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Des ersten Buches Mose

26. Kapitel

3353. Der größte Teil der Menschen glaubt, daß alles, was in der sichtbaren Welt ist, untergehen werde, wenn das Jüngste Gericht kommt, daß nämlich die Erde verbrennen, die Sonne und der Mond zerstäuben, und die Gestirne verschwinden werden; und daß ein neuer Himmel und eine neue Erde nachher erstehen werden. Eine solche Meinung faßten sie aus den prophetischen Offenbarungen, in denen solches erwähnt wird.

Daß sich aber die Sache anders verhält, kann erhellen aus demjenigen, was über das Jüngste Gericht, Nr. 900, 931, 1850, 2117-2133 gezeigt wurde. Daraus wird klar, daß das Jüngste Gericht nichts anderes ist als das Ende der Kirche bei der einen Völkerschaft und deren Anfang bei einer anderen. Dieser Anfang und dieses Ende ist dann vorhanden, wann keine Anerkennung des Herrn oder was das gleiche, wann kein Glaube mehr ist.

Keine Anerkennung oder kein Glaube ist, wenn keine Liebtätigkeit, denn Glaube ist nirgends möglich, als bei denen, die in der Liebtätigkeit sind. Daß alsdann der Kirche Ende ist und deren Versetzung zu anderen, wird augenscheinlich klar aus alledem, was der Herr selbst von dem Jüngsten Tag oder von der Vollendung des Zeitlaufs gelehrt und vorher gesagt hat bei den Evangelisten, nämlich Matth. Kapitel 24; Mark. Kapitel 13 und Luk. Kapitel 21; weil aber jenes ohne den Schlüssel, welcher der innere Sinn ist, von niemand begriffen werden kann, so darf das, was dort vorkommt, abwechslungsweise aufgeschlossen werden.

Hier nun zuerst das Folgende, was bei Matth.24/3-8:

"Es traten die Jünger zu Jesu, sprechend: sage uns, wann wird jenes geschehen, und welches ist das Zeichen deiner Zukunft und der Vollendung des Zeitlaufs, und antwortend sprach Jesus zu ihnen: sehet zu, daß niemand euch verführe; denn viele werden kommen in Meinem Namen, sagend, ich bin der Christus, und werden viele verführen; hören werdet ihr aber Kriege, und Gerüchte von Kriegen; sehet zu, daß ihr nicht verwirrt werdet; denn es muß alles geschehen; aber das Ende ist noch nicht da, denn es wird erregt werden Völkerschaft gegen Völkerschaft, und Königreich gegen Königreich; und es werden sein Hungersnöte und Seuchen und Erdbeben. Alles dies aber der Anfang der Schmerzen".

Diejenigen, die im Buchstabensinne bleiben, können nicht wissen, ob dieses und das Folgende in diesem Kapitel gesagt ist von der Zerstörung Jerusalems und der Zerstreuung der jüdischen Nation, oder vom Ende der Tage, welches das Jüngste Gericht genannt wird. Hingegen die im inneren Sinne sind, sehen klar, daß hier vom Ende der Kirche gehandelt wird, und dieses Ende ist es, was hier und anderwärts genannt wird die Zukunft des Herrn, und die Vollendung des Zeitlaufs. Und weil dieses Ende verstanden wird, so kann man wissen, daß dies alles solches bedeutet, was sich auf die Kirche bezieht. Was es aber bedeutet, kann aus dem einzelnen im inneren Sinn erhellen, als:

"Viele werden kommen in Meinem Namen, sagend, ich bin der Christus, und werden viele verführen": da bedeutet Namen nicht Namen, und Christus nicht Christus, sondern der Name bedeutet dasjenige, wodurch der Herr verehrt wird: Nr. 2724, 3006; und der Christus das Wahre selbst: Nr. 3009, 3010. Somit daß solche kommen werden, die sagen, das gehöre zum Glauben, oder das sei wahr, da es doch weder zum Glauben gehört, noch wahr ist, sondern falsch.

"Sie werden hören Kriege und Gerüchte von Kriegen" heißt, es werden Händel und Streitigkeiten über Wahrheiten entstehen, das sind Kriege im geistigen Sinn;

"es wird erregt werden Völkerschaft gegen Völkerschaft, und Königreich gegen Königreich" bedeutet, es werde das Böse kämpfen mit dem Bösen, und das Falsche mit dem Falschen; daß Völkerschaft das Gute ist, aber im entgegengesetzten Sinn das Böse, sehe man Nr. 1259, 1260, 1416, 1849, und daß Königreich das Wahre ist, aber im entgegengesetzten Sinn das Falsche: Nr. 1672, 2547.

"Und es werden sein Hungersnöte und Seuchen, und Erdbeben an verschiedenen Orten" heißt, keine Erkenntnisse des Guten und Wahren mehr, und so sei der Zustand der Kirche verändert worden, das ist Erdbeben.

3354. Aus diesem wird klar, was unter jenen Worten des Herrn verstanden wird, nämlich der erste Zustand der Verkehrung der Kirche, welcher ist, wann man anfängt, nicht mehr zu wissen, was gut und was wahr ist, sondern darüber miteinander streitet, wovon die Folge Falschheiten sind.

Weil dies der erste Zustand ist, wird gesagt: "das Ende sei noch nicht da, und das sei der Anfang der Schmerzen", und wird jener Zustand genannt "Erdbeben an verschiedenen Orten", das im inneren Sinn bedeutet die Veränderung des Zustandes der Kirche teilweise oder erstmals.

Daß es zu den Jüngern gesagt wurde, bedeutet, zu allen, die zur Kirche gehören, denn die zwölf Jünger bildeten diese vor: Nr. 2089, 2129, 2130. Daher wird gesagt: "sehet zu, daß euch niemand verführe"; sodann "ihr werdet hören Kriege und Gerüchte von Kriegen, sehet zu, daß ihr nicht verwirrt werdet".

3355. Daß "Erdbeben" im inneren Sinn die Veränderung des Zustandes der Kirche ist, erhellt aus der Bedeutung der Erde, welche die Kirche ist, wovon Nr. 566, 662, 1066, 1067, 1262, 1733, 1850, 2117, 2118, 2928; und aus der Bedeutung des Lebens (motus), das die Veränderung des Zustandes ist, hier in betreff dessen, was Sache der Kirche ist, nämlich in betreff des Guten und Wahren; und es wird auch klar aus folgenden Stellen im Wort, als bei

Jes.24/18-20: "Es wird geschehen, der Fliehende vor der Stimme des Schreckens wird fallen in die Grube, und der Aufsteigende aus der Mitte der Grube wird gefangen werden im Strick, weil die Schleusen von der Höhe geöffnet sind, und erschüttert sind die Gründe der Erde, gebrochen, ja gebrochen ist die Erde, bewegt, ja bewegt ist die Erde, es wankt, ja es wankt die Erde wie ein Betrunkener, sie schwankt wie eine Nachthütte, und schwer ob ihr ihre Übertretung, und sie wird fallen und nicht hinzutun, wieder aufzustehen; und es wird geschehen, an jenem Tage wird heimsuchen Jehovah ob dem Heer der Höhe in der Höhe, und ob den Königen des Bodens auf dem Boden": daß dort die Erde ist die Kirche, ist augenscheinlich klar, denn es ist von der Kirche die Rede, deren Grundlagen erschüttert heißen, und sie selber, gebrochen bewegt, wankend und schwankend, wenn das Gute und Wahre nicht mehr erkannt wird. Könige des Bodens sind Wahrheiten, hier Falsches, über das Heimsuchung gehalten werden wird. Daß Könige Wahres sind, und im entgegengesetzten Sinn Falsches, sehe man Nr. 1672, 2015; und daß Boden das gleiche ist wie die Erde, nämlich die Kirche, aber mit einem Unterschied: Nr. 566, 1068.

Jes.13/12,13: "Teurer will ich den Menschen machen als reines Gold, und den Menschen als Gold von Ophir; darum will ich bewegen den Himmel, und beben soll die Erde aus ihrem Ort, im Grimm Jehovahs Zebaoth, und am Tag der Entbrennung Seines Zorns": wo vom Tage des Gerichts. Erde auch hier offenbar für die Kirche, von der gesagt wird, daß sie sich bewege von ihrem Ort, wenn sie in ihrem Zustand verändert wird. Daß Ort Zustand ist, sehe man Nr. 1273, 1274, 1275, 1377, 2625, 2837.

Jes.14/16,17: "Ist das der Mann, der bewegt die Erde, bewegt die Königreiche, der setzet den Weltkreis in Wüste und seine Städte zerstört?": wo von Luzifer. Erde für Kirche, und es wird gesagt, daß er diese bewege, wenn er alles ihr Gehörige in Anspruch nimmt; daß Königreiche die der Kirche angehörenden Wahrheiten sind, sehe man Nr. 1672, 2547.

Hes.38/18-20: "Es wird geschehen an jenem Tage, es kommt Gog über das Land Israels; es wird aufsteigen meine Entbrennung in meinem Zorn, und in meinem Eifer, im Feuer meines Grimms werde ich reden, wenn nicht an jenem Tage sein wird ein großes Erdbeben auf dem Boden Israels": Gog für den äußeren Gottesdienst, der getrennt ist vom inneren, und so götzendienerisch geworden: Nr. 1151. Land und Boden Israels für die geistige Kirche; Erdbeben für Veränderung ihres Zustandes.

Joel 2/10: "Vor Ihm bebte die Erde, zitterten die Himmel, Sonne und Mond wurden schwarz, und die Sterne zogen an sich ihren Glanz": wo ebenfalls vom Tag des Letzten Gerichts, die Erde bebte für den veränderten Zustand der Kirche, Sonne und Mond für das Gute der Liebe und das Wahre desselben: Nr. 1529, 1530, 2441, 2495; sie heißen geschwärzt, wenn Gutes und Wahres nicht mehr anerkannt wird; Sterne für Erkenntnisse des Guten und Wahren: Nr. 2495, 2849.

Ps.18/(7),8: "Es ward erschüttert, und es bebte die Erde, und die Gründe der Berge zitterten, und wurden erschüttert, weil es Ihm entbrannte": es ward erschüttert, und es bebte die Erde für den verkehrt gewordenen Zustand der Kirche.

Joh.Offenb.6/12,13: "Ferner sah ich, als er das sechste Siegel öffnete, siehe, da ward ein großes Erdbeben, und die Sonne ward schwarz wie ein härener Sack, und der Mond ward ganz wie Blut, und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde": Erdbeben, Sonne, Mond und Sterne bedeuten dort das gleiche, wie bei Joel.

Joh.Offenb.11/13: "Zu jener Stunde ward ein großes Erdbeben, und der zehnte Teil der Stadt fiel, und es kamen um im Erdbeben Namen der Menschen siebentausend".

Aus allen jenen Stellen erhellt, daß Erdbeben nichts anderes ist als die Veränderung des Zustandes der Kirche, und daß die Erde im inneren Sinn nichts anderes ist als die Kirche; und weil die Erde die Kirche ist, so erhellt, daß durch den neuen Himmel und die neue Erde, die an die Stelle der vorigen treten soll: Jes.65/17; 66/22; Joh.Offenb.21/1, nichts anderes bezeichnet wird als die neue innere und äußere Kirche: Nr. 1733, 1850, 2117, 2118.

3356. Daß die "Bewegung (der Erde)" Zustandsveränderung ist, kommt daher, weil die Bewegung im Raum und in der Zeit geschieht; und im anderen Leben ist keine Vorstellung von Raum und Zeit, sondern anstatt derselben die des Zustandes.

Im anderen Leben erscheint zwar alles wie im Raum, und erfolgt wie in der Zeit, aber an sich sind es Zustandsveränderungen, denn sie kommen daher.

Das ist einem jeden Geist gar wohl bekannt, auch den bösen, die durch die anderen beigebrachten Zustandsveränderungen machen, daß sie anderswo erscheinen, während sie doch nicht dort sind. Auch dem Menschen kann es daraus bekannt sein, daß in dem Maß als der Mensch im Zustand der Gefühlserregungen ist, und daher der Freude, und in dem Maß als er im Zustand der Gedanken und daher der Abwesenheit vom Leibe, er nicht in der Zeit ist, denn mehrere Stunden erscheinen ihm alsdann kaum als eine; und zwar aus dem Grund, weil sein innerer Mensch oder Geist Zustände hat, denen die Räume und Zeiten im Äußeren entsprechen.

Bewegung also, weil sie ein allmähliches Fortschreiten in Raum und Zeit, ist Veränderung des Zustandes im inneren Sinn.

 

26. Kapitel

1. Und es war Hunger im Lande, außer dem vorigen Hunger, welcher war in den Tagen Abrahams; und Jischak ging zu Abimelech, dem König der Philister, gen Gerar.

2. Da erschien bei ihm Jehovah, und sprach: Geh nicht hinab gen Ägypten, verbleibe in dem Lande, das Ich zu dir sage.

3. Sei fremd in diesem Lande, und Ich will mit dir sein, und dich segnen, denn dir und deinem Samen will ich geben alle diese Länder, und will aufrichten den Eid, den Ich geschworen habe Abraham, deinem Vater.

4. Und will sich mehren lassen deinen Samen wie die Sterne der Himmel, und will geben deinem Samen alle diese Länder; und es werden gesegnet werden in deinem Samen alle Völkerschaften der Erde.

5. Darum, daß Abraham gehorcht hat Meiner Stimme, und gehalten hat Meine Haltung, Meine Gebote, Meine Satzungen und Meine Gesetze.

6. Und Jischak wohnte in Gerar.

7. Da fragten die Männer des Ortes in betreff seines Weibes, und er sagte: meine Schwester (ist) sie, denn er fürchtete sich zu sagen: mein Weib, sonst möchten mich erwürgen die Männer des Ortes wegen Rebecka, weil sie gut anzusehen.

8. Und es geschah, weil ihm dort verlängert wurden die Tage, da schaute Abimelech, der König der Philister, durchs Fenster, und sah, und siehe, Jischak lachend mit Rebecka, seinem Weibe.

9. Und Abimelech rief Jischak und sprach: Doch wohl, siehe, dein Weib ist sie, und wie hast du gesagt, meine Schwester sie; und Jischak sprach zu ihm: Weil ich sagte, ich möchte sonst sterben ihretwegen.

10. Und Abimelech sprach, was hast du uns das getan, um ein Kleines würde einer des Volkes liegen bei deinem Weibe, und du hättest gebracht auf uns eine Verschuldung.

11. Und Abimelech gebot allem Volk, sprechend: Wer antastet jenen Mann und sein Weib, soll sterbend sterben.

12. Und Jischak säte in selbigem Lande, und er fand in selbigem Jahr hundert Maß, und es segnete ihn Jehovah.

13. Und es ward groß der Mann, und ging gehend und großwerdend, bis daß er sehr groß ward.

14. Und er hatte Vermögen an Schafvieh, und Vermögen an Rindvieh, und viel Dienstvolk, und es neideten ihn die Philister.

15. Und alle Brunnen, welche die Knechte seines Vaters gegraben hatten in den Tagen Abrahams, seines Vaters, die verstopften die Philister und füllten sie mit Staub.

16. Und Abimelech sprach zu Jischak: Gehe fort von uns, denn du bist uns sehr übermächtig.

17. Da ging Jischak von dannen, und lagerte im Tale Gerars und wohnte daselbst.

18. Und Jischak kam wieder und grub die Wasserbrunnen auf, die sie gegraben hatten in den Tagen Abrahams, seines Vaters, und es verstopften sie die Philister nach dem Tod Abrahams; und er nannte sie mit Namen, nach den Namen, mit welchen sie nannte sein Vater.

19. Und die Knechte Jischaks gruben im Tal, und fanden daselbst einen Brunnen lebendigen Wassers.

20. Und die Hirten Gerars zankten mit den Hirten Jischaks, sprechend: unser sind die Wasser; und er nannte den Namen des Brunnens Esek, weil sie mit ihm sich stritten.

21. Und sie gruben einen anderen Brunnen, und sie zankten auch über ihn, und er nannte seinen Namen Sitnah.

22. Und er zog von da weg und grub einen anderen Brunnen, und sie zankten nicht über ihn, und er nannte seinen Namen Rechoboth und sprach: Weil jetzt Jehovah uns hat uns ausbreiten lassen, und wir werden fruchtbar sein im Lande.

23. Und er stieg von dannen hinauf nach Beerscheba.

24. Und es erschien ihm Jehovah in jener Nacht und sprach: Ich bin der Gott Abrahams, deines Vaters, fürchte dich nicht, denn Ich bin mit dir und will dich segnen, und will sich mehren lassen deinen Samen um Abrahams, Meines Knechtes, willen.

25. Und er baute daselbst einen Altar, und rief den Namen Jehovahs an, und spannte daselbst sein Zelt aus, und die Knechte Jischaks erbohrten daselbst einen Brunnen.

26. Und Abimelech ging zu ihm aus Gerar, und Achusath, sein Genosse, und Phikol, sein Heeresfürst.

27. Und Jischak sprach zu ihnen: warum seid ihr gekommen zu mir, und ihr hasset mich, und habt mich fortgeschickt von euch.

28. Und sie sprachen: Sehend haben wir gesehen, daß Jehovah gewesen ist mit dir, und wir sagten, es sei doch ein Eid zwischen uns, zwischen uns und zwischen dir, und wir wollen einen Bund schließen mit dir.

29. So du an uns Böses tun möchtest, gleichwie wir dich nicht angetastet haben, und gleichwie wir an dir nur Gutes getan, und dich fortgeschickt haben im Frieden; du nun der Gesegnete Jehovahs.

30. Da machte er ihnen ein Mahl, und sie aßen und tranken.

31. Und sie standen früh auf am Morgen, und schwuren ein Mann seinem Bruder; und Jischak entließ sie, und sie gingen von ihm im Frieden.

32. Und es geschah an jenem Tage, und es kamen die Knechte Jischaks, und sagten ihm an ob den Ursachen des Brunnens, den sie gegraben hatten, und sprachen zu ihm: Wir haben Wasser gefunden.

33. Und er nannte ihn Schibba; deshalb der Name der Stadt Beerscheba, bis auf diesen Tag.

34. Und Esau war ein Sohn von vierzig Jahren, und er nahm zum Weibe Jehudith, die Tochter Beeri des Chittäers, und Basemath, die Tochter Elon des Chittäers.

35. Und sie waren eine Bitterkeit des Geistes für Jischak und Rebecka.

 

Inhalt

3357. In diesem Kapitel wird im inneren Sinn gehandelt von den Scheinbarkeiten des Wahren in dreierlei Graden, wie sie dem göttlich Wahren beigesellt wurden, auf daß die Wahrheiten und deren Lehren aufgenommen werden möchten, und eine Kirche entstände.

3358. Es wird gehandelt von den Wahrscheinbarkeiten des höheren Grades, die im inneren Sinn des Wortes sind, worin die Engel sich befinden, und in denen das göttlich Wahre und Gute ist: Vers 1-6.

Und daß das göttlich Gute und Wahre nicht begriffen, somit auch nicht aufgenommen werden könnte, wenn es nicht in Scheinbarkeiten (eingehüllt) wäre: Vers 7-13.

3359. Sodann wird gehandelt von den Wahrscheinbarkeiten des niederen Grades, die im inwendigeren Sinn des Wortes sind, worin die zur inwendigen Kirche gehörigen Menschen sein können: Vers 14-17.

3360. Hernach von den Wahrscheinbarkeiten des noch niedrigeren Grades, die dem buchstäblichen Sinn des Wortes eigen sind, und worin die zur äußeren Kirche gehörigen Menschen sein können: Vers 18-25; und durch die dennoch eine Verbindung mit dem Herrn sein kann: Vers 26-33.

3361. Von den wißtümlichen Wahrheiten, die dem Guten daselbst beigesellt worden: Vers 34, 35.

 

Innerer Sinn

3362. In 1. Mose Kapitel 21 war die Rede von Abimelech, daß er einen Bund mit Abraham geschlossen, und daß ihn dann Abraham gestraft habe wegen des Wasserbrunnens, den seine Knechte weggenommen hatten.

Hier kommt beinahe das gleiche wieder vor zwischen Abimelech und Jischak, auch in dem Punkt, daß, wie Abraham gesagt hatte, seine Gattin sei seine Schwester, so auch Jischak. Daraus wird klar, daß ein göttliches Geheimnis darin liegt, warum es wiederum sich ereignet hat, und wiederum berichtet worden ist, und auch daß beide Male von Brunnen die Rede ist.

Davon etwas zu wissen, wäre nicht so wichtig, wenn nicht etwas Göttliches darin verborgen wäre. Der innere Sinn aber lehrt, was darin liegt, und daß gehandelt wird von der Verbindung des Herrn mit denen, die in Seinem Reich in den Himmeln und auf Erden (sind) durch Wahrheiten, und zwar durch Wahrscheinbarkeiten des höheren Grades mit den Engeln, und durch Wahrscheinbarkeiten niederen Grades mit den Menschen, folglich durch das Wort, in dessen innerem und äußerem Sinn jene (Scheinbarkeiten) sind: Denn die eigentlichen göttlichen Wahrheiten sind so beschaffen, daß sie von gar keinem Engel, noch weniger von einem Menschen gefaßt werden können, denn sie gehen über all ihr Verstandesvermögen hinaus.

Auf daß aber dennoch eine Verbindung des Herrn mit ihnen sein möge, fließen die göttlichen Wahrheiten bei ihnen in Scheinbarkeiten ein, und wenn in diesen jene (Wahrheiten) sind, können sie sowohl aufgenommen, als auch anerkannt werden. Dies geschieht der Fassungskraft eines jeden angemessen. Daher sind die Scheinbarkeiten, d.h. die engelischen und menschlichen Wahrheiten, dreifachen Grades.

Diese göttlichen Geheimnisse sind es, die in jenen Geschichten und Berichten von Abimelech und Abraham, und in diesen von Abimelech und Jischak, im inneren Sinn enthalten sind.

3363. Vers 1: Und es war Hunger im Lande, außer dem vorigen Hunger, welcher war in den Tagen Abrahams; und Jischak ging zu Abimelech, dem König der Philister, gen Gerar.

"Und es war Hunger im Lande, außer dem vorigen Hunger, welcher war in den Tagen Abrahams" bedeutet den Mangel an Glaubenserkenntnissen;

"und Jischak ging zu Abimelech, dem König der Philister, gen Gerar" bedeutet die Glaubenslehren: Abimelech ist die Lehre des Glaubens, die auf Vernünftiges absieht; der König der Philister sind Lehrsätze; Gerar ist der Glaube.

3364. "Und es war Hunger im Lande außer dem vorigen Hunger, welcher war in den Tagen Abrahams", 1. Mose 26/1, daß dies den Mangel an Glaubenserkenntnissen bedeutet, erhellt aus der Bedeutung des Hungers, sofern er ist der Mangel an Erkenntnissen, wovon Nr. 1460; daß er sich auf die Erkenntnisse des Glaubens bezieht, wird aus dem gleich Folgenden klar, nämlich aus der vorbildlichen Bedeutung Abimelechs, und aus der Bedeutung von Gerar, sofern es ist dasjenige, was dem Glauben angehört.

Der Hunger in den Tagen Abrahams, der 1. Mose 12/10, erwähnt wird, und wovon Nr. 1460, war der Mangel an Erkenntnissen, die dem natürlichen Menschen angehören, der Hunger aber, von dem hier, ist der Mangel an Erkenntnissen, die dem Vernünftigen angehören, daher gesagt wird: "es war Hunger im Lande außer dem vorigen Hunger, welcher war in den Tagen Abrahams".

Es ist hier im inneren Sinn vom Herrn die Rede, daß von Seinem Göttlichen alle Glaubenslehren kommen; denn es gibt kein Lehrstück, nicht einmal ein Kleinstes desselben, das nicht vom Herrn wäre, denn der Herr ist die Lehre selbst, daher kommt es, daß der Herr das Wort heißt, weil das Wort die Lehre ist. Weil aber alles, was im Herrn, göttlich ist, und das Göttliche von keinem Geschaffenen begriffen werden kann, darum sind die vom Herrn ausgehenden Lehrsätze, insofern sie vor den Geschaffenen zur Erscheinung kommen, nicht rein göttliche Wahrheiten, sondern Wahrscheinbarkeiten. Aber dennoch sind in den Scheinbarkeiten göttliche Wahrheiten; und weil diese darinnen sind, so gelten auch die Scheinbarkeiten als Wahrheiten. Von diesen wird nun in diesem Kapitel gehandelt.

3365. "Und Jischak ging zu Abimelech, dem König der Philister, gen Gerar", 1. Mose 26/1, daß dies die Glaubenslehren bedeutet, erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Jischaks, welcher ist der Herr in Ansehung des göttlich Vernünftigen, wovon Nr. 1893, 2066, 2072, 2083, 2630. Daß Jischak das göttlich Vernünftige des Herrn in Ansehung des göttlich Guten sei: Nr. 3012, 3194, 3210, und auch in Ansehung des göttlich Wahren, das durch die Ehe Jischaks mit Rebecka vorgebildet wird: Nr. 3012, 3013, 3077, somit wird durch Jischak hier der Herr in Ansehung des dem göttlich Guten des Vernünftigen verbundenen göttlich Wahren vorgebildet, denn mit Jischak war Rebecka, und hieß Schwester.

Aus der vorbildlichen Bedeutung Abimelechs, sofern er ist die auf Vernünftiges abgesehende Glaubenslehre, wovon Nr. 2504, 2509, 2510, 2530; aus der Bedeutung des Königs der Philister, sofern es Lehrsätze sind. Daß der König im inneren Sinn das Wahre ist, das der Lehre angehört, sehe man Nr. 1672, 2015, 2069 und daß die Philister die Wissenschaft der Erkenntnisse sind, die ebenfalls auf die Lehren sich bezieht: Nr. 1197, 1198; und aus der Bedeutung von Gerar, sofern es ist der Glaube: Nr. 1209, 2504.

Hieraus wird klar, was bezeichnet wird dadurch, daß "Jischak zu Abimelech, dem König der Philister gen Gerar ging", nämlich daß vom Herrn die auf Vernünftiges, oder was das gleiche, auf die Glaubenslehrsätze sich beziehende Lehre des Glaubens (ausgehe).

Lehrsätze heißen alles das, was der Lehre angehört; und sofern sie im Himmel von den Engeln, und auf Erden von den Menschen aufgenommen und anerkannt werden können, wird davon gesagt, sie sehen auf Vernünftiges ab; denn es ist das Vernünftige, das dieselben aufnimmt und anerkennt. Aber das Vernünftige ist so beschaffen, daß es göttliche Dinge gar nicht fassen kann, denn es ist endlich, und dieses kann dasjenige, was dem Unendlichen angehört, nicht fassen, darum werden die göttlichen Wahrheiten vom Herrn dem Vernünftigen durch Scheinbarkeiten vorgestellt. Hieraus folgt es, daß die Lehrsätze nichts sind denn Scheinbarkeiten des göttlich Wahren, oder nichts denn himmlische und geistige Gefäße, in denen das Göttliche. Und weil das Göttliche in ihnen, d.h. der Herr, darum regen sie an, daher die Verbindung des Herrn mit den Engeln und Menschen.

3366. Vers 2,3: Da erschien bei ihm Jehovah, und sprach: Geh nicht hinab gen Ägypten, verbleibe in dem Lande, das Ich zu dir sage. Sei fremd in diesem Lande, und Ich will mit dir sein, und dich segnen, denn dir und deinem Samen will ich geben alle diese Länder, und will aufrichten den Eid, den Ich geschworen habe Abraham, deinem Vater.

"Da erschien bei ihm Jehovah und sprach" bedeutet das Denken aus dem Göttlichen;

"geh nicht hinab gen Ägypten, verbleibe in dem Lande, das Ich zu dir sage" bedeutet nicht zu Wißtümlichem, sondern zu Vernünftigem, das, wenn es vom Göttlichen erleuchtet ist, Scheinbarkeiten des Wahren sind;

"sei fremd in diesem Lande" bedeutet die Belehrung;

"und Ich will mit dir sein" bedeutet das Göttliche;

"und dich segnen" bedeutet so ein Wachstum;

"denn dir" bedeutet das Gute;

"und deinem Samen" bedeutet das Wahre;

"will Ich geben alle diese Länder" bedeutet Geistiges;

"und will aufrichten den Eid, den Ich geschworen habe Abraham, deinem Vater" bedeutet so Bekräftigung.

3367. "Da erschien bei ihm Jehovah und sprach", 1. Mose 26/2, daß dies das Denken aus dem Göttlichen bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von erscheinen, wenn es gesagt wird vom Herrn, der Jehovah, sofern es ist das Göttliche Selbst das in Ihm; daß im Herrn Jehovah und der Herr selbst Jehovah, ist in vielen Stellen früher gezeigt worden, man sehe Nr. 1343, 1725, 1729, 1733, 1736, 1791, 1815, 1819, 1822, 1902, 1921, 1999, 2004, 2005, 2018, 2025, 2156, 2329, 2447, 2921, 3023, 3035, 3061; und daß der Herr, inwieweit als Er das menschliche Wesen dem Göttlichen vereinigt hatte, insoweit mit Jehovah redete wie mit Ihm selbst: Nr. 1745, 1999; somit "erscheinen bei ihm Jehovah" bedeutet im inneren Sinn aus dem Göttlichen; daß es das Denken ist, erhellt aus der Bedeutung von sprechen, das ist innewerden, und auch denken, wie öfters gezeigt wurde.

3368. "Geh nicht hinab gen Ägypten, verbleibe in dem Lande, das Ich zu dir sage", 1. Mose 26/2, daß dies bedeutet, nicht zu Wißtümlichem, sondern zu Vernünftigem, das, wenn es vom Göttlichen erleuchtet ist, Scheinbarkeiten des Wahren sind, erhellt aus der Bedeutung von Ägypten, sofern es Wißtümliches ist, wovon Nr. 1164, 1165, 1462, 1186; und aus der Bedeutung des Landes, sofern es hier Vernünftiges ist, das, wenn es vom Herrn erleuchtet ist, Scheinbarkeiten des Wahren sind, denn das Land, das hier verstanden wird, ist Gerar, wo Abimelech, der König der Philister, und durch Gerar wird bezeichnet der Glaube, und durch Abimelech die Lehre des Glaubens, die auf Vernünftiges absieht, und durch den König der Philister Lehren, man sehe Nr. 3363, 3365, darum wird durch das Land, nämlich Gerar, wo Abimelech, nichts anderes im inneren Sinn bezeichnet; denn die Bedeutung des Landes ist mannigfaltig, man sehe Nr. 620, 636, 1067, und es bedeutet die Beschaffenheit der Völkerschaft, von der es ausgesagt wird: Nr. 1262; im eigentlichen Sinn aber bedeutet es die Kirche: Nr. 3355, und weil die Kirche, bedeutet es auch dasjenige, was der Kirche angehört, d.h. dasjenige, was beim Menschen die Kirche macht, folglich die Lehren der Liebtätigkeit und des Glaubens, somit auch Vernünftiges, das, wenn es vom Herrn erleuchtet ist, Scheinbarkeiten des Wahren sind, denn diese sind die Wahrheiten der Kirche, somit ihre Lehren. Man sehe oben Nr. 3364, 3365.

Ob man sagt Vernünftiges, das vom Göttlichen erleuchtet ist, oder Scheinbarkeiten des Wahren, oder solche himmlische und geistige Wahrheiten, die im Reich des Herrn in den Himmeln oder im Himmel, und wie sie im Reich des Herrn auf Erden oder in der Kirche (sind), ist gleich. Ebendieselben heißen auch Lehren, aber das von den Wahrheiten, die darin (ausgesprochen sind). Das engelische und menschlich Vernünftige ist und wird genannt das Vernünftige vermöge der Scheinbarkeiten des Wahren, die vom Göttlichen erleuchtet sind, ohne dieselben ist das Vernünftige nicht; vernünftig sind somit jene.

Daß hier gesagt wird, er soll nicht nach Ägypten hinabgehen, d.h. nicht zu Wißtümlichem, ist deswegen, weil von Wißtümlichem früher gehandelt wurde, denn die Fremdlingschaft Abrahams in Ägypten bildete vor die Belehrung des Herrn im Wißtümlichen, im Knabenalter; man sehe Nr. 1502.

Mit dem Geheimnis, daß er nicht nach Ägypten hinabgehen, sondern im Lande Gerar fremd sein, d.h. daß er nicht auf Wißtümliches, sondern auf Vernünftiges aussehen sollte, verhält es sich so:

Alle Scheinbarkeiten des Wahren, in denen das Göttliche, gehören dem Vernünftigen an, so sehr, daß vernünftige Wahrheiten und Scheinbarkeiten des Wahren das gleiche sind. Wißtümliches aber gehört dem Natürlichen an, so sehr, daß Natürliches und wißtümliche Wahrheiten das gleiche sind.

Vernünftige Wahrheiten oder Scheinbarkeiten des Wahren können gar nicht sein und existieren, als nur aus dem Einfluß des Göttlichen in das Vernünftige, und durch Vernünftiges in Wißtümliches, das dem Natürlichen angehört. Was dann geschieht im Vernünftigen, erscheint im Natürlichen, wie das Bild von vielem zusammen in einem Spiegel; und so wird es vorgestellt dem Menschen, auch dem Engel. Doch dem Engel nicht so augenscheinlich im Natürlichen, als denjenigen, die in der Geisterwelt und im geistig Natürlichen sind, daher diesen die Vorbilder des Wahren.

Ebenso verhält es sich bei einem jeden Menschen, denn wer im Guten ist, der ist ein kleiner Himmel, oder was das gleiche, ein Bild des größten Himmels, und weil das göttlich Wahre nicht unmittelbar einfließen kann in Wißtümliches, das seinem natürlichen Menschen angehört, sondern durch Vernünftiges, darum wird hier gesagt, er soll nicht nach Ägypten hinabgehen, sondern im Land Gerar verbleiben. Aber von diesem kann man keine klare Vorstellung haben, wenn man nicht weiß, wie beschaffen der Einfluß ist, sowie auch wie beschaffen die Vorstellungen. Deswegen soll davon, aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, am Ende der Kapitel, wo die Erfahrungen, gehandelt werden.

3369. "Sei fremd in diesem Lande", 1. Mose 26/3, daß dies die Belehrung bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von fremd sein, sofern es ist belehren, wovon Nr. 1463, 2025; und aus der Bedeutung des Landes hier, sofern es ist Vernünftiges, das, wenn es vom Göttlichen erleuchtet ist, die Scheinbarkeiten des Wahren sind, wovon Nr. 3368; somit bedeutet: sei fremd in diesem Lande, die Belehrung in jenem.

3370. "Und Ich will mit dir sein", 1. Mose 26/3, daß dies das Göttliche bedeutet, kann daraus erhellen, daß es Jehovah ist, der da redet, somit das Göttliche Selbst; und wenn aus diesem gesagt wird, "Ich will mit dir sein", so bedeutet es im Zusammenhang, daß so das Göttliche in jenem.

3371. "Und dich segnen", 1. Mose 26/3, daß dies bedeutet so ein Wachstum, erhellt aus der Bedeutung von segnen, das ist befruchten in Gutem, und vermehren in Wahrem, wovon Nr. 1731, 981, 1420, 1422, 2846, 3140; somit Wachstum.

3372. "Denn dir", 1. Mose 26/3, daß dies das Gute bedeutet, kann daraus erhellen, daß "dir" ist dem Jischak, durch den der Herr in Ansehung des göttlich Vernünftigen vorgebildet wird, und das göttlich Vernünftige des Herrn ist nur das Gute; auch das Wahre dort ist das Gute, weil göttlich.

3373. "Und deinem Samen", 1. Mose 26/3, daß dies das Wahre bedeutet, erhellt aus der Bedeutung des Samens, der das Wahre ist, wovon Nr. 29, 255, 1025, 1447, 1610, 1940, 2848, 3310; somit das Wahre, das vom Göttlichen des Herrn, das "dein Samen" ist.

Diejenigen, die das Wort nur nach dem Buchstabensinn fassen, können nichts anders wissen, als daß der Same die Nachkommenschaft sei, folglich hier die Nachkommenschaft Jischaks von Esau und Jakob, hauptsächlich von Jakob, weil in jener Völkerschaft das Wort war, und so viel Historisches über sie vorhanden ist.

Aber im inneren Sinn wird unter Samen nicht irgendeine Nachkommenschaft von Jischak verstanden, sondern alle diejenigen, die Söhne des Herrn sind, somit Söhne Seines Reichs, oder was das gleiche, die im Guten und Wahren sind, das vom Herrn stammt. Und weil diese der Samen sind, so folgt, daß eigentlich das Gute und Wahre vom Herrn der Samen ist, denn daher sind die Söhne.

Deswegen werden auch die Wahrheiten selbst, die vom Herrn, genannt Söhne des Reichs, bei Matth.13/37,38: "Der den guten Samen säet, ist der Sohn des Menschen; der Acker ist die Welt, der Samen sind die Söhne des Reichs"; daher werden auch im allgemeinen durch Söhne Wahrheiten bezeichnet: Nr. 489, 491, 533, 1147, 2623.

Jeder, der ein wenig höher oder inwendiger denkt, kann wissen, daß durch den Samen Abrahams, Jischaks und Jakobs, der so oft genannt wird, und von dem es so oft heißt, daß sie sollen gesegnet werden, und zwar vor allen Völkerschaften und Völkern im Weltkreis, im göttlichen Wort nicht deren Nachkommenschaft bezeichnet werden kann, denn diese waren unter allen Nationen am allerwenigsten im Guten der Liebe zum Herrn und der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, sogar auch in keinem Wahren des Glaubens; denn was der Herr ist, was Sein Reich, somit was der Himmel, und was das Leben nach dem Tod, wußten sie durchaus nicht, sowohl weil sie es nicht wissen wollten, als weil, wenn sie davon gewußt hätten, sie es in ihrem Herzen ganz geleugnet, und so inwendigeres Gutes und Wahres entweiht haben würden, wie auch das auswendigere dadurch, daß sie oft offenbare Götzendiener wurden, was der Grund ist, warum so selten im Buchstabensinn des Wortes des Alten Testamentes etwas Inwendigeres sich findet.

Weil sie solcherart waren, darum hat der Herr von ihnen aus Jesaja bei Joh.12/40 gesagt: "Er hat verblendet ihre Augen, und verstockt ihr Herz, daß sie nicht sehen mit ihren Augen, und verstehen mit dem Herzen, und sich bekehren, und Ich sie heile"; und von ihnen, als sie sagten sie seien der Samen Abrahams, Joh.8/33,39,44: "sie sprachen, Samen Abrahams sind wir; unser Vater ist Abraham; spricht zu ihnen Jesus: wenn ihr Söhne Abrahams wäret, so würdet ihr die Werke Abrahams tun; ihr seid aus dem Vater Teufel, und die Begehrungen eures Vaters wollt ihr tun": unter Abraham wird auch hier der Herr verstanden, wie überall im Wort, daß sie nicht Sein Same oder Seine Söhne gewesen sind, sondern vom Teufel, wird offenbar gesagt.

Hieraus wird augenscheinlich klar, daß unter dem Samen Abrahams, Jischaks und Jakobs sowohl im historischen, als prophetischen Wort keineswegs jene verstanden werden, denn das Wort ist überall göttlich, sondern alle, die der Samen des Herrn sind, d.h. die im Guten und Wahren des Glaubens an Ihn.

Daß vom Herrn allein der himmlische Same, d.h. alles Gute und Wahre, sehe man Nr. 1438, 1614, 2016, 2803, 2882, 2883, 2891, 2892, 2904, 3195.

3374. "Will Ich geben alle diese Länder", 1. Mose 26/3, daß dies Geistiges bedeutet, erhellt aus der Bedeutung der Länder, sofern sie hier Vernünftiges sind, das, wenn es vom Herrn erleuchtet ist, Scheinbarkeiten des Wahren sind, wovon Nr. 3368; und daß diese Scheinbarkeiten Wahrheiten sind, ist ebenfalls oben Nr. 3364, 3365 gezeigt worden, folglich Geistiges, denn dieses ist nichts anderes als Wahrheiten vom Göttlichen her, wie erhellen kann aus demjenigen, was oftmals über die Bedeutung des Geistigen gesagt wurde:

Durch das Geistige im echten Sinn wird verstanden das eigentliche Licht des Wahren, das vom Herrn kommt, wie durch das Himmlische jede Flamme des Guten vom Herrn. Hieraus kann erhellen, daß weil jenes Licht vom Herrn einfließt, sowohl ins Vernünftige als ins Natürliche des Menschen, das Geistige von beidem gesagt wird, und daß das Göttliche in Ansehung des Wahren es ist, das einfließt. Hieraus kann man wissen, was durch das Geistige im echten Sinn bezeichnet wird, und daß es ein vernünftig Geistiges und ein natürlich Geistiges gibt.

3375. "Und will aufrichten den Eid, den Ich geschworen habe Abraham deinem Vater", 1. Mose 26/3, daß dies die Bekräftigung bedeutet, erhellt aus der Bedeutung des Eides oder Schwörens, sofern es ist Bekräftigung, wovon Nr. 2842.

Hier wird nicht gesagt mit Abraham einen Bund aufrichten, sondern einen Eid, aus dem Grund, weil Bund ausgesagt wird vom Himmlischen oder vom Guten, aber Eid vom Geistigen oder von Wahrem; man sehe Nr. 3037, und eben von diesem wird hier gehandelt. Deswegen wird auch im Folgenden von Jischak nicht gesagt, er habe mit Abimelech einen Bund geschlossen, sondern "es habe geschworen ein Mann seinem Bruder": 1. Mose 26/31, hingegen von Abraham, daß "er und Abraham einen Bund geschlossen haben": 1. Mose 21/32; siehe Ps.105/10.

Unter der Bekräftigung hier, die hier bezeichnet wird durch den Eid, wird verstanden die Verbindung des Herrn mit denjenigen, die in Seinem Reich sind, denn der Eid ist die Bekräftigung des Bundes, und durch Bund wird bezeichnet Verbindung: Nr. 665, 666, 1023, 1838, 1864, 1996, 2003, 2021.

3376. Der innere Sinn dieser zwei Verse (1. Mose 26/2,3) ist, daß das göttlich Wahre, wenn es durch Vernünftiges einfließt, Scheinbarkeiten des Wahren darstellt, und so sich befruchtet und vermehrt in Ansehung des Guten und Wahren, durch das der Herr sich mit den Engeln und Menschen verbindet.

Daß dies der Sinn ist, kann nicht aus der ersten Auslegung ersehen werden, wo es zerstreut vorkommt, nämlich aus dem, was Nr. 3366 gesagt wurde, daß das Denken aus dem Göttlichen war, ja nicht zu Wißtümlichem, sondern zu Vernünftigem, das, wenn es vom Herrn erleuchtet ist, Scheinbarkeiten des Wahren sind, und daß daher Belehrung aus dem Göttlichen, und Wachstum, somit das Gute und Wahre, das geistig ist, und durch das Verbindung des Herrn mit dem, was in Seinem Wort.

Aber dieses, was dem Menschen so zerstreut vorkommt ist dennoch im inneren Sinn in bester Ordnung verbunden, und kommt den Engeln oder im Himmel vor und wird vernommen im schönsten Zusammenhang, ja mit engelhaften Vorbildern in himmlischer Form, und zwar mit unsäglicher Mannigfaltigkeit. So ist das Wort überall beschaffen in seinem inneren Sinn.

3377. Vers 4,5: Und will sich mehren lassen deinen Samen wie die Sterne der Himmel, und will geben deinem Samen alle diese Länder; und es werden gesegnet werden in deinem Samen alle Völkerschaften der Erde. Darum, daß Abraham gehorcht hat Meiner Stimme, und gehalten hat Meine Haltung, Meine Gebote, Meine Satzungen und Meine Gesetze.

"Und will sich mehren lassen deinen Samen, wie die Sterne der Himmel" bedeutet Wahrheiten und Erkenntnisse des Glaubens;

"und will geben deinem Samen alle diese Länder" bedeutet daher Kirchen;

"und es werden gesegnet werden in deinem Samen alle Völkerschaften der Erde" bedeutet alle die im Guten, sowohl innerhalb als außerhalb der Kirche,

"darum, daß Abraham gehorcht hat Meiner Stimme" bedeutet die Vereinigung des göttlichen Wesens des Herrn mit dem menschlichen Wesen durch Versuchungen;

"und gehalten hat Meine Haltung, Meine Gebote, Meine Satzungen und Meine Gesetze" bedeutet, durch fortwährende Offenbarungen aus Ihm selbst.

3378. "Und will sich mehren lassen deinen Samen wie die Sterne der Himmel", 1. Mose 26/4, daß dies bedeutet Wahrheiten und Erkenntnisse des Glaubens, erhellt aus der Bedeutung des Samens, sofern es sind Wahrheiten, wovon Nr. 3373, und aus der Bedeutung der Sterne, sofern es sind Erkenntnisse des Glaubens, wovon Nr. 2495, 2849.

3379. "Und will geben deinem Samen alle diese Länder", 1. Mose 26/4, daß dies bedeutet, daher Kirchen, erhellt aus der Bedeutung des Samens, sofern es Wahrheiten sind, somit diejenigen, die in den Wahrheiten sind, und daher Söhne des Reichs genannt werden, wovon Nr. 3373; und aus der Bedeutung der Länder, sofern sie Vernünftiges sind, das, wenn es vom Göttlichen erleuchtet ist, Scheinbarkeiten des Wahren sind, wovon ebenfalls oben, Nr. 3368, somit diejenigen, die in Vernünftigem sind, das vom Göttlichen erleuchtet ist, oder was das gleiche, im himmlischen Licht, und weil in diesem Licht allein diejenigen sind, die im Reich des Herrn in den Himmeln sind, d.h. im Himmel, und die im Reich des Herrn auf Erden sind, d.h. in den Kirchen, so ist klar, daß durch diese Länder hier Kirchen bezeichnet werden; denn Kirchen sind es nicht darum, weil sie so heißen und weil sie den Namen des Herrn bekennen, sondern weil sie im Guten und Wahren des Glaubens sind. Eben das Gute und Wahre des Glaubens ist es, was die Kirche macht, ja was die Kirche ist, denn im Guten und Wahren des Glaubens ist der Herr, und wo der Herr, da die Kirche.

3380. "Und es werden gesegnet werden in deinem Samen alle Völkerschaften der Erde", 1. Mose 26/4, daß dies bedeutet alle die im Guten, sowohl innerhalb als außerhalb der Kirche, erhellt aus der Bedeutung von gesegnet werden, das ist fruchtbar gemacht werden im Guten, und vermehrt werden in Wahrem, wovon Nr. 1731, 981, 1422, 2846, 3140; aus der Bedeutung des Samens, sofern er ist Gutes und Wahres, das vom Herrn: Nr. 3373; und aus der Bedeutung der Völkerschaften der Erde, sofern es alle sind, die im Guten.

Daß Völkerschaften Gutes sind, oder was das gleiche, diejenigen, die in Gutem, sehe man Nr. 1259, 1260, 1416, 1849; somit "gesegnet werden in deinem Samen alle Völkerschaften der Erde" bedeutet, daß vom Guten und Wahren, das vom Herrn, selig gemacht werden alle, die in gegenseitiger Liebtätigkeit leben, mögen sie innerhalb der Kirche oder außerhalb derselben sein.

Daß die Völkerschaften, die außerhalb der Kirche (oder Heiden), die im Guten sind, ebenso selig werden, sehe man Nr. 593, 932, 1032, 1059, 1327, 1328, 2049, 2051, 2284, 2589-2604, 2861, 2986, 3263.

3381. "Darum, daß Abraham gehorcht hat Meiner Stimme", 1. Mose 26/5, daß dies die Vereinigung des göttlichen Wesens des Herrn mit dem menschlichen Wesen durch Versuchungen bedeutet, erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Abrahams, sofern er ist der Herr auch in Ansehung des Göttlich-Menschlichen, wovon Nr. 2833, 2836, 3251, und aus der Bedeutung von gehorchen Meiner Stimme, wenn es vom Herrn gesagt wird, sofern es ist das göttliche Wesen einigen dem Menschlichen durch Versuchungen, denn wegen dieser wird Gehorsam im Wort vom Herrn gesagt; dies bezieht sich auf dasjenige, was von Abraham 1. Mose 22/1,2 erzählt ist, nämlich als Gott ihn versuchte, habe Er zu ihm gesagt, er soll seinen Sohn nehmen, und ihn zum Brandopfer darbringen; da er dieser Stimme gehorchte, wird 1. Mose 22/12,16,17 gesagt: "Nun weiß ich, daß du Gott fürchtest, und hast nicht vorenthalten deinen einzigen Sohn vor Mir; bei Mir habe ich geschworen, Spruch Jehovahs, darum weil du getan hast dieses Wort, und nicht vorenthalten deinen einzigen Sohn, daß Ich dich segnend segnen und mehrend mehren will deinen Samen wie die Sterne der Himmel".

Daß durch nicht vorenthalten deinen einzigen Sohn vor Mir, welches war gehorchen der Stimme, bezeichnet wird die Vereinigung des Menschlichen mit dem Göttlichen durch den äußersten Grad der Versuchung, sehe man Nr. 2827, 2844.

Daß dies verstanden wird unter gehorchen der Stimme Jehovahs oder des Vaters, wird auch klar aus den Worten des Herrn in Gethsemane, bei Matth.26/39,42; Mark.14/36; Luk.22/42: "Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe vorüber von Mir dieser Kelch, doch aber nicht wie Ich will, sondern wie Du"; wieder zum zweitenmal: "Mein Vater, wenn dieser Kelche nicht kann vorübergehen von Mir, Ich trinke ihn denn, so geschehe Dein Wille".

Weil aber Jehovah oder der Vater in Ihm war, oder Er im Vater und der Vater in Ihm: Joh.14/10,11, so wird unter gehorchen der Stimme Jehovahs verstanden, daß der Herr das Göttliche dem Menschlichen durch Versuchungen mit eigener Kraft geeinigt habe, was auch aus den eigenen Worten des Herrn erhellt Joh.10/15,17,18: "Gleichwie Mich erkennet der Vater, erkenne auch Ich den Vater, und setze Meine Seele für die Schafe; darum liebet Mich der Vater, daß Ich setze Meine Seele, daß Ich sie wieder nehme; Ich habe Macht sie zu setzen, und habe Macht sie wieder zu nehmen; dieses Gebot habe Ich empfangen von Meinem Vater".

Daß der Herr Sein göttliches Wesen dem menschlichen Wesen durch Versuchungen mit eigener Kraft geeinigt hat, sehe man Nr. 1663, 1668, 1690, 1691 E, 1725, 1729, 1733, 1737, 1787, 1789, 1812, 1820, 2776, 3318 E.

3382. "Und gehalten hat Meine Haltung (observavit observanda mea), Meine Gebote, Meine Satzungen, und Meine Gesetze", 1. Mose 26/5, daß dies bedeutet durch fortwährende Offenbarungen aus Ihm selbst, nämlich wie durch Versuchungen, so auch durch jene, habe er das göttliche Wesen dem Menschlichen geeinigt, kann daraus erhellen, daß halten die Haltung, Gebote, Satzungen und Gesetze in sich schließt alles des Wortes, nämlich alles was davon im allgemeinen gehalten werden muß: die Gebote sein inwendiges, die Satzungen sein auswendiges, und die Gesetze alles im besonderen.

Weil dieses vom Herrn gesagt wird, Der von Ewigkeit her das Wort war, und von Dem jenes alles, so kann im inneren Sinn nicht bezeichnet werden, daß Er jenes alles gehalten habe, sondern daß Er jenes Sich selbst, da Er im Zustand der Vereinigung des Menschlichen mit dem Göttlichen war, geoffenbart habe. Auf den ersten Anschein zwar erscheint dieses dem Buchstabensinn, auch dem nächsten inneren Sinn zu fern zu liegen, aber doch ist das der Sinn dieser Worte im Himmel, wenn sie von Menschen gelesen werden; denn wie einigemal früher gesagt worden und aus Beispielen Nr. 1873, 1874 ersehen werden kann, wird der Buchstabensinn im Aufsteigen himmelwärts ausgezogen, und es tritt an die Stelle desselben ein anderer himmlischer, bis sogar nicht erkannt werden kann, daß er von daher ist; denn die im Himmel sind, sind in der Vorstellung, daß alles im Wort im inneren Sinn vom Herrn handelt, und auch daß alles im Wort vom Herrn ist, ferner daß Er, als Er in der Welt war, aus dem Göttlichen, so aus Sich selbst gedacht, und Sich alle Einsicht und Weisheit durch fortwährende Offenbarungen aus dem Göttlichen erworben hat, darum werden sie aus jenen Worten nichts anderes inne.

Denn halten die Haltung, Gebote, Satzungen und Gesetze ist nicht anwendbar auf den Herrn, weil Er selbst das Wort war, folglich Er selbst, Der gehalten werden sollte (Ipse Qui observandus), Er selbst das Gebot, dann Er selbst die Satzung, und Er selbst das Gesetz, denn jenes alles bezieht sich auf Ihn als den Ersten, aus Dem und als den Letzten, zu Dem. Darum kann durch jene Worte im höchsten Sinn nichts anderes bezeichnet werden als die Vereinigung des Göttlichen des Herrn mit dem Menschlichen durch fortwährende Offenbarungen aus Ihm selbst.

Daß der Herr aus dem Göttlichen, somit aus Sich selbst gedacht habe, nicht so wie andere Menschen, sehe man Nr. 1904, 1914, 1935; und daß Er Sich selbst Einsicht und Weisheit durch fortwährende Offenbarungen aus dem Göttlichen verschafft habe: Nr. 1616, 2500, 2523, 2632.

Daß halten die Haltung alles des Wortes im allgemeinen ist, und daß die Gebote das Inwendige des Wortes sind, die Satzungen das Äußere des Wortes, und daß die Gesetze alles des Wortes im besonderen sind, im echten Sinn, kann aus vielen Stellen des Wortes, wenn sie im inneren Sinn betrachtet werden, erhellen, wovon einige angeführt werden dürfen, z.B.

Ps.119/1-27: "Selig die Unfehlbaren im Weg, die wandeln im Gesetz Jehovahs; selig die bewahren seine Zeugnisse; so daß gerichtet würden meine Wege zu halten Deine Satzungen, Deine Satzungen will ich halten, verlaß mich nicht so gar; in meinem ganzen Herzen habe ich Dich gesucht, laß mich nicht abirren von Deinen Geboten; in meinem Herzen habe ich verborgen Dein Wort, daß ich nicht sündige an Dir; gesegnet Du Jehovah, lehre mich Deine Satzungen; mit meinen Lippen habe ich erzählt alle Rechtssprüche Deines Mundes; im Weg Deiner Zeugnisse freue ich mich; in Deinen Befehlen sinne ich; und ich blicke auf Deine Wege; in Deinen Satzungen vergnüge ich mich; nicht vergesse ich Deines Wortes; vergilt Deinem Knecht, daß ich lebe, und Dein Wort halte; decke auf meine Augen, daß ich sehe die Wunder aus Deinem Gesetz, verbirg nicht vor mir Deine Gebote; mache mich lebendig nach Deinem Wort; lehre mich deine Satzungen; den Weg Deiner Befehle laß mich verstehen":

Es ist dort im ganzen Psalm die Rede vom Wort, und von dem, was zum Wort gehört, und daß dies sind Gebote, Satzungen, Rechtssprüche, Zeugnisse, Befehle, Wege, ist klar, was sie aber im besonderen bedeuten, kann keineswegs aus dem Buchstabensinn ersehen werden; in diesem sind es fast weiter nichts als Wiederholungen der gleichen Sache, aber aus dem inneren Sinn, in dem etwas ganz anderes durch Gebote, etwas anderes durch Satzungen, und anderes durch Rechtssprüche, Zeugnisse, Befehle, Wege bezeichnet wird.

Ebenso anderswo bei Ps.19/8-10: "Das Gesetz Jehovahs ist vollkommen, es bringt zurück die Seele; das Zeugnis Jehovahs ist fest, es macht weise den Einfältigen; die Befehle Jehovahs sind richtig, sie erfreuen das Herz; das Gebot Jehovahs ist rein, es erleuchtet die Augen; die Furcht Jehovahs ist lauter, sie stehet in Ewigkeit, die Rechtssprüche Jehovahs sind Wahrheit";

und im Buch der Könige, David zu Salomo: "Halten wirst du die Haltung deines Gottes, zu wandeln in Seinen Wegen, zu halten Seine Satzungen, und Seine Gebote, und Seine Rechtssprüche, und Seine Zeugnisse, nach der Schrift im Gesetz Moses": 1.Kön.2/3. Halten die Haltung für alles des Wortes im allgemeinen, denn es wird an erster Stelle genannt, und bezieht sich auf das Folgende als das weniger Allgemeine, denn halten die Haltung ist das gleiche, als beobachten was beobachtet werden soll.

5. Mose 11/1: "Lieben sollst du Jehovah, deinen Gott, und halten Seine Haltung, und Seine Satzungen und Rechtssprüche, und Seine Gebote, alle Tage": wo halten die Haltung, oder beobachten, was beobachtet werden soll, ebenso für alles des Wortes im allgemeinen. Satzungen für das Äußere des Wortes, wie es sind die Gebräuche, und was Vorbilder und Bezeichnungen des inneren Sinnes sind. Die Gebote aber für das Inwendige des Wortes, derart dasjenige ist, was zum Leben und zur Lehre gehört; hauptsächlich was dem inneren Sinn angehört. Aber von der Bedeutung der Gebote und Satzungen soll, aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, anderswo gesprochen werden.

3383. Vers 6,7: Und Jischak wohnte in Gerar. Da fragten die Männer des Ortes in betreff seines Weibes, und er sagte: meine Schwester ist sie, denn er fürchtete sich zu sagen: mein Weib, sonst möchten mich erwürgen die Männer des Ortes wegen Rebecka, weil sie gut anzusehen.

"Und Jischak wohnte in Gerar" bedeutet der Zustand des Herrn in Ansehung dessen, was dem Glauben angehört, im Verhältnis zum Vernünftigen, das beigesellt werden soll.

"da fragten die Männer des Ortes in betreff seines Weibes" bedeutet die Untersuchungen der Menschen über das göttlich Wahre;

"und er sagte: meine Schwester ist sie" bedeutet das vernünftig Wahre;

"denn er fürchtete sich zu sagen: mein Weib, sonst möchten mich erwürgen die Männer des Ortes wegen Rebecka" bedeutet, er habe die eigentlichen göttlichen Wahrheiten nicht eröffnen können, weil sonst das göttlich Gute nicht aufgenommen wurde;

"weil sie gut anzusehen" bedeutet, es könnte leicht aufgenommen werden, deswegen weil es göttlich heiße.

3384. "Und Jischak wohnte in Gerar", 1. Mose 26/6, daß dies bedeutet den Zustand des Herrn in betreff dessen, was dem Glauben angehört im Verhältnis zum Vernünftigen, das beigesellt werden soll, erhellt aus der Bedeutung von "wohnen in Gerar", sofern es ist sein in dem, was des Glaubens ist, somit der Zustand in Ansehung dessen; denn wohnen bedeutet leben: Nr. 1293; und Gerar das, was dem Glauben angehört: Nr. 1209, 2504, 3365; und aus der vorbildlichen Bedeutung Jischaks, sofern er ist der Herr in Ansehung des göttlich Vernünftigen, wovon Nr. 1893, 2066, 2072, 2083, 2630.

Daß es das Verhältnis zum Vernünftigen, das beigesellt werden soll, betrifft, erhellt aus dem Vorhergehenden und aus dem Folgenden, denn in diesem ganzen Kapitel wird davon gehandelt, nämlich von den Vernunftbegriffen, die, wenn sie vom Göttlichen des Herrn erleuchtet sind, Scheinbarkeiten des Wahren sind.

Daß "wohnen" ist sein und leben, somit Zustand, wird klar aus sehr vielen Stellen im Wort, z.B. bei David

Ps.23/6: "Wohnen werde ich im Hause Jehovahs in die Länge der Tage"; Ps.27/4: "Eines habe ich gebeten von Jehovah, das werde ich suchen, wohnen möchte ich im Hause Jehovahs, alle Tage meines Lebens"; Ps.101/7: "Nicht wohnen in der Mitte Meines Hauses, der trügerisch handelt": wo wohnen im Hause Jehovahs für sein und leben im Guten der Liebe, denn dies ist das Haus Jehovahs.

Jes.9/1: "Die da wohnen im Lande des Todesschattens, über die strahlte ein Licht auf": die da wohnen im Lande des Todesschattens für den Zustand derjenigen, die in Unkenntnis des Guten und Wahren sind;

Jes.13/20: "Babel wird nicht bewohnet werden in Ewigkeit": für den Zustand der Verdammnis derjenigen, die Babel sind.

Jes.37/16: "Jehovah, der Gott Israels, der bewohnet die Cherube".

Ps.80/2: "Hirte Israels, der bewohnet die Cherube, strahle hervor": Bewohner der Cherube ist der Herr in Ansehung des Standes der Vorsehung, daß niemand ins Heilige der Liebe und des Glaubens eingehen darf, er sei denn vom Herrn vorbereitet: Nr. 308.

Ps.4/9: "Im Frieden beisammen liege und schlafe ich, denn Du, Jehovah, allein lässest mich sicher wohnen": sicher wohnen für den Zustand des Friedens.

Jerem.51/13: "Die Du wohnest auf vielen Wassern, groß von Schätzen, gekommen ist Dein Ende, das Maß Deines Gewinns": von Babel; wohnen auf vielen Wassern, für sein in den Erkenntnissen über das Wahre.

Dan.2/22: "Gott selbst offenbart das Tiefe und Verborgene, Er weiß, was in der Finsternis, und das Licht wohnt bei Ihm": wohnen für sein.

Dan.4/9: "Unter demselben Baume hatte Schatten das Tier des Feldes, und in seinen Ästen wohnten die Vögel des Himmels".

Hes.31/6: "Unter seinen Ästen gebaren alles Wild des Feldes, und in seinem Schatten wohnten alle großen Völkerschaften": wohnen für sein und leben.

Hos.9/2,3: "Die Tenne und die Kelter wird sie nicht weiden, und der Most wird ihm lügen, sie werden nicht wohnen im Lande Jehovahs, und Ephraim wird zurückkehren nach Ägypten": nicht wohnen im Lande Jehovahs, für nicht sein im Zustand des Guten der Liebe, somit nicht im Reich des Herrn.

3385. "Da fragten die Männer des Ortes in betreff seines Weibes", 1. Mose 26/7, daß dies bedeutet die Untersuchungen der Menschen über das göttlich Wahre, erhellt aus der Bedeutung von fragen, sofern es ist untersuchen; aus der Bedeutung der Männer des Ortes, nämlich Gerars, sofern es diejenigen sind, die in den Glaubenslehren, daß Gerar dasjenige ist, was dem Glauben angehört, sehe man Nr. 1209, 2504, somit sind die Männer des Ortes Menschen in solchem Zustand. Und aus der Bedeutung des Weibes, hier der Rebecka, sofern sie ist das göttlich Wahre des göttlich Vernünftigen des Herrn, wovon Nr. 3012, 3013, 3077.

Im Vorhergehenden war die Rede von Scheinbarkeiten des Wahren, daß sie entstehen durch den göttlichen Einfluß des Herrn in die Vernunftbegriffe des Menschen, hier nun wird gehandelt von der Aufnahme derselben, und zwar zuerst von seiten derjenigen, die in den Lehren des Glaubens sind, und verstanden werden unter den Männern des Ortes oder Gerars, und zur ersten Klasse derjenigen gehören, die Geistige genannt werden; denn weil diese kein Innewerden haben, wie die Himmlischen, und beziehungsweise im Dunkeln sind: Nr. 1043, 2088, 2669, 2708, 2715, 2718, 2831, 3235, 3241, 3246; sie untersuchen, ob es so sei, sodann ob es göttliche Wahrheit sei; und weil sie kein Innewerden haben, ob es sei, wird ihnen etwas von solcher Art gegeben, das wie wahr erscheint, und zwar gemäß ihrem Vernünftigen, d.h. gemäß ihrer Fassungskraft, denn so wird es aufgenommen. Einem jeden wird gestattet, den Wahrheiten so zu glauben, wie er sie begreift. Wäre dies nicht, so fände keine Aufnahme statt, weil keine Anerkennung. Hiervon ist nun die Rede.

3386. "Und er sagte: meine Schwester ist sie", 1. Mose 26/7, daß dies bedeutet das vernünftig Wahre, erhellt aus der Bedeutung der Schwester, sofern sie ist das vernünftig Wahre, wovon Nr. 1495, 2508, 2524, 2556.

Unter dem vernünftig Wahren wird verstanden dasjenige, was als wahr erscheint der Fassungskraft gemäß, oder in der Vernunftanschauung, wie oben gesagt worden.

Das Geheimnis, daß Jischak gesagt hat, Rebecka sei seine Schwester, wie Abraham früher in Ägypten: 1. Mose 12/11-13,19, und nachher in Gerar: 1. Mose 20/2,5,12 gesagt hatte, Sarah sei seine Schwester, schließt das gleiche in sich, wie man aus der Erklärung zu jenen Stellen sehen kann. Und weil das gleiche dreimal sich zugetragen hat, und solches auch im Wort erwähnt wird, so ergibt sich, daß ein sehr wichtiges Geheimnis darin liegt, das gar niemand kund werden kann als aus dem inneren Sinn. Was es aber sei, wird aus dem Folgenden klar.

3387. "Denn er fürchtete sich, zu sagen, mein Weib, sonst möchten mich erwürgen die Männer des Ortes wegen Rebecka", 1. Mose 26/7, daß dies bedeutet, er habe die eigentlichen göttlichen Wahrheiten nicht eröffnen können, weil sonst das göttlich Gute nicht aufgenommen würde, erhellt aus der Bedeutung von "sich fürchten zu sagen", sofern es ist nicht eröffnen können; aus der Bedeutung des Weibes, hier der Rebecka, sofern sie ist das göttlich Vernünftige des Herrn in Ansehung des göttlich Wahren, wovon Nr. 3012, 3013, 3077; aus der Bedeutung von "mich erwürgen", das heißt das Gute werde nicht aufgenommen, denn durch Jischak, welcher hier ist "mich", wird das göttlich Gute des Vernünftigen des Herrn vorgebildet: Nr. 3012, 3194, 3210; denn alsdann wird gesagt, das Gute werde erwürgt oder geht zugrunde, wenn es nicht aufgenommen wird, denn es wird bei ihm zu nichts, und aus der Bedeutung der Männer des Ortes, welche sind diejenigen, die in den Glaubenslehren sind, wovon gleich oben Nr. 3385.

Aus diesem wird nun klar, was der innere Sinn dieser Worte ist, nämlich wenn die eigentlichen Wahrheiten eröffnet würden, so würden sie von denen, die in den Glaubenslehren sind, nicht aufgenommen, weil sie über all ihre Fassungskraft, somit über all ihren Glauben hinausgehen, und folglich könnte nichts Gutes vom Herrn einfließen, denn das Gute vom Herrn, oder das göttlich Gute kann nur in Wahres einfließen, denn die Wahrheiten sind Gefäße des Guten, wie oft gezeigt wurde.

Die Wahrheiten oder Wahrscheinbarkeiten sind dem Menschen dazu gegeben, daß das göttlich Gute sein Verständiges, somit den eigentlichen Menschen bilden kann, denn zu dem Endzweck, daß das Gute einfließen kann, sind die Wahrheiten; denn das Gute findet ohne Gefäße oder Behälter keine Statt, weil keinen ihm entsprechenden Zustand, darum wo keine Wahrheiten, oder wo sie nicht aufgenommen sind, da ist auch kein vernünftig oder menschlich Gutes, folglich auch kein geistiges Leben beim Menschen.

Auf daß also der Mensch Wahrheiten, und er hierdurch geistiges Leben haben möge, werden Scheinbarkeiten des Wahren gegeben, und zwar einem jeden nach seiner Fassungskraft, und diese Scheinbarkeiten werden als Wahrheiten anerkannt, weil sie so beschaffen sind, daß Göttliches in ihnen sein kann.

Auf daß man wisse, was Scheinbarkeiten, und daß sie es sind, die dem Menschen als göttliche Wahrheiten dienen, soll es durch Beispiele erhellt werden:

Wenn gesagt würde, daß im Himmel keine Vorstellung des Ortes, somit keine der Entfernung sei, sondern daß an deren Statt Vorstellungen des Zustandes seien, so könnte dies vom Menschen gar nicht begriffen werden, denn so würde er glauben, daß nichts unterschieden, sondern ein Durcheinander wäre, nämlich alle in einem oder beisammen, während doch dort alles so unterschieden ist, daß es nichts Unterschiedeneres geben kann. Daß Orte, Entfernungen und Räume, die in der Natur sich finden, Zustände im Himmel seien, sehe man Nr. 3356.

Hieraus wird klar, daß alles, was je im Wort von Orten und Räumen, und aus ihnen, und durch sie gesagt wird, Scheinbarkeiten des Wahren sind, und wenn es nicht durch jene Scheinbarkeiten gesagt würde, so würde es gar nicht aufgenommen, folglich kaum ein Etwas, denn die Vorstellung von Raum und Zeit ist beinahe in allem und jedem, was der Mensch denkt, solange er in der Welt, d.h. in Raum und Zeit ist.

Daß nach Scheinbarkeiten des Raumes im Wort geredet ist, erhellt beinahe aus allem und jedem daselbst, wie bei Matth.22/44: "Es sprach Jesus: wie sagt David, der Herr (sprach) zu meinem Herrn, sitze zu Meiner Rechten, bis Ich lege deine Feinde zu deinem Fußschemel": wo das Sitzen zur Rechten aus der Vorstellung des Ortes ist, somit nach der Scheinbarkeit, während doch der Zustand der göttlichen Macht des Herrn es ist, der so beschrieben wird.

Matth.26/64: "Jesus sprach, von nun an werdet ihr sehen den Sohn des Menschen sitzen zur Rechten der Kraft, und kommen auf den Wolken des Himmels": das Sitzen zur Rechten, wie auch das Kommen auf den Wolken, lautet hier ebenso nach der Ortsvorstellung bei den Menschen, aber die Engel haben dabei die Vorstellung von der Macht des Herrn.

Mark.10/37,40: "Die Söhne Zebedäi sagten zu Jesu: gib uns, daß wir, der eine zu Deiner Rechten, und der andere zu Deiner Linken, sitzen in Deiner Herrlichkeit; Jesus antwortete: das Sitzen zu Meiner Rechten, und zu Meiner Linken, ist nicht Meine Sache zu geben, sondern denen es bereitet ist". Hieraus wird klar, was für eine Vorstellung vom Reich des Herrn die Jünger gehabt haben, daß es nämlich sei ein Sitzen zur Rechten und zur Linken; und weil sie eine solche Vorstellung hatten, antwortete auch der Herr nach ihrer Fassungskraft, somit gemäß dem, was ihnen erschien.

Ps.19/6,7: "Dieselbe (Sonne), wie ein Bräutigam, der ausgeht aus seiner Kammer, freut sich wie ein Held zu laufen den Weg, vom Ende der Himmel Sein Ausgang, und Sein Umlauf zu den Enden derselben": dort vom Herrn, dessen göttlicher Machtstand durch solches beschrieben wird, was dem Raum angehört.

Jes.14/12-14: "Wie bist du gefallen vom Himmel, Luzifer, Sohn der Morgenröte, hast gesagt in deinem Herzen, in die Himmel will ich aufsteigen, über die Sterne des Himmels will ich erhöhen meinen Thron, will aufsteigen über die Höhen der Wolke": vom Himmel fallen, in die Himmel steigen, über die Sterne des Himmels den Thron erhöhen, aufsteigen über die Höhen der Wolke, lautet alles nach der Vorstellung und der Scheinbarkeit des Raumes oder des Ortes, und es wird dadurch die das Heilige entweihende Selbstliebe beschrieben.

Weil Himmlisches und Geistiges durch solches, was erscheint, und gemäß demselben dem Menschen vorgestellt wird, darum wird auch der Himmel so beschrieben, als ob er in der Höhe wäre, während er doch nicht in der Höhe, sondern im Inneren ist: Nr. 450, 1380, 2148.

3388. "Weil sie gut anzusehen", 1. Mose 26/7, daß dies bedeutet, es könnte leicht aufgenommen werden, deswegen weil es göttlich heiße, erhellt aus der Bedeutung von gut anzusehen, sofern es das ist, was eine gefällige Form hat, somit was leicht aufgenommen wird.

Es ist von denen die Rede, die in den Glaubenslehren sind, und kein Innewerden des Wahren vom Guten haben, sondern nur ein Bewußtsein des Wahren infolge davon, daß ihnen von den Eltern und Lehrern so gesagt wurde, und diese sind es, die Männer des Ortes oder Gerars genannt wurden: Nr. 3385, 3387. Für sie ist das erste der Bekräftigung des Wahren, daß es göttlich heißt, denn sogleich haben sie dann eine Vorstellung des Heiligen, die allem und jedem, was gesagt wird, eine allgemeine Bekräftigung gibt, und das, wenn sie es auch nicht begreifen. Aber doch muß das, was gesagt wird, ihrer Fassungskraft angemessen sein, denn es ist nicht genug, daß der Mensch weiß, daß etwas sei, sondern er will auch wissen, was es sei, und wie beschaffen es sei, so daß von da auch eine Bestätigung für die Verstandesseite hinzukommt und umgekehrt von dieser. Wenn das nicht der Fall ist, so kann es zwar ins Gedächtnis hineingebracht werden, aber es bleibt dort nicht anders als eine tote Sache, wie eine Sache des Getöns, und wenn nicht einige Bestätigungsgründe, mögen sie herkommen, wo sie wollen, dasselbe fest eingeprägt haben, so zerstäubt es wie die Erinnerung an eine nur tönende Sache.

3389. Vers 8,9: Und es geschah, weil ihm dort verlängert wurden die Tage, da schaute Abimelech, der König der Philister, durchs Fenster, und sah, und siehe, Jischak lachend mit Rebecka, seinem Weibe. Und Abimelech rief Jischak und sprach: Doch wohl, siehe, dein Weib ist sie, und wie hast du gesagt, meine Schwester sie; und Jischak sprach zu ihm: Weil ich sagte, ich möchte sonst sterben ihretwegen.

"Und es geschah, weil ihm dort verlängert wurden die Tage" bedeutet den Zustand der Aufnahme;

"da schaute Abimelech, der König der Philister, durchs Fenster, und sah" bedeutet die Lehre des Glaubens, sofern sie auf Vernünftiges in den Erkenntnissen ihr Absehen hat;

"und siehe, Jischak lachend mit Rebecka, seinem Weibe" bedeutet, daß das göttlich Gute gegenwärtig sei im göttlich Wahren.

"und Abimelech rief Jischak und sprach" bedeutet das Innewerden des Herrn aus der Lehre.

"doch wohl, siehe, dein Weib ist sie, und wie hast du gesagt, meine Schwester sie" bedeutet, wenn es das göttlich Wahre, so sei es nicht auch vernünftig;

"und Jischak sprach zu ihm: Weil ich sagte, ich möchte sonst sterben ihretwegen" bedeutet, daß es nicht aufgenommen würde.

3390. "Und es geschah, weil ihm dort verlängert wurden die Tage", 1. Mose 26/8, daß dies den Zustand der Aufnahme bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von "verlängern dort ihm", nämlich dem Jischak, sofern es heißt, als das göttlich Gute, das durch Jischak vorgebildet wird, eine Zeitlang dort war, wurde das Wahre aufgenommen, denn es ist von der Aufnahme des Wahren von seiten der Geistigen im inneren Sinn die Rede; und aus der Bedeutung der Tage, die Zustände sind, wovon Nr. 23, 487, 488, 493, 2788.

3391. "Da schaute Abimelech, der König der Philister, durchs Fenster, und sah", 1. Mose 26/8, daß dies bedeutet die Lehre des Glaubens, sofern sie auf Vernünftiges in den Erkenntnissen ihr Absehen hat, erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Abimelechs, sofern sie die Lehre des Glaubens ist, sofern sie auf Vernünftiges ihr Absehen hat, wovon Nr. 2504, 2509, 2510, 2533, und aus der Bedeutung des Königs der Philister, sofern es Lehren sind, wovon Nr. 3365; und aus der Bedeutung des Fensters, sofern es das Verständige ist, wovon Nr. 655, 658, folglich das innere Gesicht, denn das wurde ehemals durch Fenster bezeichnet.

Somit "durch das Fenster schauen" heißt dasjenige innewerden, was durch das innere Gesicht erscheint. Dies sind im allgemeinen Erkenntnisse, die dem äußeren Menschen angehören; Vernunftbegriffe oder was das gleiche, die Scheinbarkeiten des Wahren, d.h. geistige Wahrheiten, sind nicht die Erkenntnisse, sondern in den Erkenntnissen, denn sie gehören dem Vernünftigen, somit dem inwendigen Menschen an, und der innere Mensch ist es, der auf das absieht, was dem äußeren angehört, somit auf Wahres in den Erkenntnissen; denn die Erkenntnisse, weil sie dem natürlichen Menschen angehören, sind Aufnahmegefäße von Vernunftbegriffen. Daß die göttlichen Wahrheiten in das Vernünftige, und durch dieses in das Natürliche einfließen, und in diesem sich darstellen, wie das Bild von vielem in einem Spiegel, sehe man Nr. 3368.

Daß die Fenster dasjenige sind, was dem inwendigen Gesicht, d.h. dem Verstand angehört, was mit einem Wort Verständiges genannt wird, erhellt aus denjenigen Stellen des Wortes, die Nr. 655 angeführt wurden, und noch weiter aus Folgenden bei

Joel 2/9: "In der Stadt werden sie umherlaufen, auf der Mauer laufen, in die Häuser steigen, durch die Fenster werden sie hineinkommen, wie ein Dieb": dort vom Bösen und Falschen der letzten Tage der Kirche; in die Häuser steigen für Gutes zerstören, das dem Willen angehört. Daß Häuser Gutes sind, das dem Willen angehört, sehe man Nr. 710, 2233, 2234; und eingehen durch die Fenster für Wahres und die Erkenntnisse desselben, was dem Verstande angehört, zerstören.

Zeph.2/14: "Ausrecken wird Jehovah Seine Hand über Mitternacht, und Aschur verderben; lagern werden sich in dessen Mitte Herden, all sein Wild der Völkerschaft, auch der Reiher und der Entenadler werden auf seinen Granatapfelbäumen übernachten; eine Stimme wird singen im Fenster: Dürre auf der Schwelle, weil er die Zeder entblößt hat": wo von der Zerstörung der Glaubenswahrheiten durch Vernünfteleien, die Aschur sind: Nr. 119, 1186; eine Stimme wird singen im Fenster, für die Verödung des Wahren, somit der Verstandesfähigkeit in Ansehung des Wahren.

Richt.5/28: "Durch das Fenster schaute und rief die Mutter des Sissera durch die Gitter: warum verzeucht sein Wagen zu kommen": Weissagung der Debora und des Barak, von der Auferweckung der geistigen Kirche; durch das Fenster schauen, für durch die Vernunftschlüsse derjenigen, welche die Wahrheiten leugnen, und so das, was der Kirche angehört, zerstören, denn das ist Verständiges im entgegengesetzten Sinn.

Jerem.22/13,14: "Wehe dem, der sein Haus bauet ohne Gerechtigkeit, und seine Obergemächer ohne Rechtsurteil, der sagt, bauen will ich mir ein Haus der Masse, und geräumige Obergemächer, und haut sich Fenster aus, und Getäfel von Zedern, und malt es mit Schminke": ein Haus bauen ohne Gerechtigkeit und Obergemächer ohne Rechtsurteil, für eine Religion aus Nicht-Gutem und Nicht-Wahrem fertigen, daß Gerechtigkeit und Rechtsspruch das Gute und das Wahre ist, sehe man Nr. 2235, Fenster und Getäfel von Zedern sich aushauen und mit Schminke malen, für verständige und geistige Wahrheiten verfälschen.

Die Fenster des Tempels zu Jerusalem bildeten auch nichts anderes vor als das, was Verständigem, somit was Geistigem angehört; wie es auch die Fenster des neuen Tempels bedeuten, wovon bei Hes.40/16,22,25,33,36; 41/16,26; denn daß der neue Tempel, das neue Jerusalem, und die neue Erde, bei jenem Propheten nichts anderes sind als das Reich des Herrn, kann jeder sehen, somit daß das, was darüber erwähnt wird, solches ist, was dem Reich angehört.

3392. "Und siehe, Jischak lachend mit Rebecka, seinem Weibe", 1. Mose 26/8, daß dies bedeutet, das göttlich Gute sei gegenwärtig im göttlich Wahren, oder das göttlich Gute sei beigesellt dem göttlich Wahren, erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Jischaks, sofern er ist das göttlich Gute des Vernünftigen des Herrn, wovon Nr. 3012, 3194, 3210; aus der Bedeutung von lachen, sofern es ist die Liebe oder die Neigung zum Wahren, wovon Nr. 2072, 2216; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Rebecka, sofern sie ist das göttlich Wahre des Vernünftigen des Herrn, wovon Nr. 3012, 3013, 3077.

Hieraus wird klar, daß Jischak lachend mit Rebecka, seinem Weibe, bedeutet, das göttlich Gute sei mit dem göttlich Wahren da.

Der Sinn davon im Zusammenhang ist, daß das geistig Wahre zuerst aus dem Grund aufgenommen werde, weil es göttlich genannt wird; nachher weil in ihm das Göttliche ist, das diejenigen gewahr werden, die wiedergeboren und Menschen der geistigen Kirche werden. Diese sind es, die verstanden werden unter Abimelech, d.h. diejenigen, die in der Lehre des Glaubens sind, und ihr Absehen auf die Wahrheiten in den Erkenntnissen haben, von denen oben Nr. 3391.

3393. "Und Abimelech rief Jischak und sprach", 1. Mose 26/9, daß dies das Innewerden des Herrn aus der Lehre bedeutet, erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Abimelechs, sofern sie ist die Lehre, die das Absehen auf Vernünftiges hat, wovon Nr. 2504, 2509, 2510, 2533, 3391; aus der vorbildlichen Bedeutung Jischaks, sofern er das göttlich Vernünftige des Herrn ist, wovon oben; und aus der Bedeutung von sprechen, sofern es innewerden ist, wovon Nr. 1898, 1919, 2080, 2862.

Und weil Abimelech jene Lehre bedeutet, in der nun das Göttliche wahrgenommen wurde: Nr. 3392, somit wird durch Abimelech auch der Herr in Ansehung derselben vorgebildet, denn alles und jedes, was im Wort steht, bezieht sich im höchsten Sinn auf den Herrn.

Auch ist der Herr die Lehre selbst, d.h. das Wort, nicht nur in betreff des höchsten Sinnes dort, sondern auch in betreff des inneren Sinnes, auch in betreff des buchstäblichen Sinnes, denn dieser Sinn ist der den inneren Sinn vorbildende und bezeichnende, und dieser den höchsten Sinn vorbildende und bezeichnende; und was im Wort vorbildend und bezeichnend ist, das ist in seinem Wesen dasjenige, was vorgebildet und bezeichnet wird, somit ist es das Göttliche des Herrn; denn das Vorbildliche ist nichts als das Bild desjenigen, der vorgebildet wird, und im Bild ist Er, der dargestellt wird. Wie klar sein kann aus der Rede des Menschen, wie auch aus seiner Gebärde, denn jene, nämlich die Rede und diese, nämlich die Gebärde, sind nur Bilder von dem, was inwendig im Menschen, in seinem Denken und Wollen sich befindet, so daß die Rede und Gebärde das Denken und Wollen in Ausgestaltung sind; denn wenn man das Denken und Wollen davon wegnehme, so wäre das übrige nur etwas Unbeseeltes, somit nichts Menschliches.

Hieraus kann erhellen, wie es sich mit dem Wort auch im Buchstaben verhält, daß es nämlich göttlich ist.

3394. "Doch wohl, siehe, dein Weib ist sie, und wie hast du gesagt, meine Schwester sie", 1. Mose 26/9, daß dies bedeutet, wenn es das göttlich Wahre, so sei es nicht auch vernünftig, erhellt aus der Bedeutung des Weibes, hier der Rebecka, die das göttlich Wahre des göttlich Vernünftigen des Herrn ist, wovon Nr. 3012, 3013, 3077; und aus der Bedeutung der Schwester, sofern sie das vernünftig Wahre ist, wovon Nr. 3386. "Siehe, dein Weib ist sie, und wie hast du gesagt, meine Schwester sie" bedeutet somit, weil es das göttlich Wahre ist, so könne es nicht vernünftig sein.

Mit diesem Geheimnis verhält es sich so: weil die Geistigen kein Innewerden haben wie die Himmlischen, so wissen sie nicht, daß das göttlich Wahre vernünftig wahr wird beim Menschen, wenn er wiedergeboren ist. Sie sagen zwar, daß alles Gute und alles Wahre vom Herrn, aber wenn dasselbe in ihrem Vernünftigen vorhanden ist, meinen sie dennoch, daß das Gute und Wahre ihr eigen sei, somit gleichsam von ihnen, denn es kann nicht getrennt werden vom Eigenen, das es will; da es doch bei den Himmlischen sich so verhält, daß sie das göttlich Gute und Wahre inne werden im Vernünftigen, d.h. in den Vernunftbegriffen, die, vom Göttlichen des Herrn erleuchtet, Scheinbarkeiten des Wahren sind: Nr. 3368; auch im Natürlichen, d.h. in wißtümlichen und sinnlichen Dingen, und weil die Himmlischen in einem solchen Zustand sind, können sie anerkennen, daß alles Gute und Wahre vom Herrn einfließt, wie auch daß das Gefühl des Guten und Wahren es ist, das ihnen mitgeteilt und zugeeignet wird vom Herrn, und ihre Lust, Wonne und Seligkeit macht. Daher kam es, daß die Uralten, die himmlische Menschen waren, in den einzelnen Gegenständen, die sie mit den Augen sahen, nichts denn Himmlisches und Geistiges wahrnahmen: Nr. 1409.

Weil hier die Rede ist vom wiedergeborenen geistigen Menschen, der das göttlich Gute im neuen Willen, und das göttlich Wahre im neuen Verstand, durch die Wiedergeburt vom Herrn empfangen hat, und weil sie in keinem anderen Innewerden sind, als wenn es vernünftig wäre, so könnte es nicht göttlich sein, wie oben gesagt, somit wenn göttlich, so hätte es mit dem Vernünftigen nichts gemein, darum wird hier gesagt, wenn es das göttlich Wahre, so würde es nicht auch vernünftig sein. Das ist auch die Ursache davon, daß sie wollen, man soll das, was Sache des Glaubens ist, einfach glauben, ohne einige Anschauung vom Vernünftigen aus, indem sie nicht wissen, daß gar kein Gegenstand des Glaubens, nicht einmal das größte Geheimnis desselben, von einem Menschen begriffen wird ohne eine vernünftige, auch natürliche Vorstellung, aber was für eine, ist ihm unbekannt: Nr. 3310 E.

Hierdurch können sie sich zwar schützen gegen diejenigen, die über alles und jedes aus Verneinung vernünfteln, ob es so sei: Nr. 2568, 2588; aber diejenigen, die in Bejahung sind in betreff des Wortes, daß man es nämlich glauben soll, ist eine solche Behauptung verderblich, denn so können sie alle Freiheit des Denkens wegnehmen, und das Gewissen an die größte Irrlehre binden, und so über das Innere und Äußere des Menschen herrschen.

Jenes und dieses ist es, was bezeichnet wird dadurch, daß Abimelech zu Jischak sagte, "siehe, dein Weib ist sie, und wie hast du gesagt, meine Schwester sie".

3395. "Und Jischak sprach zu ihm, weil ich sagte, ich möchte sonst sterben ihretwegen", 1. Mose 26/9, daß dies bedeutet, es würde nicht aufgenommen, erhellt aus demjenigen, was Nr. 3387 gesagt wurde zu den Worten: "denn er fürchtete sich zu sagen, mein Weib, sonst möchten mich erwürgen die Männer des Ortes wegen Rebecka".

Daß sagen bedeutet innewerden und denken, wird hier noch augenscheinlicher klar als sonst.

HG 3396

3396. Vers 10,11: Und Abimelech sprach, was hast du uns das getan, um ein Kleines würde einer des Volkes liegen bei deinem Weibe, und du hättest gebracht auf uns eine Verschuldung. Und Abimelech gebot allem Volk, sprechend: Wer antastet jenen Mann und sein Weib, soll sterbend sterben.

"Und Abimelech sprach, was hast du uns das getan" bedeutet Unwillen;

"um ein Kleines würde einer des Volkes liegen bei deinem Weibe, und du hättest gebracht auf uns eine Verschuldung" bedeutet, es hätte können geschändet und so entweiht werden.

"und Abimelech gebot allem Volk, sprechend" bedeutet den Bescheid;

"Wer antastet jenen Mann und sein Weib, soll sterbend sterben" bedeutet, daß das göttlich Wahre und das göttlich Gute nicht eröffnet werden, und man bis zu demselben nicht nahen dürfe mit dem Glauben, wegen der Gefahr ewiger Verdammnis, falls es entweiht würde.

3397. "Und Abimelech sprach, was hast du uns das getan", 1. Mose 26/10, daß dies Unwillen bedeutet, kann ohne Erklärung erhellen.

3398. "Um ein Kleines würde einer des Volkes liegen bei deinem Weibe, und du hättest gebracht auf uns eine Verschuldung", 1. Mose 26/10, daß dies bedeutet, es hätte können geschändet, und so entweiht werden, erhellt aus der Bedeutung von liegen, sofern es ist verkehrt oder geschändet werden; aus der Bedeutung von "einer des Volkes", sofern es ist ein Angehöriger der Kirche, nämlich der geistigen, wovon Nr. 2928; aus der Bedeutung des Weibes, hier der Rebecka, die das göttlich Wahre ist, wovon oben; und aus der Bedeutung der Verschuldung, sofern sie die Schuld der Entweihung des Wahren ist.

Hieraus wird klar, daß "um ein Kleines würde einer des Volkes liegen bei deinem Weibe, und du hättest auf uns gebracht eine Verschuldung", heißt das göttlich Wahre hätte von jemand in der Kirche leicht können geschändet werden, und sich die Schuld der Entweihung des Wahren zuziehen.

Oben Nr. 3386 wurde gesagt, weil Abraham seine Gattin Sarah zweimal für seine Schwester ausgab, zuerst in Ägypten und nachher in Gerar bei Abimelech, und Jischak sein Weib Rebecka gleichfalls auch bei Abimelech für seine Schwester ausgab, und auch weil diese drei Sachen im Wort erwähnt werden, so müsse ein großes Geheimnis zugrunde liegen. Das Geheimnis selbst liegt hier im inneren Sinn zutage, nämlich weil durch die Schwester das Vernünftige bezeichnet wird, und durch Weib das göttlich Wahre, und daß es für vernünftig erklärt wurde, d.h. für eine Schwester, damit das göttlich Wahre, welches Weib ist, hier Rebecka, nicht geschändet und so entweiht werden möchte.

Was die Entweihung des Wahren betrifft, so kann das göttlich Wahre einzig und allein von denen entweiht werden, die es zuerst anerkannt haben, denn diese sind zuerst durch Anerkennung und Glauben ins Wahre eingegangen, und sind so in dasselbe eingeweiht worden; wenn sie nachher davon abtreten, dann bleibt fortwährend die Spur desselben inwendig eingedrückt, die allemal wieder mit dem Falschen und Bösen sich einstellt. Dadurch wird das Wahre, weil es diesem anklebt, entweiht. Darum haben diejenigen, bei denen dieses geschieht, fortwährend in sich, was verdammt, somit eine Hölle ihrer selbst; denn wenn die Höllischen einer Sphäre, wo das Gute und Wahre, sich nähern, so fühlen sie sogleich ihre Hölle, denn sie kommen in das, was sie hassen, folglich in die Qual. Diejenigen also, die das Wahre entweiht haben, befinden sich fortwährend bei dem, was sie quält, und zwar je nach dem Grad der Entweihung.

Weil es so ist, wird vom Herrn möglichst vorgesehen, daß das göttlich Gute und Wahre nicht entweiht wird, und es wird hauptsächlich dadurch vorgesehen, daß ein Mensch, der seiner Beschaffenheit nach nicht anders kann als entweihen, soweit als möglich von der Anerkennung und dem Glauben des Wahren und Guten abgehalten wird, denn niemand kann entweihen, als wer vorher anerkannt und geglaubt hat.

Das war die Ursache, warum den Nachkommen Jakobs, den Israeliten und Juden, die inwendigen Wahrheiten nicht aufgedeckt worden sind, nicht einmal offen gesagt wurde, daß ein Inwendiges im Menschen sei, daß es somit einen inwendigen Gottesdienst gebe, und kaum etwas vom Leben nach dem Tod, und vom himmlischen Reich des Herrn, oder des Messias, den sie erwarteten. Die Ursache war, weil vorhergesehen wurde, daß, wenn es ihnen aufgedeckt worden wäre, sie, als so beschaffen, nicht anders hätten können, als es entweihen, denn sie wollten nichts anderes als Irdisches. Und weil jene Generation so beschaffen war, und auch so beschaffen ist, so wird noch jetzt zugelassen, daß sie ganz im Unglauben sind. Wenn sie einmal anerkannt hätten, und nachher zurückgetreten wären, dann hätten sie nichts anders, als die allerärgste Hölle sich zuziehen können.

Das war auch die Ursache, daß der Herr nicht früher in die Welt kam, und das Inwendige des Wortes offenbarte, als da gar nichts Gutes, nicht einmal natürlich Gutes bei ihnen übrig war, denn alsdann konnten sie keine Wahrheit mehr bis zur inwendigen Anerkennung aufnehmen (denn das Gute ist es, was aufnimmt), somit nicht entweihen.

Ein solcher Zustand war es, der verstanden wird unter der Fülle der Zeiten, und unter der Vollendung des Zeitlaufs, auch unter dem jüngsten Tag, von dem viel bei den Propheten die Rede ist.

Die gleiche Ursache ist auch, warum jetzt die Geheimnisse des inneren Sinnes des Wortes geoffenbart werden, weil heutzutage kaum einiger Glaube ist, weil keine Liebtätigkeit, somit weil die Vollendung des Zeitlaufs da ist, und wenn diese, dann können sie ohne Gefahr der Entweihung geoffenbart werden, weil sie innerlich nicht anerkannt werden.

Dies ist das Geheimnis, wegen dessen im Wort von Abraham und Jischak erwähnt wird, daß sie ihre Ehefrauen in Gerar bei Abimelech Schwestern genannt haben.

Man sehe ferner, was über denselben Gegenstand früher gesagt und gezeigt

wurde, nämlich

daß entweihen können, die anerkennen, nicht aber die nicht anerkennen,

noch weniger die nicht wissen: Nr. 593, 1008, 1010, 1059.

Welche Gefahr mit der Entweihung des Heiligen und des Wortes verbunden

sei: Nr. 571, 582.

Daß diejenigen, die innerhalb der Kirche das Heilige entweihen können,

nicht aber die außerhalb: Nr. 2051.

Daß vom Herrn vorgesehen werde, damit ja keine Entweihung geschehe: Nr.

1001, 2426.

Daß der Gottesdienst ein äußerlicher werde, damit der innere nicht entweiht werde: Nr. 1327, 1328.

Daß sie in Unwissenheit gehalten werden, damit die Glaubenswahrheiten

nicht entweiht werden: Nr. 301, 302, 303.

3399. Daß "beim Weibe liegen" im inneren Sinn heißt das Wahre verkehren und schänden, hier das göttlich Wahre, weil durch das Weib oder die Rebecka das göttlich Wahre vorgebildet wird, wie oben gezeigt worden, kann daraus erhellen, daß durch Beschlafungen, Ehebrüche und Hurereien im Wort nichts anderes bezeichnet wird, als Verkehrungen des Guten und Verfälschen des Wahren, wie Nr. 2466, 2729 gezeigt wurde; und zwar deswegen, weil Ehebrüche ganz gegen die eheliche Liebe sind, so sehr, daß sie zerstörend sind für sie, und die eheliche Liebe ist aus der Ehe des Guten und Wahren: Nr. 2508, 2618, 2727-2759, 3132, darum wird das, was gegen das Gute und Wahre ist, oder was es zerstört, im Wort Ehebruch genannt.

Aber man soll wissen, daß die Angehörigen der geistigen Kirche das Gute nicht so schänden können, daß sie es entweihen, darum, weil sie das Gute nicht bis zu dessen Innewerden aufnehmen können wie die Himmlischen, sondern daß sie das Wahre entweihen können, weil sie dieses anzuerkennen vermögen. Aber in der letzten Zeit der Kirche können sie auch das Wahre nicht anerkennen, weil dann bei ihnen im ganzen der Unglaube herrscht betreffend den Herrn, betreffend das Leben nach dem Tod, und betreffend den inneren Menschen; und der Unglaube, der im ganzen herrscht, macht, daß die Glaubenswahrheiten nicht einwärts dringen. Das bei einem jeden Durchwaltende beschränkt und verhindert, daß solches nicht tiefer eingeht, auch ohne daß es der Mensch weiß, und auch wenn er zu glauben meint.

Hingegen die das Gute entweihen können, gehören der himmlischen Kirche an, denn dieselben können es bis zum Innewerden aufnehmen. Wie auch geschehen ist von den vor der Sündflut Lebenden, die deswegen von allen abgeschlossen gehalten werden in einer von den Höllen anderer geschiedenen Hölle, von denen man sehe Nr. 1265-1272; und daß die Entweihung des Guten nicht mehr vorkommen sollte, wird bezeichnet dadurch, daß "Jehovah, nach Verstoßung des Menschen, wohnen machte von Aufgang am Garten Eden Cherube, und die Flamme des sich wendenden Schwertes, zu hüten den Weg des Baumes des Lebens": 1. Mose 3/24, worüber Nr. 308, 310.

3400. Daß die "Verschuldung" die Schuld oder die Zurechnung der Sünde ist und Verfehlung gegen das Gute und Wahre, kann aus denjenigen Stellen im Wort erhellen, wo die Verschuldung genannt, und auch beschrieben wird; wie bei

Jes.53/10: "Jehovah wollte zermalmen Ihn, und hat krank gemacht; wenn du gesetzt hast als Verschuldung Seine Seele, wird Er Samen schauen, wird verlängern die Tage, und der Wille Jehovahs wird durch Seine Hand gelingen": vom Herrn: setzen als Verschuldung Seine Seele, für: die Ihm zugerechnete Sünde, somit für die Schuld, die Ihm die Hasser gaben. Nicht daß Er etwas von Sünde auf Sich hätte abgeleitet, um sie wegzunehmen.

Hes.22/4: "Durch das Blut, das du vergossest, hast du Schuld gehabt, und durch deine Götzen, die du machtest, bist du verunreinigt worden": Blut vergießen, für: dem Guten Gewalt antun: Nr. 374, 376, 1005, daher Verschuldung.

Ps.34/22,23: "Die Hasser des Gerechten werden Schuld haben, es erlöset Jehovah die Seele Seiner Knechte, und keine Schuld werden haben alle, die Ihm vertrauen": somit Schuld für jede Sünde, die bleibt; ihre Entfernung durch das Gute vom Herrn ist die Erlösung, die auch vorgebildet wurde durch die Versöhnung, die vom Priester geschah, wenn sie ein Schuldopfer brachten, worüber 3. Mose 5/1-26; 7/1-10; 19/20-22; 4. Mose 5/1-8; wo auch die Arten von Verschuldung aufgezählt werden, als da sind: wenn man die Stimme eines Fluches hörte und es nicht anzeigte; wenn man irgend etwas Unreines anrührte; wenn man schwur, Böses zu tun; wenn man sich aus Irrtum am Heiligtum Jehovahs versündigte; wenn man tat eines von den Geboten, was man nicht tun soll; wenn man dem Nächsten sein anvertrautes Gut ableugnete; wenn man fand, was verloren ist und es ableugnete und fälschlich schwur; wenn man bei einem Weibe lag, die eine Magd, die einem Mann veräußert, nicht gelöst und nicht frei gelassen war; wenn man tat von allen Sünden wider einen Menschen, dadurch daß man sich verfehlte mit einer Verfehlung wider Jehovah.

3401. "Und Abimelech gebot allem Volk sprechend", 1. Mose 26/11, daß es einen Bescheid bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von gebieten, sofern es ist einen Bescheid tun; aus der vorbildlichen Bedeutung Abimelechs, sofern es diejenigen sind, die in der Glaubenslehre, wovon Nr. 3392; und im höchsten Sinn der Herr: Nr. 3393; und aus der Bedeutung des Volkes, sofern es die Angehörigen der geistigen Kirche sind, wovon Nr. 3398.

Hieraus wird klar, daß "Abimelech gebot allem Volk" bedeutet den Bescheid vom Herrn in der geistigen Kirche. Der Bescheid selbst ist, was folgt, daß nämlich das göttlich Wahre und das göttlich Gute nicht eröffnet werden soll, und man bis zu demselben nicht nahen dürfe mit dem Glauben, wegen der Gefahr ewiger Verdammnis, wenn es entweiht wird, worüber nun folgt.

3402. Daß "wer antastet jenen Mann und sein Weib, soll sterbend sterben", 1. Mose 26/11, bedeutet, das göttlich Wahre und das göttlich Gute dürfe nicht eröffnet werden, und man bis zu demselben nicht nahen dürfe mit dem Glauben, wegen der Gefahr ewiger Verdammnis, falls es entweiht wird, erhellt aus der Bedeutung von antasten jenen Mann und sein Weib, sofern es ist nahen zum göttlich Wahren und göttlich Guten, die durch Jischak und Rebecka vorgebildet werden.

Das Wahre steht hier an erster Stelle, und das Gute an zweiter, weil von den Angehörigen der geistigen Kirche die Rede ist, die das Wahre schänden, ja entweihen können, nicht aber das Gute, und weil es so, wird gesagt Mann und Weib, man sehe Nr. 915, 2517;

und aus der Bedeutung von "sterbend sterben", sofern es ist die ewige Verdammnis, die der geistige Tod ist, hier infolge der Entweihung, von der die Rede ist.

Daß es der Vorsehung des Herrn gemäß ist, daß niemand ins Gute und Wahre, d.h. in die Anerkennung und Neigung zu demselben, weiter zugelassen wird, als er darin verbleiben kann, wegen der Gefahr ewiger Verdammnis, sehe man Nr. 3398. Es verhält sich mit dem Guten und Wahren, wie früher einige Male gesagt und gezeigt wurde, daß es sich beim Menschen einwärts zurückzieht, inwieweit er im Bösen und Falschen ist, daß folglich die Engel, die aus dem Himmel bei ihm sind, insoweit zurücktreten, und teuflische Geister, die von der Hölle, insoweit herzutreten; so umgekehrt.

Die Entfernung des Guten und Wahren, folglich der Engel von dem Menschen, der im Bösen und Falschen ist, kommt ihm nicht zum Bewußtsein, weil er dann im Beredungswahn ist, das Böse sei gut und das Falsche sei wahr, und zwar infolge der Neigung dazu und daher des Lustreizes. Wenn er in diesem Zustand ist, kann er durchaus nicht wissen, daß das Gute und Wahre von ihm entfernt ist, dann wird gesagt, daß das Gute und Wahre, oder die Engel, vom Menschen sich entfernt, wenn er von ihnen nicht angeregt wird, d.h. wenn es ihn nicht mehr erfreut, sondern umgekehrt, wenn er von demjenigen, was der Selbstliebe und der Weltliebe angehört, angeregt wird, wenn ihn eben dieses nur erfreut.

Das Gute und Wahre wissen, oder im Gedächtnis behalten, und es im Munde führen, heißt nicht das Gute und Wahre haben, sondern dadurch von Herzen angeregt werden. Auch heißt nicht das Gute und Wahre haben, wenn man davon angeregt wird in der Absicht, Ruhm und Vermögen dadurch zu gewinnen, dann wird man nicht von jenem, sondern von Ehre und Gewinn erregt, und macht es zu Mitteln, dieses zu erlangen. Bei solchen wird das Gute und Wahre, das sie gewußt, sogar gepredigt hatten, im anderen Leben weggenommen, dagegen die Selbst- und Weltliebe, woraus ihr Leben sich bildete, bleibt.

Aus diesem kann erhellen, wie es sich mit dem Guten und Wahren verhält, daß nämlich niemand zu demselben hintreten darf mit Neigung und Glauben, wenn er nicht so beschaffen ist, daß er darin verbleiben kann bis an das Ende seines Lebens. Die aber entweihen, können davon nicht abgehalten werden.

3403. Vers 12-14: Und Jischak säte in selbigem Lande, und er fand in selbigem Jahr hundert Maß, und es segnete ihn Jehovah. Und es ward groß der Mann, und ging gehend und großwerdend, bis daß er sehr groß ward. Und er hatte Vermögen an Schafvieh, und Vermögen an Rindvieh, und viel Dienstvolk, und es neideten ihn die Philister.

"Und Jischak säte in selbigem Lande" bedeutet inwendigere Wahrheiten, die dem Vernünftigen zur Erscheinung kamen vom Herrn;,

"und er fand in selbigem Jahr hundert Maß" bedeutet Überfluß;

"und es segnete ihn Jehovah" bedeutet in Ansehung des Guten der Liebe darin.

"und es ward groß der Mann, und ging gehend und großwerdend, bis daß er sehr groß ward" bedeutet Zunahme.

"und er hatte Vermögen an Schafvieh, und Vermögen an Rindvieh" bedeutet in Ansehung des inwendigeren Guten, und in Ansehung des auswendigeren Guten;

"und viel Dienstvolk" bedeutet daher das Wahre;

"und es neideten ihn die Philister" bedeutet, daß die in der bloßen Wissenschaft der Erkenntnisse Stehenden es nicht begriffen.

3404. "Und Jischak säte in selbigem Land", 1. Mose 26/12, daß dies bedeutet inwendigere Wahrheiten, die dem Vernünftigen zur Erscheinung kommen, vom Herrn, erhellt aus der Bedeutung von säen, sofern es im höchsten Sinn das göttlich Wahre ist, das vom Herrn (kommt), Welcher ist der Sämann: Nr. 3038, im inneren Sinn ist es das Wahre und Gute beim Menschen, das er daher: Nr. 3373; und aus der Bedeutung des Landes, sofern es Vernünftiges ist, das, vom Herrn erleuchtet, Scheinbarkeiten des Wahren sind: Nr. 3368 oder, was das gleiche, inwendigere Wahrheiten, die dem Vernünftigen zur Erscheinung kommen, vom Herrn. Diese Scheinbarkeiten oder diese Wahrheiten sind höheren Grades, denn bis zum 14. Vers wird von ihnen im inneren Sinn gehandelt. In solchen Wahrscheinbarkeiten sind die Engel, und sie sind so beschaffen, daß sie das Verständnis des Menschen, solange er in der Welt lebt, unermeßlich übersteigen.

Damit noch weiter erhellen kann, was Scheinbarkeiten des Wahren sind, dazu soll auch folgendes Beispiel dienen: es ist bekannt, daß das Göttliche unendlich ist in Ansehung des Seins und ewig in Ansehung des Daseins, und daß das Endliche unfähig ist, das Unendliche zu begreifen, ja auch nicht das Ewige, denn das Ewige ist das Unendliche in Ansehung des Daseins, und weil das Göttliche Selbst das Unendliche und das Ewige ist, so ist auch alles, was vom Göttlichen (ausgeht) unendlich und auch ewig, und weil unendlich, so kann es von Engeln in keiner Weise begriffen werden, weil sie endlich sind. Deshalb wird das, was unendlich und ewig ist, ihnen in Scheinbarkeiten, die endlich sind, vorgestellt, aber doch in solchen, die sehr weit über der Begriffssphäre des Menschen sind, wie zum Beispiel:

Der Mensch kann durchaus keine Vorstellung des Ewigen haben als aus der Zeit; und weil er das nicht kann, so kann er nicht begreifen, was von Ewigkeit, somit was das Göttliche vor der Zeit oder ehe die Welt geschaffen wurde; und so lange in seinem Denken eine Vorstellung aus der Zeit ist, so kann er gar nicht anders, als wenn er darüber denkt, in Irrtümer fallen, aus denen er nicht herauszubringen ist. Aber den Engeln, die nicht in der Vorstellung der Zeit sind, sondern in der Vorstellung des Zustandes, wird es gar wohl innezuwerden gegeben, denn das Ewige ist ihnen nicht das Ewige der Zeit, sondern das Ewige des Zustandes, ohne die Vorstellung der Zeit.

Hieraus wird klar, welche Scheinbarkeiten die Engel den Menschen voraus haben, und in welchem Maße ihre Scheinbarkeiten die Scheinbarkeiten, die der Mensch hat, übertreffen; denn der Mensch kann nicht einmal selbst den kleinsten Gedanken haben, ohne daß etwas von Zeit und Raum sich einmengt, während doch die Engel nichts daraus denken, sondern dafür aus dem Zustand in Ansehung des Seins und in Ansehung des Daseins.

Aus diesem wenigen kann erhellen, von welcher Art die Scheinbarkeiten des Wahren sind, von denen hier gehandelt wird, und die dem höheren Grade angehören. Im Folgenden wird der Ordnung nach von den Wahrscheinbarkeiten niederen Grades gehandelt, die auch dem menschlichen Geschlecht angemessen sind.

3405. "Und er fand in selbigem Jahr hundert Maß", 1. Mose 26/12, daß dies bedeutet Überfluß, erhellt aus der Bedeutung des Jahres, sofern er ist der ganze Zustand, von dem die Rede ist, wovon Nr. 487, 488, 493, 893; aus der Bedeutung von hundert, welche ist viel und voll, wovon Nr. 2636; und aus der Bedeutung von Maß, sofern es ist der Zustand einer Sache in Ansehung des Wahren, wovon Nr. 3104. Dies zusammengenommen bedeutet den Überfluß des Wahren.

Im höchsten Sinn wird hier, wie in den übrigen (Stellen), vom Herrn gehandelt, nämlich daß auch Er in den Scheinbarkeiten des Wahren, da Er im mütterlich Menschlichen gewesen, daß Er aber, wie jenes Menschliche, auch die Scheinbarkeiten abgelegt, und das göttlich Unendliche und Ewige selbst angezogen habe.

Aber im inneren oder bezüglichen Sinn wird gehandelt von den Scheinbarkeiten höheren Grades, die bei den Engeln sich finden, und deren Überfluß bezeichnet wird dadurch, daß er in selbigem Jahr hundert Maß fand.

Es verhält sich mit den Wahrscheinbarkeiten, oder mit den Wahrheiten, die vom Göttlichen stammen so, daß die, welche höheren Grades sind, diejenigen, die im niederen Grad sind, an Überfluß und Vollkommenheit unermeßlich übertreffen, denn Myriaden, ja Myriaden von Millionen Dingen, die von den auf höherer Stufe Stehenden genau unterschieden wahrgenommen werden, erscheinen nur als eins bei denen, die auf niederer; denn Niederes ist nur zusammengesetzt aus Höherem; wie man schließen kann aus den Gedächtnissen beim Menschen, von denen das inwendigere, weil auf höherer Stufe, so unermeßlich sich auszeichnet vor dem auswendigeren, das auf niedrigerer Stufe: man sehe Nr. 2473, 2474.

Hieraus kann erhellen, welche Weisheit die Engel vor dem Menschen voraus haben. Auch sind die Engel des dritten Himmels im vierten Grad über dem Menschen, darum kann man von dieser Weisheit nichts anderes aussagen, als daß sie für den Menschen unbegreiflich, ja unaussprechlich sei.

3406. "Und es segnete ihn Jehovah", 1. Mose 26/12, daß dies bedeutet in Ansehung des Guten der Liebe darin, erhellt aus der Bedeutung von gesegnet werden, sofern es ist mit allem himmlisch und geistig Guten ausgestattet werden, wovon Nr. 981, 1731, 2846, somit "gesegnet werden von Jehovah" heißt, mit himmlisch Gutem, das der Liebe angehört, denn Jehovah ist das eigentliche Sein der Liebe oder des Guten: Nr. 1735, darum wird, wo vom Guten gehandelt wird, genannt Jehovah, wo aber vom Wahren, Gott: Nr. 2586, 2769.

3407. "Und es ward groß der Mann, und ging gehend und groß werdend, bis daß er sehr groß ward", 1. Mose 26/13, daß dies bedeutet Wachstum, erhellt aus der Bedeutung von groß werden, gehend gehen, und sehr groß werden, daß es ist das Wachstum des Guten und Wahren in seiner Ordnung, nämlich vom Wahren zum Guten und vom Guten zum Wahren.

3408. "Und er hatte Vermögen an Schafvieh, und Vermögen an Rindvieh", 1. Mose 26/14, daß dies heißt in Ansehung des inwendigeren Guten und in Ansehung des auswendigeren Guten, d.h. in Ansehung des vernünftig Guten und in Ansehung des natürlich Guten erhellt aus der Bedeutung von Schafvieh, sofern es ist das inwendigere oder vernünftige Gute, wovon Nr. 343, 2566; und aus der Bedeutung von Rindvieh, sofern es ist das auswendigere oder natürlich Gute, wovon Nr. 2566.

Das natürlich Gute, das durch Rindvieh bezeichnet wird, ist nicht dasjenige, das dem Menschen angeboren, sondern das erworben wird durch Erkenntnisse des Wahren, die verbunden sind der Neigung zum Guten; denn das natürlich Gute, das angeboren wird, ist an sich eben nur etwas Tierisches, denn es findet sich auch bei Tieren; aber das Gute, das erworben, oder das dem Menschen vom Herrn geschenkt wird, hat in sich das Geistige, so daß es das geistig Gute im Natürlichen ist. Dieses Gute ist das eigentliche natürlich menschlich Gute, dagegen das andere, nämlich das angeborene, obwohl es als gut erscheint, kann dennoch nicht gut sein, ja sogar böse, denn dasselbe kann auch Falsches aufnehmen, und glauben, das Gute sei böse. Ein solches natürlich Gute findet sich bei Leuten schlimmsten Lebens und Glaubens.

3409. "Und viel Dienstvolk", 1. Mose 26/14, daß dies bedeutet daher das Wahre, erhellt aus der Bedeutung des Dienstvolkes, sofern es ist alles das, was unten steht, was untergeordnet ist, und was gehorcht, wovon Nr. 1713, 2541, 3019, 3020; somit das Wahre, weil dieses aus dem Guten ist und dem Guten dient, über welchen Gegenstand früher viel gehandelt wurde.

3410. Daß "und es neideten ihn die Philister", 1. Mose 26/14, bedeutet, daß die in der bloßen Wissenschaft der Erkenntnisse Stehenden es nicht begriffen, erhellt aus der Bedeutung von neiden, sofern es hier ist: nicht begreifen, wie aus demjenigen klar wird, was folgt; und aus der Bedeutung von Philistäa, sofern es ist die Wissenschaft der Erkenntnisse, somit Philistäer die, welche in der Wissenschaft der Erkenntnisse sind, wovon Nr. 1197, 1198.

3411. Vers 15-17: Und alle Brunnen, welche die Knechte seines Vaters gegraben hatten in den Tagen Abrahams, seines Vaters, die verstopften die Philister und füllten sie mit Staub. Und Abimelech sprach zu Jischak: Gehe fort von uns, denn du bist uns sehr übermächtig. Da ging Jischak von dannen, und lagerte im Tale Gerars, und wohnte daselbst.

"Und alle Brunnen, welche die Knechte seines Vaters gegraben hatten in den Tagen Abrahams, seines Vaters, die verstopften die Philister" bedeutet, daß diejenigen, die in der Wissenschaft der Erkenntnisse die inwendigeren Wahrheiten, die vom Göttlichen (stammen), nicht wissen wollten, und so in Vergessenheit brachten;

"und füllten sie mit Staub" bedeutet durch Irdisches;

"und Abimelech sprach zu Jischak" bedeutet das Innewerden des Herrn über jene Lehre;

"Gehe fort von uns, denn du bist uns sehr übermächtig" bedeutet, daß sie jene Wahrheiten nicht ertragen konnten wegen des Göttlichen in ihnen.

"da ging Jischak von dannen" bedeutet, daß der Herr die inwendigeren Lehren verließ;

"und lagerte im Tale Gerars, und wohnte daselbst" bedeutet, daß Er zu den niederen Vernunftwahrheiten, oder von den inwendigeren Scheinbarkeiten zu den auswendigeren, (sich gewendet habe).

3412. "Und alle Brunnen, welche die Knechte seines Vaters gegraben hatten in den Tagen Abrahams, seines Vaters, die verstopften die Philister", 1. Mose 26/15, daß dies bedeutet, diejenigen, die in der Wissenschaft der Erkenntnisse, wollten die inwendigeren Wahrheiten, die vom Göttlichen (stammen), nicht wissen, und brachten sie so in Vergessenheit, erhellt aus der Bedeutung der Brunnen, sofern sie Wahrheiten sind, wovon Nr. 2702, 3096, hier die inwendigeren Wahrheiten, die vom Göttlichen herstammen, weil gesagt wird, die Brunnen, durch welche die Wahrheiten bezeichnet werden, seien ausgegraben worden von den Knechten seines Vaters in den Tagen Abrahams seines Vaters, denn durch Abraham wird vorgebildet das eigentlich Göttliche des Herrn: Nr. 2011, 2833, 2836, 3251, 3305 E; aus der Bedeutung von verstopfen, sofern es ist nicht wissen wollen, und so in Vergessenheit bringen, und aus der vorbildlichen Bedeutung der Philister, sofern sie diejenigen sind, die bloß in der Wissenschaft der Erkenntnisse sind, wovon Nr. 1197, 1198.

Es wird nun gehandelt von den Wahrscheinbarkeiten niederen Grades, in denen diejenigen sein können, die in der Wissenschaft der Erkenntnisse sind, und hier unter den Philistern verstanden werden. Mit den inwendigeren Wahrheiten, die vom Göttlichen herstammen und in Vergessenheit gebracht werden von denjenigen, die Philister genannt werden, verhält es sich so:

In der Alten Kirche, und nachher, hat man diejenigen Philister geheißen, die wenig auf das Leben, aber sehr viel auf die Lehre bedacht waren, und im Lauf der Zeit auch das, was zum Leben gehört, verwarfen, und für das Wesentliche der Kirche das erkannten, was zum Glauben gehört, den sie vom Leben trennten; folglich welche die Lehren der Liebtätigkeit, die in der Alten Kirche das ein und alles der Lehre waren, zu nichts machten und so in Vergessenheit brachten; dagegen die Lehren des Glaubens anstatt derselben anpriesen, und in diese die ganze Religion setzten. Und weil sie so vom Leben, das Sache der Liebtätigkeit ist, oder von der Liebtätigkeit, die Sache des Lebens ist, zurücktraten, hießen sie vor anderen die Unbeschnittenen; denn durch die Unbeschnittenen wurden alle bezeichnet, die nicht in der Liebtätigkeit waren, ob auch immerhin in den Lehren: Nr. 2049 E.

Solche, die von der Liebtätigkeit zurücktraten, entfernten sich ebendamit auch von der Weisheit und Verständigkeit; denn niemand kann weise sein und verstehen was wahr ist, wenn er nicht im Guten, d.h. in der Liebtätigkeit ist, denn alles Wahre ist aus dem Guten und bezweckt das Gute. Die also ohne das Gute, können das Wahre nicht verstehen, und wollen es nicht einmal wissen. Bei solchen im anderen Leben, wo sie fern sind vom Himmel, erscheint zuweilen ein schneeweißes Licht, aber jenes Licht ist wie das Winterlicht, das, weil ihm die Wärme fehlt, keine Frucht schafft. Daher wird auch, wenn solche dem Himmel nahe kommen, ihr Licht in lauter Finsternis verwandelt, und ihr Gemüt auch in solche, d.h. in Stumpfsinn.

Aus diesem nun kann erhellen, was es heißt, daß diejenigen, die in bloßer Wissenschaft der Erkenntnisse sind, die inwendigeren Wahrheiten, die vom Göttlichen stammen, nicht wissen wollten, und so in Vergessenheit brachten.

3413. "Und füllten sie mit Staub", 1. Mose 26/15, daß dies bedeutet durch Irdisches, d.h. durch Triebe der Selbst- und Gewinnsucht, erhellt aus der Bedeutung des Staubes, sofern er solches ist, wovon Nr. 249. Der Sinn ist, daß diejenigen, die Philister genannt werden, d.h., die nicht im Leben, sondern in der Lehre sind, die inwendigeren Wahrheiten durch irdische Triebe, die Selbst- und Gewinnsucht sind, in Vergessenheit bringen. Von wegen jener Triebe hießen sie Unbeschnittene: Nr. 2039, 2044, 2056, 2632; denn die, welche darin sind, können nicht anders, als die Brunnen Abrahams mit Staub füllen, d.h. die inwendigeren Wahrheiten des Wortes durch Irdisches in Vergessenheit bringen; denn von jenen Trieben aus können sie Geistiges, d.h. das, was dem Licht des Wahren angehört vom Herrn, gar nicht sehen; denn jene Triebe bringen Finsternis, und diese löscht jenes Licht aus, denn wie gleich oben Nr. 3412 gesagt wurde, sobald das Licht des Wahren vom Herrn nahe kommt, werden diejenigen, die bloß in der Lehre sind, ganz verfinstert und dumm; ja, sie werden zornig und bemühen sich auf alle Weise, die Wahrheiten zu zerstieben; denn die Selbst- und Gewinnsucht ist so geartet, daß sie nichts Wahres vom Herrn sich nahe kommen läßt. Aber doch können sie sich rühmen und groß damit machen, daß sie die Wahrheiten wissen, ja sie predigen dieselben aus scheinbarem Eifer, aber es ist das Feuer jener Triebe, das sie entzündet und erregt, und der Eifer ist nur die Hitze davon; was genugsam daraus erhellen kann, daß sie gegen ihr eigenstes Leben mit gleichem Eifer oder Hitze predigen können. Dies ist das Irdische, wodurch das Wort selbst, das die Quelle alles Wahren ist, verstopft wird.

3414. "Und Abimelech sprach zu Jischak", 1. Mose 26/16, daß dies das Innewerden des Herrn über jene Lehre bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von sprechen, sofern es innewerden ist, wovon früher öfter; aus der vorbildlichen Bedeutung Abimelechs, hier des Königs der Philister, sofern er jene Lehre ist, wovon Nr. 3365, 3391, und aus der vorbildlichen Bedeutung Jischaks, sofern er der Herr in Ansehung des göttlich Vernünftigen ist.

3415. Daß "gehe fort von uns, denn du bist uns sehr übermächtig", 1. Mose 26/16, bedeutet, sie konnten jene (Wahrheiten) nicht ertragen wegen des Göttlichen in ihnen, kann erhellen aus der Bedeutung des Gehens fort von uns, sofern es ist die Gegenwart nicht ertragen können; und aus der Bedeutung von sehr übermächtig sein, sofern es herkommt von dem Vermögen, hier vom Göttlichen, das in den inwendigeren Wahrheiten ist; daß diejenigen, die Philister genannt werden, nicht die Gegenwart des Guten, somit nicht die Gegenwart des Göttlichen ertragen können, sehe man Nr. 3413.

3416. "Da ging Jischak von dannen", 1. Mose 26/17, daß dies bedeutet: der Herr verließ die inwendigeren Wahrheiten, erhellt aus der Bedeutung des Gehens von dannen, sofern es ist verlassen, hier die inwendigeren Wahrheiten, weil von diesen gehandelt wird; und aus der vorbildlichen Bedeutung Jischaks, sofern er der Herr in Ansehung des göttlich Vernünftigen ist.

Daß der Herr die inwendigeren Wahrheiten verläßt, bedeutet: Er eröffnet sie ihnen nicht; denn überall im Wort sind inwendige Wahrheiten, aber wenn solche, die in der Wissenschaft der Erkenntnisse sind und nicht zugleich im Leben, das Wort lesen, so sehen sie nicht einmal jene Wahrheiten; wie daraus erhellen kann, daß diejenigen, die das Wesen des Heils in den Glauben setzen, nicht einmal auf das achten, was der Herr so oft von der Liebe und Liebtätigkeit geredet hat: Nr. 1017, 2373; und die darauf achten, nennen es Früchte des Glaubens, die sie so von der Liebtätigkeit, deren Beschaffenheit sie nicht kennen, unterscheiden, ja sogar trennen. Mithin erscheint ihnen das Hintere des Wortes, nicht aber das Vordere, d.h. das Äußere, nicht das Inwendigere. Und das Hintere oder Äußere sehen, ohne das Vordere oder Inwendigere, heißt nichts Göttliches sehen.

Dies ist es, was darunter verstanden wird, daß der Herr die inwendigeren Wahrheiten verlassen habe, was dadurch bezeichnet wird, daß Jischak von dannen ging. Nicht daß der Herr verläßt, sondern sie entfernen sich vom Herrn, weil von demjenigen, was Sache des Lebens ist.

3417. "Und lagerte im Tal Gerars, und wohnte daselbst", 1. Mose 26/17, daß dies bedeutet zu dem niederen Vernünftigen oder von den inwendigeren Scheinbarkeiten zu den äußeren, erhellt aus der Bedeutung von lagern, sofern es ist in Ordnung bringen; aus der Bedeutung des Tales Gerar, sofern es ist niederes Vernünftiges, oder äußere Scheinbarkeiten des Wahren, denn Tal bedeutet Niederes, oder was das gleiche, Äußeres: Nr. 1723, und Gerar das, was dem Glauben angehört, somit was dem Wahren angehört: Nr. 1209, 2504, 3365, 3384, 3385; und aus der Bedeutung von wohnen, sofern es ist sein und leben, wovon Nr. 3384.

Hieraus wird klar, daß "er lagerte im Tal Gerars und wohnte daselbst" bedeutet: der Herr ordnete die Wahrheiten, daß sie auch der Fassungskraft und dem Geschmack derjenigen angemessen wären, die nicht so im Leben, sondern in den Lehren des Glaubens sind; wie erhellen kann aus dem Wort, wo auch die Wahrheiten sind.

Zum Beispiel: Die in den Lehren sind, nicht so im Leben, wissen nicht anders, als daß das Himmelreich den Reichen in dieser Welt darin gleich sei, daß sie dort groß werden, indem sie anderen gebieten dürfen. Die Lust hieraus ist die einzige Lust, von der sie wissen, und die sie jeder anderen Lust vorziehen. Ebendarum hat der Herr auch nach diesem Schein im Worte geredet wie

Matth.5/19: "Wer es tut und lehret, der wird groß heißen im Reich der Himmel",

Ps.82/6 und Joh.10/34,35: "Ich habe gesagt, Götter seid ihr, und Söhne des Höchsten ihr alle";

und weil auch die Jünger selbst anfangs keine andere Meinung vom Himmelreich hatten, als die von Größe und Vorrang, wie auf der Erde, wie erhellt bei Matth.18/1; Mark.9/34; Luk.9/46, und auch die Vorstellung vom Sitzen zur Rechten und Linken des Königs: Matth.20/20,21,24; Mark.10/37, darum hatte Er auch nach ihrer Fassungskraft und ihrer Gesinnung geantwortet, indem Er sagte, als ein Zank unter ihnen darüber entstand, wer von ihnen der Größte sei: "Ihr werdet essen und trinken auf Meinem Tisch, in Meinem Reich, und werdet sitzen auf Thronen, richtend die zwölf Stämme Israels": Luk.22/24,30; Matth.19/28; denn damals wußten sie nicht, daß himmlische Lust nicht die Lust an Größe und Vorrang ist, sondern die Lust zur Erniedrigung und der Neigung anderen zu dienen, somit nicht der Größte, sondern der Kleinste sein zu wollen, wie der Herr lehrt bei Luk.9/48: "Wer der Kleinste unter euch allen ist, der wird groß sein".

Somit die in der Wissenschaft der Erkenntnisse sind und nicht im Leben der Liebtätigkeit, können nicht wissen, daß es eine andere Lust gibt als die, welche aus dem Vorrang entspringt, und weil diese Lust einzig und allein in ihren Gemütern haftet und das ein und alles ihres Lebens ausmacht, darum kennen sie die himmlische Lust, die aus der Erniedrigung und aus der Neigung, anderen zu dienen, entspringt, d.h. die Lust der Liebe zum Herrn und der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, folglich das Glück und die Seligkeit, die daher kommt, ganz und gar nicht. Dies ist der Grund, warum der Herr ihrer Schwachheit angemessen geredet hat, damit sie angeregt und angeleitet werden könnten, sowohl zum Lernen und Lehren als auch zum Tun des Guten.

Aber dennoch lehrt Er, was Größe und Vorrang im Himmel ist, wie: Matth.19/30; 20/16,25-28; Mark.10/31,42-45; Luk.9/48; 13/30; 22/25-28.

Dies und dergleichen sind Scheinbarkeiten des Wahren niederen Grades; nämlich sie werden groß, hoch angesehen, mächtig, und Gebieter, beziehungsweise, denn einer von den Engeln ist mächtiger als viele tausend höllische Geister, aber nicht aus sich, sondern aus dem Herrn. Und insoweit aus dem Herrn, als er glaubt, er könne nichts aus sich, somit er sei der Kleinste; und insoweit kann er dies glauben, als er in der Demut und Neigung ist, anderen zu dienen, d.h. als er im Guten der Liebe zum Herrn und der Liebtätigkeit gegen den Nächsten ist.

3418. Vers 18: Und Jischak kam wieder, und grub die Wasserbrunnen auf, die sie gegraben hatten in den Tagen Abrahams, seines Vaters, und es verstopften sie die Philister nach dem Tod Abrahams; und er nannte sie mit Namen, nach den Namen, mit welchen sie nannte sein Vater.

"Und Jischak kam wieder, und grub die Wasserbrunnen auf, die sie gegraben hatten in den Tagen Abrahams, seines Vaters" bedeutet, der Herr eröffnete diejenigen Wahrheiten, die bei den Alten (vorhanden waren);

"und es verstopften sie die Philister nach dem Tod Abrahams" bedeutet, diejenigen, die in der bloßen Wissenschaft der Erkenntnisse (waren), verneinten sie;

"und er nannte sie mit Namen" bedeutet ihre Beschaffenheit;

"nach den Namen, mit welchen sie nannte sein Vater" bedeutet die Bezeichnungen des Wahren.

3419. Daß "Und Jischak kam wieder und grub die Wasserbrunnen auf, die sie gegraben hatten in den Tagen Abrahams, seines Vaters", 1. Mose 26/18, bedeutet, der Herr eröffnete diejenigen Wahrheiten, die bei den Alten (vorhanden waren), erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Jischaks, sofern er der Herr in Ansehung des göttlich Vernünftigen ist, wovon früher; aus der Bedeutung von "wieder kommen und aufgraben", das ist: wieder eröffnen; aus der Bedeutung der Wasserbrunnen, sofern sie Wahrheiten der Erkenntnisse sind. Daß Brunnen Wahrheiten sind, sehe man Nr. 2702, 3096, und daß Wasser Erkenntnisse sind: Nr. 28, 2702, 3058. Und aus der Bedeutung der Tage Abrahams, seines Vaters, sofern es die vorige Zeit und der vorige Zustand ist in Ansehung der Wahrheiten, die bezeichnet werden durch diejenigen, die sie damals gegraben hatten, somit die bei den Alten vorhanden waren. Daß Tage Zeit und Zustand sind, sehe man Nr. 23, 487, 488, 493, 893; wenn Zustand, so wird durch den Vater Abraham vorgebildet das eigentlich Göttliche des Herrn, ehe Er das Menschliche Sich beifügte, man sehe Nr. 2833, 2836, 3251; wenn Zeit, so wird durch den Vater Abraham vorgebildet Gutes und Wahres, das vom Göttlichen des Herrn ausging, ehe Er das Menschliche annahm, somit das bei den Alten war.

Die Wahrheiten, die bei den Alten gewesen sind, sind heutzutage ganz in Vergessenheit gekommen, so sehr, daß kaum jemand weiß, daß sie dagewesen sind, und daß es andere sein konnten als solche, die auch heutzutage gelehrt werden, aber es sind ganz andere gewesen: Sie hatten Vorbilder und Bezeichnungen der himmlischen und geistigen Dinge des Reiches des Herrn, somit des Herrn selbst, und diejenigen, die sie verstanden, wurden Weise genannt, und sie waren auch weise, denn so konnten sie mit Geistern und Engeln reden; denn die Engelsrede, die dem Menschen unbegreiflich ist, weil geistig und himmlisch, wenn sie zum Menschen, der in der natürlichen Sphäre ist, herniederkommt, fällt in solche Vorbilder und Bezeichnungen, wie sie im Wort sind, daher kommt es, daß das Wort das heilige Buch ist; denn das Göttliche kann dem Menschen nicht anders dargestellt werden, auf daß eine völlige Entsprechung sei.

Und weil die Alten in den Vorbildern und Bezeichnungen des Reiches des Herrn waren, in dem nur himmlische und geistige Liebe ist, hatten sie auch Lehren, die ganz nur handelten von der Liebe zu Gott und von der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, derentwegen sie auch weise hießen. Aus jenen Lehren wußten sie, daß der Herr in die Welt kommen werde, und daß Jehovah in Ihm sein, und daß Er das Menschliche in Ihm göttlich machen, und so das Menschengeschlecht selig machen würde. Aus ihnen wußten sie auch, was Liebtätigkeit ist, nämlich die Neigung, anderen zu dienen ohne ein Absehen auf Wiedervergeltung; und was der Nächste, gegen den Liebtätigkeit (zu üben ist), daß es nämlich alle in der ganzen Welt sind, aber dennoch die einzelnen mit Unterschied.

Diese Lehren sind heutzutage ganz verloren, und anstatt derselben sind Glaubenslehren, welche die Alten beziehungsweise für nichts achteten. Diese Lehren, nämlich der Liebe zum Herrn und der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, sind heutzutage verworfen, teils von denen, die im Wort genannt werden Babylonier und Chaldäer, und teils von denen, die Philister und auch Ägypter heißen, und sind somit verlorengegangen, und zwar so, daß kaum eine Spur davon vorhanden ist, denn wer weiß heutzutage, was Liebtätigkeit, die los ist von aller Rücksicht auf das Ich, und alles verschmäht, was um des Ichs willen (geschieht); und wer weiß, was der Nächste, daß es nämlich die einzelnen sind mit Unterschied je nach der Beschaffenheit und dem Maß des Guten, das bei ihnen, somit das eigentlich Gute, folglich im höchsten Sinn der Herr selbst, weil Er im Guten ist und von Ihm das Gute, und das Gute, das nicht von Ihm, ist nicht gut, ob es auch immer so erscheint; und weil man nicht weiß, was Liebtätigkeit und was der Nächste, so weiß man nicht, welche es sind die im Wort bezeichnet werden durch Arme, durch Elende, durch Bedürftige, durch Kranke, durch Hungrige und Durstige, durch Unterdrückte, durch Witwen, durch Waisen, durch Gefangene, durch Nackte, durch Fremdlinge, durch Blinde, durch Taube, durch Lahme, durch Krüppel und durch andere dergleichen; da doch die Lehren, die jene hatten, lehrten, wer solche seien, und zu welcher Klasse des Nächsten und so der Liebtätigkeit sie gehörten.

Jenen Lehren gemäß ist das ganze Wort nach dem Buchstabensinn. Wer daher jene nicht kennt, kann gar keinen inwendigeren Sinn des Wortes wissen, wie

Jes.58/7,8: "Ist es nicht brechen dem Hungrigen das Brot, und die betrübten Heimatlosen sollst du einführen in das Haus, wenn du siehst einen Nackten, so bedecke ihn und von deinem Fleisch verbirg dich nicht; dann wird hervorbrechen wie die Morgenröte dein Licht, und dein Wohlsein wird schnell sprossen, und wandeln wird vor dir her deine Gerechtigkeit, die Herrlichkeit Jehovahs wird dich sammeln": wer auf dem Buchstabensinn sitzt, glaubt, wenn er nur dem Hungrigen Brot geben, den betrübten Heimatlosen oder Umherirrenden in das Haus einführe, und den Nackten bedecke, so werde er deswegen in die Herrlichkeit Jehovahs oder in den Himmel kommen, da doch das bloß etwas Äußerliches ist, und auch die Gottlosen so tun können um des Verdienstes willen; sondern durch Hungrige, Betrübte, Nackte werden diejenigen bezeichnet, die geistig so beschaffen sind, somit verschiedene Zustände des Elends, worin ein Mensch (sich befindet), welcher der Nächste ist, gegen den Liebtätigkeit (zu üben).

Ps.146/7-9: "Der Recht schaffet den Unterdrückten, Brot gibt den Hungrigen; Jehovah löset die Gebundenen, Jehovah eröffnet die Blinden, Jehovah richtet auf die Niedergebeugten, Jehovah liebt die Gerechten, Jehovah behütet die Fremdlinge, den Waisen und die Witwe erhält Er": dort werden unter den Bedrückten, Hungrigen, Gebundenen, Blinden, Niedergebeugten, Fremdlingen, dem Waisen und der Witwe nicht diejenigen verstanden, die man so heißt, sondern die in geistiger Beziehung oder in Ansehung der Seelen so beschaffen sind. Welches dieselben seien und in welchem Zustand und Grad des Nächsten, somit welche Liebtätigkeit ihnen zu erzeigen, das lehrten die Lehren der Alten. Außerdem überall sonst im Alten Testament.

Nämlich das Göttliche, wenn es sich ins Natürliche beim Menschen (herabläßt), gestaltet sich aus in solchen, was Werke der Liebtätigkeit sind, mit Unterschied nach Gattungen und Arten. Ebenso hat auch der Herr geredet, weil aus dem Göttlichen Selbst; z.B. bei

Matth.25/34-36: "Der König wird sagen denen zur Rechten, kommet ihr Gesegneten Meines Vaters, besitzet das euch bereitete Reich; denn Ich bin hungrig gewesen, und ihr habt Mir zu essen gegeben; Ich bin durstig gewesen, und ihr habt Mich getränkt, Ich bin ein Fremdling gewesen, und ihr habt Mich zu euch genommen, Ich bin nackt gewesen, und ihr habt Mich angekleidet, Ich bin krank gewesen und ihr habt Mich besucht, Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu Mir gekommen": durch die dort aufgezählten Werke werden die Hauptgattungen der Liebtätigkeit bezeichnet, und in dem Grad das Gute oder die Guten sind, welche die Nächsten sind, von denen Liebtätigkeit geübt werden soll, und daß der Herr im höchsten Sinn der Nächste sei, denn Er sagt: "Soviel ihr getan habt einem von diesen Meinen geringsten Brüdern, habt ihr Mir getan": Matth.25/40.

Aus diesem wenigen kann erhellen, was unter den Wahrheiten bei den Alten verstanden wird; daß aber diese Wahrheiten von denjenigen, die in den Lehren des Glaubens sind, und nicht im Leben der Liebtätigkeit, d.h. von denen, die im Wort Philister genannt werden, ganz in Vergessenheit gebracht werden, wird bezeichnet dadurch, daß die Philister die Brunnen verstopften nach dem Tod Abrahams, wovon jetzt im Folgenden die Rede ist.

3420. Daß "und es verstopften sie die Philister nach dem Tod Abrahams", 1. Mose 26/18, bedeutet, die, welche in der bloßen Wissenschaft der Erkenntnisse (waren), verneinten sie, erhellt aus der Bedeutung von verstopfen, das ist nicht wissen wollen; und was das gleiche, verneinen, somit in Vergessenheit bringen, wovon Nr. 3412; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Philister, sofern es diejenigen sind, die in der bloßen Wissenschaft der Erkenntnisse, wovon Nr. 1197, 1198, 3412, 3413.

In der Wissenschaft der Erkenntnisse sind diejenigen, die in den Lehren des Glaubens, aber die Wahrheiten der Erkenntnisse oder Lehren nicht wissen wollen. Die Wahrheiten der Erkenntnisse oder Lehren sind diejenigen, die auf das Leben sich beziehen, und auf die Liebtätigkeit gegen den Nächsten und die Liebe zum Herrn abzielen; die Lehre, der die Lehrsätze und Erkenntnisse angehören, lehrt sie nur. Wer also lehrt, was man tun soll, und nicht tut, will die Wahrheiten nicht wissen, denn sie sind seinem Leben entgegen, und was dem Leben entgegen ist, das verneint er auch. Dies ist der Grund, warum die Lehren der Liebe und der Liebtätigkeit, die in der Alten Kirche das Ganze der Lehre waren, in Vergessenheit gebracht worden sind.

3421. "Und er nannte sie mit Namen", 1. Mose 26/18, daß dies ihre Beschaffenheit bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von: mit Namen nennen, das die Beschaffenheit ist, wovon Nr. 144, 145, 1754, 1896, 2009, 2724, 3006, 3237; und weil die "Namen" oder "den Namen nennen" die Beschaffenheit ist, darum bedeutet das Nennen, ohne daß der Name gesagt wird, im inneren Sinn des Wortes: so beschaffen sein, wie bei

Jes.48/1,2: "Höret dies, o Haus Israels, die genannt sind mit dem Namen Israels und von den Wassern Jehudahs ausgegangen sind, weil sie von der Stadt der Heiligkeit genannt werden und auf den Gott Israels sich verlassen": wo "von der Stadt der Heiligkeit genannt werden", für: so beschaffen sein;

Luk.1/31,32: "Siehe, du wirst empfangen im Mutterleib, und gebären einen Sohn, und nennen seinen Namen Jesus, Dieser wird groß sein, und Sohn des Höchsten genannt werden": genannt werden Sohn des Höchsten für: Sein.

3422. "Nach den Namen, mit welchen sie nannte sein Vater", 1. Mose 26/18, daß dies die Bezeichnungen des Wahren bedeutet, erhellt daraus, daß die Namen, die in den alten Zeiten den Personen, Orten, Sachen beigelegt wurden, alle bezeichnend waren; man sehe: Nr. 340, 1946, 2643; so die, welche den Quellen und Brunnen, waren Bezeichnungen derjenigen Dinge, die unter den Quellen und Brunnen ehemals verstanden worden sind, und daß diese auf das Wahre sich bezogen, ist Nr. 2702, 3096 gezeigt worden; und weil die Namen bezeichnend waren, so wird auch durch Namen und den Namen nennen im allgemeinen die Beschaffenheit entweder einer Sache oder eines Zustandes bezeichnet, wie gleich oben Nr. 3421 gesagt worden; und weil es so, wird durch die Namen im Wort, in dessen innerem Sinn, nicht bezeichnet eine Person, oder eine Völkerschaft, oder ein Königreich, oder eine Stadt, sondern überall Sachen.

Jeder kann schließen, daß durch Brunnen hier etwas Himmlisches bezeichnet wird, denn wenn das nicht, wäre die Erwähnung von so vielen Einzelheiten über die Brunnen des Wortes des Herrn nicht würdig, weil es unnütz zu wissen, als:

Daß die Philister die Brunnen verstopften, welche die Knechte Abrahams gegraben hatten; daß Jischak sie wieder aufgrub, und sie mit Namen nannte gleich den vorigen Namen; und hernach daß die Knechte Jischaks einen Brunnen im Tal gruben, ob dem die Hirten zankten; und daß sie wieder einen anderen gruben, ob dem sie auch zankten; und nachher einen anderen, ob dem sie nicht zankten; und wieder einen anderen. Und zuletzt, daß sie von einem neuen Brunnen ihm die Anzeige machten: 1. Mose 26/15,18-25,32,33.

Das Himmlische aber, was durch sie bezeichnet wird, wird nun klar aus dem inneren Sinn.

3423. Vers 19-21: Und die Knechte Jischaks gruben im Tal, und fanden daselbst einen Brunnen lebendigen Wassers. Und die Hirten Gerars zankten mit den Hirten Jischaks, sprechend: unser sind die Wasser; und er nannte den Namen des Brunnens Esek, weil sie mit ihm sich stritten. Und sie gruben einen anderen Brunnen, und sie zankten auch über ihn, und er nannte seinen Namen Sitnah.

"Und die Knechte Jischaks gruben im Tal, und fanden daselbst einen Brunnen lebendigen Wassers" bedeutet das Wort in Ansehung des Buchstabensinns, in dem ein innerer;

"und die Hirten Gerars zankten mit den Hirten Jischaks" bedeutet, daß die Lehrer darin so etwas nicht sahen, weil Entgegengesetztes erscheint;

"sprechend: unser sind die Wasser" bedeutet, sie seien im Wahren;

"und er nannte den Namen des Brunnens Esek, weil sie mit ihm sich stritten" bedeutet die Leugnung, weil dieses dann auch anderes gegen sie spreche, und aus mehreren Gründen;

"und sie gruben einen anderen Brunnen, und sie zankten auch über ihn" bedeutet den inneren Sinn des Wortes, ob er sei;

"und er nannte seinen Namen Sitnah" bedeutet deren Beschaffenheit.

3424. "Und die Knechte Jischaks gruben im Tal, und fanden daselbst einen Brunnen lebendigen Wassers", 1. Mose 26/19, daß dies das Wort in Ansehung des Buchstabensinns bedeutet, in dem ein innerer, erhellt aus der Bedeutung von graben im Tal, sofern es ist unten nach Wahrheiten forschen, wo sie sind; denn graben ist forschen, und Tal ist das Untere: Nr. 1723, 3417; und aus der Bedeutung des Brunnens lebendigen Wassers, sofern er das Wort ist, in dem göttliche Wahrheiten, somit das Wort in Ansehung des Buchstabensinns, in dem ein innerer.

Daß das Wort ein Quell heißt, und zwar der Quell lebendigen Wassers, ist bekannt, daß aber das Wort ein Brunnen heißt, ist deswegen, weil der Buchstabensinn beziehungsweise ein solcher ist, und weil das Wort in Beziehung auf die Geistigen nicht Quelle, sondern Brunnen ist, man sehe Nr. 2702, 3096. Weil das Tal ist, was unten, oder was das gleiche, außen, und im Tal ein Quell gefunden wurde, der Buchstabensinn aber ist der untere oder äußere Sinn des Wortes, darum ist es der Buchstabensinn, der verstanden wird. Aber weil in ihm ein innerer Sinn ist, d.h. der himmlische und göttliche, darum heißen seine Wasser lebendige; wie auch die Wasser, die ausgingen unter der Schwelle des neuen Hauses bei Hes.47/8,9: "Und es wird geschehen, alle wilde Seele, die kriecht, zu der immer hinkommt der Fluß, lebet; und es lebet alles, wohin der Fluß kommt": wo der Fluß das Wort ist, die Wasser, die alles leben machen, sind die göttlichen Wahrheiten darin, der Fisch ist Wißtümliches: Nr. 40, 991.

Daß das Wort des Herrn so beschaffen ist, daß es dem Durstigen, d.h. dem nach Leben Verlangenden, Leben gibt, und daß es ein Quell ist, dessen Wasser lebendig sind, lehrt auch der Herr bei Joh.4/10,14: "Jesus sprach zu dem Weib aus Samaria am Brunnen Jakobs: wenn du wüßtest die Gabe Gottes, und Wer es ist, Der zu dir sagt, gib Mir zu trinken, so würdest du Ihn bitten, und Er gäbe dir lebendiges Wasser; wer von dem Wasser trinkt, das Ich ihm geben werde, wird nicht dürsten in Ewigkeit, sondern das Wasser, das Ich ihm geben werde, wird in ihm werden ein Quell des Wassers, das springt ins ewige Leben".

Daß das Wort lebendig ist, und so Leben gibt, kommt daher, weil im höchsten Sinn darin gehandelt wird vom Herrn, und im innersten von Seinem Reich, in dem der Herr alles ist; und da es so, ist es das eigentliche Leben, das im Wort ist, und das in die Gemüter derjenigen einfließt, die in heiliger Stimmung das Wort lesen. Daher kommt es, daß der Herr sagt, daß Er in Ansehung des Wortes, das von Ihm, sei der Quell des Wassers, das springt ins ewige Leben; man sehe auch Nr. 2702.

Daß das Wort des Herrn, wie ein Quell, so auch ein Brunnen heißt, erhellt 4. Mose 21/17,18: "Es sang Israel das Lied: steig auf Brunnen, antwortet ihm; der Brunnen, gegraben haben ihn die Fürsten, aufgegraben die Vornehmen des Volkes zum Gesetzgeber mit ihren Stäben": dies beim Ort Beer, d.h. beim Ort des Brunnen; daß dort durch den Brunnen das Wort der Alten Kirche bezeichnet wird, wovon Nr. 2897, wird aus dem, was dort vorhergeht, klar; die Fürsten sind die Hauptwahrheiten, aus denen (es bestand); daß Fürsten die Hauptwahrheiten sind, sehe man Nr. 1482, 2089; die Vornehmen des Volkes sind niedere Wahrheiten, wie es die sind, die der Buchstabensinn enthält: Nr. 1259, 1260, 2928, 3295; daß der Gesetzgeber der Herr ist, ist offenbar; die Stäbe sind die Kräfte, die sie haben.

3425. Daß "und die Hirten Gerars zankten mit den Hirten Jischaks", 1. Mose 26/20, bedeutet die Lehrer sehen solches nicht darin, weil Entgegengesetztes erscheint, erhellt aus der Bedeutung von zanken, wenn vom inneren Sinn des Wortes gehandelt wird, sofern es ist leugnen, daß es so beschaffen sei, indem sie sagen, sie sehen das nicht; aus der Bedeutung der Hirten, die Lehrer sind, wovon Nr. 343; und aus der Bedeutung Gerars, das der Glaube ist, wovon Nr. 1209, 2504, 3365, 3384; somit sind die Hirten des Tales Gerar diejenigen, die eben nur den Buchstabensinn des Wortes anerkennen.

Der Grund warum sie so etwas nicht sehen, nämlich einen inwendigeren Sinn, ist, weil Widersprechendes erscheint, nämlich das, was im inneren Sinn und was im Buchstabensinn, daß es aber widersprechend erscheint, ist darum nicht widersprechend, sondern es entspricht einander ganz; es erscheint aber widersprechend, weil diejenigen, die das Wort so sehen, im Gegensatz sind.

Es verhält sich dies wie mit einem Menschen, der mit sich selbst im Widerspruch ist, d.h. dessen äußerer oder natürlicher Mensch gar nicht übereinstimmt mit seinem inneren oder geistigen (Menschen), der sieht dasjenige, was dem inneren oder geistigen Menschen angehört, als sich selbst widersprechend an, während er selbst in Ansehung des äußeren oder natürlichen Menschen im Gegensatz ist, und wenn er nicht im Gegensatz wäre, sondern sein äußerer oder natürlicher Mensch dem inneren oder geistigen Folge leisten würde, so würden sie einander ganz entsprechen, wie zum Beispiel:

Wer im Gegensatz ist, glaubt, man müsse dem Reichtum und allen Vergnügungen des Leibes und der Welt, somit den Annehmlichkeiten des Lebens entsagen, um das ewige Leben zu empfangen, denn man glaubt, sie stehen dem geistigen Leben entgegen, aber sie sind an sich nicht entgegen, denn sie sind Mittel zum Zweck, daß nämlich der innere oder geistige Mensch dieselben genießen möge zur Übung des Guten der Liebtätigkeit, und außerdem daß er zufrieden in einem gesunden Leibe lebe.

Die Zwecke sind es, die einzig machen, daß der innere Mensch und der äußere entweder gegeneinander sind oder einander entsprechen. Sie sind gegeneinander, wenn die Reichtümer, Vergnügungen und Annehmlichkeiten, wovon die Rede war, zu Zwecken gemacht werden, denn alsdann verachtet und verhöhnt, ja verwirft er Geistiges und Himmlisches, das dem inwendigen Menschen angehört, aber sie entsprechen, wenn jene nicht Zwecke werden, sondern Mittel zu höheren Zwecken, nämlich zu dem, was dem Leben nach dem Tod, somit dem Himmelreich und dem Herrn selbst angehört, alsdann erscheint ihm das Leibliche und Weltliche beziehungsweise als kaum etwas, und wenn er daran denkt, so schätzt er es nur als Mittel zu Zwecken.

Hieraus wird klar, daß das, was als entgegengesetzt erscheint, an sich nicht entgegengesetzt ist, sondern daß es so erscheint, was daher kommt, weil sie im Gegensatz sind. Die, welche nicht im Gegenteil sind, handeln ebenso, reden ebenso, bemühen sich ebenso um Reichtümer, und trachten ebenso nach Vergnügungen, wie diejenigen, die im Gegensatz sind, so daß sie, von außen angesehen, kaum auseinander gekannt werden können. Die Ursache ist, weil allein die Zwecke es sind, die den Unterschied machen, oder was das gleiche, die Liebestriebe, denn die Liebestriebe sind Endzwecke. Aber obwohl sie gleich erscheinen in äußerer Gestalt oder in Ansehung des Leibes, so sind sie eben doch ganz ungleich der inneren Gestalt nach oder in Ansehung des Geistes. Wer in der Entsprechung ist, d.h. bei welchem dem inneren Menschen der äußere entspricht, dessen Geist ist weiß und schön, wie es die himmlische Liebe in Gestaltung ist. Wer aber im Gegensatz ist, d.h. bei wem der äußere Mensch dem inneren entgegengesetzt ist, ob auch immer eine Ähnlichkeit da ist mit dem anderen in Ansehung des äußeren, dessen Geist ist schwarz und häßlich, wie es die Selbst- und Weltliebe ist, d.h. wie es die Verachtung der anderen und wie es der Haß ist, in Gestaltung.

Ebenso verhält es sich mit dem allermeisten im Wort, daß nämlich, was im Buchstabensinn ist, als entgegengesetzt erscheint demjenigen, was im inneren Sinn ist, da es doch gar nicht entgegengesetzt ist, sondern ganz entspricht. Wie zum Beispiel: im Wort wird oft gesagt, daß Jehovah oder der Herr zürne, entbrenne, verwüste, in die Hölle werfe, da Er doch gar nicht zürnt, noch weniger jemanden in die Hölle wirft. Jenes gehört dem Buchstabensinn an, dieses aber dem inneren Sinn. Dieses erscheint widersprechend, aber deswegen weil der Mensch im Gegensatz ist.

Es verhält sich dies so, wie damit, daß der Herr den Engeln, die im Himmel, als Sonne erscheint, und daher als Wärme gleich der des Frühlings, und als ein Licht gleich dem der Morgenröte; hingegen den Höllengeistern als ein ganz unheimliches Dunkel, und daher als eine Kälte gleich der des Winters, und als eine Finsternis wie die der Nacht; folglich den Engeln in Liebe und Liebtätigkeit, aber den Höllengeistern in Haß und Feindseligkeit; somit diesen nach dem Buchstabensinn, daß Er zürne, entbrenne, verwüste, in die Hölle werfe, jenen aber nach dem inneren Sinn, daß Er gar nicht zürne und entbrenne, weniger noch daß Er verwüste und in die Hölle werfe.

Wenn man also im Wort von dem liest, was dem Göttlichen entgegen ist, so kann es nicht anders als nach dem Schein so sich darstellen. Auch ist es das Göttliche, was die Bösen ins Teuflische kehren, dieses wirkt so; je mehr sie daher dem Göttlichen nahen, um so mehr stürzen sie sich in höllische Qualen.

Ebenso verhält es sich mit den Worten des Herrn im Gebet: "Führe uns nicht in Versuchung", der Sinn nach dem Buchstaben ist, daß Er in Versuchung führe, der innere Sinn aber ist, daß Er niemand hineinführe, wie bekannt ist, man sehe Nr. 1875; ebenso verhält es sich mit dem übrigen, was dem Buchstabensinn angehört.

3426. Daß "sprechend: unser sind die Wasser", 1. Mose 26/20, bedeutet, sie seien im Wahren, oder sie haben das Wahre, erhellt aus der Bedeutung der Wasser, sofern es sind Erkenntnisse, wie auch Wahrheiten, wovon Nr. 28, 680, 739, 2702, 3058.

3427. "Und er nannte den Namen des Brunnens Esek, weil sie mit ihm sich stritten", 1. Mose 26/20, daß dies bedeutet die Leugnung, weil dieses und anderes gegen sie spreche, und aus mehreren Gründen, erhellt daraus, daß die Namen, die vor Alters beigelegt wurden, Bezeichnungen einer Sache oder eines Zustandes waren: Nr. 3422; dadurch konnten sie an mehreres darüber erinnert werden, hauptsächlich, wie beschaffen es war. Hier, weil die Hirten Gerars mit den Hirten Jischaks gezankt haben, ward dem Brunnen ein Name davon beigelegt.

Daß zanken und streiten auch leugnen bedeutet, sehe man Nr. 3425, davon der Name Esek, das in der Grundsprache Streit oder Zank bedeutet, und abgeleitet wird von einem verwandten Wort, das Unterdrückung und Unrecht bedeutet; und weil hier durch den Brunnen das Wort in Ansehung des Buchstabensinnes, in dem der innere, bezeichnet wird, so wird durch Esek oder Streit die Leugnung des inneren Sinnes des Wortes bezeichnet. Die Ursachen der Leugnung liegen auch in demselben Wort, und daß sie sich darauf gründet, was gleich oben angegeben wurde, daß nämlich Entgegengesetztes erscheint, ist klar; dann auch aus anderen Gründen.

Mit dem inneren Sinn des Wortes verhält es sich so: die allein in der Wissenschaft der Erkenntnisse sind, und Philister genannt werden, und die allein in den Lehren des Glaubens, und Hirten des Tales Gerars heißen, und in keiner Liebtätigkeit gegen den Nächsten, die können gar nicht anders als leugnen, daß das Wort einen inneren Sinn hat. Die Ursachen sind vornehmlich, weil sie mit ihren Herzen den Herrn nicht anerkennen, obwohl sie Ihn mit dem Munde bekennen, und auch den Nächsten nicht von Herzen lieben, obwohl sie Liebe gegen ihn äußern. Und wer nicht von Herzen den Herrn anerkennt, und von Herzen den Nächsten liebt, der kann gar nicht anders als den inneren Sinn des Wortes leugnen, denn das Wort handelt im inneren Sinn von nichts anderem als von der Liebe zum Herrn, und der Liebe gegen den Nächsten, weshalb der Herr sagt, daß auf jenen zwei Geboten das Gesetz und die Propheten, das ist, das ganze Wort hangen: Matth.22/35-38.

Wie sehr sie den inneren Sinn des Wortes leugnen, durfte ich an solchen im anderen Leben sehen, als vor ihnen nur erwähnt wurde, daß das Wort einen inneren Sinn hat, der in seinem Buchstabensinn nicht erscheint, und daß derselbe von der Liebe zum Herrn und gegen den Nächsten handelt, da ward man nicht nur Leugnung, sondern auch Widerwillen ja sogar Ekel gewahr; das ist die erste Ursache. Die andere ist, daß sie das Wort ganz verkehren, indem sie das, was unten ist, oben, oder was das gleiche, das, was hinten ist, vorn hinsetzen; denn sie behaupten, der Glaube sei die Hauptsache der Kirche, und das, was der Liebe zum Herrn und der Liebe gegen den Nächsten angehört, seien Früchte des Glaubens. Da es doch sich so verhält: wenn die Liebe zum Herrn dem Baum des Lebens im Paradies Edens verglichen wird, so sind die Liebtätigkeit und deren Werke Früchte davon, hingegen der Glaube und alles zum Glauben Gehörige sind nur Blätter. Wenn sie demnach das Wort so verkehren, daß sie nicht vom Baum, sondern von den Blättern die Früchte ableiten, so ist nicht zu verwundern, daß sie den inneren Sinn des Wortes leugnen, und nur seinen Buchstabensinn anerkennen, denn aus dem Buchstabensinn kann jede Glaubensmeinung, auch die irrigste, begründet werden, wie bekannt ist.

Außerdem auch können die, welche allein in den Glaubenslehren sind, nicht aber im Guten des Lebens, nicht anders als in einem Beredungsglauben sein, d.h. in vorgefaßten ebenso falschen als wahren Meinungen, folglich vor anderen dumm, denn je wie einer im Beredungsglauben ist, in dem Maß ist er dumm. Hingegen je wie einer in der Liebe zum Herrn und Liebtätigkeit gegen den Nächsten, insoweit ist er in der Einsicht, d.h. im Glauben vom Herrn. Daher kommt es auch, daß jene nicht anders als in der Verneinung sein können in betreff des inneren Sinnes des Wortes, diese aber nicht anders können als in der Bejahung sein; denn das Inwendigere bei denen, die allein in den Lehren sind und nicht im Guten des Lebens, ist verschlossen, so daß das Licht des Wahren vom Herrn nicht einfließen, und ihnen nicht wahrzunehmen geben kann, daß es so ist. Hingegen das Inwendigere bei denen, die in der Liebe zum Herrn sind, ist geöffnet, so daß das Licht des Wahren vom Herrn einfließen, ihre Gemüter anregen und die Wahrnehmung geben kann, daß es so ist.

Auch ist die Ursache, daß sie keinen anderen Lustreiz beim Lesen des Wortes haben, als daß sie durch dasselbe sich Ehrenstellen, Vermögen und einen Ruf deshalb sich verschaffen, und dieser Lustreiz ist der Lustreiz der Selbst- und Weltliebe, und dies geht so weit, daß, wenn sie jene Vorteile nicht dadurch erlangen, sie das Wort ganz verwerfen. Die so geartet sind, leugnen mit ihrem Herzen nicht nur den inneren Sinn des Wortes, wenn sie davon hören, sondern auch selbst den buchstäblichen; wie sehr sie auch meinen, daß sie ihn glauben; denn wer den Lustreiz der Selbst- und Weltliebe zum Zweck hat, wirft alles, was immer zum ewigen Leben gehört, ganz aus seinem Herzen hinaus, und bringt nur aus dem natürlichen und körperlichen Menschen solches hervor, was er wahr heißt, nicht um des Herrn und Seines Reiches, sondern um seinet- und der Seinigen willen.

Dies und anderes mehr macht, daß diejenigen, die Hirten des Tales Gerar, und die Philister genannt werden, den inneren Sinn des Wortes leugnen.

3428. "Und sie gruben einen anderen Brunnen, und sie zankten auch über ihn", 1. Mose 26/21, bedeutet den inneren Sinn des Wortes, ob er sei, kann erhellen aus der Bedeutung eines anderen Brunnens, und von zanken, wovon oben. Somit aus dem Zusammenhang, denn wenn die, welche etwas leugnen, wie den inneren Sinn des Wortes, wieder zanken oder streiten, so kann es über nichts anderes sein, als ob es sei.

Es ist bekannt, daß die meisten Streitigkeiten zu dieser Zeit nicht weiter gehen; sondern solange man bei der Streitfrage stehenbleibt, ob es sei, und ob es so sei, kann man durchaus keinen Fortschritt in einiger Weisheit machen; denn in der Sache selbst, worüber man hin und her streitet, ist unzählig vieles, was man gar nicht sehen kann, solange man jene nicht anerkennt, denn man kennt deren Ganzes und Einzelnes zusammen nicht. Die heutige Gelehrsamkeit geht kaum über diese Grenzen, nämlich ob es sei und ob es so sei, hinaus, deswegen steht man auch ausgeschlossen von der Einsicht des Wahren; wie z.B. wer nur streitet, ob ein innerer Sinn des Wortes sei, der kann Unzähliges, ja Unbeschreibliches gar nicht sehen, was im inneren Sinn ist; und so auch wer streitet, ob die Liebtätigkeit in der Kirche etwas sei, und ob nicht all das ihrige dem Glauben angehöre, der kann Unzähliges, ja Unbeschreibliches, was in der Liebtätigkeit ist, nicht wissen, ja er bleibt ganz in der Unkenntnis, was Liebtätigkeit ist.

Ebenso verhält es sich mit dem Leben nach dem Tod, mit der Auferstehung der Toten, mit dem Letzten Gericht, mit Himmel und Hölle. Die, welche bloß disputieren, ob sie seien, die bleiben so lange draußen vor den Pforten der Weisheit, und sind wie die, welche nur anklopfen; und was zu verwundern, solche, die es so machen, glauben, sie seien weise vor anderen, und desto weiser, je besser sie davon sprechen können, ob es so sei, und mehr noch mit Gründen beweisen, daß es nicht so, da doch die Einfältigen, die im Guten sind, die sie verachten, ohne einen Streit noch weniger gelehrtes Gerede, im Augenblick vernehmen können, daß es ist, und wie es ist. Diese haben ein allgemeines Wahrheitsgefühl, jene aber haben dieses Gefühl durch solches, was sie vorher erörtern wollen, ob es sei, ausgelöscht.

Von diesen und von jenen redet der Herr, wenn Er sagt, daß es verborgen sei den Weisen und Verständigen, und geoffenbart den Unmündigen: Matth.11/25; Luk.10/21.

3429. "Und er nannte seinen Namen Sitnah", 1. Mose 26/21, daß dies ihre Beschaffenheit bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von "den Namen nennen", sofern es die Beschaffenheit ist, wovon Nr. 144, 145, 1754, 1896, 2009, 2724, 3006, 3421; und aus der Bedeutung von Sitnah, was in der Grundsprache Widersache ist, was ein weiterer Grad der Leugnung ist.

3430. Vers 22,23: Und er zog von da weg und grub einen anderen Brunnen, und sie zankten nicht über ihn, und er nannte seinen Namen Rechoboth und sprach: Weil jetzt Jehovah uns hat uns ausbreiten lassen, und wir werden fruchtbar sein im Lande. Und er stieg von dannen hinauf nach Beerscheba.

"Und er zog von da weg" bedeutet zu noch Niedrigerem;

"und grub einen anderen Brunnen, und sie zankten nicht über ihn" bedeutet den Buchstabensinn des Wortes;

"und er nannte seinen Namen Rechoboth" bedeutet die Beschaffenheit daher in Ansehung des Wahren;

"und sprach: Weil jetzt Jehovah uns hat uns ausbreiten lassen" bedeutet die Zunahme des Wahren dadurch;

"und wir werden fruchtbar sein im Lande" bedeutet die Zunahme des Guten daher;

"und er stieg von dannen hinauf nach Beerscheba" bedeutet daher die göttliche Lehre des Glaubens.

3431. Daß "Und er zog von da weg", 1. Mose 26/22, bedeutet zu noch Niedrigerem, erhellt aus der Bedeutung von wegziehen, sofern es ist zu anderem, was der Reihe nach folgt. Hier also zu niedereren oder auswendigeren Wahrheiten, weil bisher der Ordnung nach gehandelt wurde von oberen oder inwendigeren Wahrheiten. Niedrigere oder auswendigere Wahrheiten sind diejenigen, die im Buchstabensinn vorliegen, der Fassungskraft des natürlichen Menschen angemessen. Von diesen wird nun gehandelt.

3432. "Und grub einen anderen Brunnen, und sie zankten nicht über ihn", 1. Mose 26/22, daß dies den Buchstabensinn des Wortes bedeutet, erhellt aus der Bedeutung des Brunnens, sofern er das Wort ist, wovon Nr. 2702, 3096, 3424, hier das Wort in Ansehung des Buchstabensinns, denn es wird gesagt, daß er von da weggezogen sei, und einen anderen Brunnen gegraben habe, und daß sie über den nicht gezankt haben, und hierdurch wird bezeichnet derjenige Sinn des Wortes, welcher der auswendigere ist und den sie nicht leugnen, und dieser Sinn ist es, welcher der buchstäbliche genannt wird.

Der Buchstabensinn des Wortes ist ein dreifacher, nämlich der historische, der prophetische und der lehrhafte, ein jeder ist so beschaffen, daß er auch von denjenigen begriffen werden kann, die im Äußeren sind.

Mit dem Wort verhält es sich so: In der Urzeit, da die himmlische Kirche war, ist das Wort nicht gewesen, denn der Mensch jener Kirche hatte das Wort eingeschrieben in seinem Herzen; denn der Herr lehrte sie unmittelbar durch den Himmel, was gut und daher was wahr, und gab ihnen beides innezuwerden aus der Liebe und Liebtätigkeit und zu wissen aus Offenbarung. Das eigentlichste Wort war ihnen der Herr.

Nach dieser Kirche trat eine andere auf, die nicht himmlisch, sondern geistig war; diese hatte Anfangs kein anderes Wort, als das, welches von den Uralten zusammengetragen war. Dieses war eine vorbildliche Darstellung des Herrn, und eine bezeichnende Schilderung Seines Reiches, somit war ihnen der innere Sinn das eigentliche Wort. Daß sie auch ein geschriebenes Wort hatten, sowohl ein historisches als ein prophetisches, das nicht mehr vorhanden ist, und daß in demselben gleichfalls ein innerer Sinn war, der sich auf den Herrn bezog, sehe man Nr. 2686; daher war die Weisheit jener Zeit reden und schreiben in Vorbildern und Bezeichnungen, innerhalb der Kirche von göttlichen Dingen, und außerhalb der Kirche von anderen Dingen, wie klar wird aus den Schriften jener Alten, die wir noch haben, aber im Fortgang der Zeit ging jene Weisheit verloren, bis daß man zuletzt nicht wußte, daß ein innerer Sinn auch in den Büchern des Wortes sei.

Die jüdische und israelitische Völkerschaft war von solcher Art; diese hielt das prophetische Wort heilig, darum weil es altertümlich lautete, und sie den Jehovahnamen im Buchstabensinn hörten. Dabei glaubten sie nicht, daß etwas Göttliches tiefer darin verborgen liege. Die Christenheit denkt auch nicht heiliger vom Wort.

Hieraus kann erhellen, wie die Weisheit im Lauf der Zeit vom Inwendigsten zum Äußerlichsten sich gewendet, und der Mensch vom Himmel sich entfernt hat, und zuletzt heruntergekommen ist zum Erdenstaub, in den er nun die Weisheit setzt. Weil es diese Bewandtnis mit dem Wort hatte, daß nämlich sein innerer Sinn allmählich in Vergessenheit kam, und zwar heutigen Tages, so daß man sein Dasein nicht weiß, da er doch das eigentlichste Wort ist, in dem das Göttliche zunächst, darum werden dessen Zustände wie sie aufeinanderfolgen, in diesem Kapitel beschrieben.

3433. "Und er nannte seinen Namen Rechoboth", 1. Mose 26/22, daß dies bedeutet die Beschaffenheit daher in Ansehung des Wahren, erhellt aus der Bedeutung von den Namen nennen, sofern es die Beschaffenheit ist: Nr. 144, 145, 1754, 1896, 2009, 2724, 3006, 3421; und aus der Bedeutung von Rechoboth, sofern es Wahrheiten sind, denn Rechoboth bedeutet in der Grundsprache Breiten, und daß die Breiten im inneren Sinn des Wortes Wahrheiten sind, wurde Nr. 1613 gezeigt.

3434. "Und sprach: Weil jetzt Jehovah uns hat uns ausbreiten lassen", 1. Mose 26/22 daß dies bedeutet die Zunahme des Wahren daher, erhellt aus der Bedeutung der Breite, sofern sie das Wahre ist, wovon Nr. 3433, daher sich ausbreiten heißt, im Wahren zunehmen.

3435. "Und wir werden fruchtbar sein im Lande", 1. Mose 26/22, daß dies bedeutet die Zunahme des Guten daher, erhellt aus der Bedeutung von fruchtbar sein, das die Zunahme des Guten ist. Daß fruchtbar werden gesagt wird vom Guten, und sich mehren vom Wahren, sehe man Nr. 43, 55, 913, 983, 2846, 2847; und aus der Bedeutung des Landes, sofern es die Kirche ist und alles zur Kirche Gehörige, wovon Nr. 662, 1066, 1067, 1262, 1733, 1850, 2928, 3355.

3436. "Und er stieg von dannen hinauf nach Beerscheba", 1. Mose 26/23, daß dies bedeutet daher die göttliche Lehre des Glaubens, erhellt aus der Bedeutung von Beerscheba, das die göttliche Lehre des Glaubens ist, wovon Nr. 2723, 2858, 2859.

Die Lehre des Glaubens, die hier durch Beerscheba bezeichnet wird, ist der buchstäbliche Sinn des Wortes selbst, denn das Wort ist die Lehre selbst; und obwohl das Wort in Ansehung des Buchstabensinnes so beschaffen ist, daß Wahrheiten daraus geschöpft werden können, ist es auch so beschaffen, daß Nicht-Wahres daraus begründet werden kann, wie bekannt ist aus den Irrlehren. Aber wer in der Absicht weise zu werden, d.h. das Gute zu tun und das Wahre zu verstehen, das Wort liest, der wird gemäß seiner Absicht und Neigung belehrt, denn ohne daß er es weiß, fließt der Herr ein und erleuchtet das Gemüt, und wo er keinen Bescheid weiß, gibt Er ihm Verständnis aus anderen Stellen. Außerdem wird der, welcher im einfältig Guten ist, und dem Wort nach seinem Buchstabensinn einfältig glaubt, mit der Fähigkeit begabt, die Wahrheiten inne zu werden, wenn er im anderen Leben von den Engeln belehrt wird. Unterdessen aber wird das wenige Wahre, das er hat, durch Liebtätigkeit und Unschuld belebt, und wenn dieses darin ist, dann schadet das Falsche, das sich im Schatten seiner Unwissenheit auch eingedrängt hat, nicht, denn es wird dem Guten nicht beigesellt, sondern davon abgehalten gleichsam in den Umkreisen, und kann so leicht entfernt werden.

Aber anders verhält es sich mit denjenigen, die nicht im Guten des Lebens sind, bei denen nimmt das Falsche, das sie durch eine unrichtige Auslegung aus dem Wort ausgebreitet haben, die Mitte oder gleichsam das Zentrum ein, und das Wahre die Umgebungen oder Umkreise, daher ist es das Falsche, das dem Bösen ihres Lebens beigesellt wird, und das Wahre wird zerstoben.

3437. Vers 24,25: Und es erschien ihm Jehovah in jener Nacht und sprach: Ich bin der Gott Abrahams, deines Vaters, fürchte dich nicht, denn Ich bin mit dir und will dich segnen, und will sich mehren lassen deinen Samen um Abrahams, Meines Knechtes, willen. Und er baute daselbst einen Altar, und rief den Namen Jehovahs an, und spannte daselbst sein Zelt aus, und die Knechte Jischaks erbohrten daselbst einen Brunnen.

"Und es erschien ihm Jehovah in jener Nacht und sprach" bedeutet das Innewerden des Herrn von jener Dunkelheit;

"Ich bin der Gott Abrahams, deines Vaters, fürchte dich nicht, denn Ich bin mit dir" bedeutet, daß das Göttliche auch dort sei;

"und will dich segnen, und will sich mehren lassen deinen Samen" bedeutet, daher die Zunahme des Guten und Wahren;

"um Abrahams, Meines Knechtes, willen" bedeutet aus dem Göttlich-Menschlichen des Herrn;

"und er baute daselbst einen Altar" bedeutet die Bezeichnung und das Vorbild des Herrn;

"und rief den Namen Jehovahs an" bedeutet den Gottesdienst daher;

"und spannte daselbst sein Zelt aus" bedeutet daselbst das Heilige;

"und die Knechte Jischaks erbohrten daselbst einen Brunnen" bedeutet die Lehre daher.

3438. "Und es erschien ihm Jehovah in jener Nacht und sprach", 1. Mose 26/24, daß dies das Innewerden des Herrn von jener Dunkelheit bedeutet, erhellt aus der Bedeutung des Erscheinens Jehovahs und des Sprechens, wenn es auf den Herrn bezogen wird, sofern es ist aus dem Göttlichen innewerden. Daß das Erscheinen Jehovahs ihm aus dem Göttlichen ist, sehe man Nr. 3367, und daß sagen innewerden ist, Nr. 2862, 3395; denn Jehovah war in Ihm. Solange also das Menschliche noch nicht verherrlicht war, war die Erscheinung Jehovahs ein göttliches Innewerden oder ein Innewerden aus dem Göttlichen, daher wird durch "das Erscheinen Jehovahs ihm" und "das Sprechen" dasselbe bezeichnet. Aus der Bedeutung der Nacht, sofern sie der Zustand des Schattens oder Dunkelheit ist, wovon Nr. 1712. Durch jene Dunkelheit wird der buchstäbliche Sinn des Wortes bezeichnet, denn derselbe verhält sich zum inneren Sinn wie Schatten zum Licht.

Damit man weiter wisse, wie es sich mit dem Buchstabensinn des Wortes verhält, soll es mit wenigem gesagt werden: Der innere Sinn verhält sich zum Buchstabensinn, wie beim Menschen sein Inwendigeres oder Himmlisches und Geistiges zu seinem Auswendigeren oder Natürlichen und Leiblichen; sein Inwendigeres ist im Licht des Himmels, dagegen sein Auswendigeres im Licht der Welt. Was für ein Unterschied zwischen dem Himmelslicht und dem Weltlicht, folglich zwischen dem was dem Himmelslicht, und dem was dem Weltlicht angehört, stattfindet, sehe man Nr. 1521-1533; 1619-1632; 1783, 1880, 2776, 3138, 3167, 3190, 3195, 3222, 3223, 3225, 3337, 3339, 3341, 3413, nämlich ein solcher, wie er zwischen dem Licht des Tages und dem Schatten der Nacht ist.

Weil der Mensch in jenem Schatten ist, und nicht wissen will, daß im Wahren vom Herrn Licht ist, kann er nicht anders glauben, als daß sein Schatten Licht sei, ja auch umgekehrt, daß das Licht Schatten sei, denn er gleicht einer Nachteule, die, wenn sie im Schatten der Nacht fliegt, meint, sie sei im Licht, dagegen wenn im Licht des Tages, meint sie, sie sei im Schatten; denn das innere Auge, d.h. der Verstand, mit dem der Mensch innerlich sieht, ist bei einem solchen nicht anders gebildet, denn er hat es nicht anders gebildet, er öffnet es nämlich, wenn er nach unten blickt, d.h. aufs Weltliche und Leibliche und verschließt es, wenn nach oben, d.h. aufs Geistige und Himmlische. Bei diesen ist das Wort ebenso: was in seinem Buchstabensinn erscheint, von dem glauben sie, das gehöre dem Licht an, was aber im inneren Sinn, von dem glauben sie, es gehöre dem Schatten an; denn das Wort erscheint einem jeden nach seiner Beschaffenheit; da doch der innere Sinn des Wortes sich verhält zu dessen Buchstabensinn, wie das Himmelslicht zum Weltlicht: Nr. 3086, 3108, d.h. wie das Licht des Tages zum Licht der Nacht.

Im inneren Sinn sind Einzelheiten, von denen viele tausend zusammen ein Besonderes ausmachen, das im Buchstabensinn sich darstellt. Oder was das gleiche, der innere Sinn enthält Besonderheiten, deren viele tausend zusammen ein Allgemeines ausmachen, das im Buchstabensinn ist. Dieses Allgemeine ist es, was dem Menschen erscheint, nicht aber die Besonderheiten, die darin enthalten sind und aus denen es besteht. Dennoch erscheint dem Menschen die Ordnung der Besonderheiten im allgemeinen, aber gemäß seiner Beschaffenheit. Diese Ordnung ist das Heilige, das anregt.

3439. "Ich bin der Gott Abrahams, deines Vaters, fürchte dich nicht, denn Ich bin mit dir", 1. Mose 26/24, daß dies bedeutet, das Göttliche sei auch dort, nämlich im Buchstabensinn des Wortes, erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Abrahams, sofern er das Göttliche des Herrn ist, wovon Nr. 2833, 2836, 3251, 3305 E; daher bedeutet Jehovah, der Gott Abrahams, das Göttliche des Herrn, das Abraham vorbildet; und weil gehandelt wird vom Wort, das ebenfalls der Herr ist, weil das ganze Wort von Ihm kommt, und das Ganze des Wortes von Ihm handelt, darum wird durch "Ich bin der Gott Abrahams, fürchte dich nicht, denn Ich bin mit dir" bezeichnet, daß das Göttliche auch dort sei.

Mit dem Göttlichen im Wort verhält es sich so: das eigentlich Göttliche ist im höchsten Sinn des Wortes, weil dort der Herr ist. Das Göttliche ist auch im inneren Sinn, weil dort das Reich des Herrn in den Himmeln ist, daher wird jener Sinn genannt der himmlische und geistige. Das Göttliche ist auch im Buchstabensinn des Wortes, weil dort das Reich des Herrn auf Erden ist, daher wird dieser Sinn genannt der äußere wie auch der natürliche, denn dort sind grobe Scheinbarkeiten, die vom Göttlichen entfernter sind; dennoch aber ist dort alles und jedes göttlich.

Diese drei Sinne verhalten sich so, wie es sich verhält mit der Stiftshütte: das Innerste derselben, oder was innerhalb des Vorhangs, wo die Lade und darin das Zeugnis, war das Allerheiligste oder das Heilige des Heiligen; das Innere aber, oder was unmittelbar außerhalb des Vorhangs, wo der goldene Tisch und der Leuchter, war das Heilige; das Äußere aber, wo der Vorhof, war auch heilig, dahin kam die Gemeinde zusammen, und daher wurde es Zelt der Zusammenkunft genannt.

3440. "Und will dich segnen und will sich mehren lassen deinen Samen", 1. Mose 26/24, daß dies bedeutet daher die Zunahme des Guten und Wahren, erhellt aus der Bedeutung von dich segnen, sofern es die Zunahme des Guten ist, wovon Nr. 3406; und aus der Bedeutung von sich vermehren lassen deinen Samen, sofern es die Zunahme des Wahren ist, wovon Nr. 43, 55, 913, 983, 2846, 2847. Daß der Same das Wahre ist, von dem gesagt wird sich mehren, sehe man Nr. 1025, 1447, 1610, 2848, 3038, 3373, 3380.

Daß aus dem Buchstabensinn des Wortes ebenfalls eine Zunahme des Guten und Wahren beim Menschen ist, kommt daher, weil auch in diesem Sinn alles und jedes göttlich ist, wie gleich oben Nr. 3439 gesagt wurde; und weil im Buchstabensinn der innere Sinn in mehreren Stellen offen hervortritt, wie im Alten Testament bei den Propheten, daß der Herr kommen werde dem Menschengeschlecht zum Heil; daß alles Gesetz und alle Propheten seien: Gott lieben und den Nächsten lieben; daß töten hassen ist, denn wer haßt, tötet in jedem Augenblick, in seinem Wollen und in seiner Lebenslust liegt es; dies gehört dem inneren Sinn im Buchstabensinn an; außer mehrerem anderen.

3441. "Um Abrahams Meines Knechtes willen", 1. Mose 26/24, daß dies bedeutet aus dem Göttlich-Menschlichen des Herrn, erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Abrahams, sofern er das Göttliche des Herrn ist, auch das Göttlich-Menschliche, wovon Nr. 2833, 2836, 3251; und aus der Bedeutung Meines Knechtes, wenn es vom Herrn gesagt wird, sofern er ist das Göttlich-Menschliche, nicht daß das Göttlich-Menschliche der Knecht wäre, weil dasselbe auch Jehovah ist: Nr. 1736, 2156, 2329, 2921, 3023, 3035, sondern weil der Herr durch dasselbe dem Menschengeschlecht dient; denn durch dasselbe wird der Mensch selig gemacht, denn wenn der Herr dem Göttlichen nicht das Menschliche geeinigt hätte, auf daß der Mensch das Menschliche des Herrn mit seinem Gemüt anschauen und anbeten und so dem Göttlichen nahen könnte, hätte er gar nicht selig werden können. Die Verbindung des Menschen mit dem Göttlichen Selbst, das Vater genannt wird, geschieht durch das Göttlich-Menschliche, das der Sohn; somit durch den Herrn, unter Dem vom geistigen Menschen verstanden wird das Menschliche, aber vom himmlischen das Göttliche Selbst.

Hieraus wird klar, warum das Göttlich-Menschliche Knecht heißt, sofern es nämlich dem Göttlichen dient, damit zu ihm der Mensch einen Zugang haben möge, und sofern es dem Menschengeschlecht zu deren Heil dient.

Dies nun ist es, was durch "Abraham Meinen Knecht" bezeichnet wird; wie auch bei Ps.105/6,26,42: "Gedenket Seiner Wunder, die Er getan, der Vorzeichen und Gerichte Seines Mundes, Samen Abrahams, Seines Knechtes, Söhne Jakobs, Seines Auserwählten; Er sandte Mose, Seinen Knecht, Aharon, den Er erwählet hat; Er gedachte des Wortes Seiner Heiligkeit mit Abraham, Seinem Knechte": wo unter Abraham, dem Knecht, verstanden wird der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen.

Ebenso wird auch der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen im höchsten Sinn verstanden unter dem Knecht Israel, unter dem Knecht Jakob, unter dem Knecht David;

unter dem Knecht Israel bei Jes.41/8,9: "Du Israel, Mein Knecht, Jakob, den Ich erwählet habe, Samen Abrahams, Meines Freundes; den Ich ergriffen habe von den Enden der Erde, und von ihren Fittichen habe Ich dich gerufen und zu dir gesagt, Mein Knecht bist du, Ich habe dich erwählet": wo Israel, Mein Knecht, im höchsten Sinn der Herr in Beziehung auf Inwendiges der geistigen Kirche ist, und Jakob in betreff des Äußeren jener Kirche.

Jes.49/3,6: "Er sprach zu mir, Mein Knecht bist du, Israel, in dem Ich werde herrlich gemacht werden; ein leichtes ist, daß du Mir seiest Knecht, aufzurichten die Stämme Jakobs und die Erhaltenen Israels zurückzuführen; und Ich habe dich gegeben zum Licht der Völkerschaften, daß du seiest Mein Heil bis zur Grenzmarke der Erde": wo offenbar Israel, in dem Ich werde herrlich gemacht werden, für das Göttlich-Menschliche des Herrn. Daß Er Knecht heißt vom Dienen, ist klar, denn es wird gesagt: daß du Mir Knecht seiest, aufzurichten die Stämme Jakobs, und zurückzuführen die Erhaltenen Israels.

Unter dem Knecht Jakob, bei Jes.45/3,4: "Geben will Ich dir die Schätze der Finsternis und die verborgenen Güter der heimlichen Orte, um Meines Knechtes Jakob, und um Israels, Meines Auserwählten willen": wo unter dem Knecht Jakob und Israel, dem Auserwählten, der Herr verstanden wird, Knecht Jakob in Beziehung auf Äußeres der Kirche, Israel, der Auserwählte, in Beziehung auf Inneres der Kirche.

Auch unter dem Knecht David, bei Hes.37/24,25: "Sammeln will Ich die Söhne Israel vom Umkreis, Mein Knecht David wird König über sie und der einige Hirte sein ihnen allen; sie werden wohnen auf dem Lande, das Ich gegeben habe Meinem Knecht Jakob; und sie werden darauf wohnen, sie und ihre Söhne, und die Söhne ihrer Söhne bis in Ewigkeit; und David, Mein Knecht, ein Fürst ihnen in Ewigkeit": offenbar David, der Knecht, für das Göttlich-Menschliche des Herrn: Nr. 1888, und zwar vermöge des göttlich Wahren, das durch den König, hier David, bezeichnet wird: Nr. 1728, 2015, 3009.

Daß das Wahre selbst auch beziehungsweise Knecht ist, sehe man Nr. 3409; und weil so, darum nennt der Herr selbst Sich einen Dienenden oder Bedienenden, bei Mark.10/44,45 und Matth.20/26-28: "Wer groß sein will unter euch, soll euer Diener sein, und wer will unter euch sein der Erste, soll sein aller Knecht; denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, daß Er Ihm dienen lasse, sondern daß Er diene"; und bei

Luk.22/27: "Wer ist größer, der bei Tische liegt, oder der da dienet, ist es nicht der bei Tische liegt; nun aber bin Ich in eurer Mitte wie einer, der dienet".

3442. "Und er baute daselbst einen Altar", 1. Mose 26/25, daß dies bedeutet die Bezeichnung und das Vorbild des Herrn, erhellt aus der Bedeutung des Altars, sofern er ist das Hauptvorbild des Herrn, wovon Nr. 921, 2777, 2811.

3443. "Und rief den Namen Jehovahs an", 1. Mose 26/25, daß dies bedeutet den Gottesdienst daher, erhellt aus der Bedeutung von den Namen Jehovahs anrufen, sofern es ist der Gottesdienst, wovon Nr. 440, 2724; und daß der Name Jehovahs alles in einem Inbegriff ist, wodurch der Herr verehrt wird. Nr. 2628, 2724, 3006.

3444. "Und spannte daselbst sein Zelt aus", 1. Mose 26/25, daß dies bedeutet, daselbst das Heilige, erhellt aus der Bedeutung des Zeltes, sofern es ist das Heilige des Gottesdienstes, wovon Nr. 414, 1102, 2145, 2152, 3312.

3445. "Und die Knechte Jischaks erbohrten daselbst einen Brunnen", 1. Mose 26/25, daß dies bedeutet die Lehre daher, erhellt aus der Bedeutung des Brunnens, der das Wort ist, wovon Nr. 2702, 3424; und weil das Wort die Lehre selbst ist, und so aus dem Wort alle Lehre ist, welche die Kirche hat, darum bedeutet erbohren einen Brunnen die Lehre daher, nämlich aus dem buchstäblichen Sinn des Wortes, weil von diesem hier die Rede ist.

Aber die Lehre selbst aus dem buchstäblichen Sinn des Wortes ist eine einzige, nämlich die Lehre der Liebtätigkeit und der Liebe; der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, und der Liebe zum Herrn; denn diese Lehre und das Leben nach derselben, ist das ganze Wort, wie der Herr lehrt bei Matth.22/35-38.

3446. Vers 26,27: Und Abimelech ging zu ihm aus Gerar, und Achusath, sein Genosse, und Phikol, sein Heeresfürst. Und Jischak sprach zu ihnen: warum seid ihr gekommen zu mir, und ihr hasset mich, und habt mich fortgeschickt von euch.

"Und Abimelech ging zu ihm aus Gerar" bedeutet die Lehre des Glaubens, sofern sie ihr Absehen auf Vernünftiges hat;

"und Achusath, sein Genosse, und Phikol, sein Heeresfürst" bedeutet die Hauptsätze der Lehre ihres Glaubens;

"und Jischak sprach zu ihnen: warum seid ihr gekommen zu mir, und ihr hasset mich, und habt mich fortgeschickt von euch" bedeutet, warum sie das Göttliche wollen, da sie es doch leugnen, und das anfeinden, was in inneren Sinn des Wortes.

3447. "Und Abimelech ging zu ihm aus Gerar", 1. Mose 26/26, daß dies die auf Vernünftiges absehende Lehre des Glaubens bedeutet, erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Abimelechs, sofern sie die auf Vernünftiges absehende Lehre des Glaubens ist, wovon Nr. 2504, 2509, 2510, 3391, 3393, 3397, und aus der Bedeutung Gerars, das der Glaube ist, wovon Nr. 1209, 2504, 3365, 3384, 3385; was die auf Vernünftiges ihr Absehen habende Lehre sei, sehe man Nr. 3368.

Es wird hier und bis 1. Mose 26/33 gehandelt von denen, die im Buchstabensinn des Wortes sind, und daher in den Glaubenslehren, sowie von der Übereinstimmung dieser Lehren, soweit sie aus dem Sinn des Buchstabens sind, mit dem inneren Sinn; Abimelech und Achusath sein Genosse und Phikol sein Heeresfürst, bilden dieselben vor. Es sind diejenigen, die den Glauben zur Hauptsache machen, und die Liebtätigkeit zwar nicht verwerfen, aber nachsetzen, somit die Lehre dem Leben vorziehen. Unsere Kirchen sind heutzutage beinahe alle so geartet, ausgenommen jene, die im christlichen Heidentum ist, wo gestattet wird, die Heiligen und deren Bilder anzubeten. Wie es in jeder Kirche des Herrn solche gibt, die innere Menschen sind, und die äußere; und innere Menschen sind, die in der Neigung zum Guten, und äußere, die in der Neigung zum Wahren, so auch diese, die durch Abimelech, seinen Genossen und Heeresfürsten, hier vorgebildet werden.

Innere sind es, von denen früher 1. Mose 21/22-33 gehandelt wurde, wo es von Abimelech und Phikol, seinem Heeresfürsten heißt, daß sie zu Abraham gekommen seien und einen Bund mit ihm in Beerscheba geschlossen haben, worüber man sehe Nr. 2719, 2720; äußere aber sind es, von denen hier gehandelt wird.

HG 3448

3448. "Und Achusath, sein Genosse, und Phikol, sein Heeresfürst", 1. Mose 26/26, daß dies die Hauptsätze ihrer Glaubenslehre bedeutet, erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Abimelechs, der die auf Vernünftiges absehende Glaubenslehre ist, daher "sein Genosse und der Fürst seines Heeres" dasjenige ist, was zur Lehre gehört, und zwar deren Hauptsätze; denn der Führer wie der Fürst bedeutet die Hauptsachen: Nr. 1482, 2089, und das Heer die Lehren selbst.

Daß das Heer die Lehrsätze bedeutet, die dem Wahren angehören, oder die niedrigere Wahrheiten sind, kommt daher, weil durch den Heerdienst im Wort und durch den Krieg dasjenige bezeichnet wird, was zum geistigen Heerdienst und Krieg gehört: Nr. 1664, 1788, 2686, wie auch durch Waffen, nämlich durch Spieße, Schilde, Bogen, Pfeile, Schwerter und andere dergleichen, wie hie und da gezeigt worden; und weil es Wahrheiten oder Lehrsätze sind, durch die geistige Kämpfe geführt werden, darum werden durch die Heere jene bezeichnet, und auch Falsches oder Irrlehren im entgegengesetzten Sinn.

Daß diese und jene durch die Heere im Wort bezeichnet werden, kann aus mehreren Stellen erhellen, wie bei

Dan.8/9-13: "Das eine Horn des Ziegenbocks wuchs sehr gegen Mittag, und gegen den Aufgang, und gegen die Zierde, und wuchs bis zum Heer der Himmel, und warf auf die Erde vom Heer und von den Sternen, und zertrat sie: ja, bis zum Fürst des Heeres erhob er sich. Sein Heer ward übergeben ob dem täglichen Opfer in Übertretung, und warf die Wahrheit nieder auf die Erde. Ich hörte einen Heiligen reden, der sprach, wie lange dieses Gesicht, das tägliche Opfer und die verwüstende Übertretung, daß sowohl das Heilige als das Heer gegeben wird der Zertretung": das Horn, das wuchs gegen Mittag, den Aufgang und die Zierde, ist die Macht des Falschen aus dem Bösen: Nr. 2832; das Heer der Himmel sind Wahrheiten, der Fürst des Heeres ist der Herr in Ansehung des göttlich Wahren; und weil das Heer im guten Sinn das Wahre ist, wird gesagt, er habe die Wahrheit auf die Erde hinabgeworfen, und nachher, er habe die Wahrheit auf die Erde niedergeworfen.

Dan.11/13,25,26: "Der König des Mittags wird stellen eine Menge, die größer ist denn die vorige, und gegen das Ende der Zeiten der Jahre wird er kommen, kommend mit großem Heer, und mit vielem Vermögen; hernach wird er erwecken seine Kräfte, und sein Herz gegen den König des Mittags mit großem Heer; und der König des Mittags wird sich mengen im Krieg mit einem großen und sehr starken Heer, aber er wird nicht bestehen; denn die seine Speise essen, werden ihn zerbrechen, und sein Heer wird fluten, und es werden fallen viele Erschlagene": dort wird im ganzen Kapitel gehandelt vom Krieg zwischen dem König der Mitternacht und dem König des Mittags, und unter dem König der Mitternacht wird verstanden Falsches, somit auch unter seinem Heer, und unter dem König des Mittags und seinem Heer Wahres; es ist eine Weissagung von der Verwüstung der Kirche.

Joh.Offenb.19/14,19: "Ich sah den Himmel offen, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf Sitzende wurde genannt treu und wahrhaftig, angetan mit einem in Blut gefärbten Kleid, und Seine Heere im Himmel folgten Ihm auf weißen Pferden, angetan mit weißer und reiner Leinwand. Ich sah das Tier und die Könige der Erde, und ihre Heere versammelt, Krieg zu machen mit dem auf dem Pferd Sitzenden, und mit seinem Heere": der auf dem weißen Pferd Sitzende für das Wort des Herrn, oder für den Herrn in Ansehung des Wortes: Nr. 2760, 2761, 2762; Seine Heere, die im Himmel Ihm folgten, für die Wahrheiten aus denselben, somit für diejenigen im Himmel, die in den Wahrheiten sind; das Tier für Böses der Selbstliebe, die Könige der Erde und ihre Heere für Falsches; es sind Kämpfe des Falschen mit dem Wahren, die dort beschrieben werden.

Ps.33/6: "Durch das Wort Jehovahs sind die Himmel gemacht, und durch den Geist Seines Mundes ihr Heer": ihr oder der Himmel Heer für Wahrheiten.

Weil durch das Heer Wahrheiten bezeichnet werden, werden die Söhne des Reiches und die Engel, von wegen der Wahrheiten, in denen sie sind, Heer der Himmel genannt:

Luk.2/13: "Alsbald war da mit dem Engel die Menge des himmlischen Heeres, derer die Gott lobten".

Ps.103/21: "Segnet den Jehovah alle Seine Heere, Seine Diener, die Seinen Willen tun".

Ps.148/2: "Lobet den Jehovah alle Seine Engel, lobet Ihn alle Seine Heere".

Jes.40/26: "Hebet in die Höhe eure Augen, und sehet, wer hat dieses geschaffen? Der ausführt in der Zahl ihr Heer, alle nennt Er mit Namen, von der Menge der Mächtigen und Starken wird ein Mann nicht fehlen".

Jes.45/12: "Ich habe gemacht die Erde, und den Menschen auf ihr habe Ich geschaffen, Ich, Meine Hände haben ausgespannt die Himmel, und all ihrem Heer habe Ich geboten": Heer der Himmel dort für Wahrheiten, somit für Engel, weil sie, wie gesagt, in Wahrheiten sind.

1.Kön.22/19: "Ich sah Jehovah sitzen auf Seinem Thron und das ganze Heer der Himmel stehen neben Ihm, zu Seiner Rechten und zu Seiner Linken",

Joel 2/11: "Jehovah gab Seine Stimme vor Seinem Heer, weil sehr groß Sein Lager, weil es zahlreich ist, wer tut Sein Wort".

Sach.9/8,9: "Ein Lager will Ich setzen Meinem Haus vom Heer, das hindurchgeht und zurückgeht, auf daß nicht mehr hingehe über sie der Treiber; frohlocke sehr, du Tochter Zions, schalle, Tochter Jerusalems, siehe, dein König kommt dir": dort von der Zukunft des Herrn; Sein Heer für die göttlichen Wahrheiten.

Daher kommt es, und weil der Herr allein für den Menschen kämpft gegen die Höllen, die fortwährend trachten ihn anzufallen, daß der Herr im Wort mehrmals heißt Jehovah Zebaoth, Gott Zebaoth, Herr Zebaoth, d.h. der Heere, wie bei Jes.13/4: "Die Stimme des Getümmels von Reichen der versammelten Völkerschaften, Jehovah Zebaoth führt das Heer des Krieges": die Königreiche der Völkerschaften für Falsches aus Bösem, führen das Heer des Krieges, für kämpfen für den Menschen.

Weil die zwölf Stämme Israels das himmlische Reich des Herrn vorbildeten, und die Stämme wie auch zwölf alles zum Glauben Gehörige in einem Inbegriff, d.h. alle Wahrheiten des Reiches bezeichneten: Nr. 577, 2089, 2129, 2130, 3272, darum wurden sie auch genannt die Heere Jehovahs, wie 2. Mose 7/4; 12/17,41,51; und wurde befohlen, sie sollten aus Ägypten geführt werden nach Heeren: 2. Mose 6/26; und sich lagern nach Heeren: 4. Mose 1/52; und verteilt werden in Heere: 4. Mose 2. Kapitel.

Daß durch die Heere Wahrheiten bezeichnet werden, erhellt auch bei Hes.27/10,11: "Persien, und Lud, und Puth, in deinem Heer, Männer deines Krieges, Schild und Helm haben sie in dir aufgehängt, diese haben gegeben die Ehre für dich; die Söhne Arwad, und dein Heer auf deinen Mauern ringsum, und die Gamadäer sind in deinen Türmen gewesen": wo von Tyrus, durch welche bezeichnet werden die inwendigeren Erkenntnisse des Guten und Wahren, somit die, welche darinnen sind: Nr. 1201; das Heer für die Wahrheiten selbst; daß auch Lud und Puth sind die in Erkenntnissen, sehe man Nr. 1163, 1164, 1166, 1195, 1231; Schild und Helm sind solches, was zum geistigen Kampf oder Krieg gehört.

Daß das Heer im entgegengesetzten Sinn Falsches ist, ist klar bei Jes.24/21: "Geschehen wird es an jenem Tage, heimsuchen wird Jehovah ob dem Heer der Höhe in der Höhe, und ob den Königen der Erde auf der Erde": wo Heer der Höhe für Falsches aus der Selbstliebe.

Hes.38/4,15: "Ich will dich zurückführen, und Angel in deine Backen legen, und will dich und dein ganzes Heer, Pferde und Reiter ausführen, stattlich angetan sie alle, eine große Gemeinde mit Schild und Wehr, die alle die Schwerter fassen; du wirst kommen aus deinem Ort, aus den Seiten der Mitternacht, du und viele Völker mit dir, alle reitend auf Pferden, eine große Gemeinde, ein großes Heer": wo von Gog, durch den der vom inneren getrennte äußere, somit abgöttisch gewordene Gottesdienst bezeichnet wird: Nr. 1151, sein Heer für Falsches.

Jerem.51/2,3: "Senden will Ich wider Babel einen, der spannet, der spannet seinen Bogen, und sich auftut mit seinem Harnisch, schonet nicht der Jünglinge, übergebt dem Bann all sein Heer": Babel für den Gottesdienst dessen Äußeres heilig erscheint, das Inwendigere aber unheilig ist: Nr. 1182, 1283, 1295, 1304, 1306, 1307, 1308, 1321, 1322, 1326, dessen Heer ist das Falsche solcher. Ebenso anderwärts das Heer Babels, wie Jerem.32/2; 34/1,21; 39/1.

Hes.32/31,32: "Dieselben wird sehen Pharao, und sich trösten ob all seiner Menge, die Erschlagenen mit dem Schwert, Pharao und all sein Heer, weil Ich geben werde die Furcht vor Mir im Lande der Lebenden": wo von Ägypten, durch das diejenigen bezeichnet werden, die durch Vernunftschlüsse aus Wißtümlichem die Wahrheiten verkehren: Nr. 1164, 1165, sein oder Pharaos Heer für Falsches daher; ebenso auch anderwärts das Heer Pharaos, wie Jerem.37/5,7,11; 46/2; Hes.17/17.

Luk.21/20: "Wann ihr sehet, umringet von Heeren Jerusalem, dann wisset, daß nahe ist die Verwüstung": wo von der Vollendung des Zeitlaufs, oder von der letzten Zeit der Kirche, da kein Glaube mehr; daß durch Jerusalem die Kirche bezeichnet wird, sehe man Nr. 2117, und sie wird von Heeren umringt, wenn sie von Falschem belagert wird.

Hieraus erhellt, daß durch die Himmelsheere, welche die Juden und Götzendiener anbeteten, im inneren Sinn Falsches bezeichnet wurde, wovon im

2.Kön.17/16: "Sie verließen alle Gebote ihres Gottes, und machten sich ein gegossenes Bild, zwei Kälber, und machten einen Hain, und bückten sich vor allem Heer der Himmel": wo von den Israeliten.

2.Kön.21/5, wo von Manasse: "Daß er Altäre gebaut habe allem Heer der Himmel" und 2.Kön.23/4: daß "der König Joschias aus dem Tempel geschafft habe alle Gefäße, die gemacht waren dem Baal, und dem Hain, und allem Heer der Himmel".

Jerem.8/2: "Daß sie die Gebeine der Fürsten, Priester und Propheten ausbreiteten der Sonne, dem Mond, und allem Heer der Himmel, die sie geliebt, und denen sie gedient hatten, und denen sie nachgegangen waren".

Jerem.19/13: "Es werden sein das Haus Jerusalems und das Haus des Königs von Jehudah, wie Topheth, unrein, in Ansehung aller Häuser, auf deren Dächer sie räucherten allem Heer der Himmel, und brachten Trankopfer anderen Göttern.

Zeph.1/5: "Ausstrecken will Ich Meine Hand gegen die, welche anbeten auf den Dächern das Heer der Himmel": denn es sind die Sterne, die hauptsächlich Heer der Himmel genannt werden; daß aber durch die Sterne bezeichnet wird Wahres, dann im entgegengesetzten Sinn Falsches, sehe man Nr. 1128, 1808.

3449. "Und Jischak sprach zu ihnen: warum seid ihr gekommen zu mir, und ihr hasset mich, und habt mich fortgeschickt von euch", 1. Mose 26/27, daß dies bedeutet, warum sie das Göttliche wollen, da sie es doch leugnen, und das anfeinden, was im inneren Sinn des Wortes, kann aus demjenigen erhellen, was oben, 1. Mose 26/15,16,19-21 gesagt wurde.

3450. Vers 28,29: Und sie sprachen: Sehend haben wir gesehen, daß Jehovah gewesen ist mit dir, und wir sagten, es sei doch ein Eid zwischen uns, zwischen uns und zwischen dir, und wir wollen einen Bund schließen mit dir. So du an uns Böses tun möchtest, gleichwie wir dich nicht angetastet haben, und gleichwie wir an dir nur Gutes getan, und dich fortgeschickt haben im Frieden; du nun der Gesegnete Jehovahs.

"Und sie sprachen: Sehend haben wir gesehen, daß Jehovah gewesen ist mit dir" bedeutet, sie wissen, daß Göttliches darin sei;

"und wir sagten, es sei doch ein Eid zwischen uns, zwischen uns und zwischen dir, und wir wollen einen Bund schließen mit dir" bedeutet, daß die Lehren ihres Glaubens an sich betrachtet nicht geleugnet werden sollten;

"so du an uns Böses tun möchtest, gleichwie wir dich nicht angetastet haben, und gleichwie wir an dir nur Gutes getan, und dich fortgeschickt haben im Frieden" bedeutet, daß sie den inneren Sinn des Wortes nicht verletzt haben, und daß sie ihn nicht verletzen wollen;

"du nun der Gesegnete Jehovahs" bedeutet, es sei vom Göttlichen.

3451. "Und sie sprachen: sehend haben wir gesehen, daß Jehovah gewesen ist mit dir", 1. Mose 26/28, daß dies bedeutet, sie wissen, daß Göttliches darin sei, erhellt aus der Bedeutung von sehend sehen, sofern es ist wahrnehmen, und so gewiß wissen; und aus der Bedeutung von "sein Jehovah mit dir", sofern es heißt, Göttliches sei darin.

Es wird hier, wie oben Nr. 3447 gesagt wurde, gehandelt von der Übereinstimmung des buchstäblichen Sinnes des Wortes mit dem inneren Sinn, folglich von der Übereinstimmung der Glaubenslehren, die durch Abimelech, Achusath und Phikol bezeichnet werden, sofern sie aus dem Buchstabensinn des Wortes sind, mit eben jenem, nämlich mit dem inneren Sinn; somit von der Verbindung des Reiches des Herrn auf Erden, mit dem Reich des Herrn in den Himmeln, demnach mit dem Herrn, durch das Wort. Denn das Wort in Ansehung des höchsten Sinnes ist der Herr selbst, und in Ansehung des inneren Sinnes selbst das Reich des Herrn in den Himmeln, und in Ansehung des buchstäblichen Sinnes selbst das Reich des Herrn auf Erden, wie auch früher gesagt worden.

Aber mit dem Reich des Herrn auf Erden, d.h. mit Seiner Kirche verhält es sich so, daß, weil sie aus dem Buchstabensinn des Wortes ihre Lehren hat, nicht anders denn verschieden und geteilt ist in betreff jener, nämlich daß die eine Gemeinschaft sagt: das sei das Wahre des Glaubens, weil so im Wort gesagt wird; die andere sagt: jenes sei das Wahre, weil auch so gesagt wird, und so fort, daß mithin die Kirche des Herrn, weil sie aus dem Buchstabensinn des Wortes ihre Lehren hat, überall unterschieden ist, und zwar nicht nur nach den Gemeinschaften, sondern oft auch bei einzelnen in der Gemeinschaft.

Aber die Nichtübereinstimmung in den Glaubenslehren hindert nicht, daß eine Kirche ist, wenn nur Einmütigkeit ist in gut Wollen und gut Handeln, wie z.B. wenn einer als Lehre anerkennt, daß die Liebtätigkeit aus dem Glauben sei, und er lebt in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, dann ist er zwar im Nichtwahren in Ansehung der Lehre, aber dennoch im Wahren in Ansehung des Lebens, folglich ist in ihm die Kirche oder das Reich des Herrn. Oder auch wenn einer sagen möchte, man müsse gute Werke tun, daß man einen Lohn im Himmel habe, nach dem Buchstabensinn des Wortes bei Matth.10/41,42; 25/34-46 und anderwärts, und doch, wenn er gute Werke tut, nicht an Verdienst denkt, der ist gleichfalls im Reich des Herrn, weil in Ansehung des Lebens im Wahren; und weil er so beschaffen ist in Ansehung des Lebens, läßt er sich gern belehren, daß niemand den Himmel verdienen kann, und daß Werke, in die man ein Verdienst setzt, nicht gut sind; so im übrigen; denn der Buchstabensinn ist so beschaffen, daß er in mehreren Stellen sich zu widersprechen scheint, aber die Ursache ist, weil in ihm sind Scheinbarkeiten des Wahren, angepaßt denen, die in Äußerlichem sind, mithin die auch in weltlichen Liebestrieben und ebenso in fleischlichen sind.

Hier wird also durch Abimelech gehandelt von denjenigen, die in den Glaubenslehren sind, und daß es diejenigen seien, die den Glauben zur Hauptsache des Heils machen, ist oben gesagt worden, und von der Übereinstimmung jener Lehren mit dem inneren Sinn; daß auch mit diesen eine Verbindung geschehen ist, leuchtet ein, aber nur mit denjenigen, die im Guten sind, d.h. mit denjenigen, die, obwohl sie den Glauben zur Hauptsache machen in Ansehung der Lehre, dennoch die Liebtätigkeit zur Hauptsache machen in Ansehung des Lebens; denn wenn bei ihnen Vertrauen oder Zuversicht ist auf den Herrn, die sie den Glauben selbst nennen, dann sind sie in der Regung der Liebe zum Herrn, folglich in Ansehung des Lebens im Guten.

Man sehe aber, was hierüber früher gesagt und gezeigt wurde:

Daß nämlich nicht die Lehre die Kirche mache, sondern die Liebtätigkeit: Nr. 809, 916, 1798, 1799, 1834, 1844.

Daß die Lehren nichts seien, wenn man nicht danach lebt: Nr. 1515.

Daß die Kirche verschieden sei in Ansehung der Wahrheiten, aber eine sei durch die Liebtätigkeit: Nr. 3267.

Daß eine gegenseitige Beziehung sei zwischen dem Herrn und dem Menschen in Ansehung des Himmlischen, das dem Guten angehört, nicht aber in Ansehung des Geistigen, das dem Wahren angehört: Nr. 1831, 1832.

Daß eine einzige Lehre sei, nämlich die der Liebe zum Herrn und der Liebtätigkeit gegen den Nächsten: Nr. 3445.

Daß die Kirche eine wäre, wenn alle Liebtätigkeit hätten, obgleich sie in Beziehung auf Gottesdienste und in Beziehung auf Lehren unterschieden wären: Nr. 809, 1285, 1316, 1798, 1799, 1834, 1844, 2982.

Daß die Kirche wie das Reich des Herrn in den Himmeln wäre, wenn alle Liebtätigkeit hätten: Nr. 2385.

Daß unzählige Verschiedenheiten des Guten und Wahren im Himmel seien, daß sie aber durch Zusammenstimmung dennoch eins machen, wie die Organe und Glieder des Leibes: Nr. 684, 690, 3241.

3452. "Und wir sagten, es sei doch ein Eid zwischen uns, zwischen uns und zwischen dir, und wir wollen einen Bund schließen mit dir", 1. Mose 26/28, daß dies bedeutet, die Lehren ihres Glaubens, an sich betrachtet, sollten nicht geleugnet werden, nämlich soweit sie aus dem Buchstabensinn des Wortes sind, erhellt aus der Bedeutung des Eids zwischen uns, sofern es ist die Zusammenstimmung der Lehren mit dem Buchstabensinn des Wortes; und aus der Bedeutung von zwischen uns und zwischen dir, sofern es ist die Übereinstimmung mit dem inneren Sinn; und aus der Bedeutung von wir wollen einen Bund schließen, sofern es heißt, es könnte so eine Verbindung sein. Daß Bund die Verbindung sei, sehe man Nr. 665, 666, 1023, 1038, 1864, 2003, 2021;

Der Sinn, der hieraus sich ergibt, ist, daß weil es so sich verhält, ihre Glaubenslehren, an sich betrachtet, nicht geleugnet werden sollten; denn die Lehren, welcher Art sie immer sein mögen, wenn sie nur aus dem Wort sind, werden nicht geleugnet, denn sie werden vom Herrn angenommen, nur muß der, welcher in denselben ist, im Leben der Liebtätigkeit sein, denn diesem Leben kann alles, was zum Wort gehört, verbunden werden; aber das Inwendigere des Wortes, dem Leben, das im inwendigeren Guten der Liebtätigkeit ist; man sehe, was Nr. 3324 gesagt und angeführt wurde.

3453. "So du an uns Böses tun möchtest, gleichwie wir dich nicht angetastet haben, und gleichwie wir an dir nur Gutes getan, und dich fortgeschickt haben im Frieden", 1. Mose 26/29, daß dies bedeutet, sie haben den inneren Sinn des Wortes nicht verletzt, und wollen ihn nicht verletzen, kann aus dem Sachzusammenhang im inneren Sinn und aus demjenigen erhellen, was oben zu 1. Mose 26/11,22,23 gesagt wurde.

3454. "Du nun der Gesegnete Jehovahs", 1. Mose 26/29, daß dies bedeutet, es sei vom Göttlichen, erhellt aus der Bedeutung des Gesegneten Jehovahs, wenn es gesagt wird vom Herrn, oder was gleich, vom inneren Sinn des Wortes (denn der Herr ist das Wort), sofern er ist das göttlich Wahre, wovon Nr. 3140, somit aus dem Göttlichen: somit daß sie nicht verletzt haben, noch verletzen wollten, weil er aus dem Göttlichen.

Aber den inneren Sinn verletzen heißt dasjenige leugnen, was die Hauptpunkte jenes Sinnes sind, und diese sind die eigentlichen Heiligtümer des Wortes, nämlich das Göttlich-Menschliche des Herrn, die Liebe zu Ihm, und die Liebe gegen den Nächsten. Diese drei sind die Hauptpunkte des inneren Sinnes, und die Heiligtümer des Wortes; und sind das Inwendige und Heilige aller Lehren, die aus dem Wort, und das Inwendige und Heilige alles Gottesdienstes, denn in ihnen ist das Reich des Herrn selbst.

Der vierte Punkt ist, daß das Wort in seinem ganzen und einzelnen, ja bis auf den kleinsten Strich göttlich ist, daß somit der Herr im Wort ist. Dies bekennen und anerkennen auch alle, die Lehren aus dem Wort haben; aber dennoch leugnen es im Herzen diejenigen, die nichts anderes Heilige im Wort anerkennen, als das im Buchstaben erscheint, diese können nichts Heiliges in den Geschichten wahrnehmen, als bloß etwas unbedeutendes Äußeres, darum weil es heilig heißt, auch nicht in den prophetischen Teilen; da doch ein inwendigeres Heiliges sein muß, wenn es bis auf den kleinsten Strich göttlich ist.

3455. Vers 30,31: Da machte er ihnen ein Mahl, und sie aßen und tranken. Und sie standen früh auf am Morgen, und schwuren ein Mann seinem Bruder; und Jischak entließ sie, und sie gingen von ihm im Frieden.

"Da machte er ihnen ein Mahl" bedeutet das Zusammenwohnen;

"und sie aßen und tranken" bedeutet die Gemeinschaft,

"und sie standen früh auf am Morgen" bedeutet den Zustand der Erleuchtung;

"und schwuren ein Mann seinem Bruder" bedeutet die Bekräftigung mit denen, die im Guten des Wahren;

"und Jischak entließ sie, und sie gingen von ihm im Frieden" bedeutet zufrieden.

3456. "Da machte er ihnen ein Mahl", 1. Mose 26/30, daß dies das Zusammenwohnen bedeutet, erhellt aus der Bedeutung des Mahls, sofern es das Zusammenwohnen ist, wovon Nr. 2341.

3457. "Und sie aßen und tranken", 1. Mose 26/30, daß dies die Gemeinschaft bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von essen, sofern es ist Gemeinschaft haben in Beziehung auf das, was dem Guten angehört, wovon Nr. 2187, 2343, 3168; und aus der Bedeutung von trinken, sofern es ist Gemeinschaft haben in Beziehung auf das, was dem Wahren angehört, wovon Nr. 3089, 3168.

3458. "Und sie standen früh auf am Morgen", 1. Mose 26/31, daß dies den Zustand der Erleuchtung bedeutet, erhellt aus der Bedeutung der Frühe und des Aufstehens am Morgen, sofern es der Zustand der Erleuchtung ist; denn die Frühe und das Morgenrot ist im höchsten Sinn der Herr, und im inneren Sinn ist es das Himmlische Seiner Liebe, daher ist es auch der Zustand des Friedens, man sehe Nr. 2333, 2405, 2540, 2780; und aufstehen bedeutet im inneren Sinn Erhebung: Nr. 2401, 2785, 2912, 2927, 3171; hieraus wird klar, daß: sie standen früh auf am Morgen, den Zustand der Erleuchtung bedeutet.

3459. "Und schwuren ein Mann seinem Bruder", 1. Mose 26/31, daß dies die Bekräftigung mit denen bedeutet, die im Guten des Wahren, erhellt aus der Bedeutung des Schwörens oder des Schwurs, sofern es Bekräftigung ist, wovon Nr. 2842, 3037, 3375; und aus der Bedeutung des Mannes mit dem Bruder, sofern es das Gute des Wahren ist, oder was das gleiche, diejenigen, die in jenem Guten sind. Daß der Mann das Wahre sei, sehe man Nr. 265, 749, 1007, 3134, 3309; und daß der Bruder das Gute sei: Nr. 2360; was das Gute des Wahren, sehe man Nr. 3295, 3332.

In diesem Guten sind diejenigen, die hier durch Abimelech vorgebildet werden, oder durch die Philister, deren König Abimelech war, nämlich die den Glauben zur Hauptsache der Kirche machen, und der Liebtätigkeit vorsetzen; die, welche solcher Art, sind in keinem anderen Guten als im Guten des Wahren, denn sie ziehen und schöpfen aus dem Wort nichts anderes, als was Sache des Glaubens oder was Sache des Wahren ist. Was aber Sache des Guten, somit was Sache des Lebens ist, sehen sie kaum, darum bestärken sie sich in den Glaubenslehren, und nicht in solchen der Liebtätigkeit. Wenn sie Gutes tun, so geschieht es aus den Glaubenslehren, das Gute hieraus ist, was das Gute des Wahren genannt wird. Mit solchen, die in diesem Guten sind, verbindet sich der Herr, aber nicht so wie mit denen, die im Guten der Liebtätigkeit, denn die Liebe und Liebtätigkeit ist geistige Verbindung, nicht aber der Glaube, außer durch Liebe und Liebtätigkeit.

Und weil es so, wird nicht gesagt, sie haben einen Bund geschlossen mit Jischak, sondern sie haben geschworen ein Mann dem Bruder; denn Bund wird gesagt vom Guten, das ist Sache der Liebe und Liebtätigkeit, Eid aber vom Wahren, das Sache des Glaubens ist: Nr. 3375. Von denen, die im Guten des Wahren wird auch gesagt das Zusammenwohnen, das durch das Mahl: Nr. 3456, bezeichnet wird.

Von denen, die so beschaffen im anderen Leben, wurde mir zu wissen gegeben, daß sie getrennt sind von denen, die im Guten der Liebtätigkeit sind, denn diese sind dem Herrn näher verbunden als jene, denn deren Gutes ist, sozusagen, hart, unbeugsam, nicht mitteilsam, somit nicht im Himmel, sondern auf der Schwelle zum Himmel.

3460. "Und Jischak entließ sie, und sie gingen von ihm im Frieden", 1. Mose 26/31, daß dies zufrieden bedeutet, kann ohne Erklärung erhellen.

Hieraus wird auch klar, daß mit ihnen ein Zusammenwohnen, nicht eine Verbindung stattfindet, wovon das gleiche oben Nr. 3469.

3461. Vers 32,33: Und es geschah an jenem Tage, und es kamen die Knechte Jischaks, und sagten ihm an ob den Ursachen des Brunnens, den sie gegraben hatten, und sprachen zu ihm: Wir haben Wasser gefunden. Und er nannte ihn Schibba; deshalb der Name der Stadt Beerscheba, bis auf diesen Tag.

"Und es geschah an jenem Tage" bedeutet jenen Zustand;

"und es kamen die Knechte Jischaks" bedeutet Vernünftiges;

"und sagten ihm an ob den Ursachen des Brunnens, den sie gegraben hatten, und sprachen zu ihm: Wir haben Wasser gefunden" bedeutet inwendigere Wahrheiten durch dasselbe;

"und er nannte ihn Schibba" bedeutet die Verbindung des begründeten Wahren durch dasselbe;

"deshalb der Name der Stadt Beerscheba" bedeutet die Beschaffenheit der Lehre daher;

"bis auf diesen Tag" bedeutet das Fortdauernde des Zustandes.

3462. "Und es geschah an jenem Tage", 1. Mose 26/32, daß dies den Zustand bedeutet, erhellt aus der Bedeutung des Tages, sofern es Zustand ist, wovon Nr. 23, 487, 488, 493, 2788; hier den Zustand der Lehre, von der die Rede ist.

3463. "Und es kamen die Knechte Jischaks", 1. Mose 26/32, daß dies Vernünftiges bedeutet, erhellt aus der Bedeutung der Knechte, sofern sie Vernünftiges sind, wie auch Wißtümliches, wovon Nr. 2567; und aus der vorbildlichen Bedeutung Jischaks, sofern es der Herr in Ansehung des göttlich Vernünftigen ist, wovon Nr. 1893, 2066, 2072, 2083, 2630, 3012, 3194, 3210.

Aus dem was vorhergeht, erhellt, was im Herrn durch Jischak hier vorgebildet wird, nämlich das Wort in Ansehung seines inneren Sinnes; denn durch Abimelech und Achusath und Phikol werden bezeichnet die Lehren des Glaubens, die aus dem Buchstabensinn des Wortes sind, wie sie sich bei denen finden, die Philister im guten Sinn heißen, d.h. diejenigen, die allein in den Glaubenslehren sind und in Ansehung des Lebens im Guten, aber im Guten des Wahren, welche Lehren einige Verbindung haben mit dem inneren Sinn, somit mit dem Herrn; denn diejenigen, die allein in den Glaubenslehren sind im Leben nach denselben, sind in einer Verbindung, aber einer entfernten, aus dem Grund, weil sie nicht wissen was Liebtätigkeit gegen den Nächsten und weniger, was Liebe zum Herrn aus einer Regung, sondern aus einer Glaubensvorstellung; so sind sie auch nicht in einem Innewerden des Guten, sondern in einer Art von Überzeugung, daß das wahr und so gut sei was ihre Lehren aussagen. Und wenn sie darin begründet sind, können sie ebenso im Falschen sein, als im Wahren, denn nichts anderes vergewissert dem Menschen, was wahr, als das Gute. Das Wahre lehrt zwar was gut, aber ohne ein Innewerden, hingegen das Gute lehrt, was wahr aus Innewerden.

Jeder kann wissen, wie es sich damit verhält, welcher und was für ein Unterschied sei, allein aus diesem allgemeinen Liebtätigkeitsgebot: "Alles was ihr wollet, daß euch die Menschen tun, so tut auch ihr ihnen", Matth.7/12. Wer aus Gebot handelt, der tut zwar anderen Gutes, aber weil es so befohlen, somit nicht aus Herzensneigung, und sooft er es tut, fängt er bei sich an, und denkt auch beim Gutestun an Verdienst, hingegen wer nicht aus Gebot handelt, sondern aus Liebtätigkeit, d.h. aus Neigung, der handelt aus dem Herzen, somit aus Freiheit, und sooft er handelt, geht er vom Guteswollen selbst, somit davon aus, daß es ihm eine Lust ist, und weil er in der Lust die Vergeltung hat, so denkt er nicht an Verdienst.

Hieraus nun kann erhellen, was für ein Unterschied ist zwischen dem Gutestun aus Glauben und dem aus Liebtätigkeit, und daß jene weiter entfernt sind als diese vom Guten selbst, das der Herr ist. Jene können auch nicht leicht in das Gute der Liebtätigkeit bis zum Innewerden eingeführt werden, weil sie wenig in Wahrem sind, denn in jenes kann niemand eingeführt werden, wenn nicht zuvor Unwahres ausgerottet ist, was nicht geschehen kann, solange Unwahres bis zur Überzeugung eingewurzelt ist.

3464. "Und sagten ihm an ob den Ursachen des Brunnens, den sie gegraben hatten, und sprachen zu ihm: Wir haben Wasser gefunden", 1. Mose 26/32, daß dies inwendigere Wahrheiten durch dasselbe bedeutet, erhellt aus der Bedeutung des Brunnens, sofern er das Wort ist, wovon Nr. 3424; und aus der Bedeutung der Wasser, sofern sie Wahrheiten sind, wovon Nr. 2702, nämlich die aus dem Wort. Somit "ihm ansagen ob den Ursachen des Brunnens, den sie gegraben hatten" bedeutet über das Wort, aus dem die Lehren, "und sprachen: wir haben Wasser gefunden" bedeutet, in ihnen, nämlich in den Lehren inwendigere Wahrheiten; denn es sind, wie oben gesagt worden, in allen aus dem Buchstabensinn des Wortes entnommenen Lehren inwendigere Wahrheiten; denn der Buchstabensinn des Wortes ist gleich einem Brunnen, in dem Wasser, denn in allen und jeden Teilen des Wortes ist ein innerer Sinn, der auch in den Lehren ist, die aus dem Wort.

So verhält es sich auch mit den Lehren, die aus dem Buchstabensinn des Wortes, daß der Mensch, wenn er in denselben ist, und zugleich im Leben nach denselben, in sich die Entsprechung hat; denn die Engel bei ihm sind in den inwendigeren Wahrheiten, während er in den auswendigeren, somit hat er durch die Lehren Gemeinschaft mit dem Himmel, aber gemäß dem Guten seines Lebens; wie z.B. wenn er beim heiligen Abendmahl einfältig an den Herrn denkt, kraft der Worte dort: "Das ist Mein Leib und das ist Mein Blut", dann sind die Engel bei ihm in der Vorstellung der Liebe zum Herrn und der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, denn dem Leibe des Herrn und dem Brot entspricht die Liebe zum Herrn, und dem Blut und Wein entspricht die Liebtätigkeit gegen den Nächsten: Nr. 1798, 2165, 2177, 2187, und weil solcherart die Entsprechung ist, so fließt aus dem Himmel durch die Engel in jenes Heilige, worin alsdann der Mensch ist, ein die Gefühlsregung, die er gemäß dem Guten seines Lebens aufnimmt; denn die Engel wohnen bei einem jeden in seiner Lebensneigung, somit in der Neigung zu den Lehren, nach denen er lebt, durchaus nicht denen das Leben widerspricht, wenn das Leben widerspricht, wie wenn er etwa in der Neigung ist, Ehren und Vermögen durch die Lehren zu erlangen, dann treten die Engel zurück, und in jener Neigung wohnen Höllengeister, die ihm entweder die Begründungen derselben um seiner selbst und der Welt willen, somit einen Beredungsglauben einflößen, der von der Art ist, daß er sich nicht darum bekümmert, ob es wahr oder falsch ist, wenn man nur die Leute für sich einnimmt; oder nehmen sie allen Glauben weg, und dann ist die Lehre seines Mundes nur ein Ton der von dem Feuer jener Liebestriebe hervorgebracht und angestimmt wird.

3465. "Und er nannte ihn Schibba", 1. Mose 26/33, daß dies die Verbindung des begründeten Wahren durch dasselbe bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von nennen, nämlich mit Namen, sofern es die Beschaffenheit ist, wovon Nr. 144, 145, 1754, 1896, 2009, 3421, mithin sofern Namen eine Sache oder einen Zustand bedeuten: Nr. 1946, 2643, 3422, hier also die Verbindung des begründeten Wahren durch dieselben, nämlich durch die Lehren. Denn Schibba heißt in der Grundsprache Schwur, das die Bestätigung bedeutet: Nr. 2842, 3375.

Verbindung des begründeten Wahren wird gesagt, wenn die inwendigeren Wahrheiten sich verbinden mit den auswendigeren Wahrheiten, die Lehren aus dem Buchstabensinn des Wortes sind; daß bei solchen eine Verbindung durch Wahres ist, das Sache des Glaubens ist, nicht so durch Gutes, das Sache der Liebtätigkeit, wurde Nr. 3463 gesagt.

3466. "Deshalb der Name der Stadt Beerscheba", 1. Mose 26/33, daß dies die Beschaffenheit der Lehre bedeutet, erhellt aus der Bedeutung des Namens, sofern er die Beschaffenheit ist, wovon Nr. 3465; aus der Bedeutung der Stadt, sofern sie die Lehre ist, wovon Nr. 402, 2449, 2712, 2943, 3216. Daher Beerscheba, das in der Grundsprache Stadt des Schwörens bedeutet, somit die Lehre des begründeten Wahren. Daß Beerscheba die Lehre ist, sehe man Nr. 2723, 2858, 2859.

Oben 1. Mose 21/30,31, wird gesagt: "Weil du sieben Lämmer empfangen wirst von meiner Hand, darum sei es mir zum Zeugnis, daß ich diesen Brunnen gegraben habe; darum nannte er denselben Ort Beerscheba, weil dort sie beide geschworen haben", dort wurde durch Beerscheba bezeichnet der Zustand und die Beschaffenheit der Lehre, sofern sie aus dem Göttlichen, und daß durch sie eine Verbindung (bewirkt wird); und weil dort vom Inwendigeren jener Kirche die Rede ist, wird gesagt, jener Ort sei Beerscheba genannt worden, hier aber weil vom Auswendigeren jener Kirche die Rede ist, wird gesagt, die Stadt sei so genannt worden; denn vom Inwendigeren wird gesagt Zustand, der durch den Ort bezeichnet wird: Nr. 2625, 2837, 3356, 3387; aber vom Auswendigeren wird gesagt Lehre, die durch Stadt bezeichnet wird, denn alle Lehre hat ihren Zustand und ihre Beschaffenheit von ihrem Inwendigeren.

3467. "Bis auf diesen Tag", 1. Mose 26/33, daß dies das Fortdauernde des Zustandes bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von bis auf diesen Tag, sofern es das Fortdauernde des Zustandes ist, wovon Nr. 2838.

3468. Vers 34,35: Und Esau war ein Sohn von vierzig Jahren, und er nahm zum Weibe Jehudith, die Tochter Beeri des Chittäers, und Basemath, die Tochter Elon des Chittäers. Und sie waren eine Bitterkeit des Geistes für Jischak und Rebecka.

"Und Esau war ein Sohn von vierzig Jahren" bedeutet den Zustand der Versuchung in Ansehung des natürlich Guten des Wahren;

"und er nahm zum Weibe Jehudith, die Tochter Beeri des Chittäers, und Basemath, die Tochter Elon des Chittäers" bedeutet Beigesellung von natürlich Wahrem anderswoher als aus dem eigentlich echten;

"und sie waren eine Bitterkeit des Geistes für Jischak und Rebecka" bedeutet, daß dadurch zuerst Schmerz bereitet (worden).

3469. "Und Esau war ein Sohn von vierzig Jahren", 1. Mose 26/34, daß dies den Zustand der Versuchung in Ansehung des natürlich Guten des Wahren bedeutet, erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Esaus, sofern er das natürlich Gute des Wahren ist, wovon Nr. 3300, 3302, 3322; aus der Bedeutung von vierzig Jahren, sofern sie der Zustand der Versuchung sind. Daß 40 die Versuchungen sind, sehe man Nr. 730, 862, 2272, und daß Jahre Zustände sind: Nr. 487, 488, 493, 893.

Dies den Esau betreffende wird unmittelbar dem beigefügt, was über Abimelech und über Jischak berichtet wurde, weil die Rede war von denjenigen, die im Guten des Wahren sind, oder in einem Leben nach den aus dem Buchstabensinn entnommenen Lehren, denn diese wurden bezeichnet durch Abimelech und Achusath und Phikol, wie oben hie und da gesagt wurde, die also im Guten des Wahren sind, oder in einem Leben nach den Lehren sind wiedergeboren in Ansehung des Inwendigeren, das ihr Vernünftiges ist, aber noch nicht in Ansehung des Auswendigeren, das ihr Natürliches. Denn der Mensch wird in Ansehung des Vernünftigen früher wiedergeboren als in Ansehung des Natürlichen: Nr. 3286, 3288, denn das Natürliche ist ganz in der Welt, und im Natürlichen als auf einer Grundlage, beruht des Menschen Denken und Wollen.

Das ist die Ursache, warum der Mensch, wenn er wiedergeboren wird, einen Widerstreit zwischen seinem vernünftigen oder inneren und dem natürlichen oder äußeren Menschen empfindet, und warum sein Äußeres viel später, und auch viel schwerer wiedergeboren wird als sein Inneres, denn was näher ist der Welt, und näher dem Leibe, das kann nicht leicht dahin gebracht werden, dem inneren Menschen Folge zu leisten, außer durch eine ansehnliche Zeitdauer, und durch mehrere neue Zustände, in die er eingeführt werden muß und diese Zustände sind die Zustände der Erkenntnis ihrer selbst, und der Erkenntnis des Herrn, nämlich ihres Elends und der Barmherzigkeit des Herrn, somit der Demütigung durch Versuchungskämpfe. Weil es so ist, darum wird nun hier unmittelbar dies von Esau beigefügt und von seinen beiden Weibern, wodurch solches im inneren Sinn bezeichnet wird.

Jedem ist bekannt, was das natürlich Gute ist, daß es nämlich das Gute ist, in das der Mensch geboren wird. Was aber das natürlich Gute des Wahren, ist wenigen, wenn je einem bekannt. Es gibt natürlich Gutes, oder dem Menschen Angeborenes von viererlei Art: nämlich ein natürlich Gutes aus der Liebe zum Guten, ein natürlich Gutes aus der Liebe zum Wahren, sodann ein natürlich Gutes aus der Liebe zum Bösen, und ein natürlich Gutes aus der Liebe zum Falschen; denn das Gute, in das der Mensch geboren wird, hat dies von den Eltern her, sei es vom Vater oder Mutter. Denn alles das, was die Eltern durch häufige Übung und Gewohnheit sich angeeignet, oder aus dem wirklichen Leben angenommen haben, bis es ihnen so zugehörig worden ist, daß es wie natürlich erscheint, das pflanzt sich auf die Kinder fort, und wird erblich.

Wenn die Eltern, die im Guten der Liebe zum Guten gelebt und in einem solchen Leben ihre Lust und Seligkeit empfunden haben, in diesem Zustand sind, wann sie ein Kind empfangen, so bekommt das Kind daher die Neigung zum gleichen Guten. Wenn die Eltern, die im Guten der Liebe zum Wahren gelebt haben, von welchem Guten man sehe Nr. 3459, 3463, und in einem solchen Leben ihre Lust empfunden haben, in diesem Zustand sind, wann sie ein Kind empfangen, so bekommt das Kind daher die Neigung zum gleichen Guten. Ebenso die erblich überkommen das Gute der Liebe zum Bösen und das Gute der Liebe zum Falschen, so wird dieses gut genannt aus dem Grund, weil es als Gutes, bei denen es ist, in äußerer Form erscheint, obwohl es nichts weniger als gut ist. Sehr viele, bei denen das natürlich Gute erscheint, haben ein solches Gute.

Die im natürlich Guten der Liebe zum Bösen sind, die sind lenksam und geneigt zu Bösem von jeder Art, denn sie lassen sich leicht verführen. Aus jenem Guten sind sie willfährig, hauptsächlich zu schnöden Wollüsten zu Ehebrüchen, auch zu Grausamkeiten; und die im natürlich Guten des Falschen sind, die sind geneigt zu Falschem jeder Art. Aus diesem Guten raffen sie die Beredung an sich, hauptsächlich von Heuchlern und Betrügern, die wissen die Leute für sich einzunehmen, sich einzuschmeicheln und Unschuld zu lügen.

In dieses sogenannte Gute, nämlich des Bösen und Falschen, werden die meisten heutigen Tages geboren, die in der Christenheit im natürlich Guten sind, aus dem Grund, weil ihre Eltern die Lust des Bösen und die Lust des Falschen durch das wirkliche Leben sich angeeignet, und sie so auf ihre Kinder und so fort auf ihre Nachkommen fortgepflanzt haben.

3470. "Und er nahm zum Weibe Jehudith, die Tochter Beeri, des Chittäers, und Basemath, die Tochter Elon, des Chittäers", 1. Mose 26/34, daß dies Beigesellung von natürlich Wahrem anderswoher als aus dem eigentlich echten bedeutet, erhellt aus der Bedeutung des Weibes, sofern es das dem Guten beigesellte Wahre ist, worüber, wo von Sarah und Rebecka: Nr. 1468, 1901, 2063, 2065, 2172, 2173, 2198, 2507, 2904, 3012, 3013, 3077; hier das natürlich Wahre, das beigesellt worden dem natürlich Guten, wovon hier gehandelt wird; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Jehudith, der Tochter Beeri, des Chittäers, und der Basemath, der Tochter Elon, des Chittäers, sofern sie ein Wahres anderswoher als aus dem eigentlich echten ist; denn die Chittäer gehörten zu den gutartigen Völkerschaften im Lande Kanaan, bei denen Abraham wohnte, und von denen er die Höhle Machpela zu einem Grabe kaufte: 1. Mose 23/3-20; und durch die dort die geistige Kirche unter den Heiden vorgebildet wird; man sehe Nr. 2913, 2986, und weil diese Kirche nicht im Wahren aus dem Wort ist, so wird durch dieselbe bezeichnet das Wahre, das nicht aus dem eigentlich echten; denn die Völkerschaft, welche die Kirche vorbildet, bezeichnet auch das Wahre und Gute von solcher Art, wie es der Kirche angehört, denn die Kirche ist Kirche kraft des Wahren und Guten, wenn daher jene genannt wird, so wird dieses verstanden, und wenn dieses genannt wird, so wird jene verstanden.

Damit verhält es sich so: das natürlich Gute des Wahren ist kein geistig Gutes, d.h. Gutes des Glaubens und Gutes der Liebtätigkeit, ehe es gebessert ist; das natürlich Gute ist von den Eltern, wie Nr. 3469 gesagt wurde, aber das geistig Gute ist vom Herrn. Darum muß der Mensch, auf daß er das geistig Gute empfange, wiedergeboren werden. Während dies geschieht, werden ihm zuerst beigesellt Wahrheiten anderswoher als aus dem eigentlich echten, die von der Art sind, daß sie nicht anhangen, sondern nur zu Mitteln dienen, echte einzuführen, und wenn diese eingeführt sind, dann werden die nicht echten Wahrheiten getrennt.

Es verhält sich hiermit, wie bei den Knaben; diese lernen zuerst Mehreres, auch Unnützes, wie Spielereien und dergleichen; nicht als ob es machte, daß sie weise werden, sondern es soll den Weg bereiten zur Aufnahme des Nützlichen, das Sache der Weisheit ist, und wenn dieses aufgenommen ist, so wird jenes getrennt, ja verworfen. Oder wie es sich verhält mit den Früchten, die zuerst mit einem bitteren Saft gefüllt werden, ehe sie einen süßen Saft aufnehmen können. Jener bittere, der nicht ist der echte, ist das Mittel, den süßen einzuführen, und wenn dieser eintritt, so wird jener zerstoben.

So verhält es sich auch mit dem Natürlichen des Menschen, wenn dasselbe wiedergeboren wird; denn das natürlich Gute ist von der Art, daß es von selber nicht gehorchen und dienen will dem Vernünftigen, wie ein Knecht dem Herrn, sondern daß es befehlen will. Damit es aber zum Gehorsam und zur Dienstbarkeit gebracht werde, wird es durch Zustände der Abödung und Versuchung umgetrieben, bis seine Begierden ermatten, und dann wird es durch den Einfluß des Guten, des Glaubens und der Liebtätigkeit durch den inneren Menschen vom Herrn gemildert, bis das erblich empfangene Gute mehr und mehr weggeschafft und ein neues an dessen Statt eingepflanzt wird. In dieses werden dann die Wahrheiten des Glaubens eingelegt, die sich verhalten wie neue Adern in das Herz des Menschen, durch die ein neuer Saft eingebracht wird, bis ein neues Herz allmählich nachwächst.

Die Wahrheiten, die zuerst eingebracht werden, können nicht aus echter Quelle sein, weil Böses und Falsches im früheren oder natürlich Guten ist, sondern es sind solche Gleichsam-Wahrheiten (quasi vera) oder solche Wahrscheinbarkeiten, die mit den echten Wahrheiten eine gewisse Verwandtschaft haben, durch die nach und nach den echten Wahrheiten Gelegenheit und Raum gegeben wird sich einzustellen. Das echte Gute ist gleichsam das Blut in Gefäßen, oder gleichsam der Saft in den Adern und bringt und fügt die Wahrheiten in die gehörige Form. Das Gute, das so im natürlichen oder äußeren Menschen gebildet wird, ist ein allgemeines, gleichsam verwoben oder zusammengelegt aus besonderem und einzelnen des geistig Guten durch den vernünftigen oder inneren Menschen vom Herrn, Der allein bildet und neu schafft. Daher kommt es, daß der Herr im Wort so oft Bildner und Schöpfer heißt.

3471. Daß "und sie waren eine Bitterkeit des Geistes für Jischak und Rebecka", 1. Mose 26/35, bedeutet, es sei dadurch zuerst Schmerz (bereitet worden), erhellt aus der Bedeutung der Bitterkeit des Geistes, sofern es ist Schmerz; und aus der vorbildlichen Bedeutung Jischaks und der Rebecka, sofern es ist das göttlich Vernünftige des Herrn in Ansehung des göttlich Guten und des göttlich Wahren; denn im höchsten Sinn wird gehandelt vom Herrn, aber im vorbildlichen Sinn von denjenigen, die Ähnlichkeiten und Bilder von Ihm sind, nämlich im höchsten Sinn, wie der Herr das Menschliche bei Sich göttlich gemacht hat, im vorbildlichen, wie der Herr den Menschen wiedergebiert, oder himmlisch und geistig macht. Daß die Wiedergeburt des Menschen ein Bild der Verherrlichung des Herrn sei, sehe man Nr. 3043, 3138, 3212, 3296.

Daß zuerst Schmerz gewesen sei, kommt daher, weil die Wahrheiten, wenn sie in das natürlich Gute hineinkommen, zuerst Schmerzen machen, denn sie beschweren das Gewissen, und verursachen Bangigkeiten, weil Begierden da sind, gegen die das geistig Wahre kämpft. Aber dieser erste Schmerz vermindert sich nach und nach, und verschwindet endlich. Es ist wie ein schwacher und kranker Leib, der durch Schmerzhaftes zur Gesundheit wiederhergestellt werden muß. Wenn er in diesem Zustand ist, dann hat er zuerst Schmerz.

 

Nr. 3472 - 3485 abgedruckt in Band


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