William Shakespeare
Sonette
William Shakespeare

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Sonett XLIII

Klar seh' ich erst, wenn sich mein Auge schließt,
Das auf des Tages Bilder gern verzichtet,
Doch wenn in Träumen es dein Bild genießt,
Dann ist es hell in Finsternis gerichtet.
Dein Schatten schon verklärt die dunkle Nacht,
Wie würdest du mich leibhaft erst beglücken
Am hellen Tag mit deiner hellern Pracht,
Wenn schon dein Abglanz Blinde kann entzücken!
Oh, dürft' ich am lebend'gen Tag dich schauen,
Mein Auge wäre gnadenreich begabt,
Wenn schon dein Umriß in der Nächte Grauen
Mit holdem Schein geschloßne Augen labt!
Nacht ist der Tag, der mir dein Bild entzieht,
Und Tag die Nacht, die dich im Traume sieht.


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