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Zwölftes Kapitel

Der Morgen nach der Entweichung des Briten fand die beiden Mädchen in einer trostlos bangen Stimmung.

Beinahe schien es jedoch, als ob sie ihre Rollen vertauscht hätten. Rosa, die sanfte, milde und kindliche Rosa, sie, die wie eine schwankende Ranke sich bisher an die stärkere Canondah gelehnt hatte, war nun die Stütze dieser letztern – sie, die vorher furchtsam kaum ihren zitternden Blick aufzuschlagen gewagt hatte, war stärker, mutiger, auf sich selbst vertrauender geworden. In ihren Zügen lag etwas Festes, Erhabenes; eine gewisse Würde leuchtete aus ihrem edeln, verklärten Antlitze hervor. Sie schien einem furchtbaren Verhängnisse mutig entgegensehen zu wollen. Sie hatte ihre Arme um die Indianerin geschlungen, ihr die süßesten, schmelzendsten Worte zugelispelt. Sie war selbst hinausgerannt zu den Wilden und Squaws, sie zu bitten, zu Canondah zu gehen; sie hatte gesehen und mit Festigkeit ertragen, wie ihr diese den Rücken gewendet, mit Abscheu vor ihr ausgespien und drohend ihr »falsche Yankee« zugerufen. Und sie hatte nicht ihren Mut verloren. Es schien, als ob eine übernatürliche Festigkeit sie beseelte. Nur zuweilen, wenn ihr verklärter Blick auf die leidende Canondah fiel, dann hob sich ihr Busen konvulsivisch, dann zuckten ihre Glieder, ihre Augen füllten sich mit Tränen, und sie warf sich schluchzend über ihre Freundin und, ihre Knie umfassend, bat sie, beschwor sie dieselbe, ihr zu vergeben.

Das erstarrte Auge der Indianerin blickte sie an, sie sah sie aber nicht, ihre wirren Sinne schienen umherzuschweifen in der Irre. Sie regte sich nicht, sie bewegte sich nicht. Sie saß und starrte wie eine schöne Bronzestatue. Aber bei dem geringsten Geräusch, das von draußen gehört wurde, schrak sie zusammen; jeder Fußtritt der Squaws, der an ihr Ohr schlug, machte sie am ganzen Körper erzittern, und die Stimmen schienen ihr, wie das wilde Fieber, durch Mark und Bein zu bohren. Alle Kraft schien von der edlen, sonst so festen Tochter des Miko gewichen zu sein.

So war der Tag und eine zweite Nacht vergangen. Sie war die ganze Zeit hindurch nicht aus ihrem Stübchen gewichen. Auch von den Squaws war keine gekommen, sie zu sehen. Endlich gegen Morgen ließen sich Männerstimmen vom Ufer her vernehmen. Es war der Miko mit seiner Abteilung von Kriegern und Jägern. Seine Tochter stand auf, ihre Knie schlotterten und schlugen zusammen. Sie hielt sich am Fenster; der Häuptling sprach mit den Kriegern, denen die Squaws grinsend ins Ohr wisperten, indem sie mit ihren knöchernen Armen auf die Hütte deuteten, wo der Brite gewohnt hatte. Endlich nahte der Miko und trat in die Hütte ein; ihm folgten seine Männer. Seine Tochter war hinter dem Teppiche hervorgetreten, ihn zu begrüßen. Ihr Busen hob sich zuckend; ihre Hände auf der Brust faltend, erwartete sie schweigend die Befehle des Vaters.

»Die Männer der Oconees«, begann er nach einer Pause, während welcher sein scharf blitzendes Auge die Tochter durchbohren zu wollen schien, »haben ihrem Miko gesagt, daß der Bote des Häuptlings der Salzsee in das Wigwam der Oconees der Muscogees gekommen ist. Warum sieht ihn mein Auge nicht?« Das zitternde Mädchen gab keine Antwort; ihr Blick war auf den Boden geheftet. »Hat Canondah so sehr das Blut ihres Vaters vergessen, daß sie einen weißen Mann, einen Yankee in sein Wigwam geführt, ihm den Pfad gezeigt hat, der von den Dörfern der Weißen zu ihm führt? Der Miko dachte, er habe eine Tochter,« sprach der alte Mann mit dem schneidendsten Hohne, »aber Canondah ist nicht die Tochter des Miko der Oconees. – Geh!« sprach er mit unaussprechlichem Abscheu, »ein elender Seminole hat ihre Mutter betrogen und so Leben einer Betrügerin gegeben.« Das Mädchen sank bei dieser schrecklichen Beschuldigung ihrer Mutter zusammen, als ob sie vom Blitze niedergeschmettert worden wäre. Sie wand sich, sie krümmte sich wie ein Wurm, sie kroch hin zu des Vaters Füßen, um sein Kleid zu berühren; er stieß sie mit unendlichem Abscheu von sich. »Geh!« sprach er. »Sie hat gesungen in die Ohren des Miko und den großen Geist angerufen, seinen Jagdpfad rein zu halten, während sie den Feind seines Geschlechtes in ihrem Busen, in der Höhle pflegte.« Auch keine Silbe von Entschuldigung war dem armen, sich am Boden krümmenden Mädchen entfahren. »Und deshalb,« fuhr der Häuptling fort, »deshalb konnte die weiße Rose nicht den Nachtgesang singen, weil der weiße Späher ihrer im Walde wartete? Der Miko hat eine Schlange an seinem Busen genährt, er hat seine Biberfelle weggeworfen, und die weiße Rose hat einen Spion in sein Wigwam gebracht, der ihn an seine Feinde verraten wird. In wenigen Sonnen wird er mit den Seinigen wie die wilden Panther von ihren Feinden gejagt werden.«

Ein tückisch-boshaftes, dumpfes Geheul ertönte im Kreise der Wilden. Zwei der Grimmigsten schlichen sich dem Vorhange zu. Canondah war besinnungslos, sprachlos am Boden gelegen; aber kaum hatten die Wilden einen Schritt getan, als sie wie eine Schlange am Fußboden sich hinwand, und vor dem Vorhang sich aufrichtend und ihre Hände faltend, ausrief: »Ich bin es, Canondah ist es, die dem weißen Mann den Pfad gezeigt, die ihn über den Sumpf geführt; die weiße Rose kennt ihn nicht.«

Nun tat sich der Vorhang auf, und Rosa erschien; die Indianerin richtete sich auf, und sie schützend in ihre Arme schließend, blieben beide Mädchen gesenkten Hauptes vor dem erzürnten Miko stehen. Das Auge des Miko war der schnellen Bewegung seiner Tochter gefolgt; er schien erstaunt über die Verwegenheit, die zwischen ihm und dem Opfer seiner Wut einzuschreiten wagte. Als er Rosen ansah, zuckte ein grimmiges Grinsen durch seine erstarrten Züge. Seine Hand fuhr nach dem Schlachtmesser; er trat einen Schritt näher und erhob dasselbe.

»Ich bin es«; rief Canondah entsetzt.

»Nein, ich bin es, die den weißen Jüngling ins Wigwam gebracht«; rief Rosa mit bebender Stimme.

Der Miko war erstarrt dagestanden. Allmählich jedoch hatte der edle Wettstreit um den Tod auf seine wilde Natur seine Wirkung nicht verfehlt. Seine Züge milderten sich. »Geh!« sprach er endlich mit dem Tone des bittersten Hohnes, »glaubt Canondah, daß der Miko ein Narr ist, und daß sein Auge nicht sieht, wer den weißen Späher ins Wigwam geführt. Es war der Fuß Canondahs, der den Weg bahnte; aber es war die betrügerische Zunge der weißen Rose, die sie dazu vermochte.«

»Will mein Vater,« so bat das Mädchen, indem sie in der demütigsten Stellung ihre Hände auf ihrem Busen kreuzte, »will mein Vater die Zunge seiner Tochter lösen?« Eine lange Pause erfolgte. Wut und Vatergefühl kämpften sichtbar in dem tiefbewegten alten Manne. Letzteres trug jedoch den Sieg davon.

»Canondah mag reden.«

»Mein Vater! der weiße Jüngling hat geschworen auf seine Ehre, daß er kein Späher ist; er hat auch beteuert, daß er keiner der Yankees ist. Er ist von der Insel, wo sie den törichten Häuptling haben, dem das Land gehört, von dem du gesagt hast, daß es kalt und eisig ist. Sein Volk ist auf dem Kriegspfade gegen unsere Feinde, die Yankees. Er ist noch nicht viele Sonnen über die große Salzsee mit den Seinigen gekommen, sie wollen den Vater der Flüsse hinaufgehen und die Wigwams unserer Feinde verbrennen. Der Häuptling der Salzsee, sagte er, ist ein Dieb, der ihn, wie er Austern und Schildkröten gesucht, mit seinen Brüdern aufgefangen und in sein Wigwam geführt hat. Er ist aus diesem geflohen und hat acht Sonnen Hunger gelitten. Sein Volk wird den Häuptling der Salzsee bei dem Halse an den Baum aufhängen. Sieh, Vater, deine Tochter hat ihn aus dem Rachen der großen Wasserschlange befreit, und er war schon beinahe ganz tot. Die Squaws werden es dir sagen, Winondah hat ihn erst ins Leben zurückgerufen. Er wollte sich mit seinen Brüdern vereinigen, um deine Feinde zu züchtigen. Er ist kein Späher, seine Hände sind zart, und er war schwach.«

»Hat Canondah noch mehr Lügen für ihren Vater bereit?« sprach dieser, doch in einem mildern Tone. »Ihre Zunge ist sehr geläufig geworden.«

Das Mädchen schlug verschämt ihre Augen wieder zur Erde. Ihre Worte hatten jedoch augenscheinlich einen tiefen Eindruck auf ihren Vater gemacht. Was er in der Proklamation gelesen, stimmte vollkommen mit der Aussage seiner Tochter überein. Er sann gedankenvoll nach. Er war Wilder von Geburt, Gewohnheit und Erziehung; aber er war nicht blutgierig, nicht grausam. Es war übel verstandene Selbsthilfe, die ihn aufgeregt hatte gegen seine Feinde. Unter andern Verhältnissen, in einer zivilisierten Sphäre, würde er ein Held, ein Wohltäter von Tausenden, von Millionen geworden sein; aber in seinem wilden Zustande, gestachelt, verhöhnt, vergällt, wie er sich fühlte, erstorben, wie sein edleres Selbst sein mußte, und zerfallen mit sich durch wirkliche oder eingebildete Unbilden – war es ein Wunder, wenn er das Todesmesser gegen seine eigene Tochter aufgehoben hatte; er, der in die Hütte mit der festen Überzeugung getreten war, daß der junge Mann ein Emissär, ein Spion seiner Feinde gewesen? Abgeschieden von aller Außenwelt, eine Beute seines angebornen Mißtrauens, von den trüben Bildern verfolgender Feinde bei Tag und Nacht gequält, hatte er, der von den Seinigen hochverehrte, beinahe angebetete Miko, auch wahrscheinlich seine Wichtigkeit, in der er bei den Weißen zu stehen gedachte, weit höher angeschlagen, als sie es wirklich war.

Die Tochter, obwohl von verschiedenen Empfindungen bestürmt, kannte ihren Vater zu wohl, um nicht die plötzliche Veränderung zu gewahren, die in ihm vorgegangen war. Rosen umschlingend, sprach sie: »Sieh, Vater, der weiße Jüngling hat Rosen geschworen, daß er keiner der Yankees ist. Er ist ein Engländer. Er ist von den großen Kanus seines Volkes. Er war beinahe tot, als ihn deine Tochter aufnahm. Würde wohl ein Späher so in das Wigwam des großen Miko kommen?«

»Canondah hat genug gesprochen«, bedeutete ihr der Miko.

Das Mädchen schrak furchtsam zurück. Erst jetzt fiel dem Häuptling sein zweites Papier ein. Er zog es aus der Tasche, las es aufmerksam und besprach sich mit den Seinigen. Das Blatt enthielt einen Aufruf an die Bürger Louisianas, zur Verteidigung ihres Landes zu eilen.

»Spricht die Zunge meiner Tochter keine Lügen?« hob er wieder an, ihr mit der Hand winkend, zum Zeichen, daß ihr gestattet war, zu reden. »Warum ist der Mann, wenn er vom englischen Volke ist, den Wigwams seiner und unserer Feinde zugegangen?«

»Canondah hat ihm so gesagt,« sprach das Mädchen, »aber er hat erwidert, daß die Seinigen bereits vor dem großen Strom wären, wo er sie mit ihren großen Kanus finden würde.«

»Wann verließ er das Wigwam der Oconees?« fragte der Vater.

»Lange nachdem die Sonne hinter den Rücken des Natchez sich verborgen, und nachdem die Wasservögel bereits zu schreien angefangen. Mein Vater wird seine Fußtapfen finden, und daß seine Tochter wahr gesprochen; denn sie hat noch nie gelogen.«

»Gut,« erwiderte der alte Mann, ihr wieder ein Zeichen gebend, daß die Erlaubnis, die ihre Zunge gelöst, zurückgenommen sei.

Die Krieger schlossen nun nochmals um den Häuptling einen Kreis, und eine kurze ernste Beratung erfolgte, nach welcher er schweigend auf seine Jagdtaschen deutete. Canondah füllte diese schnell und sorgfältig, und der Häuptling verließ sogleich mit dem größten Teile seiner Krieger das Wigwam.

Canondah hatte nichts Geringeres als plötzlichen Tod wegen einer Tat erwartet, die als Verrat angesehen werden würde. Da sie mit den Vorfällen unbekannt war, die eine so plötzliche Sinnesänderung in bezug auf den Häuptling der Salzsee hervorgebracht hatten, so stand sie keinen Augenblick an, diese Milde einem übernatürlichen Einflusse zuzuschreiben. Die Gefühle Rosas waren nicht minder die der grenzenlosesten Dankbarkeit für die überstandene Gefahr einer Schwester, die, für sie und einen weißen Bruder ihr Leben aufopfernd, plötzlich wie durch ein Wunder dem Todesstreich entgangen war. Sie war ihrer Freundin mit einem sprachlosen, zum Himmel gerichteten Blicke in die Arme gefallen, und die beiden armen Mädchen hielten sich umschlungen, als ob nichts auf der Erde sie wieder trennen sollte. Eines beunruhigte sie allein: der Miko war mit seinen Kriegern dem jungen Briten nachgesetzt. Es war unmöglich, daß er ihm entwischen konnte. Wird der Miko auch den armen Jüngling schonen? Ihn nicht als Gefangenen zurückbringen und vor ihren Augen den Tod des Tomahawks sterben lassen?

Es dauerte geraume Zeit, ehe sie ihren Gefühlen Worte gab; zuletzt entfuhr ihr ein Seufzer: »Armer Bruder!«

Die Indianerin hatte ihre Arme um sie geschlungen, und sie heftig an sich gepreßt umwunden gehalten, gleichsam als hätte sie nun ein doppeltes Recht auf sie, die sie vom beinahe unvermeidlichen Tode gerettet. Kaum hatte jedoch Rosa die Worte über ihre Zunge gebracht, als sie, einen unwilligen Blick auf sie werfend, sie plötzlich fahren ließ. »Die weiße Rosa ist nicht gütig«; sprach sie mit Bitterkeit. »Ihr Herz ist so ganz und gar von ihrem weißen Bruder eingenommen, daß sie keinen Platz mehr für ihre Schwester hat. Canondah fürchtet nicht den Tod, sie hat von ihrem Vater zu sterben gelernt, sie war gebunden an den Pfahl, die Fackeln waren angezündet, ihr Auge aber war heiter wie das blaue Gezelt des Himmels. Nein,« sprach sie, und ihr Blick wurde feuriger, und ihre Miene stolzer, »die Tochter des großen Oconee würde den Mädchen der Pawnees gezeigt haben, wie sie sterben und ihrer Feinde lachen müssen. Aber« – setzte sie hinzu und ihr ganzes Wesen nahm den Ausdruck von Abscheu an – »Canondah wollte nicht wie ein verräterischer Hund sterben, wollte nicht, daß ihr Name, ein Fluch in dem Munde ihrer Schwestern als der einer Verräterin, die den Späher ins Wigwam geführt und zu seiner Flucht den Pfad gewiesen, mit Abscheu ausgestoßen würde. Nein,« sprach sie, »Canondah fiel in die Schlinge der Pawnees, sie warfen sie auf ihre Pferde, und das Fleisch aller ihrer Glieder war wund, und die Büffelsehnen, die sie auf den Rücken des Rosses schnürten, schnitten tief ein; aber sie ließ auch nicht den leisesten Seufzer hören. Ihre Seele war bei ihrem Vater und bei ihren Vätern, die von ihren Wiesen herabsahen und über den Mut ihrer Tochter frohlockten. Zwei Tage war Canondah in der dunkeln Höhle der Pawnees gelegen, und als das Licht der Sonne endlich in ihr Gesicht schien, zeigte es ihr auch den Holzstoß, der aufgehäuft war, ihren Leib zu Asche zu verbrennen. Ja, sie haben Canondah zum Pfahle geführt, sie haben ihr die Kleider vom Leibe gerissen, die Squaws haben ihr ins Gesicht gespien. Viele Messer und Tomahawks schwebten über ihrem Haupte; – aber du horchest ja nicht, Rosa?« sprach sie, sanft das Mädchen rüttelnd.

»O ja, ich höre ja alles«, versetzte diese.

»Und als so«, fuhr die Indianerin fort, »alle ihre Kleider von ihr gerissen waren, und die Squaws sie ergriffen, um sie auf den Scheiterhaufen zu werfen, da stürzte der große Häuptling von seinem Rosse und drang durch die Krieger und die Menge und hob Canondah an seine Seite. »Sieh,« sprach sie, »Canondah ist sehr stark, sie konnte die Qualen der Mädchen und Squaws erdulden, sie sah dem Tode ins Gesicht; aber sie war zu schwach für die Güte des Häuptlings, sie sank in seine Arme, und ihre Sinne waren von ihr gewichen, und sie wußte nicht, was mit ihr geschehen war, bis die Sonne hinter den Bergen war und deine Schwester sich noch immer an der Seite ihres Befreiers sah.

»Die weiße Rose hat den großen Häuptling gesehen, und Canondah würde jetzt nicht gern sterben. Sie hat nicht wohl getan, den jungen Mann den Blicken ihres Vaters zu entziehen; aber sie hat die Tränen der weißen Rose gesehen, und der große Geist hat sein Gesicht vor ihr nicht in Wolken verhüllt. Ja,« sprach sie, »es ist der große Geist, der den Arm des Miko zurückgehalten, als sein Fuß seine Tochter hinwegstieß wie einen Hund und seine Hand das Messer aus der Scheide riß, um es im Busen seiner Tochter und der weißen Rose zu begraben. Canondah hat böse getan, aber sie will es nicht wieder tun.«

»Und unser armer Bruder?« fragte Rosa.

»Der Miko ist ein großer und weiser Häuptling. Sein Auge wird die Spur des weißen Jünglings sehen und tief in seine Seele blicken. Wenn er ein Freund des roten Volkes ist, so wird er seinen Skalp nicht nehmen; wenn er die armen Mädchen betrogen, so muß Rosa nicht wegen eines Spähers weinen.«

Als sie diese Worte gesprochen, verließ sie die Hütte.


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