William Shakespeare
Sonette
William Shakespeare

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Sonett LXXVIII

Sooft ich dich als Muse angefleht,
Gabst du mir Beistand, und so überreichen,
Daß jeder Dichter meinen Pfad jetzt geht
Und seine Kunst vertreibt in deinem Zeichen.
Dein Auge hat des Stummen Mund entsiegelt,
Zu höchstem Flug den dumpfen Sinn gelenkt,
Es hat des Meisters Schwingen selbst beflügelt
Und Anmut mit Erhabenheit beschenkt.
Dein höchster Stolz doch sei in meinen Tönen,
Die gänzlich dein sind, Kinder deiner Gunst;
Bei andern kannst du nur die Form verschönen
Und höchste Zierde leihen ihrer Kunst,
Doch meine ganze Kunst bist du! Du weihst
Zum Höchsten meinen ungelenken Geist.


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