Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Des ersten Buches Mose

25. Kapitel

3228. Dieses Kapitel handelt von den Söhnen Abrahams aus der Keturah; dann auch von den Söhnen Jischmaels, die genannt werden; hernach Jischak und Rebecka, daß ihnen Esau und Jakob geboren worden seien; und zuletzt daß Esau seine Erstgeburt an den Jakob um einen Linsenbrei verkauft habe.

Jeder kann sehen, dies sei von solcher Art, daß es zwar für die Kirchengeschichte jener Zeit, aber weniger für das geistige Leben sich eignet, für das doch das Wort ist. Was hilft es dem Menschen, wenn er weiß, welche Söhne Abraham von der Keturah, und welche Jischmael hatte, dann auch daß Esau, als er müde von der Jagd war, einen Linsenbrei verlangte, und daß dann Jakob aus List um denselben sich die Erstgeburt verschafft habe. Ebenso im folgenden Kapitel, daß die Hirten Abimelechs mit den Hirten Jischaks gezankt haben um die Brunnen, die sie gegraben haben, beinahe ebenso wie mit den Hirten Abrahams früher: 1. Mose 21. Kapitel.

Abgesehen davon, daß in einigen Stellen lauter Namen aufgezählt werden, wie die der Nachkommen Esaus, 1. Mose 36. Kapitel, und so in den übrigen; worinnen, soweit es geschichtliche Sachen sind, so wenig Göttliches ist, daß man keineswegs sagen kann, daß jenes Wort in jedem Ausdruck, sogar in jedem Jota von Gott eingegeben sei, d.h. vom Herrn durch den Himmel zu dem Menschen, der solches geschrieben hat, herabgesendet; denn was vom Herrn herabgesendet worden ist, das ist göttlich in allem und jedem, somit nicht in Ansehung des Geschichtlichen, weil solches Sachen sind, welche die Menschen ausgeführt haben, vielmehr in Betracht dessen, was im Geschichtlichen ganz insgeheim enthalten ist, dessen alles und jedes handelt vom Herrn, und von Seinem Reich. Die Geschichten des Wortes haben vor allen anderen Geschichten im ganzen Erdkreis das Besondere voraus, daß sie solches in sich schließen.

3229. Wenn das Wort allein in Ansehung des Geschichtlichen, d.h. in Ansehung des äußerlichen oder buchstäblichen Sinnes nur das Wort wäre, dann würden alle Geschichten, die darin vorkommen, heilig sein; und weiter noch, mehrere, die darin vorkommen, würden für heilig geachtet, und es würde geschehen, wie bei vielen geschieht, daß sie als Götter verehrt würden, weil von ihnen, im Heiligsten, was geschrieben worden ist, gehandelt wird; z.B. diejenigen, die Väter genannt werden, nämlich Abraham, Jischak und Jakob, und nach ihnen die Stammväter, die zwölf Söhne Jakobs, und nachher David, und mehrere. Während doch sie alle eben Menschen gewesen sind, und einige von ihnen sich wenig um den Gottesdienst bekümmert haben. Und ich kann bezeugen, daß bei ihnen gar nichts ist, was über das gemeine menschliche Los hinausgeht; und daß sie im Himmel gar nicht geachtet werden. Von ihnen und von ihrem Zustand im anderen Leben soll anderswo, aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, die Rede sein.

Hieraus nun kann offenbar erhellen, daß der äußere oder buchstäbliche Sinn das Wort ist, allein kraft des inneren oder geistigen Sinns der darin und aus dem jener (ist).

 

25. Kapitel

1. Und Abraham tat dazu, und nahm ein Weib: und ihr Name (war) Keturah.

2. Und sie gebar ihm den Simran, und Jochschan, und Medan, und Midian, und Jischbak, und Schuach.

3. Und Jochschan zeugte den Scheba und Dedan: und die Söhne Dedans waren Aschurim, und Letuschim, und Leumim.

4. Und die Söhne Midians: Ephah und Epher, und Chanoch, und Abidah, und Eldaah. Alle diese - Söhne der Keturah.

5. Und Abraham gab all das Seine dem Jischak.

6. Und den Söhnen der Kebsweiber, die Abraham hatte, gab Abraham Geschenke, und schickte sie fort von (ab apud) Jischak, seinem Sohn, indem er noch lebte, aufgangwärts zum Lande des Aufgangs.

7. Und dies die Tage der Lebensjahre Abrahams, die er lebte, hundert Jahre, und siebzig Jahre, und fünf Jahre.

8. Da verschied und starb Abraham in gutem Greisenalter, alt und satt; und er ward versammelt zu seinen Völkern.

9. Und es begruben ihn Jischak und Jischmael, seine Söhne, zur Höhle Machpelas, zum Feld Ephrons, des Sohnes Zochar, des Chittäers, die ob den Angesichten Mamres.

10. Ins Feld, das Abraham gekauft hat von den Söhnen Cheth: dort ward begraben Abraham und Sarah, seine Gattin.

11. Und es war nach dem Tode Abrahams, und Gott segnete Jischak, seinen Sohn; und Jischak wohnte bei (cum) Beerlachai roi.

12. Und dies die Geburten Jischmaels, des Sohnes Abrahams, den geboren hat Hagar die Ägypterin, Magd der Sarah, dem Abraham.

13. Und dies die Namen der Söhne Jischmaels, in ihren Namen, nach ihren Geburten: der Erstgeborene Jischmaels Nebajoth und Kedar und Abdeel, und Mibsam.

14. Und Mischmah, und Dumah, und Massa.

15. Chadar, und Thema, Jetur, Naphisch, und Kedmah.

16. Das sind die Söhne Jischmaels, und das ihre Namen, in ihren Dörfern und in ihren Schlössern; zwölf Fürsten ihrer Völker.

17. Dies die Lebensjahre Jischmaels, hundert Jahre, und dreißig Jahre, und sieben Jahre; und er verschied und starb, und ward versammelt zu seinen Völkern.

18. Und sie saßen von Chavillah bis Schur, welche ob den Angesichten Ägyptens, da man kommt gen Aschur; auf die Angesichte aller seiner Brüder ist er gefallen.

19. Und dies die Geburten Jischaks, des Sohnes Abrahams: Abraham zeugte Jischak.

20. Und Jischak war ein Sohn von vierzig Jahren, da er nahm Rebecka, die Tochter Bethuels des Aramäers aus Paddan Aram, die Schwester Labans des Aramäers, ihm zum Weibe.

21. Und Jischak betete zu Jehovah um seines Weibes willen, weil sie unfruchtbar, und Jehovah ließ Sich von ihm erbitten, und es empfing Rebecka sein Weib.

22. Da stießen sich die Söhne in ihrer Mitte; und sie sprach, wenn so, wozu das, ich; und sie ging zu fragen Jehovah.

23. Und Jehovah sprach zu ihr: zwei Völkerschaften in deinem Mutterleibe, und zwei Völker werden aus deinen Eingeweiden geschieden werden, und ein Volk wird dem anderen überlegen sein, und der Größere wird dienen dem Kleineren.

24. Und es wurden erfüllt ihre Tage zum Gebären, und siehe, Zwillinge in ihrem Mutterleib.

25. Und es kam heraus der erste, rötlich er ganz, wie ein haariger Rock, und sie nannten seinen Namen Esau.

26. Und nachher kam heraus sein Bruder, und seine Hand greifend an die Ferse Esaus, und man nannte seinen Namen Jakob; und Jischak (war) ein Sohn von sechzig Jahren, da sie geboren wurden.

27. Und es wuchsen die Knaben heran, und es war Esau ein Mann kundig der Jagd, ein Mann des Feldes; und Jakob ein redlicher Mann, wohnend in Zelten.

28. Und es liebte Jischak den Esau, weil Jagd in seinem Munde; und Rebecka liebte den Jakob.

29. Und Jakob kochte einen Brei, und Esau kam vom Felde, und er (war) müde.

30. Und Esau sprach zu Jakob: laß mich doch kosten vom Roten, rot ist das, denn ich (bin) müde; deshalb nannte man seinen Namen Edom.

31. Und Jakob sprach: verkaufe wie heute dein Erstgeburtsrecht mir.

32. Und Esau sprach: siehe, ich gehe hin zu sterben, und wozu das mir, das Erstgeburtsrecht.

33. Und Jakob sprach: schwöre mir wie heute; und er schwur ihm, und verkaufte sein Erstgeburtsrecht dem Jakob.

34. Und Jakob gab dem Esau Brot und den Linsenbrei, und er aß und trank, und stand auf, und ging; und es verachtete Esau das Erstgeburtsrecht.

 

Inhalt

3230. In diesem Kapitel wird im inneren Sinn erstens gehandelt vom geistigen Reich des Herrn, und von dessen Abstammungen: Vers 1-4.

Daß dasselbe getrennt sei vom himmlischen Reich des Herrn: Vers 5, 6.

Daß die Vorbildung des Herrn durch Abraham beendigt sei: Vers 7, 8.

Und daß begonnen habe die Vorbildung des Herrn durch Jischak und Jischmael: Vers 9-11.

3231. Zweitens wird gehandelt von der geistigen Kirche, die durch Jischak vorgebildet wird, und von ihren Abstammungen: Vers 12-18.

3232. Drittens wird gehandelt von der Empfängnis und Entstehung des göttlich Natürlichen, in Ansehung des Guten, welches ist Esau, und in Ansehung des Wahren, welches ist Jakob: Vers 19-25.

3233. Viertens wird gehandelt vom Vorrang des Guten und Wahren in der Kirche: Vers 26-34.

 

Innerer Sinn

3234. Vers 1: Und Abraham tat dazu, und nahm ein Weib: und ihr Name (war) Keturah.

"Und Abraham tat dazu und nahm ein Weib" bedeutet den anderen Zustand des Herrn, den Abraham vorbildet. Abraham und Sarah haben vorgebildet den Herrn in Ansehung des himmlisch Göttlichen, Abraham und Keturah den Herrn in Ansehung des geistig Göttlichen; somit Abraham hier den Herrn in Ansehung des geistig göttlich Guten, und sein Weib in Ansehung des jenem Guten beigesellten göttlich Wahren;

"und ihr Name (war) Keturah" bedeutet das Wesen dieses göttlich Wahren.

3235. "Und Abraham tat dazu und nahm ein Weib", 1. Mose 25/1, daß dies bedeutet den anderen Zustand des Herrn, den Abraham vorbildet, und daß Abraham und Sarah vorgebildet haben den Herrn in Ansehung des himmlisch Göttlichen, Abraham und Keturah in Ansehung des geistig Göttlichen, erhellt aus demjenigen, was bisher über Abraham und seine Gattin Sarah gesagt und gezeigt wurde, und aus demjenigen, was über Abraham und Keturah hier erwähnt wird. Aber weil gesagt wird, daß Abraham hier den anderen Zustand des Herrn vorbildet, und daß Abraham und Sarah den Herrn in Ansehung des himmlisch Göttlichen, hingegen Abraham und Keturah den Herrn in Ansehung des geistig Göttlichen, so muß man wissen, was das himmlisch Göttliche ist, und was das geistig Göttliche.

Das himmlisch Göttliche und das geistig Göttliche verhält sich je nach der Beziehung auf diejenigen, die das Göttliche des Herrn aufnehmen, denn der Herr erscheint einem jeden so, wie beschaffen der ist, der aufnimmt, wie aus demjenigen erhellen kann, was Nr. 1838, 1861 gesagt wurde; und augenscheinlich klar wird daraus, daß der Herr anders erscheint den Himmlischen, anders aber den Geistigen; denn den Himmlischen erscheint Er als Sonne, den Geistigen aber als Mond: Nr. 1529, 1530, 1531, 1838.

Den Himmlischen erscheint der Herr als Sonne, weil dieselben in himmlischer Liebe sind, d.h. in der Liebe zum Herrn. Den Geistigen aber als Mond, weil dieselben in geistiger Liebe sind, d.h. in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten. Der Unterschied ist, wie der zwischen dem Sonnenlicht bei Tag und dem Mondlicht bei Nacht, dann wie zwischen der Wärme beider, woher das Wachsen. Dies ist es was verstanden ist im ersten Kapitel der Genesis, Vers 16 unter folgenden Worten: "Und Gott machte zwei große Lichter, das große Licht zu herrschen des Tages, und das kleine Licht zu herrschen des Nachts".

Es ist im allgemeinen des Herrn Reich ein Himmlisches, und es ist ein Geistiges, d.h. es besteht aus Himmlischen und aus Geistigen; und weil das Göttliche des Herrn den Himmlischen als himmlisch und den Geistigen als geistig erscheint, daher kommt es, daß gesagt wird, Abraham und Sarah haben den Herrn in Ansehung des himmlisch Göttlichen vorgebildet, und Abraham und Keturah in Ansehung des geistig Göttlichen.

Weil aber kaum einem bekannt ist, was das Himmlische und was geistig, dann wer jene sind, so möge man sehen, was früher darüber gesagt und gezeigt wurde, nämlich: was himmlisch und was geistig sei: Nr. 1155, 1577, 1824, 2048, 2184, 2227, 2507.

Welche die Himmlischen und welche die Geistigen seien: Nr. 2088, 2669, 2708, 2715.

Daß der himmlische Mensch eine Ähnlichkeit des Herrn sei und aus Liebe das Gute tue, und daß der Geistige ein Bild des Herrn sei und aus Glauben das Gute tue: Nr. 50, 51, 52, 1013.

Daß die Himmlischen aus dem Guten das Wahre inne werden, und daß sie gar nicht über das Wahre vernünfteln: Nr. 202, 337, 607, 895, 1121, 2715.

Daß beim himmlischen Menschen das Gute in seinem Willensteil, aber beim geistigen Menschen in seinem Verstandesteil eingepflanzt werde, und daß in diesem Teil bei den Geistigen ein neuer Wille geschaffen werde: Nr. 863, 875, 895, 897, 927, 1023, 1043, 1044, 2256.

Daß die Himmlischen aus dem Guten selbst unsäglich vieles sehen, daß aber die Geistigen, weil sie vernünfteln, ob es so sei, nicht zur ersten Grenze des Lichts, das jene haben, kommen können: Nr. 2718.

Daß es bei den Geistigen verhältnismäßig dunkel sei: Nr. 1043, 2708, 2715.

Daß der Herr in die Welt gekommen sei, um die Geistigen selig zu machen: Nr. 2661, 2716, 2833, 2834.

3236. Daß Abraham hier den Herrn in Ansehung des geistig göttlich Guten, und daß sein Weib (ihn) in Ansehung des jenem Guten beigesellten göttlich Wahren vorbildet, kann aus demjenigen erhellen, was früher über die Ehemänner und Gattinnen gesagt wurde, nämlich daß der Ehemann (Maritus) vorbildet das Gute, und die Gattin (Uxor) das Wahre, wie früher Abraham und Sarah: Nr. 1468, 1901, 2063, 2065, 2172, 2173, 2198, 2904; und wie im vorigen Kapitel Jischak und Rebecka: Nr. 3077.

Daß der Ehemann das Gute vorbildet, und die Gattin das Wahre, davon ist die Ursache, weil die Kirche einer Ehe verglichen wird, und auch eine Ehe des Guten und Wahren ist; das Gute ist es, das der Ehemann vorbildet, weil es an erster Stelle ist, das Wahre aber, das die Gattin, weil an zweiter. Darum wird auch der Herr im Wort genannt Bräutigam, Mann, Gemahl, und die Kirche Braut, Weib, Gattin. Was das geistig Gute, und das jenem Guten beigesellte geistig Wahre ist, kann aus denjenigen Stellen erhellen, die gleich oben Nr. 3235 angeführt wurden.

Beim Menschen ist geistig Gutes im allgemeinen das was genannt wird das Gute des Glaubens, und dieses nichts anderes, als Liebtätigkeit gegen den Nächsten. Aber auf daß es Liebtätigkeit sei, muß sie kommen aus dem neuen Willen, mit dem der geistige Mensch vom Herrn begabt ist. Das jenem Guten beigesellte geistig Wahre ist es, welches das Wahre des Glaubens heißt, und zwar kein anderes, als das die Liebtätigkeit zuerst betrachtet als Endzweck (finem propter quem), und nachher als Ausgangspunkt (principium ex quo); auf daß aber der geistige Mensch das Wahre des Glaubens, oder Glauben habe, muß er kommen aus dem neuen Verstand, mit dem er begabt ist vom Herrn, und der neue Verstand muß sein Licht haben vom neuen Willen.

3237. "Und ihr Name war Keturah", 1. Mose 25/1, daß dies das Wesen dieses göttlich Wahren bedeutet, erhellt aus der Bedeutung des Namens, sofern er ist die Beschaffenheit, und des Nennens mit Namen, sofern es ist wissen, wie beschaffen einer ist, wovon Nr. 144, 145, 1754, 1896, 2009. Weil aber vom Göttlichen nicht ausgesagt wird eine Beschaffenheit, sondern ein Sein, darum wird hier durch Namen bezeichnet das Wesen, und zwar des göttlich Wahren, das hier bezeichnet wird durch "ihr", nämlich des Weibes. Daß hier Weib das göttlich Wahre ist, sehe man Nr. 3236. Hieraus wird klar, was Keturah im allgemeinen in sich schließt.

3238. Vers 2-4: Und sie gebar ihm den Simran, und Jochschan, und Medan, und Midian, und Jischbak, und Schuach. Und Jochschan zeugte den Scheba und Dedan: und die Söhne Dedans waren Aschurim, und Letuschim, und Leumim. Und die Söhne Midians Ephah und Epher, und Chanoch, und Abidah, und Eldaah. Alle diese - Söhne der Keturah.

"Und sie gebar ihm den Simran, und Jochschan, und Medan, und Midian, und Jischbak, und Schuach" bilden vor die allgemeinen Lose des geistigen Reiches des Herrn in den Himmeln und auf Erden.

"und Jochschan zeugte Scheba und Dedan" bedeutet die Abstammungen vom ersten Los.

"und die Söhne Dedans waren Aschurim, und Letuschim, und Leumim" bedeutet die Abstammungen vom anderen Los;

"und die Söhne Midians: Ephah und Epher, und Chanoch und Abidah, und Eldaah" die Abstammungen vom dritten Los.

"alle diese - Söhne der Keturah" bedeutet in Ansehung der Lehren und der Gottesdienste aus ihnen.

3239. "Sie gebar ihm den Simran und Jochschan, und Medan, und Midian, und Jischbak, und Schuach", 1. Mose 25/2, daß sie die allgemeinen Lose des Reiches des Herrn in den Himmeln und auf Erden vorbilden, kann nicht so aus dem Wort erhellen, weil keine anderen von ihnen sonst genannt werden als Midian, über den folgt. Daraus jedoch, daß alle Personen, soviel immerhin genannt werden im Wort, etwas vorbilden, wie aus denen allen, die bisher vom ersten Kapitel der Genesis an erwähnt worden sind, kann genugsam erhellen.

Daß die Namen sowohl der Personen, als der Königreiche und Provinzen und Städte im inneren Sinn des Wortes Sachen bezeichnen, sehe man Nr. 768, 1224, 1264, 1876, 1888, und sonst oftmals, wo dies im besonderen aus dem Wort begründet wird.

Daß die übrigen von diesen, ausgenommen Midian, nicht anderswo im Wort erwähnt werden, davon ist die Ursache, weil sie von den Söhnen des Morgenlandes sind, von denen hie und da im Wort (die Rede ist). Daß diese im allgemeinen diejenigen bezeichnen, die zum geistigen Reich des Herrn gehören, wird man 1. Mose 25/6 sehen.

Daß die Söhne Abrahams von der Keturah das bezeichnen, erhellt daraus, daß Abraham und Keturah den Herrn in Ansehung des geistig Göttlichen vorbilden, nämlich Abraham den Herrn in Ansehung des geistig-göttlich Guten, Keturah in Ansehung des jenem Guten verbundenen geistig-göttlich Wahren, wovon Nr. 3235, 3236. Hieraus folgt, daß ihre Söhne die allgemeinen Lose des Reiches, das aus dem göttlich Geistigen des Herrn (stammt), vorbilden.

Allgemeine Lose wird gesagt, weil des Reich des Herrn vorgebildet wird durch das Land, das durch Lose unter diejenigen verteilt wird, denen es als erbliches Besitztum gegeben wird, wie das Land Kanaan den Söhnen Israels. Lose gibt es im allgemeinen zwölf, denn durch zwölf wird bezeichnet, alles der Liebtätigkeit und daher des Glaubens, was dem Reich des Herrn angehört, wovon 1. Mose 25/16. Hier aber sind es sechs, somit die Hälfte, aber die halbe Zahl schließt das gleiche in sich was die ganze, denn die Multiplikation und Division ändert nichts am Wesen der Sache selbst, wenn nur das gleiche zugrunde liegt.

3240. "Und Jochschan zeugte den Scheba und Dedan", 1. Mose 25/3, daß dies die Abstammungen vom ersten Los bedeutet, erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Jochschans und seiner Söhne Scheba und Dedan, von denen folgt. Weil hier lauter Namen sind, und durch dieselben die Zustände der Abstammungen der geistigen Kirche des Herrn bezeichnet werden, so soll gesagt werden, wie es sich damit im allgemeinen verhält:

Die himmlische Kirche unterscheidet sich von der geistigen Kirche darin, daß die, welche zur himmlischen Kirche gehören und Himmlische genannt werden, in der Liebe sind, nämlich in dem Guten und Wahren, aber die, welche zur geistigen Kirche gehören und Geistige heißen, im Glauben sind, nämlich in seinem Guten und Wahren. Das Gute, das die Himmlischen haben, gehört der Liebe zum Herrn an, und das Wahre, das sie haben, gehört der Liebe gegen den Nächsten an; aber das Gute, das die Geistigen haben gehört der Liebtätigkeit gegen den Nächsten an, das Wahre, das sie haben, gehört dem Glauben an, sofern dieser ist Lehre von der Liebtätigkeit. Hieraus kann erhellen, daß das geistige Reich des Herrn, wie Sein Himmlisches das Gute und das Wahre hat, aber mit vielem Unterschied.

Zu wissen ist ferner, daß diejenigen, die in den Reichen sind, sich voneinander unterscheiden durch das Gute und das Wahre, aus dem Grund, weil es solche gibt, die mehr im Guten, und solche, die mehr im Wahren sind, daher nun sind die Abstammungen, nämlich die Abstammungen des Guten und die Abstammungen des Wahren. Die Abstammungen des Guten im geistigen Reich des Herrn sind es, die vorgebildet werden durch Jochschans Söhne, von denen in diesem Vers. Dagegen die Abstammungen des Wahren daselbst sind es, die vorgebildet werden durch die Söhne Midians, von denen im folgenden Vers.

Weil es nun zweierlei Klassen von Geistigen sind, nämlich die mehr im Guten und die mehr im Wahren, darum haben sie zweierlei Lehren, nämlich Lehren der Liebtätigkeit und Lehren des Glaubens. Lehren der Liebtätigkeit für diejenigen, die im Guten des Glaubens sind, und hier bezeichnet werden durch Jochschans Söhne, dagegen Lehren des Glaubens für diejenigen, die im Wahren des Glaubens, und bezeichnet werden durch die Söhne Midians. Scheba und Dedan sind es, welche die erste Klasse bilden, d.h. die im geistigen Reich des Herrn im Guten des Glaubens sind, und die Lehren der Liebtätigkeit haben. Daher kommt es, daß durch Scheba und Dedan bezeichnet werden Erkenntnisse himmlischer Dinge, oder was das gleiche, diejenigen, die in den Erkenntnissen himmlischer Dinge, d.h. die in den Lehren der Liebtätigkeit sind, denn Lehren sind Erkenntnisse, und Sache der Liebtätigkeit ist das Himmlische, das der geistige Mensch hat.

Daß Scheba und Dedan solche sind, wurde gezeigt im ersten Teil: Nr. 117, 1168, 1171, 1172, aber Scheba und Dedan sind dort Urenkel Chams, und werden genannt Söhne Ramas; aber man muß wissen, daß Cham, wie auch Japheth und Schem gar nicht existiert haben, sondern daß die Angehörigen der Kirche nach der Sündflut, die Noach hieß, in Ansehung des Guten und Wahren in drei Klassen unterschieden waren, welche Klassen so genannt wurden: Nr. 736, 1062, 1065, 1140, 1141, 1162, und sonst hie und da. Dennoch gab es Völkerschaften, die so genannt wurden, aber von anderen (abstammend), wie Scheba und Dedan, deren Herkunft von Jochschan, dem Sohne Abrahams, von der Keturah, hier offenbar ist.

Daß Scheba diejenigen sind, die in den Erkenntnissen himmlischer Dinge, somit die im Guten des Glaubens sich befinden, erhellt aus Nr. 117, 1171 angeführten Stellen; und Dedan ebenfalls aus den Stellen, die Nr. 1172 stehen, und weiter aus folgenden:

Jes.21/13,14: "Weissagung über Arabien. Im Wald in Arabien werdet ihr übernachten, ihr Wanderzüge Dedanim; entgegen dem Durstigen bringet Wasser, ihr Bewohner des Landes Thema, mit seinem Brot kommet zuvor dem Umherschweifenden, denn vor den Schwertern werden sie schweifen, vor dem gezückten Schwert": im Walde übernachten, für verödet werden in Ansehung des Guten, denn Arabien sind die, welche in Himmlischem, d.h. in Gutem des Glaubens; dort im Walde übernachten, heißt: nicht mehr in Gutem sein, daher Verödung, die auch beschrieben wird durch umherschweifen vor den Schwertern, vor dem gezückten Schwert; Himmlisches, d.h. Gutes des Glaubens oder was das gleiche, Werke der Liebtätigkeit, das sie haben, werden bezeichnet durch entgegen dem Durstigen Wasser bringen, und mit Brot zuvorkommen dem Umherschweifenden.

Jerem.25/17-19,22,23,25,26: "Ich nahm den Becher von der Hand Jehovahs, und ließ trinken alle Völkerschaften, zu denen mich gesandt hat Jehovah, Jerusalem, und die Städte Jehudahs, und seine Könige, und seine Fürsten, sie zu übergeben in Verstörung; Pharao, dem König Ägyptens, und seine Knechte, und seine Fürsten, und all sein Volk; alle Könige von Tyrus, und alle Könige von Zidon; Dedan und Thema, und Bus, und alle Abgeschnittenen des Winkels; alle Könige von Simri, und alle Könige von Elam, und alle Könige von Median; und alle Könige von Mitternacht": dort wird ebenfalls von der Verödung der geistigen Kirche gehandelt, und die Unterschiede dieser Kirche werden der Ordnung nach erwähnt und bezeichnet durch Jerusalem, die Städte Jehudahs, Ägypten, Tyrus, Zidon, Dedan, Thema, Bus, Simri, Elam, Median.

Hes.38/13: "Scheba und Dedan, und die Kaufleute von Tharschisch, und alle seine jungen Löwen werden dir sagen: bist du zu erbeuten Beute gekommen, hast du zu rauben Raub versammelt deine Versammlung, wegzunehmen Silber und Gold, zu nehmen Vieh und Besitztum, zu erbeuten große Beute": dort von Gog, durch den der vom inneren getrennte äußere Gottesdienst, welcher abgöttisch: Nr. 1151. Scheba und Dedan für Inneres des Gottesdienstes, nämlich Gutes des Glaubens; Tharschisch für den entsprechenden äußeren Gottesdienst; Silber, Gold, Vieh, Besitztum, Beute, die Gog, oder das vom Inneren getrennte Äußere des Gottesdienstes, wegnehmen will, sind die Erkenntnisse des Guten und Wahren, für die streiten, und die verteidigen diejenigen, die Scheba und Dedan sind, daher sie genannt werden junge Löwen, Scheba im eigentlichen Sinn sind diejenigen, die in den Erkenntnissen des Guten, Dedan, die in den Erkenntnissen des Wahren aus dem Guten.

3241. "Und die Söhne Dedans waren Aschurim, und Letuschim, und Leumim", 1. Mose 25/3, daß dies bedeutet die Abstammungen vom anderen Los, kann erhellen aus der vorbildlichen Bedeutung Dedans, sofern es diejenigen sind, die im Guten des Glaubens, eigentlich die im Glaubenswahren aus dem Guten: Nr.3240 E. Daß es die Abstammungen vom anderen Los sind, ist klar: es ist hauptsächlich Glaubenswahres aus dem Guten, was durch jene drei bezeichnet wird. Was aber durch einen jeden, kann zwar gesagt, aber nicht durchs Wort anderwärts begründet werden, denn sie werden nicht mehr erwähnt.

Im Reich des Herrn sind unzählige Verschiedenheiten in Ansehung des Guten und Wahren, jedoch wird aus diesen unzähligen ein Himmel gebildet; denn es gibt so viele Verschiedenheiten, daß gar keine Gesellschaft der anderen ganz gleich ist, d.h. in ebendemselben Guten und Wahren, man sehe Nr. 684, 685, 690. Eines wird dort gebildet aus mehrerem Verschiedenen, das so vom Herrn geordnet ist, daß es übereinstimmt. Die Übereinstimmung und Harmonie von mehreren wird vom Herrn dadurch bewirkt, daß alle sich auf Ihn beziehen: Nr. 551; es verhält sich dies wie mit den Organen, Gliedern und Eingeweiden des Leibes, deren keines dem anderen ganz gleich ist, sondern alle sind voneinander verschieden, aber doch machen sie eins aus, und zwar dadurch, daß alle sich beziehen auf eine Seele, und durch diese auf den Himmel, und so auf den Herrn. Denn alles was nicht zusammenhängt mit dem Herrn, ist nichts. Hieraus kann erhellen, daß die Unterschiede des Wahren und Guten im besonderen unzählig sind, aber dessen Gattungen, und zwar die allgemeinsten, welche die geistigen Kirchen sind, werden durch diese Söhne und Enkel Abrahams bezeichnet.

Weil die Angehörigen der geistigen Kirche kein Innewerden haben, wie die Angehörigen der himmlischen Kirche, was gut und wahr, sondern das, was sie gelernt haben, für wahr anerkennen, darum sind sie fortwährend im Streit darüber, und vernünfteln, ob es so sei, und ein jeder bleibt in derjenigen Lehre, und nennt sie wahr, welche die seiner Kirche ist, daher sind so viele Unterschiede.

Abgesehen davon, daß die meisten über Gutes und Wahres schließen, aus Scheinbarkeiten und Täuschungen, der eine wieder ganz anders als der andere, aber keiner aus einem Innewerden: sie wissen sogar nicht, was Innewerden ist. Weil ihr Verstand so verfinstert ist in betreff des Guten und Wahren des Glaubens, so ist nicht zu verwundern, daß so widersprechende Meinungen sind über das Allerwesentlichste, nämlich über das Göttliche, Menschliche, und ausgehende Heilige des Herrn: die Himmlischen werden inne, daß nicht drei sind, sondern eines, die Geistigen aber bleiben in der Vorstellung von Dreien, aber sie wollen, daß man denke, sie seien eins.

Wenn nun über das Wesentlichste so widersprechende Meinungen sind, so kann erhellen, daß es unzählige Lehrunterschiede (varietates et differentiae) gibt. Hieraus kann man wissen, woher die Abstammungen, die bezeichnet werden durch diejenigen, die hier genannt sind; aber obgleich so viele Lehrunterschiede sind, oder so viele Abstammungen, so bilden sie dennoch zusammen eine Kirche, wann alle die Liebtätigkeit für das Wesentliche der Kirche anerkennen, oder was das gleiche ist, wann sie das Leben als den Endzweck der Lehre betrachten, d.h. fragen wie der Mensch der Kirche lebt, nicht sowohl wie er meint, denn ein jeder bekommt nach dem Lebensguten, nicht nach dem vom Lebensguten getrennten Lehrwahren vom Herrn ein Los im anderen Leben.

3242. "Und die Söhne Midians: Ephah und Epher, und Chanoch, und Abidah, und Eldaah", 1. Mose 25/4, daß dies die Abstammungen vom dritten Los bedeutet, kann erhellen, aus der vorbildlichen Bedeutung Midians, sofern es sind die im Wahren des Glaubens, wovon unten, und wenn die im Wahren des Glaubens Midian sind, so folgt, daß die Söhne die Abstammungen davon sind.

Mit denen, die im Wahren des Glaubens sind, verhält es sich so: Ins Reich des Herrn wird niemand zugelassen, als wer im Guten des Glaubens ist, denn das Gute des Glaubens ist Sache des Lebens; das Glaubensleben bleibt, nicht aber die Glaubenslehre, außer sofern diese mit dem Leben eins macht. Aber dennoch, die im Wahren des Glaubens sind, d.h., die den Glauben bekennen und sagen, er sei die Hauptsache (essentialem), darum, weil sie es so gelernt haben, und dabei doch im Guten des Lebens sind, d.h., die von Herzen Christen sind und nicht mit dem Munde, die sind im geistigen Reich des Herrn, denn es kann jemand leicht überredet werden, daß der Glaube die Hauptsache sei, wenn es ihm von den Lehrern so angegeben und im Knabenalter jene Meinung eingeprägt wird, und weil die, welche für die Gelehrtesten gelten, und die Prediger so sagen, von denen einige fürchten zu sagen, das Lebensgute sei es, weil das Leben sie verdammt; außerdem auch, weil das was des Glaubens ist, fühlbar (perceptibiliter) einfließt, nicht so das was der Liebtätigkeit ist.

Die nun im Wahren des Glaubens sind und doch im Guten des Lebens, die sind es, die Midian genannt werden, die Wahrheiten aber, nach denen sie leben, sind Söhne Midians. Wie diejenigen, die im Wahren des Glaubens, das verbunden ist mit seinem Guten, sind Midian, so auch im entgegengesetzten Sinn diejenigen, die im Falschen sind, darum, weil sie das Gute des Lebens nicht haben; wie aus Folgendem erhellen kann bei

Jes.60/6: "Der Wanderzug der Kamele wird dich bedecken, die Dromedare von Midian und Ephah, alle werden von Scheba kommen; Gold und Weihrauch werden sie bringen, und das Lob (laudes) Jehovahs verkündigen": wo vom geistigen Reich des Herrn. Die Dromedare Midians und Ephahs für die Lehren, die Lehren des Guten sind Gold, die Lehren des Wahren sind Weihrauch, beide sind das Lob Jehovahs. Hieraus wird auch klar, was Ephah bedeutet.

Daß durch die Midianiter, die Joseph aus der Grube herauszogen, und an die Jischmaeliter, und nach Ägypten an Potiphar verkauft haben: 1. Mose 37/28,36, diejenigen bezeichnet werden, die im Wahren des einfältigen Guten sind, wird man, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, im Folgenden bei jenen Versen sehen.

Daß durch Midian auch bezeichnet werden diejenigen, die im Falschen sind, weil sie kein Lebensgutes haben, kann aus demjenigen erhellen, was über Midian bei Mose gesagt wird, daß nämlich die Ältesten Moabs und die Ältesten Midians, mit Zaubereien in der Hand, zu Bileam gegangen seien, und zu ihm die Worte Balaks geredet haben: 4. Mose 22/4,7f. Moab im guten Sinn für diejenigen, die im natürlich Guten sind und sich leicht verführen lassen, aber im entgegengesetzten für die, welche das Gute schänden: Nr. 2468. Midian im guten Sinn für die, welche im Wahren des einfältig Guten, und so sich leicht überreden lassen, im entgegengesetzten wie hier, für die, welche Wahres verfälschen. Die Verfälschungen werden bezeichnet durch die Zaubereien in der Hand, und die Handlungen aus Falschem dadurch, daß sie zu Bileam schickten gegen die Söhne Israels, welche sind Gutes und daher Wahres des Glaubens.

Die Hurereien der Söhne Israels mit den Frauen der Midianiter, um derentwillen eine Plage kam, die gestillt wurde dadurch, daß Pinchas die Midianitin und den Mann Israels im Hurenwinkel durchbohrte: 4. Mose 25/6-8f, bedeuten das gleiche, denn durch Hurereien wurden vorgebildet die Verfälschungen des Wahren: Nr. 2466, 2729; und weil die Verfälschungen des Wahren es sind, die im inneren Sinn durch Hurereien bezeichnet werden, darum haben auf Befehl "zwölftausend von den Söhnen Israels sie geschlagen, ihre Könige und jedes Mannsbild, sowie die Weiber getötet; die sie gefangennahmen, die einen Mann erkannt hatten; und haben die Beute unter sich verteilt": 4. Mose 25/16,17; 31/1. Daß es zwölftausend waren, kam daher, weil zwölf alles zum Glauben Gehörige bezeichnete: Nr. 577, 2089, 2129 E, 2130 E; durch dieses wird Falsches zerstört. Die Könige, die sie töteten, sind Falsches, auch das Mannsbild, die Weiber, die einen Mann erkannt hatten, sind Neigungen zum Falschen, die Beute, bestehend in Gold, Silber, Vieh, sind verfälschte Wahrheiten. Hieraus wird klar, daß alles und jedes dort Vorbildung der Bestrafung und Zerstörung des Falschen durch Wahres ist.

Ebenso was über die Midianiter berichtet wird im Buch der Richter: "daß die Söhne Israels, weil sie Böses taten in den Augen Jehovahs, in die Hand Midians sieben Jahre gegeben worden seien; und daß die Söhne Israels von wegen Midians sich gemacht haben Klüfte in den Bergen, und Höhlen, und Festungen; und daß wann Israel etwas säte, Midian und Amalek, und die Söhne des Morgenlandes heraufgekommen seien, und jeden Ertrag ihres Landes verdorben haben; und sie nachher befreit worden sind von Gideon durch dreihundert, die Wasser geleckt haben mit der Zunge wie der Hund, und daß heimgeschickt worden seien, die auf die Knie niederfielen und tranken": außer mehreren, worüber Richt. Kapitel 6,7,8; auch dort ist alles und jedes Vorbild der Verfälschung des Wahren, und der Bestrafung deswegen, bis auf das, daß es zerstört werden soll durch solches, was bezeichnet wird durch Wasserlecken mit der Zunge wie ein Hund; was aber das einzelne im inneren Sinn bedeutet, dies zu erklären wäre hier zu weitläufig. Aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn wird es an seinem Ort gesagt wurden.

Hab.3/6,7: "Er sah und zerstreute die Völkerschaften, und zerstoben wurden die Berge der Zeit, es erniedrigten sich die Hügel des Zeitlaufs; unter Aven sah ich die Zelte Kuschans, es erzitterten die Zeltdecken des Landes Midian": dort vom Kommen des Herrn: Zelte Kuschans für Religion aus dem Bösen; Zeltdecken des Landes Midian für Religion aus dem Falschen.

3243. "Alle diese Söhne der Keturah", 1. Mose 25/4, daß dies bedeutet in Ansehung der Lehren und der Gottesdienste aus ihnen, erhellt aus der Bedeutung der Söhne, sofern sie sind Wahrheiten und Lehren, wovon Nr. 489, 491, 533, 1147, 2623; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Keturah, sofern sie ist das dem geistig-göttlich Guten verbundene geistig-göttlich Wahre, wovon Nr. 3236, 3237; somit das was dem geistigen Reich des Herrn angehört; und weil dessen Gottesdienst nach den Lehren geschieht, darum sind die Söhne der Keturah Lehren, wie auch die Gottesdienste aus ihnen.

3244. Vers 5,6: Und Abraham gab all das Seine dem Jischak. Und den Söhnen der Kebsweiber, die Abraham hatte, gab Abraham Geschenke, und schickte sie fort von Jischak, seinem Sohn, indem er noch lebte, aufgangwärts zum Lande des Aufgangs.

"Und Abraham gab all das Seine dem Jischak" bedeutet im höchsten Sinn alles (sei) göttlich im göttlich Vernünftigen; im bezüglichen Sinn, Himmlisches der Liebe dem himmlischen Reich des Herrn.

"und den Söhnen der Kebsweiber, die Abraham hatte, gab Abraham Geschenke" bedeutet die Geistigen, die an Kindes Statt angenommen worden sind vom Göttlich-Menschlichen des Herrn, daß ihnen Lose (zugefallen seien) im geistigen Reich des Herrn;

"und schickte sie fort von Jischak, seinem Sohn" bedeutet die Unterscheidung und Trennung der Geistigen von den Himmlischen;

"indem er noch lebte" bedeutet, denen er Leben geben konnte,

"aufgangwärts, zum Lande des Aufgangs" bedeutet zum Guten des Glaubens.

3245. "Abraham gab all das Seine dem Jischak", 1. Mose 25/5, daß dies im höchsten Sinn bedeutet alles (sei) göttlich im göttlich Vernünftigen; und im bezüglichen Sinn Himmlisches der Liebe dem himmlischen Reich des Herrn, erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Abrahams, sofern er ist der Herr in Ansehung des Göttlichen Selbst, wovon früher; und aus der vorbildlichen Bedeutung Jischaks, sofern er ist der Herr in Ansehung des göttlich Vernünftigen, wovon ebenfalls früher; und weil der Herr im inneren Sinn sowohl Abraham als Jischak ist, und der Herr Sein Vernünftiges durch Sein Göttliches göttlich gemacht hat, so folgt, daß "Abraham gab all das Seine dem Jischak" bedeutet, alles (sei) göttlich im göttlich Vernünftigen; auf dieses bezieht sich das Vorhergehende und das Folgende, nämlich daß im Vernünftigen des Herrn alles göttlich geworden sei; denn wo von Abraham, von Jischak, und von Jakob die Rede ist, wird im inneren Sinn vom Menschlichen des Herrn gehandelt, wie es vergöttlicht worden.

Es sind zwei (Elemente), aus denen das Menschliche eigentlich besteht, nämlich das Vernünftige und das Natürliche; das Vernünftige des Herrn wird vorgebildet durch Jischak, Sein Natürliches aber durch Jakob. Der Herr hat beides göttlich gemacht, wie das Vernünftige, - enthalten in dem über Jischak Gesagten, wie auch das Natürliche, - in dem was von Jakob im Folgenden gesagt wird. Doch dieses, nämlich das Natürliche, konnte nicht göttlich werden, ehe das Vernünftige göttlich gemacht wurde, denn durch dieses - jenes. Hieraus folgt nun, daß durch jene Worte bezeichnet wird: alles (sei) göttlich im göttlich Vernünftigen.

Außerdem handelt alles und jedes, was im inneren Sinn vom Herrn, auch von seinem Reich und der Kirche, aus dem Grund, weil das Göttliche des Herrn Sein Reich macht. Hieraus folgt, daß wo vom Herrn, auch von Seinem Reich gehandelt wird, man sehe Nr. 1965; aber der innere Sinn vom Herrn ist der höchste Sinn, und der innere Sinn von Seinem Reich ist der bezügliche Sinn.

Der bezügliche Sinn dieser Worte, nämlich Abraham gab alles dem Jischak, ist Himmlisches der Liebe dem himmlischen Reich des Herrn; denn durch Jischak wird im bezüglichen Sinn bezeichnet das himmlische Reich, sofern durch die übrigen Söhne Abrahams, nämlich die er von der Keturah hatte, das geistige Reich des Herrn bezeichnet wird, wie oben gezeigt wurde, auch durch Jischmael, von dem unten.

3246. "Und den Söhnen der Kebsweiber, die Abraham hatte, gab Abraham Geschenke", 1. Mose 25/6, daß dies bedeutet die Geistigen, die an Kindes Statt angenommen wurden vom Göttlich-Menschlichen des Herrn, daß ihnen Lose (zugefallen seien) im geistigen Reich des Herrn, erhellt aus der Bedeutung der Söhne der Kebsweiber, sofern es die Geistigen sind, von denen folgt; aus der vorbildlichen Bedeutung Abrahams hier, sofern er ist das Göttlich-Menschliche des Herrn, somit wird durch die Worte: "die Abraham hatte" bezeichnet, daß jene, nämlich die Geistigen, vom Göttlich-Menschlichen des Herrn an Kindes Statt angenommen worden seien; und aus der Bedeutung der Geschenke, die ihnen Abraham gab, sofern es sind Lose im geistigen Reich des Herrn.

Aus demjenigen, was früher einigemal in betreff derjenigen, die das geistige Reich des Herrn bilden, und Geistige genannt werden, gezeigt wurde, z.B. Nr. 3235 und anderwärts, kann erhellen, daß dieselben nicht Söhne aus der eigentlichen Ehe des Guten und Wahren sind, sondern aus einem nicht so ehelichen Bund. Sie sind zwar vom gleichen Vater, aber nicht von der gleichen Mutter, d.h. aus ebendemselben göttlich Guten, aber nicht aus ebendemselben göttlich Wahren. Denn die Himmlischen, weil sie aus der eigentlichen Ehe des Guten und Wahren sind, haben das Gute und daraus das Wahre, daher forschen sie gar nicht, was das Wahre, sondern sie werden es aus dem Guten inne. Auch ist bei ihnen vom Wahren nicht weiter die Rede, als daß es so sei, gemäß dem, was der Herr lehrt bei Matth.5/37: "Es sei eure Rede ja, ja, nein, nein, was darüber ist, ist aus dem Bösen".

Die Geistigen aber, weil sie aus einem nicht so ehelichen Bunde, wissen nicht was das Wahre aus einem Innewerden, sondern sie halten das für wahr, was ihnen von den Eltern und Lehrern gesagt wurde, daß es wahr sei, daher ist bei ihnen keine Ehe des Guten und Wahren. Aber dennoch wird das Wahre, das sie so glauben, vom Herrn für wahr angenommen (adaptatur), wenn sie im Guten des Lebens sind; man sehe hierüber Nr. 1832. Daher nun kommt es, daß die Geistigen hier Söhne der Kebsweiber heißen, und darunter verstanden werden alle bisher genannten Söhne der Keturah, dann auch die Söhne von der Hagar, von denen unten, 1. Mose 25/12,18.

Auf daß sowohl die Himmlischen als die Geistigen in den Ehen vor Zeiten vorgebildet werden möchten, wurde gestattet, außer der Gattin auch ein Kebsweib zu haben, jenes Kebsweib wurde dem Ehemann von der Gattin gegeben, und dann hieß sie "sein Weib", oder sie sei ihm "zum Weib gegeben worden", wie Hagar die Ägypterin dem Abraham von der Sarah: 1. Mose 16/3; die Magd Bilha dem Jakob von der Rachel: 1. Mose 30/4; und die Magd Silpa dem Jakob von der Leah: 1. Mose 30/9; dort heißen sie Weiber, aber sonst Kebsweiber, wie Hagar die Ägypterin in diesem Vers, Bilha: 1. Mose 35/22; auch Keturah selbst: 1.Chron.1/32.

Daß jene Alten Kebsweiber hatten neben der Ehefrau, wie nicht nur Abraham und Jakob, sondern auch ihre Nachkommen, wie Gideon: Richt.8/31; Saul: 2.Sam.3/7; David: 2.Sam.5/13; 15/16; Salomo: 1.Kön.11/3, geschah aus Zulassung, der Vorbildung halber, nämlich der himmlischen Kirche durch die Gattin, und der geistigen Kirche durch das Kebsweib. Aus Zulassung, weil sie so geartet waren, daß sie keine eheliche Liebe hatten, somit die Ehe für sie keine Ehe war, sondern nur eine fleischliche Verbindung (copulatio carnalis) zur Kinderzeugung, solchen konnte ohne Verletzung der Liebe, und daher des ehelichen Bündnisses, so etwas zugelassen werden, keineswegs aber denen, die im Guten und Wahren sind, und die inwendige Menschen sind oder werden können; denn sobald ein Mensch im Guten und Wahren ist, und im Inwendigen, hört solches auf. Daraus folgt, daß den Christen, wie den Juden nicht erlaubt ist, zur Ehefrau sich ein Kebsweib beizugesellen, und daß dies Ehebruch ist.

Daß die Geistigen vom Göttlich-Menschlichen des Herrn an Kindes Statt angenommen wurden, sehe man, was über den gleichen Gegenstand Nr. 2661, 2716, 2833, 2834 gesagt und gezeigt wurde.

3247. "Und schickte sie fort von Jischak seinem Sohn", 1. Mose 25/6, daß dies die Unterscheidung und Trennung der Geistigen von den Himmlischen bedeutet, kann aus dem bereits oben Gesagten erhellen, daß nämlich die Söhne Abrahams von der Keturah und von Hagar der Ägypterin, die Söhne der Kebsweiber heißen, die Geistigen seien, und daß Jischak im bezüglichen Sinn Himmlische seien: Nr. 3245; und daß sie getrennt seien.

3248. "Indem er noch lebte", 1. Mose 25/6, daß dies bedeutet, denen er Leben geben konnte, erhellt aus der Bedeutung von "indem er noch lebte", oder "da er noch lebte", sofern es ist Leben geben; denn durch Abraham wird hier vorgebildet der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen. Daß vom Göttlich-Menschlichen des Herrn die Geistigen das Leben haben, sehe man Nr. 2661, 2716, 2833, 2834; wenn sie von daher Leben haben, wird gesagt: "der Herr lebe bei ihnen", so auch in der gewöhnlichen Rede. Hieraus folgt, daß, "indem Abraham noch lebte", im inneren Sinn bedeutet: Leben geben.

Das Leben wird den Geistigen gegeben durch das Gute des Glaubens, was verstanden wird unter den nun folgenden Worten.

3249. "Aufgangwärts zum Lande des Aufgangs", 1. Mose 25/6, daß dies bedeutet zum Guten des Glaubens, erhellt aus der Bedeutung von Aufgang und Land des Aufgangs, worüber folgt.

Das Gute des Glaubens, das durch das Land des Aufgangs bezeichnet wird, ist nichts anderes, als was im Wort genannt wird Liebtätigkeit gegen den Nächsten, und Liebtätigkeit gegen den Nächsten nichts anderes, als das Leben nach den Geboten Gottes. Daß durch Land des Aufgangs dies bezeichnet werde, sehe man Nr. 1250. Deswegen hießen die, welche in den Erkenntnissen des Glaubensguten waren, Söhne des Aufgangs. Das Land der Söhne des Aufgangs war Aram oder Syrien.

Daß Aram oder Syrien die Erkenntnisse des Guten seien, sehe man Nr. 1232, 1234; und (daß) Aram Naharaim oder Syrien der Flüsse Erkenntnisse des Wahren seien: Nr. 3051; und weil durch die Syrer oder die Söhne des Aufgangs bezeichnet wurden die in den Erkenntnissen des Guten und Wahren, hießen sie vor den übrigen Weise, wie im 1.Kön.5/10, wo von Salomo: "Gemehret war die Weisheit Salomos vor der Weisheit aller Söhne des Aufgangs"; und bei Matth.2/1,2 von denen, die zu Jesus kamen, als Er geboren war: "Weise vom Aufgang (Morgenland) kamen nach Jerusalem, sagend, wo ist der König der Juden, Der geboren ist, denn wir sahen Seinen Stern im Aufgang, und sind gekommen Ihn anzubeten": denn in Syrien waren die letzten Reste der Alten Kirche, daher waren dort noch übrig die Erkenntnisse des Guten und Wahren, wie auch erhellen kann von Bileam, der nicht nur den Jehovah anbetete, sondern auch vom Herrn weissagte und Ihn nannte: "den Stern aus Jakob und das Zepter aus Israel": 4. Mose 24/17. Daß er von den Söhnen des Aufgangs in Syrien war, ist klar, denn er selbst sagt von sich, als er einen Spruch tat: "Aus Syrien hat mich hergeführt Balak, der König Moabs, von den Bergen des Aufgangs": 4. Mose 23/7. Daß Aram oder Syrien die Heimat der Söhne des Aufgangs war, kann auch daraus erhellen, daß, als Jakob nach Syrien ging, gesagt wurde: "Er sei gegangen ins Land der Söhne des Aufgangs": 1. Mose 29/1.

3250. Vers 7-10: Und dies die Tage der Lebensjahre Abrahams, die er lebte, hundert Jahre, und siebzig Jahre, und fünf Jahre. Da verschied und starb Abraham in gutem Greisenalter, alt und satt; und er ward versammelt zu seinen Völkern. Und es begruben ihn Jischak und Jischmael, seine Söhne, zur Höhle Machpelas, zum Feld Ephrons, des Sohnes Zochar, des Chittäers, welche ob den Angesichten Mamres. Ins Feld, das Abraham gekauft hat von den Söhnen Cheth: dort ward begraben Abraham und Sarah, seine Gattin.

"Und dies die Tage der Lebensjahre Abrahams, die er lebte" bedeutet den durch Abraham vorgebildeten Zustand des Herrn in Ansehung des Göttlichen Selbst;

"hundert Jahre und siebzig Jahre und fünf Jahre" bedeutet das, was demselben Zustand angehört;

"da verschied und starb Abraham" bedeutet das Ende der vorbildlichen Darstellung durch Abraham;

"in gutem Greisenalter, alt und satt" bedeutet das Neue des Vorbildung;

"und er ward versammelt zu seinen Völkern" bedeutet dies von Abraham.

"und es begruben ihn Jischak und Jischmael, seine Söhne" bedeutet, daß nun beginne die vorbildliche Darstellung des Herrn durch Jischak und Jischmael;

"zur Höhle Machpelas" bedeutet die Auferstehung in Ansehung des Wahren;

"zum Feld Ephrons, des Sohnes Zochar, des Chittäers, welche ob den Angesichten Mamres" bedeutet in Ansehung des Guten; bedeutet auch die Geistigen, wie früher, die aus dem Göttlich-Menschlichen des Herrn das Wahre und Gute aufnehmen, und selig werden;

"ins Feld, das Abraham gekauft hat von den Söhnen Cheth" bedeutet das geistige Reich des Herrn daher;

"dort ward begraben Abraham und Sarah, seine Gattin" bedeutet die Auferweckung.

3251. "Und dies die Tage der Lebensjahre Abrahams, die er lebte", 1. Mose 25/7, daß dies den Zustand des Herrn in Ansehung des Göttlichen Selbst, wie er vorgebildet wurde durch Abraham, bedeutet, erhellt aus der Bedeutung der Tage und Jahre, sofern es sind Zustände, wovon Nr. 23, 487, 488, 493, 893, 2788; und aus der Bedeutung der Lebensjahre hier, sofern es ebenfalls Zustände sind, wovon Nr. 2904; hier die Zustände, wie sie durch Abraham vorgebildet wurden; denn sein ganzes Leben, wie es im Worte beschrieben ist, war ein vorbildliches, von dessen Ende nun gehandelt wird.

Daß Abraham den Herrn in Ansehung des Göttlichen Selbst vorgebildet habe, wurde in den Erklärungen gezeigt. Zu dem Zweck, daß er vorbilden sollte, wurde er Abraham benannt, mit Einschiebung des Buchstaben "H", der dem Namen Jehovahs entnommen wurde: Nr. 2010. Abraham bildete vor sowohl das Göttliche Selbst, das Vater genannt wird, als auch das Göttlich-Menschliche, das der Sohn heißt, somit den Herrn in beidem Betracht, aber das Göttlich-Menschliche, das von Ewigkeit (war), von dem Er das Dasein hatte, und zu dem Er das in der Zeit geborene Menschliche brachte (redegit), als Er es verherrlichte; diese Vorbildung des Herrn ist durch Abraham (geschehen).

3252. "Hundert Jahre, und siebzig Jahre, und fünf Jahre", 1. Mose 25/7, daß dies bedeutet das, was demselben Zustand angehört, kann daraus erhellen, daß alle Zahlen im Wort Sachen bedeuten, man sehe Nr. 482, 487, 575, 647, 648, 1963, 1988, 2075, 2252, so diese Zahl, die folglich bedeutet das, was dem Zustand angehört, wovon nun die Rede.

Solange der Sinn bloß im Historischen haftet, scheint es, als ob die Zahlen, wie diese, welche die Lebensjahre Abrahams angeben, keinen inwendigeren Sinn in sich schließen, daß sie aber dennoch einen solchen in sich schließen, wird aus alledem klar, was früher in betreff der Zahlen gezeigt wurde, und kann daraus erhellen, daß in der Zahl als Zahl nichts Heiliges ist, da doch das allerkleinste im Wort heilig ist.

3253. "Da verschied und starb Abraham", 1. Mose 25/8, daß dies das Ende der vorbildlichen Darstellung durch Abraham bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von verscheiden und sterben, sofern es ist Aufhören oder ein Ende haben: Nr. 494, hier das Ende der vorbildlichen Darstellung, denn das Ganze des Lebens Abrahams, was im Wort beschrieben ist, betrifft nicht den Abraham, außer im historischen Sinn, sondern den Herrn und Sein Reich. Wenn daher von ihm gesagt wird, er sei verschieden und gestorben, so kann es im Wort, d.h. in seinem echten Sinne nichts anderes bedeuten, als daß der Zustand des Herrn, wie er durch Abraham vorgebildet wird, ein Ende habe.

3254. "In gutem Greisenalter, alt und satt", 1. Mose 25/8, daß dies das Neue der Vorbildung bedeutet, erhellt aus der Bedeutung des Greisenalters im inneren Sinn, sofern es ist das Alte ablegen und das Neue anziehen, wovon Nr. 1854, 2198, 3016; daß es das Neue oder ein neuer Zustand ist, der durch das Greisenalter im inneren Sinn bezeichnet wird, kommt daher, weil bei den Engeln, für die der innere Sinn des Wortes ist, keine Vorstellung der Zeit ist, somit keine von solchem, was der Zeit angehört, wie von den Altersstufen des Menschen, nämlich von der Kindheit, vom Knaben- und Jünglingsalter, Erwachsenen- und Greisenalter, sondern für das alles haben sie die Vorstellung von Zuständen; so für die Zeit der Kindheit haben sie die Vorstellung des Standes der Unschuld, für die Zeit des Knaben- und Jünglingsalters die Vorstellung des Zustandes der Neigung zum Guten und Wahren, für das erwachsene Alter die Vorstellung des Zustandes der Einsicht, und für das Greisenalter die Vorstellung des Zustandes der Weisheit: Nr. 3183. Und weil der Mensch alsdann von demjenigen, was der Zeit angehört, übergeht in das, was dem Leben angehört ohne Zeit, und so einen neuen Zustand anzieht, so wird durch das Greisenalter bezeichnet das Neue, und hier das vorbildlich Neue, weil von diesem bei Abraham gesagt wird Greisenalter, dann alt und satt, wie aus demjenigen, was gleich oben gesagt wurde, erhellen kann.

3255. Daß "und er ward versammelt zu seinen Völkern", 1. Mose 25/8, bedeutet, daß dies von Abraham, erhellt aus der Bedeutung von versammelt werden zu seinen Völkern, sofern es heißt nicht weiter von ihm; denn versammelt werden zu seinen Völkern heißt fortgehen von denen, unter welchen er vorher war, und hingehen zu den Seinigen; somit hier nicht weiter vorbilden.

Bei den Alten war gebräuchlich zu sagen, wenn einer starb, daß er versammelt wurde zu seinen Vätern oder zu seinen Völkern, und sie verstanden damit, daß sie wirklich kämen zu ihren Eltern, zu Verwandten und Verschwägerten im anderen Leben. Von den Uralten, die himmlische Menschen waren, hatten sie dies, denn da jene auf Erden lebten, waren sie auch zugleich mit den Engeln im Himmel, und wußten so, wie sich die Sache verhielt, nämlich daß alle, die in dem gleichen Guten sind, im anderen Leben zusammenkommen und beieinander sind, und auch alle, die im gleichen Wahren sind. Von jenen sagten sie, daß sie geschart würden zu ihren Vätern, von diesen aber, daß sie versammelt würden zu ihren Völkern; denn die Väter bezeichneten bei ihnen Gutes: Nr. 2803; und die Völker bezeichneten Wahres: Nr. 1259, 1260. Die Angehörigen der uralten Kirche wohnen auch, weil sie im gleichen Guten waren, im Himmel beisammen miteinander: Nr. 1115; wie auch mehrere von denen, die zur Alten Kirche gehörten und in gleichem Wahren, untereinander: Nr. 1125, 1127; und außerdem ist der Mensch, während er im Leibe lebt, immer mit seiner Seele in einer Gesellschaft von Geistern im anderen Leben: Nr. 1277, 2379. Der Mensch der böse ist, in einer Gesellschaft von höllischen Geistern, der gut, in einer Gesellschaft von Engeln; somit ein jeder in einer Gesellschaft von solchen, mit denen er in Ansehung des Guten und Wahren, oder in Ansehung des Bösen und Falschen übereinkommt; in eben diese Gesellschaft kommt der Mensch, wenn er stirbt: Nr. 687.

Dieses ist es, was bei den Alten bezeichnet wurde dadurch, daß sie zu den Vätern geschart, oder zu ihren Völkern gesammelt würden. Wie hier gesagt wird von Abraham, als er verschied, und in eben diesem Kapitel von Jischmael: 1. Mose 25/17; von Jischak: 1. Mose 35/29; von Jakob: 1. Mose 49/29,33; von Aharon: 4. Mose 20/24,26; von Mose: 4. Mose 27/13; 31/2; 5. Mose 32/50. Von der ersten Generation, die ins Land Kanaan einzog: Richt.2/10. Aber im inneren Sinn des Wortes wird, wo von jemandes Leben gehandelt wird, daß es vorgebildet habe, dann durch versammelt werden zu den Völkern bezeichnet, daß nicht mehr von ihm (die Rede), wie oben gesagt wurde.

3256. "Und es begruben ihn Jischak und Jischmael, sein Söhne", 1. Mose 25/9, daß dies bedeutet, nun beginne die vorbildliche Darstellung des Herrn durch Jischak und Jischmael, kann erhellen aus der Bedeutung von begraben. Daß begraben werden heißt auferweckt werden und auferstehen, ist Nr. 2916, 2917 gezeigt worden. Weil hier gehandelt wurde von der Vorbildung des Herrn durch Abraham, daß jener Zustand ein Ende genommen habe, und nun die Vorbildung des Herrn durch Jischak und Jischmael beginne, darum wird durch begraben hier bezeichnet die Auferweckung jenes Zustandes.

Die Bedeutungen richten sich nach dem, auf was sie bezogen werden. Mit den Vorbildern im Wort verhält es sich so, daß sie fortwährend sind, obwohl sie unterbrochen erscheinen durch den Tod derer, die vorgebildet haben; aber deren Tod bedeutet keine Unterbrechung, sondern Fortsetzung. Darum bedeuten auch deren Begräbnisse, daß das Vorbildliche in einem anderen erweckt und fortgesetzt worden sei.

3257. "Zur Höhle Machpelas", 1. Mose 25/9, daß dies die Auferstehung in Ansehung des Wahren bedeutet, und

"zum Feld Ephrons, des Sohnes Zochar, des Chittäers, welche ob den Angesichten Mamres", daß dies bedeutet in Ansehung des Guten; und daß es auch, wie früher, die Geistigen bedeutet, die vom Göttlich-Menschlichen des Herrn das Wahre und Gute aufnehmen, und selig werden, dann

"ins Feld, das Abraham gekauft hat von den Söhnen Cheth", 1. Mose 25/10, daß dies bedeutet das geistige Reich des Herrn daher, und daß

"dort ward begraben Abraham und Sarah seine Gattin", bedeutet die Auferweckung, kann aus demjenigen erhellen, was über die Bedeutung von all diesem früher, 1. Mose Kapitel 23: Nr. 2913, 2928, 2968, 2969, 2970, 2971, 2975, 2980 gesagt und gezeigt wurde; und über die Bedeutung des Begrabenwerdens Nr. 2916, 2917.

3258. Vers 11: Und es war nach dem Tode Abrahams, und Gott segnete Jischak, seinen Sohn; und Jischak wohnte bei Beerlachai roi.

"Und es war nach dem Tode Abrahams" bedeutet nach dem Zustand und der Zeit der Vorbildung des Herrn durch Abraham;

"und Gott segnete Jischak, seinen Sohn" bedeutet den Anfang der Vorbildung des Herrn durch Jischak;

"und Jischak wohnte bei Beerlachai roi" bedeutet das göttlich Vernünftige des Herrn im göttlichen Licht.

3259. "Und es war nach dem Tode Abrahams", 1. Mose 25/11, daß dies bedeutet nach dem Zustand und der Zeit der Vorbildung des Herrn durch Abraham, erhellt aus der Bedeutung des Sterbens, wo von dem vorbildlichen Leben jemandes gehandelt wird, sofern es ist das Ende der Vorbildung, wovon Nr. 3253. Daher bedeutet nach dem Tode Abrahams hier nach dem Zustand und der Zeit der Vorbildung des Herrn durch Abraham.

3260. "Und Gott segnete Jischak, seinen Sohn", 1. Mose 25/11, daß dies den Anfang der Vorbildung durch Jischak bedeutet, kann erhellen aus der Bedeutung von Gott segnete.

Bei einem Werk, das angefangen wurde, war bei den Alten gebräuchlich zu sagen: "es segne Gott", und es wurde dadurch das gleiche bezeichnet wie durch den Wunsch: "Glück und Gedeihen". Daraus folgt, daß im entfernteren Sinn durch: "Gott segne", wie durch "Glück und Gedeihen" bezeichnet wird der Anfang, hier der Anfang der Vorbildung durch Jischak, weil es unmittelbar folgt auf das Ende derselben durch Abraham, das bezeichnet ist durch seinen Tod.

3261. "Und Jischak wohnte bei Beerlachai roi", 1. Mose 25/11, daß dies das göttlich Vernünftige des Herrn im göttlichen Licht bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von wohnen, das ist leben, wovon Nr. 1293; und aus der Bedeutung von Beerlachai roi, das ist das aus dem göttlich Wahren selbst geborene göttlich vernünftig Gute, wovon Nr. 3194. Daher ist der nächste Sinn: das göttlich Vernünftige lebte oder war im göttlich Guten, das aus dem göttlich Wahren selbst geboren wurde, aber es war nicht dort, daher wird nicht gesagt in Beerlachai roi, sondern bei Beerlachai roi, d.h. wenn man es übersetzt: "bei dem Brunnen des Lebendigen, der mich sieht", das ist mit jenem göttlich Guten. Dann Jischak wohnte im Lande des Mittags, gemäß demjenigen, was 1. Mose 24/62 vorkommt, wo es heißt: Und Jischak kam vom Kommen Beerlachai roi, und er wohnte im Lande des Mittags; und weil dort durch das Land des Mittags bezeichnet wird das göttliche Licht daher: Nr. 3195, deswegen wird hier nichts anderes bezeichnet.

3262. Vers 12: Und dies die Geburten Jischmaels, des Sohnes Abrahams, den geboren hat Hagar die Ägypterin, Magd der Sarah, dem Abraham.

"Und dies die Geburten Jischmaels, des Sohnes Abrahams" bedeutet die Abstammungen der geistigen Kirche, die durch Jischmael vorgebildet ist,

"den geboren hat Hagar die Ägypterin, Magd der Sarah, dem Abraham" bedeutet des geistigen Menschen Geburt aus dem göttlichen Einfluß in die Neigung zu den Wissenschaften.

3263. "Und dies die Geburten Jischmaels, des Sohnes Abrahams", 1. Mose 25/12, daß dies bedeutet die Abstammungen der geistigen Kirche, die durch Jischmael vorgebildet ist, erhellt aus der Bedeutung der Geburten, sofern es sind die Abstammungen des Glaubens, somit der Kirche, wovon Nr. 1145, 1255, 1330; aus der vorbildlichen Bedeutung Jischmaels, sofern es sind die Vernünftigen, und die Angehörigen der geistigen Kirche des Herrn, wovon Nr. 2078, 2691, 2699; und aus der Bedeutung der Söhne Abrahams, sofern es sind diejenigen, die im Wahren vom Herrn, denn durch Söhne werden Wahrheiten bezeichnet: Nr. 489, 491, 533, 1147, 2623; und durch Abraham wird vorgebildet der Herr, auch in Ansehung des Göttlich-Menschlichen: Nr. 3251; von dem die Geistigen das Wahre und Gute haben: Nr. 2661, 2716, 2833, 2834.

Was die geistige Kirche des Herrn betrifft, so ist zu wissen, daß sie durch den ganzen Weltkreis (verbreitet) ist; denn sie ist nicht beschränkt auf diejenigen, die das Wort haben, und daher den Herrn und einige Glaubenswahrheiten kennen; sondern sie ist auch bei denen, die das Wort nicht haben, und deswegen den Herrn gar nicht kennen, und folglich keine Glaubenswahrheiten wissen (denn alle Glaubenswahrheiten beziehen sich auf den Herrn); d.h. bei den von der Kirche entfernten Heiden, denn es gibt mehrere unter ihnen, die aus dem Vernunftlicht wissen, daß ein Gott ist, daß derselbe alles geschaffen hat, und daß er alles erhält, ferner, daß von ihm alles Gute, folglich alles Wahre, und daß die Ähnlichkeit mit Ihm den Menschen glücklich macht. Und außerdem leben sie nach ihrer Religion in der Liebe zu jenem Gott, und in der Liebe gegen den Nächsten; aus Neigung zum Guten tun sie Werke der Liebtätigkeit, und aus Neigung zum Wahren verehren sie den Höchsten. Die so Gearteten unter den Heiden sind es, die in der geistigen Kirche des Herrn sind, und obwohl sie vom Herrn nichts wissen, während sie in der Welt sind, so haben sie doch in sich die Verehrung und stillschweigende Anerkennung Seiner, wenn sie im Guten sind, denn in allem Guten ist der Herr gegenwärtig. Deshalb erkennen dieselben im anderen Leben Ihn gerne an, und eher als die Christen, die nicht so im Guten. Die Wahrheiten des Glaubens an Ihn nehmen sie an, wie aus demjenigen erhellen kann, was über den Zustand und das Los der Völkerschaften und Völker außerhalb der Kirche im anderen Leben, Nr. 2589-2604, aus Selbstanschauung berichtet wurde. Das natürliche Licht, das sie haben, hat in sich das Geistige, denn ohne das Geistige, das vom Herrn, kann solches gar nicht anerkannt werden.

Hieraus nun kann erhellen, was Jischmael, folglich was die Jischmaeliten sind im vorbildlichen Sinn, nämlich die Angehörigen der geistigen Kirche des Herrn, die dem Leben nach im einfältig Guten, und darum der Lehre nach im natürlich Wahren sind; solche werden auch bezeichnet durch die Jischmaeliten, 1. Mose 37/25, wo von Joseph: "Siehe, da kam ein Wanderzug Jischmaeliter aus Gilead, und ihre Kamele tragend Wachs, Harz und Stakte, gehend es zu bringen nach Ägypten": wo Jischmaeliter für diejenigen, die im einfältig Guten, worin gutartige Heiden; Kamele, tragend Wachs, Harz und Stakte für inwendigeres Gutes bei solchen; ebenso durch die Jischmaeliten 1. Mose 37/28 und 39/1 und auch im Buch der Richter 8/24: "daß auf Verlangen Gideons jeder geben sollte das Ohrgehänge seiner Beute, denn Ohrgehänge von Gold hatten sie, dieweil sie Jischmaeliter": Ohrgehänge von Gold bedeuteten das, was dem einfältig Guten angehört: Nr. 3103.

HG 3264

3264. "Den geboren hat Hagar die Ägypterin, Magd der Sarah, dem Abraham", 1. Mose 25/12, daß dies bedeutet des geistigen Menschen Geburt aus dem göttlichen Einfluß in die Neigung zu den Wissenschaften, erhellt aus der Bedeutung von gebären, das ist Dasein, wovon Nr. 2621, 2629; aus der vorbildlichen Bedeutung von Hagar der Ägypterin, welche ist das Leben des auswendigeren Menschen, wovon Nr. 1896, 1909; und aus der Bedeutung der Magd, welche ist die Neigung zu den Wissenschaften und Erkenntnissen, die dem auswendigeren Menschen angehören, wovon Nr. 1895, 2691; die Magd der Sarah heißt sie, weil durch Sarah vorgebildet wird das göttlich Wahre des Herrn, dem die Neigung zu den Wissenschaften und Erkenntnissen des Wahren untergeordnet ist.

Weil denn durch Jischmael der geistige Mensch vorgebildet wird, so ist klar, daß durch die Worte "den geboren hat Hagar die Ägypterin, Magd der Sarah, dem Abraham" bezeichnet wird des geistigen Menschen Geburt aus dem göttlichen Einfluß in die Neigung zu den Wissenschaften.

Daß das Vernünftige des Menschen so geboren wird, sehe man Nr. 1895, 1896, 1902, 1910, 2094, 2557, 3030, 3074; folglich auch das Geistige, denn dieses ist nur möglich im Vernünftigen, daher der geistige Mensch und der Vernünftige beinahe ebenderselbe ist. Die Geistigen unterscheiden sich voneinander nur nach der Beschaffenheit der Vernunft und der Beschaffenheit des Lebens daher. Daß ihre Geburt oder Wiedergeburt erfolgt durch den göttlichen Einfluß in die Neigung zu den Erkenntnissen, sehe man Nr. 1555, 1904, 2046, 2063, 2189, 2657, 2675, 2691 E, 2697, 2979.

Man sehe, was über Jischmael früher gesagt und gezeigt wurde, nämlich daß durch ihn vorgebildet worden sei das erste Vernünftige des Herrn, das noch nicht göttlich: Nr. 1893; daß nachderhand (durch ihn seien) vorgebildet worden die wahrhaft Vernünftigen oder Geistigen: Nr. 2078, 2691; somit die geistige Kirche des Herrn: Nr. 2699.

3265. Vers 13-16: Und dies die Namen der Söhne Jischmaels, in ihren Namen, nach ihren Geburten: der Erstgeborene Jischmaels Nebajoth und Kedar und Abdeel, und Mibsam. Und Mischmah, und Dumah, und Massa, Chadar, und Thema, Jetur, Naphisch, und Kedmah. Das sind die Söhne Jischmaels, und das ihre Namen, in ihren Dörfern und in ihren Schlössern; zwölf Fürsten ihrer Völker.

"Und dies die Namen der Söhne Jischmaels" bedeutet die Beschaffenheiten ihrer Lehren;

"in ihren Namen, nach ihren Geburten" bedeutet die inwendigeren Beschaffenheiten gemäß der Abstammungen des Glaubens;

"der Erstgeborene Jischmaels Nebajoth, und Kedar, und Abdeel, und Mibsam und Mischmah, und Dumah, und Massa, Chadar, und Thema, Jetur, Naphisch, und Kedmah" bedeutet alles, was zur geistigen Kirche gehört, hauptsächlich bei den Heiden;

"das sind die Söhne Jischmaels, und das ihre Namen" bedeutet die Lehren und deren Beschaffenheit;

"in ihren Dörfern" bedeutet Äußeres der Kirche;

"in ihren Schlössern" bedeutet Inneres;

"zwölf Fürsten ihrer Völker" bedeutet alles Hauptsächliche jener geistigen Kirche.

3266. "Und dies die Namen der Söhne Jischmaels", 1. Mose 25/13, daß dies die Beschaffenheiten ihrer Lehren, nämlich der Geistigen bedeutet, erhellt aus der Bedeutung des Namens, sofern er ist die Beschaffenheit, wovon Nr. 144, 145, 1754, 1896, 2009, 2724, 3006; aus der Bedeutung der Söhne, sofern sie sind Wahrheiten, sodann Lehren, wovon Nr. 489, 491, 533, 1147, 2623; und aus der vorbildlichen Bedeutung Jischmaels, sofern es sind die Geistigen, wovon Nr. 3263.

3267. "In ihren Namen, nach ihren Geburten", 1. Mose 25/13, daß dies die inwendigeren Beschaffenheiten gemäß den Abstammungen des Glaubens bedeutet, erhellt aus der Bedeutung "des Namens", sofern er ist die Beschaffenheit, oder "der Namen", sofern es sind die Beschaffenheiten, wovon Nr. 3266: hier die inwendigeren Beschaffenheiten, weil gesagt wird, "dies die Namen der Söhne Jischmaels in ihren Namen", wo die Namen an ersterer Stelle sind die allgemeinen Beschaffenheiten, hier die Beschaffenheiten, die in ihnen, oder die sie betreffen, d.h. die inwendigeren; und weil diese Beschaffenheiten den Abstammungen des Glaubens gemäß sind, die hier bezeichnet werden durch "nach ihren Geburten". Daß die Geburten sind Abstammungen des Glaubens, somit der Kirche, sehe man Nr. 1145, 1255, 1330, 3263.

Mit der geistigen Kirche des Herrn verhält es sich so, daß sie durch den ganzen Erdkreis zerstreut ist, und daß sie überall in Ansehung der Glaubenssachen oder Wahrheiten des Glaubens verschieden ist. Die Verschiedenheiten haben bei ihr ihren Grund in den Abstammungen, die durch die Geburten bezeichnet werden, und die sowohl zu gleicher Zeit nebeneinander, als auch nacheinander hervortreten. Das geistige Reich des Herrn in den Himmeln selbst ist ebenfalls so beschaffen, nämlich in Glaubenssachen verschieden, sogar daß es nicht eine Gesellschaft, nicht einmal einen einzigen in einer Gesellschaft gibt, der in dem, was sich auf das Glaubenswahre bezieht, eine mit andern ganz übereinstimmende Vorstellung hätte: Nr. 3241, aber dennoch ist das geistige Reich des Herrn in den Himmeln eines.

Die Ursache ist, weil die Liebtätigkeit allen die Hauptsache ist, denn die Liebtätigkeit macht die geistige Kirche, nicht der Glaube, außer man sagt etwa, Liebtätigkeit sei Glaube, wer in der Liebtätigkeit ist, der liebt den Nächsten, und wofern er mit ihm in Glaubenssachen nicht übereinstimmt, so entschuldigt er es, wenn er nur im Guten und Wahren lebt. Auch die gutartigen Heiden, obwohl sie den Herrn nicht kennen, und nichts vom Glauben wissen, verdammt er nicht; denn wer in der Liebtätigkeit, d.h. im Guten lebt, der nimmt vom Herrn Wahrheiten auf, die zu seinem Guten passen, und die Heiden solche, die im anderen Leben gelenkt werden können in Glaubenswahrheiten, Nr. 2599-2603.

Wer hingegen nicht in der Liebtätigkeit ist, d.h. nicht im Guten lebt, der kann gar nichts Wahres aufnehmen; er kann zwar das Wahre wissen, aber es wird seinem Leben nicht eingepflanzt, somit kann er es zwar im Munde führen, aber nicht im Herzen; denn das Wahre kann nicht verbunden werden dem Bösen, daher auch diejenigen, welche die Wahrheiten, die man Glaubensartikel nennt, wissen, und nicht in der Liebtätigkeit oder im Guten leben, obwohl sie in der Kirche sind, weil dort geboren, dennoch nicht zur Kirche gehören, denn es ist nichts von der Kirche in ihnen, d.h. nichts Gutes, dem das Wahre verbunden werden sollte.

3268. "Der Erstgeborene Jischmaels, Nebajoth, und Kedar, und Abdeel, und Mibsam, und Mischmah, Dumah, und Massa, Chadar, und Thema, Jetur, Naphisch, und Kedmah", 1. Mose 25/13-15, daß dies bedeutet alles zur geistigen Kirche Gehörige, vornehmlich bei den Heiden, erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung dieser, die genannt werden. Einige von ihnen werden hauptsächlich im prophetischen Wort erwähnt, als Nebajoth, Kedar, Dumah, und Thema, und bedeuten dort solches, was zur geistigen Kirche, vornehmlich bei den Heiden gehört. Und außerdem wird es klar daraus, daß es zwölf sind, und durch zwölf bezeichnet wird alles dem Glauben, somit der Kirche Angehörige, wovon im Folgenden, und darum wird im folgenden 16. Vers gesagt, daß es zwölf Fürsten ihrer Völker gewesen seien.

Daß durch Nebajoth und Kedar das der geistigen Kirche, vornehmlich bei den Heiden Angehörige, nämlich ihr Gutes und daher Wahres vorgebildet wird, erhellt bei

Jes.60/6,7: "Der Wanderzug der Kamele wird dich bedecken, die Dromedare Midians und Ephas, alle werden von Scheba kommen; Gold und Weihrauch werden sie tragen, und das Lob Jehovahs verkündigen; alle Herden Kedars werden sich zu dir scharen; die Widder Nebajoths werden dir dienen, sie werden aufsteigen zum Wohlgefallen auf meinen Altar": dort im höchsten Sinn vom Herrn, im bezüglichen Sinn von Seinem Reich. Die Herde Kedars für das geistig Gute. Daß die Herde das geistig Gute ist, sehe man Nr. 343, 415, 2566; die Widder Nebajoths für das geistig Wahre, daß der Widder das geistig Wahre ist: Nr. 2833; daß Kedar Arabien sei, wird aus folgenden Stellen klar, und daß Arabien benannt wurde Kedar vom Sohne Jischmaels, kann daraus erhellen, daß was in jenen zwei Versen erwähnt wird, Länder oder Völkerschaften sind, die alle von Söhnen und Enkeln Abrahams benannt wurden, als: Midian, Ephah, Scheba, von denen 1. Mose 25/2-4; so hier Kedar und Nebajoth.

Hes.27/21: "Arabien und alle Fürsten Kedars, diese die Händler deiner Hand, in Lämmern, und Widdern, und Böcken, in diesen deine Händler": dort von Tyrus, d.h. von denen die in den Erkenntnissen des Guten und Wahren sind. Daß Tyrus solche sind, sehe man Nr. 1201. Arabien für das geistig Gute, Fürsten Kedars für geistig Wahres. Lämmer, Widder, Böcke sind geistig Gutes und Wahres.

Jerem.49/28,29: "Stehet auf, gehet hinauf gen Kedar, und verwüstet die Söhne des Aufgangs, ihre Zelte und ihre Herden werden sie nehmen, ihre Zeltdecken und alle ihre Gefäße, und ihre Kamele werden sie nehmen für sich": dort von der Verwüstung der geistigen Kirche, die unter Kedar und den Söhnen des Aufgangs verstanden ist. Die Zelte und Herden für Gutes jener Kirche, die Zeltdecken und Gefäße für ihr Wahres. Es ist Heiliges des Gottesdienstes, das durch die Zelte und Herden, und durch die Zeltdecken und Gefäße bezeichnet wird, aber alles Heilige des Gottesdienstes bezieht sich auf das Gute und Wahre.

Die aber nicht im Wahren sind, weil nicht im Guten, sind es, die vorgebildet werden durch die Araber und Kedarer in der Wüste, wie bei

Jes.13/20: "Babel wird nicht bewohnt werden ewiglich, nicht verweilen wird dort der Araber".

Jes.42/11: "Erheben sollen die Wüste und ihre Städte, die Dörfer, die bewohnet Kedar".

Jerem.3/2: "Auf den Wegen bist du gesessen, wie der Araber in der Wüste".

Ps.120/5: "Wehe mir, weil ich fremd bin in Meschech, verweile bei den Zelten Kedars".

Jes.21/13,14: "Im Walde in Arabien werdet ihr übernachten, ihr Wanderzüge Dedanim; entgegen bringet dem Durstigen Wasser, ihr Bewohner des Landes Thema; mit seinem Brot kommt zuvor dem Umherschweifenden, weil sie vor den Schwertern schweifen werden, vor dem gezückten Schwert, vor dem gespannten Bogen, und vor der Schwere des Krieges; weil so gesprochen hat der Herr zu mir, in noch einem Jahr, nach dem Jahr eines Lohnarbeiters, und es wird zu Ende werden alle Herrlichkeit Kedars, und das übrige der Zahl des Bogens der Starken der Söhne Kedars": im Walde Arabiens übernachten, für verwüstet werden in Ansehung des Wahren, die Wanderzüge Dedanim für diejenigen, die in den Erkenntnissen sind: Nr. 3240, 3241 E; die Bewohner des Landes Thema für diejenigen, die im einfältig Guten, worin gutartige Heiden; daß diese von dem Sohn Jischmaels, der Thema hieß, herkamen, ist offenbar; Kedar für diejenigen, die im einfältig Wahren. Von diesen wird gesagt, daß sie schweifen werden vor den Schwertern, und vor der Schwere des Krieges, wodurch bezeichnet wird, daß sie die Kämpfe der Versuchungen nicht bestehen werden, weil sie nicht mehr im Guten.

Jerem.2/10,11: "Gehet hinüber in die Inseln der Chittäer und sehet, und schicket gen Kedar, und gebet wohl acht, und sehet, ob geschehen ist wie dies, ob gewechselt hat eine Völkerschaft Götter, und dieselben nicht Götter": Inseln der Chittäer für diejenigen, die entfernter vom Gottesdienst sind, d.h. für die Heiden, die im einfältig Guten, und daher im natürlich Wahren: Nr. 1156, 1158; daß auch Kedar diese sind, ist klar.

Jerem.25/17,23,24: "Ich nahm den Becher von der Hand Jehovahs, und ließ trinken alle Völkerschaften, zu denen mich gesandt hat Jehovah, und Dedan und Thema, und Bus, und alle Abgeschnittenen des Winkels; und alle Könige Arabiens, und alle Könige des Niedergangs, die Bewohner in der Wüste": auch dort wird gehandelt von der Verwüstung der geistigen Kirche, und unter anderen werden genannt Thema und Arabien. Hieraus wird klar, daß durch Thema, sowie durch Arabien diejenigen bezeichnet werden, die zur geistigen Kirche gehören; aber Arabien werden beigelegt Könige, dann Städte, dagegen Kedar Fürsten und Dörfer. Außer diesen wird auch Dumah erwähnt bei Jes.21/11,12. Daß durch jene Völkerschaften das der geistigen Kirche Angehörige bezeichnet wird, kommt daher, weil die Alte Kirche, welche die geistige war, auch bei ihnen sich befand: Nr. 1238, 2385; aber ihre Lehren und gottesdienstlichen Gebräuche waren verschieden, aber doch eine Kirche, weil sie nicht den Glauben, sondern die Liebtätigkeit zur Hauptsache machten. Dagegen im Verlauf der Zeit, so wie die Liebtätigkeit aufhörte, wurde das Kirchliche, das bei ihnen, zunichte, gleichwohl doch blieb das Vorbildliche der Kirche durch sie, mit Verschiedenheit, je nach Maßgabe des Kirchlichen, das bei ihnen gewesen war. Daher kommt es, daß, wo sie im Wort genannt werden, nicht sie bezeichnet werden, sondern nur das Kirchliche im allgemeinen, das dort gewesen war.

3269. "Das sind die Söhne Jischmaels, und das ihre Namen", 1. Mose 25/16, daß dies die Lehren und ihre Beschaffenheit bedeutet, erhellt aus der Bedeutung der Söhne, sofern es sind Wahrheiten, dann Lehren, und des Namens, sofern er ist die Beschaffenheit, wovon Nr. 3266.

3270. "In ihren Dörfern", 1. Mose 25/16, daß dies bedeutet Äußeres der Kirche, erhellt aus der Bedeutung der Dörfer, sofern sie sind dasjenige, was Äußeres des Glaubens, somit der Kirche ist. Äußeres der Kirche sind Religionsgebräuche, Inneres der Kirche sind Lehren, wenn diese nicht Sache des Wissens, sondern des Lebens sind. Äußeres wurde vorgebildet durch Dörfer, weil sie außerhalb der Städte waren, Inneres aber durch die Städte selbst. Daß Städte sind Lehren, sehe man Nr. 402, 2268, 2449, 2712, 2943, 3216.

3271. "Und in ihren Schlössern", 1. Mose 25/16, daß dies Inneres bedeutet, erhellt aus der Bedeutung der Schlösser, sofern sie sind Inneres des Glaubens, hier der Kirche, weil sie vornehmlich von Heiden gesagt werden, die kein Glaubenswahres, sondern vernünftig und natürlich Wahres haben; diese Wahrheiten werden genannt Schlösser, während die Wahrheiten des Glaubens Städte.

In der Grundsprache bedeuten die Worte, die Dörfer und Schlösser bezeichnen, auch Vorhöfe und Paläste, und es sind Vorhöfe ebenfalls Äußeres der Kirche und Paläste Inneres.

3272. "Zwölf Fürsten ihrer Völker", 1. Mose 25/16, daß dies bedeutet alles Hauptsächliche jener geistigen Kirche, erhellt aus der Bedeutung von zwölf, sofern sie sind alles zum Glauben oder zur Kirche Gehörige, wovon Nr. 577, 2089, 2129 E, 2130 E; aus der Bedeutung der Fürsten, sofern sie sind Hauptsächliches, wovon Nr. 1482, 2089; und aus der Bedeutung der Völker, sofern es sind diejenigen, die in Wahrem sind, wovon Nr. 1259, 1260, somit die zur geistigen Kirche gehören, denn von solchen wird gesagt, daß sie in Wahrem seien.

Daß alle Zahlen im Wort Sachen bedeuten, kann offenbar erhellen aus der Zahl Zwölf, die so oft vorkommt. Diese Zahl bedeutet überall, wo sie im Wort gelesen wird, alles; wie denn die zwölf Stämme im Alten Testament und die zwölf Apostel im Neuen bedeuten alles des Glaubens, folglich alles der Kirche; somit hier die zwölf Fürsten alles Hauptsächliche jener Kirche, das durch ebenso viele Söhne Jischmaels vorgebildet wird.

Daß die Zahl Zwölf das bedeutet, kann aus demjenigen erhellen, was in den oben angezogenen Stellen angeführt wurde, dann auch aus Folgendem im Wort:

Joh.Offenb.7/4-6: "Ich hörte die Zahl der Versiegelten von jedem Stamm Israels; vom Stamm Juda zwölftausend, vom Stamm Gad zwölftausend Versiegelte": und so weiter; wo durch die zwölftausend Versiegelte von jedem Stamm nichts anderes bezeichnet wird, als daß alle, die im Glauben, d.h. die in seinem Guten sind, selig werden.

Joh.Offenb.12/1: "Ein Weib umgeben mit der Sonne, und der Mond unter ihren Füßen, und auf ihrem Haupt ein Kranz von zwölf Sternen": Weib für Kirche: Nr. 252, 253, Sonne für himmlische Liebe, Mond für geistige Liebe. Nr. 30-38, 1529, 1530, 2441, 2495; zwölf Sterne für alles des Glaubens. Daß Sterne sind die Erkenntnisse des Guten und Wahren, die dem Glauben angehören: Nr. 2495, 2849.

Joh.Offenb.21/12,14,16,17,21: "Die heilige Stadt Neu-Jerusalem, die hatte zwölf Tore, und auf den Toren zwölf Engel; und Namen geschrieben, die sind die zwölf Stämme der Söhne Israels; die Mauer der Stadt hatte zwölf Gründe, und in ihnen die Namen der zwölf Apostel des Lammes; er maß die Stadt auf zwölftausend Stadien; und maß ihre Mauer von hundertvierundvierzig Ellen (zwölf mal zwölf), das ist das Maß eines Menschen, das ist eines Engels; die zwölf Tore zwölf Perlen": dort wird durch die Heilige Stadt nichts anderes bezeichnet als das geistige Reich des Herrn; und durch die Tore, Mauer, Gründe, das, was der Liebtätigkeit und dem Glauben angehört, dessen Alles durch die so oft genannten zwölf bezeichnet wird. Daß nicht die zwölf Stämme, auch nicht die zwölf Apostel verstanden werden, kann jedem einleuchten.

Joh.Offenb.22/2: "In der Mitte ihrer Gasse und des Flusses, da dort ein Baum des Lebens, bringend zwölf Früchte, in jedem Monat gebend seine Frucht": zwölf Früchte sind Alles der Liebtätigkeit.

Matth.19/28: "Jesus sprach: Amen, ich sage euch, daß ihr, die ihr Mir gefolgt seid in der Wiedergeburt, wo sitzen wird der Sohn des Menschen auf dem Thron Seiner Herrlichkeit, sitzen werdet auch ihr auf zwölf Thronen, richtend die zwölf Stämme Israels": hier werden unter den Aposteln nicht Apostel, unter den Thronen nicht Throne, auch unter den Stämmen nicht Stämme verstanden, sondern alles was dem Glauben angehört, man sehe Nr. 2129.

Außerdem wo im Wort des Alten Testaments zwölf Stämme genannt werden, ist es alles der Kirche Angehörige, was bezeichnet wird; so verhält es sich auch mit den "zwölf Steinen nach den Namen der zwölf Stämme Israels, in Urim und Thummim": 2. Mose 28/21; mit den "zwölf Broten der Vorlage, die auf dem Tisch geordnet waren": 3. Mose 24/5,6; ebenso mit den übrigen.

Daß auch alles zum Glauben Gehörige in den zwölf Namen der Söhne Jakobs oder Israels enthalten ist, wird aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn 1. Mose Kapitel 29 und 30 gesehen werden.

3273. Vers 17,18: Dies die Lebensjahre Jischmaels, hundert Jahre, und dreißig Jahre, und sieben Jahre; und er verschied und starb, und ward versammelt zu seinen Völkern. Und sie saßen von Chavillah bis Schur, welche ob den Angesichten Ägyptens, da man kommt gen Aschur; auf die Angesichte aller seiner Brüder ist er gefallen.

"Dies die Lebensjahre Jischmaels" bedeutet den Zustand des geistigen Reiches des Herrn, wie er durch Jischmael vorgebildet wurde;

"hundert Jahre, und dreißig Jahre, und sieben Jahre" bedeuten das, was jenem Zustand angehört;

"und er verschied und starb" bedeutet das Ende der Vorbildung durch Jischmael;

"und ward versammelt zu seinen Völkern" bedeutet dies von Jischmael;

"und sie saßen von Chavillah bis Schur, die ob den Angesichten Ägyptens, da man kommt gen Aschur" bedeutet die Ausdehnung der Einsicht;

"auf die Angesichte aller seiner Brüder ist er gefallen" bedeutet Streitigkeiten über Wahres, daß er aber obgesiegt habe.

3274. "Dies die Lebensjahre Jischmaels", 1. Mose 25/17, daß dies den Zustand des geistigen Reiches des Herrn bedeutet, wie er durch Jischmael vorgebildet wurde, erhellt aus der Bedeutung der Lebensjahre, sofern es hier sind vorbildliche Zustände, wovon Nr. 3251; und aus der vorbildlichen Bedeutung Jischmaels, sofern er ist das geistige Reich des Herrn, wovon Nr. 2699, 3263, 3268.

3275. "Hundert Jahre, und dreißig Jahre, und sieben Jahre", 1. Mose 25/17, daß sie alles zu jenem Zustand Gehörige bedeuten, kann aus demjenigen erhellen, was Nr. 3252 über die Lebenszeit Abrahams gesagt wurde.

3276. "Und er verschied und starb", 1. Mose 25/17, daß dies das Ende der Vorbildung durch Jischmael bedeutet, erhellt ebenfalls aus dem oben Nr. 3253 Gesagten, wo die gleichen Worte und der gleiche innere Sinn.

Ebenso, daß "und ward versammelt zu seinen Völkern", bedeutet dies von Jischmael: Nr. 3255.

3277. "Und sie saßen von Chavillah bis Schur, die ob den Angesichten Ägyptens, da man kommt gen Aschur", daß dies die Ausdehnung der Einsicht bedeutet;

"auf die Angesichte aller seiner Brüder ist er gefallen", 1. Mose 25/18, daß dies bedeutet Streitigkeiten über das Wahre, daß er aber obgesiegt, erhellt aus dem Nr. 115, 1951 Gesagten, wo dies erklärt ist.

3278. Vers 19,20: Und dies die Geburten Jischaks, des Sohnes Abrahams: Abraham zeugte Jischak. Und Jischak war ein Sohn von vierzig Jahren, da er nahm Rebecka, die Tochter Bethuels des Aramäers aus Paddan Aram, die Schwester Labans des Aramäers, ihm zum Weibe.

"Und dies die Geburten Jischaks, des Sohnes Abrahams" bedeutet das göttlich Vernünftige des Herrn, aus dem das göttlich Natürliche;

"Abraham zeugte Jischak" bedeutet aus dem Göttlichen Selbst das göttlich Vernünftige;

"und Jischak war ein Sohn von vierzig Jahren" bedeutet aus eigener Kraft durch Versuchungskämpfe;

"da er nahm Rebecka" bedeutet die Verbindung des göttlich Wahren;

"die Tochter Bethuels des Aramäers aus Paddan Aram, die Schwester Labans des Aramäers, ihm zum Weibe" bedeutet die Beschaffenheit und den Zustand.

3279. "Und dies die Geburten Jischaks, des Sohnes Abrahams", 1. Mose 25/19, daß dies bedeutet das göttlich Vernünftige des Herrn, aus dem das göttlich Natürliche, erhellt aus der Bedeutung der Geburten, sofern es sind Abstammungen, wovon Nr. 1145, 1255, 1330, nämlich die Abstammungen des Glaubens, wo vom Glauben gehandelt wird, und die Abstammungen der Kirche, wo von der Kirche, wie oben; Die Abstammungen der geistigen Kirche durch die Geburten Jischmaels: Nr. 3263, hier aber, weil die Geburten vom Herrn gesagt werden, sind es göttliche Geburten, die verstanden werden, daß nämlich aus dem Göttlichen Selbst geboren wurde das göttlich Vernünftige, was bezeichnet wird dadurch, daß aus Abraham Jischak, und daß aus dem göttlich Vernünftigen das göttlich Natürliche, wird bezeichnet dadurch, daß aus Jischak Esau und Jakob; denn durch Esau und Jakob wird vorgebildet das göttlich Natürliche des Herrn, durch Esau dasselbe in Ansehung des Guten, und durch Jakob dasselbe in Ansehung des Wahren, von dem im nun Folgenden gehandelt wird.

Dies ist es, was durch die Geburten hier bezeichnet wird.

3280. "Abraham zeugte Jischak", 1. Mose 25/19, daß dies bedeutet aus dem Göttlichen Selbst das göttlich Vernünftige, erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Abrahams, sofern er ist das Göttliche Selbst; und aus der vorbildlichen Bedeutung Jischaks, sofern er ist das göttlich Vernünftige, wovon früher öfters.

3281. "Und Jischak war ein Sohn von vierzig Jahren", 1. Mose 25/20, daß dies bedeutet aus eigener Kraft durch Versuchungskämpfe, erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Jischaks, sofern er ist das göttlich Vernünftige, wovon früher öfters; aus der Bedeutung von 40, sofern es sind Versuchungen, wovon Nr. 730, 862; und aus der Bedeutung der Jahre, sofern es sind Zustände, wovon Nr. 23, 487, 488, 493, 893, 2788.

Daher ist der innere Sinn dieser Worte, daß der Herr sein Vernünftiges auch in Ansehung des Wahren durch Versuchungskämpfe, somit aus eigener Kraft, göttlich gemacht habe. Daß der Herr aus eigener Kraft durch die gegen Sich zugelassenen Versuchungen alles Menschliche in ihm göttlich gemacht hat, ist früher Nr. 1616, 1663, 1668, 1690, 1787, 2083, 2523, 2632, 2776, 3030, 3043, 3141 gezeigt worden.

HG 3282

3282. "Da er nahm Rebecka", 1. Mose 25/20, daß dies die Verbindung des göttlich Wahren bedeutet, erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Rebecka, sofern sie ist das dem göttlich Guten im Vernünftigen zugesellte göttlich Wahre, von dessen Herkunft aus dem natürlichen Menschen 1. Mose Kapitel 24 gehandelt wurde.

3283. "Die Tochter Bethuels des Aramäers aus Paddan Aram, die Schwester Labans des Aramäers, ihm zum Weibe", 1. Mose 25/20, daß dies die Beschaffenheit und den Zustand bedeutet, erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Bethuels und Labans, dann aus der Bedeutung von Aram und Paddan Aram, sofern es ist dasjenige, was die Herkunft des durch Rebecka vorgebildeten göttlich Wahren in Ansehung der Beschaffenheit und des Zustandes in sich schließt.

Was aber durch einen jeden, nämlich durch Bethuel und Laban vorgebildet wird, und was durch Aram oder Syrien bezeichnet wird, wurde 1. Mose Kapitel 24 erklärt; daß es hier wieder gesagt wird, davon ist die Ursache, weil im Folgenden vom Natürlichen des Herrn gehandelt wird.

Das Natürliche des Herrn konnte nicht göttlich werden, ehe Seinem Vernünftigen das Wahre zugesellt, und dieses göttlich gemacht war; denn der Einfluß ins Natürliche mußte sein aus dem göttlich Guten des Vernünftigen durch das göttlich Wahre daselbst, denn alles natürliche Leben des Menschen in Ansehung des verständigen Wissens und Handelns ist von daher, denn das Vernünftige ist es, was alles im Natürlichen ordnet, und gemäß der ordentlichen Bestellung daselbst die Dinge gehörig betrachtet; denn das Vernünftige ist wie das höhere Sehvermögen, welches das Wißtümliche des natürlichen Menschen anschaut, wie ein Feld, das unter ihm ist. Das Licht jenes Sehvermögens gehört dem Wahren an, aber der Ursprung des Lichts gehört dem Guten im Vernünftigen an. Doch hiervon mehr im Folgenden.

3284. Vers 21-23: Und Jischak betete zu Jehovah um seines Weibes willen, weil sie unfruchtbar, und Jehovah ließ Sich von ihm erbitten, und es empfing Rebecka sein Weib. Da stießen sich die Söhne in ihrer Mitte; und sie sprach, wenn so, wozu das, ich; und sie ging zu fragen Jehovah. Und Jehovah sprach zu ihr: zwei Völkerschaften in deinem Mutterleibe, und zwei Völker werden aus deinen Eingeweiden geschieden werden, und ein Volk wird dem anderen überlegen sein, und der Größere wird dienen dem Kleineren.

"Und Jischak betete zu Jehovah" bedeutet die Gemeinschaft des Göttlichen, das der Sohn, mit dem Göttlichen, das der Vater;

"um seines Weibes willen, weil sie unfruchtbar" bedeutet, daß noch kein göttlich Natürliches;

"und Jehovah ließ Sich von ihm erbitten" bedeutet die Wirkung;

"und es empfing Rebecka sein Weib" bedeutet, daß es aus dem göttlich Wahren als von der Mutter;

"da stießen sich die Söhne in ihrer Mitte" bedeutet den Kampf wovon (die Rede);

"und sie sprach: wenn so, wozu das, ich" bedeutet die Angst;

"und sie ging zu fragen Jehovah" bedeutet den Zustand der Gemeinschaft.

"und Jehovah sprach zu ihr" bedeutet das Innewerden aus dem Göttlichen;

"zwei Völkerschaften in deinem Mutterleibe" bedeutet das Natürliche in Ansehung des inwendigeren und auswendigeren Guten, das die Empfängnis;

"und zwei Völker werden aus deinen Eingeweiden geschieden werden" bedeutet, daß daher das Wahre;

"und ein Volk wird dem anderen überlegen sein" bedeutet, daß zuerst das Wahre höher sein werde als das Gute des Wahren;

"und der Größere wird dienen dem Kleineren" bedeutet, daß das Gute des Wahren eine Zeitlang niedriger sein werde.

3285. "Und Jischak betete zu Jehovah", 1. Mose 25/21, daß dies bedeutet die Gemeinschaft des Göttlichen, das der Sohn, mit dem Göttlichen, das der Vater, erhellt aus der Bedeutung von beten, das ist Gemeinschaft haben, denn das Gebet ist nichts anderes als Gemeinschaft; aus der vorbildlichen Bedeutung Jischaks, sofern er ist das göttlich Vernünftige; das Göttliche, das der Sohn, ist Jischak, oder das Vernünftige, wenn ihm das Wahre verbunden ist. Das Göttliche aber, das der Vater, ist hier Jehovah. Diese Gemeinschaft war im Herrn, denn der Vater war im Sohn, und der Sohn im Vater: Joh.14/10,11.

3286. "Um seines Weibes willen, weil sie unfruchtbar", 1. Mose 25/21, daß dies bedeutet, daß noch kein göttlich Natürliches, erhellt aus der Bedeutung des Weibes, sofern sie ist das dem Guten des Vernünftigen verbundene göttlich Wahre, und daß dieses Wahre vorgebildet werde durch Rebecka, wurde 1. Mose Kapitel 24 gezeigt; und aus der Bedeutung von unfruchtbar, sofern es ist noch kein natürlich Göttliches.

Damit verhält es sich nämlich so: das natürlich Göttliche hatte sein Dasein erhalten aus dem göttlich Guten des Vernünftigen als vom Vater, und vom göttlich Wahren daselbst als von der Mutter. Wenn noch kein göttlich Natürliches, dann wird gesagt, das Wahre des Vernünftigen sei unfruchtbar, hier das Weib unfruchtbar.

Beim Menschen ist es so: wenn er wiedergeboren wird, dann wird vom Herrn seinem Vernünftigen eingeflößt das Gute, d.h. wohl wollen dem Nächsten; diesem Wollen oder Guten wird beigesellt das Wahre aus dem natürlichen Menschen. Ist dies geschehen, so ist das Natürliche noch nicht wiedergeboren, was man daraus merken kann, daß der inwendige oder vernünftige Mensch oft mit dem auswendigen oder natürlichen Menschen kämpft, und solang ein Kampf ist, ist das Natürliche nicht wiedergeboren; und wenn dieses nicht wiedergeboren ist, ist das Vernünftige in Ansehung des Wahren unfruchtbar. So im allgemeinen, gleicherweise in jedem besonderen, worin das Vernünftige nicht mit dem Natürlichen übereinstimmt, heißt in solchem besonderen das Vernünftige in Ansehung des Wahren unfruchtbar.

Das Werk der Wiedergeburt besteht hauptsächlich darin, daß dem vernünftigen Menschen der natürliche entspricht, nicht bloß im allgemeinen, sondern auch im besonderen, und der natürliche Mensch wird vom Herrn durch das Vernünftige zur Entsprechung gebracht, sofern nämlich dem Vernünftigen Gutes eingeflößt wird, und diesem Guten wie in einem Boden Wahrheiten eingepflanzt werden, und hernach durch vernünftige Wahrheiten das Natürliche zum Gehorsam gebracht wird, und wenn es gehorcht, dann entspricht es; und in dem Maß als es entspricht, ist der Mensch wiedergeboren.

3287. "Und Jehovah ließ Sich von ihm erbitten", 1. Mose 25/21, daß dies die Wirkung bedeutet, kann ohne Erklärung erhellen, weil, wenn Jehovah sich hat erbitten lassen, das Erbetene geschieht oder sich verwirklicht.

3288. "Und es empfing Rebecka sein Weib", 1. Mose 25/21, bedeutet, daß es aus dem göttlich Wahren als von der Mutter, erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Rebecka, sofern sie ist das göttlich Wahre des Vernünftigen, wovon 1. Mose Kapitel 24, und aus der Bedeutung von empfangen, sofern es ist das Erste der Entstehung des göttlich Natürlichen als von der Mutter; denn das göttlich Natürliche ist entstanden vom göttlich Guten des Vernünftigen als vom Vater, und vom göttlich Wahren des Vernünftigen als von der Mutter; daß es so ist, weiß kaum jemand, und das um so weniger, weil wenige wissen, daß das Vernünftige vom Natürlichen unterschieden ist, und keine anderen wissen das, als die wahrhaft vernünftig sind, und wahrhaft vernünftig sind keine anderen als die vom Herrn wiedergeboren sind. Die nicht wiedergeboren sind, begreifen dies nicht, denn ihnen ist das Vernünftige das gleiche, was das Natürliche.

3289. "Da stießen sich die Söhne in ihrer Mitte", 1. Mose 25/22, daß dies bedeutet den Kampf, wovon (die Rede), erhellt aus der Bedeutung von stoßen, sofern es ist kämpfen; und aus der Bedeutung der Söhne hier, sofern es ist das Natürliche in Ansehung des Guten und in Ansehung des Wahren, denn daß Esau und Jakob, welches die Söhne, vorbilden das göttlich Natürliche des Herrn, Esau dasselbe in Ansehung des Guten, Jakob in Ansehung des Wahren, wird aus dem Folgenden erhellen.

Von diesem Zusammenstoß oder Kampf wird auch in diesem Kapitel gehandelt, und er geschieht um den Vorrang, ob das Gute das Erste sei oder das Wahre, oder was das gleiche, ob die Liebtätigkeit, die Sache des Guten, das Erste sei, oder ob der Glaube, der Sache des Wahren. In der geistigen Kirche ist von den ersten Zeiten her darüber zwischen mehreren gestritten worden; und weil von diesem Vorrang im Folgenden gehandelt wird, darum wird gesagt, die Söhne stießen sich in ihrer Mitte, und es wird dadurch bezeichnet der Kampf wovon (die Rede).

3290. "Und sie sprach, wenn so, wozu das, ich", 1. Mose 25/23, daß dies Angst bedeutet, kann erhellen aus dem Sinn dieser Worte, sofern sie Angst ausdrücken, und zwar wegen des Zusammenstoßes, d.h. Kampfes zwischen den Brüdern. "Wenn so", bedeutet, wenn sie wegen dessen kämpfen; "wozu das" bedeutet, daß man über diese Sache nicht streiten soll; "ich" oder "wozu ich", bedeutet, wenn sie darüber streiten würden, so würden sie den Einfluß aus dem vernünftig Wahren nicht aufnehmen, daher die Angst.

3291. "Und sie ging, zu fragen Jehovah", 1. Mose 25/22, daß dies den Zustand der Gemeinschaft bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von fragen, sofern es heißt Gemeinschaft haben, wenn es gesagt wird vom Herrn; denn Jehovah in Ihm war es, der gefragt wurde. Im historischen Sinn jedoch wird jene Gemeinschaft ausgedrückt durch beten: Nr. 3285; und der Zustand der Gemeinschaft durch fragen.

3292. "Und Jehovah sprach zu ihr", 1. Mose 25/22, daß dies das Innewerden aus dem Göttlichen bedeutet, erhellt eben daraus, sodann aus der Bedeutung von sagen, das ist Innewerden, wovon Nr. 1791, 1815, 1819, 1822, 1898, 1919, 2080, 2506, 2515, 2552; somit ist das Sagen Jehovahs Innewerden aus dem Göttlichen.

3293. "Zwei Völkerschaften in deinem Mutterleib", 1. Mose 25/23, daß dies bedeutet das Natürliche in Ansehung des inwendigeren und auswendigeren Guten, das die Empfängnis ist, erhellt aus der Bedeutung der Völkerschaften, sofern sie sind Gutes, hauptsächlich der Kirche, wovon Nr. 1159, 1258, 1260, 1416, 1849; daß sie hier sind Gutes, das im Natürlichen, wird daraus klar, daß Esau und Jakob, die dazumal im Mutterleib das natürlich Göttliche des Herrn vorbilden, wie offenbar erhellen wird aus dem Folgenden, wo von ihnen gehandelt wird.

Das Natürliche wie das Vernünftige besteht aus dem Guten und Wahren, das Gute im Natürlichen ist alles das, was der natürlichen Neigung angehört, und angenehm genannt wird, das Wahre aber alles das, was dem Wissen angehört, und wißtümlich heißt. Diese zwei müssen im Natürlichen sein, auf daß es ein Natürliches sei. Das Wißtümliche selbst an sich, abgesehen vom Angenehmen, das Sache der Neigung ist, ist nichts; vom Angenehmen dort hat das Natürliche sein Leben, denn jenem hat es zu verdanken, daß es etwas wissen kann. Das Angenehme aber, welches das Gute des Natürlichen ist, ohne das Wißtümliche, ist etwas, jedoch nur lebhaftes (vitale), wie bei den Kindern. Soll nun das Natürliche ein Menschliches sein, so muß es aus beiden bestehen, das eine wird vervollkommnet vom anderen, aber das Leben selbst hat es vom Guten.

Was aber dieses Gute betrifft, von dem hier gehandelt wird, so ist es ein zweifaches, ein inwendigeres und ein auswendigeres, das inwendigere hat Gemeinschaft mit dem inwendigeren Menschen, d.h. mit dem Vernünftigen, das auswendigere mit dem Äußeren, d.h. mit dem, was dem Leib angehört, und Leben schafft den äußeren Sinnen, dann auch den Tätigkeiten. Ohne die beiderseitige Gemeinschaft kann der Mensch nicht der Vernunft nach leben, und kann nicht dem Leibe nach.

Die inwendigere Gemeinschaft ist es, die dem Menschen nach dem Tode bleibt, und dort sein natürliches Leben macht, denn auch der Geist hat ein natürliches Leben denn sein geistiges Leben ruht (terminatur) auf seinem natürlichen, als auf der untersten Grundlage, denn der Mensch kann nicht sogleich nach dem Tod geistig denken, außer vermöge dessen, was seinem Natürlichen angehört.

Die auswendigere Gemeinschaft aber ist es, die der Mensch hat, wenn er im Leibe lebt, dieselbe hört jedoch auf nach dem Tod des Leibes.

Aus diesem nun kann erhellen, was durch die zwei Völkerschaften im Mutterleib bezeichnet wird, nämlich das Natürliche in Ansehung des inwendigeren und auswendigeren Guten. "Im Mutterleib" bedeutet im inneren Sinn die Empfängnis, deswegen wird hier gesagt, es sei die Empfängnis.

3294. "Und zwei Völker werden aus deinen Eingeweiden geschieden werden", 1. Mose 25/23, daß dies bedeutet, daß daher das Wahre, erhellt aus der Bedeutung des Volkes, welches ist das Wahre, wovon Nr. 1259, 1260; und aus der Bedeutung von geschieden werden aus den Eingeweiden, das ist von daher entstehen.

Wo im Wort gehandelt wird von der Geburt, wenn von der Mutter, wird gesagt, ausgehen aus dem Mutterleib oder Bauch, und wenn aus dem Vater, wird gesagt, geschieden werden aus den Eingeweiden; denn Mutterleib und Lenden werden ausgesagt von dem, was der Liebe, d.h. dem Guten angehört, wenn aber gesagt wird, geschieden werden aus den Eingeweiden, wird bezeichnet die Entstehung des Wahren. Darum hier, wenn gehandelt wird vom Guten, wird gesagt zwei Völkerschaften aus deinem Mutterleib, und wenn vom Wahren, wird gesagt, zwei Völker werden aus deinen Eingeweiden geschieden werden, und durch dieses wird im inneren Sinn bezeichnet die Entstehung des Wahren aus dem Guten.

Zwei Völker werden gesagt, weil, wie das Gute ist ein inwendigeres und ein auswendigeres: Nr. 3293, so ist auch das Wahre. Das inwendigere Wahre im Natürlichen ist dasjenige, das verbunden wird dem inwendigeren Guten des Natürlichen, aber das auswendigere Wahre ist dasjenige, das verbunden wird dem auswendigeren Guten des Natürlichen. Das inwendigere Wahre wird genannt das natürlich Wahre, aber das auswendigere wird genannt das sinnliche.

Wie es sich aber mit diesen Wahrheiten verhält, wird aus dem Folgenden, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, erhellen, wo von Jakob gehandelt wird, denn durch Jakob wird jenes Wahre in beiden Beziehungen vorgebildet.

3295. "Und ein Volk wird dem anderen überlegen sein", 1. Mose 25/23, daß dies bedeutet, zuerst werde das Wahre höher sein als das Gute des Wahren, erhellt aus der Bedeutung des Volkes, welches ist das Wahre, wovon Nr. 3294; und aus der Bedeutung von überlegen sein, welches ist höher sein.

Das in erster Stelle genannte Volk bedeutet das Wahre, dagegen das Volk an zweiter Stelle das Gute des Wahren. Das Gute des Wahren ist das Gute, das sein Dasein hat aus dem Wahren, und ist in seinem ersten Dasein wahr, es wird jedoch gut genannt, weil es als gut erscheint. Daher kommt es, daß durch Volk auch dieses Gute bezeichnet wird, welches heißt das Gute des Wahren, das zuerst da ist.

Um eine Vorstellung von diesem Guten zu bekommen, muß man wissen, daß der Mensch, ehe er wiedergeboren ist, das Gute aus dem Wahren tut; hingegen nachdem er wiedergeboren ist, das Gute aus dem Guten tut, oder deutlicher, der Mensch, ehe er wiedergeboren ist, aus dem Verstand das Gute tut, aber nachdem er wiedergeboren, aus dem Willen. Das Gute also, das aus dem Verstand, ist an sich nicht gut, sondern wahr, hingegen das aus dem Willen, das ist gut. Wie zum Beispiel: wer seine Eltern nicht ehrt, aber nach dem Gebot in den Zehn Geboten sie ehren lernt, so geschieht es zuerst, indem er sie ehrt, aus dem Gebot; aber eine solche Ehre, weil sie aus dem Gebot ist, ist nicht ein Gutes an sich, weil sie nicht ist aus der Liebe, sie ist entweder aus dem Gehorsam gegen das Gesetz, oder aus Furcht vor dem Gesetz, dennoch heißt es das Gute des Wahren, aber es ist in seinem ersten Dasein das Wahre, denn er tut alsdann nicht das Gute, sondern er tut das Wahre. Hingegen wenn er sie ehrt aus Liebe, dann ist es gut; so im übrigen.

3296. "Und der Größere wird dienen dem Kleineren", 1. Mose 25/23, daß dies bedeutet, das Gute des Wahren werde eine Zeitlang niedriger sein, erhellt aus der Bedeutung des Größeren, welches ist das Gute; aus der Bedeutung von dienen, welches ist niedriger sein; und aus der Bedeutung des Kleineren, welches ist das Wahre.

Wie sich dies verhält, kann aus dem Folgenden erhellen, denn dort wird es beschrieben durch Esau und Jakob; denn durch Esau wird vorgebildet das Gute, durch Jakob das Wahre.

Daß ein Zusammenstoß oder Kampf wegen des Vorrangs und der Herrschaft entstanden sei, wird im inneren Sinn beschrieben durch Jakob, daß er dem Esau das Erstgeburtsrecht, dann auch den Segen genommen habe, daß dies jedoch nur auf eine Zeit geschehen sei, wird klar aus der Weissagung Jischaks über Esau: "Und auf deinem Schwerte wirst du leben, und deinem Bruder dienen, und es wird geschehen, wenn du herrschest, wirst du wegreißen sein Joch von deinem Halse herunter": 1. Mose 27/40.

Daß dies einen inneren Sinn hat, und daß ohne den inneren Sinn man nicht wissen kann, was es bedeutet, ist klar, denn was soll das heißen: "zwei Völkerschaften im Mutterleib, und zwei Völker werden aus den Eingeweiden geschieden werden, und ein Volk wird dem anderen überlegen sein, und der Größere wird dem Kleineren dienen". Daß es jedoch dasjenige bedeutet, was gesagt wurde, erhellt aus dem Folgenden, wo von diesem Gegenstand viel die Rede ist; und außerdem kann man nicht wohl glauben, daß jenes solches in sich schließt, wenn man nicht weiß, wie es sich mit dem Guten und Wahren verhält; und von dem Geborenwerden des einen aus dem anderen, und von der Zustandsveränderung beim Menschen, wenn er wiedergeboren wird.

Im inneren Sinn wird zwar gehandelt vom Herrn, und hier wie der Herr Sein Natürliches göttlich gemacht hat, aber dennoch wird im bezüglichen Sinn auch gehandelt von der Wiedergeburt des Menschen, denn die Wiedergeburt des Menschen ist ein Bild der Verherrlichung des Herrn: Nr. 3043, 3138, 3212; d.h. in der Wiedergeburt erscheint wie in einem Bilde, wie der Herr sein Menschliches verherrlicht, oder was das gleiche, göttlich gemacht hat. Denn wie der Herr seinen menschlichen Zustand ganz in den göttlichen verwandelt hat, so verändert auch der Herr beim Menschen, wenn Er ihn wiedergebiert, seinen Zustand ganz, denn Er macht seinen alten Menschen neu.

3297. Vers 24-26: Und es wurden erfüllt ihre Tage zum Gebären, und siehe, Zwillinge in ihrem Mutterleib. Und es kam heraus der erste, rötlich er ganz, wie ein haariger Rock, und sie nannten seinen Namen Esau. Und nachher kam heraus sein Bruder, und seine Hand greifend an die Ferse Esaus, und man nannte seinen Namen Jakob; und Jischak war ein Sohn von sechzig Jahren, da sie geboren wurden.

"Und es wurden erfüllt ihre Tage zum Gebären" bedeutet den ersten Zustand der Wirkung;

"und siehe, Zwillinge in ihrem Mutterleib" bedeutet, daß beides miteinander empfangen worden;

"und es kam heraus der erste, rötlich er ganz, wie ein haariger Rock" bedeutet das natürlich Lebensgute des Wahren;

"und sie nannten seinen Namen Esau" bedeutet seine Beschaffenheit;

"und nachher kam heraus sein Bruder" bedeutet das Wahre;

"und seine Hand greifend an die Ferse Esaus" bedeutet das Unterste des natürlich Guten, dem einige Kraft anhing;

"und man nannte seinen Namen Jakob" bedeutet die Lehre des natürlich Wahren;

"und Jischak war ein Sohn von sechzig Jahren, da sie geboren wurden" bedeutet den damaligen Zustand des göttlich Vernünftigen.

3298. "Und es wurden erfüllt ihre Tage zum Gebären", 1. Mose 24, daß dies den ersten Zustand der Wirkung bedeutet, erhellt aus der Bedeutung der Tage, welche sind Zustände, wovon Nr. 23, 487, 488, 493, 893, 2788; daß "sie erfüllt wurden zum Gebären", bedeutet den ersten Zustand der Wirkung, denn gebären im geistigen Sinn bezieht sich auf das Gute und Wahre, und in jenem Sinn heißt es Dasein: Nr. 2621, 2629.

Es verhält sich mit dem Guten und Wahren, wie es sich verhält mit der Leibesfrucht: es wird empfangen, ist im Mutterleib, wird geboren, hernach wächst es auf. Nach der Empfängnis beginnt das Wirkende oder der empfangene Same eine Wirkung hervorzubringen, dies geschieht im Mutterleib; wenn diese Zustände erfüllt sind, und es nahe ist beim gebären, dann beginnt die Wirkung, und wird genannt das erste der Wirkung, denn alsdann fängt die Leibesfrucht an zu handeln wie von sich, und sich zum eigentlichen Zustand hervorzuarbeiten, welcher Zustand Wirkung genannt wird.

3299. "Und siehe, Zwillinge in ihrem Mutterleib", 1. Mose 25/24, daß dies bedeutet, beides sei miteinander empfangen worden, erhellt aus der Bedeutung der Zwillinge, welche sind beides, nämlich das Gute, das vorgebildet wird durch Esau, und das Wahre, das vorgebildet wird durch Jakob; und aus der Bedeutung von im Mutterleib, welcher ist die Empfängnis, wovon Nr. 3293.

Daß beides, nämlich das Gute und Wahre des Natürlichen, miteinander empfangen wurde, damit verhält es sich so: alles, was geboren wird, hat sein Sein vom Vater, und sein Dasein von der Mutter, beides muß sein, wenn etwas werden soll. Das Natürliche in Ansehung des Guten wird empfangen vom Guten des Vernünftigen als vom Vater, und in Ansehung des Wahren wird es empfangen vom Wahren des Vernünftigen als von der Mutter: Nr. 3286, 3288. Das Gute ist es, was Leben gibt, aber durch das Wahre, dieses beides wird genannt die Seele, aber doch ist das Gute hauptsächlich die Seele, das Wahre aber kleidet es wie mit einer Art von zartem Gefäß oder Leib, so daß das Gute im Wahren ist.

Dies ist es, was bezeichnet wird dadurch, daß Zwillinge in ihrem Mutterleib.

3300. "Und es kam heraus der erste, rötlich er ganz, wie ein haariger Rock", 1. Mose 25/25, daß dies das natürliche Lebensgute des Wahren bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von herauskommen, das ist geboren werden; aus der Bedeutung von rötlich, welches ist das Gute des Lebens, wovon nachher; und aus der Bedeutung des haarigen Rocks, welcher ist das Wahre des Natürlichen, wovon ebenfalls nachher. Daß derselbe der erste gewesen ist, bedeutet, das Gute sei dem Wesen nach das erstere, wie Nr. 3299 gesagt worden. Es wird auch haariger Rock gesagt, damit bezeichnet werde, das Gute sei bekleidet mit dem Wahren wie mit einem zarten Gefäß oder Leib, wie ebenfalls Nr. 3299 gesagt worden. Der Rock bedeutet im Wort auch nichts anderes im inneren Sinn als solches, was ein anderes bekleidet, daher auch die Wahrheiten mit Kleidern verglichen werden: Nr. 1073, 2576.

Daß das Rötliche oder das Rote das Gute des Lebens bedeutet, kommt daher, weil alles Gute der Liebe angehört, und die Liebe selbst ist himmlisches und geistiges Feuer, wird auch dem Feuer verglichen und dann Feuer genannt, man sehe Nr. 933-936. Sodann wird die Liebe auch dem Blut verglichen und auch Blut genannt: Nr. 1001. Weil beides rot ist, darum wird das Gute, das der Liebe angehört, bezeichnet durch das Rötliche oder Rote, wie auch aus folgenden Stellen im Wort erhellen kann:

1. Mose 49/11,12, in der Weissagung Jakobs, damals Israels: "Waschen wird er im Wein sein Gewand, und im Traubenblut seinen Anzug, röter an Augen als Wein und weißer an Zähnen als Milch": wo von Jehudah, durch den dort der Herr verstanden wird, wie jedem einleuchten kann. Das Gewand dort und der Anzug ist das göttlich Natürliche des Herrn; Wein und Traubenblut ist das göttlich Gute und das göttlich Wahre des Natürlichen; von jenem wird gesagt, es sei röter an Augen als Wein, von diesem, er sei weißer an Zähnen als Milch: es ist die Verbindung des Guten und Wahren im Natürlichen, die so beschrieben wird.

Jes.63/2: "Wer ist Der, Welcher kommt aus Edom, rot bezüglich des Kleides, und die Kleider wie eines Treters in der Kelter": wo Edom für das göttlich Gute des göttlich Natürlichen des Herrn, wie aus dem Folgenden klar werden wird; rot in Ansehung des Kleides ist das Gute des Wahren, Kleider wie eines Treters in der Kelter, ist das Wahre des Guten.

Jerem.Klagel.4/7: "Heller waren ihre Nasiräer denn der Schnee, weißer waren sie als Milch, röter waren sie von Gebein als rote Edelsteine, Saphir ihre Glätte": durch die Nasiräer wurde vorgebildet der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen, vornehmlich in Ansehung des göttlich Natürlichen, somit das Gute dort dadurch, daß sie röter waren von Gebein als rote Edelsteine.

Weil das Rot das Gute, hauptsächlich das Gute des Natürlichen bezeichnete, darum war in der jüdischen Kirche, wo alles und jedes den Herrn, und daher sein Reich, folglich das Gute und Wahre, weil aus diesem das Reich des Herrn besteht, vorbildete, befohlen, daß die Decke des Zeltes sein sollte von Fellen roter Widder: 2. Mose 25/5; 26/14; 35/5-7,23; 36/19; und auch daß das Wasser der Sühnung gemacht werden sollte aus der Asche der verbrannten roten Kuh: 4. Mose 19/2f. Hätte die rote Farbe nicht etwas Himmlisches im Reich des Herrn bedeutet, so wäre keineswegs befohlen worden, daß es rote Widder sein sollten, und eine rote Kuh. Daß Heiliges dadurch vorgebildet wurde, erkennt jeder an, der das Wort heilig hält. Weil die rote Farbe jenes bedeutete, darum waren auch den Decken des Zeltes eingewoben und angeheftet, was von scharlachroter, purpurner, hyazinthblauer Farbe: 2. Mose 35/5f.

Wie beinahe alles auch einen entgegengesetzten Sinn hat, wie öfters gesagt worden, so auch das Rote, dann bezeichnet es das Böse, das der Selbstliebe angehört, und zwar auch darum, weil die Begierden der Selbstliebe dem Feuer verglichen und Feuer genannt werden: Nr. 934 E, 1297, 1527, 1528, 1861, 2446. Ebenso werden sie dem Blut verglichen und Blut genannt: Nr. 374, 954, 1005, daher bedeutet das Rote im entgegengesetzten Sinn jenes, wie bei

Jes.1/18: "Es sprach Jehovah, wären eure Sünden wie scharlachrot, wie der Schnee werden sie weiß sein; wären sie rot wie Purpur, wie Wolle werden sie sein".

Nahum 2/4: "Der Schild des Starken Belials ist rot geworden, die Männer der Stärke sind bepurpurt, im Feuer der Fackeln die Wagen am Tage".

Joh.Offenb.12/3: "Es erschien ein anderes Zeichen im Himmel, siehe, ein großer roter Drache, der hatte sieben Häupter, und auf den Häuptern sieben Diademe".

Joh.Offenb.6/2-8: "Ich sah, siehe, ein weißes Pferd, und der Sitzende auf demselben hatte einen Bogen, ihm ward gegeben eine Krone; dieser ging aus siegend, und auf daß er siegte; sodann ging heraus ein anderes rotes Pferd, und dem Sitzenden auf dem Pferd wurde gegeben, daß er wegnehme den Frieden von der Erde, und daß sie sich einander töteten, daher ihm gegeben ward ein großes Schwert. Hernach ging heraus ein schwarzes Pferd, endlich ein blasses Pferd, des Namen der Tod".

3301. Daß "der haarige Rock", 1. Mose 25/25, das Wahre des Natürlichen bedeutet, erhellt aus der Bedeutung des Rockes, welcher ist ein solches, was ein anderes bekleidet, hier deswegen das Wahre, weil dieses das Gute bekleidet, denn das Wahre ist wie ein Kleid: Nr. 1073, 2576, oder was beinahe das gleiche, das Wahre ist das aufnehmende Gefäß des Guten: Nr. 1469, 1496, 1832, 1900, 2063, 2261, 2269; sodann aus der Bedeutung des Haarigen, welches ist das Natürliche in Ansehung des Wahren.

Das Haar (pilus seu crinis) wird etliche Male im Wort erwähnt, und bedeutet dort das Natürliche. Die Ursache ist, weil die Haare Auswüchse im Äußersten des Menschen sind, wie es auch das Natürliche ist in Rücksicht auf sein Vernünftiges und auf das Inwendigere von diesem. Dem Menschen, wenn er im Leibe lebt, scheint es, das Natürliche sei alles in ihm, aber dies ist vom Wahren so weit entfernt, daß das Natürliche vielmehr ein Auswuchs von seinem Inwendigen ist, wie die Haare es sind von dem, was dem Leib angehört; sie gehen auch vom Inneren beinahe ebenso hervor. Daher auch die Menschen, die im Leibesleben eben nur natürlich waren, im anderen Leben, wenn sie ihrem Zustand gemäß sichtbar dargestellt werden, beinahe im ganzen Gesicht behaart erscheinen. Und außerdem wird das Natürliche des Menschen vorgebildet durch Haare; wenn es aus dem Guten ist, durch zierliche und ordentlich gerichtete Haare, wenn aber nicht aus dem Guten, durch unanständige und ungeordnete Haare.

Von diesem Vorbild kommt es, daß die Haare im Wort das Natürliche hauptsächlich in Ansehung des Wahren vorbilden, wie bei

Sach.13/4: "Es wird geschehen an jenem Tage, es werden zuschanden werden die Propheten, ein Mann wegen seines Gesichts, wenn er weissaget, und sie werden nicht anziehen einen haarigen Rock, damit sie lügen": Propheten für diejenigen, die Wahres lehren, hier die Falsches: Nr. 2534; Gesicht für Wahres, hier für Falsches, haariger Rock für das Natürliche in Ansehung des Wahren, und weil es nicht wahr, sondern falsch war, wird gesagt: "damit sie lügen". Mit solchem wurden die Propheten bekleidet, auf daß sie jenes Wahre, weil es äußerlich, vorbilden sollten.

Darum heißt auch Elias der Thesbite von einem solchen Gewand "ein haariger Mann": 2.Kön.1/8; und Johannes, welcher der letzte der Propheten, hatte ein Kleid von Kamelhaaren: Matth.3/4. Daß Kamele Wißtümliches im natürlichen Menschen sind, sehe man Nr. 3048, 3071, 3143, 3145; und daß Wißtümliches ist Wahres des natürlichen Menschen: Nr. 3293.

Daß das Haar das Natürliche in Ansehung des Wahren bedeutete, erhellt augenscheinlich von den Nasiräern, denen befohlen wurde, daß "in allen Tagen ihres Nasiräats kein Schermesser gehen sollte über ihr Haupt, bis die Tage erfüllt wären, in denen sie sich enthalten sollten dem Jehovah, und dann sollten sie das Haar ihres Hauptes frei wachsen lassen, und dann sollten sie an der Tür des Zeltes der Zusammenkunft das Haupt ihres Nasiräats scheren, und das Haar dann geben auf das Feuer, das unter dem Dankopfer": 4. Mose 6/5,18,19. Dieselben bildeten vor den Herrn in Ansehung des Göttlich-Menschlichen, und daher den Menschen der himmlischen Kirche, weil er eine Ähnlichkeit des Herrn: Nr. 51; und das Natürliche jenes Menschen durch das Haar, daher: "als sie geheiligt wurden, sollten sie ihren alten oder vorigen natürlichen Menschen, in den sie geboren waren, ablegen und einen neuen anziehen", und dies wurde bezeichnet dadurch, daß sie, "wenn erfüllt wären die Tage, in denen sie sich enthalten sollten dem Jehovah, frei wachsen lassen sollten das Haar ihres Hauptes, und geben sollten auf das Feuer unter dem Opfer": denn der Stand des himmlischen Menschen ist, daß er im Guten ist, und aus dem Guten alles Wahre weiß, und gar nicht aus Wahrem über das Gute, weniger aus Wißtümlichem über das Gute denkt und redet. Man sehe Nr. 202, 337, 2715, 2718, 3246.

Außerdem sind die himmlischen Menschen so geartet, daß, ehe sie jenen Zustand ablegen, in einem so starken Natürlichen in Ansehung des Wahren sind, daß sie mit den Höllen kämpfen können, denn das Wahre ist es, das kämpft, gar nicht das Gute; dem Guten können die Höllen nicht einmal von ferne nahen. Daß das Wahre so beschaffen ist, und das Gute so beschaffen, sehe man Nr. 1950, 1951.

Hieraus wird klar, warum Simson die Stärke vom Haar hatte, worüber wie folgt: "Es erschien der Engel Jehovahs der Mutter Simsons und sprach: siehe, du wirst empfangen und gebären einen Sohn, und ein Schermesser soll nicht hinaufkommen auf sein Haupt, es soll sein ein Nasiräer Gottes der Knabe von Mutterleib an": Richt.13/3,5. Hernach habe er der Delila angesagt, daß, wenn er geschoren würde, von ihm weichen würde seine Stärke, und er schwach würde; und dann sei, als er geschoren war, die Stärke gewichen, und die Philister haben ihn ergriffen; und nachher, als das Haar seines Hauptes zu wachsen anfing, sowie es abgeschoren war, sei die Stärke wieder gekommen, so daß er die Säulen des Hauses wegrückte: Richt. Kapitel 16.

Wer sieht nicht, daß in diesem ein himmlisches Geheimnis ist, und daß dies niemand weiß, wenn er nicht belehrt über die Vorbilder, daß nämlich der Nasiräer darstellte den himmlischen Menschen, und solange er Haar hatte, darstellte das Natürliche jenes Menschen, der in einem so kräftigen und starken Wahren ist. Und weil zu damaliger Zeit alle Vorbilder, die vom Herrn geboten waren, eine solche Bedeutung und Wirkung hatten, daher kam dem Simson Stärke zu. Aber er war nicht ein geheiligter Nasiräer wie jene, von denen oben, daß er nämlich den Stand des Guten anstatt des Wahren angezogen hätte; die Wirkung seiner Stärke wegen der Haare war darum hauptsächlich, weil er den Herrn vorbildete, Der aus dem natürlichen Menschen in Ansehung des Wahren mit den Höllen kämpfte und sie unterjochte, und das, ehe Er das göttlich Gute und Wahre anzog, auch in Ansehung des natürlichen Menschen.

Hieraus wird auch klar, warum befohlen wurde, daß "der große Priester, auf dessen Haupt das Öl der Salbung ausgegossen wurde, und dessen Hand gefüllt, anzuziehen die Kleider, sein Haupt nicht scheren und seine Kleider nicht zertrennen sollte": 3. Mose 21/10; und ebenso die Priester, Leviten, wo vom neuen Tempel gehandelt wird, daß "sie ihr Haupt nicht scheren und ihr Haar nicht frei wachsen lassen sollten": Hes.44/20; daß nie nämlich vorbildeten das göttlich Natürliche des Herrn in Ansehung des Wahren, das aus dem Guten, und genannt wird das Wahre des Guten.

Daß das Haar das Natürliche in Ansehung des Wahren bedeutet, erhellt auch aus prophetischen Stellen des Wortes, wie bei:

Hes.16/7: "Wie ein Gewächs des Feldes habe ich dich gemacht, daher bist du gewachsen und groß geworden zu Zierden der Zierden, die Brüste wurden befestigt, und dein Haar ist gewachsen": wo von Jerusalem, die dort die Alte Kirche, die im Fortgang der Zeit eine verkehrte wurde. Die gefestigten Brüste für das natürlich Gute, das Haar, das wuchs, für das natürlich Wahre.

Dan.7/9: "Ich war sehend, bis Throne aufgestellt wurden, und der Alte der Tage saß, sein Kleid wie weißer Schnee, und das Haar seines Hauptes wie reine Wolle, sein Thron wie eine Feuerflamme".

Joh.Offenb.1/13,14: "Inmitten der sieben Leuchter Einer gleich dem Sohn eines Menschen, angetan mit einem Talar, und umgürtet an den Brüsten mit einem goldenen Gürtel, das Haupt aber und die Haupthaare weiß, wie weiße Wolle, wie Schnee, aber seine Augen wie eine Feuerflamme": die Haupthaare weiß wie reine Wolle für das göttlich Natürliche in Ansehung des Wahren. Das Wahre selbst wurde im Wort und in den Religionsgebräuchen der jüdischen Kirche vorgebildet durch das Weiße, welches, weil vom Guten, heißt reine Wolle. Die Vorbildung des Wahren durch das Weiße und des Guten durch das Rote, hatte den Grund, weil das Wahre Sache des Lichts ist, und das Gute Sache des Feuers, aus dem Licht.

Das Haar, wie das übrige im Wort, hat auch einen entgegengesetzten Sinn, und bedeutet das Natürliche in Ansehung des verkehrten Wahren, wie bei

Jes.7/20: "An jenem Tage wird abscheren der Herr durch ein gemietetes Schermesser in den Übergängen des Flusses durch den König Aschurs, das Haupt und die Haare des Fußes, und wird auch den Bart Garaus machen".

Hes.5/1-4: "Sohn des Menschen, nimm dir ein scharfes Schwert, ein Schermesser sollst du dir nehmen, das du hinführen sollst über dein Haupt, und über deinen Bart; hernach sollst du dir nehmen Waagschalen des Gewichts, und sie teilen: den dritten Teil sollst du verbrennen mit Feuer inmitten der Stadt; den dritten sollst du schlagen mit dem Schwert um sie her; und den dritten sollst du zerstreuen in den Wind. Du sollst nehmen davon wenig in der Zahl, und es binden in deine Flügel; endlich sollst du davon wieder nehmen und es werfen in die Mitte des Feuers, und es mit Feuer verbrennen, von dem ausgehen wird ein Feuer zum ganzen Haus Israels": so wird vorbildlich beschrieben, daß kein inwendigeres und auswendigeres natürlich Wahres mehr sein sollte, welches ist das Haar und der Bart. Daß die Begierden es zerstört haben, wird bezeichnet dadurch, daß es mit Feuer verbrannt werden sollte; daß die Vernunftschlüsse, dadurch daß es mit dem Schwert umhergeschlagen werden sollte, daß falsche Grundsätze, dadurch daß es in den Wind zerstreut werden sollte. Dieses schließt gleiches in sich wie das, was der Herr lehrt bei

Matth.13/1-9: "Daß der Same, welcher ist das Wahre, etlicher gefallen sei unter die Dornen, etlicher auf den Fels, und etlicher auf den Weg".

Daß Haare unreines Wahres und Falsches, das dem natürlichen Menschen angehört, bedeuten, wurde auch dadurch vorgebildet, daß "eine Frauensperson, die geehelicht werden wollte aus den Gefangenen der Feinde, ins Haus geführt, die Haare ihres Hauptes abgeschoren, die Nägel beschnitten, die Kleider ihrer Gefangenschaft entfernt werden sollten": 5. Mose 21/12,13; dann daß, wenn die Leviten geweiht wurden, "man auf sie sprengen sollte Wasser der Sühnung, hingehen lassen sollte ein Schermesser über all ihr Fleisch, und deren Kleider gewaschen werden, und sie so rein sein sollten": 4. Mose 8/7; und auch, daß Nebukadnezar "vom Menschen ausgetrieben wurde, daß er Kraut wie die Ochsen aß, und vom Tau der Himmel sein Leib benetzt wurde, bis sein Haar wie das der Adler wuchs, und seine Klauen wie die der Vögel": Dan.4/30.

Daß "beim Aussatz beobachtet werden sollen die Farben des Haares und Bartes, ob weiß, rötlich, gelb, schwarz; auch an den Kleidern; und daß der vom Aussatz Gereinigte abscheren sollte alles Haar des Hauptes, des Bartes, der Augenbrauen": 3. Mose Kapitel 13; 14/8,9; bedeutete unreines Falsches aus dem Unheiligen, das ist der Aussatz im inneren Sinn.

Die Kahlheit aber bedeutete das Natürliche, in dem nichts Wahres, wie bei Jes.15/2: "Er geht hinauf gen Baith, und Dibon, auf die Höhen zum Weinen über Nebo, und über Medba wird Moab heulen, auf allen seinen Häuptern Kahlheit, aller Bart geschoren".

Jes.3/24: "Sein wird anstatt des Flechtwerks Kahlheit, Brandmal statt der Schönheit".

Daß die Knaben, die zu Elisa sagten: "steig auf, Kahler, steig auf, Kahler", zerrissen wurden von Bären aus dem Wald: 2.Kön.2/23,24, bildete diejenigen vor, die das Wort lästern, als ob nichts Wahres darin wäre; denn Elisa bildete den Herrn in Ansehung des Wortes vor: Nr. 2762.

Hieraus wird auch klar, wie viel zur damaligen Zeit die Vorbilder vermocht haben.

3302. "Und sie nannten seinen Namen Esau", 1. Mose 25/25, daß dies die Beschaffenheit desselben, nämlich das Natürliche in Ansehung des Guten bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von nennen den Namen oder nennen mit Namen, das ist wissen, wie beschaffen einer ist, somit die Beschaffenheit, wovon Nr. 144, 145, 440, 768, 1754, 1896, 2009, 2724, 3237; und daß die Namen im Wort, soviel auch immer dort sind, im inneren Sinn Sachen seien: Nr. 1224, 1888; so auch Esau.

Daß Esau ist das göttlich Natürliche des Herrn in Ansehung des zuerst empfangenen göttlich Guten, erhellt aus demjenigen, was gesagt wurde, und aus demjenigen, was von Esau folgt; sodann aus dem Wort anderwärts. Weil aber Esau und Edom beinahe das gleiche bedeuten mit dem Unterschied, daß Edom das göttlich Natürliche ist in Ansehung des Guten, dem die Lehren des Wahren beigegeben sind, darum wird es beim folgenden 30. Vers, wo Esau genannt wird Edom, aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn durch Stellen aus dem Wort begründet werden.

3303. "Und nachher kam heraus sein Bruder", 1. Mose 25/26, daß dies das Wahre bedeutet, erhellt aus der Bedeutung des Bruders, sofern er das Gute ist; dann auch das Wahre; diese werden Brüder genannt.

Daß die Liebtätigkeit der Bruder des Glaubens, oder das Gute der Bruder des Wahren ist, sehe man Nr. 367; so umgekehrt ist der Glaube der Bruder der Liebtätigkeit, oder das Wahre der Bruder des Guten. Auch im Natürlichen wird die Neigung zum Guten genannt Bruder, und die Neigung zum Wahren Schwester: Nr. 3160, auch Gatte und Weib, dann Mann und Weib; aber dies immer in Rücksicht auf die Zustände, von denen gehandelt wird.

3304. "Und seine Hand greifend an die Ferse Esaus", 1. Mose 25/26, daß dies bedeutet das Unterste des natürlich Guten, dem einige Kraft anhing, erhellt aus der Bedeutung der Hand, sofern sie ist Kraft, wovon Nr. 878; und gesagt wird vom Wahren: Nr. 3091; aus der Bedeutung von greifen, sofern es ist anhangen; aus der Bedeutung der Ferse, sofern sie ist das Unterste des Natürlichen, wovon Nr. 259; und aus der vorbildlichen Bedeutung Esaus, sofern er ist das Gute des Natürlichen, wovon Nr. 3302. Hieraus wird klar, daß "seine Hand greifend an die Ferse Esaus" bedeutet das Unterste des natürlich Guten, dem das Wahre anhing mit einiger Kraft.

Damit, daß das Wahre dem untersten Guten des Natürlichen mit einiger Kraft anhing, verhält es sich so: das Natürliche oder der natürliche Mensch, wenn er wiedergeboren wird, hat seine Empfängnis in Ansehung des Guten und Wahren vom Vernünftigen oder durch den Vernünftigen vom Geistigen; durch diesen vom Himmlischen, und durch diesen vom Göttlichen. So geht nacheinander fort der Einfluß, der vom Göttlichen beginnend und so nacheinander fortgehend zu Ende kommt im Untersten des Natürlichen, d.h. im Weltlichen und Leiblichen.

Wenn das unterste Natürliche durch Vererbung von der Mutter her verdorben ist, dann kann mit dem Guten das Wahre nicht vereinigt werden, sondern demselben nur mit einiger Kraft anhangen, und nicht eher wird mit dem Guten das Wahre vereinigt, als wenn jene Verderbnis abgetan ist.

Dies ist die Ursache davon, daß zwar das Gute dem Menschen angeboren ist, nicht aber das Wahre, darum sind die Kinder ohne alle Erkenntnis des Wahren, und daß das Wahre erlernt und hernach dem Guten verbunden werden muß, sehe man Nr. 1831, 1832. Deshalb wird auch gesagt, daß sie in ihrer Mitte sich gestoßen, d.h. gekämpft haben: Nr. 3289.

Daher kommt es, daß von der ersten Empfängnis an das Wahre untertritt das Gute, wie von Jakob in Beziehung auf Esau gesagt wird: 1. Mose 27/36: "Wohl nennt man seinen Namen Jakob, und er hat mich untertreten diese beidemal".

Hos.12/3,4: "Heimzusuchen über Jakob seine Wege, nach seinen Werken wird er ihm vergelten, im Mutterleib hat er untertreten seinen Bruder".

Die, welche allein im Historischen ihr Gemüt haften lassen, und es nicht davon wegbringen können, wissen nichts anderes, als daß dieses, und was vorhergeht, dasjenige vorher ankündigt, was sich zwischen Esau und Jakob zugetragen hat, wovon sie auch durch das Folgende bestärkt werden. Aber das Wort des Herrn ist so beschaffen, daß das Historische in seiner Reihenfolge ist, und das Geistige, das dem inneren Sinn angehört, in der seinigen, damit jenes betrachtet werde vom äußeren Menschen, dieses aber vom inneren, und so zwischen beiden, nämlich dem äußeren Menschen und dem inneren eine Entsprechung sei; und zwar durch das Wort, denn das Wort ist die Einigung der Erde und des Himmels, wie mehrmals gezeigt worden. Somit ist in einem jeden, der in heiliger Stimmung ist, wenn er das Wort liest, die Einigung seines äußeren Menschen, der auf der Erde ist, mit seinem inneren, der im Himmel ist.

3305. "Und man nannte seinen Namen Jakob", 1. Mose 25/26, daß dies die Lehre des natürlich Wahren bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von nennen den Namen, oder nennen mit Namen, der ist die Beschaffenheit, wovon Nr. 3302.

Die Beschaffenheit, die durch Jakob vorgebildet wird, ist die Lehre des natürlich Wahren, wie erhellen kann aus der vorbildlichen Bedeutung Esaus, sofern er ist das Lebensgute des natürlich Wahren: Nr. 3300, und aus sehr vielen Stellen im Wort, wo er genannt wird; denn es sind zwei (Dinge), die das Natürliche bilden, wie es zwei sind, die das Vernünftige, ja, die den ganzen Menschen, das eine, das dem Leben angehört, das andere, das der Lehre angehört. Was dem Leben angehört, ist Sache des Willens, was der Lehre, ist Sache des Verstandes. Jenes wird das Gute genannt, dieses aber das Wahre.

Jenes Gute ist es, was durch Esau vorgebildet wird, das Wahre aber durch Jakob, oder was das gleiche, das Lebensgute des natürlich Wahren ist es, was vorgebildet wird durch Esau, und die Lehre des natürlich Wahren, die durch Jakob. Ob man sagt das Lebensgute des natürlich Wahren und die Lehre des natürlich Wahren, oder diejenigen, die darin sind, ist gleich, denn das Gute des Lebens und die Lehre des Wahren kann nicht bestehen ohne sein Subjekt; wenn ihm dasselbe fehlt, so ist es etwas Abgezogenes (abstractum quid), das dennoch auf einen Menschen abzweckt, daß es in ihm sei. Daher werden durch Jakob hier diejenigen bezeichnet, die in der Lehre des natürlich Wahren sind.

Die im Buchstabensinn allein bleiben, glauben, unter Jakob werde im Wort jenes ganze Volk verstanden, das von Jakob herkommt, und deshalb schreiben sie jenem Volk alles das zu, was von Jakob sowohl historisch als prophetisch gesagt ist. Aber das Wort ist göttlich, in dem hauptsächlich, daß alles und jedes dort, nicht abzweckt auf eine einzige Völkerschaft oder ein einziges Volk, sondern auf das ganze Menschengeschlecht, nämlich das ist, das war, und das sein wird. Und auf etwas noch Umfassenderes, nämlich auf das Reich des Herrn in den Himmeln, und im höchsten Sinn auf den Herrn selbst. Weil es so ist, ist das Wort göttlich. Wenn es bloß auf eine einzige Völkerschaft sich bezöge, dann wäre es menschlich, und nichts Göttliches weiter darin, als bei jener Völkerschaft Heiliges des Gottesdienstes sein würde. Daß solches bei jenem Volk, das Jakob genannt wird, nicht war, kann jedem bekannt sein.

Hieraus wird auch klar, daß unter Jakob im Wort nicht Jakob verstanden wird, dann unter Israel nicht Israel, welches in den Propheten fast überall, wo Jakob, auch Israel genannt wird, und niemand kann wissen, was insbesondere durch den einen, und was durch den anderen verstanden wird denn nur aus dem Sinn, der tiefer liegt, und Geheimnisse des Himmels in sich birgt.

Daß also durch Jakob im inneren Sinn bezeichnet wird die Lehre des natürlich Wahren, oder was das gleiche, diejenigen, die in derselben Lehre sind, aus was für einer Völkerschaft sie auch sein mögen, und daß im höchsten Sinn der Herr verstanden wird, kann aus folgenden Stellen erhellen:

Luk.1/31-33: "Der Engel sprach zu Maria: du wirst empfangen im Mutterleib, und gebären einen Sohn, und nennen Seinen Namen Jesus. Dieser wird groß sein, und Sohn des Höchsten genannt werden; und geben wird Ihm der Herr Gott den Thron Seines Vaters David, so daß Er regiert über das Haus Jakobs in die Zeitläufe, und Seines Königreiches wird kein Ende sein": daß hier unter dem Haus Jakobs nicht die jüdische Völkerschaft oder Nation verstanden wurde, sieht jeder, denn das Königreich des Herrn erstreckte sich nicht auf jenes Volk, sondern über alle in der ganzen Welt, die im Glauben an Ihn sind, und aus Glauben in der Liebtätigkeit.

Hieraus erhellt, daß unter Jakob, der vom Engel genannt worden, nicht das Volk Jakobs verstanden wurde, folglich auch nicht anderwärts unter dem Samen Jakobs, unter den Kindern Jakobs, unter dem Land Jakobs, unter dem Erbe Jakobs, unter dem König Jakobs, unter dem Gott Jakobs, was so oft im Wort des Alten Testaments gelesen wird, dieses verstanden wurde. Ebenso verhält es sich mit Israel, z.B. bei

Matth.2/13-15: "Der Engel des Herrn erschien im Traum dem Joseph, sprechend: aufgewacht, nimm den Knaben, und Seine Mutter, und fliehe nach Ägypten, auf daß erfüllet werde, das gesagt ist vom Propheten, der spricht: aus Ägypten habe Ich gerufen Meinen Sohn"; beim Propheten Hos.11/1 heißt es so: "Da ein Knabe Israel, da hatte Ich Ihn lieb, und aus Ägypten habe Ich gerufen Meinen Sohn": daß hier Israel ist der Herr, ist augenscheinlich klar, und doch kann man aus dem Buchstabensinn nichts anderes wissen, als daß der Knabe Israels die ersten Nachkommen Jakobs seien, die nach Ägypten kamen, und nachher herausgerufen wurden.

Ebenso verhält es sich sonst wo Jakob und Israel genannt werden, obwohl dies nicht aus dem Buchstabensinn erscheint, wie bei

Jes.44/1-3,5: "Höre Jakob, mein Knecht, und Israel, den Ich erwählt habe, so sprach Jehovah, dein Macher und dein Bildner von Mutterleib an, Er hilft dir, fürchte nicht mein Knecht Jakob, und Jeschurum, den Ich erwählt habe, denn Ich werde ausgießen Wasser auf den Dürstenden, und Bäche auf das Trockene, ausgießen werde Ich Meinen Geist auf deinen Samen, und Meinen Segen auf deine Sprößlinge; dieser wird sagen: daß Jehovah bin Ich, und dieser wird sich nennen mit dem Namen Jakobs, und jener wird schreiben mit seiner Hand: dem Jehovah, und mit dem Namen Israels sich benennen": wo offenbar Jakob und Israel für den Herrn, und Samen und Sprößlinge Jakobs für diejenigen, die im Glauben an Ihn sind.

In der Weissagung über die Söhne Israels 1. Mose 49/24: "Joseph wird sitzen im Festen Seines Bogens, und es werden gestärkt werden die Arme seiner Hände von den Händen des Starken Jakobs, daher der Hirte der Stein Israels": dort der Starke Jakobs, und der Stein Israels auch offenbar für den Herrn.

Jes.48/11,12: "Meine Herrlichkeit werde Ich einem anderen nicht geben, merke auf Mich Jakob, und Israel du von Mir Gerufener, Ich Derselbe, Ich der Erste, auch Ich der Letzte": Jakob und Israel ist dort ebenfalls der Herr.

Hes.37/19,21,22,24-28: "Ich will nehmen das Holz Josephs, das in der Hand Ephraims und der Stämme Israels, seiner Genossen, und will sie zutun auf ihm mit dem Holz Jehudahs, und will sie machen zu einem Holz, auf daß sie seien eins in Meiner Hand; Ich will nehmen die Söhne Israels von unter den Völkerschaften, wohin sie abgegangen sind, und will sie zusammenscharen aus der Umgebung, und will sie herführen auf ihr Land, und will sie machen zu einer Völkerschaft im Land, auf den Bergen Israels, und ein König wird ihnen allen sein zum König, und sie werden nicht mehr sein zwei Völkerschaften, und werden nicht mehr geteilt werden in zwei Königreiche wieder, mein Knecht David wird König über sie, und ein einiger Hirte sein ihnen allen; dann werden sie wohnen auf dem Lande, das ich gegeben habe meinem Knecht Jakob, in dem wohnten eure Väter; wohnen werden auf ihm sie und ihre Söhne, und die Söhne ihrer Söhne bis in Ewigkeit; David Mein Knecht, ein Fürst ihnen auf ewig, schließen werde Ich mit ihnen den Bund des Friedens, der Bund der Ewigkeit wird sein mit ihnen; geben werde Ich sie, und sie vermehren, und will setzen Mein Heiligtum in ihre Mitte auf ewig; so wird sein Meine Wohnung bei ihnen, und sein werde Ich ihnen zum Gott, und sie werden sein Mir zum Volk, auf daß erkennen die Völkerschaften, daß Ich Jehovah heilige den Israel, zu sein Mein Heiligtum in ihrer Mitte auf ewig": hier ist wieder augenscheinlich klar, daß unter Joseph, unter Ephraim, unter Jehudah, unter Israel, unter Jakob und unter David nicht sie verstanden werden, sondern im höchsten Sinn göttlich Geistiges, das im Herrn, und das des Herrn in Seinem Reich und in Seiner Kirche. Daß David nicht sein werde König ihnen und Fürst auf ewig, wie gesagt wird, kann jeder wissen, sondern daß unter David verstanden wird der Herr: Nr. 1888. Auch kann man wissen, daß Israel nicht versammelt werden wird, wohin es zerstreut wurde, und daß sie nicht werden geheiligt und das Heiligtum in ihre Mitte werde gesetzt werden, wie gesagt wird, sondern diejenigen, die durch Israel im vorbildlichen Sinn bezeichnet werden, und daß diese sind alle Gläubigen, ist bekannt.

Micha 2/12: "Sammeln, ja sammeln will Ich Jakob dich ganz, zusammenscharen, ja zusammenscharen will Ich den Rest Israels, miteinander will Ich ihn setzen wie die Schafe von Bozrah".

Jes.27/6: "Die Kommenden wird bewurzeln Jakob, blumen und blühen wird Israel, und es werden erfüllt werden die Angesichte des Erdkreises mit Erzeugnissen".

Jes.29/22-24: "So sprach Jehovah zum Hause Jakobs: Der erlöst hat Abraham, nicht wird jetzt zuschanden werden Jakob, und nicht werden jetzt seine Angesichte erblassen, denn wenn Er sieht Seine Kinder, das Werk Meiner Hände, werden sie in seiner Mitte heiligen Meinen Namen, und heiligen den Heiligen Jakobs, und den Gott Israels fürchten, und die Irrenden im Geist werden Einsicht wissen".

Jes.45/1-4: "Es sprach Jehovah zu Seinem Gesalbten Koresch, dessen Rechte ich angefaßt habe, zu unterwerfen vor Ihm Völkerschaften, und die Lenden von Königen will Ich auflösen, zu öffnen vor Ihm Türen, und Tore werden nicht geschlossen werden; Ich will vor dir hergehen, und die Krümmungen gerade machen, die Türen von Erz zerbrechen, die Riegel von Eisen zerhauen, geben will Ich dir die Schätze der Heiligkeiten und die versteckten Güter der Verborgenen, auf daß du erkennest, daß Ich Jehovah, Der genannt ist mit deinem Namen Gott Israels, von wegen meines Knechts Jakob, und Israels meines Auserwählten; gerufen habe Ich dich mit deinem Namen, dich zubenannt, da du Mich nicht kanntest": wo auch offenbar vom Herrn.

Micha 4/1,2: "Am Ende der Tage wird sein der Berg des Hauses Jehovahs hingestellt zum Haupt der Berge; hingehen werden viele Völkerschaften und sagen: gehet und wir wollen hinaufsteigen zum Berge Jehovahs, und zum Hause des Gottes Jakobs, daß Er uns belehre von seinen Wegen, und wir wollen wandeln in Seinen Pfaden, denn aus Zion wird ausgehen die Lehre, und das Wort Jehovahs aus Jerusalem".

Ps.87/1-3: "Es liebet Jehovah die Tore Zions vor allen Wohnungen Jakobs, Herrliches soll gepredigt werden in dir, Stadt Gottes.

Jerem.30/9,10: "Dienen werden sie Jehovah ihrem Gott, und David ihrem Könige, den Ich ihnen erwecken werde; und du fürchte dich nicht, Mein Knecht Jakob, und erschrick nicht, Israel, denn siehe, Ich helfe dir von ferne".

Jes.49/1,3: "Merket ihr Inseln, auf mich, und horchet, ihr Völker, von ferne, Jehovah hat von Mutterleibe an mich gerufen, aus den Eingeweiden meiner Mutter hat Er meines Namens gedacht, und zu mir gesagt: Mein Knecht bist du, Israel, in dem Ich werde herrlich gemacht werden".

Jes.58/14: "Dann wirst du Wonne haben ob Jehovah, und will dich auffahren lassen auf die Höhen des Landes, und will dich speisen mit dem Erbe Jakobs".

Jes.65/9: "Hervorbringen will ich aus Jakob Samen, und aus Jehudah den Erben meiner Berge, daß es besitzen meine Auserwählten, und meine Knechte dort wohnen".

In allen diesen Stellen wird unter Jakob und Israel im höchsten Sinn verstanden der Herr, und im vorbildlichen Sinn das geistige Reich des Herrn, und die Kirche, die durch die Lehren des Wahren und das Leben des Guten Kirche ist; unter Jakob diejenigen, die im Äußeren jener Kirche sind und unter Israel, die im Inwendigen. Aus diesen und sehr vielen anderen Stellen kann erhellen, daß unter Jakob keineswegs verstanden ist Jakob, noch unter Israel Israel, wie auch nicht unter Jischak Jischak, und unter Abraham Abraham, wo sie genannt werden, wie bei

Matth.8/11: "Viele werden vom Aufgang und Niedergang kommen, und beiliegen mit Abraham, und Jischak, und Jakob im Himmelreich".

Luk.13/28: "Sehen werdet ihr Abraham, Jischak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes".

Luk.16/22: "Lazarus ward fortgetragen von den Engeln in den Schoß Abrahams".

denn von Abraham, Jischak und Jakob weiß man nichts im Himmel, und dort vernimmt man bei jenen Worten, wenn sie vom Menschen gelesen werden, nichts anderes als den Herrn in Ansehung des Göttlichen und des Göttlich-Menschlichen, und mit Abraham, Jischak und Jakob beiliegen, (nichts anderes) als sein mit dem Herrn, und in Abrahams Schoß sein, (nichts anderes) als im Herrn sein. Es wurde aber so gesagt, weil der Mensch der damaligen Zeit so entfernt war vom Inwendigen, daß er nichts anderes wußte, auch nichts anderes wissen wollte, als daß alles im Wort sich dem Buchstaben gemäß verhalte, und wenn der Herr, dem Buchstaben gemäß mit ihnen geredet hat, (geschah es deswegen,) weil sie den Glauben annehmen sollten, und auch weil dann ein innerer Sinn darin sein sollte, durch den eine Verbindung des Menschen mit Ihm.

Weil es so ist, kann erhellen, was im Wort des Alten Testaments bezeichnet wird durch den Gott Jakobs, und durch den Heiligen Israels, nämlich der Herr selbst. Daß der Gott Jakobs ist der Herr, sehe man: 2.Sam.23/1; Jes.2/3; 41/21; Micha 4/2; Ps.20/1; 46/7,8; 75/9,10; 76/6,7; 81/1,2,4,5; 84/8,9; 94/7; 114/7; 132/2; 146/2,5.

Daß der Heilige Israels ist der Herr: Jes.1/4; 5/19,24; 10/20; 12/6; 17/7; 29/19; 30/11,12,15; 31/1; 37/23; 41/14,16,20; 43/3,14; 45/11; 47/4; 48/17; 49/7; 54/5; 55/5; 60/14; Jerem.50/29; Hes.39/7; Ps.71/22; 78/41; 89/18,19.

3306. "Und Jischak ein Sohn von sechzig Jahren, da sie geboren wurden", 1. Mose 25/26, daß dies den damaligen Zustand des göttlich Vernünftigen bedeutet, kann aus dem erhellen, was Nr. 3252, 3275 über die Zahlen gesagt wurde.

Was aber die Zahl Sechzig in sich schließt, kann aus den einfachen Zahlen erhellen, woraus sie besteht, nämlich aus fünf und zwölf, denn fünf mal zwölf ist sechzig; was fünf ist, sehe man Nr. 649, 1686; was zwölf: Nr. 3272. Dann auch aus sechs und zehn, denn sechs mal zehn ist sechzig; was sechs, sehe man Nr. 720, 737, 900; und was zehn: Nr. 576, 2284, 3107. Auch aus zwei und dreißig, denn zwei mal dreißig ist sechzig; was zwei, sehe man Nr. 720, 900, 1335, 1686, und was dreißig: Nr. 2276.

Weil die Zahl Sechzig aus jenen zusammengesetzt ist, so schließt sie jenes in seiner Ordnung in sich, was alles dem Zustand angehört, in dem damals das göttlich Vernünftige des Herrn war.

Dies liegt den Engeln im hellen Licht vom Herrn vor Augen, dem Menschen aber, vornehmlich demjenigen, der glaubt, daß in den Zahlen des Wortes kein Geheimnis verborgen liege, kann es nicht dargelegt werden, sowohl wegen des Unglaubens, als weil ein so reicher Inhalt nicht in einer der Fassungskraft angemessenen Weise dargestellt werden kann.

3307. Vers 27,28: Und es wuchsen die Knaben heran, und es war Esau ein Mann kundig der Jagd, ein Mann des Feldes; und Jakob ein redlicher Mann, wohnend in Zelten. Und es liebte Jischak den Esau, weil Jagd in seinem Munde; und Rebecka liebte den Jakob.

"Und es wuchsen die Knaben heran" bedeutet den ersten Zustand;

"und Esau war ein Mann kundig der Jagd" bedeutet das Gute des Lebens aus sinnlichen und wißtümlichen Wahrheiten;

"ein Mann des Feldes" bedeutet das Gute des Lebens aus Lehren;

"und Jakob ein redlicher Mann" bedeutet das Wahre;

"wohnend in Zelten" bedeutet den Gottesdienst daraus.

"und es liebte Jischak den Esau, weil Jagd in seinem Munde" bedeutet, daß das göttlich Gute des göttlich Vernünftigen des Herrn liebte das Gute des Wahren;

"und Rebecka liebte den Jakob" bedeutet, daß das göttlich Wahre des göttlich Vernünftigen liebte die Lehre des Wahren.

3308. "Und es wuchsen die Knaben heran", 1. Mose 25/27, daß dies bedeutet den ersten Zustand, nämlich der Verbindung des Guten und Wahren, erhellt aus der Bedeutung von heranwachsen, wenn es gesagt wird vom Guten und Wahren, in Beziehung auf das Entstehen und das Fortschreiten, sofern es ist dieses, nämlich des Fortschreitens erster Zustand, wovon nachher; und aus der Bedeutung der Knaben, sofern es ist das Gute und Wahre, denn das Gute wird vorgebildet durch den Knaben Esau, und das Wahre durch den Knaben Jakob, wie oben gezeigt worden.

Mit dem Guten und Wahren verhält es sich wie mit einer Leibesfrucht, es wird empfangen, es ist im Mutterleib, es wird geboren, es wächst heran, dann nimmt es zu an Alter bis zum Letzten. Daß es empfangen wird, im Mutterleib ist und geboren wird, bezieht sich auf den Zustand des Entstehens; daß es aber heranwächst und zunimmt an Alter bis zum Letzten, bezieht sich auf den Zustand des Fortschreitens.

Der Zustand des Fortschreitens erfolgt von der Geburt an, und ist der Zustand der Verbindung des Guten und Wahren. Das erste dieses Zustandes ist, was hier bezeichnet wird durch heranwachsen. Dieser Zustand fängt sogleich nach der Geburt an, und setzt sich fort bis zum letzten (Augenblick) des Lebens, und bei denen die im Guten sind, nach dem Leibesleben in Ewigkeit. Die Engel werden so fortwährend vervollkommnet.

3309. "Und es war Esau ein Mann kundig der Jagd", 1. Mose 25/27, daß dies das Gute des Lebens aus sinnlich und wißtümlich Wahrem bedeutet, erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Esaus, sofern er ist das Gute des Lebens, wovon oben; und aus der Bedeutung des Mannes, welcher der Jagd kundig ist, sofern es sind diejenigen, die in der Neigung zum Wahren, wovon nachher.

Denn Mann, der kundig ist, wird gesagt von der Neigung zum Wahren, oder von denen, die in der Neigung zum Wahren sind. Die Jagd aber bedeutet Wahres selbst, aber Wahres, das dem natürlichen Menschen angehört, aus dem Gutes. Und weil Wahres des natürlichen Menschen dasjenige ist, was wißtümlich genannt wird: Nr. 3293, und Wißtümliches hauptsächlich von zweierlei Gattung oder von zweierlei Grad ist, nämlich Sinnliches und (eigentlich) Wißtümliches, so wird durch Jagd hier beides bezeichnet.

Sinnliches ist es, worin die Knaben, Wißtümliches, worin ebendieselben, wenn sie heranwachsen; denn keiner kann in wißtümlichen Wahrheiten sein, wenn er nicht zuvor in sinnlichen Wahrheiten ist, denn die Vorstellungen des Wißtümlichen werden von diesen erworben. Aus diesen können hernach noch inwendigere Wahrheiten erlernt und begriffen werden, die Lehren genannt, und bezeichnet werden durch Mann des Feldes, wovon gleich nachher.

Daß durch Jagd bezeichnet wird sinnlich und wißtümlich Wahres, in dem belehrt und wovon angeregt werden diejenigen, die im Guten des Lebens sind, kommt daher, weil Jagd in weitem Sinn dasjenige ist, was durch die Jagd gefangen wird, als Widder, Böcke, Ziegen und dergleichen. Daß dies geistig Gutes ist, sehe man Nr. 2180, 2830; und weil auch die Jagdwaffen, die Köcher, Bogen und Pfeile waren, Lehren des Wahren sind: Nr. 2685, 2686, 2709.

Daß solches es ist, was durch die Jagd bezeichnet wird, kann aus demjenigen erhellen, was zu Esau von seinem Vater Jischak im folgenden 27. Kapitel gesagt wird: "Hebe doch deine Waffen, deinen Köcher, und deinen Bogen, und gehe aus ins Feld, und jage mir eine Jagd, und mache mir Leckerbissen, wie ich sie geliebt habe": Vers 3,4; und zu Jakob, der dort für Esau, in ebendemselben Kapitel: "Bring mir her, daß ich esse von der Jagd meines Sohnes, auf daß dich segne meine Seele": Vers 25; woraus klar wird, was durch Jagd bezeichnet wird.

Daher kommt es, daß jagen ist lehren, wie auch überreden, und zwar in beiderlei Sinn, nämlich aus der Neigung zum Wahren, und aus der Neigung zum Falschen. Aus der Neigung zum Wahren bei Jerem.16/15,16: "Wiederbringen will Ich sie auf ihr Land, das Ich gegeben habe ihren Vätern; siehe, Ich schicke zu vielen Fischern, und die werden sie fischen; und hernach will ich senden zu vielen Jägern, und die werden sie jagen auf allem Berg, und auf allem Hügel, und aus den Klüften der Felsen": Fischer für diejenigen, die aus sinnlich Wahrem lehren: Nr. 40, 991; Jäger, die aus wißtümlich Wahrem und auch aus Lehrwahrem; auf allem Berg und auf allem Hügel, für diejenigen lehren, die in der Neigung zum Guten und in der Neigung zum Wahren sind; daß Berg und Hügel dieses ist, sehe man Nr. 795, 796, 1430. Gleiches schließt in sich das Jagen im Feld, wie 1. Mose 27/3.

Überreden aus der Neigung zum Falschen bei Hes.13/18-21: "Siehe, Ich an eure Kissen, womit ihr jaget da die Seelen zum Ausfliegen, und will zerreißen eure Decken, und will entreißen Mein Volk aus eurer Hand, und sollen nicht mehr sein in eurer Hand zur Jagd". Über die Bedeutung der Jagd in diesem Sinn sehe man Nr. 1178; aber dieser Art von Jagd pflegen Netze zugeschrieben zu werden.

3310. Daß "ein Mann des Feldes", 1. Mose 25/27, bedeutet das Gute des Lebens aus den Lehren, erhellt aus der Bedeutung des Feldes.

Im Wort wird in vielen Stellen genannt das Land, und der Boden, und das Feld; und durch das Land, wenn im guten Sinn, wird bezeichnet das Reich des Herrn in den Himmeln und auf Erden, somit die Kirche, die das Reich des Herrn auf Erden ist, ebenso durch den Boden, aber im engeren Sinn: Nr. 566, 662, 1066, 1067, 1068, 1262, 1413, 1733, 1850, 2117, 2118 E, 2928. Das gleiche wird auch bezeichnet durch das Feld, aber in noch engerem Sinn: Nr. 368, 2971.

Und weil die Kirche nicht Kirche ist aus den Lehren, außer sofern sie das Gute des Lebens als Endzweck bezielen, oder was das gleiche, wenn nicht die Lehren verbunden sind dem Guten des Lebens, darum wird durch das Feld hauptsächlich das Gute des Lebens bezeichnet. Auf daß dieses der Kirche angehöre, müssen Lehren aus dem Wort da sein, die jenem Guten eingepflanzt sein sollen. Ohne Lehren ist es zwar ein Gutes des Lebens, aber noch nicht ein Gutes der Kirche, somit noch nicht wahrhaftig geistig, außer nur mit der Möglichkeit, es zu werden, wie es das Gute des Lebens bei den Heiden ist, die das Wort nicht haben, und darum nichts vom Herrn wissen.

Daß das Feld das Gute des Lebens ist, dem das, was dem Glauben, d.h. geistig Wahres, das der Kirche angehört, eingepflanzt werden soll, kann offenbar erhellen aus dem Gleichnis des Herrn bei

Matth.13/4-9; Mark.4/3-9; Luk.8/5-8: "Es ging aus der Sämann zu säen, und indem er säte, fiel etliches auf den harten Weg, und es kamen die Vögel und fraßen es; etliches fiel auf das Felsige, wo es nicht vielen Boden hatte, daher es schnell aufging, darum daß es nicht Tiefe der Erde hatte, da aber die Sonne aufging, verbrannte es, und darum daß es nicht Wurzel hatte, verdorrte es; etliches fiel unter die Dornen, und die Dornen wuchsen auf und erstickten es; etliches aber fiel auf das gute Land, und gab Frucht, das eine hundertfältig, das andere sechzigfältig, das andere dreißigfältig; wer ein Ohr hat zum Hören, der höre": es wird dort gehandelt von viererlei Land oder Boden im Feld, d.h. in der Kirche. Daß dort der Same das Wort des Herrn ist, somit das Wahre, welches das Glaubenswahre heißt, und daß das gute Land das Gute ist, welches ist Sache der Liebtätigkeit, ist klar, denn das Gute im Menschen ist es, was das Wort annimmt. Der harte Weg ist das Falsche; das Felsige ist das Wahre, das nicht Wurzel hat im Guten; die Dornen sind Böses.

Mit dem Guten des Lebens aus den Lehren, das bezeichnet wird durch den Mann des Feldes, verhält es sich so:

Die, welche wiedergeboren werden, tun zuerst das Gute aus den Lehren heraus, denn aus sich wissen sie das Gute nicht. Die Lehren der Liebe und Liebtätigkeit sind es, aus denen sie es lernen, aus ihnen wissen sie, wer der Herr, wer der Nächste, was Liebe und was Liebtätigkeit, somit was gut ist. Wenn sie in diesem Zustand sind, sind sie in der Neigung zum Wahren, und werden genannt "Männer des Feldes". Aber hernach, wenn sie wiedergeboren sind, tun sie das Gute nicht aus den Lehren, sondern aus Liebe und Liebtätigkeit, denn alsdann sind sie im Guten selbst, das sie durch die Lehren erlernt haben, und dann werden sie genannt "Menschen des Feldes".

Wenn einer von Natur zum Ehebrechen, Stehlen und Morden Neigung hat, aber aus den Zehn Geboten lernt, daß solches zur Hölle gehört, und so sich dessen enthält, in diesem Zustand wird ein solcher angeregt durch die Gebote, weil er die Hölle fürchtet, und lernt aus jenen, und ebenso aus dem Wort vieles, wie er das Leben einrichten muß; wenn er dann das Gute wirkt, wirkt er aus den Geboten das Gute.

Hingegen wenn er im Guten ist, fängt er an, das Ehebrechen, Stehlen, Morden, zu denen er früher Neigung hatte, zu verabscheuen; denn wenn er in jenem Zustand ist, so wirkt er das Gute nicht mehr aus den Geboten, sondern aus dem Guten, das alsdann bei ihm. Derselbe lernt im ersteren Zustand aus dem Wahren das Gute, im letzteren lernt er aus dem Guten das Wahre.

So verhält es sich auch mit den geistigen Wahrheiten, die Lehren genannt werden, und noch inwendigere Gebote sind, denn die Lehren sind inwendigere Wahrheiten, die für den natürlichen Menschen. Die ersten sind sinnliche, die anderen sind wißtümliche, die inwendigeren sind Lehrwahrheiten. Diese (Lehr)wahrheiten gründen sich auf wißtümliche Wahrheiten, sofern der Mensch lediglich nur aus Wißtümlichem eine Vorstellung, Kenntnis oder einen Begriff von jenen fassen und behalten kann.

Die wißtümlichen Wahrheiten aber gründen sich auf sinnliche Wahrheiten, denn ohne Sinnliches kann Wißtümliches vom Menschen nicht begriffen werden. Diese Wahrheiten, nämlich die wißtümlichen und sinnlichen, sind es, die bezeichnet werden durch den "Mann kundig der Jagd".

Die Lehrwahrheiten aber sind es, die bezeichnet werden durch den "Mann des Feldes"; so folgen sie aufeinander beim Menschen.

Deswegen, ehe der Mensch im Erwachsenenalter ist, und durch sinnliche und wißtümliche Wahrheiten in den Lehren ist, kann er nicht wiedergeboren werden, denn er kann in den Lehrwahrheiten nur bestärkt werden durch Vorstellungen aus Sinnlichem und Wißtümlichem, denn nichts gibt es ja beim Menschen in seinem Denken, auch in Beziehung auf das tiefste Geheimnis des Glaubens, das nicht eine natürliche und sinnliche Vorstellung bei sich hat, obwohl der Mensch meistens nicht weiß was für eine; aber im anderen Leben wird dieselbe, wenn er es verlangt, seinem Verstand, auch, wenn er es wünscht, seinem Gesicht vorgeführt, denn im anderen Leben kann solches sichtbar vorgestellt werden, was unglaublich erscheint, aber doch ist es so.

3311. "Und Jakob ein redlicher Mann", 1. Mose 25/27, daß dies bedeutet das Wahre, erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, sofern er ist die Lehre des natürlich Wahren: Nr. 3305; und aus der Bedeutung von redlich (integri), sofern es gesagt wird von denen, die im Wahren sind, somit vom Wahren: Nr. 612.

3312. "Wohnend in Zelten", 1. Mose 25/27, daß dies den Gottesdienst daher bedeutet, erhellt aus der Bedeutung der Zelte, sofern sie sind das Heilige der Liebe, und daher des Gottesdienstes: Nr. 414, 1102, 2145, 2152. Daß die Zelte das Heilige des Gottesdienstes bedeuten, kommt daher, weil in der Urzeit der Mensch der Kirche, der in der Liebe zum Herrn war, und daher im Heiligen des Gottesdienstes, in Zelten wohnte, und dort seinen heiligen Gottesdienst hatte; und weil man alsdann anfing, das Heilige der Liebe und daher das Heilige des Gottesdienstes durch Zelte vorzubilden, wurde befohlen, daß sie ein Zelt nach dem Vorbild, das dem Mose auf dem Berg Sinai gezeigt wurde, machen, und darin ihren Gottesdienst einrichten sollten; daher auch das Laubhüttenfest, und daß sie dann in Zelten wohnen sollten, (angeordnet) war zum Zweck der Vorbildung des heiligen Gottesdienstes, den der Mensch der himmlischen Kirche hatte. Hieraus wird klar, daß durch wohnen in Zelten der Gottesdienst bezeichnet wird.

3313. "Und Jischak liebte den Esau, weil Jagd in seinem Munde", 1. Mose 25/28, daß dies bedeutet, das göttlich Gute des göttlich Vernünftigen liebte das Gute des Wahren, erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Jischaks, welcher ist das göttlich Vernünftige des Herrn in Ansehung des göttlich Guten, wovon Nr. 3012, 3013, 3194, 3210; aus der vorbildlichen Bedeutung Esaus, welcher ist das göttlich Natürliche des Herrn in Ansehung des Guten dort, wovon Nr. 3302, 3300, und im Folgenden, wo von Edom; und aus der Bedeutung der Jagd, sofern sie ist das Gute des Lebens aus natürlichen Wahrheiten, wovon Nr. 3309.

"In seinem Munde" bedeutet, daß es in seiner natürlichen Neigung war; denn im Wort wird gesagt, das sei im Herzen, was innerlich ist, und aus dem Guten hervorgeht, und das sei im Munde, was äußerlich ist und aus dem Wahren hervorgeht; und weil das Gute des Wahren, das hier durch Esau vorgebildet, und durch Jagd bezeichnet wird, äußerlich ist, nämlich in der natürlichen Neigung, hervorgehend aus dem Wahren, wird gesagt es sei im Munde Jischaks gewesen.

3314. "Und Rebecka liebte den Jakob", 1. Mose 25/28, daß dies bedeutet, das göttlich Wahre des göttlich Vernünftigen liebte die Lehre des Wahren, erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Rebecka, sofern sie ist das göttlich Wahre des Vernünftigen, wovon Nr. 3012, 3013, 3077 und 1. Mose Kapitel 24, wo von Rebecka gehandelt wird; und aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, sofern er ist die Lehre des natürlich Wahren, und im höchsten Sinn das göttlich Natürliche des Herrn in Ansehung des Wahren, wovon Nr. 3305.

Daß das göttlich Gute des Vernünftigen das dem Natürlichen angehörige Gute, und das göttlich Wahre des göttlich Vernünftigen das dem Natürlichen angehörige Wahre liebt, damit verhält es sich so:

Es ist das Gute und das Wahre, was das Vernünftige bildet, und es ist auch das Gute und das Wahre, was das Natürliche bildet. Das Gute des Vernünftigen fließt ein ohne das Wahre, somit unmittelbar, in das Gute des Natürlichen, und auch durch das Wahre, also mittelbar. Hingegen das Gute des Vernünftigen fließt ein durch das Wahre des Vernünftigen in das Wahre des Natürlichen, also mittelbar, und auch durch das Gute des Natürlichen in das Wahre daselbst, also auch mittelbar. Daher kommt es, daß eine engere Verbindung des Guten des Vernünftigen mit dem Guten des Natürlichen ist als mit dem Wahren des letzteren, und diese Verbindung wird bezeichnet dadurch, daß Jischak den Esau liebte, und daß eine engere Verbindung des Wahren des Vernünftigen mit dem Wahren des Natrlichen ist als mit dem Guten des letzteren, und diese Verbindung wird bezeichnet dadurch, daß Rebecka den Jakob liebte.

Dies zwar ist solches, was nicht leicht begreiflich ist, vornehmlich deswegen, weil das Allgemeinste dieser Sache nicht bekannt ist in der Welt, nicht einmal in der wissenschaftlich gebildeten, z.B. daß das Vernünftige unterschieden ist vom Natürlichen, und daß das Gute und Wahre es ist, was das Vernünftige und was das Natürliche bildet, und weniger noch daß das Vernünftige in das Natürliche einfließt, daß der Mensch denken kann und wollen, wie er denkt.

Wenn dieses, was das Allgemeinste ist, unbekannt ist, so kann der Einfluß, von dem oben die Rede war, nicht leicht begriffen werden. Dieses ist jedoch, worin die Engel Licht haben, und Unzähliges inne werden und zwar mit einem wonniglichen Gefühl, in dem sie sind, wenn sie dabei über das Göttliche des Herrn in Beziehung auf das Menschliche denken dürfen. Ein Mensch, der im Guten ist, und in dem ein engelhaftes Wesen, während er im Leibe ist, wird auch mit einigem Licht vom Herrn in diesem und dergleichen beschenkt. Wer hingegen nicht im Guten ist, empfindet einen Widerwillen, wenn er von solchem denkt, und einen um so größeren Widerwillen, je mehr er darüber denkt mit Anwendung auf das Göttliche, welches das Menschliche des Herrn hatte.

Für die nun, die so geartet sind, ist es besser, daß sie darüber weggehen, denn sie begreifen doch nichts davon, ja sie verwerfen es, indem sie im Herzen sagen, was hilft mir das, es bringt mir doch keine Ehre, und bringt mir keinen Nutzen.

3315. Vers 29,30: Und Jakob kochte einen Brei, und Esau kam vom Felde, und er war müde. Und Esau sprach zu Jakob: laß mich doch kosten vom Roten, rot ist das, denn ich bin müde; deshalb nannte man seinen Namen Edom.

"Und Jakob kochte einen Brei" bedeutet einen Zusammentrag von Lehren;

"und Esau kam vom Felde" bedeutet Streben nach dem Guten des Lebens;

"und er war müde" bedeutet den Zustand des Kampfes.

"Und Esau sprach zu Jakob" bedeutet das Innewerden des Herrn aus dem Guten des Natürlichen;

"laß mich doch kosten vom Roten" bedeutet das Verlangen nach den Lehren;

"rot ist das" bedeutet scheinbar gut;

"denn ich bin müde" bedeutet hier wie früher den Zustand des Kampfes;

"deshalb nannte man seinen Namen Edom" bedeutet daher seine Beschaffenheit in Ansehung des Guten, dem die Lehren des Wahren beigefügt werden.

3316. "Und Jakob kochte einen Brei", 1. Mose 25/29, daß dies den Zusammentrag von Lehren bedeutet, erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, sofern er ist die Lehre des natürlich Wahren, wovon Nr. 3305; somit die Lehren, die im natürlichen Menschen; und aus der Bedeutung des Breis, sofern er ist der Zusammentrag von solchen; und ihn kochen, heißt zusammentragen, denn in der Grundsprache ist es ein dem Brei eigener Ausdruck, wie wenn man sagen würde, er braute einen Brei, d.h. er trug zusammen.

Es ist der erste Zustand der Verbindung des Guten und Wahren, der in diesem Vers und in den folgenden dieses Kapitels bis zum Ende beschrieben wird.

Der erste Zustand des Menschen, der wiedergeboren wird, oder bei dem welchem Guten verbunden wird das Wahre, ist, daß zu allererst in seinem natürlichen Menschen, oder in dessen Magazin, welches das Gedächtnis genannt wird, die Lehren des Wahren ohne bestimmte Ordnung zusammengetragen werden. Die Lehren, die alsdann dort sind, können verglichen werden einer ungeordneten und wie durcheinander liegenden Masse, und gleichsam einem Chaos; dies jedoch zu dem Zweck, daß es in Ordnung gebracht werden soll, denn alles was in Ordnung gebracht wird, ist Anfangs so beschaffen.

Dies ist es, was bezeichnet wird durch den Brei, den Jakob kochte, d.h. zusammentrug. Von selbst wird dies nicht in Ordnung gebracht, sondern vom Guten, das in dasselbe einfließen muß, und in dem Maß und in der Art, als das Gute auf jenes einwirkt, in solchem Maß und in solcher Art bringt es jenes in Ordnung. Sobald das Gute jenes begehrt und verlangt, in der Absicht jenes sich zu verbinden, erscheint es in der Weise der Neigung zum Wahren. Dies ist es, was bezeichnet wird dadurch, daß Esau zu Jakob sprach: "laß mich doch kosten vom Roten, rot ist das". Dies erscheint zwar ziemlich fern vom Buchstabensinn, aber doch wenn dies vom Menschen gelesen und nach dem Buchstabensinn von ihm begriffen wird, haben die bei ihm befindlichen Engel durchaus keine Vorstellung von einem Brei, noch von Jakob, noch von Esau, noch vom Roten, noch vom kosten vom Roten, sondern statt dessen haben sie eine geistige Vorstellung, die eine ganz andere und von jener natürlichen entfernte ist. In eine solche Vorstellung, nämlich in eine geistige, wird jenes augenblicklich verwandelt. So verhält es sich auch mit dem übrigen im Wort, wie z.B. wenn dort gelesen wird Brot, werden die Engel nicht inne Brot, sondern augenblicklich werden sie für Brot inne himmlische Liebe, und was der himmlischen Liebe, d.h. der Liebe zum Herrn angehört. Und wenn im Wort gelesen wird Wein, werden sie nicht inne Wein, sondern für Wein geistige Liebe, und was jener Liebe, d.h. der Liebe gegen den Nächsten angehört; so wenn gelesen wird Brei oder Gemüse, werden sie nicht inne Brei oder Gemüse, sondern Lehren, die dem Guten noch nicht verbunden sind, somit einen ungeordneten Zusammenhang derselben.

Hieraus kann erhellen, welches und wie beschaffen das Denken und Innewerden der Engel ist, und wie entfernt es ist vom Denken und Innewerden des Menschen. Würde der Mensch ebenso denken, während er in heiliger Stimmung ist, wie während des heiligen Abendmahls, und für das Brot inne werden Liebe zum Herrn, und für Wein Liebe gegen den Nächsten, dann wäre er in gleichem Denken und Innewerden mit den Engeln, die alsdann sich ihm mehr nahen würden, bis daß sie ihre Gedanken zusammengesellen könnten, jedoch insofern der Mensch zugleich im Guten wäre.

Daß Brei oder Gemüse einen Zusammentrag bedeutet, kann auch aus demjenigen erhellen, was von den Söhnen der Propheten und Elisa gesagt wird, im 2. Buch der Könige 4/38-41: "Elisa kam wieder gen Gilgal, und Hunger im Land, und die Söhne der Propheten sitzend vor ihm; und er sprach zu seinem Knaben, setze einen großen Topf zu, und koche einen Brei den Söhnen der Propheten; und es ging einer hinaus ins Feld, Kräuter zu sammeln, und er fand einen Weinstock des Feldes, und las davon Bittergurken sein Kleid voll, und er kam und schnitt es in den Brei, weil sie es nicht kannten, und sie schütteten es den Männern aus zum Essen, und es geschah, indem sie vom Brei aßen, da schrieen sie und sprachen: Tod im Topf, Mann Gottes, und sie konnten es nicht essen; und er sprach, und nehmet Mehl, und er warf es in den Topf, und sprach, schütte aus dem Volk, und sie aßen, und es war kein böses Wort im Topf": dies bedeutet im inneren Sinn etwas ganz anderes als im Buchstabensinn, nämlich: Hunger im Land, Mangel an Erkenntnissen des Guten und Wahren: Nr. 1460; Söhne der Propheten Lehrer: Nr. 2534; Brei einen Zusammentrag aus Wißtümlichem, der übel zusammen gewirkt ist; Mehl das Wahre, das aus dem Guten, oder das Geistige, das aus dem Himmlischen: Nr. 2177. Daß Elisa Mehl in den Topf warf, und dann nichts Böses darin war, bedeutet somit, daß jener Zusammentrag verbessert worden sei durch das geistig Wahre aus dem Wort des Herrn, denn Elisa bildete den Herrn vor in Ansehung des Wortes: Nr. 2762.

Ohne diesen geistigen Sinn wäre die Erzählung von dem Brei und dessen Veränderung durch das Mehl nicht wert gewesen, in dem so heiligen Wort erwähnt zu werden. Zum Zweck der vorbildlichen Darstellung jener Sachen ist dies Wunder geschehen, so auch die übrigen Wunder im Wort, die alle Göttliches in sich bergen.

3317. "Und Esau kam vom Felde", 1. Mose 25/29, daß dies bedeutet das Streben nach dem Guten des Lebens, erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Esaus, sofern er ist das Gute des Lebens des natürlich Wahren, wovon Nr. 3300; und aus der Bedeutung des "Kommens vom Felde", sofern es ist das Streben nach dem Guten; denn "sinnen im Felde", heißt: denken im Guten: Nr. 2971, 3196; denn Feld ist das Gute, das der Kirche angehört: Nr. 2971.

3318. "Und er war müde", 1. Mose 25/29, daß dies den Zustand des Kampfes bedeutet, kann erhellen aus der Bedeutung von müde oder Müdigkeit, sofern sie ist der Zustand nach dem Kampf. Hier der Zustand des Kampfes, weil vom Zustand der Verbindung des Guten mit dem Wahren im natürlichen Menschen gehandelt wird.

Daß müde hier den Zustand des Kampfes bedeutet, kann nur aus dem Sachzusammenhang im inneren Sinn erhellen, und daraus hauptsächlich, daß das Gute mit dem Wahren im natürlichen Menschen nicht verbunden werden kann ohne Kämpfe, oder was das gleiche, ohne Versuchungen. Damit man wisse, wie sich dies verhält, aber beim Menschen, soll es mit wenigem gesagt werden:

Der Mensch ist nichts anderes als ein Organ oder Gefäß, das Leben aufnimmt vom Herrn, denn aus sich lebt der Mensch nicht: Nr. 290, 1954, 2021, 2706, 2886-2889, 3001. Das Leben, das beim Menschen vom Herrn einfließt, ist aus Seiner göttlichen Liebe, diese oder das Leben aus ihr fließt und schließt sich an die Gefäße an, die im Vernünftigen und die im Natürlichen des Menschen. Diese Gefäße beim Menschen sind in einer entgegengesetzten Lage in Beziehung auf das Leben infolge des erblich Bösen, in das der Mensch geboren wird, und infolge des wirklich Bösen, das er sich selbst verschafft. Inwieweit aber das Leben, das einfließt, die Gefäße zu seiner Aufnahme bestimmen kann, insoweit bestimmt es sie.

Diese Gefäße im vernünftigen Menschen und in seinem Natürlichen sind das, was Wahrheiten genannt wird, und an sich nichts sind als Gefühlswahrnehmungen (perceptiones) von den Wechseln der Form jener Gefäße, und von den Zustandsveränderungen, gemäß denen auf verschiedene Weise die Wechsel eintreten, die in den feinsten Substanzen auf unbeschreibliche Weise vor sich gehen: Nr. 2487. Das Gute selbst, das Leben hat vom Herrn, oder welches ist Leben, ist es, was einfließt und bestimmt.

Wenn nun jene Gefäße, die anders gestellt werden sollen, in der entgegengesetzten Lage und Richtung in Beziehung auf das Leben sind, wie gesagt worden, so kann einleuchten, daß jene gebracht werden müssen in eine Lage, die dem Leben gemäß ist, oder dahin, daß sie dem Leben Folge leisten. Dies kann durchaus nicht geschehen, solange der Mensch in demjenigen Zustand ist, in den er geboren wurde, und in den er sich selbst gebracht hat, denn sie gehorchen nicht, weil sie hartnäckig widerstehen, und der himmlischen Ordnung, nach der das Leben wirkt, Trotz bieten, denn das Gute, das sie bewegt, und dem sie folgen, ist der Selbst- und Weltliebe eigen, dieses macht durch die dumpfe Wärme, die innen ist, daß jene so beschaffen sind, daher, ehe sie folgsam werden und einiges Leben der Liebe des Herrn aufzunehmen fähig sein können, müssen sie erweicht werden.

Diese Erweichung geschieht durch keine anderen Mittel als durch Versuchungen, denn die Versuchungen nehmen das weg, was der Selbstliebe und was der Verachtung anderer neben sich, folglich was der Selbstherrlichkeit, dann was dem Haß und der Rachgier deswegen angehört. Wenn nun solches durch Versuchungen einigermaßen gemäßigt und gezähmt worden ist, dann fangen jene Gefäße an, nachgiebig und dem Leben der Liebe des Herrn, das fortwährend beim Menschen einfließt, willfährig zu werden. Die Folge davon ist nun, daß das Gute zuerst im vernünftigen Menschen, hernach im natürlichen, mit den Wahrheiten daselbst verbunden zu werden anfängt, denn die Wahrheiten sind nichts anderes als Gefühlswahrnehmungen von den Wechseln der Form gemäß den Zuständen, die fortwährend sich verändern, und die Gefühlswahrnehmungen kommen vom Leben, das einfließt. Daher kommt es, daß der Mensch durch Versuchungen, oder was das gleiche, durch geistige Kämpfe wiedergeboren, d.h. neu gemacht wird, und warum er hernach mit einer anderen Sinnesart begabt, nämlich daß er sanftmütig, demütig, einfältig und eines gebrochenen Herzens wird.

Aus diesem kann nun erhellen, welchen Nutzen die Versuchungen leisten, nämlich den, daß das Gute vom Herrn nicht nur einfließen, sondern auch die Gefäße zum Gehorsam bringen, und so sich mit ihnen verbinden kann. Daß die Wahrheiten Aufnahmegefäße des Guten sind, sehe man Nr. 1496, 1832, 1900, 2063, 2261, 2269.

Weil also hier von der Verbindung des Guten und Wahren im natürlichen Menschen gehandelt wird, und der Anfang der Verbindung durch Kämpfe geschieht, die im Gefolge von Versuchungen sind, so kann erhellen, daß durch: "er war müde", der Zustand des Kampfes bezeichnet wird. Was aber den Herrn betrifft, von dem im höchsten Sinn hier gehandelt wird, so hat Er durch die heftigsten Versuchungskämpfe alles in Ihm in göttliche Ordnung gebracht, bis zu dem Grad, daß vom Menschlichen, das Er von der Mutter bekommen hatte, gar nichts übrig blieb: Nr. 1444, 1573, 2159, 2574, 2649, 3036; so daß Er nicht neu gemacht wurde wie ein anderer Mensch, sondern ganz göttlich, denn der Mensch, der durch Wiedergeburt neu gemacht wird, behält dennoch bei sich die Neigung zum Bösen, ja das Böse selbst, aber er wird vom Bösen durch den Einfluß des Lebens der Liebe des Herrn abgehalten, und zwar mit einer sehr starken Kraft. Dagegen der Herr hat alles Böse, das Er erblich hatte von der Mutter, ganz ausgeworfen, und Sich göttlich gemacht, auch in Ansehung der Gefäße, d.h. in Ansehung der Wahrheiten. Dies ist es, was im Wort genannt wird Verherrlichung.

3319. "Und Esau sprach zu Jakob", 1. Mose 25/30, daß dies das Innewerden des Herrn aus dem Guten des Natürlichen bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von sprechen, das ist Innewerden, wovon Nr. 1791, 1815, 1819, 1822, 1898, 1919, 2080, 2862; aus der vorbildlichen Bedeutung Esaus, sofern er ist der Herr in Ansehung des Guten des Natürlichen, wovon Nr. 3300, 3302; und im gleich Folgenden, wo von Edom; und aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, sofern er ist das Wahre des Natürlichen, wovon Nr. 3305; und auf dieses bezieht sich das Innewerden.

3320. "Laß mich doch kosten vom Roten", 1. Mose 25/30, daß dies das Verlangen nach den Lehren bedeutet; und daß, "rot ist das" bedeutet scheinbar gut, erhellt aus der Bedeutung von kosten, sofern es ist mitgeteilt und verbunden werden, wovon Nr. 3089; daher "laß mich doch kosten", heißt verlangen nach der Verbindung des Wahren oder der Lehren mit ihm. Und aus der Bedeutung des Roten, sofern es ist das Gute, wovon Nr. 3300; hier das scheinbar Gute, weil die Lehren wie immer sie auch geordnet sein mögen, in der äußeren Form als gut erscheinen, wiewohl sie innerlich ein Zusammenhang sind: Nr. 3316.

Daß dies erwähnt wird, hat auch den Grund, weil Esau davon den Namen Edom bekam; denn rot heißt in der Grundsprache Edom; und zwar deswegen, daß durch Edom bezeichnet werde das Gute, dem die Lehren des Wahren beigefügt wurden.

3321. "Denn ich bin müde", 1. Mose 25/30, daß dies den Zustand des Kampfes bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von müde oder Müdigkeit, sofern sie ist der Zustand des Kampfes, wovon Nr. 3318. Daß hier abermals gesagt wird "müde", ist der Bestätigung wegen, daß die Verbindung des Guten mit dem Wahren im Natürlichen durch geistige Kämpfe, d.h. durch Versuchungen bewirkt wird.

Mit der Verbindung des Guten mit dem Wahren im Natürlichen, verhält es sich im allgemeinen so, daß das Vernünftige des Menschen die Wahrheiten früher aufnimmt als sein Natürliches und zwar deswegen, daß das Leben des Herrn, das der Liebe angehört, durch das Vernünftige ins Natürliche einfließen und dieses ordnen und zum Gehorsam bringen kann, denn das Vernünftige ist fein, und das Natürliche grob, oder was das gleiche, jenes ist innerlich, dieses äußerlich; es ist der Ordnung gemäß, was bekannt sein kann, daß jenes in dieses einfließen kann, nicht aber umgekehrt. Daher kommt es, daß das Vernünftige des Menschen eher den Wahrheiten angepaßt werden und sie aufnehmen kann als das Natürliche.

Dies kann augenscheinlich daraus erhellen, daß der vernünftige Mensch, bei einem der wiedergeboren wird, viel kämpft mit dem Natürlichen, oder was das gleiche, der innere mit dem äußeren. Denn der innere Mensch, wie auch bekannt ist, kann die Wahrheiten sehen, und auch sie wollen, aber der äußere widerstrebt und widersteht. Denn es ist im natürlichen Menschen Wißtümliches, das großenteils von Sinnestäuschungen herstammt, und was er, obwohl es falsch ist, doch für wahr hält. Es ist auch unzählig vieles, was der natürliche Mensch nicht begreift, denn er ist beziehungsweise in Schatten und Dunkel, und was er nicht begreift, davon glaubt er entweder, es existiere nicht, oder es sei nicht so; es sind Begierden da, die der Selbst- und Weltliebe angehören, und das, was ihnen günstig ist, nennt er wahr; und wenn der Mensch ihnen die Herrschaft läßt, so ist alles, was daher kommt, den geistigen Wahrheiten entgegen. Es sind auch Vernunftschlüsse aus Falschem da, das von Kindheit an eingeprägt ist; und außerdem begreift der Mensch das, was in seinem natürlichen Menschen ist, mit klarer Empfindung, nicht aber so das, was in seinem Vernünftigen, ehe er des Körpers entkleidet ist.

Dies macht auch, daß er glaubt, das sei alles, und was nicht in den natürlichen Sinn fällt, kaum für etwas hält. Solches und mehreres macht, daß der natürliche Mensch viel später und schwerer die Wahrheiten aufnimmt als sein vernünftiger; daher der Kampf, der ziemlich lange dauert, und nicht aufhört, ehe die Aufnahmegefäße des Guten im natürlichen Menschen erweicht sind, wie Nr. 3318 gezeigt wurde, denn die Wahrheiten sind nichts als Aufnahmegefäße des Guten: Nr. 1496, 1832, 1900, 2063, 2261, 2269, welche Gefäße um so härter sind, je verstockter der Mensch in dem ist, wovon gesagt worden; und je verstockter er ist, desto heftiger ist der Kampf, wenn er wiedergeboren werden soll. Darum, weil es sich so mit dem natürlichen Menschen verhält, daß die Verbindung der Wahrheiten mit dem Guten in ihm durch Versuchungskämpfe geschehen muß, wird abermals gesagt, ich bin müde.

3322. "Deshalb nannte man seinen Namen Edom", 1. Mose 25/30, daß dies bedeutet, daher seine Beschaffenheit in Ansehung des Guten, dem die Lehren des Wahren beigefügt worden, erhellt aus der Bedeutung von nennen den Namen, oder nennen mit Namen, sofern es ist die Beschaffenheit, wovon Nr. 144, 145, 1754, 1896, 2009, 2724, 3006; und aus der vorbildlichen Bedeutung Edoms.

Im Wort wird hie und da Esau, dann auch Edom genannt, und durch Esau wird dort bezeichnet das Gute des Natürlichen, ehe ihm, nämlich dem Guten, so verbunden sind die Lehren des Wahren, dann auch das Gute des Lebens infolge des Einflusses aus dem Vernünftigen; und durch Edom wird bezeichnet das Gute des Natürlichen, dem beigefügt sind die Lehren des Wahren. Aber im entgegengesetzten Sinn bedeutet Esau das Böse der Selbstliebe, ehe ihr, nämlich der Selbstliebe so beigefügt ist das Falsche, und Edom das Böse jener Liebe, wenn ihr dasselbe beigefügt ist.

Die meisten Namen im Wort haben auch einen entgegengesetzten Sinn, wie öfters gezeigt wurde, aus dem Grund, weil das gleiche, was Gutes und Wahres der Kirche war, in den Kirchen mit der Zeit durch allerlei üble Anwendungen in Böses und Falsches ausartet.

Daß durch Esau und Edom dies bezeichnet wird, kann aus folgenden Stellen erhellen:

Jes.63/1-3,5: "Wer ist, der da kommt aus Edom, besprengt an Kleidern aus Bozra, ehrwürdig in Seinem Gewand, einhertretend in der Größe Seiner Kraft; warum rot in betreff Deines Gewandes, und Deine Kleider wie eines Treters in der Kelter? Die Kelter trat Ich allein, und von den Völkern kein Mann mit Mir, Ich sah Mich um, und kein Helfer, und Ich entsetzte Mich, und kein Unterstützer, und es rettete Mich Mein Arm": daß dort Edom der Herr ist, erhellt offenbar; und daß es der Herr ist in Ansehung des göttlich Guten des göttlich Natürlichen, ist klar, denn es wird gehandelt von der Verbindung des Guten und Wahren im Menschlichen des Herrn, und von den Versuchungskämpfen, durch die Er es verbunden hat. Daß die Kleider dort sind die Wahrheiten des natürlichen Menschen, oder beziehungsweise niedere Wahrheiten, sehe man Nr. 2576, und daß rot das Gute des Natürlichen ist: Nr. 3300. Daß der Herr mit eigener Kraft durch Versuchungskämpfe die Wahrheiten dort dem Guten verbunden habe, wird beschrieben dadurch, daß Er die Kelter allein trat, und von den Völkern kein Mann mit Mir, Ich sah Mich um, und kein Helfer, Ich entsetzte Mich, und kein Unterstützer, und es rettete Mich Mein Arm. Daß Arm die Kraft ist: Nr. 878.

Richt.5/4,5: "Jehovah, da Du ausgingst aus Seir, da Du hervortratest aus dem Feld Edoms, erzitterte die Erde, auch troffen die Himmel, auch die Wolken troffen, die Berge zerflossen": hervortreten aus dem Felde Edoms bedeutet beinahe das gleiche wie bei Jesaja: kommen aus Edom.

5. Mose 33/2: "Jehovah ist von Sinai gekommen, und aufgegangen von Seir ihnen".

4. Mose 24/17-19: "Ich sehe Ihn, und nicht jetzt, ich erblicke Ihn, und nicht nahe; aufgehen wird ein Stern aus Jakob, und wird aufstehen ein Zepter aus Israel und sein wird Edom Erbgut, und ein Erbgut wird sein Seir, Seiner Feinde, und Israel tut Heereskraft, und wird herrschen über Jakob, und wird verderben das übrige von der Stadt": wo von der Zukunft des Herrn in der Welt, dessen menschliches Wesen heißt Stern aus Jakob und Zepter aus Israel. Edom und Seir, das ein Erbgut sein soll, für das göttlich Gute des göttlich Natürlichen des Herrn, daß es wird werden das Erbgut Seiner Feinde für: es werde an die Stelle dessen treten, was früher im Natürlichen war. Die Herrschaft alsdann über die Wahrheiten dort wird verstanden unter dem, daß Er herrschen wird über Jakob, und verderben wird das übrige von der Stadt.

Daß Jakob ist das Wahre des Natürlichen: Nr. 3305, und daß die Stadt ist die Lehre: Nr. 402, 2268, 2449, 2712, 2943, 3216. Es wird gesagt, er herrsche über dieses, wenn es dem Guten untergeordnet und unterworfen ist, und ehe dies der Fall ist, wird es Feinde genannt, weil es fortwährend widerstreitet, wie Nr. 3321 gezeigt wurde.

Amos 9/11,12: "An jenem Tage will Ich aufrichten das verfallene Zelt Davids, und verzäunen ihre Risse, und Sein Abgebrochenes wieder aufrichten, und es bauen wie in den Tagen der Ewigkeit, daß sie besitzen den Überrest Edoms, und alle Völkerschaften, über welche genannt ist Mein Name": Zelt Davids für die Kirche und die Verehrung des Herrn, der Überrest Edoms für diejenigen, die im Guten sind innerhalb der Kirche, die Völkerschaften, über welche Sein Name genannt ist für diejenigen, die im Guten sind außerhalb der Kirche. Daß Völkerschaften sind die im Guten: Nr. 1259, 1260, 1416, 1849.

Ps.60/10-12: "Auf Edom will ich senden meinen Schuh; wer wird mich hinbringen zur Stadt der Festung, wer wird mich führen bis gen Edom, bist es nicht Du, Gott": Edom für das Gute des Natürlichen. Daß es das Gute des Natürlichen ist, wird klar aus der Bedeutung des Schuhes, welcher ist das unterste Natürliche: Nr. 1748.

Dan.11/40,41: "Zur Zeit des Endes wird sich stoßen mit ihm der König des Mittags, darum wird wie ein Sturm auf ihn stürzen der König der Mitternacht mit Wagen, und wird überfluten und eindringen; und wenn er kommt in das Land der Zier, werden viele zerfallen; diese jedoch werden entrissen werden seiner Hand, Edom und Moab; und die Erstlinge der Söhne Ammons": es wird dort gehandelt vom letzten Zustand der Kirche. König der Mitternacht für Falsches, oder was das gleiche, für diejenigen, die in Falschem; Edom für diejenigen, die im einfältig Guten, das ist das Gute, wie es sich bei denjenigen findet, welche die äußere Kirche des Herrn bilden. Ebenso Moab und die Söhne Ammons: Nr. 2468. Und weil beide, nämlich Edom und Moab, diejenigen, die im Guten sind, bedeuten, darum werden in vielen Stellen beide nebeneinander genannt, aber der Unterschied ist, daß Edom ist das Gute des Natürlichen, dem die Lehren des Wahren beigefügt sind, Moab aber das natürlich Gute, wie es sich auch bei denen findet, bei denen sie nicht verbunden sind. Jene und diese erscheinen der äußeren Form nach gleich, aber nicht der inneren.

Hieraus nun wird klar, warum gesagt wurde: "sie sollten den Edomiter nicht für Greuel halten, weil er ein Bruder, noch den Ägypter, weil sie Fremdlinge in seinem Lande gewesen sind": 5. Mose 23/8; weil durch den Edomiter bezeichnet wird das Gute des Natürlichen, und durch den Ägypter sein Wahres, das ist Wißtümliches: Nr. 1164, 1165, 1186, 1462, darum werden beide im guten Sinn genannt.

Hieraus wird auch klar, warum Jehovah zu Mose sagte: "daß sie nicht streiten sollen mit den Söhnen Esaus, und daß den Söhnen Jakobs nicht gegeben werden soll von ihrem Lande bis zur Spur der Fußsohle": 5. Mose 2/4-6.

Im entgegengesetzten Sinn aber werden durch Esau und Edom diejenigen vorgebildet, die vom Guten ablenken, dadurch daß sie das Wahre ganz verachten, und keine Glaubenswahrheit an sich herankommen lassen wollen, was hauptsächlich geschieht aus Ursache der Selbstliebe, daher im entgegengesetzten Sinn durch Esau und Edom solche bezeichnet werden. Was auch dadurch vorgebildet wurde, daß "der König Edoms mit zahlreichem Volk und starker Hand auszog, und sich weigerte zu gestatten Israel, durch seine Grenze zu ziehen": 4. Mose 20/14-22.

Daß dieses Böse, nämlich die Selbstliebe, so geartet ist, daß es die Glaubenswahrheiten nicht zuläßt, so auch nicht die Lehren des Wahren, wird in verschiedenen Stellen im Wort durch Esau und Edom beschrieben, und zugleich der Zustand der Kirche, wenn sie so beschaffen wird; als bei

Jerem.49/7,8,10,11,17: "Wider Edom, ist denn keine Weisheit mehr in Theman, ist der Rat verloren von den Verständigen, ist faulig geworden ihre Weisheit; fliehet, sie haben sich abgewandt, sich vertieft zu wohnen, die Bewohner Dedans, denn Ich werde den Unfall Esaus kommen lassen über ihn: Ich werde entblößen den Esau, offenbaren seine Heimlichkeiten, und sie kann nicht verborgen werden, verwüstet ist sein Same, und seine Brüder, und seine Nachbarn; verlaß deine Waisen, Ich werde lebendig machen, und deine Witwen, auf Mich sollen sie trauen; Edom wird zur Wüste werden, jeder, der an ihr vorbeigeht, wird sich entsetzen und pfeifen über alle ihre Plagen".

Ps.83/5-7: "Sie sagen, nicht soll des Namens Israels mehr gedacht werden, weil sie beratschlagen im Herzen miteinander, über dich schließen einen Bund die Zelte Edoms, und die Jischmaeliter, und Moab, und die Hagariter".

Obadja 1/2-4,6-9,10,18,19,21: "So sprach der Herr Jehovih zu Edom: siehe, klein habe Ich dich gemacht unter den Völkerschaften, verachtet bist du sehr, der Hochmut deines Herzens hat dich betrogen, wohnend in den Klüften des Felsen, auf der Höhe deines Sitzes, der du sprichst in deinem Herzen: wer wird mich herunterstürzen zur Erde; wenn du dich hoch machst wie der Adler, und wenn du zwischen Sternen setzest dein Nest, so will Ich dich von dannen herunterstürzen; wie sind ausgeforscht worden Esau, durchsucht ihre Schlupfwinkel; werde Ich nicht an jenem Tage verderben die Weisen aus Edom, und die Verständigen aus dem Berge Esau, um des Mordes willen, wegen der Gewalttat an deinem Bruder Jakob wird dich Schande bedecken, und du wirst ausgerottet werden auf ewig, werden wird das Haus Jakobs ein Feuer, und das Haus Josephs eine Flamme, und das Haus Esaus zur Stoppel, und sie werden sie anzünden, und sie verzehren, und nichts wird übrigbleiben dem Haus Esau, und es werden erben die Mittägigen den Berg Esaus": Edom und Esau dort für das Böse des natürlichen Menschen, das aus der Selbstliebe entspringt, das alles Wahre verachtet und verwirft, daher seine Verwüstung.

Hes.35/2-5,8-10,12,15: "Sohn des Menschen, setze deine Angesichte wider den Berg Seir, und weissage wider ihn, und sprich zu ihm, so sprach der Herr Jehovih: Ich wider dich Berg Seir, und will ausstrecken Meine Hand wider dich, und will dich machen zur Wüste und Zerstörung, weil du die Feindschaft der Ewigkeit hast, und fließen lässest die Söhne Israels über die Hände des Schwerts, zur Zeit ihres Unfalls, zur Zeit der Missetat des Endes, weil du gesagt hast von den zwei Völkerschaften, und von den zwei Ländern, mein sind sie, und wir wollen sie erben, und Jehovah ist dort; und du wirst erkennen, daß Ich, Jehovah, gehört habe alle deine Schmähungen, die du gesagt hast wider die Berge Israels, wüste soll sein der Berg Seir, und alles Edom ganz": dort ist augenscheinlich klar, daß Edom im entgegengesetzten Sinn diejenigen sind, die geistig Gutes, das die Berge Israels sind, verachten, verwerfen und mit allerlei Schmach belegen.

Hes.36/5: "So sprach der Herr Jehovih: wenn Ich nicht im Feuer Meines Eifers geredet habe über den Rest der Völkerschaften, und über ganz Edom, die Mein Land sich gegeben haben zum Erbe mit der Freude des ganzen Herzens, mit Verachtung der Seele": sich das Land zum Erbe geben, für: die Kirche verwüsten, d.h. das Gute und Wahre, das der Kirche angehört.

Mal.1/1-3: "Wort Jehovahs wider Israel, Ich habe dich geliebt, sprach Jehovah, und ihr saget, worin hast Du uns geliebt, ist nicht Esau der Bruder Jakobs, und Ich liebe Jakob, und hasse Esau, und setze seinen Berg wüste": dort Esau für das Böse des Natürlichen, das nicht zuläßt das geistig Wahre, das ist Israel: Nr. 3305, und die Lehre des Wahren, die Jakob: Nr. 3305, und deswegen verwüstet wird, das ist hassen. Daß hassen nichts anderes ist, wird klar aus demjenigen, was oben über Esau und Edom im guten Sinn aus dem Wort angeführt wurde.

Wenn aber das Wahre sich dem Guten nicht beigesellen läßt, dann wird von Jakob umgekehrt gesagt, wie bei Hos.12/3,4: "Heimzusuchen über Jakob seine Wege, nach seinen Werken wird Er ihm vergelten, im Mutterleib hat er untertreten seinen Bruder".

3323. Vers 31-33: Und Jakob sprach: verkaufe wie heute dein Erstgeburtsrecht mir. Und Esau sprach: siehe, ich gehe hin zu sterben, und wozu das mir, das Erstgeburtsrecht. Und Jakob sprach: schwöre mir wie heute; und er schwur ihm, und verkaufte sein Erstgeburtsrecht dem Jakob.

"Und Jakob sprach" bedeutet die Lehre des Wahren;

"verkaufe wie heute dein Erstgeburtsrecht mir" bedeutet, daß der Zeit nach die Lehre des Wahren scheinbar das Erstere sei.

"und Esau sprach: siehe, ich gehen hin zu sterben" bedeutet, daß er hernach auferstehe;

"und wozu das mir, das Erstgeburtsrecht" bedeutet, daß es alsdann des Vorrangs nicht bedürfe,

"und Jakob sprach" bedeutet die Lehre des Wahren;

"schwöre mir wie heute, und er schwur ihm" bedeutet die Bekräftigung;

"und verkaufte sein Erstgeburtsrecht dem Jakob" bedeutet der Vorrang sei einstweilen eingeräumt worden.

3324. "Und Jakob sprach", 1. Mose 25/31, daß dies die Lehre des Wahren bedeutet, erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, sofern er ist die Lehre des natürlich Wahren, wovon Nr. 3305; oder was das gleiche, diejenigen, die in der Lehre des Wahren sind.

In diesen Versen, bis zum Ende des Kapitels wird vom Vorzugsrecht gehandelt, ob es dem Wahren gehöre oder ob dem Guten, oder was das gleiche, ob der Lehre des Wahren oder ob dem Leben des Guten, oder was ebenfalls gleich, ob dem Glauben, sofern dieser ist das Wahre der Lehre, oder ob der Liebtätigkeit, sofern dies ist das Gute des Lebens.

Wenn der Mensch aus natürlichem Innewerden schließt, meint er, daß der Glaube, sofern er ist das Wahre der Lehre, den Vorrang habe vor der Liebtätigkeit, sofern sie ist das Gute des Lebens, weil er inne wird wie das Wahre, welches ist Sache der Lehre, eingeht, nicht aber wie das Gute, welches ist Sache des Lebens; denn jenes geht auf äußerem, nämlich sinnlichem Weg ein, dieses aber auf inwendigem Weg. Dann auch, weil er nichts anderes wissen kann, als daß das Wahre, weil es lehrt was gut ist, den Vorzug vor dem Guten habe; auch weil die Besserung des Menschen durch das Wahre und auch gemäß dem Wahren geschieht, so sehr, daß der Mensch im Guten vervollkommnet wird in dem Maß, als ihm Wahres verbunden werden kann, folglich das Gute vervollkommnet wird durch das Wahre; und noch mehr, weil der Mensch im Wahren sein kann, und aus ihm denken und reden, und zwar mit scheinbarem Eifer, wenn er auch nicht zugleich im Guten ist; auch aus dem Wahren sein in der Zuversicht der Seligkeit.

Dieses und mehreres andere macht, daß der Mensch, wenn er aus dem sinnlichen und natürlichen Menschen urteilt, vermutet, daß das Wahre, das Sache des Glaubens ist, den Vorrang habe vor dem Guten, das Sache der Liebtätigkeit ist. Aber das alles sind Vernunftschlüsse aus Täuschungen, weil es dem sinnlichen und natürlichen Menschen so erscheint. Das Gute selbst, das Sache des Lebens ist, geht vor; denn das Gute, das Sache des Lebens, ist der eigentliche Boden, in den die Wahrheiten eingesät werden müssen, und wie der Boden, so beschaffen ist die Aufnahme der Samen, d.h. der Glaubenswahrheiten. Zwar können die Wahrheiten vorher im Gedächtnis aufbewahrt werden, wie die Samen im Kasten, oder wie bei den kleinen Vögeln in ihrem Kropf, aber sie werden nicht des Menschen eigen, es sei denn der Boden zubereitet; und wie der Boden, d.h. wie beschaffen das Gute, so beschaffen ist das Wachstum und die Befruchtung jener. Doch sehe man, was hierüber früher oftmals gezeigt wurde, und dies wird angeführt, daß man daraus wisse, was gut und was wahr, und daß der Vorrang dem Guten und nicht dem Wahren gebührt, nämlich:

warum man keine zwischen dem Guten und Wahren unterschiedene Vorstellung habe: Nr. 2507.

Daß das Gute auf einem inwendigen dem Menschen unbekannten Weg einfließe, das Wahre auf einem äußeren, dem Menschen bekannten Weg erworben werde: Nr. 3030, 3098.

Daß die Wahrheiten die Aufnahmegefäße des Guten seien: Nr. 1496, 1832, 1900, 2063, 2261, 2269, 3068, 3318.

Daß das Gute sein Wahres, dem es verbunden werden soll, anerkenne: Nr. 3101, 3102, 3179; und

daß auf das sorgfältigste erforscht und verhütet werde, daß das Falsche nicht verbunden wird dem Guten, und das Wahre nicht dem Bösen: Nr. 3033, 3101, 3102.

Daß das Gute sich das Wahre mache, dem es verbunden werden soll, weil es nichts anders für wahr anerkennt, als was (mit ihm) übereinstimmt: Nr. 3161.

Daß es kein anderes Wahres gebe als das aus dem Guten: Nr. 2434.

Daß das Wahre die Form des Guten sei: Nr. 3049.

Daß das Wahre das Bild des Guten in sich und im Guten das eigentliche Urbild von sich habe, aus dem (es stammt): Nr. 3180.

Daß der Same, der das Wahre ist, im Guten wurzelt, das Sache der Liebtätigkeit ist: Nr. 880.

Daß es durchaus keinen Glauben gebe, als in seinem Leben, das ist in der Liebe und Liebtätigkeit: Nr. 379, 389, 654, 724, 1608, 2343, 2349.

Daß man von der Liebe und Liebtätigkeit aus die Wahrheiten ersehen könne, die den Glaubenslehren angehören, nicht umgekehrt: Nr. 2454.

Daß vom Glauben aus sehen und nicht von der Liebe und Liebtätigkeit aus, heiße, hinter sich sehen und sich rückwärts kehren: Nr. 2454.

Daß das Wahre lebendig werde gemäß dem Guten eines jeden, somit gemäß dem Zustand der Unschuld und Liebtätigkeit beim Menschen: Nr. 1776, 3111.

Daß die Glaubenswahrheiten von anderen nicht aufgenommen werden können, als die im Guten sind: Nr. 2343, 2349.

Daß, die in keiner Liebtätigkeit sind, den Herrn nicht, somit nichts Glaubenswahres anerkennen können; daß, wenn sie bekennen, es etwas Äußeres ist ohne Inneres, oder aus Heuchelei: Nr. 2354.

Daß gar kein Glaube, wo keine Liebtätigkeit: Nr. 654, 1162, 1176, 2429.

Daß Weisheit, Einsicht und Wissenschaft Söhne der Liebtätigkeit seien: Nr. 1226.

Daß die Engel, weil in der Liebe, in der Einsicht und Weisheit seien: Nr. 2500, 2572.

Daß das Engelsleben in Gutem der Liebtätigkeit bestehe, und daß die Engel Gestalten der Liebtätigkeit seien: Nr. 454, 553.

Daß die Liebe zum Herrn die Ähnlichkeit Seiner, und die Liebtätigkeit gegen den Nächsten Sein Bild sei: Nr. 1013,

Daß die Engel alles, was des Glaubens ist, durch die Liebe zum Herrn inne werden: Nr. 202.

Daß nichts lebe als die Liebe und die Neigung: Nr. 1589.

Daß, die gegenseitige Liebe und Liebtätigkeit haben, des Herrn Leben haben: Nr. 1799, 1803.

Daß die Liebe zum Herrn und gegen den Nächsten der Himmel selbst sei. Nr. 1802, 1824, 2057, 2130, 2131.

Daß die Gegenwart des Herrn gemäß dem Zustand der Liebe und Liebtätigkeit sei: Nr. 904.

Daß alle zehn Gebote und alle Stücke des Glaubens in der Liebtätigkeit sind: Nr. 1121, 1798.

Daß die Erkenntnis der Glaubenslehren nichts mache, wenn der Mensch keine Liebtätigkeit habe, denn die Lehren bezielen die Liebtätigkeit als Zweck: Nr. 2049, 2116.

Daß keine Anerkennung des Wahren, somit auch kein Glaube möglich sei, wenn der Mensch nicht im Guten ist: Nr. 27, 2261.

Daß das Heilige des Gottesdienstes sich verhält wie die Beschaffenheit und das Maß des in die Liebtätigkeit eingepflanzten Glaubenswahren: Nr. 2190.

Daß kein Seligwerden durch den Glauben (stattfindet), sondern durch das Leben des Glaubens, das Liebtätigkeit: Nr. 2228, 2261.

Daß das Himmelreich denen zukomme, die den Glauben der Liebtätigkeit haben: Nr. 1608.

Daß im Himmel alle vom Gesichtspunkt der Liebtätigkeit und des Glaubens aus ihr betrachtet werden: Nr. 1258.

Daß man in den Himmel nur Zugang habe durch das Wollen des Guten von Herzen: Nr. 2401.

Daß man selig werde im Glauben, aber nur wenn im Glauben das Gute ist: Nr. 2261, 2442.

Daß der Glaube, der nicht dem Guten des Lebens eingepflanzt ist, im anderen Leben ganz verloren gehe: Nr. 2228.

Würde der Gedankenglaube selig machen, so würden alle in den Himmel eingeführt, weil aber das Leben entgegensteht, so können sie nicht: Nr. 2363.

Diejenigen, die den Grundsatz haben, der Glaube allein mache selig, beflecken die Wahrheiten mit dem Falschen des Grundsatzes: Nr. 2383, 2385.

Daß die Frucht des Glaubens sei das gute Werk, dieses Liebtätigkeit, diese Liebe zum Herrn, diese der Herr: Nr. 1873.

Daß die Früchte des Glaubens Früchte des Guten seien, die Sache der Liebe und Liebtätigkeit sind: Nr. 3146.

Daß das Vertrauen oder die Zuversicht, von der gesagt wird, sie sei der Glaube der selig macht, nur möglich sei bei denen, die im Guten des Lebens sind: Nr. 2982.

Daß das Gute das Leben des Wahren sei: Nr. 1589; wenn gesagt wird, daß die Wahrheit Leben bekommen habe: Nr. 1928.

Daß das Gute vom Herrn in die Wahrheiten jedweder Gattung einfließe, aber sehr viel daran liegt, daß es echte Wahrheiten seien: Nr. 2531.

Daß das Gute und Wahre vom Herrn einfließe in dem Maß, wie das Böse und Falsche entfernt wird: Nr. 2411, 3142, 3147.

Daß das Gute ins Wahre nicht einfließen könne, solange der Mensch im Bösen ist: Nr. 2388.

Daß das Wahre nicht eher wahr sei, als wenn es vom Guten angenommen ist: Nr. 2429.

Daß eine Ehe des Guten und Wahren in allem und jedem sei: Nr. 2173, 2503, 2507.

Daß die Neigung zum Guten Sache des Lebens sei, und daß die Neigung zum Wahren um des Lebens willen: Nr. 2455 E.

Daß das Wahre zum Guten hinstrebe und aus dem Guten hervorgehe: Nr. 2063.

Daß durch den Einfluß die Wahrheiten aus dem natürlichen Menschen hervorgerufen, erhoben und dem Guten im Vernünftigen eingepflanzt werden: Nr. 3085, 3086.

Daß das Wahre, wenn es dem Guten verbunden wird, dem Menschen angeeignet werde: Nr. 3108.

Damit das Wahre dem Guten verbunden werde, muß Einwilligung von seiten des Verstandes und des Willens da sein, wenn vom Willen, dann Verbindung: Nr. 3157, 3158.

Daß das Vernünftige in Ansehung des Wahren durch Erkenntnisse erworben, und daß die Wahrheiten angeeignet werden, wenn sie verbunden werden dem Guten, und daß sie dann Sache des Willens, und um des Lebens willen seien: Nr. 3161.

Daß das Wahre geweiht und verbunden werde dem Guten, nicht auf einmal, sondern durch das ganze Leben hin, und so fort: Nr. 3200.

Daß wie das Licht ohne die Wärme nichts hervorbringt, so das Wahre des Glaubens nichts ohne das Gute der Liebe: Nr. 3146.

Wie beschaffen die Vorstellung des Wahren ohne das Gute, und wie beschaffen sein Licht im anderen Leben: Nr. 2228.

Daß der getrennte Glaube wie das Winterlicht sei, und der Glaube aus der Liebtätigkeit wie das Frühlingslicht: Nr. 2231.

Die das Wahre, das der Glaube des Tuns ist, von der Liebtätigkeit trennen, können kein Gewissen haben: Nr. 1076, 1077.

Die Ursache, warum sie den Glauben von der Liebtätigkeit getrennt und gesagt haben, der Glaube mache selig: Nr. 2231.

Daß, wenn der Mensch wiedergeboren wird, der Herr das Gute in die bei ihm befindlichen Wahrheiten einflöße: Nr. 2183, 2189.

Daß der Mensch nicht wiedergeboren wird durch das Wahre, sondern durch das Gute: Nr. 989, 2146, 2183, 2189, 2697.

Daß, wenn der Mensch wiedergeboren wird, der Herr entgegenkomme, und die bei ihm befindlichen Wahrheiten mit dem Guten der Liebtätigkeit fülle: Nr. 2063.

Daß die im Guten des Lebens sind, und nicht im Wahren des Glaubens, wie die Heiden und Kinder, die Glaubenswahrheiten im anderen Leben aufnehmen und wiedergeboren werden: Nr. 989; von den Heiden: Nr. 932, 1032, 2049, 2284, 2589-2604; von den Kindern: Nr. 2290, 2291, 2292, 2293, 2302, 2303, 2304.

Daß der Mensch wiedergeboren werde durch die Neigung zum Wahren, und daß der Wiedergeborene handle aus der Neigung zum Guten: Nr. 1904.

Daß bei einem, der wiedergeboren werden soll, der Same nicht wurzeln kann außer im Guten: Nr. 880, 989.

Daß das Licht des Wiedergeborenen aus der Liebtätigkeit sei: Nr. 854.

Daß die gleichen Wahrheiten bei dem einen wahr, bei dem anderen weniger wahr, und bei anderen auch falsch seien, und daß dieses sich verhalte nach dem Guten, das dem Leben angehört: Nr. 2439.

Was für ein Unterschied zwischen dem Guten der Kindheit, dem Guten der Unwissenheit, und dem Guten der Einsicht: Nr. 2280.

Die in die Erkenntnisse des Wahren und in den Glauben kommen können, und die nicht können: Nr. 2689.

Daß eine Kirche nicht sei, wenn nicht dem Guten des Lebens die Lehrwahrheiten eingepflanzt sind: Nr. 3310.

Daß die Lehre die Kirche nicht macht, sondern die Liebtätigkeit: Nr. 809, 916, 1798, 1799, 1834, 1844.

Daß die Lehren der Kirche nichts seien, wenn man nicht danach lebt: Nr. 1515.

Daß die Lehre des Glaubens sei Lehre der Liebtätigkeit. Nr. 2571.

Daß die Kirche aus der Liebtätigkeit, nicht aus dem getrennten Glauben sei: Nr. 916.

Daß jeder aus der Liebtätgigkeit wissen könne, ob er das Inwendige des Gottesdienstes habe: Nr. 1102, 1151, 1153.

Daß die Kirche des Herrn im Weltkreis verschieden sei in Ansehung der Wahrheiten, daß sie aber eine sei durch die Liebtätigkeit: Nr. 3267.

Daß die Kirche eine wäre, wenn alle Liebtätigkeit hätten, wenn sie auch in den Gebräuchen und Lehren sich unterscheiden würden: Nr. 809, 1285, 1316, 1798, 1799, 1834, 1844.

Daß aus mehreren eine Kirche würde, wenn die Liebtätigkeit allen die Hauptsache wäre, nicht der Glaube: Nr. 2982.

Daß es zweierlei Lehren gibt: die Lehre der Liebtätigkeit und die Lehre des Glaubens, und daß in den alten Kirchen Lehren der Liebtätigkeit gewesen seien, die heutzutage unter den verlorenen Dingen sind: Nr. 2417.

In der Unwissenheit des Wahren diejenigen seien, die nicht in den Lehren der Liebtätigkeit sind: Nr. 2435.

Und weil sie heutzutage die Hauptsache der Kirche in den Glauben legen, daß sie nicht einmal sehen und auf das achten, was der Herr so oft von der Liebe und Liebtätigkeit geredet hat: Nr. 1017, 2373.

Daß das Gute, das der Liebe zum Herrn und der Liebtätigkeit gegen den Nächsten eigen ist, höher und vorzüglicher sei als das Wahre, das Sache des Glaubens ist, nicht umgekehrt: Nr. 363, 364.

3325. Daß "verkaufe wie heute dein Erstgeburtsrecht mir", 1. Mose 25/31, bedeutet: der Zeit nach sei die Lehre des Wahren scheinbar das erstere, erhellt aus der Bedeutung von verkaufen, das ist sich zueignen; und aus der Bedeutung von "wie heute", sofern es ist der Zeit nach; "heute" bedeutet im inneren Sinn des Wortes das Fortdauernde und Ewige: Nr. 2838, daß jedoch das nicht sein soll, wird gesagt "wie heute", und somit wird auch durch das wie angedeutet, daß es scheinbar sei; und aus der Bedeutung der Erstgeburt, sofern sie ist: das Erste sein, nämlich die Lehre des Wahren, die durch Jakob vorgebildet wird: Nr. 3305.

Unter dem Ersteren oder dem Vorrang, welcher ist die Erstgeburt, wird nicht nur verstanden der Vorrang der Zeit, sondern auch der Vorrang des Grades, was nämlich herrschen soll, das Gute oder das Wahre; denn das Wahre, ehe es verbunden ist dem Guten, ist immer von der Art; oder was das gleiche, die, welche im Wahren sind, daß sie, ehe sie wiedergeboren sind, glauben, das Wahre sei eher und höher denn das Gute, so erscheint es dann auch. Aber wenn das Wahre dem Guten bei ihnen verbunden ist, d.h. wenn sie wiedergeboren sind, dann sehen sie und werden inne, daß das Wahre das Hintere und Untere sei, und dann ist bei ihnen die Herrschaft des Guten über das Wahre, und dies wird bezeichnet durch das, was der Vater Jischak zu Esau sagte: "Siehe, von den Fettigkeiten der Erde wird sein deine Wohnung, und vom Tau des Himmel von oben; und auf deinem Schwert wirst du leben, und deinem Bruder dienen; und es wird sein, wenn du herrschest, wirst du zerreißen sein Joch von deinem Hals herab": 1. Mose 27/39,40.

Aber weil mehrere innerhalb der Kirche sind, die nicht wiedergeboren werden, als die wiedergeboren werden, und die nicht wiedergeboren werden, nach dem Schein schließen, darüber war Streit gewesen und zwar von alten Zeiten über den Vorzug, ob er dem Wahren oder dem Guten gehöre. Bei denen, die nicht wiedergeboren wurden, und auch bei denen, die nicht völlig wiedergeboren wurden, bekam die Meinung die Oberhand, daß das Wahre das Erstere sei, denn sie hatten noch nicht das Innewerden des Guten, und solange jemand kein Innewerden des Guten hat, ist er im Schatten oder in der Unwissenheit hierüber.

Dagegen die wiedergeboren sind, können, weil sie im Guten selbst sind, aus der daraus kommenden Einsicht und Weisheit wahrnehmen, was gut, und daß das Gute vom Herrn ist, und daß es durch den inneren Menschen in den äußeren einfließt, und zwar fortwährend, ganz ohne daß der Mensch es weiß, und daß es sich an den Lehrwahrheiten, die im Gedächtnis, anschließt, folglich daß das Gute an sich das Erstere ist, obwohl es vorher nicht so geschienen hat.

Daher nun der Streit über den Vorrang und höhere Geltung des einen vor dem anderen, der vorgebildet wurde durch Esau und Jakob, dann auch durch Perez und Serah, die Söhne Judas von der Thamar: 1. Mose 38/28-30; nachher auch durch Ephraim und Manasse, die Söhne Josephs: 1. Mose 48/13,14,17-20, und zwar weil die geistige Kirche von solcher Art ist, daß sie durch das Wahre eingeführt werden muß ins Gute, und dann ohne Innewerden des Guten, außer so viel und von der Art in der Neigung zum Wahren verborgen liegt und zu dieser Zeit kann es auch nicht vom Angenehmen der Selbst- und Weltliebe unterschieden werden, das zugleich in jener Neigung ist, und für gut gehalten wird.

Daß aber das Gute ist das Erstgeborene, d.h. das Gute der Liebe zum Herrn und der Liebe gegen den Nächsten, denn kein anderes Gute, als das von daher kommt, ist gut, kann daraus erhellen, daß im Guten Leben ist, nicht aber im Wahren, es sei denn jenes vom Guten, und daß das Gute einfließt in Wahres und macht, daß dieses lebt, wie genugsam ersehen werden kann aus dem, was früher über das Gute und Wahre gezeigt wurde, wovon Nr. 3324; deshalb werden Wiedergeborene genannt alle, die in der Liebe zum Herrn und in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten sind, die auch vorgebildet wurden durch die Erstgeburten in der jüdischen Kirche, das ist: im bezüglichen Sinn verstanden, weil der Herr der Erstgeborene ist und sie die Ähnlichkeiten und Bilder von Ihm.

Daß der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen der Erstgeborene ist, erhellt bei Ps.89/27-30: "Er wird Mich nennen, Mein Vater Du, Mein Gott, und der Fels Meines Heils, auch will Ich zum Erstgeborenen Ihn machen, zum Hohen den Königen der Erde; auf ewig werde Ich Ihm bewahren Meine Barmherzigkeit, und Mein Bund ist beständig Ihm, und will setzen auf ewig Seinen Samen, und Seinen Thron wie die Tage der Zeitläufe": wo vom Herrn;

Und bei Joh.Offenb.1/5: "Von Jesu Christo, Welcher ist der treue Zeuge, der Erstgeborene aus den Sterblichen, und der Fürst der Könige der Erde"; daß auch erfüllet würde das, was in Beziehung auf ihn geschrieben und vorgebildet war, kam Er auch als Erstgeborener in die Welt: Luk.2/7,22,23.

Daß vom Herrn auch diejenigen Erstgeborene heißen, die in der Liebe zu Ihm und in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten sind, weil Ähnlichkeiten und Bilder von Ihm, erhellt bei Joh.Offenb.14/4,5: "Hundertvierundvierzigtausend, erkauft von der Erde Ihm; diese sind es, die mit Weibern nicht befleckt sind, denn sie sind Jungfrauen; diese sind es, die dem Lamm folgen, wohin es geht; diese sind erkauft aus den Menschen, als Erstlinge (Erstgeborene) für Gott und das Lamm; und in ihrem Munde ist kein Betrug gefunden, denn sie sind unbefleckt vor dem Thron Gottes": hundertvierundvierzig oder zwölf mal zwölf, für diejenigen, die im Glauben der Liebtätigkeit sind: Nr. 3272; tausend für unzählige oder für alle solche: Nr. 2575; Jungfrauen für das Gute der Liebe zum Herrn und der Liebtätigkeit gegen den Nächsten: Nr. 2362, 3081, somit die in der Unschuld, was auch bezeichnet wird durch "folgen dem Lamm", denn der Herr wird wegen der Unschuld genannt Lamm, daher heißen sie Erstlinge oder Erstgeborene.

Aus diesem wird klar, daß der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen in der jüdischen Kirche durch die Erstgeburten vorgebildet wurde, und auch diejenigen, die in der Liebe zu Ihm, denn diese sind im Herrn; aber die Erstgeburten haben im Wort eine doppelte vorbildliche Bedeutung, sie bilden den Herrn vor in Ansehung der himmlisch göttlichen Liebe, und in Ansehung der geistig göttlichen Liebe. Die himmlisch göttliche Liebe ist bezüglich auf die himmlische Kirche, oder diejenigen, die zu jener Kirche gehören, die Himmlische genannt werden wegen der Liebe zum Herrn. Die geistig göttliche Liebe des Herrn ist bezüglich auf die geistige Kirche, oder auf diejenigen, die zu jener Kirche gehören, die Geistige heißen von der Liebe zum Nächsten. Die göttliche Liebe des Herrn ist gegen alle; weil sie aber von den Menschen verschieden aufgenommen wird, anders vom himmlischen Menschen und anders vom geistigen Menschen, heißt sie eine bezügliche.

Von den Erstgeburten, die den Herrn in Ansehung der himmlisch göttlichen Liebe vorbildeten, und auch beziehungsweise diejenigen, die zu der himmlischen Kirche gehörten, heißt es so:

2. Mose 22/28-30: "Den Erstgeborenen deiner Söhne sollst du Mir geben, so sollst du tun deinem Rind und deiner Schafherde; sieben Tage soll er mit seiner Mutter sein, am achten sollst du es Mir geben; und Männer der Heiligkeit sollt ihr Mir sein": daß es sieben Tage bei der Mutter sein sollte, war, weil der siebente Tag den himmlischen Menschen bedeutete: Nr. 84-87; und sofern sieben daher das Heilige bedeutet: Nr. 395, 433, 716, 881; daß sie am achten Tag dem Herrn sollten gegeben werden war, weil der achte Tag das Fortwährende vom neuen Anfang an, nämlich das Fortwährende der Liebe bedeutete: Nr. 2044.

3. Mose 27/26,27: "Das Erstgeborene, das als Erstling gegeben wird dem Jehovah im Tier, das soll der Mann nicht heiligen, sei es Rind, oder Schaf, des Jehovah ist es".

4. Mose 18/13,15-18: "Die Erstlinge von allem was im Land, die sie herzubringen werden dem Jehovah, soll dir (dem Aharon) sein, alles was eröffnet den Mutterleib in Ansehung alles Fleisch, das sie darbringen werden dem Jehovah, im Menschen und im Tier, soll dein sein; jedoch sollst du lösen die Erstgeburt des Menschen; und die Erstgeburt des unreinen Tieres sollst du lösen; die Erstgeburt des Rindes oder die Erstgeburt des Schafes, oder die Erstgeburt der Ziege, sollst du nicht lösen, heilig sind sie, ihr Blut sollst du sprengen auf den Altar, und ihr Fett sollst du anzünden, ein Befeuertes zum Geruch der Ruhe für Jehovah".

5. Mose 15/19-22: "Alle Erstgeburt, die geboren werden wird in deiner Rinderherde, und in deiner Schafherde, das Männliche sollst du heiligen Jehovah deinem Gott, du sollst kein Werk tun durch den Erstgeborenen deines Rindes, und du sollst nicht scheren das Erstgeborene deiner Schafherde, wenn daran ist ein Fehl, ein Lahmes oder Blindes, was für ein böser Fehl es ist, das sollst du nicht opfern Jehovah deinem Gott".

Weil die Erstgeburt den Herrn, und diejenigen, die des Herrn sind kraft der Liebe zu Ihm, vorbildete, deswegen wurde der Name Levi anstatt aller Erstgeburt angenommen, und zwar aus dem Grund, weil Levi den Herrn in Ansehung der Liebe vorbildete, auch Levi die Liebe bedeutete, denn Levi heißt Anhänglichkeit und Verbindung, Anhänglichkeit aber und Verbindung ist im inneren Sinn Liebe, worüber, aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, bei 1. Mose 29/34.

Von den Leviten so 4. Mose 3/11-13: "Es redete Jehovah zu Mose, sprechend: Siehe, Ich will nehmen die Leviten aus der Mitte der Söhne Israels anstatt aller Erstgeburt, was eröffnet den Mutterleib, von den Söhnen Israels, und Mein sollen sein die Leviten; denn Mein ist alle Erstgeburt; am Tag, da Ich geschlagen habe alle Erstgeburt in Ägyptenland, geheiligt habe Ich Mir alle Erstgeburt in Israel, vom Menschen bis zum Tier, Mein sollen sie sein.

4. Mose 3/40,41; 8/14,16-18: "Es sprach Jehovah zu Mose, zähle alle männliche Erstgeburt bei den Söhnen Israels, vom Sohne des Monats und darüber, und hebe die Zahl ihrer Namen, und nehmen sollst du die Leviten für Mich, Ich Jehovah, anstatt aller Erstgeburt in den Söhnen Israels, und das Tier der Leviten anstatt aller Erstgeburt im Tier der Söhne Israels";

und daß die Leviten dem Aharon gegeben wurden, 4. Mose 8/19; weil Aharon den Herrn in Ansehung des Priestertums, d.h. in Ansehung der göttlichen Liebe vorbildete; daß das Priestertum die göttliche Liebe des Herrn vorgebildet habe, sehe man Nr. 1728, 2015 E.

Von den Erstgeborenen aber, die den Herrn in Ansehung der geistig göttlichen Liebe vorbildeten, und auch diejenigen beziehungsweise, die zur geistigen Kirche gehören, heißt es so bei

Jerem.31/9: "Im Weinen werden sie kommen und in Gebeten werde ich sie herzubringen, sie liegen zu Wasserquellen, im Wege des Geraden, nicht werden sie darauf straucheln, und Ich werde dem Israel zum Vater sein, und Ephraim, der ist Mein Erstgeborener": dort von der neuen geistigen Kirche, Israel für das geistig Gute, Ephraim für das geistig Wahre, welcher der Erstgeborene heißt, weil von der zu pflanzenden Kirche gehandelt wird, in der das Verständige, das dem Wahren angehört, scheinbar das Erstgeborene ist, denn Ephraim trat an die Stelle Rubens, und wurde der Erstgeborene: 1. Mose 48/5,20; 1.Chron.5/1 und zwar, weil durch Joseph, dessen Söhne Ephraim und Manasse waren, der Herr in Ansehung der göttlich geistigen Liebe vorgebildet wurde.

Daß aber Israel wesentlich ist der Erstgeborene, d.h. das geistig Gute, erhellt 2. Mose 4/22,23: "Jehovah sprach zu Mose: sagen sollst du zu Pharao, so sprach Jehovah, Mein erstgeborener Sohn ist Israel, und Ich sage zu dir, laß Meinen Sohn, daß er Mir diene, und weigerst du dich ihn zu lassen, siehe, so töte Ich deinen erstgeborenen Sohn": wo Israel im höchsten Sinn ist der Herr in Ansehung der göttlich geistigen Liebe, im bezüglichen Sinn aber diejenigen, die in der geistigen Liebe sind, d.h. die in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten.

In der geistigen Kirche ist im Anfang oder wenn sie gepflanzt werden soll, die Lehre des Wahren bei der äußeren Kirche das Erstgeborene, und das Lehrwahre bei der inneren, oder was das gleiche ist, die Lehre des Glaubens bei der äußeren und der Glaube selbst bei der inneren. Dagegen wenn die Kirche gepflanzt ist, oder bei denen sie wirklich ist, ist das Gute der Liebtätigkeit bei der äußeren das Erstgeborene, und die Liebtätigkeit selbst bei der inneren. Wenn aber die Kirche sich nicht pflanzen läßt, was der Fall ist, wenn der Mensch der Kirche nicht mehr wiedergeboren werden kann, tritt sie allmählich von der Liebtätigkeit zurück, und lenkt zum Glauben ab, und bemüht sich nicht mehr für das Leben, sondern für die Lehre, und wenn das geschieht, wirft sie sich in Verschattungen, und versinkt in Falsches und Böses, und wird so zunichte, und verlöscht von selber. Dies wurde vorgebildet durch Kain, sofern er seinen Bruder Habel tötete. Daß Kain der von der Liebtätigkeit getrennte Glaube ist, und Habel die Liebtätigkeit, die er auslöschte, sehe man Nr. 340, 342, 357, 362, hernach durch Cham und seinen Sohn Kanaan, sofern er seinen Vater Noach verspottete, Nr. 1062, 1063, 1076, 1140, 1141, 1162, 1179; hernach durch Ruben, den Erstgeborenen Jakobs, sofern er das Lager seines Vaters befleckte: 1. Mose 35/22; und zuletzt durch Pharao und die Ägypter, sofern sie die Söhne Israels mißhandelten.

Daß alle diese verflucht sind, erhellt aus dem Worte:

daß Kain: "Jehovah sprach: was hast du getan, die Stimme des Blutes deines Bruders, das da schreit zu Mir aus dem Boden; und nun verflucht bist du vom Boden, der aufgetan hat seinen Mund, empfangend das Blut deines Bruders aus deiner Hand: 1. Mose 4/10,11;

daß Cham und Kanaan: "Es sah Cham, der Vater Kanaans, die Blöße seines Vaters, und zeigte es seinen zwei Brüdern an, und Noach erwachte von seinem Wein, und sprach: verflucht ist Kanaan, der Knecht der Knechte wird er sein für seine Brüder": 1. Mose 9/22,24;

und daß Ruben: "Ruben mein Erstgeborener, du meine Macht und der Anfang meiner Kraft, vorzüglich an Ehre, und vorzüglich an Stärke, leicht wie Wasser, du sollst nicht vorzüglich sein, weil du bestiegen hast die Lager deines Vaters, da hast du befleckt meine Lagerstatt, er ist hinaufgestiegen": 1. Mose 49/3,4; darum wurde er der Erstgeburt beraubt: 1.Chron.5/1.

Daß das gleiche durch Pharao und die Ägypter vorgebildet wurde, und daß deswegen ihre Erstgeborenen und Erstgeburten getötet wurden, erhellt aus deren vorbildlichen Bedeutung, sofern sie sind Wißtümliches: Nr. 1164, 1165, 1186. Wenn der Mensch durch dieses in die Geheimnisse des Glaubens eindringt, und nichts weiter glaubt, als was er sinnlich und wissenschaftlich begreifen kann, dann verkehrt und verlöscht er das, was der Glaubenslehre, und am meisten was der Liebtätigkeit angehört. Dies ist es, was im inneren Sinn vorgebildet wird dadurch, daß die Erstgeborenen und Erstgeburten Ägyptens getötet wurden, worüber

2. Mose 12/12: "Ich werde hingehen durch Ägyptenland in dieser Nacht, und schlagen alle Erstgeburt in Ägyptenland, vom Menschen bis zum Tier, und an allen Göttern Ägyptens werde Ich Gerichte tun, Ich Jehovah, und es soll Blut zum Zeichen sein auf euren Häusern, wo ihr, und wenn Ich sehe das Blut, werde Ich hingehen an euch vorüber, und es wird an euch keine Plage sein dem Verderber, indem er Ägyptenland schlägt": die Erstgeburt Ägyptens ist die Glaubens- und Liebtätigkeitslehre, die durch Wißtümliches verkehrt wird. Die Götter Ägyptens, an denen Gerichte geschehen sollten, sind Falsches. Daß keine Plage vom Verderben, wo Blut war auf den Häusern, heißt im höchsten Sinn, wo der Herr in Ansehung der geistig göttlichen Liebe, im bezüglichen Sinn wo geistige Liebe, d.h. Liebtätigkeit gegen den Nächsten: Nr. 1001.

Weiter von Pharao und den Ägyptern so 2. Mose 11/4-7: "Mose sprach, so sprach Jehovah, wie die Mitte der Nacht, Ich werde ausgehen in die Mitte Ägyptens, und sterben wird alle Erstgeburt in Ägyptenland, vom Erstgeborenen Pharaos, der sitzen wird auf seinem Thron, bis zum Erstgeborenen der Magd, die hinter den Mühlen, und alle Erstgeburt des Tieres; und bei allen Söhnen Israels wird kein Hund bewegen seine Zunge vom Mann bis zum Tier".

2. Mose 12/29: "Es geschah mitten in der Nacht, und Jehovah schlug alle Erstgeburt in Ägyptenland, vom Erstgeborenen Pharaos, der sitzen wird auf seinem Thron, bis zum Erstgeborenen des Gefangenen, der im Haus der Grube, und alle Erstgeburt des Tieres": daß dies in der Mitternacht geschah, war deswegen, weil Nacht den letzten Zustand der Kirche bedeutet, wenn kein Glaube mehr, weil keine Liebtätigkeit: Nr. 221, 709, 1712, 2353.

Ps.78/51: "Er schlug alle Erstgeburt in Ägypten, den Anfang der Kräfte in den Zelten Chams".

Ps.105/23,36: "Dann kam Israel gen Ägypten und Jakob ward Fremdling im Lande Chams, Gott schlug alle Erstgeburt in ihrem Lande, den Anfang aller ihrer Kräfte": Zelte Chams werden genannt die Gottesdienste der Ägypter aus Grundsätzen des Falschen, die entsprangen aus dem vom Guten getrennten Wahren, oder was das gleiche, aus dem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben. Daß Zelte Gottesdienste sind, sehe man Nr. 414, 1102, 1566, 2145, 2152, 3312; und daß Cham der von der Liebtätigkeit getrennte Glaube sei: Nr. 1062, 1063, 1076, 1140, 1141, 1162, 1179.

Hierdurch wird auch bestätigt, daß die Erstgeburten Ägyptens, sofern sie getötet wurden, nichts anderes bezeichnet haben; und weil alle Erstgeburt getötet wurde, so wurde, auf daß dennoch die Erstgeburt den Herrn in Ansehung der geistig göttlichen Liebe und zugleich diejenigen, die in derselben Liebe sind, vorbilden möchte, befohlen, daß, sobald sie auszögen, alle Erstgeburt geheiligt werden sollte, wovon

2. Mose 13/2,12-15; 34/19,20; 4. Mose 33/3,4: "Es redete Jehovah zu Mose, sprechend: heilige Mir alle Erstgeburt, was eröffnet allen Mutterleib, in den Söhnen Israels; im Menschen und im Tier, Mein sollen sie sein; übergehen sollst du lassen alles, was eröffnet den Mutterleib auf Jehovah, und alles, was eröffnet die Leibesfrucht des Tieres, die dein sind, männliche, auf Jehovah. Und alles, was eröffnet den Esel, sollst du lösen mit einem Schaf; wenn du es nicht lösest, sollst du ihm den Hals brechen; und allen Erstgeborenen in deinen Söhnen sollst du lösen. Und es wird geschehen, daß dich fraget dein Sohn morgen, sprechend: was ist das? und du sollst zu ihm sagen: in starker Hand hat uns Jehovah ausgeführt aus Ägypten, aus dem Haus der Knechte, und es war, daß Pharao sich verstockte uns fort zu lassen, und Jehovah tötete alle Erstgeborenen in Ägyptenland, vom Erstgeborenen des Menschen bis zur Erstgeburt des Tieres; deswegen opfere ich dem Jehovah alles, was eröffnet den Mutterleib, männliche, und alle Erstgeborenen meiner Söhne löse ich".

Aus diesem kann nun erhellen, was durch das Erstgeburtsrecht im geistigen Sinn bezeichnet wird.

3326. Daß "Und Esau sprach: siehe, ich gehe hin zu sterben", 1. Mose 25/32, bedeutet: er werde hernach auferstehen, erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Esaus, sofern er ist das Gute des Natürlichen, wovon Nr. 3302, 3322; und aus der Bedeutung von sterben, sofern es ist das Letzte des Zustandes, wenn etwas zu sein aufhört, wovon Nr. 2908, 2912, 2917, 2923. Und weil das Ende des vorigen Zustandes der Anfang des folgenden ist, so wird hier durch "hingehen zu sterben" bezeichnet: hernach auferstehen, das gleiche, was durch "begraben werden". Daß begraben werden ist auferstehen, sehe man Nr. 2916, 2917, 3256.

Daß er hernach auferstehen werde, heißt, das Gute werde den Vorrang oder die Herrschaft erlangen über das Wahre, nachdem das Wahre der Zeit nach den Vorrang scheinbar gehabt habe, wovon oben.

3327. "Und wozu das mir, das Erstgeburtsrecht", 1. Mose 25/32, daß dies bedeutet, dann bedürfe es keines Vorrangs, kann erhellen ohne Erklärung.

3328. "Und Jakob sprach", 1. Mose 25/33, daß dies die Lehre des Wahren bedeutet, erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, sofern er ist die Lehre des Wahren, wie Nr. 3324.

3329. "Schwöre mir wie heute, und er schwur ihm", 1. Mose 25/33, daß dies die Bekräftigung bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von schwören, das ist bekräftigen, wovon Nr. 2842; und weil es (nur) eine Bekräftigung in betreff der Zeit war, wird nicht gesagt heute, sondern wie heute, man sehe Nr. 3325 Anfg.

3330. "Und verkaufte sein Erstgeburtsrecht dem Jakob", 1. Mose 25/33, daß dies bedeutet, der Vorrang sei einstweilen eingeräumt worden, nämlich der Lehre des Wahren, die ist Jakob, erhellt aus der Bedeutung des Erstgeburtsrechts, sofern es ist der Vorrang, wovon Nr. 3325. Daß dieser einstweilen eingeräumt worden sei, wird klar aus demjenigen, was Nr. 3324, 3325 gesagt und gezeigt wurde.

Daß beim geistigen Menschen anfänglich das Wahre herrscht, davon ist vornehmlich die Ursache, weil in seinem ersten Zustand Angenehmes der Selbst- und Weltliebe, das er für gut hält, dasjenige ist, was sich an sein Wahres anschließt und größtenteils die Neigung zum Wahren bei ihm macht. Denn er denkt alsdann, daß die Wahrheiten ihm verhelfen können entweder zu Ehren, oder zum Erwerb, oder zum Ansehen in der Welt, oder auch zum Verdienst im anderen Leben. Dieses alles erregt jene Neigung zum Wahren bei ihm, und feuert sie auch an, welches jedoch nicht gut ist, sondern böse. Aber dennoch läßt der Herr zu, daß solches in jener ersten Zeit ihn treibt, weil er sonst nicht wiedergeboren werden könnte; die Einsicht und Weisheit kommt mit der Zeit. Einstweilen wird er durch jenes eingeleitet ins Gute, d.h. in die Liebtätigkeit, und wenn er in dieser ist, dann erst wird er inne was gut, und handelt aus dem Guten, und dann urteilt und schließt er über Wahres aus jenem Guten, und was mit jenem Guten nicht übereinstimmt, nennt er falsch und verwirft es. So herrscht er über Wahres, wie ein Herr über sein Gesinde.

3331. Vers 34: Und Jakob gab dem Esau Brot und den Linsenbrei, und er aß und trank, und stand auf, und ging; und es verachtete Esau das Erstgeburtsrecht.

"Und Jakob gab dem Esau Brot und den Linsenbrei" bedeutet das Gute des Lebens sei begabt worden mit dem Guten des Wahren und mit dem Guten der Lehren;

"und er aß und trank" bedeutet die Aneignung;

"und stand auf" bedeutet die Erhebung von da;

"und ging" bedeutet das Leben;

"und es verachtete Esau das Erstgeburtsrecht" bedeutet, daß das Gute des Lebens einstweilen den Vorrang für nichts geachtet habe.

3332. "Und Jakob gab dem Esau Brot und den Linsenbrei", 1. Mose 25/34, daß dies bedeutet das Gute des Lebens sei begabt worden mit dem Guten des Wahren und mit dem Guten der Lehren, erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Esaus, sofern er ist das Gute des Lebens, wovon Nr. 3300, 3322; aus der Bedeutung des Brotes, sofern es ist das Gute der Liebe im allgemeinen, sowohl das himmlische als das geistige, wovon Nr. 276, 680, 2165, 2177, somit auch das Gute des Wahren, denn dieses ist das geistig Gute; und aus der Bedeutung des Linsenbreis, sofern er ist das Gute der Lehren, denn Brei oder Gemüse bedeutet einen Zusammentrag von Lehren: Nr. 3316, die Linsen aber das Gute derselben; daß Jakob jenes dem Esau gab, bedeutet im inneren Sinn, daß jenes Gute (bewirkt) sei durch die Lehre des Wahren, die durch Jakob vorgebildet wird: Nr. 3305.

In diesem letzten Vers wird durch diese Worte, und durch das was folgt, beschrieben das Fortschreiten in betreff des Wahren und Guten, wie es sich verhält beim geistigen Menschen, wenn er wiedergeboren wird, daß er nämlich: zuerst die Lehren des Wahren erlernt, hernach daß er von ihnen angeregt wird, welches ist das Gute der Lehren; weiter daß er durch den Einblick in die Lehren von den Wahrheiten in ihnen angeregt wird, das ist das Gute des Wahren; endlich daß er danach leben will, das ist das Gute des Lebens.

So schreitet der geistige Mensch, wenn er wiedergeboren wird, von der Lehre des Wahren zum Guten des Lebens. Wenn er aber im Guten des Lebens ist, dann wird die Ordnung umgekehrt, und aus jenem Guten blickt er auf das Gute des Wahren, von diesem auf das Gute der Lehren, und von diesem auf die Lehren des Wahren.

Hieraus kann man wissen, wie der Mensch aus einem sinnlichen Menschen ein geistiger wird, und wie beschaffen der Mensch ist, wenn er geistig geworden.

Daß jene Arten des Guten, nämlich das Gute des Lebens, das Gute des Wahren, und das Gute der Lehren, voneinander unterschieden sind, kann denen einleuchten, die es erwägen. Das Gute des Lebens ist es, das hervorkommt aus dem Willen, das Gute des Wahren, das aus dem Verstand, aber das Gute der Lehren aus dem Wissen. Die Lehre ist es, in dem jene (beisammen) sind.

Daß die Linsen das Gute der Lehren bedeuten, erhellt daraus, daß Weizen, Gerste, Bohnen, Linsen, Hirsen, Spelt solches ist, was Brot bedeutet, aber mit Unterschied im besonderen. Daß Brot im allgemeinen das Gute ist, wird aus demjenigen, was Nr. 276, 680, 2165, 2177 gesagt und gezeigt wurde, klar, somit werden die Arten des Guten durch jenes, was genannt wurde, bezeichnet, die edleren Arten des Guten durch Weizen und Gerste, aber die weniger edlen durch Bohnen und Linsen, wie auch etwas klar wird aus Folgendem bei

Hes.4/9,12,13:"Du nimm dir Weizen und Gerste, und Bohnen und Linsen, und Hirse und Spelt, und tue es in ein Gefäß, und mach es dir zu Brot".

3333. "Und er aß und trank", 1. Mose 25/34, daß dies die Aneignung bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von essen, das ist die Aneignung des Guten, wovon Nr. 2187, 2343, 3168; und aus der Bedeutung von trinken, das ist die Aneignung des Wahren, wovon Nr. 3069, 3089, 3168.

3334. "Und stand auf", 1. Mose 25/34, daß dies die Erhebung von da bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von aufstehen, sofern es, wo es genannt wird, eine Erhebung in sich schließt, wovon Nr. 2401, 2785, 2912, 2927; und sofern vom Menschen gesagt wird, er erhebe sich, wenn er im Geistigen und Himmlischen, d.h. im Wahren, das Sache des Glaubens, und im Guten, das Sache der Liebe und Liebtätigkeit ist: Nr. 3171, vervollkommnet wird.

3335. "Und ging", 1. Mose 25/34, daß dies bedeutet Leben, erhellt aus der Bedeutung von gehen, das ist fortschreiten in das, was dem Guten angehört, d.h. in das, was dem Leben angehört, denn alles Gute ist Sache des Lebens; fast das gleiche, was durch reisen, wandern und fortschreiten (bezeichnet wird), wovon Nr. 1293, 1457.

3336. "Und es verachtete Esau das Erstgeburtsrecht", 1. Mose 25/34, daß dies bedeutet, das Gute des Lebens habe einstweilen den Vorrang für nichts geachtet, erhellt aus der Bedeutung von verachten, sofern es ist für nichts achten; aus der vorbildlichen Bedeutung Esaus, sofern er ist das Gute des Lebens, wovon Nr. 3300, 3322; und aus der Bedeutung des Erstgeburtsrechts, sofern es ist der Vorrang, wovon Nr. 3325; daß es ist einstweilen oder der Zeit nach, sehe man Nr. 3324, 3325, 3330.

Hieraus wird klar, daß durch "Esau verachtete das Erstgeburtsrecht" bezeichnet wird: das Gute des Lebens habe den Vorrang einstweilen für nichts geachtet.

Damit man das in diesem Kapitel von Esau und Jakob Gesagte begreife, was es im inneren Sinn bedeutet, muß man den Gedanken vom Historischen ganz entfernen, somit von den Personen Esaus und Jakobs, und an deren Stelle das setzen, was sie vorbilden, nämlich das Gute des Natürlichen und das Wahre desselben, oder was das gleiche, den geistigen Menschen, der durch das Wahre und Gute wiedergeboren wird, denn die Namen bedeuten im inneren Sinn nichts anderes als Sachen. Wenn das Gute des Natürlichen und das Wahre desselben, anstatt Esaus und Jakobs begriffen wird, dann wird klar, wie es sich mit der Wiedergeburt des Menschen durchs Wahre und Gute verhält, daß nämlich anfänglich das Wahre bei ihm scheinbar den Vorrang und auch die Oberhoheit hat, obwohl das Gute an sich das Erstere und Höhere ist.

Damit es noch deutlicher erhelle, wie es sich mit jenem Vorrang und Oberhoheit verhält, soll es mit wenigem noch gesagt werden.

Es kann bekannt sein, daß gar nichts in das Gedächtnis des Menschen eingehen und dort bleiben kann, wenn es nicht eine Neigung oder Liebe ist, die es einführt. Wäre keine Neigung, oder was das gleiche, wäre keine Liebe da, so würde keinerlei Wahrnehmung sein. Jene Neigung oder Liebe ist es, mit der die Sache, die eingeht, sich verknüpft, und ist sie verknüpft, so bleibt sie. Wie daraus erhellen kann, daß wann die gleiche Neigung oder Liebe wiederkehrt, jene Sache wieder eintritt, und sich mit mehrerem gegenwärtig darstellt, was aus gleicher Neigung oder Liebe früher eingegangen ist, und zwar in einer Reihenfolge. Daher das Denken und aus dem Denken die Rede des Menschen. Ebenso wird, wenn die Sache wiederkehrt, mag dies geschehen aus Gegenständen der Sinne, oder aus Gegenständen des Denkens, oder aus der Rede eines anderen, auch die Neigung, mit der die Sache eingegangen war, wieder hervorgebracht; dies lehrt die Erfahrung, und jeder kann davon überzeugt werden, wenn er sich darüber besinnt.

Die Lehren des Wahren gehen auch ebenso ins Gedächtnis ein, und was dieselben in den ersten Zeiten hineinbringt, sind die Neigungen verschiedener Liebestriebe, wie Nr. 3330 gesagt wurde. Die echte Neigung, welche die zum Guten der Liebtätigkeit ist, wird alsdann nicht wahrgenommen, sie ist aber dennoch da, und inwieweit jene da sein kann, wird sie den Lehren des Wahren vom Herrn beigesellt, und insoweit bleiben sie auch beigesellt.

Wenn nun die Zeit kommt, daß der Mensch wiedergeboren werden kann, dann haucht der Herr die Neigung zum Guten ein, und durch dieselbe weckt Er die Sachen auf, die jener Neigung von Ihm beigesellt wurden, und diese Sachen werden im Wort Überreste genannt, und durch jene, nämlich die Neigung zum Guten, entfernt Er alsdann allmählich die Neigungen anderer Liebestriebe, folglich auch die Sachen, die mit ihnen verknüpft waren, und so fängt die Neigung zum Guten, oder was das gleiche, das Gute des Lebens, an zu herrschen. Es hat auch früher die Herrschaft gehabt, aber das konnte dem Menschen nicht zum Bewußtsein kommen, denn je mehr der Mensch in der Selbst- und Weltliebe ist, um so weniger erscheint das Gute, das der echten Liebe angehört.

Hieraus kann nun erhellen, was durch dasjenige, was über Esau und Jakob historisch berichtet ist, im inneren Sinn bezeichnet wird.

 

Nr. 3337 - 3352 abgedruckt in Band


 << zurück weiter >>