William Shakespeare
Sonette
William Shakespeare

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Sonett LXIX

Dein Bild, das sich dem Blick der Welt entrollt,
Hat nichts, das Wünsche noch verbessern können;
Das ist ein Lob, das jeder Mund dir zollt,
Das dir als Wahrheit selbst die Feinde gönnen.
Dem äußern Glanz wird äußrer Ruhm als Lohn,
Jedoch die Lippe, die ihn gern dir bringt,
Zerstört ihr Lob durch einen andern Ton,
Sobald sie tiefer als das Auge dringt.
Denn wenn der Blick der geist'gen Schönheit gilt,
Die man nach deinen Taten schätzt und wägt,
Ist nicht das Urteil gleich dem Auge mild,
Da Moderduft aus deiner Blüte schlägt.
Wird nicht dein Bild durch holden Duft versüßt,
Der Grund ist der, daß du als Wildling blühst.


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