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Des ersten Buches Mose

27. Kapitel

3486. Vor dem 26. Kapitel wurde in Nr. 3353-3356 erklärt, was der Herr von der Vollendung des Zeitlaufes oder dem Ende der Tage der Kirche geredet und vorhergesagt hatte bei Matth.24/3-7, hier darf, aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, dasjenige erklärt werden, nämlich was dort der Reihe nach folgt, nämlich was bei Matth.24/8-14 steht, wo es heißt:

All dieses ist der Anfang der Schmerzen. Dann werden sie euch übergeben in Trübsal, und euch töten, und ihr werdet gehaßt werden von allen Völkerschaften um Meines Namens willen. Und dann werden viele sich ärgern, und einander überantworten, und einander hassen. Und viele falsche Propheten werden aufstehen, und viele verführen. Und weil überhand nimmt die Unbilligkeit, wird erkalten die Liebe von vielen. Wer aber beharren wird bis ans Ende, der wird selig werden. Und es wird gepredigt werden dieses Evangelium des Reichs in der ganzen bewohnten (Welt), zum Zeugnis allen Völkerschaften: und dann wird das Ende sein.

3487. Durch die Worte, die vorausgehen, und die Nr. 3353-3356 erklärt worden sind, wurde beschrieben der erste Zustand der Verkehrung der Kirche, der darin bestand, daß man anfing nicht mehr zu wissen, was gut und was wahr sei, sondern darüber miteinander stritt, von woraus Irrtümer (entstanden).

Durch diese Worte aber wird der andere Zustand der Verkehrung der Kirche beschrieben, der darin besteht, daß man das Gute und das Wahre verachten und auch verschmähen, und so der Glaube an den Herrn absterben wird stufenweise, wie die Liebtätigkeit aufhören wird.

3488. Daß der zweite Zustand der Verkehrung der Kirche durch jene Worte des Herrn bei dem Evangelisten beschrieben ist, wird klar aus dem inneren Sinn derselben, welcher folgender ist:

Alles dieses (ist der) Anfang der Schmerzen, bedeutet dasjenige, was vorausgeht, nämlich was zum ersten Zustand der Verkehrung der Kirche gehört, der darin besteht, daß man anfing nicht mehr zu wissen, was gut und was wahr sei, sondern darüber miteinander stritt, woraus Falschheiten, mithin Irrlehren (entstanden). Daß solche Dinge die Kirche vor mehreren Jahrhunderten verkehrt haben, erhellt daraus, daß die Kirche in der Christenheit geteilt ist, und zwar nach den Meinungen über das Gute und Wahre, daß also die Verkehrung der Kirche schon vor langer Zeit her begonnen hat.

Dann werden sie euch übergeben in Trübsal, und euch töten, bedeutet, daß das Gute und Wahre verloren gehen werde, zuerst durch "Trübsal", d.h. durch Verkehrung; hernach dadurch, daß man es "töten werde", d.h. durch Leugnung. Daß töten, wenn es gesagt wird vom Guten und Wahren, heißt nicht angenommen werden, somit leugnen, sehe man Nr. 3387, 3395; durch "euch" oder die Apostel wird bezeichnet alles zum Glauben Gehörige in einem Inbegriff, mithin sowohl sein Gutes als sein Wahres. Daß durch die zwölf Apostel dieses bezeichnet wurde, sehe man Nr. 577, 2089, 2129, 2130 E, 3272, 3354, und ist auch hier augenscheinlich klar, denn es wird nicht von der Apostel Predigt, sondern von der Vollendung des Zeitlaufs gehandelt.

Und ihr werdet gehaßt werden von allen Völkerschaften um Meines Namens willen, bedeutet die Verachtung und den Widerwillen gegen alles was zum Guten und Wahren gehört; hassen heißt verachten und verschmähen, denn dieses gehört zum Haß. "Von allen Völkerschaften" heißt von denen, die im Bösen sind. Daß Völkerschaften diese bezeichnen, sehe man Nr. 1259, 1260, 1849, 1868, 2588 E. "Um Meines Namens willen" heißt, um des Herrn willen, somit wegen dessen, insgesamt was von Ihm (kommt). Daß der Name des Herrn bedeutet alles zusammen, wodurch Er verehrt wird, somit alles, was Seiner Kirche angehört, sehe man Nr. 2724, 3006.

Und dann werden sich viele ärgern, und einander überantworten, und einander hassen, bedeutet Feindschaften deswegen. "Viele werden sich ärgern", ist die Feindschaft an sich. Das Menschliche des Herrn selbst ist es, gegen das Feindschaft ist; daß es ein Anstoß und Ärgernis sein werde, wird hie und da im Wort vorausgesagt. "Sie werden einander überantworten, bezeichnet die gegenseitige Feindschaft aus dem Falschen gegen das Wahre; "und werden einander hassen", ist die Feindschaft unter sich aus dem Bösen gegen das Gute.

Und viele falsche Propheten werden aufstehen, und viele verführen, bedeutet die Verkündigung des Falschen. Daß die falschen Propheten diejenigen sind, die Falsches lehren, somit die falsche Lehre, sehe man Nr. 2534; "und werden viele verführen", heißt, es werden weitere Abzweigungen daher (sich ergeben).

Und weil überhand nimmt die Unbilligkeit, wird erkalten die Liebe von vielen, bedeutet: mit dem Glauben das Absterben der Liebtätigkeit. "Wegen des Überhandnehmens der Unbilligkeit" bedeutet, dem Falschen des Glaubens gemäß. "Erkalten wird die Liebtätigkeit von vielen", bezeichnet das Sterben der Liebtätigkeit; denn beides hält gleichen Schritt: wo kein Glaube ist, da ist keine Liebtätigkeit, und wo keine Liebtätigkeit ist, ist kein Glaube, sondern die Liebtätigkeit ist es, die den Glauben aufnimmt, und die Lieblosigkeit, die den Glauben verwirft; daher der Ursprung alles Falschen und alles Bösen.

Wer aber beharren wird bis ans Ende, der wird selig werden, bedeutet das Seligwerden derjenigen, die in der Liebtätigkeit sind. "Bis ans Ende beharrt" wer sich nicht verführen läßt, also wer in den Versuchungen nicht unterliegt.

Und es wird gepredigt werden dieses Evangelium des Reichs in der ganzen bewohnten Welt, zum Zeugnis allen Völkerschaften, bedeutet, daß dieses vorher werde bekanntgemacht werden in der Christenheit. "Es wird gepredigt werden", heißt es wird bekanntgemacht werden. "Dieses Evangelium des Reichs" bedeutet dieses Wahre, daß es so sei. Evangelium ist Verkündigung, das Reich ist das Wahre. Daß das Reich das Wahre sei, sehe man Nr. 1672, 2547. "In der ganzen bewohnten, nämlich Erde", ist die Christenheit. Daß Erde (oder Land) die Gegend sei, wo die Kirche, somit die Christenheit, sehe man Nr. 662, 1066, 1067, 1262, 1733, 1850, 2117, 2118, 2928, 3355. Die Kirche wird hier die bewohnte (Erde) genannt vom Leben des Glaubens, d.h. vom Guten, das dem Wahren angehört; denn wohnen im inneren Sinn ist leben, und die Bewohner sind das Gute des Wahren: Nr. 1293, 2268, 2451, 2712, 3384. "Zum Zeugnis" heißt, daß sie es wissen, damit sie nicht vorwenden können, sie hätten es nicht gewußt. "Allen Völkerschaften" heißt den Bösen: Nr. 1259, 1260, 1849, 1868, 2588; denn wenn sie im Falschen und Bösen sind, wissen sie nicht mehr, was wahr und gut ist; sie glauben dann, das Falsche sei wahr, und das Böse sei gut, und umgekehrt. Wenn die Kirche in diesem Zustand ist, dann wird das Ende kommen.

In dem was nun folgt, und was vor dem folgenden Kapitel der Genesis, aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, erklärt werden soll, wird gehandelt von demjenigen Zustand der Kirche, der genannt wird Greuel der Verödung, und dies ist der dritte Zustand.

3489. Daß die Kirche von solcher Art ist, nehmen diejenigen nicht wahr, die in der Kirche sind, daß sie nämlich alles verachten und verschmähen, was Sache des Guten und Wahren ist, und daß sie Feindschaften hegen gegen dasselbe, hauptsächlich gegen den Herrn selbst; denn sie besuchen die Kirchen, hören Predigten an, sind in einiger Andacht wenn sie dort sind, sie gehen zum heiligen Abendmahl, und reden miteinander zuweilen geziemend von diesen Dingen, und zwar die Bösen ebenso wie die Guten, auch leben sie untereinander in bürgerlicher Liebe oder Freundschaft, daher kommt es, daß vor den Augen der Menschen keine Verachtung, weniger Widerwille, und noch weniger Feindschaft gegen Gutes und Wahres des Glaubens, somit auch nicht gegen den Herrn erscheint; aber das sind äußere Formen, womit einer den anderen verführt. Hingegen die inwendigen Formen der Menschen der Kirche sind jenen ganz ungleich, auch den äußeren ganz entgegen.

Die inwendigen Formen sind es, die hier beschrieben werden, und die so beschaffen sind. Welcher Art diese sind, erscheint lebhaft in den Himmeln, denn die Engel achten auf nichts anderes als auf das Innere, d.h. auf die Zwecke oder auf die Bestrebungen und Willenstriebe, und auf die Gedanken daher; wie ungleich diese den äußeren sind, kann man merken an denen, die aus der Christenheit ins andere Leben kommen, über die man sehe Nr. 2121-2126, denn im anderen Leben ist es nur das Innere, nach dem man dort denkt und redet, denn das Äußere wurde mit dem Leibe zurückgelassen. Dort wird offenbar, daß, so friedsam auch solche schienen in der Welt, sie einander doch gehaßt haben, und auch alles, was dem Glauben angehört, hauptsächlich den Herrn; denn wenn der Herr von ihnen im anderen Leben nur genannt wird, so dringt eine Sphäre nicht nur der Verachtung, sondern auch des Widerwillens und der Feindschaft gegen Ihn fühlbar aus ihnen hervor, und verbreitet sich ringsumher, auch von denjenigen, die dem Anschein nach in heiliger Weise von Ihm geredet, und gepredigt haben. Ebenso wenn die Liebtätigkeit und der Glaube genannt wird.

Solcherart sind sie in der inwendigen Form, die dort sich offenbart, daß wenn, während ihres Lebens in der Welt das Äußere ihnen gelöst und genommen gewesen wäre, d.h. wenn sie nicht für ihr Leben gefürchtet und die Gesetze gescheut hätten, und hauptsächlich wenn sie nicht für ihren Ruf besorgt gewesen wären um der Ehrenstellen willen, um die sie sich bewarben und wonach sie trachteten, und um der Güter willen, wonach sie gelüsteten und gierig strebten, einer auf den anderen aus inwendigem Haß gemäß ihren Absichten und Gedanken losgegangen wäre und sie ohne alles Gewissen die Güter anderer geraubt, und auch ohne alles Gewissen gemordet hätten, hauptsächlich die Schuldlosen. Solcher Art sind die Christen heutzutage dem Inwendigeren nach, wenige ausgenommen, die man nicht kennt. Hieraus wird klar, wie beschaffen die Kirche ist.

 

27. Kapitel

1. Und es geschah, daß Jischak alterte, und seine Augen dunkel wurden zum Sehen, und er rief Esau, seinen älteren Sohn, und sprach zu ihm: Mein Sohn; und er antwortete ihm: Siehe, hier bin ich.

2. Und er sprach: Siehe doch, ich bin alt geworden, ich weiß nicht den Tag meines Todes.

3. Und nun nimm doch deine Waffen, deinen Köcher und deinen Bogen, und gehe hinaus aufs Feld, und jage mir eine Jagd (Jagdbeute).

4. Und mache mir ein feines Essen, wie ich es liebe, und bringe mir es her, und ich will es essen, auf daß dich segne meine Seele, ehe denn ich sterbe.

5. Und Rebecka hörte, wie Jischak redete zu Esau, seinem Sohn; und Esau ging aufs Feld zu jagen eine Jagd, um sie herzubringen.

6. Und Rebecka sprach zu Jakob, ihrem Sohn, sprechend: Siehe, ich habe gehört deinen Vater reden zu Esau, deinem Bruder, sprechend:

7. Bring mir eine Jagd, und mache mir ein feines Essen, und ich will es essen, und will dich segnen vor Jehovah, vor meinem Tod.

8. Und nun, mein Sohn, höre auf meine Stimme, auf das, was ich dir gebiete.

9. Gehe doch zur Herde, und hole mir von da zwei gute Ziegenböcklein, und ich will sie machen zu einem feinen Essen deinem Vater, wie er es liebt.

10. Und du sollst es bringen deinem Vater, und er möge es essen, auf daß er dich segne vor seinem Tod.

11. Und Jakob sprach zu Rebecka, seiner Mutter: siehe, Esau mein Bruder ist ein haariger Mann, und ich bin ein glatter Mann.

12. Vielleicht möchte mein Vater mich betasten, und ich wäre in seinen Augen wie ein Betrüger, und würde bringen über mich Fluch und nicht Segen.

13. Da sprach zu ihm seine Mutter: über mich komme der Fluch, mein Sohn, nur höre auf meine Stimme, und geh, hole mir.

14. Und er ging und holte, und brachte seiner Mutter, und seine Mutter machte ein feines Essen, wie es sein Vater liebte.

15. Und Rebecka nahm die Kleider Esaus ihres größeren Sohnes, die werten, die bei ihr im Hause waren, und zog sie an Jakob ihrem kleineren Sohne.

16. Und die Felle der Ziegenböcklein ließ sie anziehen über seine Hände, und über die Glätte seines Halses.

17. Und gab das feine Essen und Brot, was sie machte, in die Hand Jakobs ihres Sohnes.

18. Und er kam zu seinem Vater, und sprach: Mein Vater! Und er sprach: siehe, hier bin ich, wer bist du mein Sohn?

19. Und Jakob sprach zu seinem Vater: ich bin Esau, dein Erstgeborener, ich habe getan, wie du zu mir geredet hast, stehe doch auf, sitze, und iß von meiner Jagd, auf daß mich segne deine Seele.

20. Und Jischak, sprach zu seinem Sohn: Wie hast du so eilig gefunden, mein Sohn? Und er sprach: Weil Jehovah, Dein Gott, hat entgegenkommen lassen meinem Angesicht.

21. Und Jischak sprach zu Jakob: Tritt doch herzu, und ich will dich betasten, mein Sohn, ob du mein Sohn Esau bist oder nicht.

22. Und Jakob trat hin zu Jischak, seinem Vater, und er betastete ihn, und sprach: Die Stimme ist die Stimme Jakobs, und die Hände sind die Hände Esaus.

23. Und er kannte ihn nicht, denn seine Hände waren wie die Hände Esaus, seines Bruders, haarig; und er segnete ihn.

24. Und sprach: bist du mein Sohn Esau? Und er sprach: Ich (bin es).

25. Und er sprach: Bringe mir her, und ich will essen von der Jagd meines Sohnes, auf daß dich segne meine Seele; und er brachte ihm und er aß, und er trug ihm Wein her, und er trank.

26. Da sprach zu ihm Jischak, sein Vater: Tritt doch herzu, und küsse mich, mein Sohn.

27. Und er trat hinzu und küßte ihn; und er roch den Geruch seiner Kleider, und segnete ihn, und sprach: Siehe, der Geruch meines Sohnes ist wie der Geruch des Feldes, das gesegnet hat Jehovah.

28. Und geben wird dir Gott vom Tau des Himmels, und von den Fettigkeiten der Erde, und eine Menge Getreide und Most.

29. Dienen werden dir Völker, und bücken werden sich vor dir Nationen; sei ein Herr über deine Brüder, und bücken werden sich vor dir die Söhne deiner Mutter; die dir fluchen, (seien) verflucht, und die dich segnen, seien gesegnet.

30. Und es geschah, als Jischak geendet hatte, Jakob zu segnen, und als eben hinausging Jakob von dem Angesichte Jischaks, seines Vaters, kam Esau, sein Bruder, von seiner Jagd.

31. Und es machte auch er ein feines Essen, und brachte es seinem Vater, und sprach zu seinem Vater: Es stehe auf mein Vater, und esse von der Jagd seines Sohnes, auf daß mich segne deine Seele.

32. Da sprach zu ihm Jischak, sein Vater: Wer bist du? Und er sprach: Ich bin dein Sohn, dein Erstgeborener, Esau.

33. Und Jischak ward ergriffen von einem großen Schrecken und sprach: Wer nun ist jener, der gejagt hat eine Jagd, und mir gebracht, und ich aß von allem, ehe du gekommen bist, und ich habe ihn gesegnet? Er wird auch gesegnet sein.

34. Und Esau hörte die Worte seines Vaters, und rief aus mit einem großen und gar sehr bitteren Ausruf, und sprach zu seinem Vater: Segne mich auch, mein Vater.

35. Und er sprach: Dein Bruder ist gekommen in Betrug, und hat deinen Segen genommen.

36. Und er sprach: Hat man nicht (mit Recht) seinen Namen Jakob genannt, denn es hat mich derselbe zweimal untertreten: meine Erstgeburt hat er genommen, und siehe, nun hat er auch genommen meinen Segen; und er sprach: hast du mir nicht aufbehalten einen Segen?

37. Da antwortete Jischak und sprach zu Esau: Siehe, zum Herrn habe ich ihn dir gesetzt, und alle seine Brüder gegeben ihm zu Knechten, und mit Getreide und mit Most habe ich ihn ausgestattet, und was soll ich dir nun tun, mein Sohn?

38. Und Esau sprach zu seinem Vater: Hast du nur diesen einen Segen, mein Vater? segne mich auch, mein Vater! und Esau erhob seine Stimme und weinte.

39. Da antwortete Jischak, sein Vater, und sprach zu ihm: Siehe, von den Fettigkeiten der Erde wird sein deine Wohnung, und vom Tau des Himmels von oben.

40. Und ob deinem Schwerte wirst du leben, und deinem Bruder dienen, und es wird geschehen, wenn du herrschest, so wirst du wegreißen sein Joch von deinem Halse.

41. Und Esau haßte Jakob wegen des Segens, womit ihn gesegnet sein Vater; und Esau sprach in seinem Herzen: Nahe kommen werden die Tage der Trauer meines Vaters, und ich werde töten Jakob, meinen Bruder.

42. Und es wurden angesagt der Rebecka die Worte Esaus, ihres älteren Sohnes; und sie schickte hin, und rief Jakob ihren jüngeren Sohn, und sprach zu ihm: Siehe, dein Bruder Esau tröstet sich (droht) dir, dich zu töten.

43. Und nun mein Sohn, höre auf meine Stimme, stehe auf, fliehe zu Laban, meinem Bruder, nach Charan.

44. Und du sollst bei ihm verweilen etliche Tage, bis gewichen ist die Hitze deines Bruders.

45. Bis weichet der Zorn deines Bruders von dir, und er das vergißt, was du ihm getan, so will ich schicken und dich von dannen holen; warum soll ich euer beider beraubt werden an einem Tage.

46. Und Rebecka sprach zu Jischak: Es verdrießt mich zu leben vor den Töchtern Cheth, wenn Jakob ein Weib nimmt von den Töchtern Cheth, wie sie sind von den Töchtern des Landes, wozu mir das Leben?

 

Inhalt

3490. Vorher, wo von Jischak und Rebecka die Rede war, wurde im inneren Sinn gehandelt vom Vernünftigen, wie der Herr dasselbe in Sich göttlich gemacht hatte; nun wird im inneren Sinn gehandelt vom Natürlichen, wie der Herr es in Sich göttlich machte. Esau ist das Gute und Jakob ist das Wahre desselben.

Der Herr hat nämlich, als Er in der Welt war, sein ganzes Menschliches, sowohl das inwendigere, das ist das Vernünftige, als auch das auswendigere, das ist das Natürliche, und auch das Körperliche selbst, in Sich göttlich gemacht; und zwar nach der göttlichen Ordnung, nach welcher der Herr auch den Menschen neu macht oder wiedergebiert.

Deshalb wird im vorbildlichen Sinn hier auch gehandelt von der Wiedergeburt des Menschen in betreff seines Natürlichen, und in diesem Sinne ist auch Esau das Gute des Natürlichen und Jakob dessen Wahres. Beides ist gleichwohl göttlich, weil alles Gute und Wahre, das ein Wiedergeborener hat, vom Herrn ist.

 

Innerer Sinn

3491. Vers 1: Und es geschah, daß Jischak alterte, und seine Augen dunkel wurden zum Sehen, und er rief Esau, seinen älteren Sohn, und sprach zu ihm: Mein Sohn; und er antwortete ihm: Siehe, hier bin ich.

"Und es geschah, daß Jischak alterte" bedeutet, als der Zustand da war;

"und seine Augen dunkel wurden zum Sehen" bedeutet, als das Vernünftige erleuchten wollte das Natürliche mit dem Göttlichen;

"und er rief Esau, seinen älteren Sohn" bedeutet die Neigung zum natürlich Guten oder das Gute des Lebens;

"und sprach zu ihm: Mein Sohn; und er antwortete ihm: Siehe, hier bin ich" bedeutet die aus Vorhersehung und Vorsehung (bewirkte) Gegenwart.

3492. "Und es geschah, daß Jischak alterte", 1. Mose 27/1, daß dies bedeutet, als der Zustand da war, erhellt aus der Bedeutung des Alterns, sofern es ist das Vorhandensein eines neuen Zustands, denn das Greisenalter bedeutet im Wort sowohl das Ausziehen des vorigen Zustands, als auch das Anziehen eines neuen Zustands, und zwar aus dem Grunde, weil das Greisenalter die letzte Altersstufe ist, wo das Körperliche anfängt abgelegt zu werden und mit demselben die Triebe, die der vorangegangenen Lebenszeit angehören, und so, wenn das Inwendigere anfängt erleuchtet zu werden; denn wenn jenes entfernt ist, wird dieses erleuchtet.

Dann auch, weil die Engel, die das, was im Wort ist, geistig innewerden, keine Vorstellung eines Greisenalters mehr haben, sondern anstatt desselben die Vorstellung eines neuen Lebens, somit hier, daß der Zustand da war, wo nämlich das göttlich Vernünftige, das durch Jischak vorgebildet wird, verlangte nach einem Natürlichen, das ihm entspräche, d.h. das auch göttlich wäre.

3493. "Und seine Augen dunkel wurden zum Sehen", 1. Mose 27/1, daß dies bedeutet, als das Vernünftige erleuchten wollte das Natürliche mit dem Göttlichen, erhellt aus der Bedeutung der Augen, denn diese bezeichnen das inwendigere oder vernünftige Gesicht, wovon Nr. 2701; und aus der Bedeutung von sehen, sofern es ist wahrnehmen und verstehen: Nr. 2150, 2325, 2807. Wenn daher gesagt wird: die Augen werden dunkel, so wird bezeichnet, es sei keine Wahrnehmung mehr, hier keine Wahrnehmung derjenigen Dinge, die im Natürlichen sind; und weil dies durch jene Worte bezeichnet wird, so bedeutet es, das Vernünftige wollte das Natürliche mit dem Göttlichen erleuchten.

Wie sich die Sache verhält, kann aus demjenigen erhellen, was früher über das Vernünftige und Natürliche beim Menschen, wenn er wiedergeboren wird, gesagt und gezeigt wurde, daß nämlich das Vernünftige früher wiedergeboren werde als das Natürliche, aus dem Grund, weil das Vernünftige inwendiger und so dem Göttlichen näher ist, und auch weil es reiner und so fähiger ist zur Aufnahme des Göttlichen, als das Natürliche; dann auch aus dem Grund, weil durch das Vernünftige das Natürliche wiedergeboren werden muß; man sehe Nr. 3286, 3288, 3321.

Wenn also das Vernünftige wiedergeboren ist, und nicht das Natürliche, dann deucht (erscheint) es jenem, als werde es dunkel, denn es ist keine Entsprechung da; denn das Vernünftige hat sein Gesicht (Sehen) vom Licht des Himmels, und das Natürliche sein Gesicht (Sehen) vom Licht der Welt; ist keine Entsprechung da, so kann das Vernünftige nicht sehen, was im Natürlichen; es ist ihm alles was dort ist wie Schatten, oder auch wie Dunkel. Wenn aber Entsprechung da ist, dann erscheint dem Vernünftigen das, was im Natürlichen ist, im Lichte, weil alsdann dasjenige, was dem Licht der Welt angehört, erleuchtet wird von dem, was dem Himmelslichte angehört. Jenes ist alsdann wie durchsichtig.

Aber dies wird besser klar aus demjenigen, was über die Entsprechung früher gesagt und gezeigt wurde, man sehe Nr. 2987, 2989, 2971, 2990, 3002, 3138, 3167, 3222, 3223, 3225, 3337, 3485. Durch dieses kann einigermaßen begriffen werden, daß durch die Worte: "Dunkel wurden die Augen Jischaks zum Sehen," bezeichnet wird: das Vernünftige wollte das Natürliche mit dem Göttlichen erleuchten, nämlich dasselbe auch göttlich machen; denn im höchsten Sinn wird vom Herrn gehandelt; dies kann soweit beleuchtet werden durch das, was beim Menschen geschieht, wenn er wiedergeboren wird, wovon schon gesprochen worden ist; denn die Wiedergeburt des Menschen ist ein Bild der Verherrlichung des Herrn; man sehe Nr. 3043, 3138, 3212, 3296, 3490.

3494. "Und er rief Esau, seinen älteren Sohn", 1. Mose 27/1, daß dies die Neigung zum natürlich Guten oder das Gute des Lebens bedeutet, erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Esaus, sofern er ist das göttlich Gute des Natürlichen, wovon Nr. 3300, 3302, 3322; und weil es das Gute des Natürlichen ist, das in der Neigung und im Leben erscheint, so ist es die Neigung zum natürlich Guten oder das Gute des Lebens, was hier durch Esau vorgebildet wird.

Die Neigung zum Guten im Natürlichen, und daher das Gute des Lebens ist es, was der ältere Sohn heißt. Dagegen die Neigung zum Wahren, und daher die Lehre des Wahren ist es, was der jüngere Sohn.

Daß die Neigung zum Guten und daher das Gute des Lebens der ältere Sohn ist, d.h. der Erstgeborene, erhellt augenscheinlich daraus, daß die Kinder zuallererst im Guten sind, denn sie sind im Stand der Unschuld und im Stand der Liebe gegen die Eltern und die Pflegerin und im Stand der gegenseitigen Liebtätigkeit gegen andere Kinder, ihre Gespielen, so daß bei jedem Menschen das Gute ist das Erstgeborene. Dieses Gute, in das so der Mensch als Kind eingeweiht worden ist, verbleibt; denn alles, was von Kind auf eingepflanzt wird, zieht Leben an, und weil es verbleibt, wird es das Gute des Lebens. Denn wenn der Mensch ohne ein solches Gute wäre, das er von der Kindheit her angenommen hatte, so wäre er kein Mensch, sondern er wäre noch wilder als ein wildes Tier des Waldes. Es scheint zwar nicht daß es da sei, weil alles, was im Kindesalter eingepflanzt wird, nicht anders als etwas Natürliches erscheint, wie man es deutlich sehen kann am Gange, an den übrigen Leibesbewegungen, an den Sitten und dem anständigen Benehmen des bürgerlichen Lebens, sodann an der Rede, und an mehrerem anderem.

Hieraus kann erhellen, daß das Gute der ältere Sohn, d.h. der Erstgeborene ist, und daher das Wahre der jüngere Sohn, oder der nachher Geborene ist; denn das Wahre wird nur erlernt im Knabenalter, in der Jugend und im reiferen Alter. Beides, sowohl das Gute als das Wahre, das im natürlichen oder äußeren Menschen ist, ist der Sohn, nämlich der Sohn des Vernünftigen oder inwendigen Menschen; denn alles, was existiert im natürlichen oder äußeren Menschen, fließt ein vom Vernünftigen oder inwendigen Menschen, und existiert auch und wird geboren aus ihm.

Was nicht von daher existiert und geboren wird, ist nicht lebendig Menschliches, es wäre gleichsam etwas sinnlich Leibliches ohne Seele. Daher kommt es, daß sowohl das Gute als das Wahre Söhne heißen, und zwar Söhne des Vernünftigen; aber dennoch ist es nicht das Vernünftige, welches das Natürliche hervorbringt und erzeugt, sondern es ist der Einfluß durch das Vernünftige ins Natürliche, welcher Einfluß vom Herrn ist: daher sind Seine Söhne alle Kinder, die geboren werden, und hernach, wenn sie weise werden, werden sie insoweit vom Herrn als Söhne angenommen, als sie dann zugleich Kinder sind, d.h. in kindlicher Unschuld, in kindlicher Liebe zum Vater, der dann der Herr ist, und in kindlicher Liebtätigkeit gegen andere Kinder, ihre Gespielen, und später gegen den Nächsten.

3495. "Und sprach zu ihm: mein Sohn! und er antwortete ihm: siehe, hier bin ich", 1. Mose 27/1, daß dies die aus Vorhersehung und Vorsehung (bewirkte) Gegenwart bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von: "er rief ihn und sprach zu ihm, mein Sohn"; es bedeutet, vermöge des Vorhersehens und Vorsehens, weil es gesagt wird vom Göttlichen des Herrn; und aus der Bedeutung von: "er sprach zu ihm, siehe, hier bin ich", das die Antwort ist, und somit Gegenwart bezeichnet.

3496. Vers 2-4: Und er sprach: Siehe doch, ich bin alt geworden, ich weiß nicht den Tag meines Todes. Und nun nimm doch deine Waffen, deinen Köcher und deinen Bogen, und gehe hinaus aufs Feld, und jage mir eine Jagd. Und mache mir ein feines Essen, wie ich es liebe, und bringe mir es her, und ich will es essen, auf daß dich segne meine Seele, ehe denn ich sterbe.

"Und er sprach: Siehe doch, ich bin alt geworden" bedeutet, daß der Zustand vorhanden sei;

"ich weiß nicht den Tag meines Todes" bedeutet das Leben im Natürlichen;

"und nun nimm doch deine Waffen, deinen Köcher und deinen Bogen" bedeutet die Lehren des Guten bei ihm;

"und gehe hinaus aufs Feld" bedeutet, wo guter Boden;

"und jage mir eine Jagd" bedeutet das Wahre des Guten;

"und mache mir ein feines Essen, wie ich es liebe" bedeutet Liebliches daher, weil aus dem Guten;

"und bringe mir es her, und ich will es essen" bedeutet die Aneignung;

"auf daß dich segne meine Seele" bedeutet Anschließung an sein Leben;

"ehe denn ich sterbe" bedeutet den ersten Zustand der Auferweckung im Natürlichen.

3497. Daß "Und er sprach: Siehe doch, ich bin alt geworden", 1. Mose 27/2, bedeutet, der Zustand sei da, erhellt aus demjenigen, was über die Bedeutung des Alterns oben Nr. 3492 gesagt wurde.

3498. "Ich weiß nicht den Tag meines Todes", 1. Mose 27/2, daß dies bedeutet das Leben im Natürlichen, erhellt aus der Bedeutung des Tages, sofern er ist der Zustand, wovon Nr. 23, 487, 488, 493, 893, 2788; und aus der Bedeutung des Todes, sofern er ist wieder aufstehen, oder wieder auferweckt werden zum Leben, wovon Nr. 3326; somit wird durch "den Tag des Todes" bezeichnet der Zustand der Wiederaufweckung des Lebens, oder was gleich ist, das Leben; daß im Natürlichen ist klar, weil vom Leben in demselben gehandelt wird.

Wie sich dieses verhält, kann nicht erhellen, wenn man nicht weiß, wie es sich verhält mit dem Leben des Vernünftigen, und mit dem Leben des Natürlichen, oder was das gleiche ist, mit dem Leben des inwendigen Menschen und mit dem Leben des äußeren. Das Leben des vernünftigen oder inwendigen Menschen ist unterschieden vom Leben des Natürlichen oder Äußeren, und zwar so unterschieden, daß es ein Leben des vernünftigen oder inwendigen Menschen gibt, auch ohne ein Leben des natürlichen oder äußeren, aber ein Leben des natürlichen oder äußeren Menschen unmöglich ist ohne das Leben des Vernünftigen oder Inwendigen. Denn der äußere lebt vom Inwendigen, so ganz und gar, daß, wenn das Leben des inwendigen Menschen aufhören würde, das Leben des auswenigen sogleich zu nichts würde; denn das Auswendigere hängt vom Inwendigeren so ab, wie das Nachherige vom Früheren, oder wie die Wirkung von der wirkenden Ursache; denn wenn die wirkende Ursache aufhören würde, so würde die Wirkung sogleich zunichte. So verhält es sich auch mit dem Leben des äußeren Menschen in Beziehung auf das Leben des inwendigen.

Dies kann augenscheinlich erhellen am Menschen; denn wenn der Mensch in der Welt ist, oder im Leibe lebt, ist sein Vernünftiges unterschieden vom Natürlichen, so sehr, daß der Mensch von der äußeren Sinnlichkeit, die dem Leibe angehört, einigermaßen auch von der inwendigeren Sinnlichkeit, die seinem natürlichen Menschen angehört, entfernt werden und in seinem Vernünftigen, somit im geistigen Denken sein kann.

Dies erhellt noch besser daraus, daß, wenn der Mensch stirbt, er das äußerlich Sinnliche, das dem Leibe angehört, ganz verläßt, und alsdann das Leben seines inwendigeren Menschen behält; ja sogar daß er das Wißtümliche, das seinem äußeren oder natürlichen Gedächtnis angehört, zwar bei sich hat, aber doch keinen Gebrauch davon macht; man sehe Nr. 2475, 2476, 2477, 2479, 2480-2486.

Hieraus wird klar, daß der vernünftige oder inwendige Mensch unterschieden ist vom äußeren. Aber während der Mensch im Leibe lebt, erscheint sein Vernünftiges nicht unterschieden vom Natürlichen, aus dem Grund, weil er in der Welt oder in der Natur ist, und weil es so ist, erscheint das Leben des Vernünftigen im Natürlichen, so daß das Vernünftige keinerlei Leben zu haben scheint, wenn es nicht zugleich im Natürlichen ist. Daß das Vernünftige denn so viel Leben zu haben scheint, als ihm das Natürliche entspricht, sehe man Nr. 3493.

Hieraus kann erhellen, daß es das im Natürlichen entsprechende Leben ist, das bezeichnet wird durch die Worte, die Jischak zu Esau sagte: "ich weiß nicht den Tag meines Todes"; denn durch Jischak wird vorgebildet das Vernünftige, und durch Esau das Natürliche, beides in Ansehung des Guten daselbst.

3499. "Und nun nimm doch deine Waffen, deinen Köcher, und deinen Bogen", 1. Mose 27/3, daß dies die Lehren des Guten bei ihm bedeutet, erhellt aus der Bedeutung der Waffen, des Köchers und des Bogens, indem sie Lehren bezeichnen, wovon Nr. 2686, 2709; hier die Lehren des Guten, nämlich des Guten des Natürlichen, das durch Esau vorgebildet wird.

3500. "Und gehe hinaus aufs Feld", 1. Mose 27/3, daß dies bedeutet, wo guter Boden, erhellt aus der Bedeutung des Feldes, sofern es ist das Gute der Kirche, sodann das Gute der Lehre, wovon Nr. 2971, 3196, 3310, 3317, somit guter Boden.

3501. "Und jage mir eine Jagd", 1. Mose 27/3, daß dies das Wahre des Guten bedeutet, erhellt aus der Bedeutung des Jagens und der Jagd, sofern es bezeichnet das Wahre des Natürlichen, aus dem das Gute des Lebens, wovon Nr. 3309, hier das Wahre, das aus dem Guten stammt, weil es zu Esau gesagt wird, durch den das Gute des Natürlichen vorgebildet wird.

3502. "Und mache mir ein feines Essen, wie ich es liebe", 1. Mose 27/4, daß dies bedeutet Liebliches daraus, weil aus dem Guten, erhellt aus der Bedeutung des feinen Essens, sofern es Liebliches bezeichnet, und weil dieses aus Esau, durch den das Gute des Natürlichen vorgebildet wird, so bedeutet es, weil aus dem Guten.

Leckerbissen sind in der Grundsprache Angenehmes und Liebliches des Geschmacks, und bedeuten im inneren Sinn Angenehmes das dem Guten angehört, und Liebliches das dem Wahren angehört, aus dem Grund, weil der Geschmack, wie die übrigen Sinne des Leibes, Himmlischem und Geistigem entspricht, von welcher Entsprechung, aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, im Folgenden gehandelt werden soll.

Wie sich dieses verhält, kann auch nicht erhellen, wenn man nicht weiß, wie das Natürliche neu wird, oder Leben empfängt vom Vernünftigen, d.h. durch das Vernünftige vom Herrn. Das Natürliche wird neu, oder empfängt ein dem Vernünftigen entsprechendes Leben, d.h. wird wiedergeboren, lediglich nur durch Lehren oder Erkenntnisse des Guten und Wahren. Der himmlische Mensch durch die Erkenntnisse des Guten zuerst, aber der geistige Mensch durch Erkenntnisse des Wahren zuerst. Die Lehren oder die Erkenntnisse des Guten und Wahren können dem natürlichen Menschen nicht mitgeteilt, somit auch nicht verbunden und angeeignet werden, außer durch Angenehmes und Liebliches, das ihm angemessen ist, denn sie werden auf äußerem oder sinnlichem Weg eingeflößt; denn was nicht durch etwas Angenehmes oder Liebliches eingeht, das haftet nicht, somit bleibt es auch nicht. Dieses ist es, was bezeichnet wird durch das Gute des Wahren und das Liebliche aus demselben, und dieses ist es, wovon im Folgenden gehandelt wird.

3503. "Bring mir es her und ich will es essen", 1. Mose 27/4, daß dies die Aneignung bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von essen, sofern es Aneignung bedeutet, wovon Nr. 2187, 2343, 3168.

3504. "Auf daß dich segne meine Seele", 1. Mose 27/4, daß dies bedeutet Anschließung an sein Leben, folglich ein dem Vernünftigen entsprechendes Leben, erhellt aus der Bedeutung von gesegnet werden, sofern es bezeichnet beschenkt werden mit himmlischem und geistigem Guten, wovon Nr. 981, 1731, 2846, 3017, 3406; denn das Gute der Kindheit und dann des Lebens, welches das gleiche ist, was das Gute des Natürlichen, und das vorgebildet wird durch Esau, ist nicht geistig Gutes, denn das Gute der Kindheit ist ohne Wissen und ohne Einsicht, somit ohne Weisheit. Das Gute der Kindheit wird geistig Gutes durch Einpflanzung des Wahren, somit durch die Wiedergeburt; man sehe Nr. 1616, 1802, 2280, 2290, 2291, 2299, 2304, 2305, 2307, 3494 E. Daher die Entsprechung zwischen Vernünftigem und Natürlichem, folglich der Anschluß des natürlichen Menschen an das Leben des Vernünftigen; dieser Anschluß an sein Leben ist es, was bezeichnet wird durch: es segne dich meine Seele.

3505. "Ehe denn ich sterbe", 1. Mose 27/4, daß dies den ersten Zustand der Auferweckung im Natürlichen bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von sterben, sofern es bezeichnet auferstehen oder auferweckt werden ins Leben, wovon Nr. 3326, 3498; daß dies der erste Zustand ist, wird daraus klar, daß das Gute der Kindheit und daher das Gute des Lebens das erste der Wiedergeburt ist; und dieser Zustand wurde bisher durch Esau vorgebildet. Die folgenden Zustände sind es, von denen nacheinander in diesem Kapitel gehandelt wird.

3506. Vers 5-7: Und Rebecka hörte, wie Jischak redete zu Esau, seinem Sohn; und Esau ging aufs Feld zu jagen eine Jagd, um sie herzubringen. Und Rebecka sprach zu Jakob, ihrem Sohn, sprechend: Siehe, ich habe gehört deinen Vater reden zu Esau, deinem Bruder, sprechend: Bring mir eine Jagd, und mache mir ein feines Essen, und ich will es essen, und will dich segnen vor Jehovah, vor meinem Tod.

"Und Rebecka hörte, wie Jischak redete zu Esau, seinem Sohn" bedeutet die Neigung zum Wahren und das Leben aus ihr;

"und Esau ging aufs Feld zu jagen eine Jagd, um sie herzubringen" bedeutet den Trieb der Neigung zum Guten, das Wahre sich zu verschaffen, das dem göttlich Vernünftigen beigefügt werden soll.

"und Rebecka sprach zu Jakob, ihrem Sohn, sprechend" bedeutet das Innewerden des Herrn aus dem göttlich Wahren in betreff des natürlich Wahren;

"siehe, ich habe gehört deinen Vater reden zu Esau, deinem Bruder, sprechend" bedeutet das göttlich Gute des göttlich Vernünftigen verlangt die Neigung zum Guten;

"bring mir eine Jagd" bedeutet das Wahre des Guten;

"und mache mir ein feines Essen" bedeutet das Verlangen und die Ergötzung an der Lieblichkeit aus demselben;

"und ich will es essen" bedeutet die Aneignung sofort;

"und will dich segnen vor Jehovah" bedeutet Verbindung in solcher Weise;

"vor meinem Tod" bedeutet das Leben im Natürlichen.

3507. "Und Rebecka hörte, wie Jischak redete zu Esau, seinem Sohn", 1. Mose 27/5, bedeutet die Neigung zum Wahren und das Leben aus ihr.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Rebecka, sofern sie bezeichnet das göttlich Vernünftige des Herrn in Ansehung des göttlich Wahren, das mit dem Guten daselbst verbunden ist, somit die Neigung zum Wahren; und aus der Bedeutung des Hörens der Rede Jischaks, sofern es das Leben daraus bezeichnet; denn hören auf das Reden ist im inneren Sinn der Einfluß, weil hören im vorbildlichen Sinn bedeutet gehorchen: Nr. 2542, und reden bezeichnet wollen und einfließen: Nr. 2626, 2951, 3037, somit bedeutet im höchsten Sinne "hören bei dem Reden": das Leben daraus, nämlich des göttlich Wahren aus dem göttlich Guten. "Zu seinem Sohn" bezieht sich im inneren Sinn auf das Gute des Natürlichen, und daher auch auf das Wahre des Natürlichen.

Daß dies der Sinn jener Worte ist, tritt nicht sehr zutage, weil er vom Buchstabensinn, welcher der historische, gar sehr abweicht; aber dennoch ist er ein solcher, denn die Vorstellungen der Engel sind den menschlichen ganz unähnlich: die der Engel sind geistig, und wenn sie mehr nach innen gehen, sind sie himmlisch, die menschlichen aber sind natürlich, und wenn sie zu den historischen gehören, sind sie sinnlich. Aber dennoch ist vom Herrn eine solche Entsprechung zwischen geistigen Dingen, die dem Himmel angehören, und den natürlichen Dingen, die der Welt angehören, durch das Wort geschaffen worden, daß die natürlichen Vorstellungen in geistige verwandelt werden, und zwar in einem Augenblick; daher besteht eine Verbindung des Himmels mit der Welt durch den Menschen, und zwar durch das Wort, folglich durch die Kirche, in der das Wort.

Daß eine Entsprechung des Natürlichen und Geistigen ist in allen und jeden Dingen, die irgend vom Gemüt gefaßt und vernommen werden können, wird aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn erhellen aus demjenigen, was vom Größten Menschen am Ende der folgenden Kapitel aus Erfahrung gesagt werden wird.

3508. "Und Esau ging aufs Feld, zu jagen eine Jagd, um sie herzubringen", 1. Mose 27/5, bedeutet den Trieb der Neigung zum Guten, sich das Wahre zu verschaffen, das mit dem göttlich Vernünftigen verbunden werden soll.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Esaus, sofern er ist das Gute des Natürlichen, worüber früher; daher ist er die Neigung zum Guten des Vernünftigen im Natürlichen; denn das Gute im Natürlichen gehört nicht dem Natürlichen an, sondern dem Vernünftigen im Natürlichen; man sehe Nr. 3498. (Es erhellt auch) aus der Bedeutung von "hinausgehen aufs Feld zu jagen eine Jagd, sie herzubringen", sofern dieses den Trieb bezeichnet, sich das Wahre zu verschaffen; denn Feld ist, wo ein guter Boden: Nr. 3500; Jagd ist das Wahre, das aus dem Guten (kommt): Nr. 3501; sie herzubringen bedeutet sich zu verschaffen, somit: es dem göttlich Vernünftigen beizufügen.

Es wird hier, wie oben gesagt wurde, im höchsten Sinn gehandelt von der Verherrlichung des Natürlichen des Herrn, und im vorbildlichen Sinn von der Wiedergeburt des Natürlichen beim Menschen: Nr. 3490. Der Ordnung gemäß ist, daß dies geschieht durchs Wahre, d.h. durch die Erkenntnisse des Guten und Wahren; denn ohne sie kann das Natürliche vom Vernünftigen, oder durchs Vernünftige nicht erleuchtet, somit nicht wiedergeboren werden.

Die Erkenntnisse sind die aufnehmenden Gefäße des Guten und Wahren, das vom Vernünftigen einfließt. Je wie und in welchem Maß die Gefäße aufnehmen, in so und in solchem Maß werden sie erleuchtet. Die Gefäße, die das Gute und Wahre vom Vernünftigen aufnehmen, sind die Wahrheiten des Natürlichen selbst, die nichts anderes sind als Wißtümliches, Erkenntnisse und Lehren. Aus der Ordnung dessen, was einfließt, und aus der Ordnung dessen, was dort beieinander ist, werden sie Gutes, daher stammt das Gute des Natürlichen.

3509. "Und Rebecka sprach zu Jakob, ihrem Sohn", 1. Mose 27/6, bedeutet das Innewerden des Herrn aus dem göttlich Wahren in betreff des natürlich Wahren.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Rebecka, da sie das göttlich Wahre des göttlich Vernünftigen des Herrn bezeichnet, wovon Nr. 3012, 3013, 3077; aus der Bedeutung von sprechen, sofern es ist innewerden, wovon Nr. 1791, 1815, 1819, 1822, 1898, 1919, 2080, 2506, 2515, 2552, 2619; und aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, sofern er ist das Natürliche des Herrn in Ansehung des Wahren, wovon Nr. 3305.

Hieraus wird klar, daß durch "Rebecka sprach zu Jakob, ihrem Sohn" das Innewerden des Herrn aus dem göttlich Wahren in betreff des natürlich Wahren bezeichnet wird.

Daß der Herr aus dem göttlich Guten des göttlich Vernünftigen, das durch Jischak vorgebildet wird, durch das Gute des Natürlichen, das durch Esau vorgebildet wird, sich das Wahre verschaffen wollte, um dadurch das Natürliche zu verherrlichen oder göttlich zu machen.

Daß aber der Herr aus dem göttlich Wahren des göttlich Vernünftigen, das durch Rebecka vorgebildet wird, durch das Wahre des Natürlichen, das durch Jakob vorgebildet wird, sich das Wahre verschaffen wollte, wodurch das Natürliche verherrlicht oder göttlich gemacht werden sollte, kann nicht begriffen werden, wenn es nicht erläutert wird durch solches, was beim Menschen geschieht, wenn er vom Herrn wiedergeboren oder neu gemacht wird; und nicht einmal hierdurch (kann es begriffen werden), wenn man nicht weiß, wie es sich mit dem Vernünftigen in Ansehung des Guten und in Ansehung des Wahren bei ihm verhält, daher es mit wenigem gesagt werden soll:

Das vernünftige Gemüt ist unterschieden in zwei Vermögen, das eine Vermögen desselben wird genannt der Wille, das andere der Verstand. Was vom Willen herkommt, wenn der Mensch wiedergeboren wird, wird Gutes genannt, was aber vom Verstand, wird Wahres genannt. Ehe der Mensch wiedergeboren ist, wirkt der Wille nicht zusammen mit dem Verstand, sondern jener will das Gute, dieser aber das Wahre, jedoch so, daß das Streben des Willens als sehr unterschieden vom Streben des Verstandes wahrgenommen wird. Aber dies wird nur wahrgenommen von denen, die nachdenken (reflectunt) und wissen, was der Wille ist und ihm angehört, und was der Verstand und ihm angehört, aber nicht von denen, die das nicht wissen, und daher nicht nachdenken. Und weil das natürliche Gemüt durch das vernünftige wiedergeboren wird: Nr. 3493, und zwar der Ordnung gemäß so, daß das Gute des Vernünftigen nicht unmittelbar einfließt in das Gute des Natürlichen und dasselbe wiedergebiert, sondern durch das Wahre, das dem Verstand angehört, somit dem Anschein nach aus dem Wahren des Natürlichen.

So ist es dieses, wovon in diesem Kapitel im inneren Sinn gehandelt wird; denn Jischak ist das vernünftige Gemüt in Ansehung des Guten, das Sache des Willens ist, Rebecka ist es in Ansehung des Wahren, das Sache des Verstandes ist, Esau ist das Gute des Natürlichen, das sein Dasein hat vom Guten des Vernünftigen; Jakob ist das Wahre des Natürlichen, das sein Dasein hat vom Guten des Vernünftigen durch das Wahre daselbst.

Aus diesem kann erhellen, was für Geheimnisse im inneren Sinn enthalten sind. Aber doch sind es nur sehr wenige, die für menschliche Fassungskraft beschrieben werden können. Die aber, die darüber hinausgehen, und nicht beschrieben werden können, sind unzählig viele (indefinita); denn je tiefer das Wort hineingeht, d.h. je inwendiger in den Himmel, desto unzähligere (indefinitioria) und auch unaussprechlichere sind sie nicht nur vor dem Menschen, sondern auch vor den Engeln des unteren Himmels, und wenn zum innersten Himmel, so werden die Engel dort inne, daß es unendlich viele und ihnen ganz unbegreifliche, weil göttliche (Geheimnisse) sind; von solcher Beschaffenheit ist das Wort.

3510. "Siehe, ich habe gehört deinen Vater reden zu Esau, deinem Bruder, sprechend", 1. Mose 27/6, bedeutet das göttlich Gute des göttlich Vernünftigen wollte die Neigung zum Guten.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Jischaks, hier als des Vaters, sofern er bezeichnet das göttlich Gute des göttlich Vernünftigen, wovon früher; ferner aus der Bedeutung von reden, sofern es ist wollen, wovon Nr. 2626, 2951, 3037; und aus der vorbildlichen Bedeutung Esaus, sofern er ist die Neigung zum Guten im Natürlichen, wovon Nr. 3508.

3511. "Bring mir eine Jagd", 1. Mose 27/7, daß dies das Gute des Wahren bedeutet, erhellt aus der Bedeutung der Jagd, sofern sie das Gute des Wahren bezeichnet; wovon Nr. 3501.

3512. "Und mache mir ein feines Essen", 1. Mose 27/7, bedeutet das Verlangen nach (dem Wahren) und die Ergötzung an der Lieblichkeit desselben.

Dies erhellt aus der Bedeutung der feinen Speisen, sofern sie Liebliches bezeichnen, wovon Nr. 3502, somit das Verlangen und die Ergötzung an der Lieblichkeit daraus, nämlich aus dem Wahren; denn wie in der angeführten Stelle gesagt wurde, die Wahrheiten werden in das Natürliche des Menschen eingeführt durch Liebliches, das ihn anspricht. Was aber nicht durch Liebliches eingeführt ist, haftet nicht, wird somit auch nicht dem Vernünftigen durch Entsprechung verbunden; auch erhalten die Wahrheiten, wie alles andere Wißtümliche, ihre Stelle im Gedächtnis, das dem natürlichen Menschen angehört nach dem Lieblichen und Angenehmen, das sie eingeführt hat, wie daraus klar wird, daß wenn jenes Liebliche und Angenehme wiederkehrt, auch die Dinge, die durch dasselbe eingeführt wurden, wiederkehren, und auch umgekehrt, wenn die Dinge zurückgerufen werden, auch das Angenehme oder Liebliche, dem sie beigefügt wurden, zugleich erweckt wird.

3513. "Und ich will es essen", 1. Mose 27/7, bedeutet die Aneignung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von essen, sofern es bezeichnet: angeeignet werden, wovon Nr. 2187, 2343, 3168, 3503. Die Aneignung geschieht, wenn durch Liebliches und Ergötzliches die Wahrheiten oder die Erkenntnisse des Guten und Wahren, ins Natürliche eingeführt werden; und wenn diese Wahrheiten mit dem Guten daselbst verbunden werden, dann entsteht eine Gemeinschaft mit dem Wahren und Guten des Vernünftigen, also mit dem Vernünftigen. Diese Gemeinschaft ist es, die Aneignung genannt wird; denn sie gehören dann dem Vernünftigen im Natürlichen an. Was nämlich im Vernünftigen ist, verhält sich zu dem, was im Natürlichen, wie Besonderes zu Allgemeinem.

Es ist bekannt, daß aus dem Besonderen das Allgemeine hervorgeht, und daß ohne Besonderheiten kein Allgemeines entsteht. Das Allgemeine der Besonderheiten des Vernünftigen ist es, was im Natürlichen sich darstellt; und weil es das Allgemeine ist, erscheint es unter einer anderen Form und zwar gemäß der Ordnung der Besonderheiten, aus denen es besteht, somit gemäß der Form derselben. Wenn das Einzelne und das Besondere des himmlisch Guten und des geistig Wahren das Allgemeine im Natürlichen bildet, dann entsteht eine himmlische und geistige Form, und es stellt sich in dem Einzelnen des Allgemeinen in einem gewissen Bilde etwas vom Himmel dar. Dagegen, wenn das Einzelne und Besondere, welches das Allgemeine im Natürlichen bildet, nicht dem Guten und Wahren, sondern dem Bösen und Falschen angehört, dann stellt sich im Einzelnen des Allgemeinen etwas von der Hölle im Bilde dar.

Solches ist es, was durch das Essen und Trinken im heiligen Abendmahl bezeichnet wird, wo ebenfalls durch das Essen und Trinken bezeichnet wird Aneignung, nämlich durch das Essen die Aneignung des Guten, und durch das Trinken die Aneignung des Wahren.

Wenn das Gute, nämlich die Liebe zum Herrn und die Liebtätigkeit gegen den Nächsten den inneren oder vernünftigen und durch diesen den äußeren und natürlichen Menschen als entsprechend bilden, dann wird der Mensch im Besonderen und Allgemeinen ein Bild des Himmels, folglich ein Bild des Herrn. Dagegen wenn die Verachtung des Herrn und des Guten und Wahren des Glaubens, sowie der Haß gegen den Nächsten ihn bilden, dann wird der Mensch im Besonderen und Allgemeinen ein Bild der Hölle, und mehr noch, wenn dies zugleich geschieht im Heiligen, denn daher kommt Entweihung. Das ist es, weshalb denen, die würdig essen und trinken, das ewige Leben zugeeignet wird, die aber, die unwürdig essen und trinken, sich den Tod zueignen.

3514. "Und will dich segnen vor Jehovah", 1. Mose 27/7, bedeutet die Verbindung. Dies erhellt aus der Bedeutung von "ich will dich segnen", sofern es bezeichnet die Anschließung an sein Leben, wovon Nr. 3504; hier ist es Verbindung, weil gesagt wird, "ich will dich segnen vor Jehovah".

Anschließung (adjunctio) wird gesagt von der Gemeinschaft des Wahren des Natürlichen mit dem Guten des Vernünftigen, aber Verbindung (conjunctio) von der Gemeinschaft des Guten des Natürlichen mit dem Guten des Vernünftigen; denn es findet eine gegenseitige Beziehung zwischen dem Herrn und dem Menschen statt in Ansehung des Himmlischen, das dem Guten angehört, nicht aber in Hinsicht des Geistigen, das dem Wahren angehört; man sehe Nr. 1832.

3515. "Vor meinem Tode", 1. Mose 27/7, bedeutet das Leben im Natürlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Todes, sofern er ist Auferweckung ins Leben, wovon Nr. 3498, 3505.

3516. Vers 8-10: Und nun, mein Sohn, höre auf meine Stimme, auf das, was ich dir gebiete. Gehe doch zur Herde, und hole mir von da zwei gute Ziegenböcklein, und ich will sie machen zu einem feinen Essen deinem Vater, wie er es liebt. Und du sollst es bringen deinem Vater, und er möge es essen, auf daß er dich segne vor seinem Tod.

"Und nun, mein Sohn, höre auf meine Stimme, auf das, was ich dir gebiete" bedeutet das Verlangen und das Vergnügen, das empfunden wird vom göttlich Wahren im göttlich Vernünftigen für das natürlich Wahre;

"gehe doch zur Herde" bedeutet, zum natürlich Guten der Familie, das nicht verbunden ist mit dem göttlich Vernünftigen;

"und hole mir von da zwei gute Ziegenböcklein" bedeutet die Wahrheiten jenes Guten;

"und ich will sie machen zu einem feinen Essen deinem Vater, wie er es liebt" bedeutet, sie wolle damit Ergötzen bereiten;

"und du sollst es bringen deinem Vater, und er möge es essen" bedeutet, dem göttlich Guten des göttlich Vernünftigen und die Aneignung;

"auf daß er dich segne" bedeutet die Verbindung;

"vor seinem Tod" bedeutet die Auferweckung im Natürlichen.

3517. "Und nun, mein Sohn, höre auf meine Stimme, auf das, was ich dir gebiete", 1. Mose 27/8, bedeutet das Verlangen und das vom göttlich Wahren im göttlich Vernünftigen Empfundene für das natürlich Wahre.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Rebecka, die dieses redet, sofern sie ist das göttlich Wahre des göttlich Vernünftigen, wovon früher; und aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, zu dem dieses gesagt wird, sofern er ist das natürlich Wahre, wovon ebenfalls früher. Daß es ein Verlangen und ein Vergnügen ist, erhellt ohne Erklärung.

3518. "Gehe doch zur Herde", 1. Mose 27/9, bedeutet das natürlich Gute der Familie, das nicht verbunden ist dem göttlich Vernünftigen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Herde, sofern sie ist das Gute, wovon Nr. 343, 415, 1565, hier das natürlich Gute, weil es zu Jakob gesagt wird, und zwar das häusliche, weil er zu Hause war, dagegen das Feld, woher Esau, durch den das Gute des Natürlichen bezeichnet wird: Nr. 3500, 3508, seine Jagd holen sollte, war das nicht häusliche Gute; sonst wird Herde im Wort gesagt vom Guten des Vernünftigen, aber dann wird Rindvieh gesagt vom Guten des Natürlichen; man sehe Nr. 2566.

Das natürlich Gute des Hauses (der Familie) ist dasjenige Gute, das der Mensch von den Eltern her hat, oder in das er geboren wird, es wird gar sehr unterschieden vom Guten des Natürlichen, das vom Herrn einfließt. Was und wie beschaffen das natürlich Gute sei, sehe man Nr. 3470, 3471; deshalb wird der Unterscheidung wegen das eine Gute genannt: das Gute des Natürlichen, das andere aber: das natürlich Gute. Außerdem empfängt ein jeder Mensch ein Gutes der Familie vom Vater und von der Mutter, und dieses Gute ist auch an sich unterschieden: das, welches er vom Vater empfängt, ist ein inwendigeres, das von der Mutter, ein auswendigeres.

Beim Herrn waren diese (beiden Arten des) Guten auf das genaueste unterschieden, denn das Gute, das Er vom Vater hatte war göttlich, das aber von der Mutter, war mit erblich Bösem befleckt. Jenes Gute im Natürlichen, das der Herr vom Vater hatte, war Sein eigen, weil Sein Leben selbst, und dasselbe ist es, das durch Esau vorgebildet wird. Hingegen das natürlich Gute, das der Herr von der Mutter her hatte, weil mit erblich Bösem befleckt, war an sich böse, und dasselbe ist es, das unter dem Guten der Familie verstanden wird. Dieses Gute, obwohl so beschaffen, diente dennoch zur Besserung des Natürlichen, aber nachdem es gedient hatte, wurde es weggeworfen.

Bei einem jeden Menschen, der wiedergeboren wird, geschieht etwas Ähnliches. Das Gute, das der Mensch vom Herrn als dem neuen Vater empfängt, ist ein inwendigeres, dagegen das Gute, das er von den Eltern her hat, ist ein auswendigeres. Jenes Gute, das er vom Herrn empfängt, wird das geistige genannt, dieses aber, das er von den Eltern her hat, das natürlich Gute.

Dieses Gute, das er von den Eltern her hat, dient zuallererst zu seiner Besserung; denn durch jenes, als durch etwas Vergnügliches und Angenehmes, wird Wißtümliches eingeführt, und nachher Erkenntnisse des Wahren. Aber nachdem es als Mittel zu diesem Nutzzweck gedient hat, wird es davon getrennt, und dann tritt hervor und offenbart sich das Geistige. Dies kann aus vieler Erfahrung erhellen, wie schon allein aus Folgendem:

Zuerst, wenn der Knabe belehrt wird, wird er von Wißbegierde erregt, zuerst nicht wegen eines ihm bewußten Zweckes, sondern aus einem gewissen angeborenen Vergnügen und Lustreiz, wie auch aus anderen Gründen. Nachher, wenn er heranwächst, wird er von Wißbegierde erregt um eines Zweckes willen, um nämlich sich vor anderen oder vor seinen Nebenbuhlern auszuzeichnen. Hernach um eines Zweckes in der Welt willen. Hingegen, wenn er wiedergeboren werden soll, (wird er angeregt) von der Annehmlichkeit und Lieblichkeit des Wahren; und wenn er wiedergeboren wird, was im reiferen Alter geschieht, aus Liebe zum Wahren, und hernach aus Liebe zum Guten, alsdann werden die Zwecke, die vorhergegangen waren, und deren Lustreize allmählich abgetrennt, und es tritt an deren Stelle ein inwendigeres Gute vom Herrn und offenbart sich in seiner Neigung.

Hieraus wird klar, daß das frühere Angenehme, das in der äußeren Form als Gutes erschien, zu Mitteln diente. Solche Wechselfolge der Mittel findet fortwährend statt; es verhält sich hiermit vergleichsweise wie mit einem Baume, der in seiner ersten Zeit oder im Anfang des Frühlings seine Äste mit Blättern schmückt, hernach beim Fortschreiten seines Alters oder des Frühlings mit Blüten ziert, und hernach gegen den Sommer hin die ersten Ansätze von Früchten hervorbringt, die hernach Früchte werden, und endlich Samen in sie legt, in denen er gleiche neue Bäume, und einen ganzen Garten solcher, in der Möglichkeit, und wenn sie ausgesät werden, in der Wirklichkeit hat. Solche Gleichnisse liegen in der Natur, und sie sind ebenfalls Vorbilder; denn die ganze Natur ist ein Schauplatz von Vorbildern des Reiches des Herrn in den Himmeln, daher auch des Reiches des Herrn auf Erden oder in der Kirche, und des Reiches des Herrn bei einem jeden Wiedergeborenen.

Hieraus wird klar, wie das natürliche oder häusliche Gute, obwohl es ein bloß äußerlicher, und zwar weltlicher Lustreiz ist, zu einem Mittel dient, das Gute des Natürlichen hervorzubringen, das sich verbinden soll mit dem Guten des Vernünftigen, und so ein wiedergeborenes oder geistiges Gute werden soll, d.h. ein Gutes, das vom Herrn stammt.

Dieses ist es, was durch Esau und Jakob in diesem Kapitel vorgebildet und bezeichnet wird.

3519. "Und hole mir von da zwei gute Ziegenböcklein", 1. Mose 27/9, bedeutet die Wahrheiten jenes Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Ziegenböcklein, sofern sie sind Wahres des Guten, worüber im Folgenden. Daß es zwei gewesen sind, ist, weil wie im Vernünftigen, so im Natürlichen solches ist, was dem Willen angehört, und solches, was dem Verstand. Was im Natürlichen auf den Willen sich bezieht, ist Angenehmes, was zum Verstand daselbst, ist Wißtümliches; beides muß verbunden sein, daß sie etwas seien.

Daß die Ziegenböcklein Wahres des Guten sind, kann aus denjenigen Stellen im Wort erhellen, wo Böcklein und Ziegen genannt werden. Man muß wissen, daß alle sanften und nützlichen Tiere, die im Wort genannt werden, im echten Sinn Himmlisches, das dem Guten angehört, und Geistiges, das dem Wahren angehört, bedeuten; man sehe Nr. 45, 46, 142, 143, 246, 714, 715, 2180, 2781, 3218; und weil es verschiedene Gattungen von Himmlischem oder Gutem gibt, und folglich verschiedene Gattungen von Geistigem oder Wahrem, wird etwas anderes durch das eine Tier als durch das andere bezeichnet, nämlich etwas anderes durch das Lamm, etwas anderes durch das Böcklein, etwas anderes durch das Schaf, durch die Ziege, durch den Widder, durch den Bock, durch den Farren (= junger Stier), durch den Ochsen, dann auch etwas anderes durch das Pferd und durch das Kamel, auch etwas anderes durch die Vögel, und etwas anderes durch die Tiere des Meeres, als durch die Walfische und durch die Fische.

Von Himmlischem und Geistigem gibt es mehr Gattungen, als daß sie aufgezählt werden könnten, folglich von Gutem und Wahrem, obwohl, wenn das Himmlische oder Gute genannt wird, wie auch wenn das Geistige oder Wahre, es den Anschein hat, als ob es nicht vielfach, sondern nur eines wäre. Aber wie vielfach beides ist, oder wie unzählige Gattungen desselben es gibt, kann aus demjenigen erhellen, was über den Himmel Nr. 3241 gesagt wurde, daß der nämlich unterschieden ist in unzählige Gesellschaften, und zwar gemäß den Gattungen des Himmlischen und Geistigen, oder des Guten der Liebe und daher der Wahrheiten des Glaubens. Und außerdem hat eine jede Gattung des Guten und eine jede des Wahren unzählige Arten, in welche die Gesellschaften einer jeden Gattung unterschieden sind; und eine jede Art ebenso.

Die allgemeinsten Gattungen des Guten und Wahren sind durch die Tiere vorgebildet worden, die bei den Brandopfern und Schlachtopfern dargebracht wurden; und weil die Gattungen an sich auf das genaueste unterschieden sind, wurde ausdrücklich befohlen, daß gerade diese und keine anderen gebraucht werden sollten, bei einigen nämlich männliche und weibliche Lämmer, sodann Böcklein und Geißchen von Ziegen, bei einigen Widder und Schafe, sodann Böcke, bei anderen aber Kälber, Farren und Stiere; dann auch Tauben und Turteltauben; man sehe Nr. 922, 1823, 2180, 2805, 2807, 2830, 3218. Was aber die Böcke und Ziegen bedeuteten, kann erhellen sowohl aus den Opfern, bei denen sie dargebracht wurden, als aus anderen Stellen im Wort.

Daraus wird klar, daß männliche und weibliche Lämmer die Unschuld des Inneren oder Vernünftigen Menschen bedeuteten, und die Böcklein und Ziegen die Unschuld des äußeren oder natürlichen Menschen, somit das Wahre und Gute desselben. Daß das Wahre und Gute der Unschuld des äußeren oder natürlichen Menschen durch das Böcklein und die Ziege bezeichnet wird, erhellt aus folgenden (Stellen) im Wort:

Jes.11/6: "Weilen wird der Wolf bei dem Lamme, und der Pardel (Leopard) wird bei dem Böcklein liegen, das Kalb auch und der junge Löwe und das Schaf beisammen, und ein kleiner Knabe wird sie führen": hier wird gehandelt vom Reich des Herrn, und von dem Zustand darinnen, wo man keine Furcht vor dem Bösen, oder kein Grauen vor der Hölle hat, weil man beim Herrn ist. Lamm und Böcklein für diejenigen, die in der Unschuld sind, und weil diese unter allen die sichersten sind, werden sie an erster Stelle genannt.

Als alles Erstgeborene in Ägypten geschlagen werden sollte, wurde befohlen, sie sollten ein fehlerloses und männliches Tier von den Lämmern oder Böcklein schlachten, und vom Blut tun auf die Pfosten und auf die Oberschwelle der Häuser, und so werde ihnen keine Plage vom Würger widerfahren: 2. Mose 12/5,7,13. Das Erstgeborene Ägyptens bezeichnet das erloschene Gute der Liebe und Liebtätigkeit: Nr. 3325; Lämmer und Böckchen bezeichnen Zustände der Unschuld. Diejenigen, die sich in diesem befinden, sind vor dem Bösen beschirmt; denn alle im Himmel werden durch die Zustände der Unschuld vom Herrn beschirmt. Diese Beschirmung ist durch das Schlachten des Lammes oder Böckleins, und (durch das Streichen) des Blutes auf die Pfosten und der Oberschwelle der Häuser vorgebildet worden.

Wenn jemanden Jehovah durch einen Engel erschien, wurde, auf daß er nicht sterben möchte, ein Ziegenböcklein geopfert; so als Er erschien dem Gideon: Richt.6/19; und dem Manoach: Richt.13/15,16,19; Ursache war, weil Jehovah oder der Herr niemand, nicht einmal einem Engel erscheinen kann, wenn nicht derjenige, dem Er erscheint, im Zustande der Unschuld ist. Darum werden sie, sobald der Herr da ist, in den Zustand der Unschuld versetzt, denn der Herr geht durch die Unschuld ein, auch bei den Engeln im Himmel. Ebendarum kann niemand in den Himmel kommen, wenn er nicht etwas von Unschuld hat, nach den Worten des Herrn bei Matth.18/3; Mark.10/15; Luk.18/17. Daß sie glaubten, sie müßten sterben, wenn ihnen Jehovah erschien, wofern sie nicht ein solches Brandopfer brächten, sehe man Richt.13/22,23.

Weil die echte eheliche Liebe Unschuld ist: Nr. 2736, so war es in der vorbildlichen Kirche gebräuchlich, zur Frau einzugehen mittelst der Gabe eines Ziegenböckleins, wie von Simson: Richt.15/1 gelesen wird; auch von Jehudah, als er zur Thamar (kam): 1. Mose 38/17,20,23.

Daß das Böcklein und die Ziege die Unschuld bedeuteten, wird auch klar aus den Schuldopfern, daß man nämlich, wenn jemand aus Irrtum sündigte, solche darbringen sollte: 3. Mose 1/10; 4/28; 5/6. Sünde aus Irrtum ist eine Sünde der Unwissenheit, in der Unschuld.

Ebendasselbe wird klar aus folgendem göttlichen Gebot 2. Mose 23/19; 34/26: "Die Erstlinge der Erstgeburten (der ersten Früchte) deines Landes sollst du herbringen in das Haus Jehovahs, deines Gottes; nicht sollst du kochen das Böcklein in der Milch seiner Mutter": wo durch die Erstlinge des Landes, die sie ins Haus Jehovahs herbringen sollten, bezeichnet wird der Zustand der Unschuld in der Kindheit; und durch "nicht kochen das Böcklein in der Milch seiner Mutter", sie sollten die Unschuld der Kindheit nicht verderben. Weil dieses bezeichnet wird, folgt in beiden angeführten Stellen das eine Gebot unmittelbar auf das andere, die (beide) im Buchstabensinn ganz verschieden erscheinen, aber im inneren Sinn zusammenhängen.

Weil die Böcklein und Ziegen die Unschuld bedeuteten, wurde auch befohlen, daß die Teppiche auf der Wohnung des Zeltes aus Ziegenwolle verfertigt werden sollten: 2. Mose 25/4; 26/7; 35/5,6,23,26; 36/14, zum Zeichen, daß alles Heilige, das drinnen vorgebildet wurde, sein Wesen von der Unschuld her habe. Durch Ziegenwolle wird bezeichnet das Letzte oder Auswendigste der Unschuld, das in der Unwissenheit ist, wie sie bei den Heiden sich findet, und die im inneren Sinn die Teppiche der Stiftshütte sind.

Hieraus nun wird klar, welches und welcherlei Wahres des Guten durch die zwei guten Ziegenböcklein, von denen die Mutter Rebecka zu ihrem Sohn Jakob sagte, bezeichnet wird, nämlich das der Unschuld oder Kindheit, zunächst das, welches Esau seinem Vater Jischak bringen sollte, wovon Nr. 3501, 3508; es war zwar nicht dasselbe, aber es erschien anfangs als dasselbe; daher kommt es, daß Jakob dadurch sich als Esau verstellte.

3520. "Und ich will sie machen zu einem feinen Essen deinem Vater, wie er es liebt", 1. Mose 27/9, bedeutet, sie wolle damit Ergötzen bereiten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von feinen Speisen, sofern sie sind Liebliches aus dem Guten, wovon Nr. 3502, hier wird es Ergötzen genannt, weil die Wahrheiten nicht aus dem echt Guten waren, sondern aus dem häuslich Guten: Nr. 3518.

3521. "Und du sollst es bringen deinem Vater, und er möge es essen", 1. Mose 27/10, bedeutet, dem göttlich Guten des göttlich Vernünftigen und Aneignung desselben.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Jischaks hier als des Vaters, sofern er ist das göttlich Gute des göttlich Vernünftigen, wovon früher; und aus der Bedeutung von essen, sofern es ist Aneignung, wovon Nr. 3513. Daß aber das Wahre aus dem häuslich Guten nicht angeeignet wurde, wird aus dem Folgenden erhellen.

3522. "Auf daß er dich segne", 1. Mose 27/10, bedeutet so Verbindung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von segnen, sofern es ist Verbindung, wovon Nr. 3504, 3514.

3523. "Vor seinem Tod", 1. Mose 27/10, bedeutet Auferweckung im Natürlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Todes, sofern er ist Auferweckung, wovon ebenfalls oben: Nr. 3498, 3505; daß im Natürlichen, ist klar.

3524. Vers 11-13: Und Jakob sprach zu Rebecka, seiner Mutter: siehe, Esau mein Bruder ist ein haariger Mann, und ich bin ein glatter Mann. Vielleicht möchte mein Vater mich betasten, und ich wäre in seinen Augen wie ein Betrüger, und würde bringen über mich Fluch und nicht Segen. Da sprach zu ihm seine Mutter: über mich komme der Fluch, mein Sohn, nur höre auf meine Stimme, und geh, hole mir.

"Und Jakob sprach zu Rebecka seiner Mutter" bedeutet das Innewerden des Herrn aus dem göttlich Wahren in betreff des natürlich Wahren;

"siehe, Esau mein Bruder ist ein haariger Mann" bedeutet die Beschaffenheit des natürlich Guten beziehungsweise;

"und ich bin ein glatter Mann" bedeutet die Beschaffenheit des natürlich Wahren beziehungsweise;

"vielleicht möchte mein Vater mich betasten" bedeutet den inwendigsten Grad des Innewerdens;

"und ich wäre in seinen Augen wie ein Betrüger" bedeutet Verwerfung, weil scheinbar gegen die Ordnung;

"und würde bringen über mich Fluch und nicht Segen" bedeutet Scheidung.

"da sprach zu ihm seine Mutter" bedeutet das Innewerden aus dem göttlich Wahren;

"über mich komme der Fluch, mein Sohn" bedeutet keine Scheidung;

"nur höre auf meine Stimme, und geh, hole mir" bedeutet aus der Wirkung.

3525. "Und Jakob sprach zu Rebecka, seiner Mutter", 1. Mose 27/11, bedeutet das Innewerden aus dem göttlich Wahren betreffend das natürlich Wahre.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen in den historischen Teilen des Wortes, sofern es ist innewerden, wovon Nr. 3509; aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, sofern er ist das natürlich Wahre, wovon Nr. 3305; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Rebecka, sofern sie ist das göttlich Wahre des göttlich Vernünftigen des Herrn, wovon Nr. 3012, 3013, 3077. Daß das Innewerden aus dem göttlich Wahren betreffend das natürlich Wahre bezeichnet wird, nicht aus dem natürlich Wahren betreffend das göttlich Wahre, wie es nach dem Buchstabensinn den Anschein hat, hat den Grund, weil alle Wahrnehmung, die das Natürliche hat, aus dem Vernünftigen ist, hier also, weil sie vom Herrn ausgesagt wird, aus dem göttlich Wahren des göttlich Vernünftigen.

3526. "Siehe, Esau, mein Bruder, ist ein haariger Mann", 1. Mose 27/11, bedeutet die Beschaffenheit des natürlich Guten beziehungsweise.

Dies erhellt aus der Bedeutung Esaus, sofern er ist das Gute des Natürlichen, wovon Nr. 3494, 3504; und aus der Bedeutung des haarigen Mannes, sofern er ist die Beschaffenheit desselben, nämlich das Guten.

Daß das Haarige das Natürliche hauptsächlich in Ansehung des Wahren bedeutet, sehe man Nr. 3301, und was nun folgt.

3527. "Und ich bin ein glatter Mann", 1. Mose 27/11, bedeutet die Beschaffenheit des natürlich Wahren beziehungsweise.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, der hier durch ich bezeichnet wird, sofern er ist das Natürliche in Ansehung des Wahren, wovon Nr. 3305; und aus der Bedeutung des glatten Mannes, sofern er ist die Beschaffenheit desselben, wovon im Folgenden.

Ehe man wissen kann, was dieses bedeutet, muß man wissen, was das Haarige und was das Glatte bedeutet. Beim Menschen stellt sich sein Innerliches in einem Bilde dar in seinem Äußerlichen, hauptsächlich im Angesicht und dessen Miene. Sein Inwendigstes erscheint heutzutage nicht, sondern das Inwendige einigermaßen, wenn er nicht von Kind auf gelernt hat sich zu verstellen, denn alsdann nimmt er gleichsam eine andere Gesinnung (animum) an, und infolgedessen zieht er eine andere Miene an, denn die Gesinnung ist es, die aus dem Angesicht zur Erscheinung kommt. Dies haben sich vor anderen die Heuchler aus dem tätigen Leben, somit aus Angewöhnung zu eigen gemacht, und um so mehr, je betrügerischer sie sind. Bei denjenigen, die nicht solcher Art sind, erscheint das vernünftig Gute im Angesicht aus einem gewissen Lebensfeuer, und das vernünftig Wahre aus dem Licht dieses Feuers; dies weiß der Mensch aus einem angeborenen Wissen ohne Nachdenken, denn es ist das Leben seines Geistes in Ansehung des Guten und in Ansehung des Wahren, das sich so äußert; und weil der Mensch ein mit einem Leibe bekleideter Geist ist, so weiß er solches aus dem Innewerden seines Geistes, somit aus sich selbst. Daher kommt es, daß der Mensch zuweilen erregt wird durch die Miene eines anderen, obwohl dies nicht geschieht durch die Miene, sondern durch das Gemüt, das so hervorleuchtet. Das Natürliche aber scheint aus dem Angesicht hervor in einem dunkleren Lebensfeuer und Lebenslichte; hingegen das Körperliche kaum anders als in einer Wärme und Helle, und in deren Zustandsveränderung den Neigungen gemäß.

Weil so das Inwendigere sich auf dem Angesicht hauptsächlich wie in einem Bilde sich offenbart, konnten die Uralten, die himmlische Menschen waren, und gar nicht wußten, was Verstellung sei, und noch weniger, was Heuchelei und Betrug, die Gefühle eines anderen wie in Gestalt sichtbar in seinem Angesicht sehen; darum wurde auch durch Angesicht bezeichnet Wille und Einsicht, oder inwendiges Vernünftiges in Ansehung des Guten und Wahren: Nr. 358, 1999, 2434, und zwar dieses Inwendigere in Ansehung des Guten durch das Blut und seine Röte, und das Inwendigere in Ansehung des Wahren durch die daraus sich ergebende Form und deren Helle. Dagegen aber das inwendiger Natürliche durch dasjenige, was daraus hervorwächst, wie es die Haare und die Schuppen der Haut sind, nämlich was aus dem Natürlichen kommt in Ansehung des Guten durch die Haare, und was aus dem Natürlichen in Ansehung des Wahren durch die Schuppen; demzufolge wurden diejenigen, die im natürlich Guten gewesen waren, haarige Männer, die aber im natürlich Wahren, glatte Männer genannt.

Hieraus kann erhellen, was durch diese Worte: "Esau, mein Bruder, ist ein haariger Mann, und ich bin ein glatter Mann", im inneren Sinn bezeichnet wird, nämlich die Beschaffenheit des natürlich Guten beziehungsweise, und die Beschaffenheit des natürlich Wahren beziehungsweise. Hieraus wird auch klar, was Esau vorbildet, nämlich das Gute des Natürlichen; denn Esau wurde er benannt vom Haarigen: 1. Mose 25/25, und Edom vom Roten: 1. Mose 25/30. Der Berg Seir, wo er wohnte, bedeutet auch so etwas, nämlich das Behaarte (comosum); und weil das war auch ein Berg, durch den man zum Seir hinaufkam, welcher der kahle oder glatte Berg hieß, wovon Jos.11/17; 12/7; das war auch ein Vorbild des Wahren, das zum Guten aufsteigt.

Daß das Haarige gesagt wird vom Guten und daher Wahren, und auch im entgegengesetzten Sinn vom Bösen und daher Falschen, ist Nr. 3301 gezeigt worden. Daß aber das Glatte gesagt wird vom Wahren, und im entgegengesetzten Sinn vom Falschen, wird auch klar aus folgenden Stellen im Wort bei

Jes.57/5,6: "Entbrennend bei den Göttern unter allem grünen Baum, im Glatten des Tales dein Teil": wo entbrennen gesagt wird vom Bösen, Glattes des Tales vom Falschen.

Jes.41/7: "Es stärkt der Schmied den Gießer, den der glatt macht den Hammer mit dem Schläger des Ambosses, sprechend zum Gefüge, das ist gut": wo der Schmied stärkt den Gießer gesagt wird vom Bösen, der glatt macht den Hammer, vom Falschen.

Ps.55/22: "Glatt machen sie wie Butter deinen Mund, wenn sich (feindlich) nahet sein Herz, weicher sind ihre Worte als Öl": wo glatter Mund oder das Schmeichelhafte vom Falschen, das Herz und daher Weiches vom Bösen.

Ps.5/10: "Ein offenes Grab ist ihre Kehle, mit ihrer Zunge reden sie Glattes": ein offenes Grab die Kehle vom Bösen; Zunge, die Glattes redet, vom Falschen.

Luk.3/4: "Jedes Tal soll gefüllt werden, und jeder Berg und Hügel soll erniedrigt werden; und es soll das Krumme werden zum Geraden, und das Rauhe zu ebenen Wegen": Tal für das Niedrige: Nr. 1723, 3417; Berg und Hügel für das Erhabene: Nr. 1691; das Krumme zum Geraden, soviel als das Unwissenheitsböse zum Guten, denn die Länge, und was der Länge angehört, wird vom Guten gesagt: Nr. 1613; das Rauhe zu ebenen Wegen, soviel als das Falsche aus Unwissenheit zu Wahrem; daß Weg gesagt wird vom Wahren: Nr. 627, 2333.

3528. "Vielleicht möchte mein Vater mich betasten", 1. Mose 27/12, bedeutet den innersten Grad des Innewerdens.

Dies erhellt aus der Bedeutung von betasten und fühlen, sofern es ist das Innerste und Ganze des Innewerdens; und aus der Bedeutung des Vaters, sofern er ist das Gute, hier das Göttliche, weil vom Herrn gehandelt wird.

Daß "betasten" das Innerste und Ganze des Innewerdens ist, kommt daher, weil alles Gefühl sich auf den Tastsinn bezieht, und dasselbe stammt her und hat sein Dasein vom Innewerden; denn das Gefühl ist nichts anderes als ein äußeres Innewerden, und das Innewerden nichts anderes als ein inneres Gefühl. Was das Innewerden oder die Wahrnehmung (quid perceptione seu perceptio) sei, siehe Nr. 104, 371, 495, 503, 521, 536, 1383-1398, 1616, 1919, 2145, 2171, 2831. Außerdem bezieht sich alles Gefühl und alles Innewerden, das so verschiedenartig erscheint, auf einen einzigen allgemeinen und allumfassenden Sinn, nämlich auf den Tastsinn. Die verschiedenen Sinnestätigkeiten, als der Geschmack, Geruch, das Gehör und das Gesicht, welches die äußeren Sinne sind, sind nur die Gattungen desselben, die aus dem inneren Gefühl, d.h. aus dem Innewerden entspringen. Dies kann durch manche Erfahrung bestätigt werden, aber hiervon, aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, an seinem Orte. Hieraus wird klar, daß betasten im inneren Sinn das Innerste und Ganze des Innewerdens ist.

Außerdem hat alles Innewerden, das ein inneres Gefühl ist, sein Dasein aus dem Guten, nicht aber aus dem Wahren, sondern vom Guten durch das Wahre. Denn das göttliche Leben des Herrn fließt in das Gute ein, und durch dasselbe in das Wahre, und so bildet es das Innewerden. Hieraus kann erhellen, was bedeutet, "wenn mich mein Vater betasten würde", nämlich das Innerste und Ganze des Innewerdens vom Guten, somit vom Göttlichen des Herrn her.

3529. "Und ich wäre in seinen Augen wie ein Betrüger", 1. Mose 27/12, bedeutet Verwerfung, weil scheinbar gegen die Ordnung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "sein in seinen Augen", sofern es bezeichnet, wahrgenommen werden, wie beschaffen einer ist; denn durch das Auge wird bezeichnet die Wahrnehmung des inneren Gesichts: Nr. 212, 2701, 2789, 2829, 3198, 3202; und aus der Bedeutung des Betrügers, soviel als gegen die Ordnung, hier scheinbar; alle Verführung ist nichts anderes; die Folge davon würde Verwerfung sein. Was aber bezeichnet wird durch scheinbar gegen die Ordnung, wird aus dem Folgenden klar werden.

3530. "Und würde bringen über mich Fluch und nicht Segen", 1. Mose 27/12, bedeutet Scheidung.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Fluchs, sofern er ist Scheidung oder Abwendung vom Guten, wovon Nr. 245, 379, 1423; und aus der Bedeutung des Segens, sofern er ist Verbindung mit dem Guten, wovon Nr. 3504, 3514.

3531. "Da sprach zu ihm seine Mutter", 1. Mose 27/13, bedeutet das Innewerden aus dem göttlich Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, sofern es ist innewerden, wovon früher öfters; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Rebecka, hier als Mutter, sofern sie bezeichnet das göttlich Wahre des göttlich Vernünftigen des Herrn, wovon Nr. 3012, 3013.

3532. "Über mich komme der Fluch, mein Sohn", 1. Mose 27/13, bedeutet keine Scheidung (wird eintreten).

Dies erhellt aus der Bedeutung des Fluchs, sofern er ist Scheidung, wovon Nr. 3530; und weil das Innewerden aus dem Göttlichen war: Nr. 3531, bedeutet es, daß keine Scheidung erfolgen werde.

3533. "Höre nur auf meine Stimme, und geh, hole mir", 1. Mose 27/13, bedeutet aus der Wirkung.

Dies kann erhellen aus der Bedeutung von hören auf die Stimme, sofern es ist gehorchen; und aus der von gehen, mir holen, sofern es ist tun; und weil dies zum Natürlichen in Ansehung des Wahren, das durch Jakob vorgebildet worden, gesagt wurde, vom Vernünftigen in Ansehung des Wahren, hier dem Göttlichen, das durch Rebecka vorgebildet wurde, so wird nichts anderes bezeichnet, als "aus der Wirkung"; denn das Natürliche erkennt aus der Wirkung, dagegen das Vernünftige aus der Ursache.

3534. Vers 14-17: Und er ging, und holte, und brachte seiner Mutter, und seine Mutter machte ein feines Essen, wie es sein Vater liebte. Und Rebecka nahm die Kleider Esaus ihres größeren Sohnes, die werten, die bei ihr im Hause waren, und zog sie an Jakob ihrem kleineren Sohne. Und die Felle der Ziegenböcklein ließ sie anziehen über seine Hände, und über die Glätte seines Halses. Und gab das feine Essen und Brot, was sie machte, in die Hand Jakobs ihres Sohnes.

"Und er ging, und holte, und brachte seiner Mutter" bedeutet den Zustand des Gehorsams des natürlich Wahren;

"und seine Mutter machte ein feines Essen, wie es sein Vater liebte" bedeutet Ergötzliches, nicht aber Wünschenswertes;

"und Rebecka nahm die Kleider Esaus ihres größeren Sohnes, die werten" bedeutet die echten Wahrheiten des Guten;

"die bei ihr im Hause waren" bedeutet die aus dem göttlich Guten durch das göttlich Wahre des göttlich Vernünftigen (einfließen);

"und zog sie an Jakob ihrem kleineren Sohne" bedeutet die Neigung zum Wahren, oder das Leben des Guten aus dem Wahren.

"und die Felle der Ziegenböcklein ließ sie anziehen" bedeutet die äußeren Wahrheiten des häuslich Guten;

"über seine Hände" bedeutet gemäß der Fähigkeit aufzunehmen;

"und über die Glätte seines Halses" bedeutet, daß nicht erscheinen möchte ein Wahres, das trennt.

"und gab das feine Essen" bedeutet Ergötzliches daher;

"und Brot" bedeutet das Gute daher;

"was sie machte" bedeutet, das vom göttlich Wahren stammte;

"in die Hand Jakobs ihres Sohnes" bedeutet, daß die Neigung zum natürlich Wahren so beschaffen war.

3535. "Und er ging und holte, und brachte seiner Mutter", 1. Mose 27/14, bedeutet den Zustand des Gehorsams des natürlich Wahren.

Dies kann aus dem erhellen, was Nr. 3533 gesagt wurde, somit ohne weitere Erklärung.

3536. "Und seine Mutter machte ein feines Essen, wie es sein Vater liebte", 1. Mose 27/14, bedeutet Ergötzliches, nicht aber Wünschenswertes.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Rebecka, die hier die Mutter, sofern sie ist das göttlich Vernünftige in Ansehung des Wahren; und aus der Bedeutung der feinen Speise, sofern sie bezeichnet Liebliches, das dem Wahren angehört, wovon Nr. 3502.

Daß hier Ergötzliches nicht Wünschenswertes bezeichnet wird, kommt daher, weil es nicht aus der Jagd Esaus, d.h. aus dem Wahren des echten Guten: Nr. 3501, sondern aus den Ziegenböcklein, die von der Herde genommen wurden, d.h. aus dem Wahren des häuslich Guten: Nr. 3518, 3519; wie sich dies verhält, kann aus demjenigen erhellen, was Nr. 3502, 3512, 3518, 3519 gesagt wurde.

3537. "Und Rebecka nahm die Kleider Esaus, ihres größeren Sohnes, die werten", 1. Mose 27/15, bedeutet die echten Wahrheiten des Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung der werten Kleider, sofern es sind echte Wahrheiten. Daß Kleider sind beziehungsweise niedere Wahrheiten, sehe man Nr. 2576; werte sind echte, weil des echten natürlich Guten, das durch Esau den größeren Sohn vorgebildet wird: Nr. 3300, 3302, 3322, 3494, 3504, 3527.

3538. "Die bei ihr im Hause (waren)", 1. Mose 27/15, bedeutet die aus dem göttlich Guten durch das göttlich Wahre des göttlich Vernünftigen herstammen.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Rebecka, die hier durch "ihr" bezeichnet wird, sofern sie ist das göttlich Wahre des göttlich Vernünftigen, wovon früher; und aus der Bedeutung des Hauses, sofern es hier ist das göttlich Gute, weil es gesagt wird vom Herrn.

Daß das Haus das Gute ist, sehe man Nr. 710, 2233, 2234, 2559, 3128; daß dies bezeichnet wird durch die Worte: "die bei ihr im Hause", hat den Grund, weil durch das Haus bezeichnet wird das Vernünftige, sowohl in Ansehung des Guten als in Ansehung des Wahren, oder was gleich, sowohl in Ansehung des Wollens, denn dieses ist Sache des Guten, als in Ansehung des Verstandes, denn dieses ist Sache des Wahren. Wann das Vernünftige aus dem Wollen oder dem Guten handelt durch das Verständige oder Wahre, dann wird das vernünftige Gemüt genannt " ein Haus"; daher wird auch der Himmel selbst genannt das Haus Gottes; weil dort nichts als das Gute und Wahre ist, und das Gute durch das mit ihm vereinigte oder verbundene Wahre handelt.

Dies wird auch vorgebildet in den Ehen zwischen Gatte und Gattin, die " ein Haus" zusammen bilden, aus dem Grund, weil die eheliche Liebe ihr Dasein hat von der göttlichen Ehe des Guten und Wahren: Nr. 2728, 2729, 3132; und beide einen Willen haben aus dem Guten, aber mit Unterschied, je nachdem das Gute sich verhält zu seinem Wahren. Daher wird auch durch den Ehemann bezeichnet das Gute, und durch die Gattin das Wahre; denn wenn es ein Haus ist, dann ist das Gute Alles darin, und das Wahre, weil es dem Guten angehört, ist auch gut.

Daß gesagt wird, "bei ihr im Hause", nicht bei ihm oder bei ihnen, kommt daher, weil vom Zustand der Verbindung des Wahren und Guten, oder von dem Zustand, ehe es völlig vereinigt oder verbunden ist, gehandelt wird. Über welchen Zustand im Folgenden (gehandelt wird).

3539. "Und zog sie an Jakob ihrem kleineren Sohn", 1. Mose 27/15, bedeutet die Neigung zum Wahren oder das Leben des Guten aus dem Wahren.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Rebecka, sofern sie ist das göttlich Wahre des göttlich Vernünftigen; aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, sofern er ist das göttlich Wahre des göttlich Natürlichen; und aus der Bedeutung von anziehen, sofern es hier ist mitteilen, und einpflanzen, nämlich die Wahrheiten des Guten, die durch die Kleider Esaus: Nr. 3537 bezeichnet werden, somit die Neigung zum natürlich Wahren, die hier das gleiche ist, was das Leben des Guten aus dem Wahren.

Wie dies zu verstehen sei, kann man wissen aus demjenigen, was Nr. 3518 gesagt wurde. Weil es aber solches ist, was heutigen Tages ganz unbekannt, so darf ebendasselbe noch weiter einigermaßen faßlich erklärt werden:

Es wird in diesem Kapitel gehandelt vom Herrn, wie Er Sein Natürliches göttlich machte; und in vorbildlichem Sinn von der Wiedergeburt des Menschen in Ansehung seines Natürlichen, man sehe Nr. 3490.

Mit dem Menschen verhält es sich so: die Wiedergeburt hat zum Zweck, daß der Mensch neu werden soll in Ansehung seines inwendigen Menschen, somit in Ansehung der Seele oder des Geistes. Aber neu- oder wiedergeboren werden kann der Mensch nicht in Ansehung desselben, wenn er es nicht auch wird in Ansehung des Auswendigen. Denn obwohl der Mensch nach dem Tod ein Geist wird, so hat er doch bei sich im anderen Leben dasjenige, was seinem äußeren Menschen angehört, nämlich natürliche Neigungen und auch Lehren, ebenso Wißtümliches, mit einem Wort, alles was dem auswendigen oder natürlichen Gedächtnis angehört, man sehe Nr. 2473 bis 2483; denn dieses sind die Grundlagen, auf denen sein Inwendigeres ruht. Wie nun diese disponiert (empfänglich) sind, von solcher Art wird das Inwendigere, wenn es einfließt, denn eben hier wird es modifiziert (verändern, umwandeln), hieraus wird klar, daß der Mensch nicht nur wiedergeboren oder neu werden muß in betreff des inwendigen oder vernünftigen Menschen, sondern auch in betreff des auswendigen oder natürlichen; und würde das nicht geschehen, so fände keine Entsprechung statt. Daß eine Entsprechung ist zwischen dem inwendigen Menschen und dessen geistigen Dingen, und dem auswendigen und dessen natürlichen Dingen, sehe man Nr. 2971, 2987, 2989, 2990, 3002, 3493.

Der Zustand der Wiedergeburt des Menschen wird in vorbildlichem Sinn in 1. Mose Kapitel 27 durch Esau und Jakob beschrieben; und hier, wie beschaffen sein erster (Zustand) ist, nämlich wenn der Mensch wiedergeboren wird, oder ehe er wiedergeboren ist; denn dieser Zustand ist der ganz umgekehrte im Vergleich mit demjenigen Zustand, in dem der Mensch ist, wenn er wiedergeboren ist. Denn in jenem Zustand, nämlich wenn der Mensch wiedergeboren wird, oder ehe er wiedergeboren ist, spielt das Verständige, das Sache des Wahren ist, scheinbar die erste Rolle, hingegen wenn er wiedergeboren ist, dann das Wollende (Willensvermögen), das Sache des Guten ist.

Daß das Verständige, das Sache des Wahren ist, scheinbar die erste Rolle spielt im ersten Zustand, wurde vorgebildet durch Jakob, sofern er die Erstgeburt Esaus sich zueignete, man sehe Nr. 3325, 3336. Sodann durch den Segen, von dem hier gehandelt wird; und daß der Zustand ein ganz umgekehrter ist, wird vorgebildet dadurch, daß Jakob sich fälschlich für Esau ausgab, daß er nämlich mit den Kleidern Esaus angetan ward, und mit den Fellen von Ziegenböcklein; denn in diesem Zustand fließt und wirkt das vernünftig Wahre, das noch nicht so verbunden ist mit dem vernünftig Guten, oder was gleich, der Verstand, der noch nicht so verbunden ist mit dem Willen, solchergestalt in das Natürliche ein, und bringt das, was dort ist, solcherweise in eine umgekehrte Ordnung.

Dies kann auch aus mehrerer Erfahrung erhellen, hauptsächlich aus dieser, daß der Mensch mit dem Verstand wahrnehmen und das Natürliche daher mehreres wissen kann, was gut und wahr ist, aber der Wille doch noch nicht danach tun kann; wie zum Beispiel, daß die Liebe und Liebtätigkeit die Hauptsache beim Menschen sei: dieses kann das Verstandesvermögen des Menschen sehen und begründen, aber ehe der Mensch wiedergeboren ist, kann es das Willensvermögen nicht anerkennen. Auch solche, die in gar keiner Liebe zum Herrn, und in keiner Liebtätigkeit gegen den Nächsten sind, begreifen dieses wohl; ebenso, daß die Liebe das eigentliche Leben des Menschen, und daß das Leben so beschaffen sei wie die Liebe; wie auch daß alles Angenehme und alles Wonnigliche aus der Liebe sei; folglich alle Freude und alle Seligkeit; und ebendaher auch, daß wie die Liebe beschaffen, so die Freude und so die Seligkeit beschaffen sei; auch das kann der Mensch aus dem Verstand heraus begreifen, obwohl der Wille nicht übereinstimmt, oder gar auf die Gegenseite tritt.

Ferner, daß das seligste Leben aus der Liebe zum Herrn und aus der Liebe gegen den Nächsten sei, weil das Göttliche Selbst in dasselbe einfließt; und umgekehrt, daß das unseligste Leben aus der Selbstliebe und Weltliebe sei, weil die Hölle in dasselbe einfließt. Daher kann es auch dem Verstand wohl begreiflich vorkommen, nicht aber dem Willen, daß die Liebe zum Herrn das Leben des Himmels sei, und daß die gegenseitige Liebe die Seele aus jenem Leben sei. Insoweit deshalb der Mensch nicht aus einem Willensleben denkt, und nicht daraus über sein Leben sich besinnt, insoweit wird er nur mit dem Verstand inne; aber insoweit er es nicht aus dem Leben seines (Willens) denkt, insoweit wird er es nicht inne, verleugnet es vielmehr.

Auch kann es dem Verstand klar einleuchten, daß die Demut es ist, in die beim Menschen das Göttliche einfließen kann, aus dem Grunde, weil in diesem Zustand die Triebe der Selbst- und Weltliebe entfernt werden, folglich das Höllische, was (jenen Einfluß) hindert. Aber doch kann der Mensch in der Demut des Herzens nicht sein, solange der Wille nicht neu, und diesem der Verstand vereinigt ist. Ja in dem Maße als der Mensch im Leben des Bösen ist, d.h. inwieweit sein Wille aufs Böse geht, kann er dies nicht; insoweit ist es ihm dunkel, und leugnet er es auch. Ferner kann auch der Mensch mit dem Verstand begreifen, daß die Demut des Menschen nicht ihren Grund habe in der Liebe zur Herrlichkeit beim Herrn, sondern in der göttlichen Liebe, weil der Herr nur so mit dem Guten und Wahren einfließen, und den Menschen glücklich und selig machen kann; in dem Maße dagegen, als der Wille um Rat gefragt wird, wird diese Wahrheit verdunkelt. Ebenso verhält es sich in sehr vielen anderen Dingen.

Dieses Vermögen nämlich, daß er verstehen kann, was gut und wahr ist, obwohl er es nicht will, ist dem Menschen gegeben, daß er gebessert und wiedergeboren werden kann; ebendarum ist jenes Vermögen sowohl bei den Bösen, als bei den Guten, ja bei den Bösen zuweilen schärfer, aber mit dem Unterschied, daß bei den Bösen keine Neigung zum Wahren um des Lebens willen, d.h. um des Guten des Lebens aus dem Wahren willen ist, weshalb sie auch nicht gebessert werden können. Hingegen bei den Guten ist eine Neigung zum Wahren um des Lebens, d.h. um des Guten des Lebens willen, und deshalb können diese gebessert werden. Aber der erste Zustand ihrer Besserung ist so, daß es ihnen scheint, das Wahre der Lehre sei an erster Stelle, und das Gute des Lebens an zweiter, denn aus dem Wahren heraus tun sie das Gute; dagegen ihr zweiter Zustand ist, daß das Gute des Lebens an erster Stelle ist, und das Wahre der Lehre an zweiter, denn alsdann tun sie aus dem Guten das Gute, d.h. aus dem Wollen des Guten; und wenn dies geschieht, dann ist, weil der Wille mit dem Verstand wie durch eine Ehe verbunden ist, der Mensch wiedergeboren.

Von diesen zwei Zuständen wird in dem, was über Esau und Jakob gesagt ist, im inneren Sinn gehandelt.

3540. "Und die Felle der Ziegenböcklein ließ sie anziehen", 1. Mose 27/16, bedeutet die äußeren Wahrheiten des häuslich Guten (d.h. des Guten im Familienleben).

Dies erhellt aus der Bedeutung der Felle, sofern sie sind Äußeres, worüber im Folgenden; und aus der Bedeutung der Ziegenböcklein, weil sie von der Herde sind, die zum Haus gehört, sofern sie Wahrheiten des häuslich Guten bezeichnen, wovon Nr. 3518, 3519, dort wird auch klar, was das häuslich Gute und was die Wahrheiten aus demselben sind.

Ein jedes Gute hat seine Wahrheiten, und ein jedes Wahre hat sein Gutes, und solches muß miteinander verbunden sein, auf daß es etwas sei.

Daß die Felle Äußeres bedeuten, ist, weil die Felle das Auswendigste eines Tieres sind, worin dessen Inwendigeres sich begrenzt, ebenso wie die Haut und die Häutchen beim Menschen. Dies hat seine Bedeutung von dem Vorbilde im anderen Leben, dort gibt es solche, die zum Gebiet der Haut gerechnet werden, von denen, wenn vom Größten Menschen gehandelt wird, durch die göttliche Barmherzigkeit des Herrn, am Ende der folgenden Kapitel gehandelt werden soll, und diese sind es, die bloß im äußeren Guten und dessen Wahrheiten sind. Daher bedeutet Haut und Fell das Äußere.

Was auch klar wird aus dem Worte bei Jerem.13/22,23: "Um der Menge willen deiner Missetat sind aufgedeckt deine Säume, verletzt deine Fersen; wird auch ein Mohr wandeln seine Haut, und ein Parder seine Flecken? könnet ihr auch Gutes tun, die ihr gelehrt seid Böses zu tun?": hier sind die Säume äußere Wahrheiten, die Fersen äußerstes Gutes; daß die Fersen und Schuhe das unterste Natürliche bezeichnen, sehe man Nr. 259, 1748; und weil jenes Wahre und Gute aus dem Bösen ist, wird es verglichen einem Mohren oder Schwarzen und seinem Felle, dann einem Parder und seinen Flecken.

2. Mose 22/25,26: "Wenn du zum Pfande pfändest das Kleid deines Genossen, sollst du, ehe die Sonne untergeht, es ihm wieder zurückgeben, denn dieses ist seine Decke allein, dieses sein Kleid statt des Felles, in dem er liegen soll".

Wie alle Gesetze, auch die bürgerlichen und gerichtlichen, die im Wort sind, Entsprechung haben mit den Gesetzen des Guten und Wahren, die im Himmel (gelten), und aus ihm gegeben sind, so auch dieses; denn sonst wüßte man gar nicht, warum sie das verpfändete Kleid, ehe die Sonne untergeht, zurückgeben sollten, und warum gesagt wird, sein Kleid sei statt des Fells, in dem er liegen soll. Die Entsprechung wird klar aus dem inneren Sinn, welcher ist, daß man die Genossen nicht bringen soll um die äußeren Wahrheiten, welche sind Lehren, nach denen sie leben, und Gebräuche. Daß das Kleid solche Wahrheiten sind, sehe man Nr. 297, 1073, 2576; die Sonne aber ist das Gute der Liebe oder des Lebens, das daher stammt: Nr. 1529, 1530, 2441, 2495; daß dieses nicht zugrunde gehen soll, wird bezeichnet dadurch, daß man es, "ehe die Sonne untergeht", zurückgeben sollte; und weil jenes das Äußere des Inwendigeren ist, oder die Ausläufer desselben, so wird gesagt, das Kleid sei statt des Felles, worin er liegen soll.

Weil die Felle Äußeres bedeuteten, wurde befohlen, daß die Decke des Zeltes sein sollten Felle von rötlichen Widdern, und darüber Dachsfelle: 2. Mose 26/14; denn das Zelt war das Vorbild der drei Himmel, somit des Himmlischen und Geistigen, was zum Reich des Herrn gehört. Die Teppiche umher bildeten vor Natürliches, welches ist Äußeres: Nr. 3478, welches sind die Widderfelle und Dachsfelle; und weil das Äußere es ist, was das Innere bedeckt, oder das Natürliche, was das Geistige und Himmlische (bedeckt), wie der Leib seine Seele, darum wurde jenes befohlen.

Ebenso, daß Aharon und seine Söhne, wenn das Lager weiterzog, mit dem Vorhang der Decke die Lade des Zeugnisses bedecken sollten, und auf dieselbe tun als Überdecke ein Dachsfell; und auf den Tisch, und was darauf, ausbreiten ein Tuch von doppelt gefärbten Scharlach, und es überdecken als mit einer Überdecke, mit einem Dachsfell. Ebenso sollten sie den Leuchter und alle seine Geräte unter eine Überdecke von Dachsfell tun; ferner alle Geräte des Dienstes sollten sie tun unter ein Tuch von Hyazinthfarbe, und sie überdecken als mit einer Überdecke, mit einem Dachsfell": 4. Mose 4/5,6,8,10-12. Jeder, der heilig vom Worte denkt, kann wissen, daß göttliche Dinge durch jenes alles vorgebildet wurde; und wie durch die Lade, durch den Tisch, durch den Leuchter und die Geräte des Dienstes, auch durch die Decken von doppelt gefärbtem Scharlach, und Hyazinthfarbigem, dann durch die Überdecken von Dachsfell, und daß durch dieses vorgebildet wurde Göttliches, das im Äußeren ist.

Weil die Propheten vorbildeten die Lehrenden, und daher die Lehre des Guten und Wahren aus dem Wort: Nr. 2534, und Elias das Wort selbst: Nr. 2762, ebenso Johannes, der deswegen heißt Elias, der kommen sollte: Matth.17/10-13; deswegen, um das Wort vorzubilden, wie es in der äußeren Form, d.h. im Buchstaben beschaffen ist, war Elias "mit einem Gürtel von Fell begürtet an seinen Lenden": 2.Kön.1/8; und Johannes "hatte einen Anzug von Kamelhaaren und einen Gürtel von Fell um seine Lende": Matth.3/4.

Weil Fell und Haut Äußeres bedeutete, welches das Natürliche ist im Verhältnis zum Geistigen und Himmlischen, und in der Alten Kirche gebräuchlich war, durch Bezeichnungen zu reden und zu schreiben, darum bedeutet auch bei Hiob, das ein Buch der Alten Kirche ist, Fell und Haut ebendasselbe, wie aus einigen Stellen bei ihm erhellen kann, und auch aus folgender:

Hiob 19/25,26: "Ich weiß meinen Erlöser, er lebet, und das Letzte wird über den Staub sich erheben, und hernach wird dieses mit meiner Haut umgeben werden, und aus meinem Fleisch werde ich Gott sehen": mit Haut umgeben werden für das Natürliche, wie es der Mensch nach dem Tod bei sich hat, wovon Nr. 3539; aus dem Fleisch Gott sehen heißt, aus dem lebendig gemachten Eigenen; daß dieses das Fleisch ist, sehe man Nr. 148, 149, 780.

Daß das Buch Hiob ein Buch der Alten Kirche ist, wird klar aus der vorbildlichen und bezeichnenden Schreibart darin, aber es gehört nicht unter jene Bücher, die das Gesetz und die Propheten genannt werden, aus dem Grund, weil es keinen inneren Sinn hat, der allein vom Herrn und Seinem Reiche handelt. Denn dieses allein ist es, was zu einem Buch des echten Wortes macht.

3541. "Über seine Hände", 1. Mose 27/16, bedeutet gemäß der Fähigkeit aufzunehmen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Hand, sofern sie ist Kraft, wovon Nr. 878, 3091, somit die Fähigkeit aufzunehmen.

3542. "Und über die Glätte seines Halses", 1. Mose 27/16, bedeutet, auf daß nicht erscheinen möchte ein Wahres, das trennt.

Dies erhellt aus dem Prädikat des Glatten oder der Glattheit, sofern es dem Wahren beigelegt wird, wovon Nr. 3527, und aus der Bedeutung des Halses, sofern er bezeichnet das Verbindende, worüber im Folgenden. Hier also, weil es eine Scheinbarkeit war, bedeutet "über die Glattheit seines Halses", daß nicht erscheinen möchte ein trennendes Wahres.

Wie sich dies verhält, kann aus demjenigen erhellen, was Nr. 3539 gesagt und gezeigt wurde, daß nämlich dasjenige Gute und dasjenige Wahre, das aus dem Verstand und nicht zugleich aus dem Willen herkommt, nicht gut und nicht wahr ist, mag es auch immerhin in der äußeren Form so erscheinen, und wenn der Wille dem Bösen angehört, so trennt das Gute und das Wahre, und verbindet nicht. Dagegen wenn einiger Wille zum Guten da ist, dann trennen sie nicht, sondern verbinden, obwohl sie in umgekehrte Ordnung gestellt sind, denn durch sie wird der Mensch wiedergeboren; und weil sie so gestellt zuerst zur Wiedergeburt des Menschen dienen, wird gesagt, daß so das trennende Wahre nicht erscheinen sollte. Aber hierüber im Folgenden mehreres.

Daß der Hals das Verbindende bedeutet, kommt daher, weil das Obere beim Menschen, das zum Haupt gehört, mit seinem Unteren, das zum Leib gehört, miteinander Gemeinschaft hat durch den Hals, der dazwischen sich befindet. Daher kommt es, daß sowohl der Einfluß, als die Gemeinschaft, folglich Verbindung durch jenes Vermittelnde bezeichnet wird; dies wird noch besser erhellen können aus den Entsprechungen des Größten Menschen mit demjenigen, was dem menschlichen Leib angehört, worüber an dem Ende der Kapitel.

Das gleiche wird daher durch den Hals im Wort bezeichnet, wie bei Jes.30/28: "Sein Geist ist wie ein überflutender Strom, bis an den Hals wird er zweiteilen": hier steht überflutender Strom für das Falsche, das so überfließt; an den Hals zweiteilen für abschließen und unterbrechen die Gemeinschaft und daher Verbindung des Oberen mit dem Unteren, die abgeschlossen und unterbrochen wird, wenn das geistig Gute und Wahre nicht aufgenommen wird.

Hab.3/13: "Du hast zerschlagen das Haupt vom Hause des Gottlosen, entblößend den Grund bis an den Hals": schlagen das Haupt vom Haus des Gottlosen für zerstören die Grundsätze des Falschen; entblößend den Grund bis an den Hals, für so unterbrechend die Verbindung.

Jerem.Klagel.1/14: "Die verflochtenen Übertretungen sind gestiegen über meinen Hals, er hat gestoßen meine Kräfte, gegeben hat mich Gott in die Hände, ich kann nicht wieder aufstehen": die verflochtenen Übertretungen sind gestiegen über meinen Hals, bedeutet, Falsches gegen das Innere oder Vernünftige zu.

Weil durch den Hals jene Gemeinschaft und Verbindung bezeichnet wurde, darum ist durch die Fesseln des Halses bezeichnet worden die Unterbrechung, folglich Verödung des Wahren, die dann vorhanden ist, wenn das Geistige, das fortwährend einfließt vom Herrn, nicht mehr zugelassen wird in das Vernünftige des Menschen, und infolgedessen auch nicht in sein Natürliches. Diese Unterbrechung oder Verödung ist es, die vorgebildet wird bei

Jerem.27/2,3,8,11: "Dadurch daß er sich machen sollte Fesseln und Joche, und sie tun auf seinen Hals, und schicken sollte zu den Völkern, und sagen, sie sollten dienen Nebukadnezar, dem Könige Babels, und die nicht übergeben würden ihren Hals unter sein Joch, sollten mit Schwert, Hunger und Pest heimgesucht werden; die aber untergeben würden ihren Hals, sollten in dem Lande gelassen werden": den Hals geben unter das Joch des Königs von Babel und ihm dienen, bedeutet verödet werden in Ansehung des Wahren und verwüstet werden in Ansehung des Guten. Daß Babel es ist, das verwüstet, sehe man Nr. 1327 E; und daß sie verwüstet werden, damit das Heilige nicht entweiht werden möchte: Nr. 301, 302, 303, 1327, 1328, 2426, 3398, 3399, 3402; und weil man, wenn der Einfluß des Guten und Wahren unterbrochen ist, dem Bösen und Falschen dient, darum bedeutet auch "geben den Hals unter das Joch": dienen.

Jerem.28/11: "Es sprach Jehovah: Ich will zerbrechen des Joch Nebukadnezars, des Königs von Babel, binnen zwei Jahren von Tagen, herab vom Halse aller Völkerschaften": bedeutet, sie sollen von der Verwüstung befreit werden.

Jes.52/2: "Schüttle dich ab vom Staube, steh auf, sitze, Jerusalem; öffne die Fesseln deines Halses, du gefangene Tochter Zions": öffne die Fesseln des Halses, bedeutet zulassen und aufnehmen das Gute und Wahre.

Micha 2/3: "Siehe, Ich denke auf Böses über diese Familie, aus dem ihr nicht herausziehen werdet eure Hälse, und werdet nicht aufrecht gehen, weil dies die Zeit des Bösen ist": aus dem Bösen nicht herausziehen die Hälse, bedeutet nicht zulassen das Wahre; nicht aufrecht gehen bedeutet, auf solche Weise nicht schauen auf das Obere oder das, was des Himmels ist: Nr. 248.

3543. "Und sie gab das feine Essen", 1. Mose 27/17, bedeutet Ergötzliches daher.

Dies erhellt aus der Bedeutung des feinen Essens, sofern es ist Liebliches; sodann Ergötzliches, wovon Nr. 3502, 3536.

3544. "Und Brot", 1. Mose 27/17, bedeutet das Gute daher.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Brotes, sofern es ist das Gute, wovon Nr. 276, 680, 1798, 2165, 2177, 3464, 3478.

3545. "Was sie machte", 1. Mose 27/17, bedeutet, das vom Göttlichen.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Rebecka, sofern sie bezeichnet das göttlich Wahre des göttlich Vernünftigen des Herrn; und weil von Rebecka gesagt wird, daß sie es gemacht habe, so wird bezeichnet, es sei aus dem Göttlichen.

3546. "In die Hand Jakobs ihres Sohnes", 1. Mose 27/17, bedeutet, so beschaffen war die Neigung des natürlich Wahren.

Dies erhellt daraus, daß dies der Schluß des Vorhergehenden ist, und damals Jakob so beschaffen war, durch den das natürlich Wahre vorgebildet wird: Nr. 3305, 3509, 3525, daß er nämlich bekleidet an Händen und am Hals mit den Fellen der Ziegenböcklein, in der Hand das feine Essen hatte, um es seinem Vater Jischak zu bringen.

3547. Vers 18-20: Und er kam zu seinem Vater, und sprach: Mein Vater! Und er sprach: siehe, hier bin ich, wer bist du mein Sohn? Und Jakob sprach zu seinem Vater: ich bin Esau, dein Erstgeborener, ich habe getan, wie du zu mir geredet hast, stehe doch auf, sitze, und iß von meiner Jagd, auf daß mich segne deine Seele. Und Jischak sprach zu seinem Sohn: Wie hast du so eilig gefunden, mein Sohn? Und er sprach: Weil Jehovah, Dein Gott, hat entgegenkommen lassen meinem Angesicht.

"Und er kam zu seinem Vater, und sprach: Mein Vater! Und er sprach: siehe, hier bin ich, wer bist du mein Sohn?" bedeutet den Zustand des Innewerdens infolge der Gegenwart jenes Wahren.

"und Jakob sprach zu seinem Vater" bedeutet die Wahrnehmung des natürlich Wahren;

"ich bin Esau, dein Erstgeborener" bedeutet, daß es glaubte, es sei selbst das natürlich Gute;

"ich habe getan, wie du zu mir geredet hast" bedeutet den Gehorsam;

"stehe doch auf, sitze, und iß von meiner Jagd" bedeutet das Wahre der Neigung zu solchem Guten;

"auf daß mich segne deine Seele" bedeutet die Verbindung;

"und Jischak, sprach zu seinem Sohn" bedeutet das Innewerden;

"wie hast du so eilig gefunden" bedeutet ein so baldiges Hervorbringen;

"und er sprach: Weil Jehovah, Dein Gott, hat entgegenkommen lassen meinem Angesicht" bedeutet die Vorsehung.

3548. "Und er kam zu seinem Vater, und sprach: Mein Vater! Und er sprach: siehe, hier bin ich; wer bist du mein Sohn", 1. Mose 27/18, bedeutet den Zustand des Innewerdens infolge der Gegenwart jenes Wahren.

Dies kann erhellen aus der vorbildlichen Bedeutung Jischaks, der hier der Vater, und aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, der hier der Sohn, wovon mehrmals früher; sodann aus der Bedeutung von sprechen, sofern es ist innewerden, wovon ebenfalls früher.

Hieraus und aus dem übrigen wird klar, daß es der Zustand des Innewerdens infolge der Gegenwart jenes Wahren ist, das durch Jakob vorgebildet wird; aber wie beschaffen dieses Wahre sei, das jetzt durch Jakob vorgebildet wird, wird klar aus dem inneren Sinn dessen, was vorhergeht, und was folgt, daß es nämlich in der äußeren Form als das Gute und Wahre des Guten erscheint, das vorgebildet wird durch Esau und bezeichnet wird durch dessen Jagd, daß es aber nicht so beschaffen war in der inneren Form.

Das Natürliche in Ansehung des Wahren beim Menschen, der wiedergeboren wird, d.h. ehe er wiedergeboren ist, erscheint als so beschaffen, zwar nicht vor dem Menschen, denn dieser weiß nichts vom Guten und Wahren bei sich, wenn er wiedergeboren wird, sondern vor den Augen der Engel, die solches im Licht des Himmels sehen. Der Mensch weiß nicht einmal, was das Gute und Wahre des Natürlichen ist, und weil er es nicht weiß, so kann er es nicht inne werden, und weil er es nicht inne wird im allgemeinen, kann er es auch nicht inne werden im besonderen, somit nicht die Unterschiede, noch weniger die Veränderungen ihres Zustandes; und weil dieses nicht, so kann er nicht wohl aus einer Beschreibung begreifen, wie es sich mit diesem Guten und dessen Wahren verhält.

Weil aber davon in diesem Kapitel gehandelt wird, so kommt es im Folgenden, soweit es für die Fassungskraft möglich ist, zur Erörterung.

3549. "Und Jakob sprach zu seinem Vater", 1. Mose 27/19, daß dies die Wahrnehmung des natürlich Wahren, erhellt aus der Bedeutung von sprechen, sofern es ist innewerden, wovon früher, hier wahrnehmen, weil aus dem Natürlichen; und aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, sofern er ist das natürlich Wahre, wovon ebenfalls früher.

3550. "Ich bin Esau, dein Erstgeborener", 1. Mose 27/19, daß dies bedeutet, er glaubte, es sei selbst das natürlich Gute, erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Esaus, und aus der Bedeutung des Erstgeborenen, sofern er ist das Gute, und zwar das natürlich Gute, das durch Esau vorgebildet wird; denn so verhält es sich mit dem Wahren, das der Mensch hat ehe er wiedergeboren ist: daß man glaubt, es sei selbst das Gute. Die ein Innewerden haben, diese wissen, daß es nicht das Gute ist, sondern das Wahre unter der Form des Guten; die aber kein Innewerden haben, wissen nichts anderes. Dies wird auch aus dem Folgenden noch besser erhellen.

3551. "Ich habe getan, wie du zu mir geredet hast", 1. Mose 27/19, daß dies den Gehorsam bedeutet, kann erhellen ohne Erklärung.

3552. "Steh doch auf, sitz und iß von meiner Jagd", 1. Mose 27/19, daß dies das Wahre der Neigung zu solchem Guten bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von aufstehen, sofern es etwas von Erhebung in sich schließt, wovon 2401, 2785, 2912, 2927, 3171; aus der Bedeutung von sitzen, sofern es etwas von Ruhe in sich schließt; aus der Bedeutung von essen, sofern es ist Aneignung, wovon Nr. 2187, 3168; und aus der Bedeutung der Jagd, sofern sie ist das Wahre, das aus dem Guten, wovon Nr. 3501; hier daher die Neigung zu solchem Guten, aus dem das Wahre; denn was aufstehen, sitzen und essen im inneren Sinn bedeutet, gehört der Neigung an, deswegen wird bloß Neigung dafür gesagt.

3553. "Auf daß mich segne deine Seele", 1. Mose 27/19, daß dies die Verbindung bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von gesegnet werden, sofern es ist

Verbindung, wovon Nr. 3504, 3514, 3530.

3554. "Und Jischak sprach zu seinem Sohn", 1. Mose 27/20, bedeutet das Innewerden, nämlich des durch Jischak vorgebildeten Vernünftigen in betreff des Natürlichen, das durch Jakob (vorgebildet wird), und daß sprechen bezeichnet innewerden, ist früher öfters gezeigt worden.

3555. "Wie hast du so eilig gefunden", 1. Mose 27/20, bedeutet das so baldige Hervorbringen; dies erhellt ohne Erklärung.

3556. "Und er sprach: weil Jehovah, dein Gott hat entgegenkommen lassen meinem Angesicht", 1. Mose 27/20, bedeutet die Vorsehung. Dies kann ebenfalls ohne Erklärung erhellen.

Die Vorsehung wovon hier (die Rede), bewirkt, daß das Gute, und daher die Wahrheiten beim Menschen, indem er wiedergeboren wird, so geordnet werden, daß sie nämlich nach außen erscheinen, oder hier sich so darstellen, als ob es das echte Gute, und echte Wahre aus demselben wären, da sie doch nicht solche sind, sondern das häuslich Gute und die Wahrheiten von daher, die nur dienen für die Wiedergeburt des Menschen, somit für die Einführung von Gutem und Wahrem gröberer Natur, weil solches zuträglich ist.

3557. Vers 21-23: Und Jischak sprach zu Jakob: Tritt doch herzu, und ich will dich betasten, mein Sohn, ob du mein Sohn Esau bist oder nicht. Und Jakob trat hin zu Jischak, seinem Vater, und er betastete ihn, und sprach: Die Stimme ist die Stimme Jakobs, und die Hände sind die Hände Esaus. Und er kannte ihn nicht, denn seine Hände waren wie die Hände Esaus, seines Bruders, haarig; und er segnete ihn.

"Und Jischak sprach zu Jakob" bedeutet das Innewerden in betreff dieses Natürlichen;

"tritt doch herzu, und ich will dich betasten, mein Sohn" bedeutet das inwendigste Innewerden von der Gegenwart her;

"ob du mein Sohn Esau bist oder nicht" bedeutet, daß es nicht das natürlich Gute sei;

"und Jakob trat hin zu Jischak, seinem Vater" bedeutet den Zustand der Gegenwart;

"und er betastete ihn" bedeutet das ganze Innewerden daher;

"und sprach: Die Stimme ist die Stimme Jakobs, und die Hände sind die Hände Esaus" bedeutet das Verständige daselbst gehöre dem Wahren an, das inwendig, aber das Wollende daselbst gehöre dem Guten an, das auswendig ist, somit in der umgekehrten Ordnung;

"und er kannte ihn nicht, denn seine Hände waren wie die Hände Esaus, seines Bruders, haarig" bedeutet, er wurde aus dem Wollenden, das auswendig, inne, es sei das natürlich Gute;

"und er segnete ihn" bedeutet die Verbindung daher.

3558. "Und Jischak sprach zu Jakob", 1. Mose 27/21, bedeutet das Innewerden in betreff dieses Natürlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, sofern es ist innewerden, wovon früher; und aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, sofern er ist das Natürliche in Ansehung des Wahren, hier nur das Natürliche, weil er auch dem Anschein nach den Esau vorbildete, oder sich der äußeren Form nach für ihn ausgab, somit bildete er auch vor das Natürliche in Ansehung des Guten, das ist Esau, und auch seine Jagd(-beute), welche ist das Wahre, das jenem Guten angehört: Nr. 3501. Daß so oft gesagt wird "er sprach", davon ist auch Ursache, weil so etwas Neues beginnt, oder ein neues Innewerden; man sehe Nr. 2061, 2238, 2260.

3559. "Tritt doch herzu, und ich will dich betasten, mein Sohn", 1. Mose 27/21, bedeutet das inwendigste Innewerden von der Gegenwart her.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hertreten, sofern es die Gegenwart bezeichnet; und aus der Bedeutung von betasten, sofern es das inwendigste und ganze Innewerden bedeutet, wovon Nr. 3528.

3560. "Ob du mein Sohn Esau bist oder nicht", 1. Mose 27/21, bedeutet, es sei nicht das natürlich Gute.

Dies erhellt aus dem Zweifel, der in diesen und in den gleich folgenden Worten liegt; und weil es das Vernünftige ist, das inne wird, was und wie beschaffen das Natürliche ist, so bezeichnet es das Innewerden, daß es nicht sei, nämlich das natürlich Gute oder Esau.

3561. "Und Jakob trat hin zu Jischak, seinem Vater", 1. Mose 27/22, bedeutet den Zustand der Gegenwart; dies kann aus dem Vorhergehenden erhellen, somit ohne weitere Erklärung.

3562. "Und er betastete ihn", 1. Mose 27/22, bedeutet das ganze Innewerden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von betasten, sofern es das inwendigste und ganze Innewerden bezeichnet, wovon Nr. 3528, 3559; hier das ganze Innewerden, weil das Innewerden von allem vom Inwendigsten herkommt, d.h. die, welche im inwendigsten Innewerden sind, sind im Innewerden von allem was unterhalb ist, denn was unterhalb, sind nur Abzweigungen und Zusammensetzungen daraus. Das Inwendigste nämlich ist alles in allem von dem, was niedriger ist als es, denn was niedriger ist, hat kein Dasein, wenn nicht vom Inwendigeren, oder was gleich, vom Höheren herkommt, wie die Wirkung von ihrer wirkenden Ursache.

Hieraus wird klar, warum der Zweck den Menschen selig oder unselig macht im anderen Leben, denn der Zweck ist das Inwendigste der ganzen Ursache, so ganz und gar, daß, wenn der Zweck nicht ist in der Ursache, ja wenn er nicht ist ihr alles, sie nicht (wahre) Ursache ist. Ebenso ist der Zweck das Inwendigste der ganzen Wirkung, denn die Wirkung ist von der Ursache her eine solche, und weil es so ist, so hat alles, was beim Menschen ist, sein Wesen von dem Zweck, der bei ihm, und daher ist er im anderen Leben in einem solchen Zustand, in dem sein Zweck ist, man sehe Nr. 1317, 1568, 1571, 1645, 1909, 3425.

Daraus kann erhellen, daß betasten, weil es das inwendigste Innewerden bezeichnet, deshalb auch das ganze Innewerden bedeutet.

3563. "Und er sprach: die Stimme ist die Stimme Jakobs, und die Hände sind die Hände Esaus", 1. Mose 27/22, bedeutet, das Verständige daselbst gehöre dem Wahren an, das inwendig, aber das Wollende gehöre dem Guten an, das auswendig, somit in umgekehrter Ordnung.

Dies erhellt daraus, daß die Stimme Prädikat des Wahren und die Hand Prädikat des Guten ist. Daß Stimme gesagt wird vom Wahren, wird aus demjenigen klar, was Nr. 219, 220 angeführt wurde, und daraus, daß gesagt wird, die Stimme ist die Stimme Jakobs; und daß durch diesen das natürlich Wahre vorgebildet wird, ist oben hie und da gezeigt worden. Und daß Hand gesagt wird vom Guten, hat den Grund, weil durch Hand die Kraft und die Fähigkeit bezeichnet wird: Nr. 878, 3541, die nicht anderswoher ist als aus dem Guten. Alle Kraft und Fähigkeit hat das Wahre von diesem, obwohl es scheint vom Wahren her. Auch daraus, daß gesagt wird, die Hände sind die Hände Esaus, durch den das Gute vorgebildet wird, wie ebenfalls oben gezeigt wurde.

Daß dieses in umgekehrter Ordnung ist, wird daraus klar, daß es der Ordnung gemäß ist, daß das Gute, das Sache des Willens ist, inwendig sei, und das Wahre, das Sache des Verstandes, auswendig sei. Aber dieses sind, wie oben gesagt worden, solche Dinge, die, weil nur wenige eine Kenntnis davon haben, nicht so begreiflich gemacht werden können; denn wenn es auch aufs deutlichste auseinandergesetzt würde, so wird es doch, wenn die Kenntnis fehlt, nicht begriffen. Aber es soll gleichwohl gesagt werden, wie es sich damit verhalte, weil von dieser Sache gehandelt wird.

Das Gute des Natürlichen hat nirgends anderswoher beim Menschen das Dasein als vom inwendigeren Guten, d.h. vom Guten des Vernünftigen. Daß das Natürliche nicht anderswoher das Gute haben kann, ist klar; aber der Einfluß macht, daß das Gute dort so beschaffen ist, wie es ist; und weil das Gute des Natürlichen nicht anderswoher ist, so ist auch das Wahre des Natürlichen von daher; denn wo das Gute ist, da ist auch das Wahre. Beides muß sein, damit es etwas sei, aber der Einfluß macht ebenfalls, daß das Wahre dort so beschaffen ist, wie es ist; der Einfluß ist so beschaffen.

Das Gute des Vernünftigen fließt ins Natürliche auf zweierlei Wegen ein:

Nämlich auf dem kürzesten Weg in das eigentlich Gute des Natürlichen, somit unmittelbar, und durch das Gute des Natürlichen dort ins Wahre. Dieses Gute und dieses Wahre ist es, was vorgebildet wird durch Esau und dessen Jagd. Das Gute des Vernünftigen fließt aber auch ins Natürliche ein auf einem weniger kurzen Wege, nämlich durch das Wahre des Vernünftigen, und durch diesen Einfluß bildet es etwas dem Guten Ähnliches, aber es ist das Wahre.

Der Ordnung gemäß geschieht es so, daß das Gute des Vernünftigen einfließt in das Gute des Natürlichen, und zugleich ins Wahre, unmittelbar und auch durch das Wahre des Vernünftigen ins Gute dort, also mittelbar, ebenso ins Wahre des Natürlichen unmittelbar und mittelbar. Wenn es so geschieht, dann ist der Einfluß der Ordnung gemäß. Ein solcher Einfluß findet bei denjenigen statt, die wiedergeboren sind.

Aber ein anderer Einfluß findet statt, ehe sie wiedergeboren sind, wie oben gesagt worden, daß nämlich das Gute des Vernünftigen nicht unmittelbar ins Gute des Natürlichen einfließt, sondern mittelbar durch das Wahre des Vernünftigen, und so etwas dem Guten Ähnliches im Natürlichen darstellt, aber es ist kein echt Gutes, und daher kein echt Wahres, sondern es ist so beschaffen, daß es zwar Gutes inwendigst hat, vermöge des Einflusses durch das Wahre des Vernünftigen, aber weiter nicht. Darum existiert auch dort das Gute unter einer anderen Form, nämlich auswendig: wie das Gute, das durch Esau vorgebildet wird, aber inwendig: wie das Wahre, das durch Jakob vorgebildet wird, und weil dieses nicht der Ordnung gemäß ist, wird gesagt, es sei die umgekehrte Ordnung; aber in Rücksicht darauf, daß so und nicht anders der Mensch wiedergeboren werden kann, ist es dennoch der Ordnung gemäß.

Ich weiß, daß dieses, obwohl es deutlich gesagt ist, und folglich deutlich begriffen werden kann von denjenigen, die Kenntnis von solchen Dingen haben, dennoch dunkel ist für diejenigen, die nicht wissen, was Einfluß ist; und noch mehr für die, welche nicht wissen, daß das Vernünftige unterschieden ist vom Natürlichen, und noch mehr für die, die keine deutliche Vorstellung haben vom Guten und vom Wahren. Wie beschaffen aber das natürlich Gute und das natürlich Wahre im Zustand vor der Wiedergeburt ist, kann allein schon offenbar sein aus den alsdann waltenden Regungen. Wenn der Mensch vom Wahren angeregt wird nicht um der Zwecke des Lebens willen, sondern wegen anderer Zwecke, daß er nämlich ein Gebildeter werde, und zwar aus einer Regung der Nacheiferung oder aus einer Regung von kindlichem Neide oder auch aus einer Regung von Ruhmsucht, dann ist das Gute des Natürlichen und das Wahre des Natürlichen in einer solchen Ordnung, wie sie hier durch Jakob vorgebildet wird, folglich ist es in einer beziehungsweise umgekehrten Ordnung: alsdann ist nämlich das Wollende, das dem Guten angehört, auswendig, und das Verständige, das dem Wahren angehört, inwendig.

Hingegen im Zustand nach der Wiedergeburt verhält sich dies anders, alsdann wird der Mensch nicht nur vom Wahren angeregt um der Zwecke des Lebens willen, sondern noch mehr wird er angeregt vom Lebensguten selbst, und die früheren Regungen, nämlich der Nacheiferung, des kindlichen Neides und der Ruhmsucht scheiden sich ab, und zwar so weit, daß es scheint, als ob sie zerstoben wären; denn alsdann ist das Gute, das dem Willen angehört, inwendig, und das Wahre, das dem Verstande angehört, auswendig; aber dennoch so, daß das Wahre zusammenwirkt mit dem Guten, weil aus dem Guten. Diese Ordnung ist die echte, und zur Bildung dieser Ordnung strebt die frühere Ordnung hin; denn das Wollende, das alsdann auswendig ist, läßt mehreres zu, was für die Wiedergeburt förderlich ist. Es ist gleich einem Schwamme, der sowohl helles als schlammiges Wasser einsaugt, somit auch solches, was sonst verschmäht würde, und dennoch zu Mitteln dient, und auch zur Bildung der Vorstellungen von Gutem und Wahrem, außerdem zu anderen Nutzzwecken.

3564. "Und er kannte ihn nicht, denn seine Hände waren wie die Hände Esaus, seines Bruders, haarig", 1. Mose 27/23, bedeutet, er werde aus dem Wollenden, das auswendig, inne, es sei das natürlich Gute.

Dies wird daraus klar, daß er den Jakob nicht als Jakob erkannte, d.h. das Wahre, das Jakob vorbildet, sondern den Esau inne wurde, d.h. das natürlich Gute, das auswendig, und das wegen des Einflusses, wovon Nr. 3563; denn zwischen dem inwendigeren Guten und dem auswendigeren Guten gibt es eine Gemeinschaft, weil eine gegenseitige Beziehung: Nr. 1831, 1832, 3514, nicht aber zwischen dem Guten und Wahren, wenn nicht der Einfluß des Guten ins Wahre so beschaffen ist, wie er gleich oben beschrieben wurde.

3565. "Und er segnete ihn", 1. Mose 27/23, bedeutet die Verbindung hierdurch.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gesegnet werden, sofern es ist Verbindung, wovon Nr. 3504, 3514, 3530; aber in diesem Zustand war keine andere Verbindung, als die Nr. 3563 beschrieben wurde. Die inwendigste Verbindung, aber keine mittlere, fand statt mit dem Wahren, das durch Jakob vorgebildet ist, somit durch den Zweck, der das inwendigste Gute ist, und dieser war, daß es so und nicht anders geschehen konnte. Wenn es der Zweck ist, dann findet zuerst Verbindung des Inwendigsten mit dem Äußersten statt, die mittlere Verbindung kommt nach und nach. Dies wirkt der Zweck, denn im Zweck liegt aller Fortschritt verborgen; denn der Herr waltet durch Zwecke und durch sie bringt Er das Mittlere nach und nach in Ordnung. Daher kommt Verbindung, die dadurch bezeichnet wird, daß Jischak den Jakob segnete.

3566. Vers 24,25: Und sprach: bist du mein Sohn Esau? Und er sprach: Ich (bin es). Und er sprach: Bringe mir her, und ich will essen von der Jagd meines Sohnes, auf daß dich segne meine Seele; und er brachte ihm und er aß, und er trug ihm Wein her, und er trank.

"Und sprach: bist du mein Sohn Esau? Und er sprach: Ich (bin es)" bedeutet den Zustand der Neigung zum natürlich Wahren, daß sie damals glaubte, es sei das natürlich Gute, wegen der äußeren Form;

"und er sprach: Bringe mir her, und ich will essen von der Jagd meines Sohnes" bedeutet das Verlangen, mit sich zu verbinden das natürlich Wahre durch das Gute;

"auf daß dich segne meine Seele" bedeutet die Verbindung;

"und er brachte ihm und er aß" bedeutet die Verbindung des Guten zuerst;

"und er trug ihm Wein her, und er trank" bedeutet die Verbindung des Wahren hernach.

3567. "Und sprach: bist du mein Sohn Esau? und er sprach: Ich (bin es)", 1. Mose 27/24, bedeutet den Zustand der Neigung zum natürlich Wahren, daß sie damals glaubte, es sei das natürlich Gute wegen der äußeren Form.

Dies kann erhellen aus der Frage Jischaks: "Bist du mein Sohn Esau?", wodurch im inneren Sinn nichts anderes bezeichnet werden kann, als der Einfluß des Vernünftigen aus dem Guten in das natürlich Wahre, das durch Jakob vorgebildet ist; und aus der Antwort: "er sprach, ich (bin es)", wonach es damals glaubte, es sei das Gute; man sehe Nr. 3550.

3568. "Und er sprach: bring mir her, und ich will essen von der Jagd meines Sohnes", 1. Mose 27/25, bedeutet das Verlangen, mit sich zu verbinden das natürlich Wahre durch das Gute.

Dies erhellt aus der Bedeutung von essen, sofern es ist verbinden und aneignen, wovon Nr. 2187, 2343, 3168, 3513 E; und aus der Bedeutung der Jagd meines Sohnes, sofern es ist das Wahre des Guten, wovon Nr. 3309, 3501, 3508; daß es ein Verlangen ist, leuchtet ein.

3569. "Auf daß dich segne meine Seele", 1. Mose 27/25, bedeutet die Verbindung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gesegnet werden, sofern es ist Verbindung, wovon Nr. 3504, 3514, 3530, 3565.

3570. "Und er brachte ihm und er aß" bedeutet die Verbindung des Guten zuerst, "und er trug ihm Wein her, und er trank", 1. Mose 27/25, bedeutet die Verbindung des Wahren hernach.

Dies erhellt aus der Bedeutung von essen, sofern es ist verbunden und angeeignet werden in betreff des Guten, wovon Nr. 3568, aus der Bedeutung des Weines, sofern er ist das Wahre, das aus dem Guten stammt, wovon Nr. 1071, 1798; und aus der Bedeutung von trinken, sofern es ist verbunden und angeeignet werden in betreff des Wahren: Nr. 3168.

Daß das Gute des Vernünftigen, das durch Jischak vorgebildet wird, mit sich das Gute zuerst verbindet, und das Wahre hernach, und zwar durch das Natürliche, welches ist Jakob, damit verhält es sich so:

Wenn das Natürliche in dem Zustand ist, daß es auswendig ist gut, und inwendig wahr, wovon oben Nr. 3539, 3548, 3556, 3563, dann läßt es mehreres zu, was nicht gut, doch immerhin nützlich ist, wie es die Mittel zum Guten sind in ihrer Ordnung. Das Gute des Vernünftigen aber verbindet und eignet sich nichts anderes davon an, als was mit seinem Guten übereinstimmt; denn das Gute nimmt nichts anderes an. Alles, was nicht übereinstimmt, verwirft es, das übrige läßt es im Natürlichen, damit es ihm diene zu Mitteln, mehreres was mit ihm übereinstimmt zuzulassen und einzuführen.

Das Vernünftige ist im inwendigen Menschen, was hier verhandelt wird, weiß das Natürliche nicht, denn es geht über seinen Horizont. Daher kommt es, daß der Mensch, der ein bloß natürliches Leben lebt, nichts wissen kann von dem, was bei ihm in seinem inwendigen Menschen oder in seinem Vernünftigen verhandelt wird. Der Herr ordnet es, ganz ohne daß der Mensch es weiß; daher kommt es, daß der Mensch nichts davon weiß, wie er wiedergeboren wird, und kaum, daß er wiedergeboren wird. Wenn er es aber wissen will, so gebe er nur Achtung auf die Zwecke, die er anstrebt, und die er selten jemand entdeckt.

Wenn die Zwecke auf das Gute sind, nämlich daß er mehr besorgt ist für den Nächsten und für den Herrn als für sich, dann ist er im Stand der Wiedergeburt. Dagegen, wenn die Zwecke auf das Böse sind, nämlich daß er mehr für sich besorgt ist als für den Nächsten und für den Herrn, so soll er wissen, daß er alsdann in keinem Stand der Wiedergeburt ist.

Der Mensch ist durch die Zwecke seines Lebens im anderen Leben: durch die Zwecke des Guten im Himmel bei den Engeln, aber durch die Zwecke des Bösen in der Hölle bei den Teufeln. Die Zwecke beim Menschen sind nichts anderes als seine Liebestriebe, denn was der Mensch liebt, das hat er zum Zweck; und weil es seine Liebestriebe sind, so sind die Zwecke sein inwendigstes Leben, man sehe Nr. 1317, 1568, 1571, 1645, 1909, 3425, 3562, 3565.

Die Zwecke des Guten beim Menschen sind in seinem Vernünftigen; und sie sind es, die das Vernünftige in Ansehung des Guten oder das Gute des Vernünftigen genannt werden. Durch die Zwecke des Guten, oder durch das Gute darin, ordnet der Herr alles im Natürlichen, denn der Zweck ist gleichsam die Seele, und das Natürliche ist gleichsam der Leib jener Seele. Wie die Seele beschaffen ist, so beschaffen ist auch der Leib, mit dem dieselbe umgeben wird; also, wie beschaffen das Vernünftige in Ansehung des Guten ist, so beschaffen ist auch das Natürliche, womit dasselbe umkleidet wird.

Bekannt ist, daß die Seele des Menschen beginnt im Ei der Mutter, und hernach in ihrem Gebärleib vervollkommnet und dort umgeben wird mit einem ganz zarten Leibe, und zwar mit einem solchen, daß die Seele durch ihn in passender Weise handeln kann in der Welt, in die er geboren wird. Ähnlich verhält es sich, wenn der Mensch wiederum geboren wird, d.h. wenn er von neuem geboren wird. Die neue Seele, die er dann empfängt, ist der Zweck des Guten, der beginnt im Vernünftigen: hier zuerst wie in einem Ei und hernach wird er daselbst vervollkommnet wie in einem Gebärleib. Der ganz zarte Leib, womit jene Seele umgeben wird, ist das Natürliche, und hier das Gute, das so beschaffen wird, daß es nach den Zwecken der Seele gehorsam handelt. Die Wahrheiten daselbst verhalten sich wie die Fibern (fibra) im Leibe, denn aus dem Guten werden die Wahrheiten gebildet: Nr. 3470.

Hieraus erhellt, daß ein Bild der Besserung des Menschen sich darstellt in seiner Bildung im Mutterleibe; und wenn man es glauben will, so ist es auch das himmlisch Gute und das geistig Wahre, das vom Herrn kommt, was ihn bildet, und dann die Kraft verleiht, daß es jenes beides nach und nach aufnehmen kann, und zwar in solcher Art und in solchem Maß, wie er als Mensch auf Zwecke des Himmels blickt, und nicht als ein unvernünftiges Tier auf Zwecke der Welt.

Daß das Vernünftige in Ansehung des Guten sich zuerst mit dem Guten, und nachher mit dem Wahren durch das Natürliche verbindet, was dadurch bezeichnet wird, daß Jakob Leckerbissen und Brot dem Jischak herbrachte, und dieser aß, und er ihm Wein hertrug, und dieser trank, kann auch erläutert werden durch die Dienste, die der Leib seiner Seele leistet. Die Seele ist es, die dem Leib (den Trieb) gibt nach Speisen zu verlangen, und auch (die Kraft) sie zu schmecken. Die Speise wird eingeführt durch das Angenehme des Appetits und durch das Angenehme des Geschmacks, somit durch das äußere Gute. Aber die Speisen, die eingeführt werden, gehen nicht alle ins Leben ein, sondern einige dienen als Zuflüsse zur Verdauung, einige zur Mischung, einige zur Eröffnung, einige zur Einführung in die Gefäße. Das ausgewählte Gute aber wird eingeführt ins Blut, und wird Blut. Aus diesem verbindet sich die Seele mit solchem, was für sie dienlich ist.

Ebenso verhält es sich mit dem Vernünftigen und mit dem Natürlichen: dem Appetit und dem Geschmack entsprechen das Verlangen und die Neigung, das Wahre zu wissen, und den Speisen entsprechen die Gegenstände des Wissens und die Erkenntnisse: Nr. 1480; und weil sie entsprechen, verhalten sie sich auch ebenso. Die Seele, die das Gute des Vernünftigen ist, gibt (den Trieb) sie zu verlangen, und von ihnen angeregt zu werden. So führt sie das, was dem Wissen und der Lehre angehört, durch das Angenehme ein, das dem Verlangen angehört, und durch das Gute, das der Neigung angehört. Was sie aber einführt, ist nicht alles von der Art, daß es ein Gutes des Lebens wird, sondern einiges dient als Mittel gleichsam zur Verdauung und Mischung, einiges zur Öffnung und Einführung. Aber das Gute, das dem Leben angehört, legt sie sich bei, und so verbindet sie es sich, und bildet sich daraus ihr Wahres.

Hieraus wird klar, wie das Vernünftige das Natürliche bestimmt, daß es ihm als Seele dient, oder was gleich, daß es dem Zwecke dient, welcher ist die Seele, um sich zu vervollkommnen, daß er brauchbar werden kann im Reich des Herrn.

3571. Vers 26-29: Da sprach zu ihm Jischak, sein Vater: Tritt doch herzu, und küsse mich, mein Sohn. Und er trat hinzu und küßte ihn; und er roch den Geruch seiner Kleider, und segnete ihn, und sprach: Siehe, der Geruch meines Sohnes ist wie der Geruch des Feldes, das gesegnet hat Jehovah. Und geben wird dir Gott vom Tau des Himmels, und von den Fettigkeiten der Erde, und eine Menge Getreide und Most. Dienen werden dir Völker, und bücken werden sich vor dir Nationen; sei ein Herr über deine Brüder, und bücken werden sich vor dir die Söhne deiner Mutter; die dir fluchen, seien verflucht, und die dich segnen, seien gesegnet.

"Da sprach zu ihm Jischak, sein Vater: Tritt doch herzu" bedeutet den Grad des noch inwendigeren Innewerdens;

"und küsse mich, mein Sohn" bedeutet, ob es vereinigt werden könne;

"und er trat hinzu und küßte ihn" bedeutet Gegenwart und Vereinigung;

"und er roch den Geruch seiner Kleider" bedeutet das Angenehme (gratum) aus dem Wahren des Guten, das er inne wurde;

"und segnete ihn" bedeutet Verbindung so;

"und sprach: Siehe, der Geruch meines Sohnes" bedeutet das Wohlgefällige aus dem Wahren des Guten;

"ist wie der Geruch des Feldes" bedeutet, wie aus gutem Boden, aus dem das Wahre;

"das gesegnet hat Jehovah" bedeutet das gemehret und fruchtbar gemacht wird aus dem Göttlichen;

"und geben wird dir Gott vom Tau des Himmels" bedeutet aus dem göttlich Wahren;

"und von den Fettigkeiten der Erde" bedeutet aus dem göttlich Guten;

"und eine Menge Getreide" bedeutet das natürlich Gute hieraus;

"und Most" bedeutet das natürlich Wahre;

"dienen werden dir Völker" bedeutet Wahrheiten der Kirche oder geistige Kirchen;

"und bücken werden sich vor dir Nationen" bedeutet Wahres des Guten;

"sei ein Herr über deine Brüder" bedeutet die erste scheinbare Herrschaft der Neigung zum natürlich Wahren über die Neigungen zum natürlich Guten;

"und bücken werden sich vor dir die Söhne deiner Mutter" bedeutet über die übrigen Neigungen zum Wahren;

"die dir fluchen, seien verflucht" bedeutet, wer sich scheidet, wird geschieden sein;

"und die dich segnen, seien gesegnet" bedeutet, wer sich verbindet, wird verbunden sein.

3572. "Da sprach zu ihm Jischak, sein Vater: Tritt doch herzu", 1. Mose 27/26, bedeutet den Grad des noch inwendigeren Innewerdens.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sagen, daß er herzutreten sollte, sofern es ist der Grad des inwendigeren Innewerdens aus der Gegenwart, denn herzutreten ist nichts anderes.

3573. "Und küsse mich, mein Sohn", 1. Mose 27/26, bedeutet, ob es vereinigt werden könne.

Dies erhellt aus der Bedeutung von küssen, sofern es ist Vereinigung und Verbindung aus Neigung. Das Küssen, welches das Äußere ist, ist nichts anderes, als die Neigung zur Verbindung, welche Neigung das Innere ist; sie entsprechen einander.

Wie aus dem, was oben gesagt wurde, erhellt, wird hier gehandelt im höchsten Sinn von der Verherrlichung des Natürlichen im Herrn, d.h. wie der Herr in Sich das Natürliche göttlich gemacht hat. Im vorbildlichen Sinn aber von der Wiedergeburt des Natürlichen beim Menschen, somit von der Verbindung des Natürlichen mit dem Vernünftigen, denn das Natürliche ist nicht eher wiedergeboren, als wenn es verbunden ist mit dem Vernünftigen. Jene Verbindung geschieht durch den unmittelbaren und mittelbaren Einfluß des Vernünftigen in das Gute und Wahre des Natürlichen, nämlich vom vernünftig Guten unmittelbar ins Gute des Natürlichen und durch dieses ins Wahre des Natürlichen. Mittelbar durch das Wahre des Vernünftigen ins Wahre des Natürlichen, und daher ins Gute des Natürlichen; von diesen Verbindungen ist die Rede.

Diese können gar nicht entstehen als durch Mittel, die vom Herrn vorgesehen werden, und zwar durch solche, die dem Menschen ganz unbekannt sind, und von denen er kaum eine Vorstellung haben kann durch das, was dem Weltlicht angehört, d.h. was der natürlichen Erkenntnis bei ihm angehört, sondern durch dasjenige, was dem Himmelslicht, d.h. dem Vernunftlicht angehört. Aber doch sind alle jene Mittel im inneren Sinn des Wortes aufgedeckt, und werden denjenigen offenbar, die in jenem Sinn sind, somit den Engeln, die über diese Sache Unzähliges sehen und innewerden, wovon kaum eines der Fassungskraft des Menschen angemessen entwickelt und erklärt werden kann. Aber vermöge der Wirkungen und deren Zeichen wird es einigermaßen dem Menschen klar, wie sich jene Verbindung verhält. Denn das vernünftige Gemüt, d.h. das inwendigere Wollen und Verstehen beim Menschen muß sich gegenwärtig darstellen in seinem natürlichen Gemüt, wie dieses Gemüt im Angesicht und seinem Ausdrucke in der Weise, das wie das Angesicht der Ausdruck des natürlichen Gemütes ist, so das natürliche Gemüt der Ausdruck des vernünftigen Gemütes sein muß. Wenn Verbindung ist, wie bei denen, die wiedergeboren sind, dann stellt sich alles, was der Mensch innerlich in seinem Vernünftigen will und denkt, sichtbar in seinem Natürlichen und dieses sichtbar im Angesicht dar.

Ein solches Angesicht haben die Engel, und ein solches Angesicht hatten auch die Uralten, die himmlische Menschen waren, denn sie fürchteten gar nicht, andere möchten ihre Zwecke und Absichten wissen, denn sie wollten nichts anderes als das Gute: denn wer sich vom Herrn führen läßt, beabsichtigt und denkt gar nichts anderes.

Wenn der Zustand ein solcher ist, alsdann verbindet sich das Vernünftige in Ansehung des Guten unmittelbar mit dem Guten des Natürlichen, und durch dieses mit seinen Wahrheiten, und auch mittelbar durch das im Vernünftigen ihm verbundene Wahre mit dem Wahren des Natürlichen, und durch dieses mit dem Guten daselbst. Dadurch entsteht eine unzertrennliche Verbindung.

Wie weit aber der Mensch heutigen Tages von diesem Zustand entfernt ist, somit vom himmlischen Stande, kann daraus erhellen, daß man glaubt, es gehöre zur bürgerlichen Klugheit, etwas anderes zu reden, sodann etwas anderes zu tun, auch etwas anderes mit der Miene zu zeigen, als was man denkt und beabsichtigt. Ja sogar das natürliche Gemüt so zu bestimmen, daß es mit seinem Angesicht zusammenwirke im Gegensatze von dem, was es inwendig denkt und will aus böser Absicht. Das war den Uralten ein Greuel, und solche wurden aus ihrer Gesellschaft als Teufel hinausgeworfen.

Aus diesen als aus den Wirkungen und deren Zeichen wird klar, was die Verbindung des Vernünftigen oder des inwendigen Menschen in Ansehung des Guten und Wahren mit seinem Natürlichen oder äußeren Menschen ist, und so auch, wie beschaffen der Engelsmensch sei, und wie beschaffen der Teufelsmensch.

3574. "Und er trat hinzu und küßte ihn", 1. Mose 27/27, bedeutet Gegenwart und Vereinigung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hinzutreten, sofern es ist Gegenwart, und aus der Bedeutung von küssen, sofern es ist Vereinigung oder Verbindung aus Neigung: Nr. 3573;

Daß küssen dies bedeutet, wird auch klar aus diesen Stellen im Wort, wie bei Ps.2/12: "Dienet dem Jehovah in Furcht, und küsset den Sohn, daß er nicht zürne, und ihr umkommet auf dem Wege, weil entbrennen wird in kurzem Sein Zorn; selig alle, die vertrauen auf Ihn": wo vom Herrn (die Rede ist), Dessen Göttlich-Menschliches ist der Sohn; Ihn küssen heißt mit Ihm verbunden werden durch den aus der Liebe hervorgehenden Glauben.

Ps.85/11: "Barmherzigkeit und Wahrheit sollen sich entgegenkommen, Gerechtigkeit und Frieden sollen sich küssen": Gerechtigkeit und Frieden sollen sich küssen für: sollen sich verbinden.

Hos.13/1,2: "Geredet hat Ephraim Schauerliches, und ist schuldig geworden im Baal; und nun fahren sie fort sündigen, sie machen sich ein Gußbild aus ihrem Silber, in ihrer Verständigkeit Götzen, das Werk der Künstler ganz, ihnen selbst sagend, opfernd einen Menschen, Kälber küssen sie": Ephraim (steht) für Einsicht, hier die eigene, d.h. für diejenigen, die nicht glauben und wollen, daß sie vom Herrn weise seien; Gußbild aus ihrem Silber, für das verfälschte Gute; das Werk der Künstler ganz, für eigene Verständigkeit. Die so beschaffen sind, von denen wird gesagt, daß sie Kälber küssen, d.h. zur Zauberei greifen und sich an dieselbe halten.

1.Kön.19/18: "Jehovah sprach zu Elias, übrig habe Ich sein lassen in Israel siebentausend, alle Knie, die sich nicht gebeugt haben vor Baal, und aller Mund, der ihn nicht geküßt hat": küssen für aus Neigung sich verbinden, somit verehren.

3575. "Und er roch den Geruch seiner Kleider", 1. Mose 27/27, bedeutet das Wohlgefällige aus dem Gutwahren, das er inne wurde.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Geruchs, sofern er ist das Wohlgefällige, wovon Nr. 925, und von riechen, sofern es ist innewerden, was wohlgefällig; und aus der Bedeutung der Kleider, sofern diese ist das Wahre, wovon Nr. 297, 1073, 2576; und weil es die des Esau waren, der hier gemeint ist durch das Wort "seine", und durch Esau das Gute des Natürlichen vorgebildet wird, so ist es das Wahre des Guten, das bezeichnet wird.

Das Wahre des Guten ist dasjenige, das durch den unmittelbaren und mittelbaren Einfluß des Vernünftigen, wovon Nr. 3573, im Natürlichen erzeugt wird. Dieses Wahre war es, das verlangt wurde; aber weil dasselbe durch den unmittelbaren Einfluß vom Guten des Vernünftigen nicht erzeugt werden konnte, wenn nicht zugleich durch den mittelbaren, d.h. durch das Wahre des Vernünftigen, und zwar nur durch mehrere Vermittlungen, nämlich durch diejenigen, die durch Esau und Jakob im inneren Sinn hier beschrieben werden, darum wird durch "riechen den Geruch seiner Kleider" bezeichnet das Wahre des Guten, das empfunden wurde.

3576. "Und segnete ihn", 1. Mose 27/27, bedeutet Verbindung so. Dies erhellt aus der Bedeutung von gesegnet werden, das ist Verbindung, wovon Nr. 3504, 3514, 3530, 3565.

Aus diesen einzelnen Umständen, die von Esau und Jakob gesagt werden, kann erhellen, daß das Gute des Vernünftigen sich innig verbunden hat mit dem Guten des Natürlichen, und durch das Gute daselbst mit dem Wahren; denn Jischak bildet vor das Vernünftige in Ansehung des Guten, Rebecka das Vernünftige in Ansehung des Wahren, Esau das Gute des Natürlichen, und Jakob das Wahre desselben.

Daß das Vernünftige in Ansehung des Guten, welches ist Jischak, sich innigst verbunden hat mit dem Guten des Natürlichen, welches ist Esau, und nur mittelbar mit dem Wahren des Natürlichen, welches ist Jakob, wird daraus klar, daß Jischak den Esau im Sinne hatte, als er den Segen zu Jakob sprach, und damals nicht an Jakob dachte, sondern an Esau. Wer einen Segen spricht, segnet denjenigen, an den er denkt; nicht aber denjenigen, an den er nicht denkt; aller Segen geht aus vom Inwendigeren. Derjenige, der mit dem Munde ausgesprochen wird, hat aus dem Wollen und Denken dessen, der segnet, Leben in sich; daher gehört er wesentlich demjenigen, dem er (ihn zuwenden) will, und an den er denkt. Wer ihn vorwegnimmt, und so ihn zum seinigen macht, bei dem ist er, wie etwas Gestohlenes, das dem anderen wieder erstattet werden soll.

Daß Jischak, da er segnete, an Esau dachte, und nicht an Jakob, kann aus allem und jedem erhellen, was vorhergeht, wie aus 1. Mose 27/18,19, wo Jischak zu Jakob sagte: "Wer bist du, mein Sohn, und Jakob sprach zu seinem Vater: Ich bin Esau, dein Erstgeborener"; aus 1. Mose 27/21-23: "Jischak sprach zu Jakob: Tritt doch herzu und ich will dich betasten, mein Sohn, ob du mein Sohn Esau bist, oder nicht"; und nachdem er ihn betastet, sprach er: "Die Stimme ist die Stimme Jakobs, die Hände sind die Hände Esaus, und er kannte ihn nicht"; sodann aus 1. Mose 27/24: "und er sprach: Bist du mein Sohn Esau? und er sprach: Ich bin es"; und zuletzt, da er ihn küßte, roch er den Geruch seiner Kleider, nämlich Esaus, und als er ihn dann segnete, sprach er: "Siehe, (das ist) der Geruch meines Sohnes".

Hieraus erhellt, daß durch den Sohn, den er segnete, kein anderer gemeint war als Esau; daher auch, als er von Esau hörte, daß es Jakob gewesen sei, wurde Jischak ergriffen von einem großen Schrecken: 1. Mose 27/33, und sprach: "dein Bruder ist gekommen mit Betrug": Vers 35; daß aber Jakob den Segen behalten hat, nachdem was 1. Mose 27/33,37 gesagt wird, ist deswegen, weil das durch Jakob vorgebildete Wahre eine Zeitlang scheinbar herrschen sollte, wie oben einige Male gezeigt wurde. Aber nach vollbrachter Zeit der Besserung und Wiedergeburt, tritt das Gute selbst, das inwendigst verborgen war, und von da aus alles und jedes ordnete, was dem Wahren anzugehören schien, oder was das Wahre für sich in Anspruch genommen hatte, hervor und herrscht frei offenbar; und dies wird bezeichnet durch das, was Jischak zu Esau sagte: "ob deinem Schwerte wirst du leben, und deinem Bruder dienen, und es wird geschehen, wenn du herrschest, so wirst du reißen sein Joch von deinem Halse": 1. Mose 27/40.

Der innere Sinn hiervon ist, daß, solange das Wahre dem Guten verbunden wird, das Gute an untergeordneter Stelle sei dem Schein nach, aber (später) an erster Stelle sein werde; und dann werde die Verbindung des Vernünftigen mit dem Guten des Natürlichen und durch dieses mit dem Wahren stattfinden; und so werde das Wahre dem Guten angehörig werden; demnach werde dann Esau vorbilden das eigentlich Gute des Natürlichen, und Jakob das eigentlich Wahre desselben, (beides) verbunden mit dem Vernünftigen; somit im höchsten Sinne das göttlich Natürliche des Herrn, Esau in Ansehung des göttlich Guten, und Jakob in Ansehung des göttlich Wahren daselbst.

3577. "Wie der Geruch des Feldes", 1. Mose 27/27, bedeutet, wie aus gutem Boden, aus dem das Wahre.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Geruchs des Feldes, sofern er ist das Innewerden des Wahren aus dem Guten, gleichsam wie der Ausdünstung aus der Ernte im Felde.

Daß das Feld guter Boden ist, sehe man Nr. 3500. Daß der Geruch das Innewerden ist, kommt daher, weil die Annehmlichkeiten des Guten und die Lieblichkeiten des Wahren, die im anderen Leben empfunden werden, dort auch durch entsprechende Gerüche sich äußern, man sehe Nr. 1514, 1517, 1518, 1519. Hieraus und aus der Entsprechung wird klar, daß der Geruch nichts anderes ist, als ein Innewerden, aber ein natürliches, entsprechend dem geistigen Innewerden.

3578. "Das gesegnet hat Jehovah", 1. Mose 27/27, bedeutet, das gemehrt und fruchtbar gemacht wird aus dem Göttlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung vom Segnen Jehovahs, sofern es ist gemehrt werden in betreff des Wahren, und fruchtbar gemacht werden in betreff des Guten, wovon Nr. 2846, 3406.

3579. "Und geben wird dir Gott vom Tau des Himmels" bedeutet aus dem göttlich Wahren, "und von den Fettigkeiten der Erde", 1. Mose 27/28, bedeutet aus dem göttlich Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Himmelstaues, sofern er ist das Wahre, worüber im Folgenden; und aus der Bedeutung der Fettigkeiten, sofern sie sind das Gute, wovon Nr. 353, beides göttlich im höchsten Sinn, in dem es vom Herrn gesagt wird.

Mit der Vermehrung des Wahren und der Befruchtung des Guten verhält es sich so: Wenn das Vernünftige ins Natürliche einfließt, so bildet es dort sein Gutes in einer allgemeinen Form. Durch dieses Gute erzeugt es dort Wahrheiten, beinahe wie das Leben Fibern (fibros) schafft im Menschen, und sie in Formen bringt den Nutzzwecken gemäß. Jenes Gute bringt, durch diese in eine himmlische Form gebrachten Wahrheiten, wieder Gutes hervor, und durch dieses Gute wieder Wahres, welches Abstammungen sind.

Eine solche natürliche Vorstellung kann man haben über die Bildung des Wahren vom Guten, und wieder des Guten durch das Wahre, wodurch sich aufs neue Wahres bildet. Aber eine geistige Vorstellung hiervon können nur diejenigen haben, die im anderen Leben sind, denn dort werden die Vorstellungen gebildet vom Himmelslicht, in dem Einsicht ist.

Daß der Tau das Wahre bedeutet, erhellt auch sonst aus dem Wort; wie bei

Sach.8/12: "Same des Friedens, der Weinstock wird geben seine Frucht, und das Land wird geben sein Gewächs, und die Himmel werden geben ihren Tau": wo von einer neuen Kirche (die Rede ist). Der Weinstock wird geben seine Frucht, soviel als: das Geistige der Kirche oder das Wahre des Glaubens wird geben das Gute; und das Land wird geben sein Gewächs, soviel als: das Himmlische der Kirche oder das Gute der Liebtätigkeit wird geben das Wahre. Der Tau, den die Himmel geben werden, bezeichnet solches.

Haggai 1/9,10: "Um meines Hauses willen, das verwüstet ist, sind über euch abgeschlossen die Himmel vom Tau, und das Land ist abgeschlossen von seinem Gewächs": der Himmel Tau und des Landes Gewächs, die gehemmt, bezeichnen ähnliches.

Ps.110/3,4: "Aus dem Mutterschoß der Morgenröte dir den Tau deiner Geburt": vom Herrn. Tau der Geburt für das Himmlische der Liebe.

5. Mose 33/13: "Gesegnet von Jehovah (ist) sein Land von Köstlichem des Himmels, vom Tau, vom Abgrund auch der unten liegt": von Joseph. Köstliches des Himmels ist Geistiges: Nr. 3166, welches hier ist der Tau, Abgrund, der unten liegt, ist Natürliches.

5. Mose 33/28: "Es wohnte Israel sicher, einsam an der Quelle Jakobs, im Lande des Getreides und des Mostes, auch die Himmel träufelten Tau": auch hier ist Tau, den die Himmel träufelten, soviel als Geistiges, das dem Wahren angehört.

Tau im echten Sinn ist das Gutwahre (Boni verum), das aus dem Stand der Unschuld und des Friedens hervorgeht; denn durch den Morgen oder die Morgenröte, wann der Tau herabkommt, werden jene Zustände bezeichnet: Nr. 2333, 2405, 2540, 2780; daher war auch das Manna, das vom Himmel kam, zugleich mit dem Tau, der in der Morgenzeit herabkam, wie erhellen kann 2. Mose 16/13,14: "In der Frühzeit war eine Lage von Tau um das Lager her, und da aufhörte die Taulage, siehe, da war auf der Oberfläche der Wüste etwas zerstoßen Rundes, zerstoßen wie reif auf der Erde".

4. Mose 11/9: "Wann der Tau herabkam auf das Lager des Nachts, kam Manna herab auf dasselbe": weil das Manna himmlisches Brot war, bedeutete es im höchsten Sinn den Herrn in Ansehung des göttlich Guten, daher beim Menschen das Himmlische der Liebe; denn dieses ist vom Göttlichen des Herrn: Nr. 276, 680, 1798, 2165, 2177, 3464, 3478. Der Tau, in dem und mit dem das Manna herabkam, (steht) für das göttlich Wahre im höchsten Sinne, und für das geistig Wahre beim Menschen im bezüglichen Sinn. Die Frühzeit ist der Zustand des Friedens, in dem jenes Gute: Nr. 92, 93, 1726, 2780, 3170.

Weil der Tau das Wahre, das vom Guten (kommt), bedeutet, oder was gleich, das Geistige, das vom Himmlischen, darum wird auch das geistig Wahre im Wort dem Tau verglichen; denn was bezeichnet, dient auch zur Vergleichung derselben Sache, wie

Jes.18/4: "So sprach Jehovah zu mir: Ich will ruhen und schauen in Meiner Wohnung, gleich einer heiteren Wärme über dem Lichte, gleich einer Tauwolke, wenn die Ernte warm wird".

Hos.6/4; 13/3: "Was soll ich dir tun, Ephraim, was soll ich dir tun, Jehudah, weil eure Heiligkeit gleich der Wolke der Morgenröte, und gleich dem Tau, der des Morgens fällt".

Hos.14/6: "Sein werde Ich, wie Tau dem Israel, er wird aufsprossen wie eine Lilie und Wurzeln schlagen, wie der Libanon".

Micha 5/6: "Sein werden die Überreste Jakobs inmitten vieler Völker, wie Tau von Jehovah, wie Tropfen auf dem Kraute".

Ps.133/2,3: "Wie das gute Öl auf dem Haupt, das herabkommt auf den Rand der Kleider Aharons, wie der Tau des Chermon, der herabkommt auf die Berge Zions, weil daselbst geboten hat Jehovah den Segen des Lebens bis in Ewigkeit".

5. Mose 32/2: "Herabfließen wird wie Regen meine Lehre, träufeln wird wie Tau mein Wort, wie Tröpfchen aufs Gras, und wie Tropfen aufs Kraut": hier steht Tau für Mehrung des Wahren aus dem Guten, und für Befruchtung des Guten durchs Wahre; und weil es der Tau ist, der an jedem Morgen das Feld und den Weinberg fruchtbar macht, wird selbst das Gute und Wahre bezeichnet durch das Getreide und den Most, worüber folgt.

3580. "Und eine Menge Getreide" bedeutet daher das natürlich Gute, "und Most", 1. Mose 27/28, bedeutet daher das natürlich Wahre.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Getreide, sofern es ist das Gute, und aus der Bedeutung von Most, sofern es ist das Wahre. Wenn sie gesagt werden vom Natürlichen, so bedeuten sie das natürlich Gute und Wahre, und dann wird vom Vernünftigen gesagt Brot und Wein.

Daß das Brot das himmlisch Gute ist, sehe man Nr. 276, 680, 1798, 2165, 2177, 3464, 3478; und daß der Wein das Geistige ist, somit das Wahre aus dem Guten: Nr. 1071, 1798.

Daß das Getreide und der Most jenes bedeuten, kann auch aus folgenden Stellen im Wort erhellen:

Haggai 1/10,11: "Verschlossen sind die Himmel vom Tau, und die Erde ist verschlossen von ihrem Gewächs, und Ich habe gerufen die Dürre auf die Erde, und auf die Berge, und auf das Getreide, und auf den Most, und auf das, was hervorbringt die Erde": hier steht Dürre für Mangel an Tau und Regen, somit für Mangel des Wahren aus irgendeinem Guten. Dürre auf das Getreide ist Mangel des Guten, und Dürre auf den Most ist Mangel des Wahren.

5. Mose 33/28: "Wohnen wird Israel sicher, einsam am Quell Jakobs, im Lande des Getreides und des Mosts, und seine Himmel werden Tau träufeln": einsam für diejenigen, die nicht angefochten werden von Bösem und Falschem: Nr. 139, 471: Land des Getreides und des Mosts für das Gute und Wahre der Kirche.

Hos.14/6-8: "Sein werde Ich wie Tau dem Israel, er wird aufsprossen wie eine Lilie, und seine Wurzel schlagen wie der Libanon; gehen werden seine Zweige, und es wird sein wie der Ölbaum seine Ehre, und ein Geruch ihm wie des Libanon; wiederkommen werden, die da wohnen in seinem Schatten, lebendig machen werden sie Getreide, und erblühen wie der Weinstock, sein Gedächtnis wie der Wein Libanons": wo Getreide für das geistig Gute, Wein für das geistig Wahre.

Jes.24/6,7: "Der Fluch wird fressen das Land, trauern wird der Most, verschmachten wird der Weinstock, seufzen werden alle, die fröhlichen Herzens sind": hier von der Verwüstung der geistigen Kirche. Trauern wird der Most, soviel als: das Wahre wird aufhören.

Jerem.31/11,12: "Erlöset hat Jehovah Jakob, kommen und singen werden sie auf der Höhe Zions, und zusammenströmen zum Guten Jehovahs, zum Getreide und zum Most, und zum Öl, und zu den Söhnen der Schaf- und Rinderherde": Getreide und Most für das Gute und daher das Wahre; Öl für das Gute, aus dem jenes und was aus jenem. Söhne der Schaf- und Rinderherde für das Wahre, das so daraus kommt; und weil es dies bedeutet, wird es genannt das Gute Jehovahs.

Hos.2/8,9: "Dieselbe weiß nicht, daß Ich ihr gegeben habe Getreide und Most und Öl; und das Silber gemehrt habe und das Gold, das sie dem Baal machten, darum werde Ich umkehren, und nehmen mein Getreide und meinen Most in seiner bestimmten Zeit, und entreißen meine Wolle und meinen Flachs": hier von der verdorbenen Kirche. Und es ist klar, daß durch Getreide nicht bezeichnet wird Getreide, auch nicht Most durch Most, und auch durch Öl, Silber, Gold, Wolle und Flachs nicht solches, sondern was geistig ist, d.h. Sache des Guten und Wahren.

Ebenso wo gehandelt wird von der neuen Kirche, bei Hos.2/20-22: "Verloben will Ich dich Mir im Glauben, und du wirst erkennen Jehovah, und es wird geschehen an jenem Tage, hören werde Ich die Himmel, und diese werden hören die Erde, und die Erde wird hören das Getreide und den Most, und das Öl, und diese werden hören Israel": Israel für die neue Kirche.

Joel 1/5,10: "Wachet auf ihr Betrunkenen, und weinet, und heulet alle Weintrinker, wegen des Mosts, daß er ausgeschieden worden aus eurem Munde; verwüstet ist das Feld, es trauert das Land, weil verwüstet ist das Getreide, vertrocknet der Most, verschmachtet das Öl".

Joel 2/23,24: "Söhne Zions, freuet euch, und seid fröhlich in Jehovah, eurem Gott, weil Er euch gegeben hat Frühregen zur Gerechtigkeit, und auch herabkommen lassen wird Früh- und Spätregen im Ersten (Anfang), und werden gefüllt werden die Tennen mit reinem Getreide, und ausströmen werden die Keltern Most und Öl".

Joel 4/18 (oder 3/18): "Es wird geschehen an jenem Tage, träufeln werden die Berge Most, und die Hügel werden fließen mit Milch, und alle Bäche Jehovahs werden fließen mit Wasser, und ein Quell wird vom Hause Jehovahs ausgehen": hier (ist die Rede) vom Reich des Herrn. Es sind geistige Dinge, die durch Most, durch Milch, und durch Wasser bezeichnet werden, deren Überfluß so beschrieben wird.

Sach.9/16,17: "Erhalten wird sie Jehovah, ihr Gott, an jenem Tage, wie eine Herde sein Volk, denn wie groß ist Seine Güte, und wie groß Seine Schönheit; Getreide wird Jünglinge, und Most wird aufsprossen machen Jungfrauen".

Ps.65/10,14: "Du suchest das Land heim, und ergötzest dich daran, sehr reich machst du es, der Bach Gottes ist voll Wasser, du bereitest ihr Getreide, es kleiden sich die Wiesen mit der Schafherde, und die Täler werden bedeckt mit Getreide; ertönen sollen sie, auch singen".

Hieraus wird klar, was Getreide und Most.

3581. "Dienen werden dir Völker" bedeutet Wahrheiten der Kirche; "und bücken werden sich vor dir Nationen", 1. Mose 27/29, bedeutet Wahrheiten des Guten.

Dies erhellt daraus, daß dienen als Prädikat den Wahrheiten beigelegt wird, wovon Nr. 2867, 3409; und aus der Bedeutung der Völker, sofern es sind Wahrheiten, wovon Nr. 1259, 1260, 2928, 3295.

Durch die zuerst genannten Völker werden bezeichnet Wahrheiten der Kirche, die geistige Wahrheiten genannt werden, und durch die zum zweitenmal genannten Völker Wahrheiten des Guten, die geistig Gutes sind, und beziehungsweise Wahrheiten genannt werden; das Gute der Liebtätigkeit sind solche Wahrheiten. Weil dieser Unterschied ist, werden auch die Völker an erster und zweiter Stelle nicht mit dem gleichen Wort in der hebräischen Sprache, aber mit einem gleichwohl verwandten ausgedrückt.

3582. "Sei ein Herr über deine Brüder", 1. Mose 27/29, bedeutet die erste scheinbare Herrschaft der Neigung zum natürlich Wahren über die Neigungen zum natürlich Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Herr sein", sofern es Herrschaft ist; und aus der Bedeutung der Brüder, sofern es sind die Neigungen zum Guten, hier zum natürlichen, wovon Nr. 367, 2360, 3303. Über die scheinbare Herrschaft des Wahren über das Gute, wie sie zuerst stattfindet, sehe man Nr. 3324, 3325, 3330, 3332, 3336, 3470, 3539, 3548, 3556, 3563, 3570.

HG 3583

3583. "Und bücken werden sich vor dir die Söhne deiner Mutter", 1. Mose 27/29, bedeutet, über die übrigen Neigungen zum Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Söhne, sofern es ebenfalls Wahrheiten sind, wovon Nr. 489, 491, 533, 1147, 2623, 3373; und aus der Bedeutung der Mutter, sofern sie ist die Neigung zum geistig Wahren, und daher die Kirche, weil sie von wegen des Wahren und der Neigung dazu Kirche ist und so genannt wird, wovon Nr. 289, 2691, 2717.

3584. "Die dir fluchen, seien verflucht", bedeutet, wer sich scheidet, wird geschieden sein, "und die dich segnen, seien gesegnet", 1. Mose 27/29, bedeutet, wer sich verbindet, wird verbunden sein.

Dies erhellt aus der Bedeutung von verflucht werden, sofern es ist geschieden werden, und von gesegnet werden, sofern es ist verbunden, wovon Nr. 3504, 3514, 3530, 3565.

Es wird dies ausgesagt vom Wahren, und durch die Fluchenden wird bezeichnet Falsches, das sich vom Wahren scheidet, und durch die Segnenden Wahres, das sich an das übrige anschließt; denn mit den Wahrheiten und Gutheiten verhält es sich so, daß sie unter sich eine Gesellschaft bilden, und endlich gleichsam eine Gemeinde (unam civitatem) ausmachen. In solcher Weise gesellen sie sich auch zusammen. Dies hat seinen Grund in der Form des Himmels, in der die Engel nach den Blutsfreundschaften und Verwandtschaften des Guten und des Wahren geordnet sind, und so zusammen ein Reich oder eine Gemeinde bilden. Von da aus fließt Wahres und Gutes beim Menschen ein, und wird bei ihm in die gleiche Form gebracht, und zwar allein vom Herrn.

Wie sich aber dieses verhalte, wird augenscheinlicher erhellen aus der Entsprechung des Größten Menschen, welcher ist der Himmel, mit allem und jedem, was beim Menschen ist. Von dieser Entsprechung, wird aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, am Ende der Kapitel geredet werden.

Aus Obigem wird nun klar, was der Segen Jischaks, der zu Jakob gesprochen, aber auf Esau gemeint wurde, in sich schließt, nämlich die Befruchtung des Guten durch die Vermehrung des Wahren, und wieder die Befruchtung von diesem.

3585. Vers 30-33: Und es geschah, als Jischak geendet hatte, Jakob zu segnen, und als eben hinausging Jakob von dem Angesichte Jischaks, seines Vaters, kam Esau, sein Bruder, von seiner Jagd. Und es machte auch er ein feines Essen, und brachte es seinem Vater, und sprach zu seinem Vater: Es stehe auf mein Vater, und esse von der Jagd seines Sohnes, auf daß mich segne deine Seele. Da sprach zu ihm Jischak, sein Vater: Wer bist du? Und er sprach: Ich bin dein Sohn, dein Erstgeborener, Esau. Und Jischak ward ergriffen von einem großen Schrecken und sprach: Wer nun ist jener, der gejagt hat eine Jagd, und mir gebracht, und ich aß von allem, ehe du gekommen bist, und ich habe ihn gesegnet? er wird auch gesegnet sein.

"Und es geschah, als Jischak geendet hatte, Jakob zu segnen" bedeutet, als die erste Verbindung so geschehen;

"und als eben hinausging Jakob von dem Angesichte Jischaks, seines Vaters" bedeutet das Fortschreiten und die Veränderung des Zustands;

"kam Esau, sein Bruder, von seiner Jagd" bedeutet das Wahre des Guten und seine Ankunft;

"und es machte auch er ein feines Essen, und brachte es seinem Vater" bedeutet Wünschenswertes und Ergötzliches dem göttlich Vernünftigen;

"und sprach zu seinem Vater: Es stehe auf mein Vater, und esse von der Jagd seines Sohnes" bedeutet, er möge sich aneignen das Wahre des natürlich Guten;

"auf daß mich segne deine Seele" bedeutet, er möge es verbinden;

"da sprach zu ihm Jischak, sein Vater: Wer bist du? Und er sprach: Ich bin dein Sohn, dein Erstgeborener, Esau" bedeutet den Zustand des Innewerdens in betreff des natürlich Guten und des Wahren daher;

"und Jischak ward ergriffen von einem großen Schrecken" bedeutet große Bestürzung über die Umkehrung des Zustandes;

"und sprach: Wer nun ist jener, der gejagt hat eine Jagd, und mir gebracht" bedeutet Nachforschung in betreff jenes Wahren;

"und ich aß von allem, ehe du gekommen bist" bedeutet, es sei angeeignet worden;

"und ich habe ihn gesegnet? er wird auch gesegnet sein" bedeutet, es sei verbunden worden.

3586. "Und es geschah, als Jischak geendet hatte, Jakob zu segnen", 1. Mose 27/30, bedeutet, als die erste Verbindung so geschehen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von segnen, sofern es ist Verbindung, wovon Nr. 3504, 3514, 3530, 3565, 3584; somit "wie er geendet hatte zu segnen", heißt, als die Verbindung geschehen. Daß es die erste gewesen mit dem Wahren, das durch Jakob vorgebildet wird, wird aus dem oben Gesagten klar.

3587. "Und als eben hinausging Jakob von dem Angesichte Jischaks, seines Vaters", 1. Mose 27/30, bedeutet das Fortschreiten und die Veränderung des Zustands.

Dies erhellt aus der Bedeutung vom hinausgehend hinausgehen von den Angesichten, sofern es bezeichnet, als dasjenige, was durch Jakob vorgebildet wurde, aufhörte, somit als der Zustand sich änderte. Denn jetzt wird von Esau gehandelt, und im inneren Sinn vom Guten des Natürlichen, wie dieses aus dem Innersten hervortritt, wie oben gesagt worden, und sich offenbart, und wenn die Besserung durch den Dienst des Wahren vollbracht worden, die Herrschaft hat.

3588. "Kam Esau, sein Bruder, von seiner Jagd", 1. Mose 27/30, bedeutet das Gutwahre und sein Ankunft.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Esaus, sofern er ist das Gute des Natürlichen, wovon oben; aus der Bedeutung von kommen, sofern es ist Ankunft; und aus der Bedeutung der Jagd, sofern sie ist das Wahre, das aus dem Guten, wovon Nr. 3501.

3589. "Und es machte auch er ein feines Essen und brachte es seinem Vater", 1. Mose 27/31, bedeutet Wünschenswertes und Ergötzliches dem göttlich Vernünftigen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des feinen Essens, sofern es ist Angenehmes, das dem Guten, und Liebliches, das dem Wahren angehört, wovon Nr. 3502, 3536. Das Angenehme, das dem Guten angehört, ist Wünschenswertes; und Liebliches, das dem Wahren angehört, ist Ergötzliches; denn die Neigung zum Guten ist es, das wünscht, und dann die Neigung zum Wahren, die ergötzt.

3590. "Und sprach zu seinem Vater: Es stehe auf mein Vater, und esse von der Jagd seines Sohnes", 1. Mose 27/31, bedeutet, er möge sich aneignen das Wahre des natürlich Guten.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Jischaks, der hier ist Vater, sofern er ist das Gute des Vernünftigen, wovon früher öfters; aus der Bedeutung von essen, sofern es ist aneignen, wovon Nr. 2187, 2343, 3168, 3513 E, und aus der Bedeutung der Jagd, sofern sie ist das Wahre des natürlich Guten, wovon Nr. 3588.

3591. "Auf daß mich segne deine Seele", 1. Mose 27/31, bedeutet, er möge es verbinden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gesegnet werden, sofern es ist Verbindung, wovon Nr. 3504, 3514, 3530, 3565, 3584.

3592. "Da sprach zu ihm Jischak, sein Vater: Wer bist du? und er sprach: ich bin dein Sohn, dein Erstgeborener, Esau", 1. Mose 27/32, bedeutet den Zustand des Innewerdens in betreff des natürlich Guten und des Wahren daher.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 3548, 3549, 3550 zu 1. Mose 27/18,19 gesagt wurde, wo die gleichen Worte.

3593. "Und Jischak ward ergriffen von einem großen Schrecken (Schauder)", 1. Mose 27/33, bedeutet große Bestürzung über die Umkehrung des Zustandes.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Schauders, sofern es ist Bestürzung. Daß es über die Umkehrung des Zustandes ist, wird aus demjenigen klar, was oben über die zwei Zustände des Menschen, der wiedergeboren wird, gesagt wurde: über den Zustand ehe er wiedergeboren ist, und über den Zustand nachdem er wiedergeboren ist; daß nämlich im Zustand, ehe er wiedergeboren ist, die Wahrheiten scheinbar herrschen, hingegen in dem Zustande, nachdem er wiedergeboren ist, die Wahrheiten zurücktreten und das Gute die Herrschaft wieder bekommt, worüber man sehe was früher öfters gezeigt wurde: Nr. 1904, 2063, 2189, 2697, 2979, 3286, 3288, 3310, 3325, 3330, 3332, 3336, 3470, 3509, 3539E, 3548, 3556, 3563, 3570, 3576, 3579.

3594. "Und sprach: Wer nun ist jener, der gejagt hat eine Jagd, und mir gebracht", 1. Mose 27/33, bedeutet Nachforschung in betreff jenes Wahren.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, von dem es hier heißt: "wer ist jener", sofern es ist das Natürliche in Ansehung des Wahren, wovon oben; und aus der Bedeutung der Jagd, sofern sie ist das Wahre aus dem Guten, wovon Nr. 3501. Hier ist es die Nachforschung in betreff jenes Wahren, ob es aus dem Guten (hervorgeht).

3595. "Und ich aß von allem, ehe du gekommen bist", 1. Mose 27/33, bedeutet, es sei angeeignet worden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von essen, sofern es ist angeeignet werden, wovon Nr. 2187, 2343, 3168, 3513 E.

3596. "Und ich habe ihn gesegnet, er wird auch gesegnet sein", 1. Mose 27/33, bedeutet, es sei verbunden worden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gesegnet werden, sofern es ist verbunden werden, wovon Nr. 3504, 3514, 3530, 3565, 3584.

Wie es sich mit der Aneignung und Verbindung des durch Jakob vorgebildeten Wahren verhält, kann aus demjenigen erhellen, was früher gesagt wurde. Weil dieses von solcher Art ist, daß es über die Fassungskraft des natürlichen Menschen hinausgeht, und nur gesehen werden kann in dem Licht, in dem der vernünftige oder inwendige Mensch ist, in welchem Licht heutzutage wenige sind, weil wenige wiedergeboren, deswegen ist es besser, dieses nicht mehr zu erläutern, denn die Erläuterung von unbekannten und die Fassungskraft übersteigenden Dingen heißt nicht ins Licht, sondern noch mehr in Schatten setzen. Abgesehen davon, daß solches zu gründen wäre auf Vorstellungen natürlicher Wahrheiten, durch die es begriffen werden sollte, die aber heutzutage auch fehlen. Ebendarum ist das gleich Vorhergehende so kurz, und nur nach dem inneren Sinn der Worte erklärt worden.

Aus demjenigen, was vorhergeht, kann erhellen, was das in sich schließt, daß Jischak sich von seinem Sohne eine Jagd ausgebeten hat, um davon zu essen, ehe er ihn segnete, und daß er nicht eher gesegnet hat, als nachdem er gegessen hatte, und daß so nach dem Essen die Segnung desjenigen folgte, der es gemacht und hergebracht hat, wie auch klar ist aus Jischaks Worten, hier in Beziehung auf Jakob: "er hat mir gebracht, und ich aß von allem, ehe du gekommen bist, und ich habe ihn gesegnet, und er wird auch gesegnet sein"; die Ursache wird klar aus dem inneren Verständnis der Bräuche der Alten Kirche, denn das Essen bedeutete bei ihnen die Aneignung und Verbindung, und zwar die Verbindung mit demjenigen, bei dem oder von dessen Brot sie gegessen hatten.

Speise im allgemeinen bezeichnete dasjenige, was der Liebe und Liebtätigkeit angehört, d.h. das gleiche, was himmlische und geistige Speise. Das Brot dabei (bezeichnete), was der Liebe zum Herrn, und der Wein, was der Liebtätigkeit gegen den Nächsten angehört. Wurde dieses angeeignet, so waren sie verbunden. So redeten sie miteinander aus Zuneigung, und gesellten sich zusammen. Die Gastmähler bei den Alten waren nichts anderes, die Essen von dem Geheiligten in der jüdischen Kirche bildeten auch nichts anderes vor, die Liebesmahle und das Abendmahl in der ersten christlichen Kirche schlossen auch nichts anderes in sich.

3597. Vers 34-40: Und Esau hörte die Worte seines Vaters, und rief aus mit einem großen und gar sehr bitteren Ausruf, und sprach zu seinem Vater: Segne mich auch, mein Vater. Und er sprach: Dein Bruder ist gekommen in Betrug, und hat deinen Segen genommen. Und er sprach: Hat man nicht (mit Recht) seinen Namen Jakob genannt, denn es hat mich derselbe zweimal untertreten: meine Erstgeburt hat er genommen, und siehe, nun hat er auch genommen meinen Segen; und er sprach: hast du mir nicht aufbehalten einen Segen? Da antwortete Jischak und sprach zu Esau: Siehe, zum Herrn habe ich ihn dir gesetzt, und alle seine Brüder gegeben ihm zu Knechten, und mit Getreide und mit Most habe ich ihn ausgestattet, und was soll ich dir nun tun, mein Sohn? Und Esau sprach zu seinem Vater: Hast du nur diesen einen Segen, mein Vater? segne mich auch, mein Vater! und Esau erhob seine Stimme und weinte. Da antwortete Jischak, sein Vater, und sprach zu ihm: Siehe, von den Fettigkeiten der Erde wird sein deine Wohnung, und vom Tau des Himmels von oben. Und ob deinem Schwerte wirst du leben, und deinem Bruder dienen, und es wird geschehen, wenn du herrschest, so wirst du wegreißen sein Joch von deinem Halse.

"Und Esau hörte die Worte seines Vaters" bedeutet die Wahrnehmung des natürlich Guten aus dem göttlich Guten;

"und rief aus mit einem großen und gar sehr bitteren Ausruf" bedeutet seine große Bestürzung über die Umkehrung des Zustandes;

"und sprach zu seinem Vater: Segne mich auch, mein Vater" bedeutet, er wünschte die Verbindung, obwohl durch dasselbe das Wahre verbunden worden;

"und er sprach: Dein Bruder ist gekommen in Betrug" bedeutet das Umgekehrte der Ordnung;

"und hat deinen Segen genommen" bedeutet Verbindung so;

"und er sprach: Hat man nicht (mit Recht) seinen Namen Jakob genannt" bedeutet seine Beschaffenheit;

"denn es hat mich derselbe zweimal untertreten" bedeutet, er habe die Ordnung umgekehrt;

"meine Erstgeburt hat er genommen" bedeutet den Vorrang;

"und siehe, nun hat er auch genommen meinen Segen" bedeutet die Verbindung;

"und er sprach: hast du mir nicht aufbehalten einen Segen" bedeutet, ob er nicht etwas habe für die Verbindung in jenem früheren Zustand;

"da antwortete Jischak und sprach zu Esau" bedeutet die Belehrung;

"siehe, zum Herrn habe ich ihn dir gesetzt" bedeutet, er soll in jenem Zustand herrschen;

"und alle seine Brüder gegeben ihm zu Knechten" bedeutet der Neigung zum Wahren seien alsdann die Neigungen zum Guten dem Schein nach untergeordnet;

"und mit Getreide und mit Most habe ich ihn ausgestattet" bedeutet wie früher, sein Gutes und Wahres;

"und was soll ich dir nun tun, mein Sohn" bedeutet das Gute habe in jenem Zustand nichts anderes;

"und Esau sprach zu seinem Vater" bedeutet die Wahrnehmung des natürlich Guten;

"hast du nur diesen einen Segen, mein Vater" bedeutet, ob ein anderes beigefügt werden könne aus dem natürlich Guten alsdann;

"segne mich auch, mein Vater" bedeutet, er wünschte die Verbindung, obwohl durch dasselbe das Wahre verbunden worden;

"und Esau erhob seine Stimme und weinte" bedeutet einen noch höheren Grad der Bestürzung;

"da antwortete Jischak, sein Vater, und sprach zu ihm" bedeutet das Innewerden betreffend das natürlich Gute, daß es werde göttlich werden;

"siehe, von den Fettigkeiten der Erde wird sein deine Wohnung" bedeutet aus dem göttlich Guten Leben;

"und vom Tau des Himmels von oben" bedeutet aus dem göttlich Wahren;

"und ob deinem Schwerte wirst du leben, und deinem Bruder dienen" bedeutet, so lange das Wahre dem Guten verbunden wird, werde es dem Schein nach an unterer Stelle sein;

"und es wird geschehen, wenn du herrschest" bedeutet, es wird an erster Stelle sein;

"so wirst du wegreißen sein Joch von deinem Halse" bedeutet, daß durch das Gute alsdann Verbindung, und daß das Wahre ihm zu eigen sein werde.

3598. Weil das, was die Verse 34-38 enthalten, solcherlei ist, was oben erklärt wurde, und das, was es in sich schließt, aus dem früher Gesagten erhellen kann, deswegen wird unterlassen, dasselbe nach dem inneren Sinn weiter zu erklären; nur der Inhalt des 39. und 40. Verses, der sich auf den Segen Esaus von seinem Vater Jischak bezieht, soll erläutert werden.

3599. "Da antwortete Jischak, sein Vater, und sprach zu ihm", 1. Mose 27/39, bedeutet das Innewerden betreffend das natürlich Gute, daß es werde göttlich werden.

Dies erhellt aus der Bedeutung Jischaks, sofern er ist das göttlich Vernünftige des Herrn in Ansehung des Guten bei ihm, wovon Nr. 3012, 3194, 3210; aus der Bedeutung von sprechen in den historischen Teilen des Wortes, sofern es ist innewerden, wovon früher öfter; und aus der vorbildlichen Bedeutung Esaus, zu dem er es sprach, sofern er ist das natürlich Gute, wovon ebenfalls oben mehrmals. Daß es werde göttlich werden, erhellt aus dem Segen, von dem folgt.

Oben wurde gesagt, daß Esau das göttlich Natürliche des Herrn in Ansehung des göttlich Guten vorbilde, und Jakob Sein göttlich Natürliches in Ansehung des göttlich Wahren. Hier aber, daß Esau vorbilde das natürlich Gute, das göttlich werden sollte; und im Vorhergehenden, Jakob habe vorgebildet das natürlich Wahre, das ebenfalls werde göttlich werden. Wie sich dies verhält, kann aus demjenigen erhellen, was Nr. 3494 und 3576 gesagt wurde. Damit dieses noch klarer werde, soll es mit wenigem gesagt werden:

Das natürlich Gute, das Esau zuerst vorbildet, ist das Natürliche der Kindheit des Herrn, das göttlich war vom Vater, aber menschlich von der Mutter her, und in dem Maß, als es von der Mutter (stammte), war es mit erblich Bösem behaftet. Weil es so beschaffen war, konnte es nicht alsbald in einer solchen Ordnung sein, daß es das Göttliche, das inwendigst war, aufnehmen konnte, sondern es mußte vorher in die Ordnung gebracht werden vom Herrn. Ebenso verhält es sich mit dem Wahren, das durch Jakob vorgebildet wird; denn wo das Gute ist, da muß auch das Wahre sein, auf daß es ein Etwas (sei). Alles Denken ist Sache des Wahren (und) schließt sich dem Willen an, welcher ist Sache des Guten, auch bei den Kindern.

Nachdem also der Herr das Natürliche in Ansehung des Guten und in Ansehung des Wahren in Ihm in die Ordnung gebracht hat, und zwar in eine solche, daß es das Göttliche aufnehmen, und so Er selbst von Seinem Göttlichen aus einfließen konnte, und Er nach und nach alles Menschliche, das Er von der Mutter hatte, ausgetrieben hat, dann erst bildet Esau vor das göttlich Natürliche des Herrn in Ansehung des Guten, und Jakob Sein göttlich Natürliches in Ansehung des Wahren. Aber Esau und Jakob bilden das göttlich Gute und das göttlich Wahre des göttlich Natürlichen des Herrn vor, als verbunden unter sich wie Brüder, und beides ist an sich betrachtet nichts anderes, als ein Vermögen zugleich zur Bildung und Aufnahme des tätigen Guten und Wahren. Von diesem Guten und Wahren, nämlich von dem Tätigen, wird nachmals gehandelt.

Aus diesem wird klar, welch große Geheimnisse im inneren Sinn des Wortes enthalten sind, und diese Geheimnisse sind solcher Art, daß nicht einmal das Allgemeinste davon in das Verständnis des Menschen fällt, wie dasjenige wohl auch, was soeben gesagt wurde; wieviel mehr (gilt dies) von dem Unzähligen, was davon (zu sagen wäre); aber sie sind angepaßt dem Verständnis und der Fassungskraft der Engel, die über diese und dergleichen Dinge vom Herrn himmlische Vorstellungen haben, die mit Vorbildern von unaussprechlicher Lieblichkeit und Wonne erhellt sind. Hieraus läßt sich denken, aber nur entfernt, weil solches im Schatten des menschlichen Verstandes ist, wie beschaffen die Engelsweisheit ist.

3600. "Siehe, von den Fettigkeiten der Erde wird sein deine Wohnung", bedeutet, Leben aus dem göttlich Guten, "und vom Tau des Himmels von oben", 1. Mose 27/39, bedeutet aus dem göttlich Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Fettigkeit, sofern sie ist das Gute, wovon Nr. 353, hier das göttlich Gute, weil es gesagt wird vom Herrn; aus der Bedeutung der Wohnung, sofern sie ist leben, wovon Nr. 1293, 3384; und daß Wohnung gesagt wird vom Guten: Nr. 2268, 2451, 2712; und aus der Bedeutung vom Tau des Himmels, sofern er ist das Wahre, das aus dem Guten des Friedens- und Unschuldsstandes ist, wovon Nr. 3579, hier das göttlich Wahre, weil es gesagt wird vom Herrn.

Zu Jakob ist das gleiche gesagt worden, nämlich: "geben wird dir Gott vom Tau des Himmels und von den Fettigkeiten der Erde": 1. Mose 27/28, aber dort ist an erster Stelle vom Tau gesprochen, somit vom Wahren, und an zweiter von den Fettigkeiten der Erde, somit vom Guten, und auch, daß Gott und von jenen geben wird; hier aber wird zu Esau gesagt an erster Stelle von den Fettigkeiten der Erde, somit vom Guten, und an zweiter vom Tau des Himmels, somit vom Wahren, und nicht, daß Gott geben werde, sondern daß seine Wohnung sein werde von jenen.

Hieraus wird auch klar, daß Jakob das Wahre und Esau das Gute vorbildet, sodann daß das Wahre zuerst scheinbar an erster Stelle sei, und daß dies die umgekehrte Ordnung sei, gemäß dem, was mehrmals früher gezeigt wurde.

3601. "Und ob deinem Schwerte wirst du leben, und deinem Bruder dienen", 1. Mose 27/40, bedeutet, solange das Wahre dem Guten verbunden wird, werde es an unterer Stelle sein dem Schein nach.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Schwertes, sofern es ist das kämpfende Wahre, wovon Nr. 2799; daher bezeichnet "ob dem Schwerte leben" (den Zustand), wann das Wahre dem Guten verbunden wird; denn die Verbindung geschieht durch Kämpfe, d.h. durch Versuchungen; denn das Wahre wird ohne solche nicht verbunden. Und aus der Verbindung von "dem Bruder dienen", sofern es ist, an unterer Stelle sein. Daß jedoch das Gute an unterer Stelle nicht wirklich ist, sondern nur scheinbar, erhellt aus dem, was oben so oft gesagt wurde, man sehe Nr. 3582.

3602. "Und es wird geschehen, wenn du herrschest", 1. Mose 27/40, bedeutet, es werde an erster Stelle sein.

Dies erhellt aus der Bedeutung von herrschen, sofern es bedeutet an erster Stelle sein. Hierüber sehe man, was nun folgt.

3603. "So wirst du wegreißen sein Joch von deinem Halse", 1. Mose 27/40, bedeutet, durch das Gute werde alsdann Verbindung sein, und daß das Wahre ihm zu eigen sein werde.

Dies erhellt aus der Bedeutung von wegreißen das Joch vom Hals herab, sofern es ist Befreiung.

Daß durch Hals bezeichnet wird Einfluß und Gemeinschaft, und daher Verbindung, und durch das Joch auf dem Hals Abschließung und Unterbrechung, sehe man Nr. 3542. Somit bezeichnet wegreißen das Joch vom Hals herab Befreiung von der Abschließung und Unterbrechung, folglich Verbindung durchs Gute, sodann daß das Wahre Angehör des Guten sein werde, denn wenn keine Abschließung und Unterbrechung mehr ist, fließt das Gute ein und verbindet sich mit dem Wahren.

Wie sich dies verhält, kann aus demjenigen erhellen, was bisher gesagt und gezeigt wurde; aber nur wenige begreifen, was der scheinbare Vorrang des Wahren und die zeitweilige Unterordnung des Guten ist, und zwar hauptsächlich aus dem Grund, weil wenige über solche Dinge nachdenken, ja (viele) nicht einmal über das Gute nachdenken, daß es unterschieden ist vom Wahren. Auch wissen alle diejenigen nicht, was gut ist, die ein Leben der Selbst- und Weltliebe führen, denn solche glauben, es gebe kein anderes Gutes, als was von daher ist; und weil sie nicht wissen, was gut, wissen sie auch nicht, was wahr ist; denn das Wahre gehört dem Guten an. Aus Offenbarungen wissen sie zwar, daß gut ist Gott und den Nächsten lieben, und daß wahr sind die Lehren, die aus dem Worte (stammen), weil sie aber nicht danach leben, so haben sie kein Innewerden jenes Guten und Wahren, sondern nur Kenntnisse, die davon getrennt sind. Ja selbst diejenigen, die wiedergeboren werden, wissen auch nicht, was gut, ehe sie wiedergeboren sind, denn vorher haben sie gemeint, das Wahre sei gut, und danach tun sie Gutes, da doch das, was sie dann tun, nicht Gutes ist, sondern Wahres. Wenn der Mensch in diesem Zustand ist, dann ist er im Zustand, der durch Jakob beschrieben wird, und im Segen, der ihm gegeben wurde.

Wenn er aber in den Zustand kommt, daß er das Gute aus Neigung zum Guten tut, d.h. wenn er wiedergeboren ist, dann kommt er in den Zustand, der beschrieben wird im Segen, der dem Esau gegeben wurde.

Dies kann beleuchtet werden mit demjenigen, was beim Menschen in seinem ersten und zweiten Lebensalter, und nachher im dritten und vierten zur Erscheinung kommt. Der Mensch weiß im ersten Lebensalter eben nur aus dem Gedächtnis, was im Worte, ebenso was in den Glaubenslehren steht, und dann glaubt er, er sei gut, wenn er von mehrerem daraus eine Kenntnis hat, und einiges nicht auf sein Leben, sondern auf das anderer anwenden kann. Im zweiten Lebensalter, wenn er mehr heranwächst, ist er nicht zufrieden, nur im Gedächtnis inne zu haben was im Wort und in den Lehren steht, sondern er fängt dann an, darüber zu reflektieren aus seinem Denken, und soweit er aus dem Seinigen hinzutut, gefällt es ihm. Daher ist er in der Neigung zum Wahren aus einer Art von Weltliebe, die auch das Mittel ist, daß er noch mehreres erlernt, was ohne dieselben weggelassen worden wäre. Im dritten Lebensalter aber, wenn er unter solchen ist, die wiedergeboren werden können, beginnt er über den Nutzen zu denken, und dann auch darüber sich zu besinnen, was er im Wort liest, und aus den Lehren schöpft, um des Nutzens willen. Wenn er in diesem Zustand ist, wird die Ordnung umgekehrt, insofern er nämlich das Wahre nicht mehr so an die erste Stelle setzt. Dagegen im vierten Lebensalter, wann das Alter seiner Wiedergeburt eintritt, weil dann der volle Zustand ist, wovon Nr. 2636, dann liebt er das Wort und die Lehren, die aus dem Worte stammen, d.h. das Wahre um des Lebensguten willen, folglich aus dem Lebensguten. - So bekommt das Gute die erstere Stelle, das bis zu dieser Zeit scheinbar untergeordnet war.

Daß das Gute nur scheinbar an der unteren Stelle gewesen ist, kommt daher, weil es inwendigst in seiner ganzen Neigung verborgen lag, und sich nicht äußern konnte, weil außerhalb desselben solches war, mit dem es nicht übereinstimmen konnte, nämlich Eitles und Gehaltloses, wie das ist, was zur Welt- und Selbstherrlichkeit gehört. Dagegen sobald er wiedergeboren ist, dann tritt dieses zurück, und das Gute, das inwendigst verborgen lag, kommt gleichsam aus dem Gefängnis heraus, und fließt in dasjenige ein, was außen ist, und macht das Wahre ihm oder dem Guten eigen, und äußert sich so.

Das Gute beim Menschen ist unterdessen gleichsam jenes Unfreiwillige, das seinem Wollen innewohnt, in jedem einzelnen was er denkt, und daher im einzelnen, was er tut. Der Mensch weiß nicht, daß er dieses Unfreiwillige hat, weil er nichts anderes bei sich inne wird, als was sein ist, d.h. sein (freies) Wollen. Jenes Unfreiwillige ist zweierlei: das eine ist sein Anererbtes, das er von Vater und Mutter hat, das andere fließt durch den Himmel vom Herrn ein. Wenn der Mensch heranwächst, dann äußert sich mehr und mehr das, was er erblich von den Eltern hat, wenn er von der Art ist, daß er sich nicht wiedergebären läßt, denn daher nimmt er Böses, und macht es zu dem Seinen oder zu seinem Eigenen. Hingegen das Unfreiwillige, das durch den Himmel vom Herrn ist, äußert sich im erwachsenen Lebensalter bei denen, die wiedergeboren werden. Bei diesen hat dasselbe unterdessen das ganze und einzelne des Denkens und auch des Willens geordnet und regiert, obwohl es nicht den Anschein gehabt hatte.

3604. Vers 41-45: Und Esau haßte Jakob wegen des Segens, womit ihn gesegnet sein Vater; und Esau sprach in seinem Herzen: Nahe kommen werden die Tage der Trauer meines Vaters, und ich werde töten Jakob, meinen Bruder. Und es wurden angesagt der Rebecka die Worte Esaus, ihres älteren Sohnes; und sie schickte hin, und rief Jakob ihren jüngeren Sohn, und sprach zu ihm: Siehe, dein Bruder Esau tröstet sich (droht) dir, dich zu töten. Und nun mein Sohn, höre auf meine Stimme, stehe auf, fliehe zu Laban, meinem Bruder, nach Charan. Und du sollst bei ihm verweilen etliche Tage, bis gewichen ist die Hitze deines Bruders. Bis weichet der Zorn deines Bruders von dir, und er das vergißt, was du ihm getan, so will ich schicken und dich von dannen holen; warum soll ich euer beider beraubt werden an einem Tage.

"Und Esau haßte Jakob wegen des Segens, womit ihn gesegnet sein Vater" bedeutet das natürlich Gute verschmähte die umgekehrte Verbindung des Wahren;

"und Esau sprach in seinem Herzen" bedeutet das Denken;

"nahe kommen werden die Tage der Trauer meines Vaters, und ich werde töten Jakob, meinen Bruder" bedeutet die Umkehrung und die Beraubung des selbstischen Lebens des Wahren;

"und es wurden angesagt der Rebecka die Worte Esaus, ihres älteren Sohnes" bedeutet das Innewerden des Herrn aus dem göttlich Wahren über die Gesinnung des natürlich Guten alsdann;

"und sie schickte hin, und rief Jakob ihren jüngeren Sohn, und sprach zu ihm" bedeutet den Zustand der Wahrnehmung der Neigung zum Wahren aus dem Einfluß durch das göttlich Wahre;

"siehe, dein Bruder Esau tröstet sich (droht) dir, dich zu töten" bedeutet, im Sinne haben, den Zustand umzukehren und das Wahre des selbstischen Lebens zu berauben;

"und nun mein Sohn, höre auf meine Stimme, stehe auf" bedeutet, es habe noch Verzug;

"fliehe zu Laban, meinem Bruder, nach Charan" bedeutet zu der Neigung zum äußeren oder leiblichen Guten;

"und du sollst bei ihm verweilen etliche Tage" bedeutet das Allmähliche;

"bis gewichen ist die Hitze deines Bruders" bedeutet, bis der Zustand sich wendet;

"bis weichet der Zorn deines Bruders von dir" bedeutet die allmähliche Gestaltung des Zustandes beim natürlich Guten;

"und er das vergißt, was du ihm getan" bedeutet das Verhalten infolge des Verzugs;

"so will ich schicken und dich von dannen holen" bedeutet, alsdann das Ende;

"warum soll ich euer beider beraubt werden an einem Tage" bedeutet, anders sei keine Verbindung.

3605. "Und Esau haßte Jakob wegen des Segens, womit ihn gesegnet sein Vater", 1. Mose 27/41, bedeutet, das natürlich Gute verschmähte die umgekehrte Verbindung des Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hassen, sofern es im inneren Sinn hier ist verschmähen, worüber folgt. Aus der vorbildlichen Bedeutung Esaus, sofern er ist das natürlich Gute, und Jakobs, sofern er ist das natürlich Wahre, wovon oben; und aus der Bedeutung des Segens, sofern er ist Verbindung, wovon Nr. 3504, 3514, 3530, 3565, 3584. Daß hier die umgekehrte Verbindung des Wahren ist, die durch Jakob vorgebildet wird, erhellt aus dem, was Nr. 3539, 3548, 3556, 3563, 3570, 3576, 3603 gesagt und gezeigt wurde.

Daß hassen im inneren Sinn ist verschmähen, kommt daher, weil es hier gesagt wird vom Guten, das durch Esau vorgebildet wird, und das Gute nicht einmal weiß, was Haß ist; denn er ist ganz das Gegenteil desselben. Gegensätze kann es gar nicht in einem Subjekt geben; aber das Gute oder diejenigen, die im Guten sind, haben anstatt des Hasses eine Art von Verschmähung (aversationis); daher kommt es, daß Haß hier im inneren Sinn ist verschmähen.

Der innere Sinn ist hauptsächlich für diejenigen, die im Himmel sind, wenn er daher von da herniederkommt und sich in den buchstäblichen Sinn abzweigt, dann fällt, wenn das Historische solches mit sich bringt, die Regung des Verschmähens in den Ausdruck des Hasses, aber doch so, daß die im Himmel keine Vorstellung des Hasses in sich haben. Es verhält sich dies wie das, was Nr. 1875 aus einer Erfahrung berichtet wurde, über die Worte im Gebet des Herrn: "Führe uns nicht in Versuchung, sondern befreie uns vom Bösen", daß nämlich die Versuchung und das Böse verworfen werde, bis daß das wie Engelhafte, nämlich das Gute, ohne die Vorstellung der Versuchung und des Bösen überbleibe, und das mit einen daran sich schließenden Schein des Unwillens und des Verschmähens (darüber), daß man an Böses denken solle, wenn an den Herrn.

Ebenso verhält es sich, wenn man von Jehovah oder dem Herrn im Wort liest, daß Er hasse, wie bei Sach.8/17: "Keiner denke Böses von seinen Genossen in seinem Herzen, auch nicht den Schwur der Lüge liebet, weil Ich alles das hasse, Spruch Jehovahs"; 5. Mose 16/22: "Nicht sollst du dir aufrichten ein Standbild, das hasset Jehovah dein Gott"; Jerem.12/8: "Geworden ist Mir mein Erbe wie ein Löwe im Walde, es hat erhoben wider Mich seine Stimme, darum hasse Ich es"; Hos.9/15: "In Gilgal hasse Ich sie, um der Bosheit ihrer Werke willen werde Ich sie vertreiben aus Meinem Hause, nicht werde ich fortfahren sie zu lieben".

Der Haß, der dort Jehovah oder dem Herrn beigelegt wird, ist im inneren Sinn nicht Haß, sondern er ist Barmherzigkeit; denn das Göttliche ist Barmherzigkeit. Aber wenn diese beim Menschen, der im Bösen ist, einfließt, und derselbe in die Strafe des Bösen verfällt, dann erscheint sie als Haß, und weil sie so erscheint, wird sie im Buchstabensinn auch so genannt. Dies verhält sich so wie damit, daß im Wort von Jehovah oder dem Herrn ausgesagt wird Zorn, Erhitzung, Wut, wovon Nr. 245, 592, 696, 1093, 1683, 1874, 2395, 2447, 3235.

Das jüdische und israelitische Volk war vor anderen Völkern so geartet, daß es, sobald es etwas Feindseliges auch bei den Genossen erfuhr, glaubte, man dürfe sie grausam behandeln, und nicht nur sie töten, sondern auch den wilden Tieren und Vögeln preisgeben; und weil so die einfließende Barmherzigkeit des Herrn in einen solchen Haß nicht allein gegen Feinde, sondern auch gegen Genossen, verwandelt wurde, darum konnten sie nicht anders glauben, als daß Jehovah auch hasse, zürne, hitzig werde, wüte; deshalb ist der Scheinbarkeit gemäß im Worte so geredet; denn von welcher Art der Mensch ist, von solcher Art erscheint ihm der Herr: Nr. 1861, 1838, 2706.

Aber was für ein Haß bei denen ist, die in der Liebe und Liebtätigkeit, d.h. im Guten sind, erhellt aus den Worten des Herrn Matth.5/43-45: "Ihr habt gehört, daß gesagt worden ist, du sollst lieben deinen Nächsten, und hassen deinen Feind; Ich aber sage euch: liebet eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und betet für die, so euch beleidigen und verfolgen, auf daß ihr seid Söhne eures Vaters, der in den Himmeln ist".

3606. "Und Esau sprach in seinem Herzen", 1. Mose 27/41, bedeutet denken.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen im Herzen, sofern es ist denken.

3607. "Nahe kommen werden die Tage der Trauer meines Vaters, und ich werde töten Jakob, meinen Bruder", 1. Mose 27/41, bedeutet Umkehrung und Beraubung des selbstischen Lebens des Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Tage des Trauerns, sofern sie ist Umkehrung des Zustandes, und aus der Bedeutung von töten Jakob, den Bruder, sofern es bedeutet, das Wahre des selbstischen Lebens berauben.

Dies verhält sich ebenso wie das, was gleich oben von der Bedeutung des Hasses im inneren Sinn gesagt wurde, daß es nämlich nicht Haß sei; und kann auch erhellen aus demjenigen, was im anderen Leben fortwährend geschieht: dort wird alles Gute, das vom Himmel zu denen herabfließt, die im Bösen sind, in Böses verwandelt, und bei den Höllischen ins Entgegengesetzte, ebenso das Wahre ins Falsche, man sehe Nr. 2123. Darum ist umgekehrt das Böse und Falsche, das bei solchen, im Himmel das Gute und Wahre. Damit es auch gut werde, sind Geister unterwegs, welche die Vorstellungen des Bösen und Falschen verwerfen, damit die Vorstellung des Guten und Wahren eintrete. Über jene Verwerfung sehe man Nr. 1393, 1875; und außerdem, wenn das Böse und Falsche sich heranmacht zu denjenigen, die im Guten und Wahren sind, so erscheint es nicht als böse und falsch, sondern unter einer anderen Gestalt, gemäß der Art und dem Zustand der Güte bei ihnen.

Hieraus kann auch erhellen, daß "Jakob den Bruder töten" im inneren Sinn nicht ist töten, sondern daß es die Beraubung desjenigen Lebens bezeichnet, das dem Wahren nicht gebührt; denn das Wahre hat das Leben nicht aus sich, sondern vom Guten; denn das Wahre ist nur ein Aufnahmegefäß des Guten: man sehe Nr. 1496, 1832, 1900, 2063, 2261, 2269, 2697, 3049, 3068, 3128, 3146, 3318, 3387; und im Guten ist Leben, nicht aber im Wahren, außer das, welches vom Guten stammt, siehe Nr. 1589 und sonst öfter. Daher ist die Beraubung des selbstischen Lebens des Wahren nicht ein Auslöschen des Wahren, sondern sie ist ein Lebendigmachen desselben, denn wenn das Wahre sich dünkt, es habe Leben von sich, dann hat es kein Leben als ein solches, das an sich nicht Leben ist. Dagegen wenn ihm dasselbe genommen wird, dann wird es mit dem eigentlichen Leben begabt, nämlich durch das Gute vom Herrn, Der das Leben selbst ist.

Dies kann man offenbar sehen an denen, die im anderen Leben sind: die im bloßen Wahren sind, deren Vorstellungen erscheinen verschlossen, so daß, was des Himmels ist, nicht einfließen kann, ausgenommen nur so allgemein, daß man kaum erkennen kann, es sei ein Einfluß von da; dagegen die zugleich im Guten sind, deren Vorstellungen erscheinen aufgeschlossen, so daß dasjenige, was des Himmels ist, einfließt wie in einen kleinen Himmel, oder wie in ein Bild von sich, denn durch das Gute werden bei ihnen die Wahrheiten aufgeschlossen; man sehe Nr. 1869, 2425.

Daß das Wahre beraubt wird des Lebens aus sich, wann das Gute an erster Stelle zu sein oder die Herrschaft zu haben anfängt, kann aus demjenigen erhellen, was früher über den scheinbaren Vorrang des Wahren in der ersten Zeit, und über den Vorrang des Guten nachher, gesagt und gezeigt wurde. Diese Beraubung des Wahren, dem das Leben aus sich genommen wird, ist es, die hier bezeichnet wird.

Daß dieses "die Trauer des Vaters" heißt, kommt daher, weil die Tage der Trauer die Umkehrung des Zustandes bedeuten, und diese Zustandsumkehrung wurde oben bezeichnet durch den sehr großen Schauder, von dem Jischak ergriffen wurde: 1. Mose 27/33, Nr. 3593; und durch den großen und sehr bitteren Ausruf, mit dem Esau ausrief: 1. Mose 27/34, Nr. 3597.

3608. "Und es wurden angesagt der Rebecka die Worte Esaus ihres älteren Sohnes", 1. Mose 27/42, bedeutet des Innewerden des Herrn aus dem göttlich Wahren über die Gesinnung des natürlich Guten alsdann.

Dies erhellt aus der Bedeutung von angesagt werden, sofern es ist denken und sich besinnen, wovon Nr. 2862, somit innewerden; aus der vorbildlichen Bedeutung der Rebecka, sofern sie ist das göttlich Wahre des göttlich Vernünftigen des Herrn, und aus der vorbildlichen Bedeutung Esaus, sofern er ist das natürlich Gute, wovon oben.

Hieraus wird klar, daß "es wurde angesagt der Rebecka von den Worten Esaus, ihres älteren Sohnes" bezeichnet das Innewerden des Herrn aus dem göttlich Wahren über die Gesinnung des natürlich Guten.

3609. "Und sie schickte hin und rief Jakob, ihren jüngeren Sohn, und sprach zu ihm", 1. Mose 27/42, bedeutet den Zustand der Wahrnehmung der Neigung zum Wahren aus dem Einfluß durch das göttlich Wahre.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Rebecka, die rief und sprach, sofern sie ist das göttlich Wahre des göttlich Vernünftigen des Herrn, verbunden mit dem göttlich Guten bei Ihm; aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, sofern er ist das natürlich Wahre oder die Neigung zum Wahren daselbst, wovon früher; und aus der Bedeutung von "ihm zurufen und sprechen zu ihm", sofern es ist der Zustand des Innewerdens, wovon ebenfalls früher, hier der Zustand der Wahrnehmung, weil vom Natürlichen gehandelt wird.

3610. "Siehe, dein Bruder Esau tröstet (droht) sich an dir dich zu töten", 1. Mose 27/42, bedeutet im Sinne haben, den Zustand umzukehren und das Wahre, des Lebens von sich, zu berauben.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sich an einem trösten (drohen), sofern es ist die Unruhe der Seele stillen mit der Hoffnung in Beziehung auf jemand oder auf eine Sache, dies schließt in sich die Umkehrung des Zustands des Wahren; und aus der Bedeutung von töten dich oder Jakob, sofern es ist dem Wahren das selbstische Leben nehmen, wovon Nr. 3607, wo gezeigt wurde, daß dem Wahren das Leben nehmen nicht sei, es auslöschen, sondern lebendig machen; denn mit dem Leben des Wahren verhält es sich so:

Wann diejenigen, die im Wahren oder in der Neigung zum Wahren sind, nicht leben nach dem Wahren, das sie wissen, und wovon sie angeregt werden, dann ist es etwas Vergnügliches und Angenehmes aus der Selbstliebe oder Weltliebe, das sich an die Neigung zum Wahren angeschlossen hat, und als gut erscheint, während doch dasselbe nur gut ist in Rücksicht auf den Nutzzweck, daß so Wahrheiten eingeführt und erlernt werden können, die nachher dem Guten selbst und seinem Leben dienen können. Wenn das Wahre in jenem Zustand ist, d.h. diejenigen, die in der Neigung zum Wahren sind, dann wird gesagt, das Wahre habe Leben von sich. Daß dies aber kein Leben ist, erhellt daraus, daß in der Selbstliebe und Weltliebe oder deren Vergnüglichem und Angenehmen kein Leben ist, sondern in der himmlischen und geistigen Liebe und deren Angenehmen und Vergnügen. Wenn daher das Wahre, d.h. diejenigen, die in einer solchen Neigung zum Wahren sind, jenes Lebens beraubt werden, dann erst empfangen sie das Leben, oder dann erst werden sie lebendig gemacht.

Dies können diejenigen gar nicht begreifen, die in der Neigung zu sich selbst und der Welt sind, denn sie glauben, daß es kein anderes Leben geben könne, folglich wenn sie dieses Lebens beraubt würden, so würden sie gar nicht leben, denn die in jenem Leben sind, können keineswegs wissen, was geistiges und himmlisches Leben ist; während doch es sich so verhält, daß wenn sie jenes Lebens, nämlich der Neigung zu sich selbst und der Welt beraubt werden, dann ein Leben einfließt vom Herrn, wie es das engelische und himmlische ist, mit unaussprechlicher Weisheit und Seligkeit, und wenn von solchem Leben aus das frühere Leben betrachtet wird, so erscheint das frühere wie keines, oder wie das gemeine der unvernünftigen Tiere, denn es ist nichts Göttliches darinnen, außer daß sie denken können und reden, und so in der äußeren Form erscheinen wie andere.

Mit diesem Umstand, daß das Gute im Sinne habe den Zustand umzukehren und dem Wahren das selbstische Leben zu nehmen, was bezeichnet wird durch die Worte: "Esau tröstet sich an dir, dich zu töten", verhält es sich so:

Das Gute beim Menschen, der wiedergeboren wird, hat fortwährend im Sinn, den Zustand umzukehren, und in eine solche Ordnung zu bringen, daß das Wahre nicht an erster Stelle ist, sondern wie es mit dem Zustand des Himmels übereinkommt, an der untergeordneten Stelle. Aber dieses Streben liegt tief verborgen und wird nicht eher wahrgenommen, als bis das geschehen ist.

Es verhält sich dies wie die eheliche Liebe, die im Kindes- und Knabenalter nicht erscheint, aber dennoch liegt sie verborgen, und stellt sich nicht eher heraus, als bis alles und jedes so geordnet ist, daß sie sich äußern kann; unterdessen schafft sie alle ihr zuträglichen Mittel oder werden sie geschaffen. Ebenso im Pflanzenreich: in jedem Baum und in jedem Gewächs liegt inwendigst verborgen der Trieb, Früchte oder Samen hervorzubringen, aber jener Trieb kann sich nicht eher äußern, als wenn er zuvor alle Mittel hervorgebracht hat, nämlich Zweige, Blätter, Blüten. Wenn diese vorhanden sind, dann geht jener Trieb in die Tat über. So verhält es sich auch mit denen, die von neuem geboren werden: das Eheliche, das dem Guten und Wahren angehört, liegt lange tief verborgen, aber dennoch ist es da wie der Trieb in der wirkenden Ursache, und von da in der Wirkung; aber es kommt nicht zum Vorschein, ehe alles geordnet ist, und wenn es geordnet ist, dann erst tritt es hervor und offenbart sich. Dieser Trieb ist es, der verstanden wird unter dem Streben, den Zustand umzukehren, und dem Wahren das selbstische Leben zu nehmen.

Hieraus wird klar, daß der innere Sinn hier ein ganz anderer ist, als der Buchstabensinn lautet, nämlich daß es die Zurückführung des Wahren in die Ordnung und dessen Lebendigmachung ist, nicht die Zerstörung und Beraubung seines Lebens.

3611. "Und nun mein Sohn, höre auf meine Stimme, stehe auf", 1. Mose 27/43, bedeutet, es habe noch Verzug.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hören auf die Stimme, sofern es ist gehorchen, nämlich daß er noch länger in jenem umgekehrten Zustand verweilen solle, wovon im Folgenden gehandelt wird.

3612. "Fliehe zu Laban, meinem Bruder, nach Charan", 1. Mose 27/43, bedeutet zu der Neigung zum äußeren oder leiblichen Guten. Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Labans, sofern er bezeichnet die Neigung zum Guten im natürlichen Menschen, wovon Nr. 3129, 3130, 3160; und aus der vorbildlichen Bedeutung von Charan, sofern es ist das Äußerliche und daher beziehungsweise Dunkle, wovon Nr. 1430.

Was aber durch Laban und Charan eigentlich hier bezeichnet wird, kann aus dem Folgenden erhellen, wo Laban und Charan genannt werden, daß es nämlich sei das seitenverwandte Gute gemeinschaftlichen Stammes. Denn das Wahre und Gute hat eine Verbindung untereinander, wie in den Familien Eltern, Kinder, Brüder, Blutsfreunde, Verschwägerte: Nr. 685, 917, 2508, 2524, 2556, 2739. Aber dies ist gänzlich verborgen dem Menschen, der nicht im Leben des Guten ist. Derselbe weiß nicht einmal, was gut, und daher auch nicht, was wahr ist. Erst wenn er dieses wüßte, nämlich aus der mit dem Leben verbundenen Lehre, oder aus dem mit der Lehre verbundenen Leben, dann würde er vom Guten und Wahren unzählig vieles wissen und wahrnehmen, und zwar nach und nach immer deutlicher, und danach die gegenseitigen und bezüglichen Verbindungen unter sich, und zuletzt die zusammengehörigen Stämme in ihrer Reihenfolge, und in jedem Stamme wieder unzählig vieles, somit endlich den Himmel in seiner Form, d.h. in seiner Schönheit und Seligkeit.

3613. "Und du sollst bei ihm verweilen etliche Tage", 1. Mose 27/44, bedeutet das Allmähliche.

Dies erhellt aus der Bedeutung von verweilen, sofern es ist soviel als wohnen, somit sofern es ist leben, wovon Nr. 1293, 2268, 2451, 2712, 3384; aber verweilen wird ausgesagt vom Leben des Wahren mit dem Guten, und wohnen vom Leben des Guten mit dem Wahren; und aus der Bedeutung der Tage, sofern es sind Zeiten und Zustände, wovon Nr. 23, 487, 488, 493, 2788, 3462; somit ist es das Leben der folgenden Zeiten und Zustände, folglich das Allmähliche, was durch "verweilen bei ihm etliche Tage" hier bezeichnet wird.

Von diesem Allmählichen, oder dem Verweilen Jakobs bei Laban, wird gehandelt in den Kapiteln, welche folgen.

3614. "Bis gewichen ist die Hitze deines Bruders", 1. Mose 27/44, bedeutet, bis der Zustand sich anschickt,

"und bis weicht der Zorn deines Bruders von dir", 1. Mose 27/45, bedeutet die allmähliche Entfaltung des Zustandes beim natürlich Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Hitze und des Zornes, sofern es sind Zustände, die widerstreiten, worüber im Folgenden. Wenn diese Zustände sich so gestalten, daß sie nicht mehr widerstreiten, sondern sich zu verbinden anfangen, dann wird gesagt, daß die Hitze weicht und der Zorn weicht. Daher kommt es, daß: "bis weicht die Hitze deines Bruders" bedeutet, bis der Zustand sich anschickt, und daß "bis weicht der Zorn deines Bruders" bedeutet, die allmähliche Entfaltung des Zustandes beim natürlich Guten.

Daß etwas anderes in sich schließt Hitze und ein anderes Zorn, kann daraus erhellen, daß es außerdem die gleichen Worte sind, und es sonst eine zwecklose Wiederholung gewesen wäre, nämlich, "bis da weicht die Hitze deines Bruders, und bis da weicht der Zorn deines Bruders". Was angedeutet wird, erhellt aus der allgemeinen Erklärung, sodann aus der Anwendung des Wortes Hitze und aus der Anwendung des Wortes Zorn; denn Hitze wird ausgesagt vom Wahren, hier vom Wahren des Guten, das durch Esau vorgebildet wird, Zorn aber wird ausgesagt von jenem Guten selbst.

Die Hitze und der Zorn werden im Wort mehrmals genannt, aber im inneren Sinn bedeuten sie nicht Hitze und Zorn, sondern das, was widerstreitet und zwar aus dem Grund, weil alles, was einer Neigung widerstreitet, eine Erhitzung und Zorn bewirkt, so daß dieselben im inneren Sinn nur Widerstreite sind. Aber Erhitzung heißt, was dem Wahren widerstreitet, und Zorn, was dem Guten. Im entgegengesetzten Sinn aber ist Erhitzung was dem Falschen oder der Neigung zu demselben, d.h. den Grundsätzen des Falschen, und Zorn, was dem Bösen oder der Begierde dazu, d.h. der Selbst- und Weltliebe widerstreitet, und in diesem Sinn ist Erhitzung eigentlich Erhitzung, und Zorn ist Zorn. Wenn es aber vom Guten und Wahren gesagt wird, ist Erhitzung und Zorn der Eifer, der, weil er in der äußeren Form dem anderen gleich erscheint, auch im Buchstabensinn so genannt wird.

Daß die Erhitzung und der Zorn im inneren Sinn nur Widerstreite sind, kann aus folgenden Stellen im Wort erhellen:

Jes.34/2: "Der Grimm Jehovahs gegen alle Heiden und die Erhitzung gegen all ihr Heer": der Grimm Jehovahs gegen die Heiden, für den Widerstreit gegen das Böse; daß Heiden (Völkerschaften) sind Böses, sehe man Nr. 1259, 1260, 1849, 1868, 2588 E; Erhitzung gegen all ihr Heer für den Widerstreit gegen das Falsche daher. Daß die Sterne, die genannt werden Himmelsheer, Erkenntnisse sind, somit Wahrheiten und im entgegengesetzten Sinn Falsches, sehe man Nr. 1128, 1808, 2120, 2495, 2849.

Jes.42/25: "Wer gab zur Beute den Jakob, und Israel den Räubern? ist es nicht Jehovah, an Dem wir gesündigt haben, und Er hat ausgegossen über ihn die Hitze seines Zorns": Hitze des Zorns für den Widerstreit gegen das Falsche des Bösen, Jakob für diejenigen, die im Bösen, und Israel für diejenigen, die im Falschen sind.

Jes.63/3,6: "Die Kelter habe Ich getreten allein, und von den Völkern kein Mann mit Mir, und Ich habe sie getreten in Meinem Zorn, und sie zerstört in Meiner Erhitzung; und Ich habe zertreten die Völker in Meinem Zorn, und sie trunken gemacht in Meiner Erhitzung": dort vom Herrn und Seinen Siegen in den Versuchungen. Treten und zertreten im Zorn für die Siege über Böses, zerstören und trunken machen in der Erhitzung für die Siege über Falsches. Zertreten wird im Wort gesagt vom Bösen, und trunken machen vom Falschen.

Jerem.7/20: "So sprach der Herr Jehovah: siehe, Mein Zorn und Meine Hitze ist ausgegossen über diesen Ort, über den Menschen, und über das Tier, und über den Baum des Feldes, und über die Frucht des Bodens, und wird brennen, und nicht ausgelöscht": beides wird gesagt: Zorn und Hitze, weil sowohl vom Bösen als vom Falschen gehandelt wird. Wo bei den Propheten vom Bösen, ist auch vom Falschen die Rede, wie wo vom Guten auch vom Wahren, und zwar wegen der himmlischen Ehe, die zwischen dem Guten und Wahren in den einzelnen Teilen des Wortes besteht: Nr. 683, 793, 801, 2173, 2516, 2712; daher wird sowohl Zorn als Hitze gesagt, sonst wäre an einem genug gewesen.

Jerem.21/5,6: "Streiten werde Ich mit euch mit ausgereckter Hand und starkem Arm, und im Zorn und in der Hitze, und in großem Grimm, und will schlagen die Bewohner dieser Stadt, und den Menschen und das Tier": hier ebenso: Zorn von der Bestrafung des Bösen, und Hitze von der Bestrafung des Falschen, und Grimm von beiden.

Zorn und Hitze, weil es ist Widerstreit, ist auch Bestrafung; denn was widerstreitet, das stößt zusammen; und dann wird das Böse und Falsche bestraft; denn im Bösen ist der Widerstreit gegen das Gute, und im Falschen der Widerstreit gegen das Wahre, und weil es Widerstreit ist, ist es auch ein Zusammenstoßen. Daß daher die Strafe, sehe man Nr. 696, 967.

Hes.5/13,15: "Und es wird vollendet werden Mein Zorn und ruhen werde Ich lassen Meine Hitze in ihnen, und werde Mich trösten, und sie werden erkennen, daß Ich, Jehovah, gesprochen habe, und in Meinem Eifer, indem Ich vollende Meine Hitze in ihnen, indem Ich tue in dir Gerichte, im Zorn und in der Hitze, und in Scheltungen der Hitze": Zorn ist auch hier für Bestrafung des Bösen, und Hitze für Bestrafung des Falschen, wegen des Widerstreits, und daher Bekämpfung.

5. Mose 29/20,23: "Nicht wird es dem Jehovah gefallen, ihm zu vergeben, weil dann rauchen wird der Zorn Jehovahs, und Sein Eifer wider jenen Mann, und ausscheiden wird ihn Jehovah ins Böse aus allen Stämmen Israels; Schwefel und Salz, ein Brand sein ganzes Land, es wird nicht besät werden, und nicht aufsprossen, noch aufgehen darin irgendein Kraut, nach Art der Umkehrung von Sodom und Amora, Adma und Seboim, die umgekehrt hat Jehovah in Seinem Zorn und Seiner Hitze; und sagen werden alle Völkerschaften: warum hat Jehovah so getan diesem Land, die Entbrennen dieses großen Zorns": weil Sodom das Böse ist, und Amora das Falsche daher: Nr. 2220, 2246, 2322, und jene Völkerschaft, von der dort Mose, ihnen verglichen wird in Ansehung des Bösen und Falschen, wird Zorn gesagt in Beziehung auf das Böse und Hitze aufs Falsche, und Entbrennen des Zorns von beidem.

Daß solches Jehovah oder dem Herrn zugeschrieben, ist der Scheinbarkeit gemäß, weil es so dem Menschen erscheint, wenn er ins Böse verfällt, und das Böse ihn straft. Man sehe Nr. 245, 592, 696, 1093, 1683, 1874, 2395, 2447, 3235, 3605.

3615. "Und er das vergißt, was du ihm getan", 1. Mose 27/45, bedeutet das Verhalten infolge des Verzuges.

Dies erhellt aus der Bedeutung von vergessen hier, sofern es ist das allmähliche Nachlassen des Widerstreites, und weil dieses geschieht durch den Verzug und das Verhalten infolgedessen, so wird durch: "er vergißt das, was du ihm getan", solches bezeichnet.

3616. "So will ich schicken und dich von dannen holen", 1. Mose 27/45, bedeutet alsdann das Ende.

Dies erhellt aus dem Vorhergehenden und Folgenden, denn das Ende, das hier bezeichnet wird durch "schicken und dich von dannen holen", ist, wenn das Wahre mit dem Guten übereinstimmt, und so das Wahre als untergeordnet dem Guten dient. Dieses Ende wird nach vollendetem Aufenthalt Jakobs bei Laban vorgebildet durch Esau, da er dem Jakob entgegenlief, und ihn umfaßte, und auf seinen Hals fiel, und ihn küßte, und sie weinten, 1. Mose 33/4; denn wenn das Ende oder die Verbindung vorhanden, dann fließt das Gute des Vernünftigen unmittelbar ein in das Gute des Natürlichen, und durch dieses in sein Wahres, und auch mittelbar durch das Wahre des Vernünftigen in das Wahre des Natürlichen, und durch dieses in das Gute daselbst: Nr. 3573.

Hieraus wird klar, warum von Rebecka, durch die vorgebildet wird das Wahre des Vernünftigen, zu Jakob, durch den vorgebildet wird das Wahre des Natürlichen, gesagt wurde: "ich will schicken und dich von dannen holen".

3617. "Warum soll ich euer beider beraubt werden an einem Tag", 1. Mose 27/45, bedeutet, anders keine Verbindung.

Dies erhellt daraus, daß, wenn jenes nicht geschehen würde, was im Folgenden im inneren Sinn vorgebildet wird durch Jakob bei Laban, das Wahre dem Guten nicht verbunden werden könnte, somit das Gute nicht vereinigt werden dem Wahren im Natürlichen, folglich das Vernünftige beraubt würde beider; denn (ohne) die Verbindung des Wahren mit dem Guten, und ohne die Vereinigung des Guten mit dem Wahren im Natürlichen findet keine Wiedergeburt statt, von der im bezüglichen Sinn in diesem Kapitel gehandelt wurde.

Dies ist auch der Schluß des Vorhergehenden.

3618. Vers 46: Und Rebecka sprach zu Jischak: Es verdrießt mich zu leben vor den Töchtern Cheth, wenn Jakob ein Weib nimmt von den Töchtern Cheth, wie sie sind von den Töchtern des Landes, wozu mir das Leben?

"Und Rebecka sprach zu Jischak" bedeutet das Innewerden des Herrn aus dem göttlich Wahren;

"Es verdrießt mich zu leben vor den Töchtern Cheth" bedeutet den Anschluß des natürlich Wahren anderswoher;

"wenn Jakob ein Weib nimmt von den Töchtern Cheth" bedeutet, das natürlich Wahre soll ihnen nicht zugesellt werden;

"wie sie sind von den Töchtern des Landes", bedeutet, weil sie nicht aus jenem Boden;

"wozu mir das Leben" bedeutet, daß so keine Verbindung (stattfinde).

3619. "Und Rebecka sprach zu Jischak", 1. Mose 27/46, bedeutet das Innewerden des Herrn aus dem göttlich Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Sprechens, sofern es ist innewerden; aus der vorbildlichen Bedeutung der Rebecka, sofern sie ist das göttlich Wahre des göttlich Vernünftigen des Herrn; und aus der vorbildlichen Bedeutung Jischaks, sofern er ist das göttlich Gute daselbst, wovon früher; und weil das göttlich Gute das eigentliche Sein ist, und das göttlich Wahre das Leben daraus, darum ist der Herr kraft des göttlich Guten hauptsächlich Herr, deswegen wird gesagt Innewerden des Herrn aus dem göttlich Wahren.

Das Innewerden aus dem göttlich Wahren des Vernünftigen ist aus dem Verständigen (Intellectuali), hingegen das Innewerden aus dem göttlich Guten ist aus dem Willen (Voluntario). Aber das Innewerden aus dem Verständigen ist nicht dem Verständigen eigen, sondern es gehört dem einfließenden Willen an; denn das Verständige ist nichts anderes als das Wollen in Gestaltung.

So geartet ist das Verständige, wenn es verbunden ist mit dem Wollen; dagegen ehe es so verbunden ist, scheint das Verständige für sich zu sein, und das Wollen für sich, obwohl die Sache nur die ist, daß das Äußere sich vom Inneren trennt, denn wenn das Verständige inwendig etwas gewollt hat und denkt, so ist es der Zweck aus dem Wollen, das sein Leben macht, und das Denken dort regiert. Daß das Verständige vom Zweck das Leben hat, kommt daher, weil der Zweck beim Menschen sein Leben ist: Nr. 1909, 3570. Hieraus kann einigermaßen erhellen, was im vorbildlichen Sinn ist jemandes Innewerden vom Wahren her, und im höchsten Sinn des Herrn Innewerden aus dem göttlich Wahren.

3620. "Es verdrießt mich zu leben (Fastidio vitam meam) vor den Töchtern Cheth", 1. Mose 27/46, bedeutet den Anschluß des natürlich Wahren anderswoher.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Verdruß fühlen zu leben", sofern es ist kein Anschluß, nämlich des natürlich Wahren, an das Wahre des Vernünftigen. Wenn nämlich kein Anschluß stattfindet, dann erscheint dem Vernünftigen sein Leben als keines, wie aus demjenigen erhellen kann, was Nr. 3493 gesagt wurde; und aus der Bedeutung der Töchter Cheth, sofern es sind Neigungen zum Wahren aus unechtem (Ursprung), hier zum natürlich Wahren, weil es auf Jakob bezogen wird, durch den das natürlich Wahre vorgebildet wird, wie oben gezeigt wurde. Daß Töchter Neigungen sind, sehe man Nr. 2362; und daß Cheth oder der Chittäer das Wahre aus unechtem (Ursprung) bezeichnet: Nr. 3470.

Hieraus erhellt, daß durch: "Es verdrießt mich zu leben vor den Töchtern Cheth" bezeichnet wird, es geschehe kein Anschluß des Natürlichen durch das Wahre, das nicht aus echtem (Ursprung). Daß somit der Anschluß des natürlich Wahren anderswoher kommen müsse.

Vom Anschluß des natürlich Wahren wird im Folgenden, wo vom Aufenthalt Jakobs bei Laban (die Rede ist), gehandelt, daß nämlich demselben Wahrheiten aus gemeinschaftlichem Stamm angeschlossen worden seien. Aber durch die Wahrheiten, welche die Töchter Cheth vorbilden, weil sie nicht aus jenem Stamm waren, kein Anschluß geschehen konnte, weil ungleich und nicht übereinstimmend; denn durch die Söhne Cheth wird vorgebildet die geistige Kirche bei den Heiden: Nr. 2913, 2986, weil in dieser das Wort nicht ist, so sind die Wahrheiten dort nicht aus jenem Ursprung.

3621. "Wenn Jakob ein Weib nimmt von den Töchtern Cheth", 1. Mose 27/46, bedeutet das natürlich Wahre soll ihnen nicht zugesellt werden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "ein Weib nehmen", sofern es ist zugesellt werden; und aus der Bedeutung der Töchter Cheth, sofern sie sind Neigungen zum Wahren aus unechtem (Ursprung), wovon Nr. 3620, oder was gleich ist, das Wahre; denn das Wahre wird ohne Neigung nicht verbunden. Nr. 3066, 3336. Wie sich dieses verhält, erhellt aus demjenigen, was gleich oben über die Töchter Cheth gesagt wurde.

3622. "Wie sie sind von den Töchtern des Landes", 1. Mose 27/46, bedeutet, weil sie nicht aus jenem Boden, d.h. von den Wahrheiten der echten Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Töchter, sofern sie sind Kirchen; denn Töchter bedeuten die Neigungen zum Guten und Wahren: Nr. 2362; und Land bedeutet die Gegend, wo die Kirche ist, somit die Kirche, wovon Nr. 662, 1066, 1067, 1262, 1733, 1850, 2117, 2118 E, 2928, 3355; somit sind die Töchter des Landes Gutes und Wahres der Kirche.

3623. "Wozu mir das Leben (vitae)", 1. Mose 27/46, bedeutet, so keine Verbindung.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Lebens, sofern es ist Verbindung durch Wahres und Gutes; denn wenn dem natürlich Wahren kein Wahres aus gemeinschaftlichem Stamm oder echter Quelle angeschlossen werden könnte, dann fände auch kein Anschluß des Natürlichen an das Wahre des Vernünftigen statt, somit erschiene dem Vernünftigen sein Leben als keines: Nr. 3493, 3620. Daher wird hier durch "wozu mir das Leben" bezeichnet, daß so keine Verbindung.

Daß hier und anderwärts das Leben in der Mehrzahl gesagt wird, ist, weil zweierlei Lebensvermögen im Menschen sind, eines, das genannt wird Verstand, und dem Wahren angehört, das andere, das der Wille heißt, und dem Guten angehört. Diese zwei Leben oder Lebensvermögen machen eines aus, wenn der Verstand dem Willen, oder was gleich, das Wahre dem Guten angehört. Daher kommt es, daß in der hebräischen Sprache teils gesagt wird das Leben, teils die Leben.

Daß "die Leben" (gesagt wird), erhellt aus folgenden Stellen:

1. Mose 2/7: "Es bildete Jehovah Gott den Menschen, Staub aus dem Boden, und blies ein in seine Nase den Odem der Leben, und es ward der Mensch zur lebenden Seele".

1. Mose 2/9: "Hervorsprossen ließ Jehovah Gott aus dem Boden allen Baum, wünschenswert anzusehen und gut zur Speise, und den Baum der Leben inmitten des Gartens".

1. Mose 6/17: "Siehe, Ich bringe her eine Wasserflut über die Erde, zu verderben alles Fleisch, in dem der Geist der Leben".

1. Mose 7/15, Nr. 780: "Es gingen ein zu Noach in den Kasten je zwei und zwei von allem Fleisch, in dem der Geist der Leben".

1. Mose 7/22: "Es starb alles, was Odem hatte, den Geist der Leben in seiner Nase".

Ps.27/13: "Ich glaube zu sehen das Gute Jehovahs im Lande der Leben".

Ps.34/13: "Wer ist der Mann, der wünschet die Leben, liebet Tage zu sehen das Gute".

Ps.36/10: "Bei Dir, Jehovah, ist der Quell der Leben, in Deinem Lichte sehen wir das Licht".

Mal.2/5: "Mein Bund war mit Levi (im Bund) der Leben und des Friedens".

Jerem.21/8: "So sprach Jehovah: Siehe, Ich gebe vor euch den Weg der Leben, und den Weg des Todes".

5. Mose 30/20: "Zu lieben Jehovah, deinen Gott, zu gehorchen Seiner Stimme, und Ihm anzuhangen, weil Er deine Leben, und die Länge deiner Tage, zu wohnen auf dem Lande".

5. Mose 32/47: "Es ist nicht ein leeres Wort für euch, weil es ist eure Leben; und durch dieses Wort werdet ihr verlängern die Tage auf dem Lande"; und anderswo.

Die Leben werden in der Mehrzahl gesagt, weil es, wie bemerkt, zwei sind, und doch eines, wie auch die Himmel in der hebräischen Sprache, die mehrere sind, und doch einer. Ebenso die Wasser, welche sind obere und untere: 1. Mose 1/7-9, welche sind Geistiges, das dem Vernünftigen und dem Natürlichen zugehört, die auch eins werden sollen durch die Verbindung.

Was die Leben betrifft, so bedeuten sie in der Mehrzahl sowohl, was dem Willen, als was dem Verstand angehört, folglich was dem Guten und was dem Wahren; denn das Leben des Menschen ist nur das Gute und das Wahre, worin Leben vom Herrn, denn ein Mensch ohne das Gute und Wahre und das Leben darin, ist kein Mensch; denn der Mensch könnte ohne dasselbe nichts wollen, und auch nicht denken. All sein Wollen ist aus dem Guten oder Nichtguten, und sein Denken aus dem Wahren oder Nichtwahren. Daher hat der Mensch die Leben, die ein Leben sind, wenn sein Denken ist aus dem Wollen, d.h. wenn das Wahre, welches ist Sache des Glaubens, aus dem Guten ist, welches ist Sache der Liebe.

 

Nr. 3624 - 3649 abgedruckt in Band


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