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Des Stallmeisters Abenteuer.


Es war eine Reihe von Jahren verflossen, als in der Nähe derselben Meeresküste, welche so oft die jugendliche Phantasie Pauls beschäftigt hatte, an einem frühen Herbstmorgen sich die Thorflügel eines Stalles öffneten, der zu dem Wirthshause eines mäßigen, von Krämern und Ackerbauern bewohnten Städtchens gehörte. In dem Orte selbst war noch Alles in der tiefsten Ruhe, und das Licht, welches in den Straßen allen Gegenständen eine unsichere und graue Färbung gegeben hatte, schien selbst noch nicht mit sich einig zu sein, ob es schlafe oder wache, so matt und träge führte es seinen Kampf mit den abziehenden Schatten der Nacht. In dem Wirthshause war erst ein Fenster dem Tage zugänglich gemacht worden; es fand, trotz der kühlen Morgenluft und des nebelfeuchten schlummerigen Wetters, geöffnet, und über eine Reihe von Blumenscherben mit verwelkten Levkoien und abgeblätterten Monatsrosen, beugte sich daraus ein desto blühender Mädchenkopf hervor, der mit aufgewickelten und sorgsam in Papierstreifen geborgenen Locken, in einem weißen Häubchen mit herabhängenden Bändern, etwas überwacht aus den blauen Augen in die Straße hinabschaute. Sie sah seitwärts auf das Stallthor, das eben geöffnet worden und aus dem jetzt Hufschläge, Wiehern und Rufe hervordrangen.

»Pferde heraus!« rief eine strenge und gebietende Stimme drinnen, und nachdem eine Weile lang das Geräusch doppelt stark gewesen, wurde jetzt der Kopf, dann der Hals und der Rumpf eines Pferdes sichtbar, das einen Reiter in blauer Livree trug und dem eine ganze Reihe anderer, von mehrern Reitknechten in gleicher Kleidung geführter Rosse folgte, bis ihrer etwa vierundzwanzig sein mochten. Die Thiere bliesen schnaubend den Hauch ihrer Nüstern in die frische Luft; hier bäumte sich eins hochauf, dort pirouettierte ein anderes auf seinen Hinterbeinen fortwährend im Kreise umher, als ob es mit besonderer Genugthuung den augenscheinlich auf die gerade Linie gerichteten Willen seines Reiters zum Besten habe, währende es gewiß mit seltenem Eifer geradeaus gegangen wäre, hätte der Reiter ihm seinen Wunsch nach einer kreisförmigen Bewegung durch etliche Fersenstöße zu verstehen gegeben. Der Führer des ganzen Zuges, ein hübscher junger Mann mit vom Wetter gebräuntem Gesichte, der sehr fest und gerade auf einem hohen hellbraunen Pferde saß, sprengte bald nach dieser, bald nach jener Seite, um zu rathen, Befehle zu geben und beizustehen, wobei er in seinen Anreden an die Pferde immer einen Ton von Sanftmuth und Rücksicht beibehielt, der seltsam mit dem Ausdruck von Zorn und Drohung contrastierte, in welchem er die Menschen zurückwies.

Ho, ruhig, Fingal, ruhig, mein Pferdchen,– so, so, – Jacob, Er Schlingel, will Er dem Gaul Luft lassen, das Donnerwetter soll – he, Pascha, komm Pascha, komm Thierchen, – will Er zurück aufs Hintertheil, Franz, Er verfluchter Esel!

Dem Pascha gefiel es endlich, die gerade Linie der kreisförmigen vorzuziehen, der dunkelbraune Fingal erinnerte sich, daß es an einem Geschöpfe seiner Art auch Vorderbeine gebe, und er sich eine unnütze Mühe mache, wenn er allein auf den Hinterbeinen sein Fortkommen zu bewerkstelligen versuche, und endlich war der ganze Zug so weit in Ordnung gekommen, um mit hellem Hufschlag über die Straße des Städtchens dem Thore zuziehen zu können. Ein paar Hausknechte schlossen die Stallthüre wieder, um auf ein Stündchen noch in ihre Federn zurückkriechen zu können; der Zug wandte um die nächste Ecke; so hielt denn nur noch der Stallmeister, der sich bis jetzt emsig mit dem kürzer Schnallen eines Bügelriemens beschäftigt hatte, vor dem Wirthshause. Als er sah, daß er ganz allein die Straße einnehme, blickte er zu dem geöffneten Fenster hinauf.

Adieu, Marie! auf Wiedersehn!

Adieu, Albrecht, versetzte sie, in einem halb scherzhaften, halb betrübten Tone und als ob sie dies »Adieu« nicht just für das letzte Wort halte, das sie ihm heute sagen werde.

Albrecht mochte vielleicht in derselben Meinung befangen sein, daß er ihr noch viel, gar viel zu sagen habe; sie waren ganz allein in dem wieder still gewordenen Orte, er hätte ihr so gerne die Hand zum Abschiede gedrückt – Marie hätte das auch so gern gethan, aber sie konnte nicht, sie durfte nicht hinuntergehen, denn ihr Vater schlief in dem Zimmer vor dem ihrigen. Doch war ihr Fenster gar nicht hoch von der Straße, obwol es im zweiten Stockwerk lag: dem Stallmeister kam plötzlich eine sehr sinnreiche Idee; er drückte sein braunes hochbeiniges Pferd mit großer Reitervirtuosität in wenig Augenblicken an die Mauer unter ihrem Fenster und hier gab ein Druck auf die Kruppe und ein scharfes Annehmen der Zügel seiner Ungeduld, den andern Thieren nachzukommen, eine so eindringliche Lehre, daß es stand, wie an den Boden geheftet, und nur unmuthig den Fuß hob, um das Pflaster zu scharren. Nun brachte der Reiter ein Knie in den Sattel, trat mit dem andern auf den Rücken des Pferdes und stand im Nu kühn wie der geschickteste Akrobat auf der Kruppe des geduldigen Thieres.

Um Gottes willen, Sie brechen den Hals, Albrecht, wenn das Pferd durchgeht! rief das Mädchen aus, das sich vorbeugte, und seine Wange in eine horizontale Linie mit dem Munde des jungen Mannes brachte. Dieser letztere Umstand war zu verführerisch, als daß der Stallmeister sich nicht beeilt hätte, ihn auf eine höchst entschuldbare Weise zu benutzen. Marie zürnte nicht darüber. Sie drückte nur ihre große Besorgniß vor einem Unglück aus, der Reiter aber theilte dieselbe so wenig, daß er nun sogar den Zügel des Pferdes, den er bislang in der Hand behalten, fallen ließ und beide Arme um den Nacken des Mädchens schlang. Das mochte nun eine ganz angenehme Situation für den Stallmeister sein, und wer weiß, wie lange er selbstvergessen darin beharrt wäre, wenn sich nicht auch hier das alte Sprichwort bewährt hätte: der Krug geht so lange zu Wasser bis er bricht, – obwol es hier kein Krug war, der zerbrach, sondern eine der Blumenscherben mit den abgeblühten Monatsrosen.

O Gott, o Gott, da haben wir's! schrie Marie.

Frenzi, verfluchte Bestie! rief der Stallmeister.

Die Blumenscherbe war bei der letzten Bewegung des kühnen jungen Mannes von der Fensterbank geschoben worden und fiel mit seiner ganzen Last auf das ruhig stehende Pferd; dieses machte einen wüthenden Satz zur Seite, und, seines Reiters entledigt, brauste es voll Ungeduld, dem Zuge nachzukommen, in weiten Galoppsprüngen über das Pflaster dahin.

Der Reiter hätte bei diesem unvermutheten Ereigniß freilich schlimmer fahren können, glücklicherweise war seine Situation nur so, daß sie das unauslöschliche Gelächter einer Magd und eines Laufburschen weckte, die in einem gegenüber liegenden Krämerhaus in diesem Augenblicke aus der Thüre traten, um die Fensterladen zu öffnen. Der Stallmeister hatte seine Arme um den Nacken der hübschen Wirthstochter geschlungen; was war natürlicher, als daß er sich, nachdem ihm so plötzlich der Boden unter den Füßen geschwunden, durch Festhalten daran vor dem Sturze zu bewahren suchte? So hing er, eine ganz neue und eigenthümliche Dekoration des Wirthshausgiebels, eine lebendige Trophäe am Fenster seiner Geliebten aus.

Freilich war die Situation nicht auf eine große Dauer berechnet; Marie konnte die Last nicht lange ertragen, so theuer sie ihr auch war; drüben standen die beiden Gaffer mit ihrem unausstehlichen Gelächter, und der Stallmeister mußte den Sprung auf den Boden wagen. Er gelang. Zuerst in die Knie sinkend, schnellte er rasch wieder auf und eilte nun, ohne sich umzusehen, mit flammendem Gesichte seiner flüchtigen Frenzi und dem Zuge seiner Leute nach, welche erschrocken im Begriffe waren, umzukehren, als sie den langen Braunen ohne seinen sonst so sattelfesten Reiter hinter sich drein sprengen gesehen.

Der ganze Ort erfuhr im Laufe des Tages das Abenteuer des Stallmeisters; auch der Wirth, der anfangs heftig seiner Tochter gezürnt, konnte sich endlich des Lachens nicht enthalten; sein Nachfolger aber, der ein jovialer Mann war und gerne fünf eine gerade Zahl sein ließ, gab endlich dem Dringen seiner Stammgäste nach und ließ statt des weißen Schwans auf seinem Schilde diese Begebenheit darauf malen, so daß ihr jetzt noch, wenn ihr durch jenes Städtchen reitet, nirgends anders einkehren werdet, als unter dem gastlichen Dache: »Zum hängenden Stallmeister.«

Dieser selbst aber saß nach zehn Minuten Laufens, das ihm mit den verstauchten Knöcheln freilich nicht so gut gelungen war, als er gewünscht hätte, wieder im Sattel und gab der braunen Stute sein Mißvergnügen mit ihrer Aufführung durch verschiedene Bewegungen mit Fuß und Faust sehr unverholen zu verstehen, während er seinen Leuten völlige Freiheit ließ, durch die mannigfachsten Hypothesen sich seinen Unfall mit der geduldigen Frenzi zu erklären.

So bewegte der Zug sich weiter über sandige Wege in einer öden und völlig ebenen Gegend, fast parallel mit der Meeresküste, der sie gegen Mittag so nahe gekommen waren, daß einzelne Stöße eines frisch ins Land blasenden Windes ihnen das Geräusch der brandenden Wogen herübertrugen. In einem dürftigen Fischerdorf wurde Rast gemacht; es mochte nicht fern mehr von Sonnenuntergang sein, als die Pferde in verschiedenen Ställen untergebracht und gefüttert und des Stallmeisters Befehle und Anordnungen gegeben waren. Dann setzte dieser allein seinen Weg fort; er hatte im Auftrage seines Herrn, des Churfürsten von H. in dieser, wegen des edlen Schlages seiner Rosse berühmten Gegend Remonte für den Marstall desselben aufgekauft und wollte den Abend noch ein ähnliches Geschäft mit einem Gutsbesitzer abschließen, dessen Wohnung man ihm als nahe liegend beschrieben hatte, und in dessen Besitze sich ein ausgezeichnetes Fohlen eigener Zucht befinden sollte.

Sein Weg wandte sich von den Hütten des Dorfes rechts ab durch eine schmale und jetzt im Spätherbst neu übergrünte Ackerflur und lief dann durch hohes Haidekraut, kleine Föhrenwaldungen, in welchen melancholisch ein leises Rieseln und Pfeifen durch die nadelschweren Aeste wehte, und zuletzt als schmaler und nicht ganz gefahrloser Fußpfad über eine Moorstrecke fort, deren eintöniges, weithin zu beiden Seiten sich erstreckendes Schwarz nur durch Torf- und Kienhaufen und einzelne mit Binsen bewachsene Hügel unterbrochen wurde. Dem Wanderer fiel es auf, wie der frische Nordwind, der den ganzen Tag über geblasen, sich so völlig und plötzlich hatte beruhigen können, und eine außergewöhnlich warme Temperatur nun in der ganz stille brütenden Luft herrschte. Wäre nicht der Schrei eines einsamen Kibitzes gewesen, oder ein Volk wilder Enten, die plätschernd in einen Torfgraben niederschossen, so hätte nichts in dieser Oede an lebende Wesen erinnert; die Brandung der See nur scholl immer lauter vom Gestade dem näher kommenden Fußgänger entgegen.

Nach kaum einer halben Stunde stand er im Anblick des unendlichen Meeres. Der Stallmeister war nicht der Mann, der von irgend einem Naturschauspiel leicht zu schwärmerischen Gefühlen hingerissen worden wäre; aber der Anblick, der sich ihm hier bot, übte auch auf ihn einen Theil seiner grandiosen Wirkung, daß er an seine Heimat, an die Seinen, vielleicht auch an die Marie seines jüngsten Abenteuers gedenkend seine Wimpern naß werden fühlte.

Das Meer ging hoch; seine dunkelgrünen Wogencolosse suchten sich einer über den andern zu stürzen, und peitschten sich mit den weißen spritzenden Schaummähnen nach. Im West war die Sonne im Begriff, sich in den Schooß des Elementes zu senken: man sah sie selbst nicht, dafür aber eine Fülle vergoldeter und ganz unbeschreiblich schön gefärbter Wolken, welche, an der ganzen Himmelsgegend über einander geschichtet, die herrlichsten und wunderbarsten Reflexe über das Meer und die Küste warfen. Diese letztere breitete sich nach beiden Seiten unabsehbar weit aus, wie mit weißen Armen den Ocean umfassend; denn meist bildeten hellfarbige Sanddünen die Gränze zwischen Erde und Wasser. Sie machte einen Eindruck von unendlicher Oede und Dürftigkeit, besonders da, wo sie, zur Rechten des Wanderers, in der Ferne mit dem Horizont verschmolz und wo ein paar abgestorbene Bäume ihre dürren Aeste wie schwarze Linien an die dunkle Luft zeichneten. Links, etwa fünf Minuten Weges von dem Standpunkte des Stallmeisters entfernt, hatte die Küste sich über das Niveau ihrer Sanddünen in einigen höhern Hügeln erhoben, die nach der Landseite hin sich allmälig in den ebenen Torf- und Haideboden verliefen, nach der Seeseite aber eine Reihe grauer Felsen zeigten, die schroff über dem noch etwa einen Steinwurf breiten Sandstreifen standen, durch welchen sie von dem Wasser getrennt waren. Sie waren nicht hoch, aber groß und ansehnlich genug, um die Gebäude, die sie trugen, selbst vor dem Einbrechen der mächtigsten Springfluthen zu schützen. Diese Gebäude waren nichts Anderes, als das Schloß des Gutsbesitzers, welches der Wanderer aufsuchte und nachdem er jetzt rasch seinen Weg fortsetzte.

Es war ein altes stattliches Gebäude, das weithin Meer und Land umher beherrschte. Auf seinem Felsengrunde stand es hoch, fest, aus massiven Quadern aufgerichtet, von vier dicken runden Thürmen flankiert, als dürfe es allen Fluthen der Welt die harte Stirn bieten. Drei der Thürme waren mit dunklen Schindeln bedeckt; der vierte aber trug eine kleine, wie es schien aus Holzwerk und Glaswänden aufgebaute Erhöhung, welche aussah, wie die Laterne eines Leuchtthurms, obwol sie unmöglich dazu dienen konnte, weil nach allen Anzeichen der Küstenstrich nirgends in der Nachbarschaft einen schützenden Ankerplatz für größere Schiffe bot, vielmehr aus der Färbung und Bewegung der Wellen sich auf viele Untiefen, Sandbänke und Klippen schließen ließ.

Ehe der Stallmeister das Schloß erreichte, führte ihn eine Allee von Birken und Edeltannen durch ein kleines Gehölz, das nach der Landseite die Gärten und in der Mitte dieser Gärten die Gebäude selbst umschloß. Denn außer dem Schlosse bildeten noch zwei an beiden Seiten stehende Nebengebäude einen Hof davor, welcher durch ein eisernes, hier und da ausgebrochenes Gitter geschlossen war. Am Hofthor stand ein verwitterter Pfahl mit Halseisen und Ketten, ein Symbol der peinlichen Gerichtsbarkeit und vielleicht auch oft mehr, als nur das. Ihm gegenüber lagen zwei Doggen angekettet, die beim Anblick des Fremden ein wüthendes Geheul anhuben. Sonst war es still im Hofe und das Gemäuer ragte mit einem Ausdruck von Trauer über seine eigene einsame Größe hochauf in die Luft. Der Vorplatz war unordentlich gehalten; hier lagen Scheite angeschwemmten Holzes, dort Bruchstücke alter Säulen mit verstümmelten gothischen Zierrathen neben einer umgestülpten Kufe und zur Seite geworfenen Ackergeräthschaften.

Da der Stallmeister Niemanden fand, welcher ihn zurecht gewiesen hätte, schritt er über eine hohe Treppe in das Innere. Ein Gang führte quer durch die Mitte des Schlosses und endete an der dem Hofe entgegengesetzten Seite auf einem Balkon, dessen Glasthüre geöffnet stand. Er trat hinaus; der Anblick des Meeres war von diesem Standpunkte aus vielleicht noch erhabener und grandiöser als von seinem frühern tiefer gelegenen, den ihm eine Düne geboten. Die Sonne war jetzt untergegangen, der Abendhimmel lag blutigroth über der grüngrauen tosenden Fläche, deren heftiger Wogenschwall bei der schwülen Stille der Luft unbegreiflich schien. Weißglänzende Möven fuhren mit heiterem Schrei dicht über die Fläche, oft von dem Gischt der Schaumkämme benetzt und dann hurtig sich umtummelnd, dahin. Fern auf dem Meere sah man ein großes Schiff mit eingerefften Segeln gegen die Wellen ankämpfen. Unten am Strande, zu dem vom Schlosse hinab eine in die Felsen gehauene schmale Stiege führte, lagen Haufen alter Bohlen und Balken, deren Form verrieth, daß sie einst einen Theil eines Fahrzeugs gebildet hatten, ein Haufen großer Waarenballen und eine auf den Sand gezogene Barke neben einem umgestülpten kleinern Boot. Zwei Männer standen dort; der eine in einer Art gallonierten Jagdrock mit Klappenstiefeln und dreieckigem Hut lehnte sich mit dem Rücken an die Waarenballen, während er die Arme über die Brust verschlungen hielt. Der andere, in einer Matrosenjacke, eine wollene Zipfelmütze über die Ohren, hatte einen Fuß auf den Bord der Barke gestellt, den Arm aufs Knie gestemmt und so in gebeugter Stellung mit der Hand sein Kinn unterstützend, schien er den Worten des erstern zu lauschen, während er aus einer kurzen Tabakspfeife große Rauchwolken von sich blies: – ein Umstand, der eine außergewöhnliche Vertraulichkeit zwischen dem reicher gekleideten Herrn und dem Matrosen verrieth.

Was aber dem Ganzen den Schein eines höchst romantischen Bildes verlieh, war eine Gestalt, welche der Fremde erst dann entdeckte, als er sich zurückwandte, um wieder in das Innere des Gebäudes zu treten. Auf einem Balcon, der sich am obersten Stockwerk eines der Eckthürme befand, stand nämlich eine hohe und schlanke weibliche Gestalt, die sich mit flatternden weißen Gewändern über das Geländer beugte und angestrengte Blicke auf das ferne Meer auszusenden schien. Ihre edlen und schön gezeichneten Umrisse hoben sich von dem rothen Abendhimmel hervor, der mit einer ganz eigenthümlichen Färbung sie überhaucht hatte. So glich ihre wunderbare duftige Erscheinung irgend einem mährchenhaften Bilde, als sei sie die weiße Frau dieses alten Meerschlosses, eine hier eingezauberte Jungfrau, deren sylphenhafte Gestalt seit Jahrhunderten mit dem wappen-, erker- und thürmereichen Bau verkettet oder eine süßschauerliche Sage aus verklungener Zeit, die lebendig geworden.

Der junge Mann blieb wie an den Boden geheftet stehen; er sah nicht, wie die beiden Männer am Strande seiner ansichtig wurden, und rasch die Felsenstiege zu ihm emporklommen; er hörte ihre Schritte nicht hinter sich in dem Gange laut werden, er stand wie im Traume, das wunderschöne Bild anstarrend, wie auf ihrer luftigen Höhe, inmitten zwischen dem glühenden Himmel und den dunklen tosenden Wellen die Jungfrau mit den flatternden Gewändern schwebte, als ob sie jeden Augenblick so gut in die goldne Gluth emporziehen, als sich untertauchen könne in die Tiefe, oder über das Meer dem Sturme entgegenziehen, eine luftgetragene Walkyre.

Er fühlte eine schwere Hand auf seine Schulter fallen. Hinter ihm stand der Mann im gallonierten Jagdrock; der andere in der Matrosenjacke, eine höchst auffallende marquierte Physiognomie, sah mit einem mürrischen und drohenden Gesichte über Jenes Schulter.

Was beliebt? fragte im trocknen Tone der erste.

Der Stallmeister antwortete mit einiger Verwirrung, so überrascht zu sein:

Ich wünsche Ihnen ein Fohlen für den Churfürsten von H. abzukaufen, Herr Baron.

Eine verdammt unpassende Zeit dazu, Herr, in der Dämmerung! Doch kommen Sie mit mir.

Der Gutsbesitzer führte den jungen Mann in den Schloßhof zurück, und hieß Wilm, seinen Knecht, das Thier vorführen.

Wilm zog das Fohlen am Halfter aus einem der Nebengebäude und ließ es vorbeitraben. Der Stallmeister schien Wohlgefallen an dem schlanken Thiere zu finden. Gutes Kreuz, das! murmelte er; etwas kuhhessig scheint's.

Herr, sagte der Gutsherr sarkastisch, Weiber kann man Abends kaufen, aber keine Pferde. Es ist dunkel.

Sie haben recht, versetzte der Stallmeister, ich dachte nicht, daß Ihre Wohnung so fern von meinem Quartiere läge und wir müssen den Handel auf morgen verschieben.

Unterdeß war sehr rasch völlige Nacht eingebrochen, da der Himmel sich plötzlich umzogen hatte; die Wetterhähne auf den Thürmen zogen heftig kreischende Töne, als begrüßten sie den ankommenden Sturm, der seine ersten Stöße heulend an den Mauern brach.

Seien Sie mein Gast für die Nacht, sagte der Gutsherr, Sie werden den Weg zum Dorfe nicht zurückfinden.

Dem Stallmeister war diese Einladung, die ihn übrigens bei der größern Gastlichkeit jener Zeit und besonders jenes Landes nicht überraschen konnte, aus mehrern Gründen höchst willkommen. Er folgte ohne Zögerung seinem Wirthe in das Schloß und wurde über eine hohe gewundene Stiege in ein Zimmer geführt, in welchem er beim ersten Eintreten die weiße Dame in einer tiefen Fensternische stehen sah.

Sie nahm keine Notiz von den Eintretenden. Der Baron ließ Lichter bringen und befahl, daß man frühe das Abendessen serviere.

Sie werden müde sein und zur Ruhe kommen wollen, Herr Stallmeister, setzte er in einem erzwungen freundlichen Tone hinzu; dann, nachdem er seinen Gast gebeten, dem Lehnsessel Platz zu nehmen, der, warm von einer prasselnden Flamme beschienen, vor einem Kamine stand, schritt er schweigend im Zimmer auf und ab, wie in Gedanken versunken, welche ihn die Gegenwart des Fremden sowol, als der Dame dem Anscheine nach völlig vergessen machten.

Der Stallmeister musterte unterdeß seine Umgebung. Das Zimmer war groß und hoch und mit Estrichen belegt, welche auf der halben Höhe der Wände den untern Theil einem dunklen Holzgetäfel überließen. Dem Kamin gegenüber stand ein Sopha, über dem mehrere Bilder hingen, von denen jetzt nur eines hinreichend Licht hatte, um erkannt zu werden. Es war das Portrait einer jungen schönen, aber, wie es schien, auffallend blassen Frau, in einem etwas veralteten Anzuge. Als die weiße Dame in der Fensterbrüstung an das Licht hervorkam, um eine unterbrochene Arbeit wieder aufzunehmen, wurde eine so große Aehnlichkeit zwischen ihr und dem Bilde bemerkbar, daß man letzteres auf den ersten Blick für das ihrer Mutter halten mußte.

Die junge Dame hatte Züge von großer Schönheit. Sie war groß und schlank, aber trotz einer großen Anmuth in jeder ihrer Bewegungen, nichts weniger als zart gebaut; sie hatte eine Figur, wie eine Königin sie sich wünschen könnte. Ihr Profil hatte einen vollständig regelmäßigen Schnitt und ihre blauen Augen mit langen Wimpern hafteten groß und ausdrucksvoll auf den Gegenständen, als ob sie niemals genöthigt gewesen wäre, vor irgend etwas sich zu senken, von der Seite zu sehen, oder auch nur mit den Wimpern zu zucken, so daß eine Psyche daraus hervorleuchtete, welche zu gleicher Zeit ebensowol durch Muth, Adel und Gedankenhoheit Bewunderung einflößen, als ihre Schwingen wärmend und hegend über Gefühle weicherer und schwärmerischer Art ausbreiten konnte. Aber man sah, sie war klar, ruhig und entschieden: es war keine Fähigkeit für eine Alltagsleidenschaft in ihr, wohl aber für eine solche, welche, einmal entfesselt, auch Leukadische Felsen nicht scheut. Es war etwas Classisches in ihrer Erscheinung, und wenn ihre hohe Figur sich aufrichtete, dann schien sie mit dem dunklen glattgescheitelten Haar, der vollen Büste, der etwas vorgebeugten Haltung des Kopfes eine Heldin des Alterthums, so imponierend rein, wie nur je ein griechischer Künstler ihr Bild auf eine glänzende Camee geschnitten hat.

Der Stallmeister konnte nicht müde werden, seine Blicke in ihre von einem vor ihr stehenden Armleuchter hell beleuchteten Züge zu versenken. Es war freilich die einzige Beschäftigung, welche ihm bei der fortwährend im Zimmer herrschenden Stille übrig blieb. Denn so gern er auch ein Gespräch mit der Dame eingeleitet hätte, so fehlte ihm doch der Muth, hier das zu sagen, was er dem schönen Geschlechte gegenüber zum Gegenstande des Gesprächs zu machen pflegte, so sehr, daß er es wahrscheinlich vorgezogen, einer Portia oder der Mutter der Gracchen fade Galanterien zu sagen. Der Baron schritt fortwährend, mit seinem Gedanken beschäftigt, auf und ab, die Dame bückte sich, ohne aufzusehen, über ihre Stickerei, und dem Gaste wurde es plötzlich ganz unheimlich in dem weiten fremden Gemach, bei diesen todesstummen Menschen. Die Flamme war erloschen, draußen heulte der Sturm immer gewaltiger und wehte sogar in den großblumigen Fenstervorhängen, während er von Zeit zu Zeit wie mit Fäusten an die plötzlich aufklirrenden Scheiben zu stoßen schien. Die weiße Dame, der wie ein Uhrwerk regelmäßig auf- und abschreitende Baron mit dem drohend düstern Gesicht und den funkelnden Augen – das Alles brachte bei dem jungen Manne ein gewisses Grauen hervor, wie man es kalt über den Rücken laufen fühlt beim Anhören einer Gespenstergeschichte. Der Mensch hat Augen wie der Satan, murmelte der Stallmeister, ich glaube man könnte die Schwindsucht bekommen, wenn er mit all der Giftigkeit, welche in ihm stecken mag, Jemanden scheel von der Seite anblitzte.

Sein unheimliches Gefühl wurde nicht vermindert, als Wilm, der Diener, eintrat, dessen Gesicht ein erschreckendes Gepräge innerer Barbarei trug, so daß der Ausdruck eines Hanges zu offener Gewaltthätigkeit die verkniffene Diebsphysiognomie überdeckte, zu deren Ausbildung die Natur in diesen gebräunten Zügen ebenfalls einen unterbrochenen Anlauf genommen zu haben schien.

Mit einem verzerrenden Lächeln und einem Seitenblick auf den Fremden fragte er halblaut:

Feuer ins Laboratorium, Euer Gnaden?

Thut nichts, Wilm; zünd' an! versetzte der Baron und dem Stallmeister schien, als ob er bei den ersten Worten dieser Antwort Gegenstand eines bezeichnenden Blickes von Seiten des Sprechenden gewesen sei.

Die Dame horchte auf; als Wilm sich zum Gehen wenden wollte, sprang sie von ihrem Stuhl empor und rief plötzlich, die Hände auf der Brust faltend, aus:

O Gott, Vater, nur heute, nur heute nicht!

Pst! was fällt Dir ein, Louise? sagte der Baron und fuhr dann in leiserem Tone fort, zu sprechen und wahrscheinlich zu schelten, denn der Stallmeister sah, wie sie eine Thräne in ihrem großen blauen Auge zerdrückte und zu ihm herüber sah, als werde sie eben an eine vergessene Gegenwart erinnert.

Auch der Baron schien sich jetzt seinen Gast ins Gedächtniß zurückzurufen. Er trat zu ihm und indem er sich in einem andern Sessel neben ihm niederließ, sagte er:

Verzeihen Sie, daß ich nicht besser auf Ihre Unterhaltung Bedacht nehme. Aber Sie werden wissen, daß wir einsamen Landedelleute leicht unsere gesellschaftlichen Talente einrosten lassen, weil eben Niemand zu uns kommt, dem zu Ehren wir sie wieder blank scheuerten. Dafür bleibt uns zum Troste desto unverdorbener, was die rauhe Land- und Seeluft besser vertragen kann, ohne zu rosten, die Biederkeit und der gerade Sinn, den wir mit unserm Namen und unsern Schlössern ererbt haben.

Der Stallmeister, obwol nicht durch das Benehmen seines Wirthes sehr zu dessen Gunsten gestimmt, fand eine Unterhaltung im höchsten Grade seinen Wünschen angemessen und lenkte das Gespräch auf Gegenstände, von denen er glaubte, daß sie am ersten die Dame zur Theilnahme veranlassen könnten. Aber vergebens; sie blieb stumm. Der Gutsherr hörte ihm so freundlich, als ihm möglich schien, jedoch sehr zerstreut zu. Von Zeit zu Zeit stand er auf und trat ans Fenster, um auf den Sturm zu lauschen und in die düstre Nacht hinauszusehen: seiner Tochter Blicke folgten dann jedesmal mit einem Ausdruck von Bekümmerniß und Angst seinen Bewegungen.

So rollten sich langsam die Stunden ab und der Gast wurde endlich in sein Schlafgemach geführt. Wie gern er auch seine Blicke anfangs auf den Zügen der jungen Dame des Schlosses hatte haften lassen, so freute es ihn doch, endlich allein zu sein, um über die seltsamen, wortkargen und unfreundlichen Gestalten dieser alten Burg nachzudenken, die so düster und todt über allerlei dunklen Geheimnisse zu brüten schien, ungestört von dem Sturm, der immer ärger um ihre Winkel und Thürme pfiff, als wolle er mit Gewalt ihre Quadern auseinanderstoßen.

Sein Schlafzimmer, das er erst nach einer Wanderung durch ein ganzes Labyrinth von Sälen, Treppen und Gängen erreicht hatte, war groß und öde, obwol mehrere Meubles von höchst altmodischer Arbeit an den Wänden umherstanden: die Fenster gingen, so weit es ein dämmeriger, von der Sturmnacht fast ganz überschleierter Mondschein erkennen ließ, auf das Gehölz hinaus, das die Schloßgebäude umgab, und ein paar Tannenwipfel berührten mit ihren Aesten die Scheiben; hinter einem großen Wandschrank, der dem Bette gegenüber stand, befand sich eine Thür, welche in ein kleines Kabinet führte. In großem Contrast mit dem Vorzimmer war dies letztere ganz wohnlich eingerichtet: es hatte einen Teppich, der den Boden bedeckte, ein Schreibpult stand in der Ecke, und ein Gueridon vor einer Chaise longue, die dem Kamin mit schönem marmornen Gesimse nahe gerückt war. Man hörte hier den Sturm lauter gegen das Gebäude anschwellen und das Tosen der Brandung heftiger: ein Zeichen, daß das Kabinet die Aussicht auf das Meer biete; aber das einzige Fenster desselben war mit Läden von innen verschlossen und, wie es dem Stallmeister schien, vernagelt, da es ihm nicht gelang, sie zu öffnen, um in die immer fürchterlicher tobende Nacht hinauszuschauen. Er sah sich nun noch einmal in dem Zimmer um und von einer gewissen Neugier getrieben, eröffnete er endlich das Schreibpult: die Schiebladen waren ausgeräumt, es fand sich nichts mehr darin, als ein paar Haarnadeln, ein Stück aufgewickelten Zwirns, ein verrosteter Strickstock und dergleichen, was bewies, daß das Meuble zuletzt im Besitze eines weiblichen Wesens sich befunden hatte. Es quoll ein unheimlicher Duft wie von Moschus heraus. In einer der Schiebladen lagen zerknitterte Papiere; Bruchstücke von Rechnungen, ein Blatt mit Haushaltungsnotizen – ein Stück von einem Briefe lag dazwischen. Es war eine weibliche, aber feste Hand, die ihn geschrieben; man hätte sogar aus dem Charakter dieser steif und gerade aufrecht stehenden, mit energischen breiten Strichen gemalten Buchstaben auf Kraft, Entschlossenheit und vielleicht auf Eigensinn der Schreibenden schließen können. Das was noch vorhanden war auf dem abgerissenen Fragmente lautete:

 

… was wir Frauen dulden müssen – – – daß es mir das Herz abschneidet, keinen bessern Trost für Dich, liebe Tochter – – – gerichtlich die Sache zu machen, das wird Dir selbst bei dem unendlichen Aufsehen, welches daraus erfolgen würde und für unsere Familie ebensowol wie für – – Du weißt, daß es mein Grundsatz ist, nie von dem einen geraden Wege, der durchs Leben führt und den die Pflicht zeigt, auch nur um ein Haarbreit abzuweichen. Das Wort: »Du mußt« ist ein hartes; aber wir sind einmal auf der Erde, um es uns zurufen zu lassen. Und Du hast doch mindestens den Trost, daß Dein Bleiben an der Stelle, wohin Dich der Himmel einmal geführt, von unberechenbarem Werthe, sein kann, daß Du arme Unglückliche eine Dir so nahstehende Seele von dem Wege ins Verderben, vom Tode retten kannst.

Mein theures, theures, einziges Kind, im Begriffe diesen Brief zu schließen, befällt mich eine unendliche Verzagtheit und Bangigkeit. Ist es allein das Gefühl für das Recht und der Gedanke an meine Mutterpflicht, welche mir meine Worte eingeben, wenn ich Dir abrathe, Dich durch einen gewaltsamen Schritt Deiner traurigen Lage zu entziehen? Ist es nicht auch weltliche Rücksicht, irdisch nichtiger Stolz, verdammlicher Ehrgeiz, welche Theil nehmen an den schmerzlichen Entschlüssen meiner Seele? Ich glaube, nein; ich habe Gott gebeten, unter heißen Thränen, unter dem kalten Angstschweiß, den die Bekümmerniß um mein einziges, armes, armes Kind mir auf die Stirne getrieben: aber keine andere Erleuchtung ist mir geworden. O! wirf mir nicht wieder Härte vor; wärst Du Zeuge der Nächte, die ich mit Weinen zubringe, der Tage, durch welche ich mich freudelos und ermattet hinschleppe, Du würdest mir nicht Härte vorwerfen!

Deine treue Mutter
Agnes von Meerheim.

M. den 5. April 1779.

 

Die Adresse auf der Rückseite lautete: An die Reichsfreifrau von Dietburg, geborene Freiin von Meerheim.

Als der Stallmeister diese Zeilen gelesen hatte, die, so unverständlich sie auch für ihn sein mochten, doch in einen Abgrund von Schmerz und Seelenqual blicken ließen, und das Bild einer unendlich tragisch zermarterten Existenz, vielleicht indem man für sie unsere höchsten und sonst tröstendsten Ideen, die von Pflicht und Ehre zu Folterwerkzeugen umgeschaffen, heraufbeschworen, – schien es ihm, als ob sie an Niemand anders gerichtet sein könnten, als an das schöne und bleiche Frauenbild, deren Portrait er im Wohnzimmer bemerkt hatte. Indem er sich das Bild vergegenwärtigte, fand er jetzt, daß seine blauen Augensterne ihn von dem Hintergrund der beschatteten Leinewand mit einer unheimlichen und geisterhaften Wehmuth angesehen hatten, die nur aus einem ungewöhnlich tragischen Geschick, aus einem durch dunkle und unerklärliche Fügungen zertretenen Seelenleben entstanden sein konnte; eine schöne und doch Gift hauchende Blume, welche nur über den Trümmerhaufen aufwächst, die das Andenken an eine vernichtete Ansiedlung menschlichen Glückes und vielleicht auch unter ihrem Schutte noch todte Zeugen verlorener Geheimnisse bewahren.

Der junge Mann hatte den Brief wieder an seine Stelle gelegt, als er plötzlich im Vorzimmer ein Geräusch vernahm. Es schien ihm, als ob Jemand das Schloß der Thüre aufgesperrt habe; schnell in sein Schlafzimmer eilend, sah er Niemanden; aber als er das Schloß untersuchte, fand er es abgesperrt. Der Stallmeister war ein Gefangener.



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