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Des ersten Buches Mose

20. Kapitel

2495. Daß im Worte ein innerer Sinn ist, der nicht im Buchstaben erscheint, ist schon früher an vielen Stellen gesagt und gezeigt worden, und wie er beschaffen ist, erhellt aus dem, was vom 1. Kapitel der Genesis bis hierher erklärt wurde: Weil jedoch die wenigen, die heutzutage dem Wort glauben, gleichwohl nicht wissen, daß ein solcher Sinn existiert, so mag dasselbe noch weiter begründet werden.

Der Herr beschreibt die Vollendung des Zeitlaufs, d.h. die letzte Zeit der Kirche also:

Matth.24/29; Mark.13/24: "Alsbald nach der Trübsal jener Tage wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird sein Licht nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden bewegt werden": daß Sonne hier nicht die Sonne, Mond nicht den Mond, und Sterne nicht die Sterne bedeuten, sondern Sonne die Liebe zum Herrn, und die Liebtätigkeit gegen den Nächsten, Mond den Glauben der Liebe und Liebtätigkeit, und Sterne die Erkenntnisse des Guten und Wahren (bedeuten), wurde gezeigt Nr. 31, 32, 1053, 1521, 1529, 1530, 1531, 2120, 2441; somit wird durch jene Worte des Herrn bezeichnet, daß bei Vollendung des Zeitlaufs, oder in der letzten Zeit, keine Liebe und keine Liebtätigkeit, mithin kein Glaube mehr sein wird.

Daß dies der Sinn ist, erhellt aus ähnlichen Worten des Herrn bei den Propheten, wie bei Jes.13/9,10: "Siehe, der Tag Jehovahs kommt, das Land zur Öde zu machen, und dessen Sünder wird Er daraus verderben; denn die Sterne der Himmel, und ihre Gestirne werden nicht leuchten mit ihrem Licht; verfinstert wird die Sonne in ihrem Aufgang werden, und der Mond nicht scheinen lassen sein Licht": wo gleichfalls von der letzten Zeit der Kirche, oder was dasselbe ist, von der Vollendung des Zeitlaufs gehandelt wird.

Joel 2/2,10: "Ein Tag der Finsternis und Dunkelheit, ein Tag des Gewölkes und des Dunkels, vor Ihm erbebte die Erde, erzitterten die Himmel, Sonne und Mond wurden schwarz, und die Sterne zogen ihren Glanz zurück": ebenso anderwärts Joel 3/4: "Die Sonne wird in Finsternis, und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe kommt der Tag Jehovahs, der große und schreckliche"; ferner Joel 4/14,15: "Nah ist der Tag Jehovahs, Sonne und Mond sind schwarz geworden: und die Sterne haben ihren Glanz zurückgezogen".

Hes.32/7,8: "Verdecken will Ich, wenn Ich dich vertilgt, die Himmel, und verdunkeln ihre Sterne, die Sonne will Ich mit Gewölk verdecken, und der Mond soll nicht leuchten lassen sein Licht, alle Leuchten des Lichtes an den Himmeln will Ich schwärzen, und Finsternis verbreiten über dein Land".

In gleicher Weise bei Joh.Offenb.6/12,13: "Ich sah, als es das sechste Siegel geöffnet hatte, siehe da entstand ein großes Erdbeben, und die Sonne wurde schwarz wie ein härener Sack, und der ganze Mond wurde wie Blut, und die Sterne fielen auf die Erde"; Joh.Offenb.8/12: "Der vierte Engel stieß in die Posaune, so daß geschlagen wurde der dritte Teil der Sonne, und der dritte Teil des Mondes, und der dritte Teil der Sterne, und verfinstert wurde der dritte Teil derselben".

Aus diesen Stellen kann erhellen, daß die Worte des Herrn bei den Evangelisten ähnliches in sich schließen wie die Worte des Herrn bei den Propheten, daß nämlich zu den letzten Zeiten keine Liebtätigkeit oder kein Glaube sein wird; und daß dies der innere Sinn ist, wie dies auch noch weiter sich herausstellt bei

Jes.24/23: "Erröten wird der Mond, und sich schämen die Sonne, weil Jehovah Zebaoth regieren wird auf dem Berge Zions; und in Jerusalem"; d.h. erröten wird der Glaube, welcher ist der Mond, und schämen wird sich die Liebtätigkeit, welche ist die Sonne, weil sie so beschaffen sind; von dem Mond und der Sonne kann man nicht sagen, daß sie werden erröten und sich schämen.

Dan.8/9,10: "Das Horn des Ziegenbockes wuchs gegen den Mittag, und gegen den Aufgang, und wuchs bis zum Heer der Himmel, und warf auf die Erde vom Heer, und von den Sternen, und zertrat sie": daß hier das Heer der Himmel nicht Heer, noch die Sterne Sterne bedeuten, ist jedem offenbar.

 

20. Kapitel

1. Und Abraham brach auf von da nach dem Lande gegen Mittag, und wohnte zwischen Kadesch und zwischen Schur, und hielt sich in Gerar auf.

2. Und Abraham sagte von Sarah seinem Weibe, meine Schwester ist diese; und Abimelech, der König von Gerar, sandte hin, und nahm Sarah weg.

3. Da kam Gott zu Abimelech im Traum des Nachts, und sprach zu ihm: Siehe, du bist des Todes um des Weibes willen, das du weggenommen hast, denn sie ist eines Manne Eheweib.

4. Und Abimelech hatte sich nicht genahet zu ihr; und sprach: Herr, wirst Du denn auch ein gerechtes Volk töten?

5. Hat er nicht zu mir gesagt: Meine Schwester ist sie? Und sie selbst auch hatte gesagt: Mein Bruder ist er. In Redlichkeit meines Herzens, und in Schuldlosigkeit meiner Hände habe ich das getan.

6. Da sprach zu ihm Gott im Traum: Auch Ich weiß, daß du in Redlichkeit deines Herzens das getan hast, und Ich habe dich auch verhindert, an Mir zu sündigen, darum ließ Ich dir nicht zu, sie zu berühren.

7. Und nun gib das Weib des Mannes zurück, denn er ist ein Prophet, und wird für dich beten, und du wirst leben; und wenn du sie nicht zurückgibst, so wisse, daß du des Todes sterben wirst, du und jeder, der dein ist.

8. Und Abimelech stand des Morgens früh auf, und rief alle seine Knechte, und redete alle diese Worte vor ihren Ohren, und die Männer fürchteten sich sehr.

9. Und Abimelech rief Abraham, und sprach zu ihm: Was hast du uns getan, und was habe ich an dir gesündigt, daß du über mich und über mein Reich eine so große Sünde gebracht hast; Taten, die nicht getan werden sollen, hast du an mir getan.

10. Und Abimelech sprach (weiter) zu Abraham: Was hast du gesehen, daß du dieses (Wort) getan hast?

11. Da sprach Abraham: Weil ich sagte, es ist ja doch keine Furcht Gottes an diesem Ort, und sie werden mich töten um meines Weibes willen.

12. Auch ist sie in Wahrheit meine Schwester, die Tochter meines Vaters ist sie, doch nicht die Tochter meiner Mutter; und sie ward mein Weib.

13. Und es geschah, als Gott mich wegziehen hieß aus dem Hause meines Vaters, da sprach ich zu ihr: Das sei deine Güte, die du tun mögest an mir, an jedem Ort, dahin wir kommen, sage von mir: Er ist mein Bruder.

14. Da nahm Abimelech Schafe und Rinder, und Knechte und Mägde, und gab sie Abraham; und stellte ihm zurück Sarah, sein Weib.

15. Und Abimelech sprach: Siehe, mein Land ist vor dir, wo es gut ist in deinen Augen, da wohne.

16. Und zu Sarah sprach er: Siehe, ich habe tausend Silberlinge deinem Bruder gegeben, siehe, das (sei) dir eine Decke der Augen für alle, die mit dir, und mit allen sind, und sie war gerächt.

17. Da betete Abraham zu Gott, und Gott heilte den Abimelech, und sein Weib, und seine Mägde, und sie gebaren.

18. Denn ganz verschlossen hatte Jehovah deshalb jeden Mutterleib des Hauses Abimelechs, um Sarahs, des Weibes Abrahams willen.

 

Inhalt

2496. Oben im 12. Kapitel ist gehandelt worden vom Reisen Abrahams in Ägypten, wodurch bezeichnet wurde der Unterricht in den Dingen des Wissens, den der Herr empfing, da er noch Knabe war: hier nun wird gehandelt von dem Reisen Abrahams in Gerar, wo Abimelech war, wodurch ebenfalls bezeichnet wird das Unterrichtetwerden des Herrn, aber in den Lehren der Liebtätigkeit und des Glaubens.

Es wird hier hauptsächlich gehandelt von der Lehre der Liebtätigkeit und des Glaubens, aus welchem Ursprung sie sei, daß sie nämlich geistig sei aus himmlischem, nicht aber vernunftmäßigem Ursprung.

2497. Es wird gehandelt vom Zustand es Herrn, in dem Er war, als Er Sich zuerst unterrichtete in den Lehren der Liebtätigkeit und des Glaubens;

der Zustand selbst wird bezeichnet durch Kadesch und Schur; die Lehre des Glaubens durch Abimelech, den König von Gerar: Vers 1, 2.

Daß Er zuerst gedacht habe an das Vernünftige, daß es zu Rat gezogen werden sollte: Vers 2.

Daß es aber dennoch nicht zu Rat gezogen wurde: Vers 3, 4, 8, 9.

Die Ursachen, warum Er so dachte: Vers 5, 6, 10-13.

Daß die Lehre der Liebtätigkeit und des Glaubens geistig sei aus himmlischem Ursprung: Vers 7.

Daß Er so unterrichtet wurde, und Ihm alsdann alles Vernunftmäßige, wie auch (alles) Wissenschaftliche als Hülle oder Gewand diente: Vers 14-16.

und so die Lehre vervollkommnet wurde: Vers 17.

Daß es anders gegangen wäre, wenn aus der Vernunft: Vers 18.

 

Innerer Sinn

2498. Daß diese Geschichten, wie alles übrige was zum Worte gehört, göttliche Geheimnisse in sich schließen, kann daraus erhellen, daß Abraham jetzt abermals sein Weib für seine Schwester ausgab, denn das gleiche war geschehen, als er nach Ägypten kam, denn damals 1. Mose 12/13, sagte er zu Sarah: "Sage doch, du seiest meine Schwester"; und nicht nur Abraham, sondern auch Jischak als er nach Gerar kam, auch er sagte 1. Mose 26/6,7, sein Weib Rebecka sei seine Schwester: "Es fragten die Männer des Ortes nach seinem Weibe, und er sagte: Sie ist meine Schwester": in welchen Kapiteln auch mehreres ähnliche vorkommt; so daß also dreimal dergleichen Geschichten erzählt wurden, was ohne eine geheime Ursache im inneren Sinn durchaus nicht geschehen wäre.

2499. Vers 1: Und Abraham brach auf von da nach dem Lande gegen Mittag, und wohnte zwischen Kadesch und zwischen Schur, und hielt sich in Gerar auf.

"Und Abraham brach auf von da nach dem Lande gegen Mittag" bedeutet das Fortschreiten des Herrn im Guten und in den Wahrheiten des Glaubens; Abraham ist der Herr in diesem Zustand,

"und wohnte zwischen Kadesch und zwischen Schur" bedeutet seinen Zustand im besonderen; Kadesch ist die Neigung zu dem inwendigeren aus Vernunftgründen hervorgehenden Wahren; Schur ist die Neigung zum auswendigeren aus Wissenschaftlichem hervorgehenden Wahren;

"und hielt sich in Gerar auf" bedeutet den Unterricht von daher in den geistigen Dingen des Glaubens.

2500. "Und Abraham brach auf (profectus est) von da nach dem Lande gegen Mittag", 1. Mose 20/1, daß dies das Fortschreiten des Herrn im Guten und Wahren des Glaubens bedeutet, erhellt aus der Bedeutung des Reisens (Proficisci) sofern es ist ein Fortschreiten, wovon Nr. 1457; und aus der Bedeutung des Landes gegen Mittag, sofern es ist das Gute und Wahre des Glaubens, wovon Nr. 1458.

Früher, 1. Mose 12. Kapitel, war von Abraham gesagt worden, er zog gehend und reisend (profectus eundo et Proficiscendo) gegen Mittag, als (er) nach Ägypten zog: Vers 9, 10, wodurch im inneren Sinn bezeichnet wurde, daß der Herr als Knabe fortgeschritten sei in Gutes und Wahres in betreff der Wissenschaft der Erkenntnisse: Nr. 1456, 1459. Hier nun, daß er aufgebrochen sei nach dem Lande gegen Mittag, wodurch bezeichnet wird ein weiteres und inwendigeres Fortschreiten, nämlich in Gutes und Wahres in betreff der Lehre des Glaubens, daher hier genannt wird das Land gegen Mittag, weil das Land in seinem eigentlichen Sinn die Kirche bedeutet, für welche die Lehre (ist): Nr. 566, 662, 1066, 2117, 2118.

Was den Unterricht des Herrn im allgemeinen betrifft, so erhellt aus diesem Kapitel, im inneren Sinn, von welcher Art er war, daß er nämlich statthatte durch fortwährende Offenbarungen und durch göttliche Wahrnehmungen und Gedanken aus Ihm, d.h. aus Seinem Göttlichen, die Er der göttlichen Einsicht und Weisheit einpflanzte, und zwar dies bis zur vollkommenen Vereinigung Seines Menschlichen mit Seinem Göttlichen. Dieser Weg des Weisewerdens kann durchaus nicht stattfinden bei irgendeinem Menschen, denn er floß ein aus dem Göttlichen Selbst, das Sein Innerstes war, weil des Vaters, aus Dem Er empfangen worden. Somit von der göttlichen Liebe selbst, die allein der Herr hatte, und die war, daß (sie) das ganze Menschengeschlecht selig machen wollte.

Es ist ein Geheimnis, das kaum noch jemanden bekannt ist, daß der Liebe selbst (auch) Weisheit und Einsicht innewohnt, diese aber so ist wie die Liebe ist. Daß in der Liebe (auch) Weisheit und Einsicht ist, kommt daher, daß aller Einfluß statthat in die Liebe, oder, was dasselbe ist, in das Gute, somit in das eigentliche Leben des Menschen. Daher stammt die Weisheit und Einsicht der Engel, die unaussprechlich ist. Daher auch die Weisheit und Einsicht der Menschen, die in der Liebe zum Herrn, und (in der) Liebtätigkeit gegen den Nächsten (stehen). Obwohl diese derselben sich nicht bewußt werden (eam apud se non appercipiunt), während sie im Leibe leben, so kommen sie dennoch in sie nach dem Hingang, und dies darum, weil sie der Liebe selbst, und der Liebtätigkeit selbst innewohnt, man sehe Nr. 2494.

Was aber die Liebe des Herrn betrifft, so war sie unendlich erhaben über die Liebe, in der die Engel sind, denn sie war die göttliche selbst, daher sie in sich etwas ganz Überschwengliches (supereminens) von Weisheit und Einsicht hatte, in das Er jedoch, weil Er als Mensch geboren war, und wie ein Mensch nach der göttlichen Ordnung fortschreiten sollte, allmählich sich einführte, um so sein Menschliches mit dem Göttlichen zu vereinigen, und göttlich zu machen, und zwar dies durch eigene Macht.

2501. Daß Abraham der Herr in jenem Zustand sei, erhellt aus der Vorbildung Abrahams, sofern er ist der Herr, hier der Herr in jenem Zustand, wie auch früher: Nr. 1893, 1965, 1989, 2011, 2172, 2198.

2502. "Und wohnte zwischen Kadesch und zwischen Schur", 1. Mose 20/1, daß dies seinen Zustand im besonderen bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von wohnen, sofern es ist leben, wovon Nr. 1293. Was vorhergeht, zeigt dieses auch an, daß nämlich Abraham von da aufgebrochen sei ins Land gegen Mittag, wodurch das Fortschreiten des Herrn in das Gute und Wahre des Glaubens bezeichnet wird, und nun wird gesagt, daß er wohnte zwischen Kadesch und zwischen Schur, wodurch folglich nichts anderes bezeichnet wird, als der Zustand des Herrn im besonderen, der beschrieben wird zwischen Kadesch und Schur, wovon (im) jetzt (Folgenden die Rede ist).

2503. Daß "Kadesch" die Neigung zu dem inwendigeren aus Vernunftgründen (a rationalibus) hervorgehenden Wahren und Schur die Neigung zu dem auswendigeren aus Wissenschaftlichem hervorgehenden Wahren ist, kann erhellen aus der Bedeutung von Kadesch und von Schur.

Daß Kadesch das Wahre bedeutet, über das gestritten wird, ist Nr. 1678 gezeigt worden, somit Streit über das Wahre, aus welchem Ursprung, ob aus der Vernunft (ex rationali), wie aus dem Folgenden klar wird, weil aber beim Herrn alles Wahre aus himmlischem Ursprung war, so bedeutet Kadesch die Neigung zum Wahren.

Es gibt bei jedem Menschen der Kirche Vernunftwahrheiten (vera rationalia) und wissenschaftliche Wahrheiten (vera scientifica); die Vernunftwahrheiten sind inwendiger, die wissenschaftlichen Wahrheiten aber sind auswendiger. Diese sind voneinander unterschieden, ganz wie die zwei Gedächtnisse des Menschen, von denen Nr. 2469-2473; hieraus folgt, daß es auch zweierlei Neigungen zum Wahren gibt, eine inwendigere, welche die zu den Vernunftwahrheiten (rationalium) und eine auswendigere, welche die zu den wissenschaftlichen Wahrheiten (scientificorum) ist. Die Neigung zum inwendigeren Wahren, das aus Vernunftgründen (rationalibus) hervorgeht, wird hier durch Kadesch bezeichnet, die Neigung zum auswendigeren Wahren hingegen, das aus Wissenschaftlichem hervorgeht, durch Schur. Daß Schur dieses Wahre bedeutet, sehe man Nr. 1928.

Daß die Namen im Wort gar nichts anderes bedeuten als Sachen, ist Nr. 1224, 1264, 1876, 1888 und öfter anderwärts nachgewiesen worden.

2504. "Und hielt sich in Gerar auf", 1. Mose 20/1, daß dies den Unterricht von daher in den geistigen Dingen des Glaubens bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von (als Fremdling) sich aufhalten (Peregrinari), sofern es ist unterrichtet werden, wovon Nr. 1463, 2025; und aus der Bedeutung von Gerar, sofern es ist das Geistige des Glaubens.

Gerar wird in einigen Stellen in der Genesis genannt, als 1. Mose 10/19; 26/1,6,17,20,26 und bedeutet in denselben den Glauben, und zwar dies darum, weil Gerar in Philistäa war, und durch Philistäa das Wissen der Erkenntnisse des Glaubens bezeichnet wird, man sehe Nr. 1197, 1198; und Gerar es war, wo der König der Philister selbst wohnte, woher denn kommt, daß durch Gerar der Glaube selbst bezeichnet wird: Nr. 1209; und durch den König von Gerar das Wahre des Glaubens selbst, denn der König ist im inneren Sinn das Wahre: Nr. 1672, 2015, 2069; somit durch Abimelech die Lehre des Glaubens, wovon im Folgenden.

Es gibt im allgemeinen Verständiges des Glaubens, es gibt Vernunftmäßiges des Glaubens, und es gibt Wissenschaftliches des Glaubens, so schreiten sie in der Ordnung nacheinander vom Inwendigen aufs Auswendigere. Was das Inwendigste des Glaubens ist, wird genannt das Verständige (Intellectualia); was aus demselben oder von da hervorgeht, ist das Vernunftmäßige (Rationalia) des Glaubens; was wiederum aus diesem (hervorgeht), ist das Wissenschaftliche (scientifica) des Glaubens. Es verhält sich, um mit den wissenschaftlich Gebildeten zu reden, wie das Frühere zum Späteren, oder, was dasselbe ist, wie das Obere zum Unteren, d.h. wie das Inwendigere zum Auswendigeren.

Es scheint zwar dem Menschen, als ob das Wissenschaftliche des Glaubens das erste wäre, und aus ihm nachher das Vernünftige und zuletzt das Verständige sich hervorbilde, und zwar dies darum, weil der Mensch so vom Knabenalter an fortschreitet, dennoch aber fließt das Verständige fortwährend ein ins Vernünftige, und dieses in das Wissenschaftliche, ohne daß der Mensch es weiß. Im Knabenalter jedoch nur dunkel, im reiferen Alter klarer, und zuletzt, wenn der Mensch wiedergeboren ist, mit deutlichem Bewußtsein: bei diesem kommt es zur Erscheinung; daß dies die Ordnung ist, und noch völliger im anderen Leben, sehe man Nr. 1495.

Dies alles wird genannt Geistiges (Spiritualia), das so in Grade unterschieden wird, und in solcher Ordnung aufeinanderfolgt. Geistige Dinge des Glaubens sind alle Wahrheiten, die aus dem Guten kommen, d.h. himmlischen Ursprungs sind. Alles, was aus himmlischem Ursprung herstammt, ist Geistiges des Glaubens.

2505. Vers 2: Und Abraham sagte von Sarah, seinem Weibe, meine Schwester ist diese; und Abimelech, der König von Gerar, sandte hin, und nahm Sarah weg.

"Und Abraham sagte" bedeutet das Denken des Herrn;

"von Sarah, seinem Weibe" bedeutet das mit dem Himmlischen verbundene geistig Wahre;

"meine Schwester ist diese" bedeutet das Vernunftwahre;

"und Abimelech, der König von Gerar, sandte hin" bedeutet die Lehre des Glaubens; Abimelech ist die Lehre des Glaubens, die auf die Vernunftwahrheiten hinsieht;

"und nahm Sarah weg" bedeutet die Neigung, die Vernunft zu Rate zu ziehen.

HG 2506

2506. "Und Abraham sagte", 1. Mose 20/2, daß dies ein Denken bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von sagen in dem Geschichtlichen, sofern es ist ein Wahrnehmen, dann auch ein Denken, wovon Nr. 1898, 1919, 2061, 2080, 2238, 2260, 2271, 2287.

2507. "Von Sarah seinem Weibe", 1. Mose 20/2, daß dies das mit dem Himmlischen verbundene geistig Wahre bedeutet, erhellt aus der Bedeutung des Weibes Sarah, sofern es das dem göttlich Guten verbundene verständig Wahre ist, oder, was dasselbe ist, das mit dem Himmlischen verbundene geistig Wahre, wovon Nr. 1468, 1901, 2063, 2065, 2172, 2173. 2198.

Was das Geistige und was das Himmlische sei, ist früher öfter gesagt worden, man sehe Nr. 1155, 1577, 1824, 2048, 2088. Himmlisch heißt dasjenige, was dem Guten angehört, das ist, was Sache der Liebe zum Herrn und der Liebtätigkeit gegen den Nächsten ist; und Geistiges das, was Sache des Wahren, d.h. des Glaubens aus jener ist.

2508. "Meine Schwester ist diese", 1. Mose 20/2, daß dies das Vernunftwahre bedeutet, erhellt aus der Bedeutung der Schwester, sofern sie ist das verständige Vernunftwahre, wovon Nr. 1495.

Daß das Vernunftwahre die Schwester sei, kann anderswoher nicht erhellen, als aus der himmlischen Ehe, denn was aus dieser stammt, steht unter sich in einem Verwandtschaftsverhältnis, wie die Blutsfreundschaften und Schwägerschaften auf Erden, worüber man sehe Nr. 685, 917 und zwar mit endloser Mannigfaltigkeit.

Die himmlische Ehe selbst besteht allein zwischen dem göttlich Guten und dem göttlich Wahren; aus ihr wird beim Menschen empfangen das Verständige, das Vernunftmäßige und das Wissenschaftliche; denn ohne Empfängnis aus der himmlischen Ehe kann der Mensch durchaus nicht weder mit Verstand, noch mit Vernunft, noch mit Wissenschaft begabt werden, mithin auch nicht Mensch sein. So viel er also von der himmlischen Ehe her an sich hat, insoweit ist er Mensch. Im Herrn selbst ist die himmlische Ehe, so daß der Herr eben diese Ehe selbst ist, denn Er ist das göttlich Gute selbst, und zugleich das göttlich Wahre (selbst). Die Engel und die Menschen sind insoweit in der himmlischen Ehe, als sie in der Liebe zum Herrn, und in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten sind, und inwieweit sie von daher im Glauben, d.h. inwieweit sie im Guten des Herrn und von daher im Wahren sind, und alsdann heißen sie Töchter und Söhne, und untereinander Schwestern und Brüder, jedoch dies mit Unterschied.

Daß das Vernunftwahre Schwester heißt, hat seinen Grund darin, daß es empfangen wird vom Einfluß des göttlich Guten in die Neigung zu den Vernunftwahrheiten. Das Gute, das von daher im Vernünftigen ist, heißt Bruder, und das Wahre, das von daher stammt, Schwester. Allein dies wird besser erhellen aus dem, was im 1. Mose 20/12 Abraham sagt: "Auch ist sie in Wahrheit meine Schwester, die Tochter meines Vaters, nicht aber die Tochter meiner Mutter, und sie ward mein Weib".

2509. "Und Abimelech, der König von Gerar, sandte hin", 1. Mose 20/2, daß dies die Lehre des Glaubens bedeutet, erhellt aus dem, was Nr. 2504 gesagt worden ist, daß nämlich durch Philistäa bezeichnet wird die Wissenschaft der Erkenntnisse des Glaubens: Nr. 1197, 1198, durch Gerar, das in Philistäa war, der Glaube: Nr. 1209, 2504; durch den König, das Glaubenswahre selbst: Nr. 1672, 2015, 2069.

Daher durch Abimelech bezeichnet wird die Lehre des Glaubens, allein die Lehre des Glaubens sofern sie auf die Vernunftwahrheiten (rationalia) hinsieht, wie aus dem nun Folgenden klar werden wird.

2510. Daß Abimelech die auf die Vernunftwahrheiten hinsehende Glaubenslehre ist, 1. Mose 20/2, kann daraus erhellen, daß er auf Sarah hinsah, nicht als auf Abrahams Weib, sondern als dessen Schwester, und durch Sarah als Schwester das Vernunftwahre bezeichnet wird: Nr. 2508.

Ebendasselbe erhellt auch aus dem Folgenden, denn es handelt sich dort von der Glaubenslehre, ob sie ihren Ursprung von der Vernunft (rationali), oder ob vom Himmlischen her habe. Daher Abimelech die auf das Vernunftmäßige (rationalia) hinsehende Glaubenslehre bedeutet.

Von der Lehre wird gesagt, sie sehe auf das Vernünftige hin, wenn nichts anderes als Wahres der Lehre anerkannt wird, als was mit der Vernunft begriffen werden kann, so daß von allen zur Lehre gehörigen Dingen eine Anschauung aus der Vernunft statthat. Daß aber die Glaubenslehre nicht aus der Vernunft stammt, sondern himmlischen Ursprungs ist, wird im Folgenden, im inneren Sinn, gelehrt.

2511. "Und nahm Sarah weg", 1. Mose 20/2, bedeutet die Neigung, die Vernunft zu Rate zu ziehen, (dies) erhellt aus der Bedeutung der Sarah als Schwester, wovon Nr. 2508, sodann aus sie nehmen, sofern es eine Neigung zu ihr bedeutet, somit im inneren Sinn, die Neigung, die Vernunft zu Rate zu ziehen.

Was im inneren Sinn enthalten ist, schließt in sich das erste Denken des Herrn über die Glaubenslehre, ob es zuträglich sei, die Vernunft zu Rate zu ziehen, oder nicht. Daß das erste Denken von dieser Art war, hat seinen Grund darin, daß der Herr aller göttlichen Ordnung gemäß fortschritt, und alles, was menschlich war, worin Er geboren wurde, und das Er von der Mutter her hatte, das mußte Er ausziehen, um das Göttliche anzuziehen; somit auch dieses Menschliche, ob in den Glaubenslehren die Vernunft zu Rate gezogen werden solle.

2512. Vers 3: Da kam Gott zu Abimelech im Traum des Nachts, und sprach zu ihm: Siehe, du bist des Todes um des Weibes willen, das du weggenommen hast, denn sie ist eines Mannes Eheweib.

"Da kam Gott zu Abimelech" bedeutet ein Innewerden des Herrn über die Glaubenslehre;

"im Traum des Nachts" bedeutet ein dunkles;

"und sprach zu ihm" bedeutet das Denken aus demselben;

"siehe, du bist des Todes um des Weibes willen" bedeutet, daß die Glaubenslehre zu nichts würde, wenn über ihren Inhalt die Vernunft zu Rate gezogen würde;

"denn sie ist eines Mannes Eheweib" bedeutet, daß es die Lehre des wahren Glaubens, und ihr Inhalt mit dem Himmlischen verbunden sei.

2513. "Da kam Gott zu Abimelech", 1. Mose 20/3, daß dies ein Innewerden über die Glaubenslehre bedeutet, erhellt aus der Bedeutung des Kommens Gottes, und aus der Bedeutung Abimelechs. Daß das Kommen Gottes ein Innewerden bedeutet, ist klar, denn das Innewerden ist nichts anderes als ein göttliches Kommen oder Einfließen in das Verstandesvermögen: daß Abimelech die Lehre des Glaubens bedeutet, ist Nr. 2504, 2509, 2510 gezeigt worden.

2514. "Im Traum des Nachts", 1. Mose 20/3, daß dies bedeutet ein dunkles Innewerden, kann erhellen aus der Bedeutung des Traumes, und zugleich der Nacht. Der Traum bedeutet, wenn vom Innewerden die Rede ist, etwas Dunkles im Vergleich mit dem Wachsein; und mehr noch wenn gesagt wird "Traum des Nachts".

Daß das erste Innewerden des Herrn ein dunkles heißt, hat seinen Grund darin, daß es war im Menschenlichen, das Er ausziehen und dessen Schatten Er zerstreuen sollte. Das Wahrnehmungsvermögen (perceptivum) des Herrn war, obwohl aus dem Göttlichen, dennoch im Menschlichen, und dieses ist so geartet, daß es das eigentliche Licht nicht sogleich aufnimmt, sondern allmählich, so wie die Schatten, die in ihm sind, zerstreut werden. Daß es sich in ein geringeres Dunkel in betreff der Glaubenslehre versetzte, wird dadurch bezeichnet, daß Gott abermals zu Abimelech im Traume kam, wo der Nacht nicht mehr erwähnt wird (Vers 6); und daß es nachher zu klarem Innewerden kam, wird dadurch bezeichnet, daß Abimelech des Morgens früh aufstand (Vers 8).

2515. "Und sprach zu ihm", 1. Mose 20/3, daß dies ein Denken aus demselben, nämlich aus dem Innewerden bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von Sprechen, sofern es ist innewerden, dann von Denken, wovon Nr. 2506.

Weil hier gesagt wird, das Denken sei aus demselben gewesen, so mag mit wenigem gesagt werden, wie es sich mit dem Denken verhält: es gibt Gedanken aus dem Innewerden (ex perceptione), Gedanken aus dem Gewissen (ex conscientia) und Gedanken aus keinem Gewissen.

Gedanken aus dem Innewerden finden allein statt bei Himmlischen, d.h. bei denen, die in der Liebe zum Herrn sind, und es ist das inwendigste, das bei einem Menschen möglich ist, und ist bei den himmlischen Engeln im Himmel. Das Innewerden aus dem Herrn (ex Domino est) ist es, durch das und aus dem ihr Denken kommt, gegen das Innewerden zu denken, ist (ihnen) unmöglich.

Die Gedanken aus dem Gewissen sind niedriger (inferiores) und finden statt bei den Geistigen, d.h. bei denen, die im Guten der Liebtätigkeit und des Glaubens sind in Ansehung des Lebens und in Ansehung der Lehre. Gegen das Gewissen zu denken ist auch ihnen unmöglich, denn das wäre gegen das Gute und das Wahre, das ihnen vom Herrn eingesprochen (dictatur) wird durchs Gewissen.

Die Gedanken aber aus keinem Gewissen sind bei denen, die sich inwendig nicht regieren lassen vom Guten und Wahren, sondern vom Bösen und Falschen, d.h. nicht vom Herrn, sondern von sich selbst. Diese glauben, sie denken ebensosehr in sich selbst, als diejenigen, die aus dem Gewissen und aus dem Innewerden (denken), und dies (glauben sie) darum, weil sie nicht wissen, was das Gewissen, und noch weniger, was das Innewerden ist. Allein der Unterschied ist so groß als der zwischen der Hölle und dem Himmel.

Die, welche ohne Gewissen denken, die denken aus allerlei Begierden und Phantasien, somit aus der Hölle. Diejenigen hingegen, die aus dem Gewissen denken, die denken aus den Neigungen zum Guten und Wahren, somit aus dem Himmel. Was aber das Denken des Herrn betrifft, so überstieg es allen menschlichen Verstand, denn es war unmittelbar aus dem Göttlichen.

2516. Daß "siehe, du bist des Todes um des Weibes willen", 1. Mose 20/3, bedeutet, die Glaubenslehre würde zu nichts wenn über ihren Inhalt die Vernunft zu Rate gezogen würde, erhellt aus der Bedeutung des Abimelech, der hier der du ist, sofern er ist die Glaubenslehre; aus der Bedeutung von des Todes sein (mori), sofern es ist zu nichts werden; und aus der Bedeutung der Schwester, die hier Weib genannt wird, sofern sie ist das Vernünftige, wovon Nr. 2508. Dem gemäß nun wird dadurch, daß Abimelech des Todes sein würde um des Weibes willen, bezeichnet, die Glaubenslehre würde zu nichts werden, wenn die Vernunft zu Rate gezogen würde.

Daß keine Glaubenslehre aus der Vernunft stammt, hat seinen Grund darin, daß die Vernunft (rationale) in Scheinbarkeiten des Guten und Wahren ist und diese Scheinbarkeiten nicht Wahrheiten an sich sind, wie Nr. 2053, 2196, 2203, 2209 gezeigt worden ist. Außerdem hat die Vernunft in ihrem Gebiet (sub se) Täuschungen, welche stammen aus äußeren Sinneswahrnehmungen (ex sensualibus externis), die durch Wissenschaftliches bestärkt sind und Schatten werfen auf jene Scheinbarkeiten des Wahren. Das Vernunftmäßige ist größtenteils bloß menschlich, wie dies auch aus seiner Entstehung erhellen kann. Daher kommt nun, daß von ihm für keine Lehrbestimmung des Glaubens ausgegangen (auspicari) und noch weniger (eine solche) auf dasselbe gebaut (condi) werden kann. Sondern sie muß hervorgehen (erit) aus dem Göttlichen Selbst und dem Göttlich-Menschlichen des Herrn, von daher ist ihr Ursprung und zwar so ganz, daß der Herr die Lehre selbst ist, daher Er auch im Worte genannt wird das Wort, die Wahrheit, das Licht, das Leben, die Türe; und zwar stammt - was ein Geheimnis ist - jede Lehrbestimmung aus dem göttlich Guten und dem göttlich Wahren und hat in sich die himmlische Ehe. Eine Lehrbestimmung, die diese nicht in sich hat, ist keine echte Lehre des Glaubens, daher kommt es, daß in den einzelnen Teilen des Wortes, aus denen die Lehre kommt, eine Art von Ehe ist, man sehe Nr. 683, 793, 801.

Es scheint zwar, als ob die Lehre des Glaubens, im buchstäblichen oder äußeren Sinn des Wortes, vieles aus dem Vernunftmäßigen, ja aus dem Natürlichen an sich habe, allein dies kommt daher, daß das Wort für den Menschen ist, und diesem in solcher Weise angepaßt worden ist, dennoch aber ist es an sich geistig aus himmlischem Ursprung, d.h. aus dem göttlich Wahren, das verbunden ist mit dem göttlich Guten. Daß die Lehre zu nichts würde, wenn über ihren Inhalt die Vernunft zu Rate gezogen würde, soll im Folgenden durch Beispiele erläutert werden.

2517. "Denn sie ist eines Mannes Eheweib", 1. Mose 20/3, daß dies bedeutet, daß die Lehre des wahren Glaubens geistig und ihr Inhalt verbunden sei mit dem Himmlischen, erhellt aus der Bedeutung von eines Mannes Eheweib werden (maritari marito). Der Ehemann (maritus) bedeutet, wenn er im Worte genannt wird, das Gute, und alsdann die Ehegattin (uxor) das Wahre; anders wenn der Gatte (maritus) genannt wird Mann (vir), alsdann bedeutet der Mann das Wahre, und die Gattin (uxor) das Gute, man sehe Nr. 915 und anderwärts.

Darum bedeutet hier die an einen Ehemann Verehelichte (maritata marito), daß das Wahre verbunden sei mit dem Guten, somit, daß auch das Wahre Gutes sei. Dies erhellt auch aus der Bedeutung des Weibes (uxoris) Sarah, sofern sie ist das geistig Wahre, und Abrahams, sofern er ist das himmlisch Gute, beides göttlich, wovon Nr. 2501, 2507. Und weil Sarah das göttliche geistig Wahre (verum spirituale Divinum) bedeutet, so wird auch des wahren Glaubens Lehre selbst unter dem Weibe Sarah verstanden, denn die Lehre besteht aus Wahrheiten.

Hieraus erhellt, daß verehelicht an einen Ehemann heißt, die Lehre des wahren Glaubens sei geistig, und ihr Inhalt verbunden mit dem Himmlischen.

2518. Vers 4: Und Abimelech hatte sich nicht genahet zu ihr; und sprach: Herr, wirst Du denn auch ein gerechtes Volk töten?

"Und Abimelech hatte sich nicht genahet zu ihr" bedeutet, daß in der Lehre des Glaubens das Vernunftwahre in keiner Weise zu Rate gezogen worden sei;

"und er sprach: Herr, wirst Du denn auch ein gerechtes Volk töten" bedeutet, ob das Gute und Wahre der Lehre vernichtet werden solle.

2519. "Und Abimelech hatte sich nicht genahet zu ihr", 1. Mose 20/4, daß dies bedeutet, daß in der Lehre des Glaubens das Vernunftwahre in keiner Weise zu Rat gezogen worden sei, erhellt aus der Bedeutung Abimelechs, sofern er ist die Lehre des Glaubens, wovon Nr. 2504, 2509, 2510, und aus der Bedeutung von sich zu ihr nahen, nämlich zu Sarah als Schwester, sofern es ist berühren, oder auf irgendeine Weise zu Rate ziehen das Vernunftwahre, welches ist die Schwester: Nr. 1495, 2508.

Daß das Vernunftwahre in keiner Weise zu Rate gezogen wurde, hat den früher angegebenen Grund, daß alle Glaubenslehren aus dem Göttlichen stammen, das unendlich erhaben ist über menschliche Vernunft. Aus dem Göttlichen empfängt die Vernunft ihr Gutes und ihr Wahres. Das Göttliche kann eingehen in das Vernunftmäßige, nicht aber umgekehrt; gerade wie die Seele in den Leib eingehen, und diesen bilden kann, nicht aber der Leib in die Seele; oder wie das Licht in den Schatten eingehen und diesen auf verschiedene Weise in Farben ausgestalten kann, nicht aber der Schatten ins Licht. Weil es aber zuerst den Anschein hat, als ob die Vernunft dabei sein müsse, weil gerade sie das ist, was aufnimmt, so war hier der erste Gedanke, ob es nicht auch zugleich zu Rate gezogen werden sollte. Allein der Herr offenbarte und antwortete Sich selbst, so daß die Lehre zu Nichts würde; daher sie denn auch nicht zu Rate gezogen wurde, was hier dadurch bezeichnet wird, daß Abimelech sich nicht zu ihr genaht hatte.

HG 2520

2520. "Und sprach: Herr, wirst Du denn auch ein gerechtes Volk töten?", 1. Mose 20/4. Daß dies bedeutet, ob das Gute und Wahre vernichtet werden solle, erhellt aus der Bedeutung der Völkerschaft (gentis), sofern sie ist das Gute, wovon Nr. 1259, 1260, 1416; und weil es ausgesagt wird von der Völkerschaft Abimelechs, durch den die Lehre des Glaubens bezeichnet wird, so wird unter der gerechten Völkerschaft hier sowohl das Gute als das Wahre bezeichnet, denn beides gehört der Lehre an.

Daß dies gesagt wurde im Eifer der Neigung oder Liebe gegen das ganze Menschengeschlecht, ist offenbar. Diese Liebe leitete die Gedanken des Herrn, als Er noch im mütterlichen Menschlichen war, und obwohl Er aus dem Göttlichen inne ward, daß die Lehre des Glaubens nur himmlischen Ursprungs ist, so ist dennoch aus Rücksicht auf das menschliche Geschlecht, das nichts annimmt, wovon es sich nicht auch irgendeine Vorstellung aus seiner Vernunft machen kann, deshalb gesagt worden: wirst Du denn auch ein gerechtes Volk töten? wovon die Bedeutung ist, ob denn das Gute und Wahre der Lehre vernichtet werden sollte.

Daß der Mensch nichts annimmt, wovon er nicht auch irgendeine Vorstellung aus seiner Vernunft haben kann, das kann man an den Vorstellungen ersehen, die der Mensch von den göttlichen Geheimnissen hegt, sofern denselben immer eine Vorstellung, die von weltlichen oder solchen Dingen hergenommen sind, die den weltlichen ähnlich sind, anklebt, durch welche (die Sache) im Gedächtnis behalten und durch die sie wieder ins Denken hervorgerufen wird; denn der Mensch kann ohne eine von weltlichen Dingen hergenommene Vorstellung gar nichts denken; darum, wenn die Wahrheiten gerade so unverhüllt vorgelegt würden, wie sie aus dem Göttlichen entspringen (nude ex origine Divina), so würden sie gar nicht angenommen, sondern würden alle seine Fassungskraft, somit auch den Glauben, besonders derjenigen übersteigen, die in äußerlichem Gottesdienst sind. Dies zu beleuchten mögen folgende Beispiele dienen:

Das Göttliche Selbst kann nur im Göttlichen sein, somit nur allein im Göttlich-Menschlichen des Herrn, und durch dieses beim Menschen. Würde die Vernunft zu Rate gezogen, so würde sie sagen, das Göttliche Selbst könne im Menschen eines jeden sein. Ferner (die Wahrheit), daß es kein Heiliges gibt, das nicht vom Herrn ausgeht, somit vom Göttlichen, das eines ist. Die Vernunft, wenn sie zu Rate gezogen würde, würde sagen, (es komme auch) anderswoher. Ferner (die Wahrheit), daß der Mensch nicht aus sich lebt, nicht aus sich Gutes tut, nicht aus sich das Wahre glaubt, ja nicht aus sich denkt, sondern das Gute und Wahre aus dem Herrn, das Böse und Falsche aber aus der Hölle; und, was noch mehr ist, auch die Hölle, d.h., die in der Hölle, denken nicht aus sich, sondern nehmen so (in ihrer Weise) das Gute und Wahre des Herrn auf. Würde die Vernunft zu Rate gezogen werden, so würde sie dies verwerfen, weil sie es nicht fassen würde. Sodann (die Wahrheit), daß niemand dafür belohnt wird, daß er das Gute tut, und das Wahre lehrt, und daß das Äußere nichts ausmacht, sondern das Innere, in dem Maß als Neigung zum Guten im Tun des Guten ist und in dem Maß als von daher Neigung zum Wahren im Lehren des Wahren, und dies in dem Maß, als es nicht aus ihm, (dem Menschen) selbst, (kommt). Und so in tausend anderen Dingen.

Weil die menschliche Vernunft so beschaffen ist, darum ist im Wort nach des Menschen Fassungskraft auch nach seiner Denkungsart gesprochen worden; daher kommt es, daß der innere Sinn des Wortes ein anderer ist als sein buchstäblicher. Dies kann sattsam erhellen an dem Wort des Alten Testaments, wo das meiste gemäß der Fassungskraft und Denkungsart des Volkes, das damals lebte, gesagt ist; und darum auch so wenig, ja kaum etwas vom Leben nach dem Tod, von der ewigen Seligkeit und vom inneren Menschen, denn das jüdische und israelitische Volk, bei dem damals die Kirche war, war so geartet, daß sie, wenn dergleichen aufgedeckt worden wäre, es nicht nur nicht verstanden, sondern auch verspottet hätten, ebenso wenn ihnen aufgedeckt worden wäre, daß der Messias oder Christus kommen werde, ihre Seelen ewig selig zu machen, so würden sie auch dies als ein Nichts verworfen haben, so wie man dies an demselben Volk auch noch heutzutage sehen kann, sofern, wenn man vor ihm das Innere oder Geistige nur nennt, und (sagt), daß der Messias nicht der größte König auf Erden sein werde, darüber nur gelacht wird.

Dies war der Grund, warum der Herr hin und wieder ebenso wie die Propheten sprach, und das übrige in Gleichnissen, wie Er selbst sagt bei Matth.13/13: "Jesus sprach: In Gleichnissen rede Ich zu ihnen, weil sie sehend nicht sehen, und hörend nicht hören, noch verstehen": die Sehenden und Hörenden sind die, welche innerhalb der Kirche sind und, obwohl sie sehen und hören, dennoch nicht verstehen.

Joh.12/40: "Er hat verblendet ihre Augen, und verstockt ihr Herz, daß sie nicht sehen mit ihren Augen und verstehen mit dem Herzen, und sich bekehren, und Ich sie heile": daß sie sich bekehren und geheilt werden würden, schließt in sich, daß sie es gleichwohl nachher verwerfen und so entweihen würden, was ewige Verdammnis mit sich bringt, man sehe Nr. 301, 302, 303, 582, 1008, 1010, 1059, 1325, 1328, 2051, 2426.

Dennoch aber hat der Herr das Inwendigere des Wortes an vielen Stellen aufgedeckt, jedoch nur für die Weisen.

2521. Vers 5: Hat er nicht zu mir gesagt: Meine Schwester ist sie? Und sie selbst auch hatte gesagt: Mein Bruder ist er; in Redlichkeit meines Herzens, und in Schuldlosigkeit meiner Hände habe ich das getan.

"Hat er nicht zu mir gesagt" bedeutet die Entschuldigung, daß er so gedacht hatte,

"meine Schwester ist sie" bedeutet, daß die Vernunft es sei, was zu Rate gezogen werden sollte;

"und sie selbst auch hatte gesagt: Mein Bruder ist er" bedeutet, die Vernunft selbst habe so eingegeben, daß das himmlisch Gute ihm beigesellt sein würde;

"in Redlichkeit meines Herzens" bedeutet, es sei so gedacht worden aus Unschuld und einfältigem Guten;

"und in Schuldlosigkeit meiner Hände habe ich das getan" bedeutet aus Neigung zum Wahren, und so mit aller Befähigung (facultate).

2522. "Hat er nicht zu mir gesagt", 1. Mose 20/5, daß dies die Entschuldigung bedeutet, daß er so gedacht hatte, erhellt aus dem einzelnen in diesem Vers, sodann aus der Bedeutung von sagen, sofern es ist denken, wovon Nr. 2506.

2523. "Meine Schwester ist sie", 1. Mose 20/5, daß dies bedeutet, die Vernunft sei es, was zu Rate gezogen werden sollte, daß er nämlich so gedacht habe, erhellt aus der Bedeutung der Schwester in diesem Kapitel, sofern sie ist das Vernunftwahre, wovon Nr. 1495, 2508.

Im inneren Sinn des Wortes wird das ganze Leben des Herrn, wie es in der Welt sein würde, beschrieben, auch in Ansehung der Wahrnehmungen und Gedanken, denn diese waren, weil sie aus dem Göttlichen (kamen), vorhergesehen und vorgesehen, auch zu dem Ende, daß sie dann den Engeln, die das Wort nach dem inneren Sinn verstehen, und so vor ihnen der Herr vergegenwärtigt würde, und zugleich wie Er allmählich das Menschliche auszog und das Göttliche anzog.

Wäre nicht dies durch das Wort, dann auch durch alle religiösen Gebräuche in der jüdischen Kirche, den Engeln wie gegenwärtig gewesen, so hätte der Herr gleich nach dem Fall der Ältesten Kirche, die Mensch oder Adam genannt wird, in die Welt kommen müssen, denn schon damals war sofort eine Weissagung von dem Kommen des Herrn (gegeben worden): 1. Mose 3/15. Und was noch mehr ist, das damalige Menschengeschlecht hätte nicht errettet werden können.

Was des Herrn Leben selbst betrifft, so war dasselbe ein beständig fortwährendes Fortschreiten des Menschlichen zum Göttlichen, bis zur vollkommenen Vereinigung, wie schon früher mehrmals gesagt worden ist; denn um mit den Höllen zu kämpfen, und sie zu besiegen, mußte Er es aus dem Menschlichen (tun), denn kein Kampf mit den Höllen ist (möglich) aus dem Göttlichen. Darum gefiel es Ihm, das Menschliche anzuziehen wie ein anderer Mensch, ein Kind zu sein wie ein anderes, hineingebildet zu werden in die Wissenschaften und Erkenntnisse, was vorgebildet und bezeichnet wurde durch das Wandern Abrahams in Ägypten, 1. Mose Kapitel 12, und nun in Gerar, somit wie ein anderer Mensch die Vernunft auszubilden, und so deren Schatten zu zerstreuen, und sie ins Licht zu versetzen, und zwar dies aus eigener Kraft.

Daß ein solches Fortschreiten des Herrn vom Menschlichen zum Göttlichen statthatte, kann niemand zweifelhaft sein, wenn man nur erwägt, daß Er ein Kind war, und reden lernte wie ein Kind, usf. Allein der Unterschied bestand darin, daß das Göttliche Selbst in Ihm war, sofern Er aus Jehovah empfangen war.

2524. "Und sie selbst hatte gesagt: mein Bruder ist er", 1. Mose 20/5, daß dies bedeutet, die Vernunft selbst habe eingegeben, daß das himmlische Gute ihr beigesellt sein würde, kann erhellen aus der Bedeutung der Schwester, welche hier ist sie selbst, sofern sie ist das Vernunftmäßige (rationale): Nr. 1405, 2508; und aus der Bedeutung des Bruders, sofern er ist das Gute des Wahren: Nr. 367, 2508.

Die Sache verhält sich nämlich so: das göttlich Gute und das göttlich Wahre sind wie durch ein eheliches Band miteinander vereinigt, denn daher (stammt) die himmlische Ehe, und daher auch bis zur untern Natur herab die eheliche Liebe. Das Gute und das Wahre des Vernunftmäßigen dagegen sind nicht miteinander verbunden wie durch eine Ehe, sondern durch eine Blutsfreundschaft wie Bruder und Schwester, weil (nämlich) das Vernunftmäßige in Rücksicht des Wahren empfangen wird durch einen Einfluß des göttlich Guten in die Neigung zu den Wissenschaften und Erkenntnissen, man sehe Nr. 1895, 1902, 1910. Das Gute des Vernunftmäßigen aber durch einen Einfluß des göttlich Guten in jenes Wahre, das in ihm zum Guten der Liebtätigkeit selbst wird, das der Bruder des Glaubens ist, oder, was dasselbe ist, der des Wahren, Nr. 367.

Allein mit dem Guten und Wahren des Vernunftmäßigen hat es die Bewandtnis, daß zwar sein Gutes aus dem göttlich Guten stammt, sein Wahres aber nicht aus dem göttlich Wahren, denn das Vernunftwahre wird durch Wissenschaften und Erkenntnisse erworben, die durch äußere und innere Sinneswahrnehmung (sensualia), somit auf einem äußeren Weg hineingebracht werden, woher denn kommt, daß seinen Wahrheiten von den Sinneswahrnehmungen her manche Täuschungen ankleben, die machen, daß (seine) Wahrheiten nicht Wahrheiten sind, dennoch aber, wenn das göttlich Gute in sie einfließt und sie empfängt, als Wahrheiten erscheinen, und als Wahrheiten anerkannt werden, obwohl sie nichts denn Scheinwahrheiten sind. Das Gute selbst gestaltet sich alsdann in diesen Wahrheiten gemäß den Schatten in ihnen, und wird ein Gutes, das so geartet ist, wie das Wahre ist. Dies ist eines der Geheimnisse, die in diesen Worten verborgen liegen, das Vernunftmäßige habe so eingegeben, daß das himmlisch Gute ihm beigesellt sein würde.

2525. "In Redlichkeit meines Herzens", 1. Mose 20/5, daß dies bedeutet, es sei so gedacht worden aus Unschuld und einfältigem Guten, kann erhellen aus der Bedeutung der Redlichkeit, und sodann des Herzens.

Redlichkeit (Rectitudo) wird in der Grundsprache durch ein Wort ausgedrückt, das auch Rechtschaffenheit der Gesinnung (integritas) und Vollkommenheit, und dann auch Einfalt bedeutet. Das Herz aber bedeutet Liebe und Liebtätigkeit, die, wie bekannt ist, dem Guten angehören. Daher kommt, daß in Redlichkeit des Herzens heißt: in Unschuld und einfältigem Guten.

2526. "Und in Schuldlosigkeit meiner Hände habe ich das getan", 1. Mose 20/5, daß dies bedeutet aus Neigung zum Wahren, und so mit aller Befähigung, erhellt aus der Bedeutung der Schuldlosigkeit und sodann der Hände.

Schuldlosigkeit (immunitas) wird in der Grundsprache ausgedrückt durch ein Wort, das auch Fleckenlosigkeit (munditia) und Reinheit (puritas) bedeutet. Hände werden vom Wahren ausgesagt, und bedeuten Kraft (potentia), somit Befähigung (facultas): Nr. 878.

Daß also (die Worte): in Redlichkeit des Herzens und Schuldlosigkeit der Hände habe ich das getan, bedeuten es sei (so) gedacht worden in Unschuld und einfältigem Guten, und aus Neigung zum Wahren, und so mit aller Befähigung, kommt daher, daß vermöge der Unschuld das Gute gut ist, und aus dem Guten das Wahre wahr ist, und dann, wenn diese in ihrer Ordnung darin sind, alle Befähigung da ist.

Daß dies in jenen Worten eingeschlossen liegt, ist offenbar, denn das redliche oder unverdorbene (rectum seu integrum) oder das vollkommene (aut perfectum) Herz, durch welches das Gute bezeichnet wird, ist nicht da, wenn nicht, wie gesagt, Unschuld im Guten ist: dadurch wird es zum einfältig Guten; und schuldlose oder unbefleckte (immunes seu mundae) oder reine (aut purae) Hände, die vom Wahren ausgesagt werden, sind, wie ebenfalls gesagt worden, nicht da, wenn nicht das Gute in den Wahrheiten ist, d.h., wenn nicht Neigung zum Wahren da ist; wenn aus diesen, so ist es auch aus aller Befähigung oder Kraft, die ebenfalls durch die Hände bezeichnet wird: Nr. 878.

2527. Vers 6: Da sprach zu ihm Gott im Traum: Auch Ich weiß, daß du in Redlichkeit deines Herzens das getan hast, und Ich habe dich auch verhindert, an Mir zu sündigen, darum ließ Ich dir nicht zu, sie zu berühren.

"Da sprach zu ihm Gott im Traum" bedeutet ein weniger dunkles Innewerden;

"auch Ich weiß, daß du in Redlichkeit deines Herzens das getan hast" bedeutet, hier wie früher, es sei in Unschuld und aus einfältigem Guten so gedacht worden, somit sei er nicht in der Schuld;

"und Ich habe dich auch verhindert, an Mir zu sündigen" bedeutet, es sei keine Beschädigung zugefügt worden;

"darum ließ Ich dir nicht zu, sie zu berühren" bedeutet, daß nichts von der Vernunft zu Rate gezogen worden sei.

2528. "Da sprach zu ihm Gott im Traum", 1. Mose 20/6, daß dies ein weniger dunkles Innewerden bedeutet, erhellt aus dem, was Nr. 2514 gesagt und erklärt worden ist.

Daß in diesem Vers gesagt wird Gott, nicht aber Jehovah, nur im letzten Vers, hat seinen Grund darin, daß von geistigen Dingen, d.h. von Lehrbestimmungen des Glaubens gehandelt wird, denn dann wird Gott genannt, wenn aber von himmlischen Dingen, oder von der Liebe und Liebtätigkeit gehandelt wird, dann wird Jehovah genannt, man sehe Nr. 709, 732, 2001.

2529. "Auch Ich weiß, daß du in Redlichkeit deines Herzens das getan hast", 1. Mose 20/6, daß dies bedeutet, es sei in Unschuld und aus einfältig Gutem so gedacht worden, erhellt aus dem, was Nr. 2525, 2526 gesagt worden ist, wo dieselben Worte stehen.

Daß nicht, wie oben, auch gesagt wird in Schuldlosigkeit der Hände, hat den geheimen Grund, daß der Neigung zum Wahren, die durch die Schuldlosigkeit der Hände bezeichnet wird, etwas Menschliches innewohnte, denn das Wahre war in den Herrn auch durch das Menschliche seiner Geburt gelegt worden (insinuatum fuit), das Gute aber allein vom Göttlichen, wie aus der Entstehung des Vernünftigen in Rücksicht des Guten, und in Rücksicht des Wahren erhellen kann: Nr. 2524.

2530. "Und Ich habe dich auch verhindert, an Mir zu sündigen", 1. Mose 20/6, daß dies bedeutet, es sei keine Beschädigung zugefügt worden, sofern nämlich in der Glaubenslehre die Vernunft nicht zu Rate gezogen worden sei, wie dies auch gleich folgt, kann ohne Erklärung erhellen.

HG 2531

2531. "Darum ließ Ich dir nicht zu, sie zu berühren", 1. Mose 20/6, daß dies bedeutet, es sei nichts von der Vernunft zu Rate gezogen worden, erhellt aus der Bedeutung von zulassen zu berühren, sofern es ist zu Rate ziehen, wie auch sich zu ihr nahen: oben Vers 4, Nr. 2519; und aus der Bedeutung der Sarah als Schwester, welche hier die "sie" ist, sofern sie ist das Vernunftmäßige, wovon Nr. 1495, 2508.

Damit man weiter wisse, wie es sich mit der Lehre des Glaubens verhält, daß sie nämlich geistig sei aus himmlischem Ursprung, so ist zu wissen, daß sie das göttlich Wahre aus dem göttlich Guten ist, somit ganz göttlich. Was göttlich ist, ist unbegreiflich, weil es über allen Verstand, auch den engelischen, hinausgeht. Doch aber kann dieses Göttliche, das an sich unbegreiflich ist, durch das Göttlich-Menschliche des Herrn, in das Vernunftgebiet (rationale) des Menschen einfließen, und wenn es in sein Vernunftgebiet einfließt, so wird es da gemäß den daselbst befindlichen Wahrheiten aufgenommen, somit in verschiedener Weise und anders bei dem einen als bei dem anderen. Je mehr also die beim Menschen befindlichen Wahrheiten echt sind, desto vollkommener wird auch das Göttliche, das einfließt, aufgenommen, und in gleichem Maße wird auch das Verständige des Menschen erleuchtet.

Im Worte des Herrn sind die Wahrheiten selbst; allein in dessen buchstäblichem Sinn sind Wahrheiten, die der Fassungskraft derjenigen angepaßt sind, die im äußeren Gottesdienst sind; in seinem inneren Sinn hingegen sind Wahrheiten, die denen angepaßt sind, die innerliche Menschen sind; die nämlich in Ansehung der Lehre und zugleich des Lebens engelartig sind. Ihre Vernunft wird von daher in dem Maß erleuchtet, daß die Erleuchtung mit dem Glanz der Sterne und der Sonne verglichen wird: Dan.12/3; Matth.13/43. Hieraus wird offenbar, wieviel daran gelegen ist, daß man die inwendigeren Wahrheiten kennt und annimmt.

Diese Wahrheiten können zwar gewußt, aber durchaus nicht aufgenommen werden, außer von denen, die in der Liebe oder im Glauben an den Herrn sind. Denn der Herr ist, wie Er das göttlich Gute ist, so auch das göttlich Wahre, mithin ist Er die Lehre selbst, denn alles, was in der Lehre des wahren Glaubens ist, bezieht sich auf den Herrn, und auch auf das himmlische Reich und die Kirche, und was zum himmlischen Reich und zur Kirche gehört, allein diese alle gehören Ihm an, und sind Mittelzwecke, durch die bezielt wird der letzte (Zweck), d.h. der Herr.

Daß der Herr die Lehre selbst sei in Rücksicht des Guten und Wahren, somit Derjenige, auf Den allein hingewiesen wird in der Lehre, lehrt Er selbst bei Joh.14/6,7: "Jesus sagte: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben": wo der Weg ist die Lehre, die Wahrheit alles was zur Lehre gehört, das Leben das Gute selbst, welches das Leben des Wahren ist; und daß die Liebe oder Glaube an Ihn, aufnehme, bei Joh.1/11-13: "Die Seinigen (properii) nahmen Ihn nicht auf; so viele aber (Ihn) aufnahmen, denen gab Er Macht, Gottes Kinder zu sein, den an Seinen Namen Glaubenden; die nicht aus Geblüt, noch aus dem willen des Fleisches, noch aus dem Willen eines Mannes, sondern aus Gott geboren sind": aus Gott geboren sind diejenigen, die in der Liebe und aus ihr im Glauben sind.

2532. Vers 7: Und nun gib das Weib des Mannes zurück, denn er ist ein Prophet, und wird für dich beten, und du wirst leben; und wenn du sie nicht zurückgibst, so wisse, daß du des Todes sterben wirst, du und jeder, der dein ist.

"Und nun gib das Weib des Mannes zurück" bedeutet, er solle das geistige Wahre der Lehre unabhängig vom Vernunftmäßigen machen;

"denn er ist ein Prophet" bedeutet, es soll in dieser Weise gelehrt werden;

"und er wird für dich beten" bedeutet, so werde es geoffenbart werden;

"und du wirst leben" bedeutet, daß so die Lehre Leben (bekommen werde);

"und wenn du sie nicht zurückgibst" bedeutet, hier wie früher, wenn er nicht das geistige Wahre der Lehre unabhängig mache vom Vernunftmäßigen;

"so wisse, daß du des Todes sterben wirst" bedeutet, daß (dann) keine Lehre des Wahren und Guten sein werde;

"du und jeder, der dein ist" bedeutet, samt allem, was zu ihr gehört.

2533. "Und nun gib das Weib des Mannes zurück", 1. Mose 20/7, daß dies bedeutet, er solle das geistige Wahre der Lehre unabhängig vom Vernunftmäßigen machen, erhellt aus der Bedeutung des Weibes, sofern sie ist das geistige Wahre, wovon Nr. 2509, 2510; und aus der Bedeutung des Mannes, sofern er ist die Lehre selbst; denn Abraham, durch den der Herr in jenem Zustand vorgebildet wird, bedeutet, wenn er genannt wird: Mann, das himmlische Wahre, das dasselbe ist mit der Lehre aus himmlischem Ursprung; denn der Mann ist im inneren Sinn das Verständige, man sehe Nr. 158, 265, 749, 915, 1007, 2517.

Hieraus erhellt, daß das Weib des Mannes zurückgeben, soviel ist als das geistige Wahre der Lehre unabhängig machen: daß es bedeutet vom Vernunftmäßigen, ergibt sich daraus; daß Abimelech, der (sie) zurückgeben sollte, die Lehre, sofern sie ihr Absehen auf die Vernunftwahrheiten (rationalia) hat, oder was dasselbe ist, die Vernunftwahrheiten der Lehre bedeutet: Nr. 2510.

Oben ist gesagt worden, daß die Lehre des Glaubens, obwohl sie an sich göttlich ist, und so über alle menschliche, auch engelische Fassungskraft hinausgeht, dennoch im Worte stets der Fassungskraft des Menschen gemäß in vernunftmäßiger Weise ausgesprochen (dictata) worden ist. Es verhält sich damit gerade wie mit einem Vater, der die noch in der Kindheit stehenden Knaben und Mädchen lehrt; indem er lehrt, legt er alles und jedes nach ihrer Auffassungsweise aus, obwohl er aus inwendigerem oder höherem (Standpunkt) denkt, sonst wäre es etwas lehren, was nicht gelernt wird, oder gleichsam Samen auf einen Felsen hinwerfen; auch wie mit den Engeln, die im anderen Leben die einfältigen Herzen unterrichten, obwohl die Engel in himmlischer und geistiger Weisheit sind, so erheben sie sich doch nicht über die Fassungskraft derer, die sie lehren, sondern reden einfältig mit ihnen, wobei sie aber stufenweise aufsteigen, so wie dieselben unterrichtet werden. Denn wenn sie aus engelischer Weisheit reden würden, so würden die Einfältigen gar nichts fassen, somit auch nicht zum Wahren und Guten des Glaubens hingeführt werden. Ebenso wäre es, wenn der Herr nicht nach der Fassungskraft des Menschen auf vernunftmäßige Weise im Worte gelehrt hätte. Dennoch aber ist das Wort bis zum engelischen Verstand in seinem inneren Sinn erhoben, und doch ist es in dieser höchsten Erhebung, in der es vor den Engeln ist, noch unendlich unterhalb des Göttlichen. Daraus erhellt, wie das Wort in seinem Ursprung, und so an sich beschaffen ist, und daß es somit allenthalben mehr in sich schließt, als der ganze Himmel nur einem kleinen Teile nach davon zu begreifen fähig ist, wenn es auch noch so unbedeutend und schmucklos (tam leve et tam rude) im Buchstaben erscheint.

Daß der Herr das Wort ist, weil von Ihm das Wort, und Er im Wort ist, erhellt Joh.1/1,4,14: "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort; in Ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen: das Wort ward Fleisch, und wohnte in uns, und wir sahen seine Herrlichkeit; eine Herrlichkeit wie des Eingebornen vom Vater, voll Gnade und Wahrheit": man sehe auch Joh.Offenb.19/11,13,16.

Und weil der Herr das Wort ist, so ist Er auch die Lehre, denn eine andere Lehre, welche die göttliche selbst ist, gibt es nicht.

2534. "Denn er ist ein Prophet", 1. Mose 20/7, daß dies bedeutet, es solle so gelehrt werden, erhellt aus der Bedeutung des Propheten.

"Prophet" wird im Worte vielmals gelesen, und im Sinne des Buchstabens bedeutet er diejenigen, denen eine Offenbarung (zuteil geworden), sodann abstrakt genommen die Offenbarung selbst, allein im inneren Sinne bedeutet er einen Lehrenden, sodann abstrakt genommen die Lehre selbst. Und weil der Herr die Lehre selbst ist, oder das Wort, das lehrt, so wird Er Prophet genannt, wie auch bei 5. Mose 18/15,18: "Einen Propheten aus deiner Mitte, aus (deinen) Brüdern, wie mich, wird erwecken Jehovah dein Gott, diesem sollt ihr gehorchen": wie mich wird gesagt, weil der Herr durch Mose, ebenso wie durch Abraham, Jischak, Jakob, David und mehrere vorgebildet worden ist; und weil sie Ihn erwarteten, darum heißt es bei Joh.6/14: "Als die Leute sahen, welches Zeichen Jesus getan hatte, sprachen sie: Dieser ist wahrhaftig der Prophet, der in die Welt kommen soll".

Weil der Herr im höchsten Sinn der Prophet ist, und das Zeugnis Jesu der Geist der Weissagung ist: Joh.Offenb.19/10, so hat darin seinen Grund, daß der Prophet im inneren Sinn des Wortes den Lehrenden, sodann abstrakt genommen die Lehre bezeichnet was aus folgenden Stellen deutlich erhellen kann:

Luk.1/76: "Du Knabe wirst ein Prophet des Höchsten genannt werden";

so Sacharias von Johannes dem Täufer, seinem Sohn, der selbst sagt, er sei kein Prophet gewesen, sondern ein durch Lehre und Verkündigung von der Ankunft des Herrn den Weg Bereitender, Joh.1/21-23: "Sie fragten ihn: Was bist du? Bist du Elias? er aber sprach: Ich bin es nicht; bist du ein Prophet? er antwortete: Nein. Sie sagten daher zu ihm: Wer bist du? Er sprach: Ich bin die Stimme eines Rufenden in der Wüste, machet eben den Weg des Herrn".

Matth.7/22: "Viele werden an jenem Tage sagen: Herr, Herr, haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt?": wo klar ist, daß weissagen (prophetare) soviel ist als lehren.

Joh.Offenb.10/11: "Du mußt abermals weissagen, über Völker, und Völkerschaften, und Zungen, und viele Könige": weissagen für lehren; was Völker, Völkerschaften, Zungen, Könige sind, ist hin und wieder gesagt und gezeigt worden.

Joh.11/2,3: "Die Heiden werden die heilige Stadt zertreten zweiundvierzig Monate lang, Ich werde aber Meinen zwei Zeugen geben, daß sie weissagen tausendzweihundertsechzig Tage, angetan mit Säcken": wo auch weissagen für lehren (steht).

2. Mose 7/1: "Jehovah sprach zu Mose: Siehe, Ich habe dich zum Gott gesetzt für Pharao, und Aharon, dein Bruder soll dein Prophet sein": wo der Prophet für den Lehrenden oder für denjenigen steht, der spricht, was Moses sagen will.

Joel 3/1: "Ausgießen will Ich Meinen Geist auf alles Fleisch, und weissagen werden eure Söhne und eure Töchter": sie werden weissagen für: sie werden lehren.

Jes.29/10,11: "Ausgegossen hat Jehovah über euch den Geist der Schläfrigkeit, und hat verschlossen eure Augen, die Propheten und eure Häupter, die Seher hat Er verhüllt, und es ward euch das Gesicht aller, wie die Worte des versiegelten Buches, das man einem, der sich auf die Schriftzeichen versteht, gibt und spricht: Lies es doch, und er wird sagen: Ich kann nicht, weil es versiegelt ist": wo unter den Propheten diejenigen verstanden werden, die das Wahre lehren, und (unter) den Sehern, die das Wahre sehen, und von denen man sagt, sie werden verhüllt, wenn sie nichts Wahres wissen, und nichts Wahres sehen.

Weil in den alten Zeiten Propheten diejenigen hießen, die lehrten, darum wurden sie auch Seher genannt, weil sehen bedeutete verstehen: Nr. 2150, 2325. Daß sie Seher genannt wurden, sehe man 1.Sam.9/9; 2.Sam.24/11; dann auch Männer Gottes wegen der Bedeutung des Mannes: Nr. 158, 265, 749, 915, 1007, 2517: daß sie Männer Gottes hießen, sehe man 2.Kön.1/9-16; 4/7,9,16,21,22,25,27,40,42; 5/8,14,20; 13/19; 23/16,17.

Daß durch die Propheten im inneren Sinn die Lehrenden bezeichnet werden, erhellt bei Jeremias im ganzen 23. Kapitel, und bei Hesekiel im ganzen 13. Kapitel, wo von den Propheten besonders gehandelt wird, sodann auch in vielen Stellen anderwärts, wo sie genannt werden.

Daher werden auch durch die Lügenpropheten (Pseudoprophetas) diejenigen bezeichnet, die Falsches lehren, wie bei Matth.24/11,24: "In der Vollendung des Zeitlaufes werden viele Lügenpropheten aufstehen, und werden viele verführen, es werden falsche Christus und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen geben, und in den Irrtum hineinführen, wenn es möglich wäre, auch die Auserwählten": wo durch die Lügenpropheten und die falschen Propheten keine anderen bezeichnet werden; ebenso durch die Lügenpropheten in der Joh.Offenb.16/13; 19/20; 20/10.

Wie sehr der innere Sinn des Wortes verdunkelt wird durch die Vorstellungen, die man aus den Vorbildungen der jüdischen Kirche gefaßt hat, kann auch daraus erhellen, daß so oft der Prophet im Wort erwähnt wird, sogleich die Vorstellung von den Propheten sich einstellt, wie sie in jener Zeit waren, welche Vorstellung sehr im Wege steht, daß man wahrnehme, was durch sie bezeichnet wird. Allein je weiser einer ist, desto leichter wird die aus jenen Vorbildungen gefaßte Vorstellung entfernt; wie z.B. wo der Tempel erwähnt wird, da verstehen die, welche weiser denken, nicht den Tempel zu Jerusalem, sondern den Tempel des Herrn; wo der Berg Zions oder Zion (genannt wird), nicht den, der zu Jerusalem war, sondern das Reich des Herrn, und wo Jerusalem (genannt wird), nicht dasjenige, das im Stamme Benjamins und Jehudahs war, sondern das heilige und himmlische Jerusalem.

2535. "Und wird für dich beten", 1. Mose 20/7, daß dies bedeutet, es werde so geoffenbart werden, erhellt aus der Bedeutung von Beten.

Das "Gebet" an sich betrachtet ist ein Reden mit Gott, und alsdann eine innere Anschauung der Dinge, welche die Gegenstände des Gebetes sind, und dieser entspricht etwas Ähnliches von Einfluß in das Wahrnehmen oder das Denken seines Gemütes, so daß es eine gewisse Öffnung der inneren Regionen des Menschen gegen Gott hin ist. Doch dies mit Unterschied je nach dem Zustand des Menschen, und nach dem Wesen der Sache, die Gegenstand des Gebetes ist. Wenn es aus Liebe und Glauben (hervorgeht), und es nur himmlische und geistige Dinge sind, um die und für die gebetet wird, alsdann geschieht im Gebet eine Art von Offenbarung, die sich in des Betenden Gefühl (affectio) als Hoffnung, Trost, oder eine inwendige Freude kundgibt.

Daher kommt, daß Beten im inneren Sinn bedeutet geoffenbart werden; hier um so mehr, weil es in Beziehung auf den Propheten gesagt wird, und unter dem Propheten der Herr verstanden wird, dessen Gebet nichts anders war als ein inneres Reden mit dem Göttlichen, und zugleich dann eine Offenbarung.

Daß es eine Offenbarung war, ist ersichtlich bei Luk.3/21: "Es geschah, als Jesus getauft wurde, und betete, daß der Himmel geöffnet ward".

Luk.9/28,29: "Es geschah, als Jesus, zu Sich nehmend Petrus, Jakobus und Johannes, auf den Berg stieg um zu beten; und als Er nun betete, wurde das Aussehen Seines Angesichtes ein anderes, und Sein Gewand weiß strahlend".

Joh.12/27,28: "Als Er betete, und sprach: Vater, verherrliche Deinen Namen, da ging eine Stimme aus vom Himmel; Ich habe ihn verherrlicht, und werde ihn ferner verherrlichen": wo klar ist, daß das Gebet des Herrn ein Reden mit dem Göttlichen, und alsdann eine Offenbarung war.

2536. "Und du wirst leben", 1. Mose 20/7, daß dies bedeutet, so bekommt die Lehre Leben, kann ohne Erklärung erhellen.

2537. "Und wenn du sie nicht zurückgibst", 1. Mose 20/7, daß (dies bedeutet), wenn er nicht das geistig Wahre (der Lehre) unabhängig mache vom Vernunftmäßigen, erhellt aus dem, was gleich oben Nr. 2533 gesagt worden ist, wo ebendieselben Worte stehen.

2538. "So wisse, daß du des Todes sterben wirst", 1. Mose 20/7, daß dies bedeutet, es werde dann keine Lehre des Wahren und Guten sein, kann ebenfalls erhellen aus dem, was oben Nr. 2516 gesagt worden ist, wo auch ähnliche Worte stehen. Ebenso, daß "jeder, der dein ist" bedeutet samt allem, was zu ihr, nämlich der Lehre gehört.

Daß "jeder", im inneren Sinn bedeutet alles oder alle Dinge, kommt daher, daß die Personen im Worte Sachen bedeuten, somit jeder, der dem Abimelech angehört, alles oder alle Dinge der Lehre.

Aus diesem wird nun klar, welches der innere Sinn der Worte in diesem Vers ist, daß er nämlich das geistig Wahre der Lehre vom Vernunftmäßigen unabhängig machen solle, und daß (es) so werde gelehrt und Ihm werde geoffenbart werden, und so Leben in die Lehre kommen werde. Würde Er aber das geistig Wahre der Lehre nicht unabhängig machen vom Vernunftmäßigen, so würde die Lehre des Wahren und Guten in ihrem ganzen und einzelnen zu nichts werden.

Mit der Lehre hat es die Bewandtnis: so viel Menschliches, d.h. Sinnliches, Wissenschaftliches und Vernunftmäßiges da ist, auf welches hin man glaubt, daß es so sei, insoweit ist die Lehre nichts. Inwieweit aber das Sinnliche, Wissenschaftliche und Vernunftmäßige entfernt, d.h. ohne dasselbe geglaubt wird, insoweit lebt die Lehre, denn insoweit fließt Göttliches ein. Es ist des Menschen Eigenes, das den Einfluß und die Aufnahme hindert. Allein ein anderes ist, aufgrund (ex) des Vernunftmäßigen, Wissenschaftlichen und Sinnlichen glauben, oder dasselbe zu Rate ziehen, um glauben zu können, und ein anderes ist, das, was man glaubt befestigen und bestärken (confirmare et corroborare) durch Vernunftmäßiges, Wissenschaftliches und Sinnliches. Welcher Unterschied ist, wird im Folgenden klar werden, denn davon wird im inneren Sinn in diesem Kapitel auch gehandelt.

2539. Vers 8: Und Abimelech stand des Morgens früh auf, und rief alle seine Knechte, und redete alle diese Worte vor ihren Ohren, und die Männer fürchteten sich sehr.

"Und Abimelech stand des Morgens früh auf, bedeutet eine klares Innewerden, und das Licht der Bestätigung aus dem himmlisch Guten;

"und rief alle seine Knechte" bedeutet das Vernunftmäßige und Wissenschaftliche;

"und redete alle diese Worte vor ihren Ohren" bedeutet eine Ermahnung an die von daher genommenen Bestätigungsgründe bis dahin, daß sie gehorchten;

"und die Männer fürchteten sich sehr" bedeutet, bis dahin, daß sie einen Widerwillen dagegen hatten.

2540. "Und Abimelech stand des Morgens früh auf", 1. Mose 20/8, daß dies ein klares Innewerden und das Licht der Bestätigung aus dem himmlisch Guten bedeutet, erhellt aus der Bedeutung des früh Aufstehens; sodann der des Abimelech, so wie auch der des Morgens.

Was die Frühe bedeutet, ist gezeigt worden Nr. 2333, 2405. Daß sie hier ein klares Innewerden (bedeutet), ergibt sich hieraus, sodann auch aus dem Zusammenhang, wonach das Innewerden zuerst ein dunkles war: Nr. 2513, 2514 und nachher ein weniger dunkles: Nr. 2528. Was Abimelech ist, daß er die Glaubenslehre bedeutet, die ihr Absehen auf das Vernunftmäßige hat, sehe man Nr. 2509, 2510. Und was der Morgen (bedeutet), ergibt sich aus der Bedeutung der Frühe.

Weil hier gesagt wird, er stand frühmorgens auf, bedeutet nicht nur ein klares Innewerden, sondern auch das Licht der Bestätigung aus dem himmlisch Guten, denn das himmlisch Gute ist es, aus dem das bestätigende Licht des Wahren kommt. Hieraus nun kann erhellen, daß jenes die Bedeutung ist.

Daß (hier) so viel im inneren Sinn die Rede ist vom Innewerden (Perceptio), das der Herr hatte, als Er im Menschlichen war, und vom Denken über das Vernunftmäßige in der Glaubenslehre, hat den auch schon oben angegebenen Grund; sodann den, daß es die Weise des Engelischen ist, sich das Leben des Herrn in der Welt in seinen mannigfaltigen Beziehungen deutlich zu denken, und wie Er das menschlich Vernunftmäßige auszog, und dasselbe aus eigener Kraft göttlich machte. Und zugleich über die Lehre der Liebtätigkeit und des Glaubens, wie sie beschaffen ist, wenn sich das Vernunftmäßige einmischt, außer mehrerem, das zum Inwendigeren der Kirche und des Menschen gehört, und davon abhängt.

Dergleichen erscheint einem Menschen, dem die weltlichen und leiblichen Dinge im Sinn und am Herzen liegen, als bedeutungslos und vielleicht als etwas, das ihm zu nichts nütze ist, allein eben diese Dinge sind für die Engel, denen die himmlischen und geistigen Dinge im Sinn und am Herzen liegen, von hohem Wert. Ihre Ideen und Wahrnehmungen über diese Dinge sind unaussprechlich. Daraus wird klar, daß die meisten Dinge, die dem Menschen unwichtig sind, weil sie seine Fassungskraft übersteigen, den Engeln höchst schätzbar sind, weil sie in das Licht ihrer Weisheit eingehen; und umgekehrt, daß Dinge, die dem Menschen höchst schätzbar, weil weltlich sind, und so in sein Fassungsvermögen eingehen, den Engeln unwichtig sind, weil sie über das Licht ihrer Weisheit hinausgehen; mit dem inneren Sinn des Wortes verhält es sich in dieser Beziehung in vielen Stellen ebenso.

2541. "Und rief (alle) seine Knechte", 1. Mose 20/8, daß dies das Vernünftige und Wissenschaftliche bedeutet, erhellt aus der Bedeutung der Knechte im Wort, wovon im Folgenden beim 14. Vers: Nr. 2567.

Es ist in einem Menschen, der im Reich des Herrn, oder der ein Reich des Herrn ist, Himmlisches, Geistiges, Vernunftmäßiges, Wissenschaftliches und Sinnliches, und diese sind einander untergeordnet. Das Himmlische und das Geistige nimmt die erste Stelle ein, und gehört dem Herrn an, diesen (beiden) ist untergeordnet und dient das Vernunftmäßige, diesem ist wieder untergeordnet und dient das Wissenschaftliche, diesem oder dem Wissenschaftlichen endlich das Sinnliche. Die, welche dienstbar sind oder dienen, sind beziehungsweise Knechte, und werden im Worte Knechte genannt.

Daß eine solche Unterordnung stattfindet, weiß ein Mensch, der bloß aus Sinnlichem und Wissenschaftlichem denkt, nicht, und wer etwas davon weiß, hat doch nur eine sehr dunkle Vorstellung, weil er noch im Leiblichen ist; die Engel aber eine sehr klar unterschiedene, denn tausend ja Millionen klar unterschiedener Vorstellungen bei den Engeln stellen lediglich nur eine dunkle bei den Menschen dar, wie zum Beispiel dabei, daß Abimelech seine Knechte rief, und alle die Worte vor ihren Ohren redete, und daß die Männer sich sehr fürchteten, denken sich die Engel größere Geheimnisse, als ein Mensch je faßt, ja, als er glauben kann: wie nämlich der Herr das Vernunftmäßige und Wissenschaftliche zum Gehorsam brachte, und zwar so, daß (Er) nicht das Vernunftmäßige und Wissenschaftliche selbst, sondern die gegen das Himmlische und Geistige der Lehre sich erhebenden Neigungen (unterjochte), denn wenn diese unterjocht sind, so ist das Vernunftmäßige und Wissenschaftliche zum Gehorsam, und zugleich alsdann in Ordnung gebracht. Dergleichen gehört bei den Engeln zu den allgemeinsten Dingen, die vielleicht dem Menschen zu seinen dunkelsten oder unverständlichsten gehören.

2542. "Und redete alle diese Worte vor ihren Ohren", 1. Mose 20/8, daß dies bedeutet eine Ermahnung an die von daher genommenen Bestätigungsgründe, bis dahin, daß sie gehorchten, kann erhellen aus dem Sachzusammenhang im inneren Sinn; sodann aus der Bedeutung der Ohren.

Aus dem Sachzusammenhang: Es gibt viele Bestätigungsgründe, die zu allem, was die Vernunft anerkennt, hinzutreten, denn bei dieser findet nur auf Bestätigungsgründe hin (ex confirmantibus) eine Anerkennung statt. Daher kommt, daß, wenn die Vernunft (rationalia) zum Gehorsam gebracht wird, eine Ermahnung statthat, auf die Bestätigungsgründe (zu achten), denn diese fordern immer dringend und erheben sich gleichsam.

Aus der Bedeutung der Ohren: Die Ohren bedeuten im inneren Sinn des Wortes den Gehorsam, auch wegen der Entsprechung, die zwischen dem Hören und dem Gehorchen stattfindet, welche Entsprechung auch selbst in dem Wort "Hören" (Audire), und noch mehr im Gehör geben (Auscultare) liegt, und der Ursprung zu dieser Entsprechung ist aus dem anderen Leben, wo die, welche gehorsam und folgsam sind, zum Gebiet des Ohres gehören, ja dem Gehör selbst entsprechen, was ein noch unbekanntes Geheimnis ist; dies wird jedoch noch besser einleuchten, wo von der Entsprechung, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, im Folgenden gehandelt werden wird. Daß die Ohren diese Bedeutung haben, kann aus vielen Stellen im Wort erhellen; für jetzt möge nur angeführt werden was bei

Jes.6/10 steht: "Verstocke das Herz dieses Volkes, und seine Ohren mache schwer, und seine Augen verklebe, daß es nicht etwas sehe mit seine Augen, und mit seine Ohren höre, und sein Herz verstehe": mit den Augen sehen heißt hier verstehen, und mit den Ohren hören heißt, mit dem Gefühl vernehmen (percipere affectione), folglich gehorchen;

und wo der Herr sagt: "Wer Ohren hat zu hören, der höre", Matth.11/15; 13/9,43; Luk.8/8; 14/35; wird hier nichts anderes bezeichnet.

2543. "Und die Männer fürchteten sich sehr", 1. Mose 20/8, daß dies bedeutet, bis dahin, daß sie einen Widerwillen dagegen hatten, erhellt aus der Bedeutung von sich fürchten hier, und aus der Bedeutung der Männer.

Fürchten oder Furcht schließt, wie jede Gemütsbewegung, mehreres in sich, obwohl es als einfach erscheint, nämlich den Verlust des Lebens, des guten Namens, der Ehre, des Einkommens in weltlichen Dingen, hingegen den Verlust des Guten und Wahren und daher des Lebens in himmlischen Dingen; und weil diese, so schließt es auch in sich ein Grauen vor dem, was sie zu zerstören sucht, und zwar je mehr der Mensch in der Neigung zum Guten und Wahren ist. Der Neigung (affectio) selbst ist entgegen der Widerwille (aversatio), daher hier durch sich fürchten bezeichnet wird einen Widerwillen dagegen haben. Wie großen Widerwillen der Herr hatte, erhellt aus dem Eifer in dem das gesagt worden ist, was im nun folgenden Verse vorkommt, dieser Eifer war für die Lehre, daß sie von allem Vernunftmäßigen und Wissenschaftlichen rein gehalten sein sollte.

Daß die Männer das Vernunftmäßige und Wissenschaftliche, oder Verstandesmäßige, welcherlei es auch sei, bedeuten, ist Nr. 158, 265, 749, 915, 1007 gezeigt worden.

2544. Vers 9: Und Abimelech rief Abraham, und sprach zu ihm: Was hast du uns getan, und was habe ich an dir gesündigt, daß du über mich und über mein Reich eine so große Sünde gebracht hast; Taten, die nicht getan werden sollen, hast du an mir getan.

"Und Abimelech rief Abraham, und sprach zu ihm" bedeutet das Denken des Herrn aus der Lehre des Glaubens;

"was hast du uns getan, und was habe ich an dir gesündigt" bedeutet die Widerlegung seiner selbst, daß er so gedacht habe;

"daß du über mich und über mein Reich eine große Sünde gebracht hast" bedeutet, daß so die Glaubenslehre und alle Lehrbestimmungen gefährdet wären;

"Taten, die nicht getan werden sollen, hast du an mir getan" bedeutet das Schaudern.

2545. "Und Abimelech rief Abraham, und sprach zu ihm", 1. Mose 20/9, daß dies das Denken des Herrn aus der Lehre des Glaubens bedeutet, kann erhellen aus der Vorbildung Abimelechs, sodann Abrahams, und aus der Bedeutung von Sprechen, wovon mehrmals früher.

Was das Denken aus der Glaubenslehre ist, kann nicht in faßlicher Weise erklärt werden, denn das Innewerden dieser Sache kann nur in engelische Vorstellungen fallen, denen dies in so großem Licht mit himmlischen Vorbildungen dargestellt wird, daß kaum etwas davon beschrieben werden kann; wie dies erhellen könnte, wenn gesagt würde, daß es ein Denken war aus dem intellektuellen (verstandesmäßigen intellectualia) des Wahren, das über dem Vernunftmäßigen (rationale) war, auf das er von jenem aus hinsah (quod inde spectavit); daß aber das Innewerden, aus dem er dachte, aus dem göttlich Wahren war.

2546. "Was hast du uns getan, und was habe ich an dir gesündigt", 1. Mose 20/9, daß dies bedeutet die Widerlegung seiner selbst, daß er so gedacht habe, kann aus der Gemütsbewegung und dem Eifer in diesen Worten erhellen, wovon Nr. 2543, deshalb nämlich, weil das Vernunftmäßige und das Wissenschaftliche sich erheben und eindringen, und so etwas gemein haben mit der Glaubenslehre, die göttlich ist.

2547. "Daß du über mich und über mein Reich eine so große Sünde gebracht hast", 1. Mose 20/9, daß dies bedeutet, daß so die Lehre des Glaubens und alle Lehrbestimmungen gefährdet wären, erhellt aus der Bedeutung Abimelechs, der hier "mich", sofern er ist die Lehre des Glaubens, und aus der Bedeutung des Reichs, sofern es ist das Wahre der Lehre oder die Lehrbestimmung (doctrinale).

Daß das Reich im inneren Sinn die Wahrheiten der Lehre und im entgegengesetzten Sinn Falsches der Lehre bedeutet, erhellt aus dem Wort, wie bei Jerem.51/19,20: "Der Bildner aller Dinge ist Er, und das Zepter Seines Erbes, Jehovah Zebaoth Sein Name, Hammer (bist) du Mir, Waffen des Kriegs, und zerstreuen will Ich in dir Völkerschaften, und verderben in dir Königreiche": wo vom Herrn (die Rede ist), und klar ist, daß Er nicht Völkerschaften zerstreuen, noch Königreiche verderben sollte, sondern diejenigen Dinge, die durch die Völkerschaften und Königreiche bezeichnet werden, nämlich das Böse und Falsche, das in der Lehre ist.

Hes.37/21,22: "Siehe, Ich will die Söhne Israels herausnehmen aus den Völkerschaften, unter die sie gegangen sind, und will sie sammeln ringsher, und will sie bringen in ihr Land, will sie machen zu einer Völkerschaft im Lande, auf den Bergen Israels, und einen König sollen sie alle haben zum König, und sie sollen nicht mehr sein zwei Völkerschaften, und nicht mehr geteilt werden in zwei Königreiche": Israel für die geistige Kirche, Völkerschaft für das Gute dieser Kirche oder Lehre. Daß die Völkerschaften das Gute sind, sehe man Nr. 1259, 1260, 1416, 1849; das Königreich für die Wahrheiten derselben (Kirche); daß durch die Völkerschaften und Königreiche hier etwas anderes als Völkerschaften und Königreiche bezeichnet wird, ist klar, denn es wird gesagt von den Söhnen Israels oder den Israeliten, daß sie gesammelt und gebracht werden sollen über das Land, während sie doch unter die Heiden zerstreut und in die Heiden übergegangen waren.

Jes.19/2: "Ich will Ägypten mit Ägypten mischen, und streiten werden sie ein Mann gegen seinen Bruder, und ein Mann gegen seinen Genossen, Stadt gegen Stadt, und Königreich gegen Königreich": wo Ägypten für die Vernünfteleien aus dem Wissenschaftlichen über die Wahrheiten des Glaubens steht: Nr. 1164, 1165, 1186; die Stadt für den Lehrbegriff, hier den ketzerischen: Nr. 402, 2268, 2450; das Königreich für das Falsche des Lehrbegriffs, daher Stadt gegen Stadt, und Königreich gegen Königreich, dafür daß Ketzereien und Falsches miteinander streiten werden.

Ebenso bei dem, was der Herr von der Vollendung des Zeitlaufs sagte, bei Matth.24/7: "Es wird sich erheben Volk wider Volk, und Reich wider Reich": soviel als Böses gegen Böses, und Falsches gegen Falsches.

Was Daniel weissagte von den vier Reichen, Dan.2/37-46; 7/17-28 und von den Reichen Medien und Persien: 8/20-27, von den Reichen des Königs von Mittag und des Königs von Mitternacht: Kapitel 11; und was Johannes in der Offenbarung auch von Königen und Königreichen sagt, bedeutet nichts anderes, und unter den Königreichen werden dort nur die Zustände der Kirche in Ansehung der Wahrheiten und Falschheiten verstanden.

Die Zustände der Monarchien und Reiche der Erde im Sinne des Buchstabens sind Zustände der Kirche und des Reiches des Herrn im inneren Sinn und in diesem Sinn sind nichts als geistige und himmlische Dinge, denn das Wort des Herrn ist an sich betrachtet nur Geistiges und Himmlisches, damit es aber gelesen und von jedem Menschen gefaßt werde, werden die Dinge des Himmels durch solche, die auf Erden sind, gegeben.

2548. "Taten, die nicht getan werden sollen, hast du an mir getan", 1. Mose 20/9, daß dies ein Schaudern bedeutet, erhellt aus dem Affekt in diesen Worten, sodann aus dem Sachzusammenhang, daß er nämlich einen Widerwillen hatte: Nr. 2543; sodann daß er aus Eifer gerügt: Nr. 2546; hier nun, daß ihn geschaudert habe.

2549. Vers 10,11: Und Abimelech sprach (weiter) zu Abraham: Was hast du gesehen, daß du dieses (Wort) getan hast? Da sprach Abraham: Weil ich sagte, es ist ja doch keine Furcht Gottes an diesem Ort, und sie werden mich töten um meines Weibes willen.

"Und Abimelech sprach zu Abraham" bedeutet ein weiteres Denken aus der Glaubenslehre;

"was hast du gesehen, daß du dieses (Wort) getan hast" bedeutet den Einblick in die Ursache;

"Da sprach Abraham" bedeutet ein Innewerden, das die Antwort (war);

"weil ich sagte, es ist ja doch keine Furcht Gottes an diesem Ort" bedeutet ein Denken aus demselben, daß sie in dem Zustand, in dem sie sind, keine Rücksicht auf das geistig Wahre haben würden;

"und sie werden mich töten um meines Weibes willen" bedeutet, daß so auch die himmlischen Dinge verlorengingen, wenn sie denken würden, daß allein das geistig Wahre hätte verbunden werden können mit dem himmlisch Guten.

2550. "Und Abimelech sprach zu Abraham", 1. Mose 20/10, daß dies ein weiteres Denken aus der Glaubenslehre bedeutet, erhellt aus dem, was oben Nr. 2545 (gesagt worden), wo beinahe dieselben Worte stehen. Weil es hier abermals gesagt worden ist, bedeutet es ein weiteres Denken, und zwar über die Ursache. Was das Denken aus der Glaubenslehre sei, sehe man ebenfalls dort.

2551. "Was hast du gesehen, daß du dieses (Wort) getan hast", 1. Mose 20/10, daß dies den Einblick in die Ursache bedeutet, erhellt ohne Erklärung, sodann aus dem, was folgt, wo die Ursache angegeben wird. Daß so der Ordnung nach im inneren Sinn dargestellt wird, wie der Herr empfunden und gedacht hat über die Glaubenslehre, und über das Vernunftmäßige, ob es zu Rate gezogen werden solle, hat seinen Grund darin, daß es engelisch ist, über diese Dinge in solcher Ordnung zu denken.

Der innere Sinn des Wortes ist hauptsächlich für die Engel, somit ihren Wahrnehmungen und Gedanken angepaßt; sie sind in ihrer Lust, ja in ihren Seligkeiten und Wonnen, wenn sie über den Herrn, über sein Göttliches und sein Menschliches, und darüber wie dieses göttlich wurde, denken, denn sie werden von einer himmlischen und geistigen Sphäre umflossen, die voll ist des Herrn, so daß man sagen kann, sie seien im Herrn, daher es für sie nichts Seligeres und Wonniglicheres gibt, als gemäß dem, was der Sphäre und dem Gefühl aus ihr angehört, zu denken. Zugleich werden sie alsdann auch unterrichtet und vervollkommnet, darin hauptsächlich, in welcher Weise der Herr stufenweise, so wie Er heranwuchs, das Menschliche, in das Er geboren wurde, aus eigener Kraft göttlich machte, somit wie Er durch Wissenschaften und Erkenntnisse, die Er Sich selbst offenbarte, sein Vernünftiges vervollkommnete, dessen Schatten allmählich zerstreute, und es ins göttliche Licht versetzte. Diese und unzählige andere Dinge werden vor den Engeln in himmlischer und geistiger Weise mit tausend und aber tausend Vorbildungen im Lichte des Lebens vorgestellt, wenn das Wort gelesen wird.

Allein diese Dinge, die den Engeln so köstlich sind, sind den Menschen wie Wertloses, weil sie über (ihre) Fassungskraft hinausgehen, somit im Schatten ihres Verstandes sind. Und umgekehrt, was den Menschen köstlich ist, wie die Dinge, in denen Weltliches ist, sind den Engeln wertlos, weil sie unter ihrem Zustand, somit im Schatten ihrer Weisheit sind. Somit gehen, was zu verwundern ist, diejenigen Dinge, die in den Schatten des Menschen, und beinahe in seine Verachtung kommen, in das Licht der Engel und in ihre Neigung über, wie dies bei vielem, was zum inneren Sinn des Wortes gehört, der Fall ist.

2552. "Da sprach Abraham", 1. Mose 20/11, daß dies ein Innewerden, das die Antwort ist, bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von sprechen in den historischen Teilen des Wortes: Nr. 1791, 1815, 1819, 1822, 1898, 1919, 2061, 2080, 2238, 2260, 2271, 2287.

Daß das Denken des Herrn aus der Glaubenslehre dadurch bezeichnet wird, daß Abimelech zu Abraham sprach, das Innewerden hingegen, das die Antwort war, dadurch, daß Abraham sprach, damit verhält es sich so: das Innewerden ist das Höhere, und der Herr hatte es aus dem Göttlichen Selbst, das Denken aber ist das Niedrigere, und der Herr hatte es aus dem Verständigen selbst (ex ipso intellectuali). Und weil das Innewerden es war, aus dem das Denken kam, so war also die Antwort des Denkens aus dem Innewerden.

Dies kann durch etwas Ähnliches beim Menschen beleuchtet werden: der himmlische Mensch kann nur denken aus dem Innewerden, und der geistige Mensch nur aus dem Gewissen, Nr. 2515. Das Innewerden des ersteren, so wie das Gewissen, ist aus dem Herrn, und es erscheint ihm selbst nicht, woher es ist, sein Denken aber ist aus der Vernunft (rationali), und es erscheint ihm als aus ihm (hervorgehend). So auch, wenn er etwas aus der Vernunft denkt, dann kommt der Schluß des Denkens oder die Antwort aus dem Innewerden oder aus dem Gewissen; mithin wird ihm vom Herrn geantwortet je nach seinem Lebenszustand, seiner Neigung und dem entsprechend (conformiter) eingepflanzten oder eingeprägten Wahren der Lehre.

2553. "Weil ich sagte, es ist ja doch keine Furcht Gottes an diesem Ort", 1. Mose 20/11, daß dies ein von daher kommendes Denken bedeutet, sie würden in dem Zustand, in dem sie sind, keine Rücksicht auf das geistig Wahre haben, erhellt aus der Bedeutung der Furcht Gottes, sofern sie ist die Rücksicht auf das göttlich oder geistig Wahre; und aus der Bedeutung des Ortes, sofern er ist der Zustand, wovon Nr. 1273, 1274, 1275, 1377.

Die Sache selbst verhält sich so: der Mensch kann eine rein geistige und himmlische, d.h. göttliche Lehrwahrheit (doctrinale) nicht fassen, weil sie seine Fassungskraft, somit auch seinen Glauben unendlich übersteigt. Alle Gedanken des Menschen endigen sich (terminantur) in Natürlichem, das in dem Gebiet der Sinneswahrnehmungen liegt; was nicht aus diesem und gemäß diesem gesagt wird, das wird nicht begriffen, sondern verliert sich, wie ein unbegrenzter Blick, in einem Ozean oder dem Universum. Würden daher die Lehrwahrheiten vor dem Menschen anders vorgetragen werden, so würden sie gar nicht angenommen, somit würde man keine Rücksicht für sie haben, was an den einzelnen Teilen des Wortes zur Genüge erhellen kann: in ihm werden die rein göttlichen (Wahrheiten) selbst aus demselben Grund natürlich, ja sinnlich dargestellt, wie z.B. daß Jehovah Ohren, daß Er Augen, daß Er ein Angesicht, daß Er Gemütsbewegungen habe wie der Mensch, daß Er Zorn habe, und dergleichen; und dies noch mehr zu der Zeit, als der Herr in die Welt kam, damals wußte man nicht einmal, was himmlisch und geistig ist, nicht einmal, daß es ein Inneres gibt. Bloß irdische und weltliche und somit äußere Dinge nahmen ihr ganzes Gemüt ein, wie selbst das der Apostel, die meinten, das Reich des Herrn werde wie ein Weltreich sein, und deswegen baten, es möchte der eine zur Rechten, der andere zur Linken sitzen dürfen, und lange glaubten, sie würden auf zwölf Thronen sitzen, zu richten die zwölf Stämme Israels, indem sie noch nicht wußten, daß sie im anderen Leben nicht einmal das Geringste eines einzigen Menschen richten könnten: Nr. 2129 E.

Der Einblick in diesen Zustand des Menschengeschlechts war der Grund, warum der Herr zuerst darüber, ob in der Glaubenslehre die Vernunft zu Rate zu ziehen sei, nachdachte, und zwar aus Liebe, der daran lag, daß für das Heil aller gesorgt werden, und daß das Wort nicht verlorengehen möchte.

2554. "Und sie werden mich töten um meines Weibes willen", 1. Mose 20/10,11, daß dies bedeutet, daß so auch die himmlischen Dinge des Glaubens verlorengingen, wenn sie denken würden, daß allein das geistig Wahre hätte verbunden werden können mit dem himmlisch Guten, erhellt aus der Bedeutung von töten, sofern es ist verlorengehen; und aus der Bedeutung des Weibes, sofern es ist das mit dem himmlisch Guten verbundene geistig Wahre, wovon Nr. 2507.

Dies ist der andere Grund, warum so gedacht worden ist, und damit verhält es sich so: das göttlich Gute, das hier das himmlisch Gute genannt wird, ist mit dem göttlich Wahren, das hier das geistig Wahre heißt, gleichsam durch eine Ehe vereinigt: Nr. 2508; und obwohl das göttlich Gute nur mit dem göttlich Wahren so vereinigt ist, so fließt es dennoch in die niedrigeren Wahrheiten ein, und verbindet sich mit diesen, jedoch nicht wie durch eine Ehe, denn es fließt in Vernunftwahrheiten ein, die nur Scheinbarkeiten des Wahren sind, und verbindet sich mit ihnen, ja auch in die wissenschaftlichen und die sinnlichen Wahrheiten, die kaum etwas anderes sind als Täuschungen, und verbindet sich mit ihnen. Wäre dem nicht so, so hätte gar kein Mensch selig werden können, man sehe darüber Nr. 1831, 1832.

Daß das göttlich Gute mit jenen und diesen verbunden und so der Mensch selig werden könne, war auch der Grund des Kommens des Herrn in die Welt, denn ohne das göttlich gemachte Menschliche des Herrn, gibt es durchaus keine Verbindung, durch dieses aber findet Verbindung statt.

Außer diesem Geheimnis liegen auch noch mehrere andere Geheimnisse in diesen Worten: "Sie werden mich töten um meines Weibes willen", wodurch bezeichnet wird, daß so die himmlischen Dinge des Glaubens verlorengehen würden, wenn sie dächten, daß allein das geistige Wahre hätte verbunden werden können mit dem himmlisch Guten; nämlich dieses, wenn sie keine Rücksicht hätte auf das geistig Wahre, daß dann auch das himmlisch Gute verlorengehen würde, denn wenn jenes verworfen wird, so geht dieses verloren.

Dann auch dieses, wenn nicht gesagt worden wäre, daß sie den Vater anbeten sollten, obwohl kein Zugang zu Ihm ist als durch den Sohn, und wer den Sohn sieht, den Vater sieht: Joh.14/8-12, so wäre es nicht angenommen worden; und so noch mehrere andere.

2555. Vers 12,13: Auch ist sie in Wahrheit meine Schwester, die Tochter meines Vaters ist sie, doch nicht die Tochter meiner Mutter; und sie ward mein Weib. Und es geschah, als Gott mich wegziehen hieß aus dem Hause meines Vaters, da sprach ich zu ihr: Das sei deine Güte, die du tun mögest an mir, an jedem Ort, dahin wir kommen, sage von mir: Er ist mein Bruder.

"Auch ist sie in Wahrheit meine Schwester" bedeutet, daß das vernunftmäßige Wahre eine solche Verwandtschaft habe;

"die Tochter meines Vaters ist sie, doch nicht die Tochter meiner Mutter" bedeutet, daß die Vernunft empfangen worden sei aus dem himmlisch Guten als Vater, nicht aber aus dem geistig Wahren als Mutter;

"und sie ward mein Weib" bedeutet, daß das geistig Wahre mit dem Himmlischen verbunden worden sei mittelst der Vernunfttätigkeit

"und es geschah, als Gott mich wegziehen hieß aus dem Hause meines Vaters" bedeutet, als Er verließ das Wissenschaftliche und die Scheinbarkeiten aus demselben, samt deren Lustreizen, welche hier sind das Haus seines Vaters;

"da sprach ich zu ihr" bedeutet, das Denken alsdann;

"das sei deine Güte, die du tun mögest an mir" bedeutet, daß Er davon alsdann diesen Trost hätte;

"an jedem Ort, dahin wir kommen" bedeutet alles, was Er nachher über das Vernunftwahre erschließen würde;

"sage von mir, er ist mein Bruder" bedeutet, es sollte gesagt werden, daß das Vernunftwahre beigesellt sei dem himmlisch Guten.

2556. "Auch ist sie in Wahrheit meine Schwester", 1. Mose 20/12, daß dies bedeutet, daß das Vernunftwahre eine solche Verwandtschaft habe, erhellt aus der Bedeutung der Sarah als Schwester, sofern sie ist das vernunftmäßig Wahre, wovon in Nr. 2508, sodann aus dem nun Folgenden, sofern gehandelt wird von der Geburt des Vernunftmäßigen und dessen damit gegebener Verwandtschaft.

Im allgemeinen ist festzuhalten, daß alles und jedes beim wahrhaft Vernünftigen, d.h. wiedergeborenen Menschen, alle seine Neigungen, seine Wahrnehmungen und seine Gedanken, wie durch Blutfreundschaft und Verwandtschaft miteinander verbunden sind; denn sie sind so gestellt, daß sie sich gegenseitig aufeinander beziehen, wie die Familien eines Hauses, und zwar in einer ganz bis ins einzelne herab ausgeprägten Weise, daher sie auch gemäß den Verwandtschaftsverhältnissen, in denen sie stehen, reproduziert werden. Dies haben sie vom Einfluß des Himmels, d.h. des Herrn durch den Himmel.

Bei einem Menschen, der wahrhaft vernünftig, d.h. wiedergeboren ist, ist alles in eine Ordnung gestellt, wie sie im Himmel ist, und zwar dies vermöge des Einflusses. Von daher hat der Mensch eine Fähigkeit zu denken, zu schließen, zu urteilen und zu reflektieren, die so wunderbar ist, daß sie über alle menschliche Wissenschaft und Weisheit hinausgeht, und unabsehbar weit über die Analysen, die menschlicher Fleiß daraus entnommen hat. Daß man dies bisher nicht gewußt hat, kommt daher, daß man nicht geglaubt hat, daß alle Neigungen, Wahrnehmungen und Gedanken einfließen, die bösen aus der Hölle, und die gutartigen aus dem Himmel, somit daß sie einen Zusammenhang haben mit der Außenwelt, während es doch sich so verhält, daß der Mensch seinem Geiste nach so verbunden ist mit der Außenwelt (hier ist ein Übersetzungs- oder Druckfehler, es muß heißen: jenseitige Welt, siehe auch Nr. 50, 5448, 5849, WCR 607), daß er, wenn er des Zusammenhanges mit dieser beraubt würde, nicht einen Augenblick leben könnte. Was man auch daraus wissen kann, daß es nirgends etwas Zusammenhangloses gibt, und daß das Zusammenhanglose augenblicklich zugrunde geht.

2557. "Die Tochter meines Vaters ist sie, doch nicht die Tochter meiner Mutter", 1. Mose 20/12, daß dies bedeutet, die Vernunft sei empfangen aus dem himmlisch Guten als Vater, nicht aber aus dem geistig Wahren als Mutter, kann erhellen aus der Empfängnis des Vernunftmäßigen, sofern sie nämlich geschieht durch den Einfluß des göttlichen himmlisch Guten in die Neigung zu den Wissenschaften, wovon Nr. 1895, 1902, 1910.

Hier sind zwei Geheimnisse: das eine, daß die Vernunft des Menschen empfangen wird aus dem göttlichen himmlisch Guten als Vater, und daß in anderer Weise keine Vernunft (rationale) entsteht. Das andere ist, daß die Vernunft nicht empfangen wird aus dem geistig Wahren als Mutter.

Was das erste betrifft, daß nämlich die Vernunft des Menschen empfangen wird aus dem Göttlichen himmlisch Guten als Vater und daß in anderer Weise keine Vernunft entsteht, kann erhellen aus dem, was schon früher Nr. 1895, 1902, 1910 gesagt worden ist, sodann auch aus dem, was jedem Menschen bekannt sein kann, wenn er darüber nachdenkt; denn es ist bekannt, daß der Mensch in kein Wissen, noch in irgendwelches Vernunftmäßige geboren wird, sondern nur in die Fähigkeit es aufzunehmen, sodann daß er nachher stufenweise alles lernt und sich aneignet, und zwar hauptsächlich durch die Sinneswahrnehmungen des Gehörs und des Gesichts, und in dem Maß als er es lernt und sich aneignet, auch vernünftig wird. Daß dies auf leiblichem, d.h. äußerlichem Weg, weil durch das Gehör und Gesicht, geschieht, ist klar; was aber der Mensch nicht weiß, weil er nicht darauf reflektiert, das ist, daß fortwährend etwas von Innen her einfließt, was jenes, da so eingeht und eingeflößt wird, aufnimmt und in Ordnung bringt; was einfließt und aufnimmt, und ordnet, ist das göttliche himmlisch Gute, das vom Herrn kommt, daher das Leben desselben, daher die Ordnung, und daher die Blutsfreundschaften und Verwandtschaften zwischen dem einzelnen.

Hieraus kann erhellen, daß die Vernunft des Menschen vom göttlichen himmlisch Guten als Vater herstammt, gemäß den Worten in diesem Vers: "Sie ist die Tochter meines Vaters".

Was das andere betrifft, daß nämlich die Vernunft nicht empfangen sei aus dem geistig Wahren als Mutter, so kann es aus demjenigen erhellen, was Nr. 1902 gesagt worden ist; denn wenn das geistig Wahre von innen her einfließen würde, wie das Gute, dann würde der Mensch in alles Vernünftige und zugleich in alles Wissenschaftliche geboren, so daß er nicht nötig hätte, irgend etwas zu erlernen. Weil aber der Mensch so beschaffen ist, daß er durch Vererbung in allem Bösen, und von daher in allem Falschen ist, infolgedessen aber, wenn die wirklichen Wahrheiten einflössen, diese schänden und verfälschen würde, und so der Mensch ewig verlorenginge, so ist vom Herrn vorgesehen worden, daß nichts Wahres einfließt durch das Innere des Menschen, sondern nur durch sein Äußeres.

Hieraus kann erhellen, daß die Vernunft des Menschen nicht aus dem geistig Wahren, als der Mutter, stammt, nach den Worten in diesem Vers: "Jedoch nicht die Tochter meiner Mutter".

Dergleichen Ordnung gemäß hat es dem Herrn gefallen, daß auch Sein Vernünftiges gebildet werde, und zwar dies zu dem Ende, daß Er das Menschliche bei sich durch eigene Macht göttlich machen, und das göttliche geistig Wahre dem göttlichen himmlisch Guten, und das göttliche himmlisch Gute dem Göttlichen geistig Wahren einpflanzen und vereinigen möchte.

2558. "Und sie ward mein Weib", 1. Mose 20/12, daß dies bedeutet, das geistig Wahre sei mit dem Himmlischen verbunden worden mittelst der Vernunfttätigkeit, erhellt aus der Vorbildung der Sarah als des Weibes Abrahams, sofern sie ist das geistig Wahre verbunden mit dem himmlisch Guten, wovon Nr. 2507; und aus der Vorbildung ebenderselben, als Schwester, sofern sie ist das Vernunftwahre, wovon Nr. 2508. Daher denn dadurch, daß (sie) aus der Schwester zur Gattin wurde, bezeichnet wird, es sei mittelst der Vernunfttätigkeit (rationalitate) das geistig Wahre mit dem Himmlischen verbunden worden; wie es sich damit verhält, kann aus demjenigen erhellen, was soeben Nr. 2557 gesagt worden ist.

2559. "Und es geschah, als Gott mich wegziehen hieß aus dem Hause meines Vaters", 1. Mose 20/13, daß dies bedeutet, als Er das Wissenschaftliche und die Scheinbarkeiten aus demselben, samt ihren Lustreizen, welche hier sind das Haus des Vaters, verließ, erhellt aus der Bedeutung von wegziehen, sofern es ist verlassen; und aus der Bedeutung von Haus, sofern es ist das Gute: Nr. 2233, 2234, hier das Gute des Angenehmen aus den Scheinbarkeiten der wissenschaftlichen und der Vernunft(wahrheiten), denn alles Angenehme erscheint als gut.

Daß hier durch Haus des Vaters bezeichnet werden die Lustreize der wissenschaftlichen und der Vernunft(wahrheiten), mithin ihren Scheinbarkeiten, kommt daher, daß sie bezogen werden auf Abraham, als er wegzog aus dem Hause seines Vaters, denn damals verehrte Abraham samt dem Hause seines Vaters andere Götter, man sehe Nr. 1356, 1992. Daher kommt, daß in der Mehrzahl gesagt wird: "Es hießen mich wegziehen Gott"; es muß bemerkt werden, daß es auch nach der Grundsprache heißt: es machten mich irren die Götter, weil aber der Herr durch Abraham vorgebildet wird, so muß gesagt werden, es hieß mich wegziehen Gott: weil die ersten wissenschaftlichen und von daher stammenden Vernunft(wahrheiten) beim Herrn menschlich waren, behaftet mit Erblichem aus der Mutter, somit nicht rein göttlich, so hat dies die Folge, daß sie durch den ersten Zustand Abrahams vorgebildet werden; wie weit aber die Vorbildungen gehen, sehe man Nr. 665, 1097 E, 1361, 1992.

2560. "Da sprach ich zu ihr", 1. Mose 20/13, daß dies bedeutet das Denken alsdann, erhellt aus der Bedeutung von sprechen, sofern es ist denken, wovon schon früher öfter.

2561. "Dies sei deine Güte, die du tun mögest an mir", 1. Mose 20/13, daß dies bedeutet, daß er davon alsdann diesen Trost hätte, kann erhellen aus dem, was vorhergeht, und aus dem, was folgt, somit ohne weitere Erklärung.

2562. "An jedem Ort, dahin wir kommen", 1. Mose 20/13, daß dies bedeutet, alles, was er nachher über das Vernunftwahre erschließen würde, erhellt aus der Bedeutung des Ortes, sofern er ist ein Zustand, wovon Nr. 1273, 1274, 1275, 1377. Der Zustand der Sache, von der hier gehandelt wird, ist der Zustand des Schließens über das Vernunftwahre, daß gesagt werden solle, das Vernunftwahre sei dem himmlisch Guten beigesellt, wie folgt.

2563. "Sage von mir: Er ist mein Bruder", 1. Mose 20/13, daß dies bedeutet, es solle gesagt werden, das Vernunftwahre sei dem himmlisch Guten beigesellt, kann erhellen aus dem oben Nr. 2524 (Gesagten), wo beinahe dieselben Worte stehen.

2564. Vers 14: Da nahm Abimelech Schafe und Rinder, und Knechte und Mägde, und gab sie Abraham; und stellte ihm zurück Sarah, sein Weib.

"Da nahm Abimelech" bedeutet, daß die Lehre des Glaubens;

"Schafe und Rinder" bedeutet, sie sei bereichert worden mit vernunftmäßig Gutem und mit natürlich Gutem;

"und Knechte und Mägde" bedeutet auch mit Vernunftwahrheiten und mit natürlichen Wahrheiten, sodann mit den Neigungen zu denselben;

"und gab sie Abraham" bedeutet dem Herrn;

"und stellte ihm zurück Sarah, sein Weib" bedeutet, nachdem das geistig Göttliche beigesellt war dem himmlischen Göttlichen.

2565. "Da nahm Abimelech", 1. Mose 20/14, daß dies bedeutet, daß die Lehre des Glaubens, erhellt aus der Bedeutung Abimelechs, sofern er ist die Lehre des Glaubens, wovon Nr. 2504, 2509, 2510.

2566. "Schafe und Rinder", 1. Mose 20/14, daß dies bedeutet, sie sei bereichert worden mit vernunftmäßig Gutem und mit natürlich Gutem, erhellt aus der Bedeutung der Schafe und der Rinder.

Schafe (grex) werden diejenigen innerhalb der Kirche genannt, die wahrhaft vernünftig sind, d.h. innerliche Menschen. Daher kommt, daß durch die Schafe abstrakt genommen, auch das vernunftmäßige oder innerliche Gute selbst bezeichnet wird, man sehe Nr. 343, 415, 1565; Rinder (armentum) aber werden diejenigen innerhalb der Kirche genannt, die natürlich sind, d.h. äußerliche Menschen; daher auch durch das Rind, abstrakt genommen, das natürliche oder äußerliche Gute selbst bezeichnet wird, über welche Bedeutung des Rindviehs man sehe Nr. 2180. Daß durch die Tiere dergleichen bezeichnet wurde, ist Nr. 45, 46, 142, 143, 246, 714, 715, 776, 1823, 2179 gezeigt worden.

Daß "Abimelech nahm und gab" bedeutet, die Glaubenslehre sei bereichert worden, denn durch Abimelech wird die Lehre des Glaubens bezeichnet.

2567. "Knechte und Mägde", 1. Mose 20/14, daß dies bedeutet, auch mit Vernunftwahrheiten und mit natürlichen Wahrheiten, sodann mit den Neigungen zu denselben, erhellt aus der Bedeutung der Knechte und Mägde.

Knechte und Mägde werden hin und wieder im Worte genannt und durch dieselben werden im inneren Sinn diejenigen Dinge bezeichnet, die beziehungsweise niedriger und geringer sind, wie dies die vernunftmäßigen und natürlichen Dinge sind gegenüber den geistigen und himmlischen. Unter den natürlichen Wahrheiten werden verstanden wissenschaftliche aller Art, denn diese sind natürlich; daß durch die Knechte und Mägde im Worte diese bezeichnet werden, ergibt sich aus dem inneren Sinn der Worte, wo sie genannt werden:

Jes.14/1,2: "Erbarmen wird Sich Jehovah Jakobs, und wird fürder erwählen Israel, und wird sie versetzen auf ihren Boden, und anhängen wird ihnen der Fremdling und sich halten zum Hause Jakobs, und es werden sie nehmen die Völker, und sie bringen an ihren Ort, und es wird sie für sich als Erbe erhalten das Haus Israels auf dem Boden Jehovahs zu Knechten und Mägden": hier (steht) Jakob für die äußere Kirche, Israel für die innere, Fremdlinge für die, welche im Wahren und Guten unterrichtet werden: Nr. 1463, 2025. Die Knechte und Mägde für die natürlichen und die Vernunftwahrheiten mit den Neigungen zu denselben, die der unter Jakob und Israel verstandenen Kirche dienen werden. Daß hier nicht Jakob und Israel, oder Juden und Israeliten, gemeint sind, ist klar, denn diese, unter die Heiden zerstreut, sind Heiden geworden. Die Juden hegen und erwarten noch dergleichen, und zwar nach dem Buchstaben, daß nämlich die Fremden (ihnen) anhangen werden, daß die Völker sie heimführen, und diese ihnen zu Knechten und Mägden dienen werden, während doch in den prophetischen Teilen des Wortes, in denen sie genannt werden, auch nicht das Geringste von den Juden und Israeliten zu verstehen ist. Was ihnen auch daraus offenbar werden kann, daß von Israel gleich sehr wie von Jehudah gesagt wird, sie sollen zurückgeführt werden.

Jes.24/1,2: "Siehe Jehovah leeret das Land aus, und macht es öde, und wird entstellen dessen Aussehen, und sich zerstreuen lassen seine Bewohner, und es wird sein wie das Volk, so der Priester, wie der Knecht so sein Herr, wie die Magd, so ihre Herrin": hier das Land für die Kirche: Nr. 662, 1066, 1067, 1850, die ausgeleert und öde gemacht wird, und deren Aussehen entstellt, und deren Bewohner zerstreut werden, wenn nichts innerlich Wahres und Gutes mehr da ist, die das Volk und der Priester sind, und nichts äußerlich Wahres und Gutes, die der Knecht und die Magd sind, und dies ist der Fall, wenn das Äußere über das Innere herrscht.

Jes.65/9: "Ich will aus Jakob Samen bringen, und aus Jehudah den Erben Meiner Berge, und besitzen werden sie Meine Auserwählten, und Meine Knechte daselbst wohnen": hier Jakob für die äußere Kirche, Jehudah für die innere himmlische Kirche, die Auserwählten für das Gute, die Knechte für dessen Wahrheiten.

Joel 3/1,2: "Ich will ausgießen Meinen Geist auf alles Fleisch, und weissagen werden eure Söhne und eure Töchter; auch auf die Knechte und die Mägde werde Ich in selbigen Tagen ausgießen Meinen Geist": wo vom Reich des Herrn (die Rede ist); weissagen (prophetare) für lehren: Nr. 2534; die Söhne für die Wahrheiten selbst: Nr. 489, 491, 533, 1147; die Töchter für das Gute selbst: Nr. 489, 490, 491; die Knechte und Mägde für das niedrigere Wahre und Gute, und es wird gesagt, daß auf sie der Geist ausgegossen werde, wenn sie hinzutreten und bestätigen. Daß durch Knechte und Mägde solches bezeichnet wird, ist hier und anderwärts nicht so augenscheinlich, sowohl wegen der gewöhnlichen Vorstellung von Knechten und Mägden, als auch wegen der scheinbaren Geschichtlichkeit.

Joh.Offenb.19/17,18: "Ich sah einen Engel in der Sonne stehen, der rief mit großer Stimme, und sprach zu den Vögeln, die inmitten des Himmels fliegen. Essen sollt ihr Fleisch von Königen, und Fleisch von Obersten, und Fleisch von Starken, und Fleisch von Rossen, und derer, die auf ihnen Sitzen, und Fleisch von allen Freien, und Knechten, und von Kleinen und Großen": daß hier nicht ist Fleisch von Königen, Obersten, Starken, Rossen, den auf ihnen Sitzenden, den Freien und Knechten, das sie essen sollten, ist klar, sondern die inneren und äußeren Wahrheiten der Kirche, die ihnen zu Fleisch geworden sind.

Daß die Knechte die Wahrheiten, und die Mägde das Gute bedeuten, die dienlich sind, und so dem geistig und himmlisch Wahren und Guten dienen, erhellt noch deutlicher aus den in der vorbildlichen Kirche für die Knechte und Mägde gegebenen Gesetzen, welche Gesetze alle sich beziehen auf den Zustand der Kirche und des Reiches des Herrn im allgemeinen und besonderen, und wie das niedrigere Wahre und Gute, welches das natürliche und das vernunftmäßige ist, dem Geistigen und Himmlischen, somit Göttlichen dienen soll. So z.B. daß ein hebräischer Sklave (servus hebraeus) und eine hebräische Sklavin (serva hebraea), im siebenten Jahr frei sein, und alsdann beschenkt werden sollte von der Herde, von der Tenne, und Kelter: 2. Mose 21/2,6; 5. Mose 15/12-15; Jerem.34/9-14.

Daß "sein Eheweib frei sein sollte, wenn sie mit ihm in die Sklaverei gegangen, wenn aber sein Herr ihm ein Weib gegeben hatte, daß Weib und Kinder seines Herrn sein sollten": 2. Mose 21/3,4.

Daß "ein armer gekaufter Bruder nicht sklavisch dienen, sondern wie ein Gedungener (mercenarius) und Mietmann (inquilinus), im Jubeljahr, zugleich mit (seinen) Kindern ausgehen sollte": 3. Mose 25/47-55.

Daß aus den Völkerschaften ringsumher, Knechte (servie) und Mägde (ancillae) erkauft werden sollten, und aus den Söhnen der als Fremdlinge sich aufhaltenden Beisassen (inquilinorum peregrinantium), und daß dieselben ihr immerwährendes Besitztum sein sollten, über die sie herrschen durften, nicht aber über die Söhne Israels: 3. Mose 25/44-46.

Daß, wenn ein Sklave nicht von seinem Sklavendienst (servitio) ausgehen wollte, eine Pfrieme durch sein Ohr an die Türe getan werden, und er immerwährender Sklave sein sollte; ebenso auch wenn eine Magd: 2. Mose 21/6; 5. Mose 15/16,17.

Wenn jemand seinen Sklaven, oder seine Sklavin, mit einem Stabe geschlagen, daß er starb, so sollte es gebüßt werden; wenn er aber am Leben blieb einen Tag oder Tage, so sollte er (der Herr, davon) frei sein, weil es sein Geld ist: 2. Mose 21/20,21.

Wenn er das Auge oder den Zahn eines Sklaven ausgeschlagen, so sollte dieser frei ausgehen: 2. Mose 21/26,27.

Wenn ein Ochse einen Knecht oder eine Magd stieß, so daß er starb, so sollten dreißig Sekel seinem Herrn bezahlt und der Ochse gesteinigt werden: 2. Mose 21/32.

Ein Sklave, der sich von seinem Herrn losgerissen, sollte nicht eingeschlossen werden, sondern wohnen an einem beliebigen Ort, und nicht gedemütigt werden: 5. Mose 23/16,17.

Ein um Silber erkaufter und beschnittener Sklave sollte das Pascha essen dürfen: 2. Mose 12/(44),45.

Die erkaufte Tochter jemands sollte aus dem Sklavendienst nicht ausgehen, wie die Sklaven; wenn sie schlecht war (in den Augen ihres Herrn), so sollte der Herr sie nicht an einen Fremden verkaufen: wenn sie verlobt würde mit dem Sohn, so sollte sie sein wie eine Tochter; wenn er eine andere genommen, so sollte er die Nahrung, Bedeckung, und die Beiwohnung nicht mindern; wenn er dies nicht getan, so sollte sie umsonst aus der Sklaverei gehen: 2. Mose 21/7-12.

Alle diese Gesetze haben ihren Ursprung von den Gesetzen des Wahren und Guten im Himmel, und beziehen sich auf sie im inneren Sinn, aber teils durch Entsprechendes, teils durch Vorbildliches, und teils durch (sinnbildlich) Bezeichnendes. Nachdem aber die Vorbildungen und sinnbildlichen Bezeichnungen, die das Äußerste und Unterste des Gottesdienstes waren, abgeschafft worden sind, hörte auch ihre Notwendigkeit auf. Würden nun diese Gesetze, nach den Gesetzen der Ordnung des Wahren und Guten, und nach den Vorbildungen und den sinnbildlichen Bezeichnungen ausgelegt werden, so würde sich herausstellen, daß durch die Knechte nichts anderes bezeichnet wird, als die vernunftmäßigen und wissenschaftlichen Wahrheiten, die niedrigere Wahrheiten sind, und daher den geistigen Wahrheiten dienen müssen, und durch die Mägde deren Gutes, das zwar, weil es auch ein niedrigeres ist, dienen muß, jedoch auf andere Weise, daher einige in Beziehung auf die Mägde gegebene Gesetze sich unterscheiden von den in Beziehung auf die Knechte gegebenen Gesetzen; denn die Wahrheiten an sich betrachtet sind mehr Knechte als ihr Gutes.

Durch das königliche Recht bei 1.Sam.8/11,13,16-18 wird im inneren Sinn auch nichts anderes bezeichnet, als das Recht des Wahren, und auch das Recht des Falschen, wenn es über das Wahre und über das Gute zu herrschen anfängt, was aus der Erklärung der Worte, durch die es beschrieben worden ist, erhellen kann: "Das wird sein das Recht des Königs, der über euch herrschen wird: eure Söhne wird er nehmen, und wird sie sich stellen zu seinen Wagen, und zu seinen Reitern, und sie werden laufen vor seinen Wagen; eure Töchter wird er nehmen zu Gewürzbereiterinnen und zu Köchinnen, und zu Bäckerinnen; eure Knechte, und eure Mägde, und eure besten Jünglinge und eure Esel, wird er nehmen und sie bestellen zu seinem Werk; eure Herde wird er zehnten. Endlich werdet ihr selbst seine Knechte sein: und ihr werdet an selbigem Tage schreien ob eurem Könige, den ihr euch erwählet habt, und Jehovah wird euch nicht antworten an selbigem Tage": daß durch den König das Wahre bezeichnet wird, sehe man Nr. 1672, 2015, 2069 somit im entgegengesetzten Sinn, Nicht-Wahres, d.h. Falsches. Durch die Söhne, die er sich tun werde zu seinen Wagen und zu seinen Reitern, werden bezeichnet die Wahrheiten der Lehre, die dienen werden den Grundsätzen des Falschen, welche sind die Wagen und Reiter; durch die Töchter, die er nehmen werde zu Gewürzbereiterinnen, zu Köchinnen und zu Bäckerinnen, wird bezeichnet Gutes der Lehre, durch die er jenes angenehm und gefällig machen wird. Durch die Knechte und Mägde, die Jünglinge, und die Esel, durch die er sein Werk tun wird, wird bezeichnet Vernunftmäßiges und Wissenschaftliches, durch das er jenes begründen wird. Durch die Herde, die er zehnten wird, werden bezeichnet die Überreste des Guten, die er verletzen wird; und dadurch, daß sie werden zu Knechten werden, wird bezeichnet, er werde machen, daß die himmlischen und geistigen Dinge des Wortes und der Lehre, statt zu herrschen, zur Begründung des Falschen seiner Grundsätze, und des Bösen seiner Begierden dienen werden; denn alles wird dem Grundsatze des Falschen eingegossen als Begründendes, durch falsche Anwendung, unrichtige Auslegung, Verkehrung, Verwerfung dessen, was nicht günstig ist; daher wird beigefügt, wenn ihr an jenem Tage schreien werdet ob eures Königs, den ihr euch erwählt habt, so wird Jehovah nicht antworten an selbigem Tage.

2568. Oben in diesem Kapitel wurde gesagt, daß die Lehre zu nichts werden würde, wenn man die Vernunft zu Rate zöge: Nr. 2516, 2538 und daß sie auch nicht zu Rat gezogen worden sei: Nr. 2519, 2531; hier aber wird gesagt daß die Lehre des Glaubens ausgestattet worden sei sowohl mit vernunftmäßigen als mit natürlichem Guten und Wahren; es scheint zwar auf den ersten Blick, als ob es sich widersprechend und das Gegenteil wäre, allein es ist gleichwohl dem nicht so. Wie es beim Herrn war, ist gesagt worden; wie es aber beim Menschen ist, soll noch gesagt werden.

Beim Menschen ist es ein ganz anderes, von den Vernunfterkenntnissen (ex rationalibus) auf die Lehre des Glaubens hinsehen (spectare), und ein anderes, aus der Lehre des Glaubens auf die Vernunfterkenntnisse hinsehen; von den Vernunfterkenntnissen aus auf die Lehre des Glaubens hinsehen, heißt dem Wort oder der Lehre aus demselben nicht früher glauben, als bis man aus Vernunftgründen überzeugt wird, daß es so ist; hingegen aus der Lehre des Glaubens auf die Vernunfterkenntnisse hinsehen, heißt zuerst dem Wort oder der Lehre aus demselben glauben, und nachher ebendasselbe durch Vernunfterkenntnisse begründen. Jenes ist die umgekehrte Ordnung, und macht, daß man nichts glaubt, dieses aber ist die rechte Ordnung, und macht, daß man besser glaubt. Jenes ist das: "Du wirst des Todes sein um des Weibes willen", wodurch bezeichnet wird, daß die Glaubenslehre zu nichts werden würde, wenn man die Vernunft zu Rate zöge: Nr. 2516, 2538, dieses aber: "Abimelech gab Schafe und Rinder, und Knechte und Mägde", wodurch bezeichnet wird, die Lehre des Glaubens sei mit vernünftigem und natürlichem Guten und Wahren bereichert worden.

Von diesen Dingen wird viel gehandelt im Wort in dessen innerem Sinn, hauptsächlich wo von Aschur und von Ägypten die Rede ist, und dies darum, weil, wenn man auf die Glaubenslehre von den Vernunfterkenntnissen aus hinsieht, d.h. nicht eher glaubt, als der Mensch aus diesen überzeugt wird, daß es so ist, jene alsdann nicht nur zu nichts wird, sondern auch ihrem ganzen Inhalt nach verneint wird; dagegen wenn man von der Glaubenslehre aus auf die Vernunfterkenntnisse hinsieht, d.h., wenn man dem Worte glaubt, und nachher ebendasselbe durch Vernunfterkenntnisse bestätigt, dann lebt die Lehre, und ihr ganzer Inhalt wird bejaht: es sind also zwei Prinzipien, eines, das zu allem Unverstand und Unsinn führt, und ein anderes, das zu aller Einsicht und Weisheit führt. Jenes Prinzip ist: alles verneinen, oder in seinem Herzen sagen man könne es nicht glauben, bevor man durch solches, was man begreifen oder empfinden kann, überführt wird; dieses Prinzip ist dasjenige, das zu allem Unverstand und Unsinn führt, und ist zu nennen das verneinende Prinzip. Das andere Prinzip ist, dasjenige bejahen, was zur Lehre aus dem Worte gehört, oder bei sich denken und glauben, daß es Wahrheiten seien, weil es der Herr gesagt hat; dieses Prinzip ist dasjenige, das zu aller Einsicht und Weisheit führt, und ist zu nennen das bejahende Prinzip.

Je mehr diejenigen, die aus dem verneinenden Prinzip denken, Vernunftmäßiges, je mehr sie Wissenschaftliches, und je mehr sie Philosophisches zu Rate ziehen, desto mehr werfen und stürzen sie sich in Finsternis, bis dahin, daß sie endlich alles leugnen. Die Ursachen hiervon sind, daß niemand aus den niedrigeren Dingen die höheren, d.h. aus jenen die geistigen und himmlischen, noch weniger die göttlichen begreifen kann, weil sie alles Verständnis übersteigen, und außerdem alsdann das einzelne von dem Prinzip aus in Verneinendes eingehüllt wird. Umgekehrt aber die, welche aus dem Prinzip der Bejahung denken, diese können sich durch alle möglichen Vernunftgründe und durch alles mögliche Wissenschaftliche, ja durch Philosophisches, durch das sie irgend können, bestärken, denn alles das ist für sie bestätigend, und gibt ihnen eine vollständigere Vorstellung von der Sache.

Außerdem gibt es solche, die im Zweifel sind, ehe sie verneinen, und es gibt solche, die im Zweifel sind, ehe sie bejahen. Die im Zweifel sind, ehe sie verneinen, sind diejenigen, die sich zum Leben des Bösen hinneigen, und wenn dieses Leben sie fortreißt, dann verneinen sie ebensoviel als sie darüber denken. Die aber im Zweifel sind, ehe sie bejahen, sind diejenigen, die sich zum Leben des Guten hinneigen, und wenn sie sich vom Herrn dazu hinlenken lassen, dann bejahen sie ebensoviel als sie darüber denken.

Weil in den folgenden Versen noch weiter davon gehandelt wird, so darf, aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, dasselbe dort noch vollständiger ins Licht gestellt werden; man sehe Nr. 2588.

2569. "Und gab (sie) Abraham", daß dies bedeutet dem Herrn, erhellt aus der Vorbildung Abrahams, sofern er ist der Herr, wovon früher öfter. "Und stellte ihm zurück Sarah, sein Weib", 1. Mose 20/14, daß dies bedeutet, nachdem das geistige Göttliche beigesellt war dem himmlisch Göttlichen, erhellt aus der Bedeutung Sarahs, des Eheweibes, sofern sie ist das dem himmlisch Guten beigesellte geistige Wahre, wovon Nr. 2507.

Welches der innere Sinn der Worte in diesem Vers ist, wird aus dem Gesagten klar, daß nämlich der Herr, als in Ihm das Menschliche mit dem Göttlichen und das Göttliche mit dem Menschlichen vereinigt war, Allwissenheit hatte nicht nur in himmlisch und geistig göttlichen Dingen, sondern auch in unterhimmlischen und untergeistigen, d.h. vernunftmäßigen und natürlichen Dingen; denn aus dem Göttlichen, als aus der Sonne alles Lichtes, wird das einzelne als Gegenwärtiges gesehen.

2570. Vers 15: Und Abimelech sprach: Siehe, mein Land ist vor dir, wo es gut ist in deinen Augen, da wohne.

"Und Abimelech sprach: siehe, mein Land ist vor dir" bedeutet das Innewerden des Herrn über die Lehre der Liebe und Liebtätigkeit;

"wo es gut ist in deinen Augen, da wohne" bedeutet, Er solle in allem sein, wo Gutes ist.

2571. "Und Abimelech sprach: Siehe, mein Land ist vor dir", 1. Mose 20/15, daß dies das Innewerden des Herrn über die Lehre der Liebe und der Liebtätigkeit bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von sprechen, sofern es ist denken, wovon Nr. 2506; und aus der Bedeutung des Landes, sofern es hier ist die Lehre der Liebe und der Liebtätigkeit.

Das Land (oder die Erde) bedeutet im inneren Sinn verschiedenes: Nr. 620, 636, 1066 was es aber bedeutet, erhellt aus dem Sachzusammenhang; denn es bedeutet den äußeren Menschen der Kirche, wenn der Himmel den inneren (bedeutet): Nr. 82, 913, 1411, 1733. Es bedeutet auch den Landstrich, in dem die Kirche ist: Nr. 662, 1066; es bedeutet die Kirche selbst, sodann universell das Reich des Herrn in den Himmeln und auf Erden, und dies darum, weil das Land Kanaan oder das heilige Land dieses vorbildete: Nr. 1437, 1585, 1607; ebendasselbe auch der neue Himmel und die neue Erde: Nr. 1733, 1850, 2117, 2118; und weil den Menschen der Kirche, die Kirche und das Reich des Herrn, so bedeutet es auch das, was ihr Wesentliches ist, nämlich die Liebe zum Herrn, und die Liebtätigkeit gegen den Nächsten, denn davon hängen diese ab: Nr. 537, 540, 547, 553, 2130, mithin die Lehre der Liebe und der Liebtätigkeit, welche die der Kirche ist, und die hier ist das Land Abimelechs, denn durch Abimelech als König wird die Lehre des Glaubens bezeichnet, durch sein Land aber, aus dem und in dem er (war), die Lehre der Liebe und der Liebtätigkeit, aus der und in welcher der Glaube (ist).

Daß bisher das Denken des Herrn sich auf die Lehre des Glaubens bezog, nun aber auf die Lehre der Liebe und Liebtätigkeit, kommt daher, daß der Herr das Menschliche dem Göttlichen beigesellte durch die Wahrheiten, welche die des Glaubens sind, wiewohl auch zugleich durch göttlich Gutes, welches das der Liebe ist, in den Wahrheiten, gemäß der Ordnung, durch die auch der Mensch ein geistiger und himmlischer wird, nicht aber ein göttlicher, der das Leben in sich hat, wie der Herr; nachdem aber im Herrn die göttliche Ehe des Wahren und Guten und des Guten und Wahren vollzogen war, was dadurch bezeichnet wird, daß Abimelech Sarah die Gattin dem Abraham zurückgab: Nr. 2569, da bezog sich das Denken auf die Lehre der Liebe und Liebtätigkeit, auch dies gemäß der Ordnung; denn wenn der Mensch geistig und himmlisch geworden ist, dann denkt er nicht mehr aus dem Wahren, sondern aus dem Guten, nicht jedoch aus dem mit dem göttlich Wahren vereinigten göttlich Guten, wie der Herr. Dies ist der Grund, warum jetzt erst die Lehre der Liebe und der Liebtätigkeit genannt wird, obwohl die Lehre des Glaubens an sich betrachtet ebendieselbe ist, und das Wahrnehmen und Denken des Herrn immer aus der göttlichen Liebe im einzelnen des Glaubens war. Daher kommt, daß die Lehre der Liebe und Liebtätigkeit die göttliche Lehre selbst ist, und diejenige, die in den Ältesten Kirchen ausgebildet war, und man, weil sie eins ausmachte mit der Lehre des Glaubens, diejenigen verwarf, die sie trennten, man sehe Nr. 2417.

2572. "Wo es gut ist in deinen Augen, da wohne", 1. Mose 20/15, daß dies bedeutet, Er solle sein in allem wo Gutes ist, im nächsten Sinn im Guten der Lehre, kann erhellen aus der Bedeutung der Augen, die das Verständige, das Sache der Lehre ist, bedeuten; und aus der Bedeutung von wohnen, welches ist Leben: Nr. 1293, hier das Sein (Esse), weil es vom Herrn ausgesagt wird. Sein in allem wo Gutes ist, heißt sein in der Allwissenheit aller göttlichen, himmlischen, geistigen, vernunftmäßigen und natürlichen Dinge, und zwar dies aus göttlicher Liebe, denn in der göttlichen Liebe ist die Allwissenheit aller dieser Dinge: Nr. 2500.

Außerdem gibt es ein Gutes und ein Wahres der Lehre, das Gute der Lehre ist die Liebe und die Liebtätigkeit, das Wahre der Lehre ist der Glaube. Die, welche im Guten der Lehre, d.h. in der Liebe und Liebtätigkeit sind, sind (auch) im Wahren der Lehre, d.h. im Glauben; allein ein anderes ist, im Guten sein, oder in der Liebe und Liebtätigkeit, und ein anderes im Guten der Lehre. Kinder, die in der Liebe gegen die Eltern sind, und in der Liebtätigkeit gegen andere Kinder, sind im Guten, nicht aber im Guten der Lehre, folglich auch nicht im Wahren der Lehre oder im Glauben. Im Guten der Lehre aber sind diejenigen, die durch die Wahrheiten des Glaubens wiedergeboren worden sind. Inwieweit diese im Guten sind, insoweit sind sie in den Wahrheiten, d.h. inwieweit in der Liebe und Liebtätigkeit, insoweit im Glauben, folglich insoweit in der Weisheit und Einsicht.

Weil die Engel in der Liebe zum Herrn und in gegenseitiger Liebe sind, sind sie auch in allem Wahren, somit in aller Weisheit und Einsicht, nicht nur in himmlischen und geistigen Dingen, sondern auch in vernunftmäßigen und natürlichen; denn aus der Liebe, weil aus dem Herrn, sind sie in den eigentlichen Urgründen (prinzipiis) oder Quellen der Dinge, d.h. in den Endzwecken und Ursachen. Aus den Urgründen oder Endzwecken und Ursachen sehen, heißt aus dem Himmel (sehen) alles, was unterhalb, auch was auf Erden ist. Es verhält sich damit vergleichsweise wie mit einem, der auf einen hohen Berg und zwar in einem Wartturm daselbst steht: ein solcher kann viele Meilen weit ringsherum sehen was unterhalb desselben ist, während die, welche unterhalb, und mehr noch die, welche im Tal oder Wald sind, kaum so viele Schritte weit (sehen können). Ebenso verhält es sich auch mit denjenigen, die im Guten der Lehre sind, gegenüber denen, die in dem vom Guten getrennten Wahren der Lehre sind, obwohl diese meinen, sie können weiter sehen als jene, während sie doch nichts Gutes und auch nichts Wahres außer nur ganz leichthin auf der Oberfläche sehen, und auch dieses mit Falschem verunreinigt. Dennoch aber ist die Weisheit und Einsicht der Engel eine beschränkte (finita) und gegen der göttlichen des Herrn eine sehr beschränkte (finitissima) und kaum etwas. Wie dies daraus erhellen kann, daß zwischen dem Unendlichen und Endlichen kein Verhältnis stattfindet, gleichwohl jedoch eine Gemeinschaft (communicatio) vermöge der göttlichen Allmacht, und von daher, daß der Herr das Gute selbst, und die Liebe selbst, mithin das eigentliche Sein des Guten und das eigentliche Sein der Liebe, die bei den Engeln somit das eigentliche Sein ihrer Weisheit und Einsicht ist.

Hieraus wird auch klar, daß der Herr im Himmel und auf Erden in allem ist, wo Gutes ist. Zu sehr täuschen sich diejenigen, die meinen, der Herr sei in dem vom Guten getrennten Wahren; Er ist lediglich nur im Guten, und von daher im Wahren, d.h. in der Liebe und Liebtätigkeit, und aus ihr im Glauben.

2573. Vers 16: Und zu Sarah sprach er: Siehe, ich habe tausend Silberlinge deinem Bruder gegeben, siehe, das sei dir eine Decke der Augen für alle, die mit dir, und mit allen sind, und sie war gerächt.

"Und zu Sarah sprach er" bedeutet das Innewerden aus dem geistig Wahren;

"siehe, ich habe tausend Silberlinge deinem Bruder gegeben" bedeutet den Überfluß des dem himmlisch Guten beigesellten Vernunftwahren;

"siehe, das sei dir eine Decke der Augen für alle, die mit dir" bedeutet, daß die Vernunftwahrheiten gleich einer Hülle oder einem Gewand für die geistigen Wahrheiten seien;

"und mit allen sind" bedeutet, daß auch die Wahrheiten, die von daher stammen;

"und sie war gerächt (vindicate)" bedeutet, daß so keine Schuld und keine Beschädigung (noxa) da war.

2574. "Und zu Sarah sprach er", 1. Mose 20/16, daß dies ein Innewerden aus dem geistig Wahren bedeutet, erhellt aus der Vorbildung der Sarah als Gattin, sofern sie ist das göttliche geistig Wahre, wovon Nr. 2507; und ebenderselben als Schwester, sofern sie ist das Vernunftwahre, wovon Nr. 2508, und aus der Bedeutung von sprechen, sofern es ist innewerden (percipere), wovon Nr. 2506.

Hier ist gesprochen zu Sarah als Gattin, sodann zu Sarah als Schwester: als Gattin weil sie zurückgegeben wurde: Nr. 2569, als Schwester, weil gesagt wird: Ich habe tausend Silberlinge deinem Bruder gegeben; und was von Abimelech gesagt wurde, das wurde von Sarah vernommen in jenem Zustand, darum wird durch das Sprechen zu Sarah bezeichnet ein Innewerden aus dem geistig Wahren.

Daß diese Dinge tiefere Geheimnisse in sich schließen, als daß sie in faßlicher Weise ausgelegt werden könnten, ist offenbar. Sollten sie nur einigermaßen ausgelegt werden, so wäre notwendig, daß zuvor mehreres erklärt würde, was man noch nicht weiß, so z.B. was das geistig Wahre, was das Innewerden aus dem geistig Wahren ist, daß der Herr allein ein Innewerden aus dem geistig Wahren hatte, daß der Herr so wie Er das vernunftmäßige Wahre dem vernunftmäßigen Guten einpflanzte, so das geistig Wahre dem himmlisch Guten, somit fortwährend das Menschliche dem Göttlichen, damit im einzelnen eine Ehe des Menschlichen mit dem Göttlichen, und des Göttlichen mit dem Menschlichen sein möchte. Dieses und mehreres (andere) müßte vorausgehen, ehe die in diesem Vers enthaltenen (Worte) in faßlicher Weise erklärt werden können. Dergleichen ist hauptsächlich den engelischen Gemütern angemessen, die Einsicht in solchen Dingen haben, und für die der innere Sinn des Wortes ist. Ihnen werden diese Dinge in himmlischer Weise vorgebildet, und durch sie, so wie durch die in diesem Kapitel vorkommenden Dinge, wird beigebracht, wie der Herr das Menschliche, das Er von der Mutter hatte, nach und nach ausstieß, bis dahin, daß Er zuletzt nicht mehr ihr Sohn war. Daß Er sie auch nicht als Mutter anerkannte, erhellt Matth.12/46-49; Mark.3/31-35; Luk.8/20,21; Joh.2/4, und wie Er das Menschliche durch eigene Kraft göttlich machte, bis dahin, daß Er mit dem Vater eins war, wie Er selbst lehrt bei Joh.14/6,8-11 und anderwärts; dies wird durch Myriaden von Vorstellungen und Vorbildungen, die alle unaussprechlich sind, vom Herrn den Engeln in klarem Lichte dargestellt. Der Grund ist, weil es ihren Gemütern angemessen ist, und weil sie in der Seligkeit ihrer Einsicht, und in der Wonne ihrer Weisheit sind, wenn in diesem. Und außerdem, weil es Engel gibt, die, als sie Menschen waren, eine Vorstellung vom Menschlichen des Herrn gefaßt hatten, wie von dem Menschlichen bei einem anderen Menschen, so wird, damit sie mit den himmlischen Engeln im anderen Leben zusammen sein können, (denn die durch die Neigung zum Guten eingegebenen Vorstellungen verbinden im anderen Leben), dergleichen durch den inneren Sinn des Wortes zerstreut, und sie so vervollkommnet.

Hieraus kann erhellen, wie köstlich den Engeln die Dinge sind, die der innere Sinn des Wortes enthält, obwohl sie vielleicht als wertlos erscheinen werden dem Menschen, der eine so dunkle Vorstellung von dergleichen hat, daß sie kaum eine ist.

2575. "Siehe, ich habe tausend Silberlinge deinem Bruder gegeben", 1. Mose 20/16, daß dies eine unendliche Fülle des dem Guten beigesellten vernunftmäßigen Wahren bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von Tausend, sofern es ist vieles und Unzähliges, hier Unendliches, oder eine unendliche Fülle, weil es auf den Herrn bezogen wird, von welcher Bedeutung desselben unten (die Rede sein wird). Aus der Bedeutung des Silbers, sofern es ist das Vernunftwahre, wovon Nr. 1551, 2048, und aus der Bedeutung des Bruders, sofern er ist das himmlisch Gute, das dem Vernunftwahren, wie der Bruder der Schwester, beigesellt ist: Nr. 2524, 2557. Daraus erhellt, daß (die Worte) "ich habe tausend Silberlinge deinem Bruder gegeben" bedeuten eine unendliche Fülle des dem Guten beigesellten Vernunftwahren. Daß es dem Guten, welches ist der Bruder, gegeben wurde, nicht aber dem Wahren, ist deshalb, weil vom Guten das Wahre (kommt), nicht umgekehrt. Über jene unendliche Fülle sehe man Nr. 2572.

Daß tausend im Worte vieles und Unzähliges bedeuten, und wenn sie auf den Herrn bezogen werden, Unendliches, wird klar aus folgenden Stellen:

2. Mose 20/5,6; 34/7; 5. Mose.5/9,10: "Ich, Jehovah, (bin) dein Gott, ein eifernder Gott, heimsuchend die Missetat der Väter an den Söhnen, an den dritten, und an den vierten, meinen Hassern; und Barmherzigkeit tuend Tausenden (milibus), die Mich lieben, und Meine Gebote halten".

Jerem.32/18: "Jehovah tut Barmherzigkeit an Tausenden (in Millenos), und vergilt die Missetat der Väter in den Busen ihrer Söhne nach ihnen": wo durch Tausende (millia) und die Tausende (Millenos) nicht bezeichnet wird etwas Begrenztes (Definitum), sondern Unendliches (Infinitum), denn die Barmherzigkeit des Herrn ist eine unendliche, weil göttliche.

Ps.68/18: "Die Wagen Gottes sind zwei Myriaden, die Tausende verdoppelt (milleni duplicati), der Herr in ihnen, Sinai in Heiligkeit": wo die Myriaden und die Tausende für unzählige (stehen).

Ps.91/7: "Fallen werden an deiner Seite tausend (mille) und zehntausend (Myrias) zu deiner Rechten, an dich wird es nicht herankommen": wo tausend und eine Myriade auch für unzählige (stehen); und weil es auf den Herrn, Der unter David in den Psalmen verstanden wird, sich bezieht, für alle, die Feinde sind.

Ps.144/13: "Unsere Speicher sind voll, ausspendend Speise um Speise, unsere Herden gebärend tausend (mille), und zehntausend in unseren Gassen": auch hier tausend und zehntausend (decem Mille) oder eine Myriade, für Unzähliges.

Ps.90/4: "Tausend Jahre sind in deinen Augen, wie der gestrige Tag, wenn er vorüberging": tausend (mille) Jahre soviel als ohne Zeit, somit für das Ewige, welches das Unendliche in Beziehung auf die Zeit (infinitum temporis) ist.

Jes.30/17: "Je tausend (mille unum) werdet ihr vor dem Schelten eines einzigen, vor dem Schelten von fünfen, fliehen, bis ihr übrigbleibet wie eine Stange auf dem Haupt des Berges": wo ein Tausend (mille unum) oder eine Chiliade, für viele (steht) ohne bestimmte Zahl, fünf für wenige: Nr. 649.

5. Mose 1/11: "Jehovah, der Gott eurer Väter, tue hinzu zu euch, tausendmal mehr als ihr seid (sicut vos, Mille vicibus), und segne euch": wo tausendmal für unzählige (steht), wie in der gewöhnlichen Rede, in der man auch tausend sagt für viele, z.B. es sei tausendmal gesagt worden, es sei auf tausenderlei Weise (mille modis) geschehen.

Jos.23/10: "Ein einziger Mann von euch wird tausend jagen, denn Jehovah, euer Gott, streitet für euch".

Weil tausend eine bestimmte Zahl in der Rechnung ist, so scheint es, als ob in den prophetischen Stellen, besonders wenn sie in historischem Zusammenhang stehen, tausend bedeuten tausend, während sie doch unabhängig von einer bestimmten Zahl viele oder unzählige bedeuten, denn das Historische ist von solcher Beschaffenheit, daß es die Vorstellungen bei den nächsten und eigentlichen Bedeutungen der Wörter, sowie auch der Namen die dabei vorkommen, festhält, während doch durch die Zahlen, ebenso wie durch die Namen im Worte Sachen bezeichnet werden, wie aus demjenigen erhellen kann, was von den Zahlen schon Nr. 482, 487, 575, 647, 648, 755, 813, 1963, 1988, 2075, 2252 gezeigt worden ist. Daher kommt, daß auch einige der Meinung sind, durch die tausend Jahre in der Joh.Offenb.20/1-7 werden tausend Jahre oder tausend Zeiten bezeichnet, und dies darum, weil das Prophetische dort historisch beschrieben ist, während doch durch die tausend Jahre dort nichts als unbestimmt vieles, sodann anderwärts auch Unendliches in Beziehung auf die Zeit (infinitum temporis) oder Ewiges bezeichnet wird.

2576. "Siehe, das sei dir eine Decke der Augen für alle, die mit dir sind", 1. Mose 20/16, daß dies bedeutet, die Vernunftwahrheiten seien wie eine Hülle oder Bekleidung für die geistigen Wahrheiten, erhellt aus der Bedeutung der Hülle, wovon im gleich Folgenden, und aus der Bedeutung der Augen, sofern sie sind das Verständige, wie aus sehr vielen Stellen im Worte ersichtlich ist; sodann aus der Bedeutung von sehen, sofern es ist verstehen: Nr. 2150, 2325.

Jeder kann sehen, daß im einzelnen in diesem Vers Geheimnisse sind, die nicht offenbar werden können, außer aus einem gewissen tieferen Sinn, wie z.B. daß er tausend Silberlinge gegeben habe, und dieses nicht gesagt wird in Beziehung auf ihren Ehegatten, sondern auf ihren Bruder, daß jenes eine Decke der Augen sein sollte, sowohl für sie, als für alle, die mit ihr und dann mit allen sind, und daß sie so gerächt worden sei. Es können zwar manche historische Vermutungen aus dem Buchstabensinn abgeleitet werden, aber sie alle haben nichts Geistiges, noch weniger etwas Göttliches (an sich), während doch das Wort ein solches ist.

Daß die Vernunftwahrheiten wie eine Hülle oder Bekleidung für die geistigen Wahrheiten sind, damit verhält es sich so: was das Innerste des Menschen ist, das gehört seiner Seele an, was aber das Auswendigere ist, das gehört seinem Leib an. Das Innerste des Menschen ist das Gute und die Wahrheiten, aus denen die Seele ihr Leben hat, sonst wäre die Seele nicht Seele. Das Auswendigere bekommt von daher sein Leben, und es ist alles wie ein Leib, oder, was dasselbe ist, wie eine Hülle oder Bekleidung. Dies kann besonders aus demjenigen erhellen, was im anderen Leben erscheint, wie an den Engeln; wenn diese sich sichtbar darstellen, so leuchtet ihr Inwendiges aus ihrem Angesicht hervor, ihr Auswendiges stellt sich dar sowohl an ihrem Leib als in ihrer Bekleidung, dermaßen, daß dort jeder schon aus dem Gewand wissen kann, wie sie geartet sind, denn sie sind reale Substanzen, somit Wesenheiten in Ausgestaltung; mit den Engeln, die erschienen und dem Angesicht und der Bekleidung nach, im Worte beschrieben sind, verhält es sich ebenso, z.B. denjenigen, die im Grab des Herrn erschienen sind: Matth.28/3; Mark.16/5; und den 24 Ältesten um den Thron: Joh.Offenb.4/4 und anderen, und zwar nicht nur mit den Engeln, sondern auch mit allem übrigen, wenn auch Unbeseelten, was im Wort erwähnt wird, dessen Auswendiges die Hülle oder Bekleidung ist, wie mit der Bundeslade und mit dem sie umgebenden Zelt. Die Lade daselbst, die das Innerste bildete, stellte den Herrn selbst vor, denn in ihr war das Zeugnis, das Zelt hingegen, das außerhalb war, bildete vor das Reich des Herrn. Die Umhüllungen daran oder die Vorhänge und Decken, bildeten samt und sonders vor die auswendigen himmlischen und geistigen Dinge in Seinem Reich, nämlich in den drei Himmeln; was daraus erhellen kann, daß seine Gestalt dem Moses auf dem Berge Sinai gezeigt worden war: 2. Mose 25/9; 26/30; von daher hatte es seine Heiligkeit, nicht aber vom Gold und Silber und den Bildwerken in ihm.

Weil (aber) jetzt davon gehandelt wird, daß die Vernunftwahrheiten wie eine Hülle oder Bekleidung für die geistigen Wahrheiten seien, und bei Mose das Zelt beschrieben wird in Ansehung seiner Umhüllungen oder Decken, auch in Ansehung der Vorhänge, die an den Eingängen (waren), so mag, der Beleuchtung wegen, angegeben werden, was insbesondere durch die Vorhänge daran bezeichnet worden ist. Was aber durch die Decken ringsumher (bezeichnet wurde), wird anderwärts, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, gesagt werden:

Vorhänge waren daran drei. Der erste bildete eine Scheidewand zwischen dem Heiligen und dem Allerheiligsten, der andere wird genannt die Decke für die Türe des Zeltes, der dritte die Decke für das Tor des Vorhofs.

Von dem eigentlichen Vorhang, welcher der erste war, vor der Lade, heißt es bei 2. Mose 26/31-34; 36/35,36: "Mache einen Vorhang aus Hyazinth und Purpurfarbe und doppelt gefärbtem Scharlach, und von gezwirntem Byssus, ein Werk des Erdenkens, sollst du ihn machen mit Cheruben: und sollst ihn anbringen an vier Säulen von Schittim, die überzogen sind mit Gold, und ihre Haken von Gold; auf vier Fußgestellen von Silber; und sollst den Vorhang tun unter die Henkel und sollst hineinbringen, innerhalb des Vorhangs, die Lade des Zeugnisses, und der Vorhang soll für euch scheiden zwischen dem Heiligen und dem Allerheiligsten": dieser Vorhang bildete vor die nächsten und innersten Scheinbarkeiten des vernunftmäßig Guten und Wahren, in dem die Engel des dritten Himmels sind, welche Scheinbarkeiten beschrieben sind durch Hyazinth, Purpur, doppelt gefärbten Scharlach, und gezwirnten Byssus, wobei die rote Farbe das Gute der Liebe, und die weiße deren Wahrheiten vorbildete. In ähnlicher Weise auch das Gold und das Silber, mit denen die Säulen überzogen wurden, und aus denen die Haken und Füße (bestanden).

Daß die Farben vorbilden, sehe man Nr. 1042, 1043, 1053, 1624; daß das Gold das Gute der Liebe ist: Nr. 113, 1551, 1552; daß das Silber das Wahre ist: Nr. 1551, 2048, woraus erhellen kann, was es bedeutet, daß der Vorhang des Tempels entzwei riß: Matth.27/51; Mark.15/38; Luk.23/45 nämlich daß der Herr eingegangen sei ins Göttliche Selbst, nachdem alle Scheinbarkeiten zerstreut waren, und daß Er zugleich den Zugang zum Göttlichen Selbst eröffnet habe durch sein göttlich gewordenes Menschliche.

Vom anderen Vorhang, oder der Decke für die Türe des Zeltes, heißt es bei 2. Mose 26/36,37; 36/37,38: "Mache eine Decke an den Eingang des Zeltes, aus Hyazinth, und Purpur, und doppelt gefärbtem Scharlach, und gezwirntem Byssus, ein Werk des Buntwirkers: und mache zur Decke fünf Säulen von Schittim, und überziehe sie mit Gold, ihre Haken von Gold, und gieße für sie fünf Fußgestelle von Erz": durch diese Decke wurden vorgebildet Scheinbarkeiten des Guten und Wahren, die niedriger oder äußerlicher sind als die vorigen, oder mittlere des Vernunftmäßigen, in denen die Engel des zweiten Himmels sind. Welche Scheinbarkeiten beinahe ebenso beschrieben sind, mit dem Unterschied doch, daß für diese Decke fünf Säulen und fünf Fußgestelle sein sollten, durch welche Zahl das verhältnismäßig wenige bezeichnet wird, denn diese Scheinbarkeiten hängen nicht so zusammen, oder sind nicht so himmlisch, wie die Scheinbarkeiten des innersten oder dritten Himmels. Über die Zahl Fünf, daß (sie bedeutet) wenig, sehe man Nr. 649, 1686; und weil diese Scheinbarkeiten sich beziehen auf die natürlichen Dinge, so wurde befohlen, daß die Fußgestelle aus Erz gegossen werden sollten, denn durch Erz wurde das vernunftmäßig (soll wohl heißen natürlich, nach Nr. 425, 1551 - Anmerkung des Übersetzers) Gute vorgebildet und bezeichnet: Nr. 425, 1551.

Vom dritten (Vorhang), oder der Decke für das Tor des Vorhofs, heißt es bei 2. Mose 27/16,17; 38/18/19: "Für das Tor des Vorhofs eine Decke, von zwanzig Ellen, aus Hyazinth und Purpur und doppelt gefärbtem Scharlach, und gezwirntem Byssus, ein Werk des Buntwirkers; ihre Säulen vier, deren Fußgestelle vier, alle Säulen des Vorhofs ringsum eingefaßt mit Silber, ihre Haken von Silber, ihre Fußgestelle aber von Erz": durch diese Decke wurden noch niedrigere oder auswendigere Scheinbarkeiten des Guten und Wahren vorgebildet, welche sind die untersten des Vernunftmäßigen, und in denen die Engel des ersten Himmels sind. Diese Scheinbarkeiten, weil sie den inwendigeren entsprechen, sind in ähnlicher Weise beschrieben, mit dem Unterschied jedoch, daß die Säulen nicht mit Gold überzogen, sondern mit Silber eingefaßt, und daß die Haken aus Silber sein sollten, wodurch die Vernunftwahrheiten bezeichnet werden, die ihren Ursprung unmittelbar aus den wissenschaftlichen haben, und die Fußgestelle aus Erz, wodurch natürlich Gutes bezeichnet wird.

Hieraus kann erhellen, daß nichts dabei war, das nicht eine Vorbildung himmlischer und geistiger Dinge des Reiches des Herrn wäre, oder daß alles ganz nach dem Urbild der himmlischen und geistigen Dinge in den drei Himmeln gemacht worden war; sodann daß die Umhüllungen oder Decken jene Dinge bezeichneten, die wie der Leib oder die Bekleidung um das Innerste oder außerhalb desselben sind. Außerdem kann, daß die Umhüllungen, Decken, Gewänder oder Kleider die verhältnismäßig niedrigeren Wahrheiten bedeuten, noch aus vielen Stellen im Wort erhellen, wie bei

Hes.27/7: "Byssus mit Buntwirkerei aus Ägypten war dein Angespanntes, Hyazinth und Purpur aus den Inseln Elischa deine Decke": wo von Tyrus (die Rede ist), durch das die inwendigeren Erkenntnisse himmlischer und geistiger Dinge, mithin die, welche in denselben sind, bezeichnet werden: Nr. 1201; die Buntwirkerei aus Ägypten für das Wissenschaftliche; daß Ägypten das Wissenschaftliche sei: Nr. 1164, 1165, 1186, 1462. Hyazinth und Purpur aus den Inseln Elischa, das die Decke (sein sollte), für die Religionsgebräuche, die dem inneren Gottesdienst entsprechen: Nr. 1156.

Hes.26/16: "Herabsteigen werden von ihren Stühlen alle Fürsten des Meeres, und abwerfen ihre Mäntel, und die Kleider ihrer Buntwirkerei ausziehen, mit Schrecknissen werden sie angetan werden, auf der Erde werden sie sitzen": auch (dies) von Tyrus; die Mäntel und Kleider der Buntwirkerei für die Erkenntnisse aus Wissenschaftlichem, somit für die niedrigeren Wahrheiten.

Hes.16/10,11,16,18: "Ich kleidete dich in Gesticktes, und zog dir Schuhe an von Thachasch, und umwand dich mit Byssus, und bedeckte dich mit Seide, und schmückte dich mit Schmuck, und legte Spangen an deine Hände, und eine Kette an deine Kehle. Du nahmst von deinen Kleidern, und machtest dir bunte Höhen, und hurtest auf ihnen; du nahmst buntgewirkte Kleider, und bedecktest sie": von Jerusalem, welches ist die geistige Kirche, und beschrieben wird wie sie war vor Alters, und wie nachher als sie verkehrt wurde; ihr niedrigeres Geistige, und ihre Lehren, sind die buntgewirkten Kleider von Byssus, von Seide.

Jes.3/1,6,7,17-24: "Der Herr Jehovah Zebaoth entfernend aus Jerusalem (und Jehudah) jeden Stab des Brotes und (jeden) Stab des Wassers; alsdann wird ergreifen ein Mann seinen Bruder des Hauses seines Vaters, (und sprechen): ein Kleid hast du, Fürst sollst du uns sein: er aber wird an jenem Tag entgegnen, und sprechen: Ich werde nicht sein ein Verbindender, und in meinem Hause ist kein Brot, und kein Kleid, setzet mich nicht zum Fürsten des Volkes. Mit Krätze wird überziehen der Herr den Scheitel der Töchter Zions, und an jenem Tage wird der Herr entfernen den Schmuck der Fußspangen und der Netzchen, und der kleinen Monde, und der Halsbänder, und der Kettchen, und der Armspangen (bracteolarum) und die Kopfbunde (tiarias), und die Kniebänder (periscelides), und die Gürtel (alligamenta), und die Häuser der Seele (domos animae), und die Ohrgehänge (inaures): die Ringe, und den Nasenschmuck (ornamenta nasi), die Feierkleider (mutatorias vestes), und die Überwürfe (Amicula), und die Obergewänder (pepla), und die Nadelbüchschen (aciaria), die Spiegel, und die Hemden (sindones), und die Turbane (cidares), und die Mäntelchen (palliola)": Jerusalem für die geistige Kirche, Jehudah für die himmlische Kirche, der Stab des Brotes und der Stab des Wassers, der entfernt werden wird, für das Gute und das Wahre; das Kleid, das der Fürst anhat, für die Wahrheiten, die der Lehre angehören. Die verschiedenen Gewänder und Schmucksachen der Töchter Zions, die aufgezählt werden, sind alle und jede Gattungen und Arten des Guten und Wahren, deren sie sollen beraubt werden; wenn nicht die Einzelheiten, die aufgezählt werden, etwas Besonderes der Kirche bezeichnen würden, so würden sie nicht zum Wort gehören, in dessen jedwedem Ausdruck etwas Göttliches ist. Sie werden ausgesagt von den Töchtern Zions, und daß durch diese die Dinge der Kirche bezeichnet werden, sehe man Nr. 2362.

Jes.52/1,2: "Auf, auf, zieh deine Stärke an, Zion, zieh an die Kleider deines Schmucks, Jerusalem, du Stadt der Heiligkeit, denn nicht soll kommen mehr in dich wer unbeschnitten ist und unrein": Zion für die himmlische Kirche, Jerusalem für die geistige, die Kleider des Schmucks für die heiligen Dinge des Glaubens.

Jes.59/6: "Ihre Gewebe dienen nicht zum Kleide, auch werden sie nicht bedeckt mit ihren Werken, ihre Werke sind Werke der Missetat": die Gewebe (telae) für erdichtete Wahrheiten, die nicht zum Kleide dienen, das Kleid für die auswendigeren Wahrheiten der Lehre und des Gottesdienstes, daher es heißt, auch werden sie nicht bedeckt mit den Werken.

Jes.61/10: "Freuen werde ich mich in Jehovah, frohlocken wird meine Seele in meinem Gott, denn Er wird kleiden mich mit Kleidern des Heiles, mit dem Rock der Gerechtigkeit hat Er mich bedeckt": die Kleider des Heiles für die Wahrheiten des Glaubens, der Rock der Gerechtigkeit für das Gute der Liebtätigkeit.

Joh.Offenb.3/4,5: "Du hast wenige Namen auch in Sardes, die ihre Kleider nicht befleckt haben und wandeln werden mit Mir in weißen (Kleidern), denn sie sind es würdig; wer überwindet, soll angetan werden mit weißen Kleidern".

Joh.Offenb.16/15: "Selig ist, wer wacht, und seine Kleider bewahrt, daß er nicht nackt wandle".

Joh.Offenb.4/4: "Auf den Thronen sah ich vierundzwanzig Älteste sitzen, angetan mit weißen Kleidern": wo offenbar die Kleider nicht Kleider sind, sondern Geistiges, das Sache des Wahren ist.

Ebenso was der Herr sagte von der Vollendung des Zeitlaufs, daß sie nicht zurückkehren sollen, die Kleider zu holen: Matth.24/18; Mark.13/16, daß hier die Kleider Wahrheiten sind, sehe man Nr. 2454; sodann was (Er sagte) von dem, der nicht mit einem Hochzeitskleid angetan war: Matth.22/11,12; und was von Johannes: "Was seid ihr hinausgegangen zu sehen, einen Menschen mit glänzenden Kleidern angetan? Die glänzende (Kleider) tragen, sind in den Häusern der Könige": Matth.11/8; Luk.7/25: d.h. nicht im Äußern der Lehre und es Gottesdienstes, sondern im Innern; daher er beifügt: "Was seid ihr hinausgegangen zu sehen, einen Propheten? (Ja,) Ich sage euch, (der) auch noch mehr (ist), denn ein Prophet", ebendasselbe Matth.11/9: der Prophet für die äußeren Dinge der Lehre und des Gottesdienstes.

Weil die Kleider die Wahrheiten jeder Gattung bezeichneten, so war befohlen, daß die Söhne Israels, als sie aus Ägypten zogen, Gold und Silber und Kleider entlehnen und auf die Söhne legen sollten: 2. Mose 3/22; 12/35,36; sodann daß Kleider mehrerer Gattungen oder gemischte (Zeuge) nicht angezogen werden sollten: 3. Mose 19/19; 5. Mose 22/11, und daß sie sich Quasten an die Säume der Kleider machen, daran eine hyazinthfarbige Schnur tun, und wenn sie diese sehen, der Gebote gedenken und sie tun sollten: 4. Mose 15/38-40.

Sie zerrissen auch ehemals die Kleider, wie zu ersehen ist bei Jos.7/6; Richt.11/35; 1.Sam.4/12; 2.Sam.1/2,11,12; 3/31; 13/30,31; 15/32; 1.Kön.21/27; 2.Kön.5/7,8; 6/30; 22/11,14,19; Jes.36/22; 37/1; und dies bezeichnete den Eifer für die Lehre und das Wahre, das so zerrissen war; sodann das demütige Bekenntnis (humiliatio), daß nichts bei ihnen sei, was durch den Kleiderschmuck bezeichnet wird.

Daß durch die Umhüllungen, Decken, Gewänder oder Kleider solches bezeichnet wird, erhellt auch aus der Weissagung Jakobs, damals Israels: "Er wird an den Weinstock binden sein Füllen, und an den Edelweinstock den Sohn seiner Eselin; er wird im Weine waschen sein Kleid, und im Blut der Trauben seine Hülle": 1. Mose 49/11. Was dies bedeutet kann niemand wissen, es sei denn aus dem inneren Sinne, was nämlich der Weinstock, der Edelweinstock, das Füllen, der Sohn der Eselin, der Wein, das Blut der Trauben, das Kleid und die Hülle (bedeutet), daß es auf den Herrn geht, Der hier Schiloh genannt wird, ist offenbar. Es wird hier gehandelt von Jehudah, durch den das himmlisch Göttliche des Herrn vorgebildet wird: durch die Kleidung, die er im Weine und durch die Hülle, die er im Blut der Trauben waschen werde, wird bezeichnet Sein Vernunftmäßiges und Natürliches, das Er göttlich machen sollte.

Ebenso bei Jes.63/1-3: "Wer ist Der, Welcher aus Edom kommt, in gefärbten Kleidern aus Bozra, Er, Der ehrwürdig in Seiner Kleidung, einhergeht in der Größe Seiner Kraft? warum so rot Dein Kleid, und Dein Gewand wie eines Keltertreters? und die Kelter habe Ich allein getreten, und von den Völkern war niemand mit Mir: gespritzet ist ihr Sieg auf Meine Kleider, und Meinen ganzen Anzug habe Ich besudelt": wo auch die Kleider und der Anzug für das Menschliche des Herrn stehen, das Er durch Versuchungskämpfe und Siege aus eigener Macht göttlich machte, daher gesagt wird, "die Kelter habe Ich allein getreten, und von den Völkern war niemand mit Mir"; daß Jischak roch den Geruch der Kleider Esaus, und sofort (Jakob) segnete: 1. Mose 27/27 schließt ähnliches in sich.

Selbst das Heilige des Göttlich-Menschlichen des Herrn, war ebenfalls ein Kleid, das wie das Licht, und wie ein strahlendes Weiß erschien, als Er verwandelt wurde, wovon es bei Matth.17/2 also heißt: "Als Jesus verwandelt wurde, glänzte Sein Angesicht wie die Sonne, Seine Kleider wurden (weiß) wie das Licht"; bei Luk.9/29: "Als Jesus betete, wurde das Aussehen seines Angesichts ein anderes, sein Gewand weiß strahlend"; und bei Mark.9/3: "Als Jesus verwandelt ward, wurden seine Kleider glänzend, sehr weiß wie der Schnee, wie kein Walker auf Erden weiß machen kann".

Die Kleider der Heiligkeit, mit denen Aharon angetan war, als er hinter den Vorhang einging, die von Leinwand waren, bildeten ähnliches vor: 3. Mose 16/2,4, ebenso die Kleider der Heiligkeit, die zur Herrlichkeit und Zierde (dienten), und die des Dienstes, wovon 2. Mose 28/2-22; 39/1-23 in denselben war nicht das Geringste, das nicht vorbildete.

2577. "Und mit allen sind", 1. Mose 20/16, daß dies bedeutet, auch die Wahrheiten, die von daher stammen, nämlich die wissenschaftlichen und sinnlichen, erhellt aus dem, was oben gesagt worden ist, und aus dem Zusammenhang selbst, denn unmittelbar vorher wird gesagt: "Siehe, das sei dir eine Decke der Augen für alle, die mit dir (sind)", wodurch Vernunftwahrheiten bezeichnet werden, die wie eine Hülle für die geistigen Wahrheiten sind, und nun heißt es wieder: "mit allen", wodurch demnach noch niedrigere Wahrheiten bezeichnet werden, die von den vernunftmäßigen herstammen, und diese sind keine andere, als welche wissenschaftliche Wahrheiten und sinnliche Wahrheiten genannt werden.

Daß aus dem Vernunftmäßigen wissenschaftliche Wahrheiten und sinnliche Wahrheiten herstammen, erhellt aus der Ordnung des Einflusses: das Inwendigere (interiora) fließt ein in das Auswendigere (exteriora) oder, was dasselbe ist, das Obere (superiora) in das Untere (inferiora), nicht aber umgekehrt. Es erscheint zwar anders, nämlich daß durch die sinnlichen und die wissenschaftlichen (Wahrheiten) der Mensch vernünftig werde, allein dies ist eine Täuschung: Das Gute vom Herrn her fließt durch das Vernunftvermögen des Menschen immerfort ein, und kommt entgegen, und nimmt Wissenschaftliches an sich (sibi adoptat), und inwieweit es dasselbe an sich nehmen und es gehörig ordnen kann, insoweit wird er vernünftig.

Es verhält sich damit ebenso, wie mit dem Guten und den sogenannten Glaubenswahrheiten: das Gute vom Herrn her fließt ein in die Wahrheiten und nimmt sie an sich (sibi adoptat), und inwieweit es dieselben an sich nehmen kann, insoweit wird der Mensch geistig; wiewohl es den Anschein hat, als ob die sogenannten Glaubenswahrheiten einfließen und den Menschen geistig machen.

Dieser Schein ist auch die Ursache, warum man heutzutage das Wahre, das Gegenstand des Glaubens ist, so sehr kultiviert, und nicht denkt an das Gute, das Sache der Liebtätigkeit ist.

2578. "Und sie war gerächt (vindicata)", 1. Mose 20/16, daß dies bedeutet, daß so keine Schuld und keine Beschädigung da war, erhellt aus allem dem, was vorhergeht, und wovon dieses der Schluß ist.

2579. Vers 17: Da betete Abraham zu Gott, und Gott heilte den Abimelech, und sein Weib, und seine Mägde, und sie gebaren.

"Da betete Abraham zu Gott" bedeutet eine Offenbarung;

"und Gott heilte den Abimelech" bedeutet die Gesundheit (integritatem) der Lehre in Ansehung des Guten;

"und sein Weib" bedeutet in Ansehung des Wahren;

"und seine Mägde" bedeutet in Ansehung der Neigungen zu den Lehren;

"und sie gebaren" bedeutet die Fruchtbarkeit.

2580. "Da betete Abraham zu Gott", 1. Mose 20/17, daß dies eine Offenbarung bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von beten, wenn es vom Herrn ausgesagt wird, sofern es ist geoffenbart werden, wovon Nr. 2535; und aus der Vorbildung Abrahams, sofern er ist der Herr, wovon schon mehrmals.

Im Sinne des Buchstabens sind es zwei, nämlich ein anderer, der betete, und ein anderer, zu dem er betete, denn es wird gesagt, Abraham betete zu Gott. Im inneren Sinn aber sind es nicht zwei, sondern einer, denn es war in Ihm Gott oder Jehovah, Der offenbarte, denn aus Jehovah war Er empfangen: allein inwieweit mütterlich Menschliches da war, war Er ein anderer.

Wie es sich damit verhält, kann jedoch nur schwer bis zum Verständnis in Vorstellungen fallen; in engelische zwar, die sich im Lichte des Himmels darstellen, nicht so (aber) in menschliche, die, wenn sie nicht erleuchtet sind von denjenigen, die im Bereich des Lichtes der Welt sind, es nicht erfassen; noch weniger in die (Vorstellungen) derjenigen, denen alles, was Gegenstand des Lichtes des Himmels ist, so (sehr) Dunkelheit ist, daß es nichts ist.

2581. "Und Gott heilte den Abimelech", 1. Mose 20/17, daß dies die Gesundheit der Lehre in Ansehung des Guten bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von heilen, sofern es ist gesund machen (intgegrum facere); und aus der Vorbildung Abimelechs, sofern er ist die ihr Absehen auf Vernunftgründe habende Glaubenslehre: Nr. 2510. Daß sie es ist in Rücksicht des Guten, ergibt sich daraus, daß gesagt wird, auch sein Weib (uxor) sei geheilt worden, wodurch die Gesundheit der Lehre in betreff des Wahren bezeichnet wird, denn wenn im Worte der Gatte (maritus) Gatte heißt, so wie auch, wenn er genannt wird, dann bedeutet er das Gute, und die Gattin (uxor) das Wahre; wenn aber der Gatte Mann (vir) heißt, dann bedeutet er das Wahre, und die Gattin (uxor) das Gute, wovon auch Nr. 915, 1468, 2517.

2582. "Und sein Weib", 1. Mose 20/17, daß dies bedeutet in Ansehung des Wahren, erhellt aus der Bedeutung des Weibes (uxoris), sofern sie ist das Wahre, wovon soeben Nr.2581.

2583. "Und seine Mägde", 1. Mose 20/17, daß dies bedeutet in Ansehung der Neigungen zu den Lehren von daher, erhellt aus der Bedeutung der Mägde, sofern sie sind die Neigungen zu den vernunftmäßigen und wissenschaftlichen (Wahrheiten), wovon Nr. 1895, 2567. Hier zu den Lehren, weil sie ausgesagt werden von der Glaubenslehre, denn sie gehörten dem Abimelech an, durch den die Glaubenslehre bezeichnet wird. Nr. 2509, 2510; denn alles verhält sich gemäß der Beziehung auf dasjenige, von dem gehandelt wird.

2584. "Und sie gebaren", 1. Mose 20/17, daß dies die Fruchtbarkeit bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von gebären und Geburt. Im inneren Sinn des Wortes sind bloß geistige und himmlische Dinge, die bezeichnet werden, wo daher genannt wird Empfängnis oder empfangen, Geburt (partus) oder gebären (parere), Entstehung (nativitas) oder entstehen (nasci), Zeugung (generatio) oder zeugen (generare), sodann die, welche erzeugen (gignunt), als Vater und Mutter, und die erzeugt werden, als Söhne und Töchter, werden sie lediglich nur im geistigen Sinne verstanden, denn das Wort an sich ist geistig und himmlisch. So also auch hier das Gebären, wodurch Fruchtbarkeit in Ansehung der Dinge, die zur Lehre gehören, bezeichnet wird.

Daß unter den Geburten im Worte keine andere Geburten verstanden werden, kann aus folgenden Stellen erhellen:

1.Sam.2/5,6: "Satte sind um Brot verdingt worden, und Hungrige gibt es nicht mehr, bis daß die Unfruchtbare sieben gebar, die Kinderreiche abnahm; Jehovah tötet und macht lebendig, läßt hinabfahren in die Unterwelt, und läßt herauffahren".

Jerem.15/9: "Es verschmachtet, die sieben geboren hatte, sie haucht ihre Seele aus; ihre Sonne geht unter, während es noch Tag ist".

Jes.54/1: "Singe, du Unfruchtbare, die nicht geboren, brich in Jubel aus und jauchze, die nicht kreißte, weil mehr sind der Söhne der Verlassenen, denn der Söhne der Vermählten, sprach Jehovah".

Ps.29/9: "Die Stimme Jehovahs macht kreißen die Hirsche, und entblößt die Wälder; und in Seinem Tempel sagt jeder, der Ihm angehört, Preis".

Jes.23/4,5: "Erröte Zidon, weil gesprochen hat das Meer, die Veste des Meeres sprechend: Ich habe nicht gekreißt, nicht geboren, und nicht groß gezogen Jünglinge, noch auferzogen Mädchen, wie bei dem Gerüchte für Ägypten, werden sie kreißen, bei der Kunde von Tyrus".

Jes.66/7-9: "Ehe sie kreißt gebiert sie, und bevor ihr Wehen kommen, ist sie eines Knaben genesen; wer hat solches je gehört wie das? wer etwas gesehen wie dieses? kreißt ein Land an einem Tag, und sollte Ich gebären lassen, sprach Jehovah? sollte Ich Gebären lassend, auch verschließen? sprach dein Gott".

Jerem.30/6: "Fraget doch und sehet, ob ein Mannsbild gebäre; warum denn sah ich jeden Mann seine Hände auf seinen Lenden, wie einer Gebärenden?".

Hes.30/16: "Ich werde Feuer geben in Ägypten, und kreißen soll Sin, und No zum (Durchbruch) kommen".

Hos.9/11: "Ephraim, wie ein Vogel wird wegfliegen ihre Herrlichkeit, von der Geburt, und von dem Mutterleib, und der Empfängnis".

Hos.13/13: "Denn Wehen einer Kreißenden sind angekommen Ephraim, er ist ein unweiser Sohn, weil er zur Zeit nicht stehen wird im Durchbruch des Gebärleibes der Söhne".

Joh.Offenb.12/1,2,4,5: "Ein Weib umgeben von der Sonne, und der Mond unter ihren Füßen, und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen; im Mutterleibe tragend schrie sie kreißend, und hatte Qual zu gebären: ein Drache stand vor dem Weibe, das gebären wollte, um, sobald sie geboren, ihren Sohn zu verschlingen; sie gebar nun einen männlichen Sohn, der weiden sollte alle Völkerschaften mit eiserner Rute; allein entrückt war der Knabe zu Gott und Seinem Thron".

Aus allen diesen Stellen kann jeder sehen, daß keine andere Empfängnisse und Geburten bezeichnet werden, als die der Kirche eigen sind; ebenso (nun) aus obigem, was in Beziehung auf Abimelech gesagt wird, daß Gott geheilt habe den Abimelech, sein Weib, und seine Mägde, und sie geboren; und daß Jehovah ganz verschlossen jeden Mutterleib des Hauses Abimelechs um Sarahs des Weibes Abrahams willen.

Was im inneren Sinn durch diese Dinge bezeichnet wird, kann aus der Erklärung derselben erhellen, nämlich der Zustand der Glaubenslehre, wie er ist, wenn sie von den göttlichen Wahrheiten aus angesehen wird, und wie er ist, wenn sie von der Vernunft aus (rationali) angesehen wird, daß nämlich, wenn von den göttlichen Wahrheiten, d.h. vom Wort aus alsdann alles und jedes, sowohl die Vernunfterkenntnisse, als die wissenschaftlichen begründend sind. Anders (aber) wenn vom Menschlichen aus, d.h. von der Vernunft und Wissenschaft aus, daß alsdann nichts Gutes und nichts Wahres empfangen wird; denn vom Wort aus angesehen heißt vom Herrn her, hingegen von der Vernunft und Wissenschaft aus, heißt vom Menschen aus; aus jenem kommt alle Einsicht und Weisheit, aus diesen kommt aller Unsinn und Torheit.

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2585. Vers 18: Denn ganz verschlossen hatte Jehovah deshalb jeden Mutterleib des Hauses Abimelechs, um Sarahs, des Weibes Abrahams willen.

"Denn ganz verschlossen, hatte Jehovah deshalb jeden Mutterleib des Hauses Abimelechs" bedeutet Unfruchtbarkeit der Lehre;

"um Sarahs willen" (propter verbum Sarae) bedeutet, durch das Vernunftmäßige, wenn es sich verbunden hätte;

"des Weibes Abrahams" bedeutet, damit das geistig Wahre verbunden wäre dem himmlisch Guten.

2586. "Denn ganz verschlossen hatte Jehovah deshalb jeden Mutterleib des Hauses Abimelechs", 1. Mose 20/18, daß dies bedeutet Unfruchtbarkeit, nämlich der Lehre, erhellt aus der Bedeutung von ganz verschließen (claudendo claudere) den Mutterleib, sofern es ist die Empfängnis selbst verhindern; und aus der Bedeutung des Hauses Abimelechs, sofern es ist das Gute der Glaubenslehre; daß also Unfruchtbarkeit bezeichnet wird, ist hieraus klar.

Daß oben in diesem Kapitel Gott genannt wird, hier aber zuerst Jehovah, geschieht deswegen, weil Gott genannt wird wo vom Wahren, Jehovah aber, wo vom Guten gehandelt wird. Jede Empfängnis der Lehre geschieht aus dem Guten als Vater, die Geburt aber durch das Wahre als von der Mutter, wie früher einige Male gesagt worden. Hier wird gehandelt von der Empfängnis, und weil diese aus dem Guten (geschieht), wird genannt Jehovah, oben aber von der Geburt, und weil diese durch das Wahre (geschieht), wird Gott genannt, wie im vorigen Vers: "Gott heilte den Abimelech, sein Weib, und seine Mägde, und sie gebaren", ebenso auch anderwärts im Worte, wo gehandelt wird von der Empfängnis, wie bei Jes.49/1,5: "Jehovah hat von Mutterleib an mich berufen", es sprach Jehovah, "mein Bildner von Mutterleibe an, dann werd' ich teuer sein Jehovah; und mein Gott wird meine Stärke sein": Stärke wird ausgesagt vom Wahren, daher Gott genannt wird; Jes.44/2,24: "So sprach Jehovah, der dich gemacht, und dich gebildet von Mutterleibe an"; und anderwärts.

Darum wird auch genannt das Haus Abimelechs, durch welches das Gute der Glaubenslehre bezeichnet wird. Daß das Haus das Gute ist, sehe man Nr. 2048, 2233, 2234; und daß Abimelech die Lehre des Glaubens ist: Nr. 2509, 2510.

Daß ein göttliches Geheimnis darin liegt, daß sie geboren; und daß die Mutterleiber des Hauses Abimelechs verschlossen worden waren der Sarah wegen, ist klar, und dieses Geheimnis wird lediglich nur durch den inneren Sinn aufgedeckt.

2587. "Um Sarahs willen", 1. Mose 20/18, daß dies bedeutet: durch das Vernunftmäßige, wenn es sich verbunden hätte, erhellt aus der Vorbildung der Sarah, als Schwester, sofern sie ist das vernünftig Wahre, wovon Nr. 2508; das Wort der Sarah bedeutet die ganze verhandelte Sache (omnem rem transactam), daß sie nämlich Schwester genannt wurde, daß Abimelech sie nahm, daß er aber nicht zu ihr nahe: was dies weiter bedeutet, wird im gleich Folgenden gesagt werden.

2588. "Des Weibes (uxoris) Abrahams willen", 1. Mose 20/18, daß dies bedeutet, damit das geistig Wahre verbunden würde dem himmlisch Guten, erhellt aus der Vorbildung der Sarah als Gattin (uxoris) sofern sie ist das geistig Wahre, verbunden mit dem himmlisch Guten, wovon Nr. 1468, 1901, 2063, 2065, 2172, 2173, 2198. 2507 und aus der Vorbildung Abrahams, sofern er ist das himmlisch Gute, verbunden dem geistig Wahren, wovon Nr. 2011, 2172, 2198, 2501. Ob man sagt das geistig Wahre und das himmlisch Gute, oder der Herr, ist dasselbe, weil der Herr das Wahre selbst und das Gute selbst ist, und die eigentliche Ehe (ipsum) des Wahren und Guten, sowie des Guten und Wahren. Wie sich dies verhält, kann zwar aus der Erklärung erhellen, weil es aber zu dem gehört, was zu dieser Zeit dunkel ist, so möge es, soweit es geschehen kann, beleuchtet werden:

Es wird hier von der Glaubenslehre gehandelt, von welcher der Herr im Knabenalter gedacht hat, nämlich ob es erlaubt sei in sie durch das Vernünftige einzugehen, und so sich Vorstellungen über sie zu bilden; daß so gedacht worden, geschah in der Liebesabsicht für das Menschengeschlecht zu sorgen, das so geartet ist, daß es nicht glaubt, was es nicht auf vernünftige Weise faßt; aber Er ward aus dem Göttlichen inne, daß dies nicht geschehen dürfe, daher hat Er aus dem Göttlichen Sich geoffenbart, und alsdann aus demselben auch alles im Weltall, was untergeordnet ist, nämlich was zu Vernünftigem, und was zu Natürlichem gehört.

Wie es sich mit den Lehren des Glaubens bei den Menschen verhält, ist oben Nr. 2568 gesagt worden, nämlich daß zwei Prinzipien sind, aus denen sie denken, ein verneinendes und ein bejahendes, und zwar aus dem verneinenden Prinzip diejenigen, die nichts glauben, wenn sie nicht durch Vernunftgründe und Wißtümliches, ja durch Sinneswahrnehmungen überwiesen werden; und aus dem bejahenden diejenigen, die glauben, daß es wahr ist, weil es der Herr im Wort gesagt hat, somit die Glauben haben an den Herrn.

Die in der Verneinung sind, daß das, was im Wort steht, wahr sei, indem sie im Herzen sagen, daß sie alsdann glauben wollen, wenn sie durch Vernunftmäßiges und Wißtümliches überzeugt werden, mit denen ist es so, daß sie eigentlich gar nicht glauben, auch nicht wenn sie selbst durch leibliche Sinneswahrnehmungen, als durch Gesicht und Gehör, und durch den Tastsinn überwiesen würden, denn sie würden immer wieder neue Vernunftschlüsse dagegen bilden, so daß sie zuletzt allen Glauben ganz auslöschen, und zugleich das Licht der Vernunft in Finsternis, weil in Falsches, verwandeln.

Welche aber in der Bejahung sind, d.h., die glauben, daß es wahr ist, weil der Herr so gesagt hat, mit denen ist es so, daß sie durch Vernunftgründe, und Wißtümliches, ja durch Sinneswahrnehmungen, fort und fort bestärkt, und ihre Vorstellungen erleuchtet und bekräftigt werden; denn der Mensch bekommt nicht anderswo her Licht, als durch Vernunftgründe und Wißtümliches, ein jeder macht es auch so; bei diesen lebt so des Lebens die Lehre, und es wird von ihnen gesagt, daß sie geheilt werden und gebären; bei jenen aber stirbt des Todes die Lehre, und wird von ihnen gesagt, daß ganz verschlossen werde der Mutterleib.

Hier aus diesem wird klar, was es heißt durch Vernunftmäßiges in die Lehre des Glaubens eingehen, und was es heißt, aus der Glaubenslehre in Vernunftmäßiges eingehen, aber dies soll durch Beispiele beleuchtet werden.

Aus der Lehre des Wortes ergibt sich, daß das erste und die Hauptsache der Lehre ist Liebe zum Herrn und Liebtätigkeit gegen den Nächsten. Diejenigen nun, die in der Bejahung in diesem Punkt sind, können in alle beliebigen Vernunft- und wissenschaftlichen Gründe, ja sinnliche Wahrnehmungen eingehen, jeder nach seiner Gabe, seiner Wissenschaft und seiner Erfahrung; ja, je mehr sie eingehen, desto mehr werden sie bestärkt, denn die ganze Natur ist des Bestärkenden voll. Die aber diesen ersten und Hauptpunkt der Lehre verneinen und vorher durch wissenschaftliche und Vernunftgründe wollen überwiesen werden, daß es so sei, die lassen sich, weil sie es im Herzen verneinen, gar nicht überweisen, und stehen fortwährend für ein anderes Prinzip, das sie für das wesentliche halten, ein. Und ebendieselben verblenden sich durch die Bestärkungen ihres Prinzips zuletzt so, daß sie nicht einmal wissen können, was Liebe zum Herrn und was Liebtätigkeit gegen den Nächsten ist; und weil sie sich im Gegenteil bestärken, so tun sie dies endlich auch darin, daß sie sich einbilden, daß es keine andere Liebe geben könnte, die mit einer Lust verbunden wäre, als die Selbst- und Weltliebe, und zwar bis dahin, daß sie, wo nicht in der Lehre, so doch im Leben, die höllische Liebe anstatt der himmlischen umfassen. Mit jenen aber, die weder in der Verneinung, noch in der Bejahung sind, sondern im Bezweifeln, ehe sie verneinen oder bejahen, verhält es sich wie Nr. 2568 gesagt worden, nämlich, daß die, welche zum Leben des Bösen hinneigen, in die Verneinung fallen, die aber zum Leben des Guten (hinneigen), in die Bejahung geführt werden.

Ein anderes Beispiel: Unter die Hauptsätze der Lehre gehört der, daß alles Gute vom Herrn, und alles Böse vom Menschen oder von dem eigenen Ich kommt. Welche in der Bejahung sind, daß dem so sei, die können sich durch vieles was vernunftmäßig und wissenschaftlich ist, bestärken, als: daß überall nichts Gutes einfließen kann, als vom Guten selbst, d.h. von der Quelle des Guten, somit vom Herrn, und daß der Urgrund des Guten nirgend anders sein kann; indem sie sich es klar machen durch alles, was in ihnen, in anderen, im allgemeinen, ja, im geschaffenen Weltall, wahrhaft gut ist. Hingegen die, welche in der Verneinung sind, die bestärken sich in dem Gegenteil durch alles, was sie je denken, zuletzt so weit, daß sie nicht wissen, was gut ist, indem sie miteinander streiten, welches das höchste Gut sei, in tiefer Unwissenheit, daß das himmlisch und geistig Gute vom Herrn es ist, durch das alles Gute, das geringer ist, belebt wird, und daß der Lustreiz aus demselben wahrhaft ein Lustreiz ist. Einige sagen (wähnen) von nirgendwo anders her als nur von ihnen selbst könne das Gute (kommen).

Noch ein Beispiel sei das, daß die in der Liebe zum Herrn und in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten sind, die Wahrheiten der Lehre annehmen und Glauben an das Wort haben können, nicht aber die im Leben der Selbst- und Weltliebe sind, oder was das gleiche, daß die im Guten sind, glauben können, nicht aber die im Bösen. Die, welche in der Bejahung sind, können dieses mit Unzähligem vernunftmäßig und wissenschaftlich begründen: vernunftmäßig, daß das Wahre und das Gute zusammenstimme, nicht aber das Wahre und das Böse, und daß, wie im Bösen, so auch aus dem Bösen alles Falsche sei, und wenn einige dennoch das Wahre haben, so sei es auf den Lippen, nicht im Herzen; (sie können) wissenschaftlich durch vieles beweisen, daß Wahres das Böse flieht und daß Böses das Wahre verschmäht. Die aber in der Verneinung sind, bestärken sich darin, daß ein jeder, möge er geartet sein, wie er wolle, wenn er auch in fortwährendem Haß, in den Lustreizen der Rache, und in Betrügereien lebt, wie andere glauben können, und zwar bis daß sie das Gute des Lebens ganz aus der Lehre verwerfen, und wenn dieses verworfen ist, glauben sie gar nichts.

Damit weiter klar werde, wie es sich verhält, noch ein Beispiel: Die in der Bejahung sind, das Wort sei so geschrieben, daß es einen inneren Sinn hat, der nicht im Buchstaben erscheint, die können sich mit vielem, auch durch Vernunftgründe, bestärken, wie daß durch das Wort der Mensch mit dem Himmel in Verbindung kommt; daß es Entsprechungen natürlicher Dinge mit geistigen Dingen gibt, und daß diese nicht so in die Erscheinung treten; daß die Vorstellungen des inwendigeren Denkens ganz andere sind, als die materiellen Vorstellungen, die in Worte der Sprache fallen, daß der Mensch, während er in der Welt ist, auch im Himmel sein kann, weil er zum Leben in beiden geboren worden, durch das Wort das für beide ist, daß ein göttliches Licht bei einigen ins Verständige und in die Neigungen einfließt, wenn das Wort gelesen wird; daß notwendig etwas geschrieben worden sein muß, das aus dem Himmel herabgekommen ist, und daß mithin dasselbe nicht so beschaffen sein kann in seinem Ursprung, wie im Buchstaben, daß es nur heilig sein kann, vermöge einer inwendig liegenden Heiligkeit; auch kann er sich durch wissenschaftliche Gründe bestärken, wie, daß sie ehemals in den Vorbildungen gewesen sind, und daß die Schriften der Alten Kirche so beschaffen waren; ferner infolgedessen auch die Schriften mehrerer unter den Heiden; und daß die Schreibart daher in den Kirchen als heilig, und bei den Heiden als gelehrt verehrt wurde; es können auch die Bücher mehrerer erwähnt werden. Aber die, welche in der Verneinung sind, wenn sie es nicht leugnen, glauben sie dies alles doch nicht; und bereden sich, daß das Wort sei so wie im Buchstaben, zwar weltlich erscheinend, daß es aber dennoch geistig sei; wo aber das Geistige verborgen liegt, darum bekümmern sie sich nicht, doch wollen sie (es für geistig gehalten wissen) aus mehrfacher Ursache; und dies können sie mit vielem begründen.

Um es auch den Einfältigen faßlich darzustellen, diene auch ein wissenschaftlicher Gegenstand als Beispiel: Daß das Sehen nicht Sache des Auges, sondern Sache des Geistes ist, der durch das Auge, als durch das Organ seines Leibes, das was in der Welt ist, sieht, das können die, welche in der Bejahung sind, mit vielem begründen, z.B. mit den Reden, die man hört, daß sie sich auf ein inwendigeres Sehen beziehen, und in dasselbe sich verwandeln, was nicht geschehen könnte, wenn es kein inwendigeres Sehen gäbe, sodann daß alles, was man denkt, mit einem inwendigeren Sehen gesehen wird, von einigen klarer und von einigen dunkler; außerdem daß das Eingebildete sich dem wirklich Gesehenen (visualibus) nicht unähnlich sich darstellt; wie auch wenn der Geist der im Körper ist, nicht das, was das Auge als Organ auffaßt, sehen würde, so würde der Geist im anderen Leben nichts sehen können, da es doch nicht anders sein kann, als daß derselbe Unzähliges und Staunenswertes sehen wird, was das Auge des Leibes gar nicht sehen kann; außerdem kann er reflektieren über Träume, hauptsächlich der Propheten, in denen ebenso mehreres geschaut wurde, und zwar nicht durch die Augen; endlich wenn er Philosophie versteht, durch den Satz: daß Auswendiges nicht eingehen kann in Inwendiges, wie Zusammengesetztes nicht in Einfaches, somit das, was dem Leibe angehört, nicht in das, was dem Geist angehört, sondern umgekehrt; außer mehrerem anderen, so daß er zuletzt überzeugt ist, daß dem Geiste das Sehen zukommt, dem Auge aber nur vom Geist. Hingegen nennen die, welche in der Verneinung sind, dieses alles entweder natürliche Dinge oder Phantasien, und wenn man ihnen sagt, daß der Mensch in seinem Geist ein viel vollkommeneres Sehen vermöge und genieße als in seinem Leibe, so lachen sie darüber, und verweisen es unter die Albernheiten, indem sie glauben, daß sie dann in der Finsternis leben müßten, wenn sie des Gesichtes des Auges beraubt würden, während es doch das Gegenteil ist, daß sie nämlich dann erst im Licht leben.

Aus diesen Beispielen wird klar, was es ist, vom Wahren aus in Vernunftmäßiges und Wissenschaftliches eingehen, und vom wissenschaftlichen und vernunftmäßigen aus in Wahres, daß nämlich jenes der Ordnung gemäß, dieses aber gegen die Ordnung ist; und daß, wenn es der Ordnung gemäß geschieht, der Mensch erleuchtet wird, daß er aber, wenn es gegen die Ordnung geschieht, verblendet wird.

Hieraus leuchtet ein, wie viel daran liegt, daß man das Wahre weiß und glaubt; denn vom Wahren wird der Mensch erleuchtet, vom Falschen aber verblendet; vom Wahren aus eröffnet sich dem Vernunftwesen ein unermeßliches und beinahe unbegrenztes Feld, vom Falschen aber, obwohl es nicht so scheint, verhältnismäßig fast gar keines. Daher haben die Engel eine so große Weisheit, weil sie im Wahren sind, denn das Wahre ist das eigentliche Licht des Himmels. Die, welche sich dadurch verblendet haben, daß sie nichts glauben wollten, was sie nicht mit den Sinnen begreifen, bis zu dem Grad, daß sie nichts glaubten, hießen ehedem Schlangen des Baumes der Wissenschaft, denn aus Sinneswahrnehmungen und den Täuschungen aus denselben, die leicht ins Begreifen und Glauben des Menschen fallen, haben sie viel vernünftelt, und mehrere verführt; man sehe Nr. 195, 196. Im anderen Leben kann man sie von anderen Geistern leicht unterscheiden, daran, daß sie über alles, was des Glaubens ist, vernünfteln, ob es so sei; wenn ihnen tausend und aber tausendmal gezeigt wird, daß es so sei, so erregen sie dennoch gegen alle Beweisgründe verneinende Zweifel, wenn dies auch in Ewigkeit währen würde. Sie sind demnach so sehr verblendet, daß sie keinen Gemeinverstand haben, d.h. nicht begreifen können was gut und wahr ist; und doch meint ein jeder von ihnen, sie seien weiser als alle in der Welt, indem sie die Weisheit darin setzen, daß sie, was göttlich ist, entkräften und vom Natürlichen ableiten können.

Viele, die als Weise in der Welt geachtet wurden, sind vor anderen so geartet, denn je mehr einer Scharfsinn (ingenii dote) und Wissenschaft besitzt, und in der Verneinung ist, um so viel mehr ist er im Unsinn als andere, aber je mehr einer Scharfsinn und Wissenschaft besitzt, und in der Bejahung ist, um so viel mehr kann er weise werden. Das Vernünftige durch Wissenschaften ausbilden, ist durchaus nicht verwehrt, aber verboten ist, sich gegen die Wahrheiten des Glaubens, die dem Wort angehören, zu verhärten. Hiervon ist viel die Rede im inneren Sinn des Wortes, hauptsächlich des prophetischen, wo von Aschur und Ägypten gehandelt wird; denn durch Aschur wird bezeichnet die Vernünftelei: Nr. 1119, 1186 und durch Ägypten die Wissenschaft: Nr. 1164, 1165, 1186, 1462.

Von denjenigen, die durch Wissenschaftliches und Vernunftmäßiges in die Lehrsachen des Glaubens und in göttliche Dinge eingehen wollen, und daher unsinnig sind, heißt es so bei Jes.19/2,3,5-7,14: "Verwirren werde Ich Ägypter gegen Ägypter, daß streiten wird ein Mann gegen seinen Bruder und ein Mann gegen seinen Genossen, Stadt gegen Stadt, und Königreich gegen Königreich und erschöpft soll werden der Mut den Ägyptern in ihrem Inwendigen und ihren Rat werde Ich verschlingen: versiegen werden Wasser vom Meer, und der Fluß wird ausdorren und vertrocknen; und zurücktreten werden die Ströme, es werden gering werden und ausdorren die Flüsse Ägyptens; Rohr und Schilf werden verwelken; aller Same des Flusses wird vertrocknen. Jehovah hat gemischt in ihrem Inneren den Geist der Verkehrtheiten, daß sie irre gemacht haben Ägypten in all seinem Wort, wie ein Trunkener herumirrt in seinem Gespei".

Jes.30/1-3: "Wehe den widerspenstigen Söhnen, die weggehen, hinabzusteigen nach Ägypten, aber meinen Mund haben sie nicht gefragt, sich zu stärken mit der Stärke Pharaos und zu vertrauen auf den Schatten Ägyptens; und es soll euch die Stärke Pharaos zur Schande geraten, und das Vertrauen auf den Schatten Ägyptens zur Schmach".

Jes.31/1,3,8: "Wehe denen, die hinabsteigen in Ägypten um Hilfe, und verlassen sich auf Rosse und vertrauen auf Wagen, daß ihrer viel sind, aber nicht blicken auf den Heiligen Israels, und Jehovah nicht suchen. Und Jehovah wird ausstrecken Seine Hand, straucheln wird der Helfer und fallen der, dem geholfen wird, und sie alle miteinander werden umkommen. Und fallen wird Aschur vom Schwert nicht eines Mannes, und das Schwert nicht eines Menschen wird ihn fressen".

Jerem.2/13,14,17,18,31,36: "Zweierlei Böses hat getan Mein Volk: Mich haben sie verlassen, die Quelle lebendiger Wasser, um sich auszuhauen Gruben, zerbrochene Gruben, die nicht halten die Wasser. Ist nicht ein Knecht Israel? wenn er ein Geborener des Hauses ist, warum ist er geworden zur Beute? tust du das dir nicht, damit daß du verläßt Jehovah deinen Gott, in der Zeit, da Er dich leitet auf den Weg? und nun was hast du mit dem Wege Ägyptens zu trinken die Wasser des Schichor? oder was hast du mit dem Wege Aschurs, zu trinken die Wasser des Flusses? O Geschlecht, sehet auf das Wort Jehovahs! Bin Ich eine Wüste gewesen dem Israel, ein Land der Finsternisse? Warum hat gesagt Mein Volk, wir werden Herr-Sein, nicht werden wir forthin kommen zu dir, was gehst du so tapfer daran zu ändern deinen Weg, auch an Ägypten wirst du zuschanden werden, wie du bist zuschanden geworden an Aschur".

Jerem.42/15-17: "Höret das Wort Jehovahs ihr Überreste Judas, so sprach Jehovah Zebaoth der Gott Israels, wenn ihr ganz gesetzt habt eure Angesichte zu kommen nach Ägypten, und kommet, daselbst fremd zu sein; so wird es geschehen, das Schwert, davor ihr euch fürchtet, wird euch dort ergreifen in Ägyptenland, und der Hunger, davor euch bange ist, wird dort euch anhangen in Ägypten, daß ihr dort sterbet: und es wird geschehen, alle Männer, die gesetzt haben ihre Angesichte, zu kommen nach Ägypten, daselbst fremd zu sein; werden sterben durch Schwert, Hunger und Pest, und sie werden keinen haben der übrig sei oder entrinne, vor dem Übel, das Ich bringe über sie".

Hes.29/6-9: "Und Erkennen werden alle Bewohner Ägyptens, daß Ich Jehovah bin, darum daß sie gewesen sind ein Rohrstab dem Hause Israels; wenn sie dich fasseten in der Hand, brachest du und spaltetest ihnen die ganze Schulter; und wenn sie sich stützen auf dich, zerbrachst du, und machtest ihnen stehen alle Lenden. Darum so sprach der Herr Jehovah: siehe Ich bringe über euch das Schwert und werde ausrotten lassen aus dir Mensch und Tier, und es wird das Land Ägyptens zur Ödung und Wüste werden, und sie werden erfahren, daß Ich Jehovah sei, darum daß er gesagt hat: Der Fluß ist mein, und ich habe ihn gemacht".

Hos.7/11-13: "Es war Ephraim wie eine dumme Taube; Ägypten riefen sie an, gen Aschur liefen sie; indem sie gehen werden, so werde Ich ausspannen über sie Mein Netz. Wehe ihnen, weil sie ausgeschweift sind von Mir weg".

Hos.12/2: "Ephraim weidet Wind, und folgt dem Ostwind nach, täglich macht er der Lüge und der Zerstörung mehr, und sie schließen einen Bund mit Aschur, und Öl wird nach Ägypten gebracht".

Hos.9/1,3,6,16,17: "Israel hat gehuret unter seinem Gott, du hast Gewinn lieb gehabt auf allen Tennen des Getreides, zurückkehren wird Ephraim nach Ägypten, und in Aschur werden sie Unreines essen; denn siehe, sie sind hingegangen vor der Zerstörung; Ägypten wird sie sammeln, Moph wird sie begraben. Das Erwünschte ihres Silbers wird der Dorn besitzen, Distel in ihren Zelten. Geschlagen ist Ephraim, ihre Wurzel ist vertrocknet, Frucht werden sie nicht machen; auch wenn sie Kinder zeugen, so werde Ich finden das Erwünschte ihres Bauchs. Verwerfen wird sie mein Gott, weil sie Ihn nicht gehört haben, und werden flüchtig sein unter den Völkerschaften".

Jes.10/5,7,8,12,13,16: "Wehe Aschur, die Rute Meines Zorns, und der Stab ist in seiner Hand Meines Unwillens. Er denkt nicht recht, und sein Herz sinnet nicht recht, weil zu verderben in seinem Herzen ist, und auszurotten Völkerschaften, nicht wenige. Denn er spricht, sind nicht meine Fürsten allzumal Könige? Heimsuchen werde Ich ob der Frucht der Erhebung des Herzens des Königs von Aschur, weil er gesagt hat: durch die Stärke meiner Hand habe ich es getan, und durch meine Weisheit, weil ich verständig bin, und werde entfernen die Grenzen der Völker, und ihre Schätze werde ich plündern, und niederwerfen als ein Mächtiger, die Einwohner. Darum wird senden der Herr der Herren Zebaoth in ihre Fetten die Auszehrung, und anstatt ihrer Herrlichkeit wird gewißlich angezündet werden die Anzündung des Feuers".

In allen diesen Stellen wird durch Aschur bezeichnet die Vernünftelei; durch Ägypten und Pharao die Wissenschaft; durch Ephraim das Verständliche. Und es wird hier und öfters anderwärts beschrieben, was aus der Vernunft des Menschen wird, wenn sie aus Verneinung über die Glaubenswahrheiten vernünftelt.

Das gleiche ist eingehüllt darin, daß, als Rabschake, vom Könige Aschurs gesandt, wider Jerusalem und den König Hiskias redete, der Engel Jehovahs im Lager des Königs von Aschur alsdann hundertundachtzig und fünftausend schlug, wovon bei Jes. Kapitel 36 und 37 handelt, womit bezeichnet wird, was für eine Niederlage dies Vernunftmäßige des Menschen erleidet, wenn er gegen göttliche Dinge vernünftelt, wenngleich der Mensch sich dünken mag, daß er alsdann weise sei.

Diese Vernünftelei wird auch hie und da genannt: Hurerei mit den Söhnen Ägyptens, und mit den Söhnen Aschurs, wie bei

Hes.16/26,28; 23/3,5-21: "Gehurt hast du mit den Söhnen Ägyptens, deinen Nachbarn, die großes Fleisch haben, und hast viel gemacht deiner Hurerei, und hast gehuret mit den Söhnen Aschurs, ohne daß du genug bekommen hast": man sehe Nr. 2466.

Von denjenigen aber, die aus der Lehre des Glaubens in Vernunftmäßiges und Wissenschaftliches eingehen, und daher weise sind, (heißt es) bei

Jes.19/18-21: "An jenem Tage wird ein Altar sein für Jehovah mitten im Lande Ägypten, und eine Standsäule an seiner Grenze für Jehovah, und wird sein zum Zeichen und Zeugnis für Jehovah Zebaoth im Lande Ägypten; denn sie werden schreien zu Jehovah wegen der Unterdrücker, und er wird ihnen senden einen Heiland und Fürsten, und wird sie befreien; und bekannt wird werden Jehovah Ägypten, und erkennen werden die Ägypter den Jehovah an jenem Tage, und werden machen Opfer und Mincha, und werden geloben ein Gelübde dem Jehovah, und werden es halten".

Jes.19/23-25: "An jenem Tage wird ein Pfad sein von Ägypten gen Aschur und kommen wird Aschur gen Ägypten, und dienen werden die Ägypter dem Aschur; an jenem Tage wird sein Israel der Dritte für Ägypten und Aschur, ein Segen inmitten des Landes, das segnen wird Jehovah Zebaoth sprechend: gesegnet Ägypten Mein Volk und Aschur, Meiner Hände Werk und Israel Mein Erbe": hier (ist die Rede) von der geistigen Kirche, deren Geistiges ist Israel, das Vernunftmäßige ist Aschur, das Wissenschaftliche ist Ägypten, welche drei jener Kirche Verständiges, das so aufeinanderfolgt, ausmachen; daher wird gesagt: an jenem Tage wird Israel der Dritte sein für Ägypten und Aschur, und gesegnet Ägypten, Mein Volk, Aschur Meiner Hände Werk und Israel, Mein Erbe.

Jes.27/13: "Es wird geschehen an jenem Tage, es wird geblasen werden mit der großen Trompete; da werden kommen die Verlorenen im Lande Aschur, und die Vertriebenen im Lande Ägypten, und werden sich bücken dem Jehovah auf dem Berg der Heiligkeit, in Jerusalem".

Jes.45/14: "So sprach Jehovah: die Arbeit Ägyptens, und der Lohn des Kusch und der Sabäer der Männer des (langen) Maßes: zu Dir werden sie übergehen, und werden Dein sein, sie werden Dir folgen, und zu Dir sich bücken, zu Dir beten: nur in Dir ist Gott, und kein anderer außerdem ist Gott": Kusch und Sabäer sind Erkenntnisse: Nr. 117, 1171.

Sach.14/17,18: "Ägypten wird hinaufgehen nach Jerusalem, anzubeten den König Jehovah Zebaoth".

Micha 7/7,11,12: "Ich schaue auf Jehovah, ich erwarte den Gott meines Heils; mein Gott wird mich hören. Der Tag zu bauen deine Mauern, der Tag ist da, und bis zu Dir werden sie kommen daher von Aschur, und die Städte Ägyptens, und daher von Ägypten bis zum Fluß".

Hes.29/13,14: "So sprach der Herr, Jehovah: Am Ende der vierzig Jahre werde Ich sammeln Ägypten aus den Völkern, wohin sie zerstreut waren, und werde zurückführen die Gefangenschaft Ägyptens".

Hes.31/3-8: "Siehe, Aschur war eine Zeder auf Libanon, schön von Ästen, und ein schattiger Wald, und erhaben von Höhe und zwischen Gebüsch war ihr Zweig. Die Wasser haben sie wachsen gemacht, mit ihren Flüssen gehend um ihre Pflanzung, und ihre Kanäle sandten sie zu allen Bäumen des Feldes. Darum ist hoch geworden ihre Höhe vor allen Bäumen des Feldes, und gemehret sind worden ihre Zweige von vielen Wassern. In ihren Zweigen nisteten alle Vögel der Himmel, und unter ihren Zweigen gebären alle wilden Tiere des Feldes, und in ihrem Schatten wohnten alle großen Völker. Und sie ward schön in ihrer Größe, in der Länge ihrer Zweige, weil ihre Wurzel war an vielen Wassern. Zedern verbargen sie nicht im Garten Gottes; Tannen glichen nicht ihren Zweigen, kein Baum im Garten Gottes glich ihr in ihrer Schönheit. Schön habe Ich sie gemacht in der Menge ihrer Zweige, und eifersüchtig waren auf sie alle Bäume Edens, im Garten Gottes": hier wird beschrieben die Älteste Kirche, die eine himmlische war, nach der Beschaffenheit ihres Vernunftwesens, ihrer Weisheit und Einsicht, weil die Kirche aus dem Göttlichen das, was geringer war, und somit aus dem Guten selbst, das Wahre und das, was (demselben) untergeordnet ist, anschaute. Aschur und die Zeder ist das Vernünftige; das Gebüsch, in dem die Zweige sind, ist das Wißtümliche; die Flüsse und Wasser sind das geistig Gute, an dem die Wurzel ist, die Höhe und Länge der Zweige ist ihre Ausdehnung; der Garten Gottes ist die geistige Kirche; die Bäumen Eden sind Innewerdungen.

Aus diesem und Obigem wird klar, wie geartet das Vernunftmäßige und wie geartet das Wißtümliche des Menschen sei, wenn es den göttlichen Wahrheiten untergeordnet wird, und denselben zur Bestätigung dient.

Daß das Vernunftmäßige und die Wissenssachen denen, die in der Bejahung sind, zu Mitteln, weise zu sein, dient, ist vorgebildet und bezeichnet dadurch, daß den Söhnen Israels befohlen wurde, sie sollen von den Ägyptern Gefäße von Gold, und Gefäße von Silber, und Kleider borgen: 2. Mose 3/22; 11/2; 12/35,36; ebenso durch das, was hie und da im Wort gesagt wird: sie werden der Heiden Güter, Häuser, Weinberge und Ölgärten usw. besitzen; wie auch, daß das Gold und Silber, das den Heiden geraubt worden, heilig werden sollte, wie bei

Jes.33/17,18: "Heimsuchen wird Jehovah Tyrus, und sie wird wiederkommen zu ihrem Hurenlohn, und wird huren mit allen Königreichen der Erde auf dem Erd-Boden; und es wird ihre Handelschaft und ihr Hurenlohn dem Jehovah Heiliges sein. Es wird nicht verborgen und nicht zurückgelegt werden, weil denen, die vor Jehovah wohnen, ihre Handelschaft sein wird zum Essen zur Sättigung, und zur vorigen Bedeckung": die Handelschaft von Tyrus (steht) für Erkenntnisse: Nr. 1201, welche denen, die in der Verneinung sind, ein Hurenlohn, aber denen, die in der Bejahung (stehen), heilig sind.

Das gleiche wird auch verstanden unter den Worten des Herrn bei Luk.16/9,11: "Machet euch Freunde von dem Mammon der Ungerechtigkeit, auf daß, wenn ihr hinscheidet, sie euch aufnehmen in die ewigen Wohnungen. Wenn ihr in dem ungerechten Mammon nicht treu seid; wer wird euch das Wahre anvertrauen?"

 

Nr. 2589 - 2605 abgedruckt in Band


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