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Zehntes Kapitel.

Als Roland Gräme aufwachte aus seinem langen, festen Schlafe, da stand die Sonne schon hoch am Himmel und die Reisegefährtin stand an seinem Pfühl und weckte ihn. Er kleidete sich schnell an, und sie waren bald mitten in dem fruchtbareren und bewohnteren Teile des Tales, das sie durchschreiten mußten, um das Ziel ihrer Wanderschaft zu erreichen. So fanatisch die Greisin auch gesinnt war, und so wenig sie für mehr zu gelten im Sinne hatte, als sie zurzeit in der Welt war, so schien es ihr doch Freude zu machen, wenn Reisende, die sie auf ihrer Wanderung trafen, mehr Achtung ihr zollten, als sich mit ihrer äußern Erscheinung auf den ersten Blick in Einklang setzen ließ. Ein paar Bauernburschen, die eine Viehherde vor sich hertrieben, ein paar lose Dirnen, die unterwegs zu irgend welcher Lustbarkeit sein mochten, ein vagabondierender Student und ein vagabondierender Kriegsknecht zogen wohl an unserm seltsamen Menschenpaare vorüber, ohne ihm sonderliche Beachtung zu schenken, ja ein paar ungezogene Straßenkinder, die Anstoß nahmen an der düstern, an Pilger erinnernden Kleidung der Greisin und sich weideten an der schmucken Tracht des Pagen, riefen ihm wohl auch hinterher: »Junge, wie kommst Du zu der alten Meßtrude?« aber es kamen auch andre, und ihrer waren es mehr, die noch Ehrfurcht im Herzen trugen vor der gefallenen Priesterherrschaft und, wenn sie sich auch erst scheu umherguckten, dann doch in Eile ein Kreuz über der Brust schlugen, das Knie vor der hohen Gestalt der Magdalena Gräme beugten, ihr die Hand oder gar den Saum ihres Gewandes küßten und in Demut aus ihrem Munde das » Benedicite!« entgegennahmen, dann scheu wieder in die Höhe fuhren und sich umguckten, ob sie auch ja von niemand gesehen worden seien, und raschen Schrittes ihre Wanderung fortsetzten. Die Gräme unterließ nicht, den Enkel auf diese Zeichen der Achtung und Ehrfurcht aufmerksam zu machen, die ihr von Zeit zu Zeit unterwegs zu teil wurden.

»Du siehst, mein Sohn,« sagte sie dann, »unsre Feinde haben nicht vermocht, allen guten Geist aus dem Herzen unsers Volks auszurotten, die treue Saat keimt nach wie vor und mitten unter Ketzern und Schismatikern, mitten unter Gotteslästerern und Kirchenschändern erhält sich ein gläubiges Häuflein.«

»Das ist wohl wahr, Mutter,« antwortete Roland, »aber mich will bedünken, als ob diese Kundgebungen in einer Weise erfolgten, die uns nicht von großem Nutzen sein wird. Ihr seht doch, daß alle, die ein Schwert tragen, oder sonstwelches Abzeichen höhern Standes führen, die Nase rümpfen, wenn sie an uns vorbei sind, als seien sie gemeinem Bettelvolk begegnet. Und wer uns Beweise von Teilnahme gibt, gehört doch immer bloß den niedrigen Ständen an, den ärmsten der Armen, dem Auswurf der Dürftigen. Die haben kein Brot für uns übrig und kein Schwert zu unserm Schutze, und wenn sie eins fänden, dann möchte es ihnen an der Festigkeit fehlen, es zu führen. Wie kann aus solchen Kreisen Gutes für uns kommen?«

»Und doch, mein Sohn,« sprach die Gräme, »kehrt auch nur einer von diesen mit Gebrechen behafteten Armen geheilt aus der Kapelle des heiligen Ringan zurück,« – und die Stimme der Greisin fand einen Klang so sanft und weich, wie er ihn noch nie bei ihr gehört hatte, – »dann wird der Ruhm seines Glaubens und der Preis des ihm gewordnen Lohnes beredter zu unserm irregeführten schottischen Volke dringen als jenes Wort- und Phrasengeklingel dieser ketzerischen Leute, die sich auf die heiligen Kanzeln zu begeben wagen, allwo sie doch nichts zu suchen haben!«

»Ich befürchte bloß, Mutter, dieser Heilige hat die Hand von uns gezogen, denn er hat sich in der letzten Zeit recht träge gezeigt und uns von seiner Heilkraft so gut wie gar kein Zeichen mehr gegeben!«

»Und hat es unser Land wohl anders verdient?« fragte die Matrone, rasch vorwärtsschreitend, bis sie die Anhöhe gewonnen hatte, über die der Weg sie führte. Dann ließ sie den Blick um sich schweifen und sprach weiter: »Hier stand das Kreuz, die Mark des heiligen Marienklosters, – hier, auf dieser Anhöhe, von der aus das Auge des frommen Pilgers zuerst das Kloster erschaute, die Grabstätte von Königen, die Wohnstatt von Heiligen, des Landes Licht und Fröhlichkeit! ... Und wo ist es nun, dieses Sinnbild unsers Glaubens? Tief am Boden liegt es, ein formloser Trümmerhaufen! Zu den gemeinsten Zwecken hat man sie hinweggeschleppt, seine Bruchstücke und Splitter, so daß alle Aehnlichkeit mit seiner ursprünglichen Gestalt geschwunden ist. Blicke gen Osten, mein Sohn, wo einstmals stattliche Türme von der Sonne bestrahlt wurden ... jetzt sind sie ihrer Kreuze beraubt, und ihre Glocken sind zerschellt – blicke hinauf zu jenen Zinnen, deren Trümmer wir selbst auf solche Ferne zu erkennen vermögen – und frage Dich, mein Sohn, ob solches Land von seinen gebenedeieten Heiligen, deren Kapellen es niedergerissen, deren Bilder es entweihet hat, andre Wunder erwarten darf als Wunder der Rache? Ha, wie lange,« rief sie, den Blick gen Himmel gerichtet, mit weithin schallender Stimme, »wie lange wird sie noch warten lassen, wie lange noch zögern?« Sie schwieg, dann hub sie wieder an mit Begeisterung, und ihre Worte jagten sich förmlich: »Ja, mein Sohn, alles hienieden währet nur seine Zeit, Freud folgt auf Leid, Sieg auf Niederlage, Regen auf Sonnenschein! ... Nicht immer wird der Weinberg zertreten, es kommen auch Tage, an denen die fruchtbringenden Reben wieder aufgebunden und ausgeputzt werden. Noch heute, noch in dieser Stunde erwarte ich wichtige Kunde zu vernehmen. Drum zögre nicht, mein Sohn, eilen wir! die Zeit ist kurz und das Gericht ist unausbleiblich!«

Sie schlug wieder den zur Abtei führenden Weg ein, der keine Spur mehr von der früheren Sauberkeit an sich hatte, dessen Geländer niedergerissen war und stellenweis den Weg sperrte; und binnen einer halben Stunde standen sie vor dem prächtigen Kloster, das der Wut der Kirchenschänder nicht entgangen war, während sie die Kirche selbst verhältnismäßig geschont hatten. Die lange Zellenwand, die zwei Seiten des großen Vierecks eingenommen hatte, lag jetzt in Trümmern, das Innere war vom Feuer verzehrt, und nur die massiven Außenmauern waren verschont geblieben. Die Wohnung des Abtes, die die dritte Seite des Vierecks gebildet hatte, hatte zwar ebenfalls stark gelitten, war aber noch immer leidlich bewohnbar und diente jetzt den wenigen Brüdern als Unterkunft, denen aus besondrer Nachsicht der Aufenthalt in Kennaqhueir noch gestattet worden war. Die schönen Wirtschaftsgärten, der prächtige Blumengarten, die ernsten Kreuzgänge, einst den Brüdern zur Erholung bestimmt, alles war verwüstet, zertrümmert, geplündert.

Mit Grausen betrachteten unsre beiden Pilgrime das Bild, das ihren Augen sich bot, aber weder die Greisin noch der Jüngling fanden Worte für die Empfindung des Abscheus, die ihre Herzen füllte.

Roland wollte sich dem Hauptportal nähern, das nach Morgen zu gelegen war, aber die Greisin hielt ihn zurück.

»Dieser Eingang,« sagte sie, »war lange verrammelt, um die ketzerische Rotte nicht wissen zu lassen, daß es noch Männer unter den Brüdern des Marienklosters gibt, die an der Stätte, wo ihre Vorgänger einst beteten und nun begraben liegen, Gott nach wie vor anzubeten wagen ... Folge mir auf diesem Wege, mein Sohn!«

Und indem sie sich scheu umsah, ob sie beobachtet seien, denn in den gefährlichen Zeiten hatten sie es gelernt, Vorsicht zu üben, zeigte sie Roland ein kleines Pförtchen und befahl ihm daran zu klopfen. »Aber leise,« setzte sie hinzu, mit einer zur Vorsicht mahnenden Gebärde. Als nach einer kurzen Weile keine Antwort kam, gab sie Roland einen Wink, das Zeichen zu wiederholen. Endlich trat ein hagerer, furchtsam dreinschauender Pförtner in die halb geöffnete Tür, halb in Sorge, sich den Blicken der draußen Stehenden zu entziehen, halb bemüht, zu erfahren, wer Einlaß ins Gotteshaus begehre. Wie verschieden von dem stolzen Selbstgefühl früherer Tage, mit dem sich der feiste Klosterwart den Pilgern, die nach Kennaqhueir kamen, zeigte! Das feierliche Wort » Introite, mei filii «, mit dem er einst zum Eintritt aufforderte, erklang jetzt nicht, sondern mit ängstlich zitternder Stimme sprach er auf englisch: »Jetzt könnt Ihr nicht eintreten, denn die Brüder sind in ihren Zellen.« Als aber Magdalena Gräme mit gedämpfter Stimme fragte: »Heiliger Vater, hast Du mich vergessen?« da änderte er seine zurückweisenden Worte: »Tritt ein, geliebte Schwester im Herrn! schnell, schnell, denn es umlauern uns die Blicke der Argen!«

So traten sie ein. Der Pförtner verrammelte und verriegelte eilig die Pforte wieder, dann führte er sie durch eine Reihe von düstern, gewundenen Gängen.

»Unsre Väter,« sagte er unterwegs, »sind im Kapitelhause versammelt, würdige Schwester, um den neuen Abt zu wählen. Ach, und wir dürfen keine Glocken läuten, und kein Hochamt halten, die Hauptportale dürfen nicht geöffnet werden, damit das Volk seinen geistlichen Vater schaue und ehre. Unsre Väter müssen sich verstecken wie Räuber, die ihren Hauptmann, und nicht wie Mönche, die ihren insulierten Abt wählen.«

»Auf wen, mein Bruder, wird die Wahl fallen?« fragte die Gräme mit Eifer.

»Auf wen sie fallen kann?« versetzte der Bruder Pförtner, »oder, ach! wer wird es wagen, dem Rufe zu folgen, es sei denn der würdige Zögling des als heilig ausgerufenen Eustachius, der wackre, unerschrockne Bruder Ambrosius?«

»Wußte ich es doch, hat mir mein Herz doch den Namen zugeraunt!« sprach Magdalena. »Tritt vor, Du mutiger Kämpe, und verteidige die verderbliche Bresche! stehe auf, kühner Pilot, und nimm das Steuer in Deine Hand, dieweil der Sturm raset! wende die Schlacht, Du kraftvoller Bannerträger! schwinge Schleuder und Krummstab, Du edler Hirt einer zerstreuten Herde!«

»Verhaltet Euch, bitte, still, würdige Schwester,« sprach der Pförtner, »denn die Brüder werden gleich einziehen, die Wahl durch eine große Messe zu feiern; als Marschall muß ich sie zum Hochamt geleiten, denn alle Aemter dieser ehrwürdigen Stätte lasten jetzt auf den Schultern von mir armem, altem, müdem Manne!«

Behutsam verließ er die Kirche, und Magdalena und Roland standen allein, in dem großen, gewölbten Raume, der den edlen Baustil der Gotik des vierzehnten Jahrhunderts aufwies. Aber auch hier hatten die Vandalen gehaust, nicht einmal die Gräber der Helden und Fürsten hatten sie geschont, die Lanzen und Schwerter, die über den Särgen gehangen hatten, lagen mit den Reliquien, die andächtige Pilger gespendet hatten, zusammen auf wüstem Haufen, und die Gestalten, die einst, von Künstlerhand gemeißelt, die Sargdeckel geschmückt hatten, lagen zwischen. Heiligenfiguren und Engelsköpfen, die gewalttätige Hände von ihren Simsen gerissen hatten.

Das Traurigste aber war, daß die Mönche, obgleich nun Monate verstrichen waren, seit diese Greueltaten verübt worden waren, noch immer den Mut nicht gefunden hatten, den Schutt hinwegzuräumen und in der Kirche einen leidlichen Zustand von Ordnung zu schaffen. Und es wäre doch mit nicht allzuviel Mühe verbunden gewesen! Aber die ohnmächtigen Reste dieser einst so stolzen Gemeinschaft waren so kleinmütig, so verzagt, so schreckhaft geworden, daß sie sich, getragen von dem Bewußtsein, daß sie ihre Gegenwart bloß einem Uebermaß von Nachsicht und Milde verdankten, nicht dazu aufraffen konnten, irgend welche Schritte zu tun, die so hätten gedeutet werden können, als wollten sie alte Rechte wieder in Geltung setzen, sondern sich an der heimlichen und stillen Uebung ihrer kirchlichen Bräuche genügen ließen. Ein paar Brüder waren inzwischen dem Rufe ihres Herrn gefolgt, und zu ihrer Bestattung waren einige Aufräumungsarbeiten vorgenommen, aber auch auf das allernotwendigste beschränkt worden. Magdalena Gräme blieb vor einem dieser neuen Gräber stehen, das die sterblichen Reste des letzten Abtes Eustachius barg.

»Zu guter Stunde für Dich, Du Heiliger, aber zu gar unglücklicher Stunde für die Kirche wurdest Du von uns gerufen. Laß Deinen Geist mit uns sein, erfülle Deinen Nachfolger mit Mut, in Deine Fußtapfen, zu treten, gib ihm Deine Kühnheit, Deine Klugheit, Deine Gewandtheit, Deinen Eifer und Deinen frommen Sinn!«

Dieweil sie noch so sprach, tat sich eine Seitentür auf, und auf dem aus der einstigen Abtswohnung nach der Kirche führenden Gange, mitten zwischen Schutt und Trümmern, schritten sieben bis acht greise Männer, von Gram und Furcht gebeugt, und bebend und zitternd vor Alter, ebensoviel Gespenstern gleich, aufwärts zum Hochaltar, um dort ihr erwähltes Oberhaupt zum Vorsteher eines Schutthaufens zu weihen.

Der Priester, dem das Amt eines Abts vom heiligen Marienkloster überwiesen worden war, war ein Mann, zu dem schweren Amte, das seiner wartete, geeignet wie keiner, kühn und schwärmerisch, und doch edelmütig und versöhnlich, klug und bedacht und doch schnell und eifrig, – und es bedurfte bloß eines bessern Anlasses, als der Stürzung eines im Niedergange begriffnen Aberglaubens, ihn in die Reihe wahrhaft großer Männer zu rücken. Ein solcher Mann war Pater Ambrosius, der letzte Abt von Kennaqhueir. Seine Haltung bei dieser Feierlichkeit, die doch aller sonst hierbei vorhandnen Herrlichkeit entbehrte, breitete eine hehre Würde über die heilige Stätte wie über die frommen Teilnehmer, die aus Furcht, Kummer und Scham, im Bewußtsein der Gefahr, in der sie schwebten, geneigt waren, die Handlung so viel wie möglich abzukürzen, gleich als ob sie etwas vorhätten, das sie entwürdigen oder in andre verdrießliche Lage bringen könne. Nicht so Pater Ambrosius! Wenn er auch in tiefer Schwermut den Hauptgang hinaufschritt, zwischen den Ruinen von Gegenständen, die ihm heilig gegolten hatten, so zeigte seine Stirn doch keine Spur von Niedergeschlagenheit, und sein Gang war fest und würdevoll. Auf seinem Gesicht stand zu lesen, daß er die Herrschaft übernehme als keineswegs abhängig von äußern Umständen, unter denen sie übertragen werde, daß sich seine Sorge nicht zu erstrecken habe auf die Sorge um die eine oder um fremde Personen, sondern einzig und allein mit allen Fasern des ihm gewählten Denkens und Seins um die Kirche, deren Dienst er sich geweiht hatte.

Der Weg, den er zu wandeln hatte, war beschwerlich, ein rechtes Abbild jenes andern Weges, der ihm im Leben bevorstand, aber endlich stand er doch auf den zertrümmerten Stufen des Hochaltars, barfuß, wie es vorgeschrieben stand, mit dem Hirtenstab in der bloßen Hand, denn Demantring und Inful, die mit kostbaren Juwelen besetzt gewesen waren, waren eine Beute der Plünderer geworden. Und keine Vasallen erschienen, ihre Huldigung darzubringen, ihr geistliches Oberhaupt mit Parade-Zelter und Prachtgeschirr zu versorgen; kein Bischof wohnte der Feierlichkeit bei, um den Prälaten, dessen Stimme bei der Gesetzgebung soviel galt wie seine eigene, in den Hochadel der Kirche aufzunehmen. Mit abgekürztem Zeremoniell traten die wenigen Brüder, die noch in der Abtei anwesend waren, an den Altar heran, um ihrem neuen Abte den Friedenskuß zu geben, der das Unterpfand sein sollte für brüderliche Liebe und geistliche Huldigung. Dann wurde die Messe gelesen, ebenfalls im beschleunigten Verfahren, und doch stockte der Priester, der sie las, und blickte sich wiederholt um, wie wenn ihn die bange Sorge befiele, mitten in der feierlichen Handlung gestört zu werden durch unheilige Elemente ... und die wenigen Brüder lauschten seinen Worten, wie von dem Wunsche beseelt, daß es bald, recht bald vorüber sein möge ...

Diese Zeichen von Unruhe mehrten sich, je länger die heilige Handlung währte, und es gewann allmählich den Anschein, als sei nicht bloß Angst die Ursache dazu, denn jetzt ertönten in den Pausen des Festgesangs allerhand Klänge, von außen her, dazwischen. Schwach und in der Ferne begannen sie, kamen aber näher und näher an die Kirche heran, bis sie endlich anschwollen zu mißtönendem Geschrei, das den Festgesang der frommen Brüder übertönte. Dazwischen Hornstöße ohne Rücksicht auf Wohlklang, und Schellengeklingel und Trommelwirbel, Dudelsack-Pfiffe und Cymbelschläge, dann Johlen und Kreischen einer vielköpfigen Menge, Weiber- und Kindergekreisch, untermischt mit Männergebrüll, kurz ein Durcheinander von Lärm, daß es an das heidnische Babel erinnerte, zuerst die kirchlichen Hymnen übertönte, dann einschüchterte und gänzlich verstummen machte.


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