich verstocken, worüber Nr. 7272, 7300, 7305, 7616. Jehovah verhärtete sein Herz, bedeutet im inneren Sinn, daß die, welche im Bösen und Falschen waren, sich selbst verhärteten, also das Böse und Falsche selbst, worüber man sehe Nr. 2447, 6071, 6991, 6997, 7533, 7643, 7877, 7926.

8152. "Und er verfolgte die Söhne Israels", 2. Mose 14/8, bedeutet das Streben, diejenigen zu unterjochen, die in einem mit der Liebtätigkeit verbundenen Glauben waren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von verfolgen, insofern es das Streben zu unterjochen bezeichnet, wie Nr. 8136; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, insofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen, (wovon öfters); somit diejenigen, die in einem mit der Liebtätigkeit verbundenen Glauben sind, denn die, welche der geistigen Kirche angehören, sind in solchem Glauben sowohl in Ansehung der Lehre als in Ansehung des Lebens. Das Gute des Glaubens oder die Liebtätigkeit ist das Wesentliche, somit an erster Stelle aber bei denen, die der echten geistigen Kirche angehören, aber bei denen, die den von seinem Guten getrennten Glauben haben, sowohl in bezug auf die Lehre, als auch in bezug auf das Leben, ist das Glaubenswahre oder der Glaube das Wesentliche, d.h. an erster Stelle; diese gehören jener Kirche nicht an, denn das Leben macht die Kirche, nicht aber die Lehre, außer insoweit, als sie Sache des Lebens wird.

Hieraus erhellt, daß die Kirche des Herrn nicht hier oder dort ist, sondern daß sie allenthalben ist, sowohl innerhalb der Gebiete, wo die Kirche ist, als außerhalb derselben, nämlich da, wo man nach den Vorschriften der Liebtätigkeit lebt. Daher kommt es, daß die Kirche des Herrn über den ganzen Erdkreis zerstreut, und doch nur eine ist, denn wenn das Leben die Kirche ausmacht nicht aber die vom Leben getrennte Lehre, dann ist die Kirche eine, wenn hingegen die Lehre die Kirche ausmacht, dann gibt es viele.

8153. "Aber die Söhne Israels waren ausgezogen durch eine hohe Hand", 2. Mose 14/8, bedeutet, während sie doch von dem Streben ihrer Unterjochung befreit waren durch die göttliche Macht.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, insofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen, oder die, welche in einem mit der Liebtätigkeit verbundenen Glauben sind, wie Nr. 8152; und aus der Bedeutung der hohen Hand, insofern sie die göttliche Macht bezeichnet, denn Hand bedeutet Macht: Nr. 878, 3387, 4931-4937, 5327, 5328, 5544, 6292, 6947, 7011, 7188, 7189, 7518, 7673, 8050, 8069; und durch das Hohe wird das Göttliche bezeichnet. Das Hohe bedeutet aber das Göttliche, weil unter demselben der Himmel verstanden wird, wo das Göttliche ist. Daher wird im Worte von Jehovah oder dem Herrn gesagt, daß Er in der Höhe wohne, und Er selbst wird der Allerhöchste genannt:

Jes.33/5: "Erhaben ist Jehovah, weil Er in der Höhe wohnt".

Jes.57/15: "So spricht der Hohe und Erhabene, Der da wohnt in Ewigkeit, und Dessen Name der Heilige ist: Ich wohne im Heiligen und Hohen".

Ps.18/17: "Jehovah sandte von der Höhe und errettete mich"; daher wird Jehovah der Höchste genannt: 5. Mose 32/8; Dan.4/14,21,31 (oder 4/17,24,34); 7/18,22,25; Ps.7/18; 9/3; 18/14; 46/5; 50/14; 57/3; 82/6.

Weil das Hohe den Himmel bedeutet und das Göttliche in demselben, deshalb wurde der Gottesdienst von denen, die der vorbildlichen Kirche angehörten, auf den Bergen gehalten und an erhabenen Orten, und daher auch auf den Höhen, die sie sich sogar erbauten, worüber hie und da in den historischen und prophetischen Teilen des Wortes, wie bei

Hes.16/24,25,31: "Du hast dir Hügel erbaut und Höhen gemacht auf allen Straßen, auf allen Ecken der Straßen hast du deine Höhen errichtet".

Das Göttliche wird aber durch das Hohe bezeichnet, weil durch den Sternenhimmel der Engelshimmel bezeichnet wird, und man auch glaubte, daß er dort sei; aber die Weiseren unter ihnen wußten, daß der Himmel nicht in der Höhe ist, sondern da, wo das Gute der Liebe ist, und zwar inwendig im Menschen, wo auch derselbe sein mag. Daß das Hohe das Inwendigere ist, oder das Gute, das darinnen ist, sehe man Nr. 450, 1735, 2148, 4210, 4599.

8154. "Und die Ägypter verfolgten sie", 2. Mose 14/9, bedeutet die Wirkung aus dem Streben nach Unterjochung bei denen, die im Falschen aus dem Bösen waren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von verfolgen, insofern es ein Streben nach Unterjochung (anderer) bezeichnet, wie Nr. 8152; hier die Wirkung dieses Strebens, weil es wiederholt wird. Und aus der Bedeutung der Ägypter, insofern sie diejenigen bezeichnen, die im Falschen aus dem Bösen sind, wovon früher oft.

8155. "Und erreichten sie, als sie sich gelagert hatten am Meere", 2. Mose 14/9, bedeutet die Gemeinschaft in der Nähe der Hölle, wo das Falsche aus dem Bösen ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung von erreichen, insofern es eine Gemeinschaft bezeichnet; denn erreichen oder berühren ist im geistigen Sinn der Einfluß, durch den die Gemeinschaft entsteht, hier die des Falschen aus dem Bösen derer, die durch die Ägypter bezeichnet werden, mit denen, die durch Israel. Daß dort eine Gemeinschaft stattfand, erhellt aus der Versuchung, die sie zuerst dort erlitten, worüber im Folgenden. Jede Versuchung findet statt durch Einfluß von den Höllen, also durch Gemeinschaft: Nr. 8131. Aus der Bedeutung von sich lagern, insofern es die Anordnungen des Wahren und Guten vom Herrn bezeichnet, um Versuchungen zu erdulden: Nr. 8103, 8130, 8131; und aus der Bedeutung des Meeres, hier des Schilfmeeres, insofern es die Hölle bezeichnet, wo das Falsche aus dem Bösen derer ist, die in einem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben sind, und in einem Leben des Bösen stehen: Nr. 8099, 8137, 8148.

8156. "Alle Wagenrosse Pharaos, und seine Reiter und sein Heer", 2. Mose 14/9, bedeutet alles, was dem Falschen das aus einem verkehrten Verständnis stammt, angehört.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Rosse, insofern sie das Verständige bezeichnen worüber Nr. 2761, 2762, 3217, 5321, 7024, 8029; hier das verkehrte Verständige, wie es bei denen ist, die im Bösen und daraus im Falschen sind. Aus der Bedeutung der Wagen, insofern sie die Lehren bezeichnen, worüber Nr. 2760, 5321, 5945, 8146; aus der Bedeutung der Reiter, insofern sie das bezeichnen, was Sache des Verständnisses ist, worüber Nr. 6534, hier die falschen Vernünfteleien aus einem verkehrten Verständnis; und aus der Bedeutung des Heeres, insofern es das Falsche bezeichnet, wovon Nr. 8138.

Hieraus erhellt, daß durch die Wagenrosse Pharaos, und seine Reiter, und sein Heer das Wißtümliche, die Vernünfteleien und das Falsche aus einem verkehrten Verständnis bezeichnet wird, somit alles, was Sache des Falschen ist.

8157. "Bei Pi-Chirot, vor Baal-Zephon", 2. Mose 14/9, bedeutet, daß von da aus Gemeinschaft eintrat, und daher der Anfang des Zustandes, in den sie kamen, um Versuchungen zu erleiden. Dies erhellt aus Nr. 8130.

8158. Vers 10-14: Und Pharao nahte sich, und es erhoben die Söhne Israels ihre Augen, und siehe, die Ägypter zogen hinter ihnen her; und die Söhne Israels fürchteten sich sehr und riefen zu Jehovah. Und sprachen zu Mose: Waren keine Gräber in Ägypten, daß du uns herausgenommen hast, um zu sterben in der Wüste? Warum hast du uns das getan, daß du uns herausgeführt aus Ägypten? Ist nicht dies das Wort, das wir zu dir in Ägypten geredet haben und sprachen: Laß ab von uns, daß wir dienen den Ägyptern, denn es ist uns besser, den Ägyptern zu dienen, als zu sterben in der Wüste. Und Mose sprach zum Volke: Fürchtet euch nicht, stehet fest, und sehet die Rettung Jehovahs, die Er heute an euch tun wird, denn die Ägypter, die ihr heute sehet, werdet ihr nimmermehr sehen in Ewigkeit. Jehovah wird für euch streiten, und ihr sollt stille sein.

"Und Pharao nahte sich" bedeutet den starken Einfluß des Falschen aus dem Bösen;

"und es erhoben die Söhne Israels ihre Augen" bedeutet das Verständige des Gemüts und das Denken;

"und siehe, die Ägypter zogen hinter ihnen her" bedeutet den beständig zunehmenden Druck des Falschen;

"und die Söhne Israels fürchteten sich sehr" bedeutet das Schaudern;

"und riefen zu Jehovah" bedeutet das Flehen um Hilfe;

"und sprachen zu Mose" bedeutet den Gipfel der Versuchung; wenn Verzweiflung eintritt;

"waren keine Gräber in Ägypten, daß du uns herausgenommen hast, um zu sterben in der Wüste?" bedeutet, wenn Verdammnis sein solle, sei es gleich, ob sie durch jenes Falsche der Anfechtenden (verdammt würden), oder durch den Zustand der Versuchungen, in dem sie unterliegen müßten;

"warum hast du uns das getan, daß du uns herausgeführt aus Ägypten?" bedeutet, es sei vergeblich, daß sie aus den Anfechtungen des Falschen befreit worden;

"ist nicht dies das Wort, das wir zu dir in Ägypten geredet haben und sprachen" bedeutet, solches hätten sie gedacht, als sie vom Falschen angefochten worden wären;

"laß ab von uns, daß wir dienen den Ägyptern" bedeutet, man könne sie nicht zurückhalten, sich zu ergeben,

"denn es ist uns besser, den Ägyptern zu dienen, als zu sterben in der Wüste" bedeutet die Verdammnis durch die Gewalt des Falschen im Zustande der Anfechtungen sei vorzuziehen der Verdammnis, durch das Unterliegen im Zustande der Versuchungen;

"und Mose sprach zum Volke" bedeutet die Erhebung aus dem Zustande der Verzweiflung durch das göttlich Wahre;

"fürchtet euch nicht" bedeutet, man dürfe nicht verzweifeln;

"stehet fest, und sehet die Rettung Jehovahs" bedeutet die Erlösung kommt vom Herrn allein und durchaus nicht von ihnen;

"die Er heute an euch tun wird" bedeutet die in Ewigkeit (fortdauern werde);

"denn die Ägypter, die ihr heute sehet, werdet ihr nimmermehr sehen in Ewigkeit" bedeutet das Falsche, das einmal entfernt werde, werde für ewig entfernt sein;

"Jehovah wird für euch streiten" bedeutet, daß der Herr allein die Versuchungskämpfe aushalte;

"und ihr sollt stille sein" bedeutet, daß sie aus eigener Macht gar nichts ausrichten könnten.

8159. "Und Pharao nahte sich", 2. Mose 14/10, bedeutet den starken Einfluß des Falschen aus dem Bösen.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos, insofern er diejenigen bezeichnet, die im Falschen aus dem Bösen sind, worüber Nr. 8132, 8135, 8146, 8148; und aus der Bedeutung von "sich nahen", insofern es einen Einfluß bezeichnet.

Im inneren Sinn wird gehandelt von der ersten Versuchung derjenigen, die befreit wurden, und jede Versuchung geschieht durch einen Einfluß von den Höllen, denn die Geister, die von daher einwirken, erregen im Menschen alles Böse, was er getan und gedacht hat, und ziehen es hervor, und durch dieses klagen sie ihn an und verdammen ihn; dadurch wird sein Gewissen verwundet, und der Geist gerät in Angst. Dies geschieht durch Einfluß aus den Höllen, besonders aus der Hölle, die durch das Schilfmeer vorgebildet wird. Hieraus kann man erkennen, daß durch "sich nahen" im geistigen Sinn, in dem (hier) von den Versuchungen die Rede ist, der Einfluß bezeichnet wird.

Weil in den nun folgenden Versen von der ersten Versuchung derer gehandelt wird, die der geistigen Kirche angehörten, so muß man wissen, daß sie die Versuchungen nicht eher aushalten konnten, als bis der Herr sein Menschliches verherrlicht, d.h. göttlich gemacht hatte, und in diesem bei ihnen gegenwärtig sein konnte; vorher würden sie unterlegen sein, denn diejenigen, die der geistigen Kirche angehörten, wurden einzig und allein durch das Göttlich-Menschliche des Herrn erlöst. Die Versuchungen derer, die der geistigen Kirche angehörten, und die sie bestehen mußten, nachdem der Herr in die Welt gekommen und bei denen Er dann aus dem Göttlich-Menschlichen für sie gegen die Hölle kämpfen konnte, werden verstanden unter Folgendem bei

Mal.3/1-4: "Plötzlich wird kommen zu Seinem Tempel der Herr, Den ihr suchet, und der Engel des Bundes, Den ihr begehret, siehe, Er kommt, spricht Jehovah Zebaoth; wer wird den Tag Seiner Ankunft ertragen, und wer wird bestehen, wenn Er erscheint? Denn Er ist wie das Feuer des Schmelzers, und wie die Lauge der Walker; Er wird sitzen schmelzend und läuternd das Silber, und Er wird die Söhne Levis läutern, und sie reinigen wie Gold und wie Silber; und sie werden Jehovah Opfer bringen in Gerechtigkeit. Dann wird Jehovah das Opfer Judas und Jerusalems angenehm sein, wie in den Tagen der Vorzeit und wie in den früheren Jahren": hier ist offenbar von der Ankunft des Herrn (die Rede). Die Söhne Levis bezeichnen hier die Angehörigen der geistigen Kirche, denn durch Levi wird die Liebtätigkeit oder das geistig Gute bezeichnet: Nr. 3875, 4497, 4502, 4503, das Feuer des Schmelzers bedeutet die Versuchung, durch welche die Läuterung (geschieht), und diese wird hier darunter verstanden, daß Er sie läutern und reinigen wolle wie Gold und Silber. Das Opfer, das sie Jehovah darbringen sollen, ist der Glaube und die Liebtätigkeit. Die Tage der Vorzeit und die früheren Jahre bedeuten die alten Kirchen, und den damaligen Zustand der Verehrung des Herrn.

Was die Versuchungen anbelangt, so verhält es sich mit denselben, wie Nr. 8131 gesagt worden, daß nämlich die Höllen gegen den Menschen kämpfen und der Herr für den Menschen. Auf jegliches Falsche, das die Höllen vorbringen, erfolgt eine Antwort vom Herrn. Das Falsche, das von den Höllen kommt, wird in den äußeren oder natürlichen Menschen gebracht und fließt in denselben ein, aber die Antwort vom Göttlichen fließt in den inneren oder geistigen ein.

Das, was vom Göttlichen (einfließt), kommt nicht so zur Wahrnehmung des Menschen, wie jenes; auch erregt es nicht so die einzelnen Gedanken, sondern das Allgemeine derselben, und zwar nur so, daß kaum etwas anderes zur Wahrnehmung gelangt als eine gewisse Hoffnung und durch diese ein (innerer) Trost, in dem jedoch Unzähliges enthalten ist, was der Mensch nicht weiß; es ist solches, was übereinstimmt mit seiner Neigung oder Liebe, besonders mit der Neigung oder Liebe zum Wahren und Guten, aus dem sein Gewissen sich gebildet.

Dies wurde deshalb gesagt, damit man wisse, daß durch das Leben der Söhne Israels in der Wüste die Versuchungen in ihrer Reihenfolge beschrieben werden, die diejenigen erlitten, die der geistigen Kirche des Herrn angehörten und befreit wurden. Diese Versuchungen erlitten sie aber, damit sie noch mehr zum Himmel vorbereitet würden; denn durch die Versuchungen wird, als durch das einzige Mittel, das Gute und Wahre befestigt und verbunden, und durch sie wird die Liebtätigkeit zur Liebtätigkeit des Glaubens, und der Glaube zum Glauben der Liebtätigkeit.

Daß die Angehörigen der (geistigen) Kirche Versuchungen zu erleiden haben, wird unter Folgendem verstanden, was der Herr sagte bei

Matth.10/38,39; Mark.8/31-38: "Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt, und Mir nachfolgt, ist Meiner nicht wert".

Matth.16/24,25; Luk.9/23,24: "Er sprach zu seinen Jüngern: Wenn jemand Mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst, er nehme sein Kreuz auf sich, und folge Mir nach".

Luk.14/27: "Wer nicht sein Kreuz trägt, und Mir nachfolgt, der kann Mein Jünger nicht sein".

Mark.10/21: "Jesus sprach zum Reichen: Komm, folge Mir nach, nimm das Kreuz auf dich".

Matth.10/34: "Glaubet nicht, daß Ich gekommen sei, den Frieden auf die Erde zu bringen, Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert".

Man muß aber wissen, daß in den Versuchungen nicht der Mensch kämpft, sondern der Herr allein für den Menschen, obgleich es scheint, als ob der Mensch kämpfe, und wenn der Herr für den Menschen kämpft, siegt der Herr in jeder Beziehung.

Heutigen Tages werden nur wenige in Versuchungen eingeführt, und dies darum, weil sie nicht in einem Leben des Glaubens stehen, und daher auch nicht in einem Gewissen (oder Bewußtsein) des Wahren, und wer nicht in einem Gewissen des Wahren aus dem Guten des Lebens steht, der unterliegt, wodurch dann der folgende Zustand schlimmer wird als der frühere.

8160. "Und es erhoben die Söhne Israels ihre Augen", 2. Mose 14/10, bedeutet das Verständige des Gemüts und das Denken.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Augen, insofern sie das Verständige des Gemütes bezeichnen, worüber Nr. 2701, 3820, 4403-4421, 4523-4534; daher bedeutet die Augen erheben Anschauung, Wahrnehmung und Denken: Nr. 2789, 2849, 3198, 3202, 4083, 4086, 4339.

8161. "Und siehe, die Ägypter zogen hinter ihnen her", 2. Mose 14/10, bedeutet den beständig zunehmenden Druck des Falschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Ägypter, insofern sie diejenigen vorbilden, die im Falschen aus dem Bösen sind, also auch das Falsche selbst aus dem Bösen, worüber Nr. 8132, 8135, 8146, 8148; und aus der Bedeutung von "ihnen nachziehen", insofern es einen Einfluß und eine nähere Gemeinschaft bezeichnet.

"Pharao nahte sich" bedeutet den Einfluß des Falschen aus dem Bösen: Nr. 8159, daher wird durch "er zog ihnen nach" ein noch näherer, und somit ein heftigerer Einfluß bezeichnet. Daher kommt es, daß hier der beständig zunehmende Druck des Falschen bezeichnet wird.

8162. "Und die Söhne Israels fürchteten sich sehr", 2. Mose 14/10, bedeutet den Schauder.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sich fürchten, wenn es gesagt wird von der Versuchung, insofern es Schauder und Entsetzen bezeichnet. Die Furcht ist aber hier zugleich Schauder, weil, wenn die Versuchung eintritt, das Gewissen durch das Böse und Falsche erschreckt wird, somit der innere Mensch, denn das Gewissen ist Sache des inneren Menschen; daher Schauder oder ein mit der Furcht vor dem geistigen Tode verbundener Abscheu.

Dieses Schaudern entsteht aus dem bloßen Einfluß des Falschen und Bösen bei denen, die ein Gewissen haben, denn das Gewissen bildet sich aus dem Wahren und Guten des Glaubens, also aus dem, was das geistige Leben ausmacht. Das Falsche und Böse zerstört dieses Leben, und sucht den Tod hineinzubringen, das ist die Verdammnis, daher dann der Schauder.

8163. "Und riefen zu Jehovah", 2. Mose 14/10, bedeutet das Flehen um Hilfe; dies erhellt ohne Erklärung.

8164. "Und sprachen zu Mose", 2. Mose 14/11, bedeutet den Gipfel der Versuchung und die Verzweiflung.

Dies erhellt aus dem Folgenden, denn es liegt schon in dem Worte "sie sprachen", daß die folgenden Worte Worte der Versuchung sind, wenn diese ihren Gipfel erreicht und Verzweiflung eintritt, ist an sich klar.

Verzweiflung (oder Hoffnungslosigkeit) wird gesagt, weil diese meistens das Ende ist, oder am Ende der geistigen Versuchung eintritt: Nr. 1787, 2694, 5279, 5280, 7147, 7155, 7166.

Weil es heutzutage wenige gibt, die geistige Versuchungen erleiden, und daher unbekannt ist, wie es sich mit denselben verhält, so soll etwas Weiteres darüber gesagt werden:

Es gibt geistige Versuchungen und es gibt natürliche Versuchungen. Die geistigen Versuchungen sind die des inneren Menschen, die natürlichen die des äußeren. Bisweilen finden die geistigen Versuchungen ohne die natürlichen Versuchungen statt, bisweilen zugleich mit ihnen.

Natürliche Versuchungen sind es, wenn der Mensch leidet in Ansehung seines Körpers, seiner Ehre, seines Vermögens, mit einem Worte in betreff seines natürlichen Lebens, was in Krankheiten, bei Unglücksfällen, Verfolgungen, ungerechten Bestrafungen und dergleichen der Fall ist. Die Beängstigungen, die dann entstehen, sind es, die verstanden werden unter den natürlichen Versuchungen. Diese Versuchungen wirken aber keineswegs auf sein geistiges Leben ein, und können auch nicht Versuchungen, sondern Schmerzen genannt werden, denn sie entstehen aus der Verletzung des natürlichen Lebens, welches das der Liebe zu sich und zur Welt ist. Diese Schmerzen empfinden bisweilen die Gottlosen, die desto mehr leiden und geängstigt werden, je mehr sie sich und die Welt lieben, und somit aus diesen ihr Leben haben.

Die geistigen Versuchungen hingegen sind die des inneren Menschen, und greifen sein geistiges Leben an. Die Beängstigungen entstehen alsdann nicht wegen irgendeines Verlustes des natürlichen Lebens, sondern wegen eines Verlustes des Glaubens und der Liebtätigkeit, und demzufolge des Seelenheils. Diese Versuchungen werden aber oft durch natürliche Versuchungen herbeigeführt, denn wenn der Mensch in diesen ist, nämlich in Krankheit, Schmerz, Verlust des Reichtums oder der Ehre und dergleichen, und ihm dann Gedanken kommen über die Hilfe des Herrn, über seine Vorsehung, über den Zustand der Bösen, daß sie sich rühmen und freuen, während die Guten leiden und mannigfache Schmerzen und Verlust erdulden, dann wird die Versuchung eine geistige, verbunden mit der natürlichen Versuchung. Solcherart war die letzte Versuchung des Herrn in Gethsemane, und als Er am Kreuze litt, was die schrecklichste von allen war.

Hieraus erhellt, was eine natürliche Versuchung ist, und was eine geistige. Es gibt auch eine dritte Art, nämlich eine schwermütige Beängstigung, die meistens in einem krankhaften Zustande des Körpers oder der Seele ihren Grund hat. In dieser Beängstigung kann etwas von geistiger Versuchung liegen, sie kann aber auch ohne dieselbe sein.

8165. "Waren keine Gräber in Ägypten, daß du uns herausgenommen hast, um zu sterben in der Wüste?", 2. Mose 14/11, bedeutet, wenn Verdammnis sein solle, sei es gleich, ob sie durch jenes Falsche der Anfechtenden komme, oder durch den Zustand der Versuchungen, in dem sie unterliegen müßten.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Gräber, insofern sie die Verdammnis bezeichnen, worüber Nr. 2916, 4564; aus der Bedeutung Ägyptens, insofern es die Anfechtungen bezeichnet, worüber Nr. 7278; denn durch die Ägypter und Pharao werden diejenigen vorgebildet, die im anderen Leben durch Falsches anfechten: Nr. 7097, 7107, 7110, 7126, 7142, 7317; aus der Bedeutung von sterben, insofern es gleichfalls die Verdammnis bezeichnet, worüber Nr. 5407, 6119, 7494; und aus der Bedeutung der Wüste, insofern sie den Zustand der zu erduldenden Versuchungen bezeichnet: Nr. 8098. In der Wüste sterben ist daher soviel als in der Versuchung unterliegen, und dadurch verdammt werden.

Hieraus erhellt, daß durch die Worte: "Waren keine Gräber in Ägypten, daß du uns herausgenommen hast, zu sterben in der Wüste", ausgedrückt wird, wenn einmal Verdammnis sein solle, so sei es gleich, ob sie durch jenes Falsche der Anfechtenden, also in dem Zustand, in dem sie früher gewesen, oder durch Versuchungen in denen sie unterliegen müßten, also in dem Zustand, in den sie nachher kamen. Daß dies Worte der Verzweiflung sind, ist deutlich.

Bei denen, die in Verzweiflung sind, die das Letzte der Versuchung ist, entstehen auch solche Gedanken, und dann stehen sie gleichsam an einem Abgrund, d.h. nahe dem Hinabsinken zur Hölle. Ein solches Denken schadet ihnen jedoch alsdann nicht, und wird auch nicht von den Engeln beachtet, denn der Mensch hat eine beschränkte Kraft zu kämpfen. Wenn die Versuchung bis zur äußersten Grenze seiner Kraft gelangt, dann erträgt sie der Mensch nicht länger, sondern wanket; dann aber, d.h., wenn er nahe daran ist, zu unterliegen, wird er vom Herrn erhoben und so von der Verzweiflung befreit. Alsdann wird er meistens in einen deutlich fühlbaren Zustand der Hoffnung und des Trostes versetzt, und dadurch auch in Glückseligkeit.

Es wird gesagt, Verdammnis trete ein durch den Zustand der Versuchungen, indem sie unterliegen, weil die, welche in Versuchungen unterliegen, in den Zustand der Verdammnis kommen; denn die Versuchungen treten deshalb ein, damit das Wahre und Gute befestigt und verbunden werde, und dadurch auch der Glaube und die Liebtätigkeit. Aber dieser Zweck wird nur erreicht, wenn der Mensch in den Versuchungen siegt, unterliegt er aber, dann wird das Wahre und Gute verworfen, und das Falsche und Böse befestigt, dadurch tritt dann für solche der Zustand der Verdammnis ein.

8166. "Warum hast du uns das getan, daß du uns herausgeführt aus Ägypten?", 2. Mose 14/11, bedeutet, es sei vergeblich, daß sie von den Anfechtungen des Falschen befreit worden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "warum hast du uns das getan", insofern es ausdrückt, daß es vergeblich sei; aus der Bedeutung von herausgeführt werden, insofern es soviel ist als befreit werden; und aus der Bedeutung Ägyptens, insofern es die Anfechtungen bezeichnet, worüber Nr. 8165.

8167. "Ist nicht dies das Wort, das wir zu dir in Ägypten geredet haben und sprachen", 2. Mose 14/12, bedeutet, solches hätten sie gedacht, als sie vom Falschen angefochten worden wären.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "ist nicht dies das Wort, das wir zu dir geredet haben", insofern es das bezeichnet, was von ihnen gedacht worden, denn "dieses Wort" bedeutet diese Sache oder solches; und reden ist soviel als denken. (Daß reden einen Einfluß und die Aufnahme desselben bezeichnet, sehe man Nr. 5797, 7270, 8128; somit auch denken: Nr. 2271, 2287, 2619.) Und aus der Bedeutung Ägyptens, insofern es die Anfechtung durch das Falsche bezeichnet, wie Nr. 8165.

8168. "Laß ab von uns, daß wir dienen den Ägyptern", 2. Mose 14/12, bedeutet, sie wollen sich nicht zurückhalten lassen, sich zu ergeben.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "laß ab von uns", insofern es, wenn von den Anfechtungen die Rede ist, soviel ist als nicht verhindern und nicht zurückhalten; und aus der Bedeutung von "den Ägyptern dienen", insofern es ausdrückt, sich als besiegt denen ergeben, die durch Falsches anfechten, somit sich unterwerfen.

Die Worte: "laß ab von uns", haben diese Bedeutung, wenn sie im Zustand der Anfechtungen und auch im Zustand der Versuchungen in betreff des Einflusses des göttlich Wahren, das durch Mose vorgebildet wird, gesprochen werden, weil zwei Kräfte oder Mächte in ihnen wirken, eine aus dem Falschen, das aus den Höllen in den äußeren Menschen gebracht wird, und eine, die durch die Wahrheiten vom Herrn in den inneren Menschen eingeflößt wird: Nr. 8164, diese beiden Kräfte wirken gegeneinander. Das Falsche, das von den Höllen eingebracht wird, hat seine Kraft und Macht aus der Selbstliebe und Weltliebe, die im Menschen ist; die Wahrheiten dagegen, die vom Herrn eingeflößt werden, haben ihre Kraft und Macht von der Liebe zum Nächsten und zum Herrn. Wenn der Mensch siegt, dann bekommt immer die innere Kraft und Macht die Oberhand, weil sie eine göttliche ist, und diese läßt auch nicht zu, daß die Kraft oder Macht vom Falschen weiter vermehrt werde, als sie zurückgetrieben werden kann. Wenn daher diese beiden Kräfte wirken, dann zieht die innere Kraft, die vom Herrn ist, den Menschen gleichsam beständig zurück, und verhindert, daß das Falsche ihn hinabziehe und er so unterliege, denn es ist bekannt, daß, wenn zwei Kräfte einander entgegenwirken, die eine zieht und die andere zurückdrängt. Die Kräfte in der geistigen Welt sind die Neigungen der Liebe, die Werkzeuge, durch die sie handeln, sind die Wahrheiten, und auf der entgegengesetzten Seite das Falsche.

8169. "Denn es ist uns besser, den Ägyptern zu dienen, als zu sterben in der Wüste", 2. Mose 14/12, bedeutet, die Verdammnis durch die Gewalt des Falschen im Zustande der Anfechtungen sei vorzuziehen der Verdammnis, die über sie kommen würde durch das Unterliegen im Zustande der Versuchungen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von besser sein, insofern es ausdrückt, daß es vorzuziehen sei; aus der Bedeutung von "den Ägyptern dienen", insofern es ein Unterliegen durch das Falsche der Anfechtenden bezeichnet, denn dienen bedeutet Unterwerfung: Nr. 6666, 6670, 6671, somit auch ein Unterliegen; hier, durch das Falsche derer, die anfechten. Aus der Bedeutung von sterben, insofern es die Verdammnis ist, wie Nr. 8165, und aus der Bedeutung der Wüste, insofern sie den Zustand der Versuchungen bezeichnet, worüber Nr. 8098. Hieraus erhellt, daß durch die Worte: "es ist uns besser, den Ägyptern zu dienen, als zu sterben in der Wüste", bezeichnet wird, es sei besser dem Falschen derer, die anfechten zu unterliegen, als den Versuchungen.

Daß ein Unterliegen in jenem Zustande besser sei, als ein Unterliegen in dieser, ist auch wirklich wahr, denn ein Unterliegen in Versuchungen heißt, sich befestigen im Falschen und Bösen gegen das Wahre und Gute des Glaubens; aber Unterliegen im Zustand der Anfechtungen heißt zwar auch sich bestärken im Falschen und Bösen, jedoch nicht offenbar gegen das Wahre und Gute des Glaubens. Hieraus erhellt, daß ein Unterliegen in Versuchungen ein Lästern des Wahren und Guten einschließt, und bisweilen eine Entweihung, und die allergrößte und schrecklichste Verdammnis ist die Verdammnis infolge der Entweihung.

8170. "Und Mose sprach zum Volke", 2. Mose 14/13, bedeutet die Erhebung aus dem Zustande der Verzweiflung durch das göttlich Wahre.

Dies erhellt aus dem nun Folgenden, was Mose sprach, und was die Erhebung aus dem Zustand der Verzweiflung in sich schließt. "Durch das göttlich Wahre" wird gesagt, weil jede Erhebung im Zustand der Versuchungen durch das göttlich Wahre geschieht. Daß das göttlich Wahre im inneren, vorbildlichen Sinn unter Mose verstanden wird, sehe man Nr. 6752, 7010, 7014, 7089.

8171. "Fürchtet euch nicht", 2. Mose 14/13, bedeutet, man dürfe nicht verzweifeln.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sich fürchten, insofern es soviel ist als sich entsetzen, worüber Nr. 7162, hier verzweifeln, denn die geistige Furcht in den Versuchungen ist zuerst ein Entsetzen oder Schaudern, zuletzt aber Verzweiflung. Die geistige Furcht ist die Furcht vor der Verdammnis.

8172. "Stehet fest, und sehet die Rettung Jehovahs", 2. Mose 14/13, bedeutet, die Erlösung kommt vom Herrn allein und durchaus nicht von ihnen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von feststehen und sehen, insofern es soviel ist als Glauben haben. Daß sehen bedeutet verstehen, anerkennen und Glauben haben, sehe man Nr. 897, 2150, 2325, 2807, 3863, 3869, 4403-4421, 5400. Und aus der Bedeutung der Rettung Jehovahs, insofern es die Erlösung vom Herrn ist; hier, wo von der Befreiung aus Versuchungen gehandelt wird, ist es die Erlösung vom Herrn allein und durchaus nicht von ihnen. Daß Jehovah im Worte der Herr ist, sehe man Nr. 1343, 1736, 2921, 3023, 3035, 5041, 5663, 6281, 6303, 6905, 6945, 6956.

Es heißt hier, sie sollten glauben, daß die Erlösung vom Herrn komme und durchaus nicht von ihnen, weil dies das Hauptsächliche des Glaubens in den Versuchungen ist. Wer, wenn er versucht wird, glaubt, er könne aus eigenen Kräften widerstehen, der unterliegt, und dies darum, weil er im Falschen ist, und weil er sich dann ein Verdienst zuschreibt, und verlangt, durch sich selbst erlöst zu werden, und dadurch sich für den Einfluß vom Göttlichen verschließt. Wer hingegen glaubt, der Herr widerstehe allein in den Versuchungen, der siegt, denn er ist im Wahren und schreibt dem Herrn das Verdienst zu, und erkennt, daß er vom Herrn allein erlöst werde. Wer im Glauben der Liebtätigkeit ist, der erkennt an, daß er seine ganze Erlösung dem Herrn zu verdanken habe und nicht sich.

8173. "Die Er heute an euch tun wird", 2. Mose 13/13, bedeutet, die in Ewigkeit.

Dies erhellt aus der Bedeutung von heute, insofern es soviel ist als ewiglich, worüber Nr. 2838, 3998, 4304, 6165, 6984.

8174. "Denn die Ägypter, die ihr heute sehet, werdet ihr nimmermehr sehen in Ewigkeit", 2. Mose 14/13, bedeutet, das Falsche, das einmal entfernt worden, müsse in Ewigkeit entfernt bleiben.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Ägypter, insofern sie diejenigen bezeichnen, die im Falschen aus dem Bösen sind, worüber Nr. 8132, 8135, 8146, 8148, also auch das Falsche aus dem Bösen; und aus der Bedeutung von "nimmermehr sehen", insofern es, wenn es vom Falschen gesagt wird, soviel ist als entfernt werden, denn das Falsche, das bei dem Menschen ist, wird nicht hinausgeworfen, sondern entfernt. Der Mensch wird vom Bösen und dem daraus stammenden Falschen abgehalten und im Guten vom Herrn gehalten: Nr. 1581, 2256, 2269, 2406, 4564, und aus der Bedeutung von "in Ewigkeit", insofern es soviel ist als auf immer und ewig.

8175. "Jehovah wird für euch streiten", 2. Mose 14/14, bedeutet, daß der Herr allein die Versuchungskämpfe aushalte.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "für euch streiten", wenn es von Jehovah in den Versuchungen (gesagt wird), insofern es heißt, die Versuchungskämpfe allein aushalten. Daß Jehovah der Herr ist, sehe man Nr. 8172. Daß der Herr allein die Versuchungskämpfe aushält und siegt, hat seinen Grund darin, daß das Göttliche allein die Höllen besiegen kann. Wenn nicht das Göttliche gegen sie wirkte, würden sie hervorbrechen wie ein großes Meer, eine Hölle nach der anderen, denen der Mensch durchaus nicht zu widerstehen vermag; und um so weniger, als der Mensch in Ansehung seines Eigenen ganz und gar nichts als Böses, somit eine Hölle ist, aus welcher der Herr ihn alsdann zieht, und von der Er ihn auch in der Folge abhält, man sehe Nr. 1581, 1661, 1692, 6574.

8176. "Und ihr sollt stille sein", 2. Mose 14/14, bedeutet, daß sie aus eigener Kraft gar nichts ausrichten würden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von schweigen, insofern es soviel ist als sich ruhig verhalten, und weil hier von den Versuchungen die Rede ist, so heißt es, nicht denken oder glauben, daß man etwas aus eigenen Kräften ausrichten könne. Hierüber sehe man, was Nr. 8172, 8175 gesagt und gezeigt worden ist.

Daß man gleichwohl die Hände nicht in den Schoß legen und einen unmittelbaren Einfluß erwarten dürfe, sondern kämpfen müsse wie aus sich, aber dennoch anerkennen und glauben, daß es durch den Herrn (geschehe), sehe man Nr. 1712, 1937, 1947, 2882, 2883, 2891.

8177. Vers 15-18: Und Jehovah sprach zu Mose: Was schreist du zu Mir? Sage den Söhnen Israels, daß sie aufbrechen, du aber erhebe deinen Stab und recke deine Hand aus über das Meer, und zerteile es, daß die Söhne Israels mitten durch das Meer im Trockenen gehen. Und Ich, siehe, Ich will verhärten das Herz der Ägypter, daß sie hinter ihnen nachkommen, und Ich will Mich verherrlichen an Pharao und an seinem ganzen Heere, an seinen Wagen und an seinen Reitern. Und die Ägypter sollen erkennen, daß Ich Jehovah bin, wenn Ich Mich verherrliche an Pharao, an seinen Wagen und an seinen Reitern.

"Und Jehovah sprach zu Mose" bedeutet die Ermahnung;

"was schreist du zu Mir" bedeutet, eine Fürbitte sei nicht nötig;

"sage den Söhnen Israels" bedeutet den Einfluß und die Wahrnehmung;

"daß sie aufbrechen" bedeutet das beständig Aufeinanderfolgende, bis sie vorbereitet seien;

"du aber erhebe deinen Stab" bedeutet die Macht des göttlich Wahren;

"und recke deine Hand aus über das Meer" bedeutet die Herrschaft der (göttlichen) Macht sei auch da, wo die Hölle des Falschen aus dem Bösen;

"und zerteile es" bedeutet die dadurch bewirkte Zerstreuung des Falschen;

"daß die Söhne Israels mitten durch das Meer im Trockenen gehen" bedeutet, damit die Angehörigen der geistigen Kirche sicher und ohne (schädlichen) Einfluß des Falschen hindurchgehen können;

"und Ich, siehe, Ich will verhärten das Herz der Ägypter" bedeutet die Hartnäckigkeit des Falschen aus dem Bösen;

"daß sie hinter ihnen nachkommen" bedeutet das Bestreben Gewalt anzutun durch den Einfluß des Falschen vom Bösen;

"und Ich will Mich verherrlichen an Pharao und an seinem ganzen Heere, an seinen Wagen und an seinen Reitern" bedeutet, daß sie die Wirkung der Zerstreuung des Falschen und der Vernünfteleien vermöge des göttlich Guten des Göttlich-Menschlichen des Herrn sehen würden;

"und die Ägypter sollen erkennen, daß Ich Jehovah bin" bedeutet, damit es bekannt werde, daß der Herr allein Gott sei, und außer Ihm kein anderer;

"wenn Ich Mich verherrliche an Pharao, an seinen Wagen und an seinen Reitern" bedeutet wie oben, dadurch, daß sie die Wirkung der Zerstreuung des Falschen und dessen Lehren und Vernünfteleien durch den Herrn allein sehen würden.

8178. "Und Jehovah sprach zu Mose", 2. Mose 14/15, bedeutet die Ermahnung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Jehovah sprach", wenn von der Erhebung und Befreiung aus der Versuchung gehandelt wird, insofern es dann eine Ermahnung bezeichnet, wie Nr. 7033, 7090.

8179. "Was schreist du zu Mir", 2. Mose 14/15, bedeutet, seine Fürbitte sei nicht nötig.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "zu Jehovah schreien", insofern es soviel ist als Fürbitte tun, nämlich für die Befreiung aus der Versuchung. Daher bedeutet "warum schreist du zu Mir? Warum tust du Fürbitte, wo es keiner Fürbitte bedarf?" Deshalb folgt: "Sage den Söhnen Israels, daß sie aufbrechen", was bedeutet, daß sie Hilfe haben sollten, gleichwohl aber die Versuchung fortdauern werde, bis sie vorbereitet seien.

Damit, daß es keiner Fürbitte bedürfe, hat es folgende Bewandtnis: diejenigen, die in Versuchungen sind, pflegen die Hand sinken zu lassen und sich einzig auf das Bitten und Beten zu verlegen, was sie dann mit großem Eifer tun, weil sie nicht wissen, daß die Bitten (allein) nicht wirken, sondern daß man kämpfen müsse gegen das Falsche und Böse, das von den Höllen herbeigebracht wird. Dieser Kampf geschieht aber durch die Wahrheiten des Glaubens; diese helfen, weil sie das Gute und Wahre bestärken, gegen das Falsche und Böse.

In den Versuchungskämpfen muß der Mensch auch kämpfen wie aus sich, aber dennoch anerkennen und glauben, daß es vom Herrn sei (Nr. 8176). Wenn der Mensch nicht wie aus sich kämpft, kann ihm das Gute und Wahre, das durch den Himmel vom Herrn einfließt, nicht angeeignet werden; hingegen, wenn er kämpft wie aus sich, und dennoch glaubt, es sei vom Herrn, dann wird es ihm angeeignet. Dadurch bildet sich bei ihm ein neues Eigenes, welches das himmlische Eigene genannt wird, und das der neue Wille ist.

Übrigens wissen die, welche in Versuchungen sind und ihr Leben nur durch Beten betätigen, nicht, daß sie, wenn die Versuchungen unterbrochen würden, bevor sie völlig durchgemacht sind, nicht zum Himmel vorbereitet und also auch nicht erlöst werden könnten. Deswegen werden auch die Gebete derer, die in Versuchungen sind, wenig erhört, denn der Herr will den Zweck, nämlich die Erlösung des Menschen, und diesen (Zweck) kennt nur Er selbst, nicht aber der Mensch; auch handelt der Herr nicht um der Gebete willen gegen Seine Absicht, welche die Erlösung ist.

Wer in den Versuchungen siegt, der wird auch in jenem Wahren bestärkt, wer aber nicht siegt, der kommt, weil er nicht erhört wird, in Zweifel über die göttliche Hilfe und Macht, und bisweilen unterliegt er dann teilweise, weil er seine Hände sinken läßt (d.h. im Kampfe ermüdet).

Hieraus kann erhellen, was darunter verstanden wird, daß die Fürbitte nicht nötig sei, daß man sich nämlich nicht (ausschließlich) auf das Gebet verlassen soll, denn im (rechten) Gebete wird dann immer vermöge des Göttlichen (Einflusses) gedacht und geglaubt, daß der Herr allein weiß, ob es ihm dienlich sei oder nicht, weshalb die Erhörung der Bitte dem Herrn überlassen wird, und dann bittet man so, daß der Wille des Herrn geschehen möge, nicht der eigene, nach den Worten des Herrn in Seiner schwersten Versuchung in Gethsemane: Matth.26/39,42,44.

8180. "Sage den Söhnen Israels", 2. Mose 14/15, bedeutet den Einfluß und die Wahrnehmung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sagen, wenn vom göttlich Wahren, das durch Mose vorgebildet wird, gesprochen wird zu denen, die der geistigen Kirche angehören, die durch die Söhne Israels vorgebildet werden, insofern es einen Einfluß und die Wahrnehmung aus demselben bezeichnet, wie auch Nr. 2951, 5481, 5797, 7270, 8128.

8181. "Daß sie aufbrechen", 2. Mose 14/15, bedeutet das beständig Aufeinanderfolgende (der Versuchung), bis sie vorbereitet sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung von aufbrechen, insofern es das Aufeinanderfolgende und Stetige bezeichnet, worüber Nr. 4375, 4554, 4585, 5996; denn es wird dadurch ausgedrückt, daß sie nicht schreien, d.h. flehen und bitten, sondern ihren Weg fortsetzen sollten bis zum Schilfmeer und hernach durch dasselbe zur Wüste, also durch die Hölle, und diese würden sie in Sicherheit durchwandern unter fortwährend aufeinanderfolgenden Versuchungen, bis daß sie endlich bereitet wären.

Daß das Schilfmeer die Hölle bedeutet, sehe man Nr. 8099, 8137, 8148; und die Wüste der Zustand, in dem man Versuchungen erleidet: Nr. 8098.

8182. "Du aber erhebe deinen Stab", 2. Mose 14/16, bedeutet die Macht des göttlich Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Stabes, insofern er Macht bezeichnet, worüber Nr. 4013, 4015, 4876, 4936, 6947, 7011, 7026; und aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, zu dem gesagt wird, daß er den Stab erheben solle, insofern er das göttlich Wahre darstellt, wovon früher öfters.

8183. "Und recke deine Hand aus über das Meer", 2. Mose 14/16, bedeutet, die Herrschaft der Macht da, wo die Hölle des Falschen aus dem Bösen ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "die Hand ausrecken", insofern es die Herrschaft der Macht bezeichnet, worüber Nr. 7673; und aus der Bedeutung des Meeres, hier des Schilfmeeres, insofern es die Hölle bezeichnet, in der das Falsche aus dem Bösen derer ist, die der Kirche angehört hatten, worüber Nr. 8099, 8137, 8148.

Über diese Hölle soll, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit, mehr mitgeteilt werden am Ende der letzten Kapitel des zweiten Buches Mose, wo von den Höllen aus Erfahrung die Rede sein wird.

8184. "Und zerteile es", 2. Mose 14/16, bedeutet die dadurch bewirkte Zerstreuung des Falschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Zerteilung jenes Meeres, insofern sie die Zerstörung des Falschen aus dem Bösen, das in jener Hölle ist, bezeichnet; denn das Falsche erscheint dort wie Gewässer, gemäß dem, was Nr. 8099, 8137, 8148 gezeigt worden. Wenn nämlich eine Engelsäule, in welcher der Herr gegenwärtig ist, sie durchschreitet, dann weicht das Falsche zurück, und infolgedessen verschwinden daselbst die Gewässer, die das Falsche sind. Hieraus erhellt, daß durch die Zerteilung des Meeres bezeichnet wird die Zerstreuung (oder Zerstörung) des Falschen, das der Hölle angehört, die durch das Schilfmeer vorgebildet wird.

8185. "Daß die Söhne Israels mitten durch das Meer im Trockenen gehen", 2. Mose 14/16, bedeutet, damit diejenigen, die von der geistigen Kirche sind, sicher und ohne (schädlichen) Einfluß des Falschen hindurchgehen können.

Dies erhellt aus der Bedeutung von mitten durch das Meer kommen oder hindurchgehen, insofern es hier soviel ist als durchziehen. Aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, insofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen, worüber öfter. Und aus der Bedeutung von "im Trockenen", insofern es soviel ist als sicher und ohne Einfluß des Falschen, denn die Gewässer dieses Meeres bedeuten das Falsche aus dem Bösen: Nr. 8137, 8138. Daher wird durch das Trockene bezeichnet: ohne Falsches. Dasselbe bedeutet trocken und trocken machen bei

Ps.74/14,15: "Du zerschlugst die Häupter des Leviathan, Du zerteiltest Quelle und Bach, Du hast die starken Ströme trocken gemacht": die starken Ströme trocken machen bedeutet, das mächtige Falsche zerstreuen.

Sach.10/8-12: "Ich will sie sammeln, denn Ich erlöse sie; Ich werde sie zurückführen aus dem Lande Ägypten, und aus Assyrien will Ich sie sammeln; und zum Lande Gilead und zum Libanon will Ich sie führen. Sie werden hindurchgehen durch das Meer der Angst; aber Er wird die Wellen im Meere schlagen, und Er wird austrocknen alle Tiefen des Flusses, und es wird gebeugt werden der Stolz Aschurs, und das Zepter Ägyptens wird weichen; und Ich werde sie stark machen durch Jehovah": hier wird von denen gehandelt, die auf sich und ihre Weisheit vertrauen in geistigen Dingen, sowie auch von der Zerstörung des Falschen durch die Versuchungen. Das Land Ägypten für die wißtümlichen Kenntnisse, Assyrien für die Vernünfteleien daraus. Durch das Meer der Angst gehen, bedeutet die Versuchungen; die Wellen im Meere schlagen und die Tiefen der Flüsse austrocknen bedeutet, das Falsche daraus zerstreuen. Es wird gebeugt werden der Stolz Aschurs und das Zepter Ägyptens weichen bedeutet, daß sie nicht mehr ihrer Weisheit, sondern der Weisheit vom Herrn vertrauen sollten, was bezeichnet wird durch "Ich werde jene stark machen durch Jehovah".

Jes.44/26,27: "Ich sage zu Jerusalem: Du sollst bewohnt werden, und zu den Städten Judas: Ihr sollt erbaut werden, und ihre Trümmer will Ich aufrichten. Ich sage zur Tiefe: Trockne aus, und deine Ströme werde Ich versiegen lassen": zur Tiefe sagen, daß sie austrockne und ihre Ströme versiegen lassen bedeutet, das Böse und Falsche zerstreuen.

Wo aber die Gewässer das Wahre bezeichnen, da bedeutet das Trockene den Zustand des Nichtwahren, oder das, was ohne Wahrheit ist; wie bei

Jes.44/3: "Ich will Wasser gießen auf das Dürstende, und Ströme auf das Trockene": Wasser und Ströme für Wahrheiten, das Trockene für das, wo kein Wahres ist.

Jerem.50/35,37,38: "Schwert gegen die Chaldäer und gegen die Bewohner Babels; Schwert gegen seine Rosse und gegen seine Wagen, Dürre über seine Gewässer, daß sie austrocknen": die Chaldäer bedeuten diejenigen, welche die Wahrheiten entweihen, und die Bewohner Babels die, welche das Gute entweihen: Nr. 1182, 1283, 1295, 1304, 1306, 1307, 1308, 1321, 1322, 1326; Schwert für das gegen das Falsche kämpfende Wahre und für das gegen das Wahre kämpfende Falsche, und deshalb für die Verwüstung: Nr. 2799, 4499, 6353, 7102; Rosse bedeuten das Verständnis: Nr. 2761, 2762, 3217, 5321, 6125, 6534; Wagen die Lehrbestimmungen: Nr. 5321, 8146, 8148; Dürre über die Gewässer, daß sie austrocknen, bedeutet, daß in den Wahrheiten kein Leben sei wegen der Verfälschung.

Wo aber das Trockene oder das Trockenmachen im Worte gesagt wird von anderen Dingen, wie von Bäumen, vom Gras, von der Ernte, von den Gebeinen, bedeutet es das Gegenteil von jenem. So wird die Erde selbst trocken genannt im Verhältnis zum Meere, und dann wird das Trockene vom Guten gesagt, und das Meer vom Wahren.

8186. "Und Ich, siehe, Ich will verhärten das Herz der Ägypter", 2. Mose 14/17, bedeutet die Hartnäckigkeit des Falschen aus dem Bösen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "das Herz verhärten", insofern es die Verstockung bezeichnet, worüber Nr. 7272, 7300, 7305, 7616; aus der vorbildlichen Bedeutung der Ägypter, insofern sie diejenigen bezeichnen, die im Falschen aus dem Bösen sind, worüber Nr. 8132, 8135, 8148.

Wenn im Worte gesagt wird, Jehovah verhärte das Herz und führe auch das Böse herbei, wird im inneren Sinn, in dem das eigentlich Wahre in seiner Nacktheit ist, verstanden, daß diejenigen, die im Falschen und Bösen sind, selbst ihr Herz verhärten und sich in das Böse einführen; man sehe Nr. 2447, 6071, 6991, 6997, 7533, 7632, 7877, 7926.

8187. "Daß sie hinter ihnen nachkommen", 2. Mose 14/17, bedeutet das Bestreben Gewalt anzutun durch den Einfluß des Falschen vom Bösen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "ihnen nachkommen", insofern es den Einfluß des Falschen aus dem Bösen bezeichnet, wie auch das Bestreben zu unterwerfen, also Gewalt anzutun. Denn sich nähern bedeutet Einfluß: Nr. 8159, ihnen nachziehen, bezeichnet den Einfluß und die nähere Gemeinschaft: Nr. 8161, und die Verfolgung bedeutet das Bestreben, (die anderen) zu unterjochen: Nr. 8136, 8152, 8154; daher wird durch "hinter ihnen nachkommen" das Bestreben bezeichnet, Gewalt anzutun durch den Einfluß des Falschen aus dem Bösen.

8188. "Und Ich will Mich verherrlichen an Pharao und an seinem ganzen Heere, an seinen Wagen und an seinen Reitern", 2. Mose 14/17, bedeutet, daß sie die Wirkung der Zerstreuung des Falschen und der Vernünfteleien vermöge des göttlich Guten des Göttlich-Menschlichen des Herrn sehen würden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "sich verherrlichen an Pharao und an seinem ganzen Herr", insofern es das Versinken in die Hölle bezeichnet derer, die im Falschen aus dem Bösen sind, und die Überschwemmung daselbst vom Falschen, wie von Gewässern, einzig durch die Gegenwart des Göttlich-Menschlichen des Herrn, worüber Nr. 8137. Aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos, insofern er diejenigen darstellt, die im Falschen aus dem Bösen sind; aus der Bedeutung des Heeres, insofern es das Falsche bezeichnet; aus der Bedeutung seiner Reiter, insofern sie die falschen Vernünfteleien bezeichnen, worüber Nr. 8146, 8148.

8189. "Und die Ägypter sollen erkennen, daß Ich Jehovah bin", 2. Mose 14/18, bedeutet, damit es bekannt werde, daß der Herr allein Gott sei, und außer Ihm kein anderer.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 7401, 7444, 7544, 7598, 7636 erklärt worden ist, wo das gleiche.

8190. "Wenn Ich Mich verherrliche an Pharao, an seinen Wagen und an seinen Reitern", 2. Mose 14/18, bedeutet, daß sie sehen sollten die Wirkung der Zerstreuung des Falschen und der Lehrbestimmungen und der Vernünfteleien des Falschen aus dem Herrn allein, wie Nr. 8188.

8191. Vers 19-22: Da machte sich der Engel Gottes auf, der vor dem Lager der Israeliten herzog, und ging hinter sie, und die Wolkensäule vor ihnen machte sich auf, und trat hinter sie. Und sie kam zwischen das Lager der Ägypter und das Lager Israels, und es war die Wolke und die Finsternis (auf der einen Seite, und auf der anderen) erleuchtete sie die Nacht, und das eine näherte sich nicht dem anderen während der ganzen Nacht. Und Mose reckte seine Hand aus über das Meer, und Jehovah ließ das Meer weggehen durch einen starken Ostwind, während der ganzen Nacht, und Er legte das Meer trocken, und die Wasser zerteilten sich. Und die Söhne Israels gingen mitten durch das Meer im Trockenen; und das Wasser war ihnen eine Mauer zu ihrer Rechten und zu ihrer Linken.

"Da machte sich der Engel Gottes auf" bedeutet die Anordnung vom göttlich Wahren;

"der vor dem Lager der Israeliten herzog" bedeutet die in betreff des Wahren und Guten der Kirche stattfand;

"und ging hinter sie" bedeutet die Beschützung, damit nichts Falsches des Bösen in das Willensgebiet einfließen möge;

"und die Wolkensäule vor ihnen machte sich auf, und trat hinter sie" bedeutet die Gegenwart des Herrn beschütze das Willensgebiet, sowie früher das Verstandesgebiet;

"und sie kam zwischen das Lager der Ägypter und das Lager Israels" bedeutet, zwischen das Falsche des Bösen von der einen Seite und das Wahre des Guten von der anderen;

"und es war die Wolke und die Finsternis" bedeutet die Verdichtung des Falschen aus dem Bösen auf der einen Seite;

"und erleuchtete die Nacht" bedeutet die Erleuchtung des Wahren aus dem Guten auf der anderen (Seite);

"und das eine näherte sich nicht dem anderen" bedeutet deshalb keine Gemeinschaft;

"während der ganzen Nacht" bedeutet im dunklen Zustand;

"und Mose reckte seine Hand aus über das Meer" bedeutet die Herrschaft der Macht des göttlich Wahren über die Hölle;

"und Jehovah ließ das Meer weggehen durch einen starken Ostwind" bedeutet das Mittel zur Zerstreuung des Falschen;

"während der ganzen Nacht" bedeutet im dunklen Zustand;

"und Er legte das Meer trocken" bedeutet die Zerstreuung des Falschen;

"und die Wasser zerteilten sich" bedeutet die Trennung vom Wahren und die Entfernung;

"und die Söhne Israels gingen mitten durch das Meer im Trockenen" bedeutet das Hineingehen und Durchgehen derer, die der geistigen Kirche angehörten; durch die Hölle, in Sicherheit und ohne Einfluß des Falschen;

"und das Wasser war ihnen eine Mauer zu ihrer Rechten und zu ihrer Linken" bedeutet, daß sie allenthalben vom Falschen abgehalten wurden.

8192. "Da machte sich der Engel Gottes auf", 2. Mose 14/19, bedeutet die Anordnung vom göttlich Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "sich aufmachen", insofern es hier eine Anordnung ausdrückt. Sich aufmachen bedeutet aber eine Anordnung, weil die Wolkensäule, die ein Chor der Engel war, und früher vor den Söhnen Israels einherging, sich nun zwischen das Lager der Ägypter und zwischen das Lager Israels begab, und so Finsternis brachte über die Ägypter, die Söhne Israels aber erleuchtete. Weil dies so vom Herrn angeordnet wurde, nämlich durch das sich aufmachen des Engels Gottes oder der Säule und durch ihr Dazwischentreten, deshalb wird durch "sich aufmachen" hier eine Anordnung bezeichnet. Aus der Bedeutung des Engels Gottes, insofern er das göttlich Wahre bezeichnet, wie auch Gott selbst, denn im Worte wird, wo vom Wahren gehandelt wird, Gott, wo aber vom Guten (die Rede ist), Jehovah gesagt: Nr. 2586, 2769, 2807, 2822, 3921, 4402, 7010, 7268, 7873.

Was die Engel anbelangt, so muß man wissen, daß unter Engel im Worte der Herr verstanden wird: Nr. 1925, 3039, 4085, weshalb der Herr selbst Engel genannt wird: Nr. 6280, 6831. Daher bedeuten Engel das göttlich Wahre, denn das göttlich Wahre, das vom Herrn ausgeht, macht den Himmel, folglich auch die Engel, die den Himmel bilden; denn in dem Maße, als sie das göttlich Wahre vom Herrn aufnehmen, sind sie Engel. Was auch daraus erhellen kann, daß die Engel durchaus nicht wollen, ja es verabscheuen, daß ihnen etwas Wahres und Gutes beigelegt werde, weil es dem Herrn angehört bei ihnen. Daher kommt es auch, daß gesagt wird, der Herr sei alles in allem des Himmels, und daß man von denen, die im Himmel sind, sagt, sie seien im Herrn. Auch werden die Engel, infolge des göttlich Wahren, das sie vom Herrn erhalten, im Worte Götter genannt: Nr. 4295, 7268, und deshalb ist auch Gott in der Grundsprache ein Wort der Mehrzahl.

Überdies muß man wissen, daß im Wort ein Engel genannt wird, und doch mehrere darunter verstanden werden, wie hier, wo gesagt wird "der Engel Gottes", und darunter die Säule verstanden wird, die vor den Söhnen Israels herging und aus mehreren Engeln bestand. Im Worte werden auch Engel mit Namen genannt, z.B. Michael, Raphael und andere; wer den inneren Sinn des Wortes nicht kennt, der glaubt, daß Michael oder Raphael ein Engel sei, und zwar der Höchste unter denen, die mit ihm sind, aber durch diese Namen wird im Worte nicht ein Engel verstanden, sondern das Amt der Engel selbst, somit auch das Göttliche des Herrn in Ansehung dieses Amtes.

8193. "Der vor dem Lager der Israeliten herzog", 2. Mose 14/19, bedeutet, die in betreff des Wahren und Guten der Kirche stattfand.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Lagers, insofern es das Wahre und Gute bezeichnet, denn durch Lager wird die ganze Gemeinde Israels bezeichnet, und durch die Gemeinde Israels alles Gute und Wahre in Zusammenfassung: Nr. 7830, 7843; daher bedeutet das Lager auch die Anordnung nach dem Wahren und Guten: Nr. 8103 E, 8130, 8131, 8155. Daß Israel die geistige Kirche bedeutet, ist oft gezeigt worden.

8194. "Und ging hinter sie", 2. Mose 14/19, bedeutet die Beschützung, damit nicht das Falsche des Bösen in das Willensgebiet einfließen möge.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "hinter den Söhnen Israels gehen", insofern es die Beschützung ausdrückt, damit die Ägypter sie nicht angreifen konnten; im inneren Sinn, damit nicht das Falsche aus dem Bösen, das durch die Ägypter bezeichnet wird, einfließen möge: Nr. 8132, 8135, 8148.

"In das Willensgebiet" (wird gesagt), weil im Größten Menschen oder in der geistigen Welt das Willensgebiet an der Rückseite oder nach hinten, und das Verstandesgebiet auf dem Angesichte oder nach vorne sich darstellt.

Was den Einfluß in das Willensgebiet und in das Verstandesgebiet des Menschen anbelangt, so muß man wissen, daß vom Herrn besonders Vorsorge getroffen wird, daß nicht die Höllischen in das Willensgebiet des Menschen einfließen, denn wenn sie in sein Willensgebiet einfließen würden nachdem er wiedergeboren oder zur Kirche geworden ist, dann würde es um ihn geschehen sein, denn sein (eigenes) Wollen ist nichts als Böses. Daher kommt es, daß der Mensch der geistigen Kirche wiedergeboren wird vom Herrn in Ansehung seines Verstandesgebietes, und daß in diesem Gebiet ein neuer Wille gebildet wird, der ganz und gar von dem Willensgebiet, das der Mensch aus Angeerbtem hat, getrennt wird, worüber man sehe Nr. 863, 875, 927, 1023, 1043, 1044, 2256, 4328, 4493, 5113.

Hieraus kann nun erhellen, woher es kommt, daß durch "er ging hinter sie" bezeichnet wird die Beschützung, daß nicht das Falsche des Bösen in das Willensgebiet einfließen könne.

8195. "Und die Wolkensäule vor ihnen machte sich auf, und trat hinter sie", 2. Mose 14/19, bedeutet, die Gegenwart des Herrn beschütze das Willensgebiet, so wie früher das Verstandesgebiet.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Wolkensäule, insofern sie die Gegenwart des Herrn bezeichnet, worüber Nr. 8110; sie war ein Engelschor, in dem der Herr (sich befand). Aus der Bedeutung von "vor ihnen", insofern es das Verstandesgebiet bezeichnet, und von "hinter sie", insofern es das Willensvermögen bezeichnet, worüber Nr. 8194. Daß es eine Beschützung bedeutet, ist klar.

8196. "Und sie kam zwischen das Lager der Ägypter und das Lager Israels", 2. Mose 14/20, bedeutet, zwischen das Falsche des Bösen von der einen Seite und das Wahre des Guten von der anderen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Lagers, insofern es das Gute und Wahre in Zusammenfassung bezeichnet, worüber Nr. 8193, also im entgegengesetzten Sinn auch das Böse und Falsche in Zusammenfassung. Daher bedeutet das Lager der Ägypter das Falsche aus dem Bösen, weil die Ägypter das Falsche aus dem Bösen vorbilden: Nr. 8132, 8135, 8148, und das Lager Israels bedeutet das Gute des Wahren, weil Israel das Wahre vorbildet, das aus dem Guten ist: Nr. 7956. Daß dazwischenkommen soviel ist als verhindern, daß nichts Falsches aus dem Bösen einfließe, ist klar.

8197. "Und es war die Wolke und die Finsternis auf der einen Seite" bedeutet die Verdichtung des Falschen aus dem Bösen; "und auf der anderen erleuchtete sie die Nacht", 2. Mose 14/20, bedeutet die Erleuchtung des Wahren aus dem Guten auf der anderen Seite.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Wolke und der Finsternis, insofern sie die Verdichtung des Falschen aus dem Bösen bezeichnet. Daß die Wolke das Falsche bedeutet, sehe man Nr. 1043, 1047, 8137, 8138; daß auch die Finsternis diese Bedeutung hat: Nr. 1839, 1860, 4418, 5431, 7688, 7711; aus der Bedeutung von "die Nacht erleuchten", insofern es die Erleuchtung des Wahren aus dem Guten bezeichnet. Die Feuersäule bei Nacht bedeutet den Zustand der Verdunklung des Wahren, gemildert durch die Erleuchtung vom Guten, worüber man sehe Nr. 8108.

Daß die Säule Finsternis über die Ägypter brachte, die Söhne Israels aber erleuchtete, damit verhält es sich in folgender Weise: Die Gegenwart des Herrn, die hier durch die Säule bezeichnet wird, ist das himmlische Licht selbst. Durch dieses hat der Himmel sein Licht, welches Licht tausendmal heller ist als das Mittagslicht der Welt. Aber ebendasselbe Licht wird zur Finsternis bei den Bösen, auch wenn sie in diesem Lichte sind; und die Finsternis wird um so größer, je dichter das Falsche aus dem Bösen bei ihnen ist. Der Grund davon ist, weil das göttlich Wahre, das vom Herrn ausgeht, vor den Augen der Engel als Licht erscheint; aber denen, die im Falschen aus dem Bösen sind, kann es nicht als Licht erscheinen, sondern als Finsternis, denn das Falsche ist dem Wahren entgegengesetzt und löscht das Wahre aus. Daher kommt es, daß die Säule, welche die Gegenwart des Herrn war, Wolke und Finsternis über die Ägypter brachte, weil die Ägypter diejenigen darstellen, die im Falschen aus dem Bösen sind, und daß sie die Nacht bei den Söhnen Israels erleuchtete, weil die Söhne Israels diejenigen darstellen, die im Wahren aus dem Guten sind.

Daß der Herr jedem nach seiner Beschaffenheit erscheint, sehe man Nr. 1861E, 6832.

8198. "Und das eine näherte sich nicht dem anderen", 2. Mose 14/20, bedeutet, dadurch habe keine Gemeinschaft (stattfinden können).

Dies erhellt aus der Bedeutung von "sich nahen", insofern es Einfluß und Gemeinschaft bezeichnet, worüber Nr. 8159.

8199. "Während der ganzen Nacht", 2. Mose 14/20, bedeutet im dunklen Zustand.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Nacht, insofern sie einen dunklen Zustand in Ansehung des Wahren und Guten des Glaubens bezeichnet, worüber Nr. 1712, 6000; unter Nacht wird hier dieses Dunkel verstanden, das unmittelbar nach den Versuchungen eintritt, denn die daraus befreit werden, kommen zuerst in Dunkelheit, bevor sie in Klarheit kommen, weil das von den Höllen eingebrachte Falsche und Böse eine Zeitlang anklebt, und nur allmählich zerstreut werden kann.

8200. "Und Mose reckte seine Hand aus über das Meer", 2. Mose 14/21, bedeutet die Herrschaft der Macht des göttlich Wahren über die Hölle, worüber Nr. 7673, 8183; aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, insofern er das göttlich Wahre darstellt, wovon öfter; und aus der Bedeutung des Meeres, hier des Schilfmeeres, insofern es die Hölle bezeichnet, worüber Nr. 8099, 8137, 8138.

Es wird gesagt die Herrschaft der Macht des göttlich Wahren, weil alle göttliche Macht durch das Wahre besteht, das vom Herrn ausgeht; dieses hat alles geschaffen, nach den Worten bei Joh.1/3: "Alles ist durch das Wort gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, das gemacht ist".

Das Wort ist der Herr in Ansehung des göttlich Wahren; durch dieses Wahre wurde alles geordnet im Himmel und in der Hölle, daher kommt auch alle Ordnung auf Erden; alle Wunder sind durch dasselbe geschehen. Kurz, das göttlich Wahre hat alle Macht in sich, und zwar so sehr, daß es die Macht selber ist.

Es gibt einige im anderen Leben, die mehr als andere im Wahren sind; diese haben dadurch eine solche Macht, daß sie die Höllen ohne alle Gefahr durchwandern können. Diejenigen, die in den Höllen sind, fliehen bei ihrer Gegenwart nach allen Seiten. Es gibt auch einige, die durch das Wahre vom Göttlichen eine zauberhafte Macht ausüben; von diesen und jenen soll am Ende der Kapitel, wo von den Höllen gehandelt wird, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, geredet werden.

Diejenigen, die vom Äußeren und Irdischen aus die Ursachen der Dinge anschauen, müssen notwendig glauben, daß das Wahre vom Göttlichen nur etwas Gedachtes aber nichts Wesentliches und Wirkliches sei; es ist aber das eigentlichste Wesentliche, aus dem alle Wesenheiten der Dinge in beiden Welten, nämlich der geistigen und der natürlichen herstammen.

8201. "Und Jehovah ließ das Meer weggehen durch einen starken Ostwind", 2. Mose 14/21, bedeutet das Mittel zur Zerstreuung des Falschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von weggehen lassen, insofern es soviel ist als zerstreuen; aus der Bedeutung des Meeres, insofern es das Falsche bezeichnet; Meer bedeutet hier die Gewässer desselben, die das Falsche bezeichnen, man sehe Nr. 8137, 8138. Und aus der Bedeutung des Ostwindes, insofern er das Mittel der Zerstörung ist, worüber Nr. 7679; hier der Zerstörung des Falschen, also der Zerstreuung desselben.

8202. "Während der ganzen Nacht", 2. Mose 14/21, bedeutet im dunklen Zustand, wie Nr. 8199.

8203. "Und Er legte das Meer trocken", 2. Mose 14/21, bedeutet die Zerstreuung des Falschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Meeres, insofern es das Falsche bezeichnet, wie Nr. 8201; und aus der Bedeutung von trocken legen, insofern es die Zerstreuung des Falschen bezeichnet. Im Trockenen oder Dürren hindurchgehen, bedeutet, wenn von dem Entfernen des Wassers jenes Meeres die Rede ist, in Sicherheit und ohne Einfluß des Falschen; man sehe Nr. 8185.

8204. "Und die Wasser zerteilten sich", 2. Mose 14/21, bedeutet die Trennung vom Wahren und die Entfernung.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Zerteilung des Wassers, insofern es ein Zerstreuen und Verschwinden des Falschen bezeichnet, worüber Nr. 8184; also Trennung vom Wahren und Entfernung.

8205. "Und die Söhne Israels gingen mitten durch das Meer im Trockenen", 2. Mose 14/22, bedeutet, daß die, welche der geistigen Kirche angehörten, in die Hölle und durch die Hölle gingen in Sicherheit und ohne Einfluß des Falschen.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 8185 erklärt worden ist, wo die gleichen Worte.

8206. "Und das Wasser war ihnen eine Mauer zu ihrer Rechten und zu ihrer Linken", 2. Mose 14/22, bedeutet, daß sie allenthalben vom Falschen abgehalten wurden.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Gewässer, nämlich jenes Meeres, insofern sie das Falsche aus dem Bösen bezeichnen, worüber Nr. 3137, 8138; aus der Bedeutung von "ihnen eine Mauer sein", insofern es soviel ist als von ihnen abgehalten werden, worüber folgen wird; und aus der Bedeutung von "zu ihrer Rechten und zu ihrer Linken", insofern es soviel ist als allenthalben.

Ihnen zur Mauer sein, wenn von den Wassern die Rede ist, durch die Falsches bezeichnet wird, bedeutet, vom Falschen abhalten, weil es sich mit dem Menschen auf folgende Weise verhält:

Wenn dieser im Guten und Wahren vom Herrn gehalten wird, dann wird das Falsche und Böse entfernt, und das Entfernte umgibt ihn wie eine Mauer, denn es kann nicht in die Sphäre eindringen wo das Gute und Wahre ist. Der Grund davon ist, weil der Herr im Guten und Wahren gegenwärtig ist, und die Gegenwart des Herrn nach allen Seiten hin das Böse und Falsche entfernt, denn das Gute und Wahre ist dem Bösen und Falschen gänzlich entgegengesetzt, deshalb sie nicht beisammen sein können, ohne daß das eine das andere zerstört. Aber das Gute mit dem Wahren zerstört, d.h. entfernt das Böse mit dem Falschen, weil jenes göttlich ist, und daher alle Macht hat; dieses hingegen höllisch ist und daher keine Macht hat. Jenes wirkt von innen, dieses aber von außen her. Wenn das Böse mit dem Falschen bei den Menschen entfernt wird, umgibt es ihn wie eine Mauer, und hat fortwährend das Bestreben, einzubrechen; es kann jedoch nicht hereinbrechen, weil die Gegenwart des Herrn, die im Guten und Wahren ist, es abhält. Das ist es, was dadurch bezeichnet wird, daß die Wasser wie eine Mauer ihnen zur Rechten und zur Linken waren.

Daß der Mensch vom Bösen und Falschen abgehalten wird dadurch, daß er vom Herrn im Guten und Wahren gehalten wird, sehe man Nr. 1581, 2406, 4564, aber vom Bösen abgehalten und im Guten gehalten werden, kann niemand, der nicht durch Ausübung der Liebtätigkeit in der Welt die Fähigkeit dazu empfangen hat. Das Leben des Guten oder das Leben nach den Wahrheiten des Glaubens bewirkt dies, und daher die Neigung oder die Liebe zum Guten. Wer vermöge seines Lebens Neigung oder Liebe zum Guten hat, kann in der Sphäre des Guten und Wahren sein, keineswegs aber, wer durch sein Leben die Natur des Bösen angenommen hat.

8207. Vers 23-25: Aber die Ägypter verfolgten sie und gingen hinein hinter ihnen, alle Pferde Pharaos, seine Wagen und seine Reiter, bis mitten in das Meer. Und es geschah um die Morgenwache, da schaute Jehovah auf das Heer der Ägypter in der Feuer- und Wolkensäule, und verwirrte das Heer der Ägypter. Und stieß die Räder von ihren Wagen und brachte sie ins Gedränge; da sprachen die Ägypter: Lasset uns fliehen vor Israel, denn Jehovah streitet für sie gegen die Ägypter.

"Aber die Ägypter verfolgten sie" bedeutet das Streben des Falschen aus dem Bösen, Gewalt anzutun;

"und gingen hinein hinter ihnen" bedeutet das Streben nach Einfluß;

"alle Pferde Pharaos, seine Wagen und seine Reiter, bis mitten in das Meer" bedeutet, daß die wißtümlichen Kenntnisse aus dem verkehrten Verständigen, die Lehrbestimmungen des Falschen und die Vernünfteleien die Hölle erfüllten;

"und es geschah um die Morgenwache" bedeutet den Zustand der Finsternis und des Untergangs derer, die im Falschen aus dem Bösen, und den Zustand der Erleuchtung und Erlösung derer, die im Wahren und Guten sich befanden;

"da schaute Jehovah auf das Heer der Ägypter" bedeutet die daher kommende Ausbreitung des Einflusses des Göttlichen auf diejenigen, die durch Falsches Gewalt anzutun suchten;

"in der Feuer- und Wolkensäule" bedeutet die Gegenwart des göttlich Guten und Wahren daselbst;

"und verwirrte das Heer der Ägypter" bedeutet, daß dadurch die Ausbreitungen des Falschen aus dem Bösen auf sie zurückfielen;

"und stieß die Räder von ihren Wagen" bedeutet die Macht, Falsches beizubringen, sei genommen worden;

"und brachte sie ins Gedränge" bedeutet das Widerstreben und die Ohnmacht;

"da sprachen die Ägypter" bedeutet das Denken alsdann;

"lasset uns fliehen vor Israel" bedeutet die Trennung von denen, die im Guten des Wahren und Wahren des Guten;

"denn Jehovah streitet für sie gegen die Ägypter" bedeutet, daß der Herr allein den Kampf gegen das Falsche und Böse aushalte.

8208. "Aber die Ägypter verfolgten sie", 2. Mose 14/23, bedeutet das Streben des Falschen vom Bösen, Gewalt anzutun.

Dies erhellt aus der Bedeutung von verfolgen, wenn es von den Ägyptern (gesagt wird), insofern es ein Streben zu unterjochen bezeichnet, worüber Nr. 8136, 8152, 8154, also Gewalt anzutun; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Ägypter, insofern sie diejenigen darstellen, die im Falschen aus dem Bösen sind, worüber Nr. 8132, 8135, 8146, 8148, also auch das Falsche aus dem Bösen.

8209. "Und gingen hinein hinter ihnen", 2. Mose 14/23, bedeutet das Streben nach Einfluß.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hinter ihnen gehen, wenn von denen die Rede ist, die im Falschen aus dem Bösen sind, insofern es das Streben bezeichnet, Gewalt anzutun durch den Einfluß des Falschen aus dem Bösen, worüber Nr. 8187. Ein solches Streben ist es aber, weil die höllischen Genien und Geister den Guten zwar nichts Böses antun können, aber dennoch fortwährend danach streben.

Die Sphäre, die von den Höllen aufsteigt, kann man eine Sphäre der Bestrebungen Böses zu tun, nennen. Es ward mir auch einige Male gegeben, diese Sphäre wahrzunehmen. Jenes Bestreben ist ein fortwährendes, und sobald einige Gelegenheit gegeben wird, bricht auch die Wirkung hervor. Diese Sphäre wird aber gehemmt durch die Sphäre der Bestrebungen des Himmels, die vom Herrn, und eine Sphäre des Wohltuns ist, und der, weil vom Göttlichen (ausgehend), alle Macht innewohnt. Dennoch aber wird zwischen diesen Bestrebungen, die einander gerade entgegengesetzt sind, das Gleichgewicht erhalten, und zwar deshalb, damit der Mensch in Freiheit sein und so die Wahl haben und gebessert werden kann; denn alle Besserung (oder Umbildung) findet statt in der Freiheit, keine aber ohne Freiheit.

Das geistige Streben ist dasselbe wie der Wille. Wenn der Mensch umgebildet wird, dann wird er im Gleichgewicht gehalten, d.h. in der Freiheit, zwischen dem Wollen des Guten und dem Wollen des Bösen, und in dem Maße, als er sich dem Wollen des Guten nähert, nähert er sich dem Himmel und entfernt sich von der Hölle. Und insoweit erhält der neue Wille, den er dann vom Herrn empfängt, die Oberhand gegen sein eigenes Wollen, das er durch Anerbung von seinen Eltern und nachher durch sein wirkliches Leben erhalten hat.

Wenn daher der Mensch insoweit umgebildet ist, daß er das Gute will und davon angeregt wird, dann stößt das Gute das Böse zurück, weil der Herr im Guten gegenwärtig ist; denn das Gute ist vom Herrn, also Ihm selbst eigen, ja Er selbst.

Hieraus kann erhellen, wie es sich mit dem Streben der Einflüsse bei dem Menschen verhält.

8210. "Alle Pferde Pharaos, seine Wagen und seine Reiter, bis mitten in das Meer", 2. Mose 14/23, bedeutet, daß die wißtümlichen Kenntnisse aus dem verkehrten Verständigen, die Lehrbestimmungen des Falschen und die Vernünfteleien die Hölle erfüllten.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Pferde Pharaos, insofern sie die wißtümlichen Kenntnisse aus dem verkehrten Verständnis bezeichnen; aus der Bedeutung der Wagen Pharaos, insofern sie die Lehren des Falschen bezeichnen; und aus der Bedeutung der Reiter Pharaos, insofern sie die daraus hervorgehenden Vernünfteleien bezeichnen, über das alles Nr. 8146, 8148; und aus der Bedeutung von "bis mitten in das Meer", insofern es soviel ist als die Hölle erfüllen.

Daß hier nun wieder die drei Gegenstände erwähnt werden, die das Heer Pharaos bildeten, nämlich die Pferde, die Wagen und die Reiter, kommt daher, weil nun der letzte Zustand der Verwüstung derer vorhanden ist, die als Angehörige der Kirche dennoch in einem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben, und in einem Leben des Bösen waren, welcher Zustand das Hinabstürzen in die Hölle bewirkt. Dieses Hinabstürzen in die Hölle ist ein Erfülltwerden vom Falschen aus dem Bösen; denn wenn die Bösen in Ansehung alles Wahren und Guten abgeödet und dem Bösen und Falschen ihres Lebens überlassen sind, dann werden die Höllen geöffnet, mit denen sie durch das Böse ihres Lebens Gemeinschaft gehabt hatten, und dadurch stürzt all das Böse, das sie sich angeeignet haben, auf sie los. Das Falsche, das aus dem Bösen hervorquillt, bildet dann eine Sphäre um sie, welche Sphäre wie eine dichte Wolke oder wie Wasser erscheint. Wenn das geschehen ist, dann sind sie in der Hölle, denn dann sind sie von aller Verbindung mit dem Himmel ausgeschlossen, und dann auch von den anderen Höllen getrennt. Dies wird Hinabwerfen in die Hölle genannt.

Das ist der Grund, weshalb nun, da sie mitten in das Meer eintraten, die Pferde, Wagen und Reiter erwähnt werden; denn das Schilfmeer bedeutet die Hölle, und die Pferde, Wagen und Reiter alles Falsche (überhaupt) und alles Falsche aus dem Bösen, das nun gegen sie losgelassen wird, damit sie so durch die gesamte Beschaffenheit ihres Falschen aus dem Bösen von den übrigen Höllen getrennt werden. Diese Dinge sind es, von denen in den nun folgenden Versen 24-28 im besonderen gehandelt wird.

8211. "Und es geschah um die Morgenwache", 2. Mose 14/24, bedeutet den Zustand der Finsternis und des Untergangs derer, die im Falschen aus dem Bösen waren, und den Zustand der Erleuchtung und Erlösung derer, die im Wahren und Guten waren.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Morgenwache, insofern sie den Zustand der Erleuchtung und Erlösung, und im entgegengesetzten Sinn den Zustand der Finsternis und des Untergangs bezeichnet. Die Morgenwache hat aber diese Bedeutung, weil die Zustände des Glaubens und der Liebe im anderen Leben sich wie die Zustände der Tageszeiten in der Welt verhalten, nämlich wie Morgen, Mittag, Abend und Nacht, weshalb auch diese jenen entsprechen: Nr. 2788, 5672, 5962, 6110; die Zustände wechseln auch fast in gleicher Weise. Das Ende und der Anfang dieser Wechsel ist der Morgen, denn dann hört die Nacht auf und beginnt der Tag. In diesem Zustand, dem der Morgen entspricht, beginnen die Guten erleuchtet zu werden in Ansehung dessen, was Sache des Glaubens ist, und erwärmt zu werden, in Ansehung dessen, was Sache der Liebtätigkeit ist. Und umgekehrt beginnen dann die Bösen, vom Falschen verdunkelt und vom Bösen erkältet zu werden, folglich ist der Morgen für diese ein Zustand der Finsternis und des Untergangs und für jene ein Zustand der Erleuchtung und Erlösung.

Aus diesen Zuständen im Himmel entstehen die Zustände des Lichtes und der Wärme, dann auch die Zustände der Finsternis und der Kälte auf den Erdkörpern, die in jedem Jahre und an jedem Tage wechseln; denn alles, was in der natürlichen Welt besteht, hat seinen Ursprung und seine Ursache aus dem, was in der geistigen Welt ist, weil eben die ganze Natur nichts ist als eine vorbildliche Schaubühne des Reiches des Herrn: Nr. 3483, 4939, 5173, 5962; daher auch die Entsprechungen. Die Wechsel von Licht und Schatten, dann auch von Wärme und Kälte auf den Erdkörpern rühren zwar von der Sonne her, nämlich von dem Unterschied ihrer Höhen in jedem Jahre und an jedem Tage, und in den (verschiedenen) Gegenden der Erde, aber diese Ursachen, welche die nächsten und in der natürlichen Welt sind, wurden gemäß dem geschaffen, was in der geistigen Welt ist, als durch ihre vorausgehenden Ursachen, welche die nachfolgenden bewirkten, die in der natürlichen Welt sind; denn es gibt nichts im Natürlichen von dem, was in der Ordnung ist, was nicht seine Ursache und seinen Ursprung aus dem Geistigen, d.h. durch das Geistige vom Göttlichen hat.

Weil der Morgen den Anfang der Erleuchtung und Erlösung bezüglich des Guten, und den Anfang der Finsternis und des Untergangs bezüglich der Bösen bedeutet, deshalb heißt es hier, daß Jehovah zur Zeit der Morgenwache auf das Lager der Ägypter geschaut und es verwirrt habe, und daß Er dann die Räder von den Wagen gestoßen und sie selbst in die Mitte des Meeres gestürzt habe und umgekehrt, daß Er die Söhne Israels errettet habe. Hieraus kann nun erhellen, was im geistigen Sinn unter Folgendem im Worte zu verstehen ist:

Jes.17/11: "Am Tage machst Du Deine Pflanzen wachsen, und am Morgen Deine Samen blühen".

Jes.17/14: "Um die Abendzeit, siehe, da ist Schrecken, ehe der Morgen kommt, sind sie nicht mehr".

Jes.33/2: "Jehovah, sei Du unser Arm an jedem Morgen, und unser Heil zur Zeit der Angst".

Hes.7/5-7: "So spricht der Herr Jehovah: Unglück, ein Unglück, siehe es kommt; das Ende kommt, es kommt das Ende, es kommt der Morgen über dich, Bewohner des Landes, es naht der Tag des Getümmels".

Hos.10/15: "Solches hat euch Bethel getan, um eurer argen Bosheit willen, zur Morgenzeit wird vertilgt werden der König Israels".

Ps.143/8,9: "Laß mich hören am Morgen Deine Barmherzigkeit; befreie mich von meinen Feinden, Jehovah".

Ferner, daß der Herr, "als die Morgenröte aufstieg, Lot errettete und über Sodom und Gomorrah Schwefel und Feuer regnen ließ": 1. Mose 19/15.

Weil der Morgen den Zustand der Erleuchtung und Erlösung des Guten bedeutet, und auch den Zustand der Finsternis und des Untergangs der Bösen, deshalb bedeutet der Morgen auch die Zeit des Letzten Gerichtes, wenn die erlöst werden, die im Guten sind, und die zugrunde gerichtet werden, die im Bösen. Demzufolge bedeutet er auch das Ende der früheren Kirche und den Anfang einer neuen Kirche, was beides durch das Letzte Gericht im Wort bezeichnet wird: Nr. 900, 931, 1733, 1850, 2117-2133, 3353, 4057, 4535; dies wird durch Morgen bezeichnet bei

Dan.8/14: "Er sprach zu mir, bis zum Abend, am Morgen, zweitausendreihundert, dann wird gerechtfertigt werden das Heilige".

Zeph.3/5,6: "Jehovah, am Morgen, ja am Morgen wird Er das Recht ans Licht bringen, und Er wird nicht fehlen; Ich werde vertilgen die Völker und werde zerstören ihre Winkel".

Jes.21/11,12: "Zu mir ruft man aus Seir: Wächter, wie viel (ist vorüber) von der Nacht? Wächter, wie viel von der Nacht? Es spricht der Wächter: Es kommt der Morgen und auch die Nacht; wenn ihr fragen wollt, fraget, kehret wieder, kommet".

An diesen Stellen (steht) Morgen für die Ankunft des Herrn und der dann erfolgenden Erleuchtung und Erlösung, somit von einer neuen Kirche. Nacht für den Zustand des Menschen und der Kirche, weil sie dann beide in lauter Falschem aus dem Bösen sind.

"Morgenwache" wird gesagt, weil die Nacht in mehrere Wachen geteilt wurde, von denen die letzte in der Nacht und zugleich die erste am Tag die Morgenwache war. Die Wächter standen auf den Mauern und sahen sich um ob ein Feind käme, und zeigten durch lautes Rufen an, was sie sahen; unter denselben wird im inneren vorbildlichen Sinn der Herr verstanden und durch die Wache Seine beständige Gegenwart und Beschützung: Nr. 7989, zum Beispiel bei

Ps.121/3-6: "Dein Wächter wird nicht schlafen, siehe, der Wächter Israels schläft und schlummert nicht; Jehovah ist dein Wächter, Jehovah ist dein Schatten über deiner rechten Hand, daß dich am Tage die Sonne nicht steche, noch der Mond des Nachts, Jehovah bewahrt dich vor allem Bösen, Er bewahrt deine Seele".

Auch werden unter den Wächtern die Propheten und Priester verstanden, folglich auch das Wort bei

Jes.62/6: "Auf deine Mauern, Jerusalem, habe ich Wächter gestellt, den ganzen Tag und die ganze Nacht sollen sie nicht schweigen, Jehovahs eingedenk".

Jerem.31/6: "Es ist ein Tag, da rufen die Wächter auf dem Berge Ephraim: Stehet auf und lasset uns nach Zion hinaufziehen, zu Jehovah, unserem Gott".

8212. "Da schaute Jehovah auf das Heer der Ägypter", 2. Mose 14/24, bedeutet die daher kommende Ausbreitung des Einflusses des Göttlichen auf diejenigen, die durch Falsches Gewalt anzutun suchten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von schauen, wenn es von Jehovah gesagt wird, insofern es die Ausdehnung Seines Einflusses bezeichnet; denn daß es den Einfluß bedeutet, wenn der Herr auf etwas schaut, ist klar, weil Er Sich dann gegenwärtig darstellt, und ein Innewerden des Guten und Wahren denen gibt, die im Guten und Wahren aus Ihm sind, was durch Einfließen geschieht. Daher kommt es, daß die Engel, wenn sie auf jemand schauen, ihm die Neigung ihres Lebens einflößen.

Ferner aus der Bedeutung des Lagers der Ägypter, insofern es das Falsche aus dem Bösen bezeichnet, worüber Nr. 8193, 8196; und weil damals diejenigen, die im Falschen aus dem Bösen waren, die Söhne Israels verfolgten, so bedeutet es auch das Bestreben, durch Falsches Gewalt anzutun: Nr. 8208.

8213. "In der Feuer- und Wolkensäule", 2. Mose 14/24, bedeutet die Gegenwart des göttlich Guten und Wahren bei ihnen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Feuer- und Wolkensäule, insofern sie die Gegenwart des Herrn bezeichnet, worüber Nr. 8110, folglich des göttlich Guten und Wahren; denn wo der Herr ist, da ist das Gute und Wahre.

Was die Feuer- und Wolkensäule im besonderen bedeutet, sehe man Nr. 8106, 8108.

8214. "Und verwirrte das Heer der Ägypter", 2. Mose 14/24, bedeutet, daß dadurch die Ausbreitungen des Falschen aus dem Bösen auf sie zurückfielen.

Dies erhellt aus der Bedeutung "von das Heer der Ägypter verwirren", insofern es das Zurückfallen des Falschen aus dem Bösen auf diejenigen bezeichnet, die sich bemühten, es denen einzuflößen, die im Wahren und Guten standen. Dies wird aber durch jene Worte bezeichnet, weil die Gegenwart des Herrn bei den Bösen diese Wirkung hervorbringt; denn die Bösen, die durch das Hineinwerfen (oder Einflößen) des Falschen und Bösen den Guten Gewalt antun wollen, stürzen sich in die Strafe der Wiedervergeltung, die darin besteht, daß das Falsche und Böse, das sie ihnen einzuflößen beabsichtigen, auf sie selbst zurückfällt.

Diese Strafe, welche die Strafe der Wiedervergeltung genannt wird, kommt aus folgendem Ordnungsgesetz im Himmel: "Alles, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut auch ihr ihnen; das ist das Gesetz und die Propheten": Matth.7/12. Deswegen empfangen diejenigen, die das Gute tun aus dem Guten oder aus dem Herzen, Gutes von anderen, und ebenso umgekehrt, die Böses tun aus dem Bösen oder aus dem Herzen, empfangen Böses von anderen. Daher kommt es, daß jedem Guten sein Lohn beigesellt ist und jedem Bösen seine Strafe: Nr. 696, 967, 1857, 6559.

Hieraus erhellt nun, daß "Jehovah verwirrte das Heer der Ägypter" bedeutet, die Ausbreitungen des Falschen aus dem Bösen fielen auf sie zurück, daher kam Verwirrung über sie. Daß dies bei den Bösen durch die Gegenwart des Herrn stattfindet, sehe man Nr. 7989.

8215. "Und stieß die Räder von ihren Wagen", 2. Mose 14/25, bedeutet, die Macht, Falsches beizubringen, sei ihnen genommen worden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von abstoßen, insofern es soviel ist als wegnehmen; aus der Bedeutung der Räder, insofern sie die Macht, fortzuschreiten, bezeichnen, worüber folgen wird; aus der Bedeutung der Wagen Pharaos, insofern sie die Lehren des Falschen bezeichnen, worüber Nr. 8146, 8148, somit das Falsche.

Was das Rad im echten (inneren) Sinn bedeutet, kann aus der Bedeutung der Wagen erhellen: die Wagen waren zweierlei Art, es gab solche, auf denen die Waren fortgeschafft wurden, und auch solche, auf denen man kämpfte. Durch die Wagen, auf denen die Waren fortgebracht wurden, werden die Lehrbestimmungen des Wahren bezeichnet und im entgegengesetzten Sinn die Lehrbestimmungen des Falschen. Durch die Wagen aber, auf denen sie kämpften, werden auch die Lehrbestimmungen in beiderlei Sinn bezeichnet, aber die Kämpfenden, also das Wahre selbst und das Falsche selbst, das zum Kämpfen gerüstet ist. Daraus kann man erkennen, was unter den Rädern der Wagen verstanden wird, nämlich die Macht, weiter fortzuschreiten, hier Falsches einzuflößen und gegen die Wahrheiten zu kämpfen. Weil diese Macht einen Teil des Verständigen des Menschen ist, deshalb wird durch Räder auch das Verstandesgebiet bezeichnet, in betreff dessen, was zur Lehre gehört.

Im anderen Leben erscheinen häufig Wagen, beladen mit Waren verschiedener Art und zwar in verschiedener Form und Größe. Durch diese werden, wenn sie erscheinen, die Wahrheiten in ihrer Zusammenfassung bezeichnet, oder die Lehrbestimmungen, die gleichsam zu Aufnahmegefäßen des Wahren dienen, und durch die Waren die Kenntnisse verschiedener Nutzwirkungen. Dergleichen Dinge erscheinen, wenn im Himmel bei den Engeln von den Lehrbestimmungen die Rede ist, denn weil ihre Rede von denen, die unterhalb ihrer sind, nicht verstanden werden kann, so stellt sie sich in vorbildlicher Weise dar, und von einigen durch Wagen, auf denen alle Gegenstände der Rede in bildlicher Form und vor Augen dargestellt werden, wodurch man im Augenblick den Inhalt der Rede verstehen und sehen kann: einiges an der Form des Wagens, einiges an dessen Zusammenfügung, einiges an der Farbe desselben, einiges an seinen Rädern, einiges an den Pferden die ihn ziehen, einiges an den Waren, die der Wagen fährt. Von diesen Vorbildungen kommt es her, daß Wagen im Worte Lehrbestimmungen bedeuten.

Hieraus kann einigermaßen ersehen werden, daß die Räder der Wagen die Macht des Verstandes bedeuten, denn wie der Wagen seine Bewegung und sein Fortschreiten durch die Räder hat, so hat das Wahre der Lehre sein Fortschreiten durch die Räder. Diese Bedeutung haben auch die Räder bei

Jes.5/28: "Geschärft sind seine Pfeile und gespannt alle seine Bogen, die Hufe seiner Rosse sind Kieseln gleich zu achten; und seine Räder wie der Sturmwind": hier wird von dem Verwüster des Wahren gehandelt; die Pfeile bedeuten das Falsche und die Bogen die Lehre des Falschen: Nr. 2686, 2709; die Hufe der Rosse bezeichnen das sinnlich Wißtümliche aus verkehrtem Verständnis: Nr. 7729; die Räder bedeuten die Macht, das Wahre zu verkehren und zu zerstören wie ein Sturmwind.

Hes.1/15-21; 10/9-14: "Ich sah Tiere, und siehe, ein Rad stand auf der Erde bei den Tieren nach seinen vier Formen; das Ansehen der Räder und ihre Arbeit war wie der Blick eines Tharschisch (oder Chrysoliths), und die Gestalt des einen hatte alle viere, und dabei war ihr Ansehen und ihre Arbeit, als ob ein Rad in der Mitte des anderen wäre; sie gingen nach ihren vier Seiten bei ihrem Gange und drehten sich nicht, wenn sie gingen; ihre Felgen waren hoch und furchtbar. Überdies waren ihre Felgen ringsumher voller Augen bei den vieren; und wenn die Tiere gingen, gingen die Räder bei ihnen, der Geist der Tiere war in den Rädern": durch die vier Tiere, die Cherube waren, wird die Vorsehung des Herrn bezeichnet: Nr. 308, durch die Räder die göttliche Einsicht oder Vorhersicht; daher heißt es, daß die Räder zugleich mit den Tieren gingen, und daß ihre Felgen voller Augen waren, ferner daß der Geist der Tiere in ihnen war, d.h. das Wahre der Weisheit.

Dan.7/9: "Ich schaute, bis daß Stühle aufgestellt wurden, und der Alte der Tage setzte sich darauf, Sein Kleid war weiß wie Schnee, das Haar Seines Hauptes wie reine Wolle, Sein Thron wie Feuerflammen und die Räder desselben wie brennendes Feuer": der Alte der Tage ist hier der Herr in betreff des göttlich Guten; die gestellten Stühle bedeuten das Falsche; Sein Kleid das göttlich Wahre in äußerer Form, Sein Haupthaar das göttlich Gute in äußerer Form; Sein Thron ist der Himmel und die Kirche; die Räder bedeuten das, was der Weisheit und Einsicht angehört, also das göttlich Wahre; das brennende Feuer das, was der Liebe und Liebtätigkeit angehört.

Unter den zehn Gestellen ringsumher im Tempel Salomos waren auch "Räder von Erz (Kupfer), und die Arbeit der Räder war wie die Arbeit der Wagenräder, ihre Achsen und ihre Felgen, ihre Speichen und ihre Naben, alles war gegossen": 1.Kön.7/30-33. Durch diese Gestelle oder Grundlagen wurden die Aufnahmegefäße des Wahren bezeichnet, durch das der Mensch gereinigt und wiedergeboren wird; durch Räder die Verstandeskräfte, durch die das Fortschreiten geschieht.

8216. "Und brachte sie ins Gedränge", 2. Mose 14/25, bedeutet, ihr Widerstreben und ihre Ohnmacht.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Rades, insofern es die Macht, Falsches beizubringen, bezeichnet, worüber Nr. 8215; ihn ins Gedränge führen, bedeutet daher die Hemmung durch Widerstreben, und die Ohnmacht infolge desselben.

8217. "Da sprachen die Ägypter", 2. Mose 14/25, bedeutet das Denken, nämlich derer, die im Falschen aus dem Bösen waren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, wenn das Böse hereinbricht, insofern es ein Denken bezeichnet, wie Nr. 7094, 7107, 7244, 7937; und aus der Bedeutung der Ägypter, insofern sie diejenigen bezeichnen, die im Falschen aus dem Bösen sind, worüber Nr. 8132, 8135, 8146, 8148.

8218. "Lasset uns fliehen vor Israel", 2. Mose 14/25, bedeutet die Trennung von denen, die im Guten des Wahren und im Wahren des Guten sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung von fliehen, insofern es eine Trennung bezeichnet, worüber Nr. 4113, 4114, 4120; und aus der vorbildlichen Bedeutung Israels, insofern es die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnet, oder was dasselbe, die im Guten des Wahren sind, oder im Wahren des Guten, worüber Nr. 7957.

8219. "Denn Jehovah streitet für sie gegen die Ägypter", 2. Mose 14/25, bedeutet, daß der Herr allein den Kampf wider das Falsche und Böse aushalte.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 8175 erklärt worden ist, wo die gleichen Worte.

8220. Vers 26-28: Und Jehovah sprach zu Mose: Recke deine Hand aus über das Meer, daß die Wasser zurückkehren über die Ägypter, über ihre Wagen und über ihre Reiter. Und Mose reckte seine Hand aus über das Meer, und das Meer kehrte zurück bei Anbruch des Morgens zur Stärke seiner Flut. Aber die Ägypter flohen ihm entgegen, und Jehovah stieß die Ägypter mitten in das Meer. Und die Gewässer kehrten zurück und bedeckten die Wagen und die Reiter, samt dem ganzen Heere Pharaos, das ihnen nachgezogen war in das Meer; so daß nicht einer von ihnen übrigblieb.

"Und Jehovah sprach zu Mose" bedeutet den Einfluß;

"recke deine Hand aus über das Meer" bedeutet die Herrschaft der Macht des göttlich Wahren über die Hölle;

"daß die Wasser zurückkehren über die Ägypter" bedeutet, das Falsche solle wieder auf sie zurückfließen und diejenigen überfluten, die im Falschen aus dem Bösen sind;

"über ihre Wagen und über ihre Reiter" bedeutet die Lehren des Falschen und die Vernünfteleien aus dem verkehrten Verständnis;

"und Mose reckte seine Hand aus über das Meer" bedeutet wie oben, die Herrschaft der göttlichen Macht über die Hölle;

"und das Meer kehrte zurück bei Anbruch des Morgens zur Stärke seiner Flut" bedeutet das Zurückströmen des Falschen aus dem Bösen auf sie, vermöge der Gegenwart des Herrn;

"aber die Ägypter flohen ihm entgegen" bedeutet, daß sie sich selbst in ihr Falsches aus dem Bösen versenkten;

"und Jehovah stieß die Ägypter mitten in das Meer" bedeutet, daß sie sich dadurch selbst in die Hölle stürzten, wo das Falsche aus dem Bösen ist;

"und die Gewässer kehrten zurück" bedeutet das Zurückfallen des Falschen auf sie;

"und bedeckten die Wagen und die Reiter, samt dem ganzen Heere Pharaos" bedeutet, daß ihr Falsches sie verdeckte;

"das ihnen nachgezogen war in das Meer" bedeutet, daß es (nämlich das Falsche), sie ganz in Besitz nahm;

"so daß nicht einer von ihnen übrigblieb" bedeutet alle und jeden.

8221. "Und Jehovah sprach zu Mose", 2. Mose 14/26, bedeutet den Einfluß.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Jehovah sprach", wenn (die Rede ist) von der Ausübung der Herrschaft der Macht durch das göttlich Wahre, das durch Mose vorgebildet wird, insofern es einen Einfluß bezeichnet, wie auch Nr. 7291, 7381.

8222. "Recke deine Hand aus über das Meer", 2. Mose 14/26, bedeutet die Herrschaft der Macht des göttlich Wahren über die Hölle.

Dies erhellt aus dem was Nr. 8200 erklärt worden ist, wo die gleichen Worte.

8223. "Daß die Wasser zurückkehren über die Ägypter", 2. Mose 14/26, bedeutet, das Falsche aus dem Bösen solle wieder auf sie zurückfluten und diejenigen bedecken (oder überfluten), die im Falschen aus dem Bösen sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Wasser, insofern sie das Falsche bezeichnen, worüber Nr. 6346, 7307, 8137, 8138; daher wird durch "die Wasser sollen zurückkehren", das Zurückfließen oder Zurückfallen des Falschen bezeichnet, hier auch das Überfluten oder Bedecken, weil von den Wassern des Schilfmeeres, (geschehen soll), die das Falsche aus dem Bösen derjenigen bezeichnen, die als Angehörige der Kirche in einem (von der tätigen Liebe) getrennten Glauben und in einem Leben des Bösen waren. Und aus der Bedeutung der Ägypter, insofern sie diejenigen vorbilden, die im Falschen aus dem Bösen sind, worüber öfter.

Wie es sich damit verhält, daß das Falsche zurückfließen oder zurückfallen sollte auf diejenigen, die beabsichtigten, es über die auszugießen, die im Wahren und Guten standen, und durch die Söhne Israels dargestellt werden, sehe man Nr. 8214, daß nämlich das Böse, das jemand gegen andere beabsichtigt, auf ihn selbst zurückfällt, und daß dies infolge des Gesetzes der göttlichen Ordnung geschehe: "Tue anderen nichts, als was du willst, daß andere dir tun": Matth.7/12. Aus diesem Gesetz, das in der geistigen Welt ein feststehendes und fortwährendes ist, sind die Gesetze der Wiedervergeltung hervorgegangen, die in der vorbildlichen Kirche waren, nämlich folgende:

2. Mose 21/23-25: "Wenn aber Schaden geschehen ist, so sollst du geben Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß, Brandmal um Brandmal, Wunde um Wunde, Beule um Beule".

3. Mose 24/19,20: "Wenn jemand seinem Nächsten eine Verletzung zufügt, so soll ihm getan werden, wie er getan; Bruch um Bruch, Auge um Auge, Zahn um Zahn; wie er einem Menschen eine Verletzung zugefügt, also soll auch ihm zugefügt werden".

5. Mose 19/18,19: "Wenn der Zeuge Lügen ausgesagt hat gegen seinen Bruder, so sollt ihr ihm tun, wie er gedachte, seinem Bruder zu tun".

Hieraus geht deutlich hervor, daß diese Gesetze ihren Ursprung haben aus jenem Allgemeinen, das in der geistigen Welt feststehend und ewig ist, daß man nämlich anderen nichts tun soll, außer was man will, daß die anderen uns auch tun.

Hieraus erhellt, wie es zu verstehen ist, daß das Falsche aus dem Bösen, das man anderen beizubringen beabsichtigt, auf den Urheber selbst zurückfließt oder zurückfällt. Mit diesem Gesetz verhält es sich aber ferner im anderen Leben auf folgende Weise:

Gleiches oder die Vergeltung mit gleichem, wenn es etwas Böses ist, wird von den Bösen vollzogen, und niemals von den Guten, d.h., es kommt aus den Höllen und niemals aus den Himmeln, denn die Höllen oder die Bösen in denselben brennen fortwährend von Begierde, anderen Böses zu tun, weil dies der eigentliche Lustreiz ihres Lebens ist. Sobald es daher gestattet wird, tun sie Böses, ohne sich darum zu bekümmern (wenn sie es tun), mag es ein Böser oder ein Guter sein, ein Freund oder ein Feind. Und weil es dem Gesetz der Ordnung gemäß ist, daß das Böse auf diejenigen selbst zurückfällt, die das Böse beabsichtigen, deshalb stürzen sie sich (auf jene), sobald es infolge des Gesetzes erlaubt wird. Dies tun die Bösen, die in den Höllen sind, niemals die Guten, die in den Himmeln sind; denn diese hegen fortwährend das Verlangen, anderen Gutes zu tun, weil dies der Lustreiz ihres Lebens ist. Sobald ihnen daher Gelegenheit gegeben wird, tun sie Gutes, sowohl den Feinden als den Freunden; ja, sie widerstehen nicht einmal dem Bösen, denn die Gesetze der Ordnung verteidigen und beschützen das Gute und das Wahre.

Daher kommt es, daß der Herr sagt: "Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Auge um Auge, Zahn um Zahn; Ich aber sage euch, daß man dem Bösen nicht widerstehen soll. Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben, und deinen Feind hassen; Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, auf daß ihr Kinder seid eures Vaters in den Himmeln": Matth.5/38,39,43-45.

Es geschieht oft im anderen Leben, daß die Bösen, wenn sie den Guten Böses zufügen wollen, schwer bestraft werden, und daß das Böse, das sie gegen andere beabsichtigen, auf sie selbst zurückfällt. Dies erscheint dann als Rache von den Guten, es ist aber nicht Rache und kommt auch nicht von den Guten, sondern von den Bösen, denen dann zufolge des Ordnungsgesetzes die Macht dazu gegeben wird. Ja, die Guten wünschen ihnen nicht einmal Böses, aber dennoch können sie das Übel der Strafe nicht entfernen, weil sie dann in der Absicht auf das Gute gehalten werden, gerade wie der Richter, wenn er sieht, daß der Übeltäter bestraft wird, oder wie der Vater, wenn sein Sohn vom Lehrer bestraft wird. Die Bösen, die strafen, tun es aus der Begierde, Böses zu tun, die Guten hingegen aus der Neigung, Gutes zu tun.

Hieraus kann erhellen, was unter den Worten des Herrn von der Liebe zu den Feinden bei Matthäus zu verstehen ist, und von dem Gesetz der Wiedervergeltung, das vom Herrn nicht aufgehoben, sondern erklärt wurde, daß nämlich diejenigen, die in himmlischer Liebe sind, keine Freude an Wiedervergeltung oder an Rache haben sollen, sondern am Wohltun, und daß das Ordnungsgesetz, das den Guten schützt, schon von selbst strafe, und zwar durch die Bösen.

8224. "Über ihre Wagen und über ihre Reiter", 2. Mose 14/26, bedeutet die Lehren des Falschen und die Vernünfteleien aus dem verkehrten Verständnis.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Wagen Pharaos, insofern sie die Lehren des Falschen bezeichnen, worüber Nr. 8146, 8148, 8215; und aus der Bedeutung der Reiter, insofern sie die Vernünfteleien aus einem verkehrten Verständnis bezeichnen, worüber Nr. 8146, 8148.

8225. "Und Mose reckte seine Hand aus über das Meer", 2. Mose 14/27, bedeutet die Herrschaft der göttlichen Macht über die Hölle, wie Nr. 8200, 8222.

8226. "Und das Meer kehrte zurück bei Anbruch des Morgens zur Stärke seiner Flut", 2. Mose 14/27, bedeutet das Zurückfließen des Falschen aus dem Bösen auf jene, vermöge der Gegenwart des Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung von zurückfließen, wenn es von dem Falschen aus dem Bösen gesagt wird, das bezeichnet wird durch die Wasser des Schilfmeeres, insofern es ein Zurückfließen oder Zurückfallen auf sie bedeutet, worüber Nr. 6346, 7307, 8137. Aus der Bedeutung von "bei Anbruch des Morgens", insofern es die Gegenwart des Herrn bezeichnet, worüber folgen wird; und aus der Bedeutung von "zur Stärke seiner Flut", insofern es ausdrückt, nach dem allgemeinen Zustand und der Ordnung in der Hölle. Denn in den Höllen ist die gleiche Ordnung wie in den Himmeln. In den Höllen besteht nämlich eine Zusammengesellung durch das Böse, wie in den Himmeln durch das Gute, allein die Zusammengesellung in den Höllen ist wie die von Räubern.

Daß "bei Anbruch des Morgens" die Gegenwart des Herrn bedeutet, kann aus dem erhellen, was oben über die Bedeutung des Morgens, Nr. 8211, nachgewiesen worden ist, daß nämlich der Morgen den Zustand der Finsternis und des Unterganges der Bösen und den Zustand der Erleuchtung und Erlösung der Guten bedeute, und zwar allein infolge der Gegenwart des Herrn: Nr. 7989, 8137, 8138, 8188; und infolge der Gegenwart des Göttlich-Menschlichen selbst: Nr. 8159. Dasselbe, was hier von den Ägyptern, wird von Babel gesagt bei

Jerem.51/19-21,24: "Er ist der Schöpfer von allem, besonders vom Herrscherstabe Seines Erbes; Jehovah Zebaoth ist Sein Name; ein Hammer bist Du Mir, Waffen des Kriegs, und durch Dich zerstreue Ich Völker, und verderbe durch Dich Königreiche, und mit Dir zerstöre Ich Roß und Wagen, Ich zerstöre durch Dich den Wagen und den, der darinnen fährt. Aber Ich will vergelten an Babel und allen Bewohnern Chaldäas all das Böse, das sie an Zion getan haben, vor euren Augen": durch Babel werden hier die bezeichnet, die der Kirche angehörten und das Gute entweihten, und durch Chaldäa, die das Wahre (entweihten). Ihr Verständnis und die daraus herstammenden Lehren und Vernünfteleien werden auch hier durch Rosse, Wagen und den, der darinnen fährt, bezeichnet, so auch die Verwüstung durch ihre Zerstörung. Der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen, durch dessen Gegenwart die Zerstörung jener bewirkt wurde, wird verstanden unter den Worten: "Er ist der Schöpfer von allem, besonders vom Herrscherstab Seines Erbes, Jehovah Zebaoth ist Sein Name, ein Hammer bist Du Mir, Waffen des Kriegs, durch Dich zerstreue Ich Völker und verderbe durch Dich Königreiche". Die Völker bedeuten das Böse und die Königreiche das Falsche.

Hieraus kann auch erhellen, daß das Böse, das sie anderen tun, zurückfließt oder zurückfällt auf sie selbst, denn es wird gesagt, das Böse werde ihnen vergolten werden; wie auch an anderen Stellen, daß am Tage der Heimsuchung Rache und Strafe eintreten werde.

8227. "Aber die Ägypter flohen ihm entgegen", 2. Mose 14/27, bedeutet, daß sie sich selbst in ihr Falsches aus dem Bösen versenkten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "dem Meere entgegenfliehen", insofern es soviel ist als sich selbst in das Falsche aus dem Bösen versenken, das durch die Wasser des Meeres bezeichnet wird: Nr. 8226. Es verhält sich damit in folgender Weise:

Wer die inneren Ursachen nicht kennt, muß notwendig glauben, daß das Böse, das den Bösen widerfährt, nämlich Strafen, Verwüstungen, Verdammnisse und endlich das Hinabwerfen in die Hölle, von dem Göttlichen ausgehe; so hat es den vollen Anschein, denn dergleichen geschieht infolge der Gegenwart des Göttlichen: Nr. 8137, 8138, 8188. Aber dennoch kommt nichts dergleichen aus dem Göttlichen über sie, sondern von ihnen selbst. Das Göttliche und die Gegenwart desselben hat einzig und allein den Schutz und die Erlösung der Guten zum Zweck. Wenn das Göttliche bei diesen gegenwärtig ist und sie gegen die Bösen schützt, dann entbrennen die Bösen noch mehr gegen sie und gegen das Göttliche Selbst, denn gegen dieses hegen sie den größten Haß; denn wer Haß hat gegen das Gute, hat einen großen Haß gegen das Göttliche. Deshalb brechen sie hervor, und in dem Maße als sie hervorbrechen, stürzen sie sich zufolge des Ordnungsgesetzes in Strafen, Verwüstungen und Verdammnis und endlich in die Hölle.

Hieraus kann man erkennen, daß das Göttliche, d.h., der Herr nichts als Gutes tut und niemanden Böses, und daß vielmehr die Bösen selbst sich in solches stürzen. - Das ist es, was dadurch bezeichnet wird, daß die Ägypter dem Meere entgegenflohen, d.h., daß sie sich selbst in Falsches aus dem Bösen versenkten.

Was diese Sache anbetrifft, so soll noch etwas Weiteres darüber gesagt werden: Man glaubt, das Böse komme aus dem Göttlichen auch deshalb, weil das Göttliche es zuläßt und nicht entfernt, und wer etwas zuläßt und nicht wegschafft, wenn er kann, der hat den Anschein, als ob er das wolle, und somit der Urheber desselben sei. Allein das Göttliche läßt (das Böse) zu, weil es dasselbe nicht verhindern und auch nicht entfernen kann, denn das Göttliche will nichts als das Gute. Wenn es daher das Böse, nämlich Strafen, Verwüstungen, Verfolgungen, Versuchungen und dergleichen verhindern und wegschaffen würde, dann würde es das Böse wollen, denn dann könnten jene nicht gebessert werden, und dann würde das Böse einen solchen Zuwachs nehmen, daß es endlich über das Gute herrschen würde.

Es verhält sich damit wie mit einem König, welcher die Schuldigen freispricht; ein solcher ist Schuld an dem später von ihnen in seinem Reiche verübten Bösen, und auch Schuld, daß andere dadurch frech werden, wie auch, daß der Böse sich bestärkt in seinem Bösen. Deswegen darf ein gerechter und guter König, wenn er es auch kann, dennoch die Strafen nicht erlassen, denn sonst tut er nicht Gutes, sondern Böses.

Man merke also, daß alle Strafen, wie auch die Versuchungen im anderen Leben das Gute zum Zweck haben.

8228. "Und Jehovah stieß die Ägypter mitten in das Meer", 2. Mose 14/27, bedeutet, daß sie sich selbst in die Hölle stürzten, wo das Falsche aus dem Bösen ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "in das Meer stoßen", insofern es soviel ist, als sich in Falsches aus dem Bösen stürzen, denn dieses Falsche wird durch die Wasser jenes Meeres bezeichnet: Nr. 6346, 7307, 8137, 8138. Daß das Böse, das im Buchstabensinn des Wortes Jehovah, d.h. dem Herrn zugeschrieben wird, von denen selbst herrührt, die im Bösen sind und ganz und gar nicht vom Herrn, und daß das Wort in seinem inneren Sinn so zu verstehen ist, sehe man Nr. 2447, 6071, 6991, 6997, 7533, 7632, 7643, 7679, 7710, 7877, 7926, 8227.

8229. "Und die Gewässer kehrten zurück", 2. Mose 14/28, bedeutet das Zurückfallen des Falschen auf sie.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 8223, 8226 erklärt worden ist.

8230. "Und bedeckten die Wagen und die Reiter, samt dem ganzen Heere Pharaos", 2. Mose 14/28, bedeutet, daß ihr Falsches sie verdeckte, oder verbarg.

Dies erhellt aus der Bedeutung von bedecken, insofern es soviel ist als verdecken oder verbergen, und aus der Bedeutung der Wagen und der Pferde Pharaos, insofern sie die Lehren des Falschen und die Vernünfteleien bezeichnen, die gegen das Wahre und Gute kämpfen, im allgemeinen das Falsche aus dem Bösen selbst. Daß die Wagen die Lehren des Falschen und die Reiter die Vernünfteleien aus dem verkehrten Verständnis bedeuten, sehe man Nr. 8146, 8148; und daß sie gegen das Wahre und Gute kämpfen: Nr. 8215.

8231. "Das ihnen nachgezogen war in das Meer", 2. Mose 14/28, bedeutet, daß es sie ganz in Besitz nahm.

Dies erhellt aus der Bedeutung von nachziehen, wenn die Rede ist von den Wassern des Meeres, durch die das Falsche aus dem Bösen bezeichnet wird, insofern es soviel ist als in Besitz nehmen.

8232. "So daß nicht einer von ihnen übrigblieb", 2. Mose 14/28, bedeutet alle und jede. Dies erhellt ohne Erklärung.

In diesem Verse, 2. Mose 14/28, wurde gehandelt von der Versenkung oder dem Hineinwerfen in die Hölle derer, die im Falschen aus dem Bösen waren. Was aber die Versenkung oder das Hineinwerfen in die Hölle sei, wissen nur wenige. Sie meinen, es sei ein Hinabstürzen in einen gewissen Ort, wo der Teufel mit seiner Rotte sich befinde, und von diesen würden (die Hinabgeworfenen) dort gequält; aber die Sache verhält sich nicht so.

Das Hineinwerfen in die Hölle ist (vielmehr) nichts anderes als das Erfülltwerden mit lauter Falschem, das aus dem Bösen stammt, in dem sie während ihres Lebens in der Welt gewesen waren. Wenn sie von diesem dort ganz erfüllt sind, dann sind sie in der Hölle. Das Böse und Falsche selbst, in dem sie alsdann sind, ist es, was sie quält. Aber ihre Qual kommt nicht davon, daß sie von Schmerz ergriffen sind darüber, daß sie Böses getan haben, sondern darüber, daß sie nicht mehr Böses tun können; denn das ist der Lustreiz ihres Lebens. Wenn sie nämlich dort anderen Böses zufügen, werden sie von denen bestraft und gefoltert, denen sie es zufügen. Besonders quälen sie sich gegenseitig infolge ihrer Herrschbegierde und durch ihr Verlangen, die anderen zu unterjochen. Dies geschieht, wenn die anderen sich nicht unterjochen lassen wollen, durch tausendfache Arten von Strafen und Qualen. Aber die Herrschergewalt, nach welcher sie fortwährend streben, unterliegt dort häufigem Wechsel, und daher werden die, welche andere bestraft und gequält hatten, nachher wieder von anderen bestraft und gequält, und zwar so lang, bis sich endlich ihre Leidenschaft gelegt hat, aus Furcht vor der Strafe.

Hieraus kann man nun erkennen, woher die Hölle stamme und was sie sei. Das höllische Feuer ist nichts anderes, als die Begierde der Selbstliebe, die (fortwährend) erhitzt und quält: Nr. 6314, 7324, 7575.

8233. Vers 29-31: Aber die Söhne Israels gingen im Trockenen mitten durch das Meer, und das Wasser war ihnen eine Mauer zu ihrer Rechten und zu ihrer Linken. Und so rettete Jehovah an diesem Tage Israel aus der Hand der Ägypter, und Israel sah die Ägypter tot am Gestade des Meeres. Und Israel sah die große Hand (d.i. Macht), die Jehovah gegen die Ägypter erzeigt hatte; und das Volk fürchtete Jehovah, und sie glaubten an Jehovah und an Mose, Seinen Knecht.

"Aber die Söhne Israels gingen im Trockenen mitten durch das Meer" bedeutet, daß die, welche im Guten des Wahren und im Wahren des Guten standen, ganz sicher und ohne Anfechtung durch jene Hölle hindurchgingen;

"und das Wasser war ihnen eine Mauer zu ihrer Rechten und zu ihrer Linken" bedeutet, daß sie allenthalben vom Falschen abgehalten wurden,

"und so rettete Jehovah an diesem Tage Israel aus der Hand der Ägypter" bedeutet, daß der Herr in diesem Zustand die Angehörigen der geistigen Kirche vor aller Gewalttat von dem Falschen aus Bösem geschützt habe;

"und Israel sah die Ägypter tot am Gestade des Meeres" bedeutet den Anblick der Verdammten, die nach allen Seiten zerstreut waren;

"und Israel sah die große Hand (d.i. Macht), die Jehovah gegen die Ägypter erzeigt hatte" bedeutet die Anerkennung der Allmacht des Herrn;

"und das Volk fürchtete Jehovah" bedeutet die Anbetung;

"und sie glaubten" bedeutet den Glauben und das Vertrauen;

"an Jehovah und an Mose, Seinen Knecht" bedeutet den Herrn in Ansehung des göttlich Guten und in Ansehung des göttlich Wahren, das von Ihm selbst ausgeht und Ihm dient.

8234. "Aber die Söhne Israels gingen im Trockenen mitten durch das Meer", 2. Mose 14/29, bedeutet, daß die, welche im Guten des Wahren und im Wahren des Guten standen, ganz sicher und ohne Anfechtung durch jene Hölle hindurchgingen.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 8185 erklärt worden ist, wo die gleichen Worte.

Im Guten des Wahren und im Wahren des Guten wird gesagt und darunter die geistige Kirche verstanden; denn die Angehörigen dieser Kirche sind zuerst im Guten des Wahren, hernach im Wahren des Guten. Zuerst tun sie nämlich das Gute, weil das Wahre vorschreibt was man tun müsse, somit aus Gehorsam, hernach aber tun sie das Gute aus Neigung; dann sehen sie das Wahre aus dem Guten und tun es auch.

Hieraus erhellt, daß der Mensch der geistigen Kirche, bevor er einen neuen Willen vom Herrn empfängt, d.h. wiedergeboren ist, das Wahre aus Gehorsam tut, nachdem er aber wiedergeboren ist, das Wahre aus Neigung tut, und dann wird das Wahre bei ihm zum Guten, weil es Sache seines Willens ist. Aus Gehorsam handeln heißt nämlich, aus dem Verstande, aber aus Neigung handeln heißt aus dem Willen handeln. Daher kommt es auch, daß diejenigen, die das Wahre aus Gehorsam tun, Menschen der äußeren Kirche, die aber, die es aus Neigung tun, Menschen der inneren Kirche sind.

Hieraus erhellt, daß die Angehörigen der geistigen Kirche verstanden werden, wenn gesagt wird, die im Guten des Wahren und ihm Wahren des Guten sind.

8235. "Und das Wasser war ihnen eine Mauer zu ihrer Rechten und zu ihrer Linken", 2. Mose 14/29, bedeutet, daß sie allenthalben vom Falschen abgehalten wurden.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 8206 erklärt worden ist, wo die gleichen Worte.

8236. "Und so rettete Jehovah an diesem Tage Israel aus der Hand der Ägypter", 2. Mose 14/30, bedeutet, daß der Herr in diesem Zustand die Angehörigen der geistigen Kirche vor aller Gewalttat des Falschen aus dem Bösem geschützt habe.

Dies erhellt aus der Bedeutung von retten, insofern es soviel ist als schützen; aus der Bedeutung von "an diesem Tage", insofern es heißt, in diesem Zustand. Daß Tage Zustände bedeuten, sehe man Nr. 23, 487, 488, 493, 893, 2788, 3462, 3785, 4850. Aus der vorbildlichen Bedeutung Israels, insofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen, wovon öfters; aus der vorbildlichen Bedeutung der Ägypter, insofern sie diejenigen darstellen, die im Falschen aus dem Bösen sind, wovon auch schon öfters.

Daraus ergibt sich, daß "erretten aus ihrer Hand" soviel ist als sie beschützen vor der Gewalttat derer, die im Falschen aus dem Bösen sind.

8237. "Und Israel sah die Ägypter tot am Gestade des Meeres", 2. Mose 14/30, bedeutet den Anblick der Verdammten, die nach allen Seiten zerstreut waren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sehen, insofern es soviel ist als erblicken oder der Anblick; aus der vorbildlichen Bedeutung der Ägypter, insofern sie diejenigen darstellen, die im Falschen vom Bösen sind; aus der Bedeutung der Toten, insofern sie die Verdammten bezeichnen, worüber Nr. 5407, 6119, 7494; und aus der Bedeutung von "am Gestade des Meeres", insofern es soviel ist als an den äußersten Grenzen der Hölle. Daß das Gestade die äußersten Grenzen bezeichnet ist klar, und daß das Meer die Hölle bedeutet, ist früher gezeigt worden. Daher kommt es, daß durch das Sehen dieser Toten am Gestade des Meeres bezeichnet wird der Anblick der Verdammten, die nach allen Seiten zerstreut waren.

Weil hier vom Anblick der Verdammten gesprochen wird, so muß erläutert werden, wie es sich damit verhält. Diejenigen, die sich in den Höllen befinden, erscheinen nicht denen, die in einer anderen Hölle sind, nicht einmal denen in der nächsten oder benachbartesten; denn sie sind völlig getrennt. Sie erscheinen jedoch denen, die im Himmel sind, so oft es dem Herrn gefällt; denn der Herr regiert auch die Höllen durch die Engel, denen Er Macht gibt, von dem Orte aus, wo sie sind, alles zu sehen, was dort vorhanden ist. Dies geschieht darum, damit auch dort Ordnung herrsche, und nicht einer dem anderen über das Erlaubte hinaus Gewalt antue. Dieses Amt ist den Engeln übertragen und damit die Herrschaft über die Höllen.

In die Höllen hineinzublicken und zu sehen, was dort geschieht, wird zuweilen auch den guten Geistern gestattet, denn es ist der Ordnung gemäß, daß man aus dem Höheren das Tieferstehende sehen kann, nicht aber aus dem Unteren das Höhere. Somit können von denen, die im Himmel sind, die Höllen gesehen werden und die darinnen sind, aber nicht umgekehrt. Daher kommt es, daß man aus dem Guten das Böse sehen kann, nicht aber aus dem Bösen das Gute, denn das Gute ist oberhalb und das Böse unterhalb.

8238. "Und Israel sah die große Hand, die Jehovah gegen die Ägypter erzeigt hatte", 2. Mose 14/31, bedeutet die Anerkennung der Allmacht des Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sehen, insofern es heißt verstehen, anerkennen und Glauben haben, worüber Nr. 897, 2150, 2325, 2807, 3796, 3863, 3869, 4403-4421, 5400, 6805; aus der Bedeutung der großen, starken, kräftigen, erhabenen Hand, wenn von Jehovah gesprochen wird, d.h. vom Herrn, insofern sie die Allmacht bezeichnet, worüber Nr. 878, 7188, 7189, 8050, 8069, 8153; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Ägypter, insofern sie diejenigen bezeichnen, die in der Verdammnis sind, jetzt aber die, welche in der Hölle sind.

8239. "Und das Volk fürchtete Jehovah", 2. Mose 14/31, bedeutet die Anbetung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Jehovah fürchten", insofern es die Verehrung desselben aus Liebe, oder aus Glauben, oder aus Furcht bezeichnet, worüber Nr. 2826, somit Anbetung.

8240. "Und sie glaubten", 2. Mose 14/31, bedeutet den Glauben und das Vertrauen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von glauben, insofern es soviel ist als Glauben haben und auch Vertrauen, denn wer Glauben hat, der hat auch Vertrauen. Das Vertrauen geht aus der Liebe durch den Glauben hervor, folglich ist das Vertrauen auf Jehovah, d.h. auf den Herrn, nur bei denen möglich, die in der Liebe, nämlich zum Herrn und zu dem Nächsten sind, weil bei den anderen kein Glaube ist.

8241. "An Jehovah und an Mose, Seinen Knecht", 2. Mose 14/31, bedeutet den Herrn in Ansehung des göttlich Guten und in Ansehung des göttlich Wahren, das von Ihm selbst ausgeht und Ihm dient.

Dies erhellt daraus, daß unter Jehovah im Worte der Herr verstanden wird; man sehe Nr. 1343, 1736, 2921, 3023, 3035, 5663, 6281, 6303, 6945, 6956; und zwar der Herr in Ansehung des göttlich Guten: Nr. 2586, 2769, 2807, 2822, 4402, 6905. Aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, insofern er das aus Ihm hervorgehende Wahre darstellt, worüber Nr. 6752, 7014, 7010, 7089, 7382.

Es wird gesagt, der Herr in Ansehung des göttlich Guten und in Ansehung des göttlich Wahren, weil das göttlich Gute im Herrn und das göttlich Wahre vom Herrn ist. Das göttlich Gute verhält sich zum göttlich Wahren wie das Feuer der Sonne zu dem Lichte aus demselben. Das Licht ist nicht in der Sonne, sondern aus der Sonne.

Ferner aus der Bedeutung des Knechtes, insofern er das Dienende bezeichnet. Knecht wird genannt wer Dienste leistet, somit wer dient, man sehe Nr. 7143; deshalb wird der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen, als Er in der Welt war, im Worte Knecht genannt: Nr. 3441, denn damals diente Er, wie Er auch selbst sagt: "Wer unter euch groß werden will, der soll euer Diener sein, und wer unter euch der Erste sein will, der soll euer Knecht sein, gleichwie des Menschen Sohn nicht gekommen ist, daß Er sich dienen lasse, sondern daß Er diene": Matth.20/26-28; Luk.22/27; Mark.10/44,45.

 

Nr. 8242 - 8257 abgedruckt in Band


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