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7

Ein Wiedersehen

… Aber allgemach sehne ich mich nach einem Anblick, der freundlicher ist als die Szenerie der Käfige.

Diese Freudenhöhlen der Falkland-Road sind zwar äußerst interessant und sehenswert, allein es wäre jetzt sehr nett, wenn ich mich in einer angenehmeren Landschaft ein wenig von ihnen erholen könnte. Vielleicht auf einem Gelände, das von den weitaus sympathischeren Behausungen der Japanerinnen eingerahmt ist.

Spazieren wir einmal zur Ablenkung, zur Abwechslung hinüber in die Suklajistreet, die nur wenige Schritte von der Falkland-Road entfernt ist.

Späterhin, heute oder an einem der nächsten Abende, kann ich ja meine Studien in der Falkland-Road fortsetzen. Im gegenwärtigen Augenblick fühle ich das Bedürfnis, ein etwas mehr zivilisiertes und geordnetes Stückchen Welt zu sehen, statt der Höhlenwelt, die wie ein dumpfiges Überbleibsel aus düsterer asiatischer Vorzeit ist.

So, da sind wir schon in der Suklajistreet.

Als ich diese Liebesgasse betrat, da ahnte ich nicht, welche Überraschung allda meiner harrte.

Ich promenierte durch die Gasse, ohne die bewußte, klare Absicht, einem Mädchen einen Besuch zu machen.

Man ist freilich bei dergleichen Spaziergängen nicht selten von einem Selbstbetrug umstrickt; irgendwo in einem versteckten Schachtwinkel des Instinkts hockt der Wunsch, ja der bestimmte Entschluß, die Entscheidung: heute wirst du die Freuden der Liebe genießen! Aber man verheimlicht vor sich selber, daß man einen fertigen Beschluß mit sich herumträgt, das »Bewußtsein« weiß nichts davon, schließt scheinheilig die Augen.

Während ich gemächlich längs der Freudenhäuschen dahinschritt, wandelte an meiner Seite die übliche Begleiterscheinung, ein indischer Kuppler, der sich mir am Anfang der Gasse angeschlossen hatte und mir unermüdlich mit englischen Satzfragmenten einzelne Herrlichkeiten von Kamatipura rühmte, als da sind: ein Parßi-Mädchen, ferner ein »Nackt-Tanz«, ausgeführt von indischen Mädchen, welche very young, very small, noch sehr jung und klein sind.

Und der Kuppler macht sich anheischig, mich zum Schauplatz der Genüsse hinzuführen.

Ich lasse den Mann neben mir hergehen, schüttle ihn nicht ab, weil ich mich für Inhalt und Form seines Vortrags interessiere. Ein Wort, das oftmals in seinen Anpreisungen vorkommt, macht mir ein bißchen Kopfzerbrechen, nämlich der Ausdruck »Kenken«; bis ich nach einem Weilchen auf dem Umweg über das Wortbild »Känkän«, das mir plötzlich vor Augen trat, zum Verständnis gelange: ah, einen Cancan meint er! Die mysteriöse Zwillingssilbe ist ein englisch vertonter Cancan! Er verspricht, daß mir die kleinen jungen Mädchen einen Cancan vortanzen werden.

Mein Spaziergang durch die Freudengasse bleibt nicht unbemerkt, wieder und wieder werden mir dringliche Einladungen von morgenländischen und europäischen Frauenlippen zugerufen. Ach ja, diese schmeichelhaften Huldigungen gelten weniger mir als der Geldbörse, welche von den vorhandenen europäischen und morgenländischen Frauenherzen in meiner Tasche vermutet wird. Wenn durch die Gasse hier ein Europäer schritte, der ausgestattet wäre mit den hervorragendsten körperlichen Gebrechen und Häßlichkeiten, würden ihn diese Mädchen ebenfalls zu einem Schäferstündlein sehnlichst einladen, in der Erwartung, daß seine europäische Kleidung einige Rupien birgt.

Begleitet von den energischen Werbe-Rufen der Damen und den Lockworten des Kupplers, der noch immer treu neben mir hinmarschiert, erreiche ich in beschaulichem Spaziergang den unteren Teil der Straße.

Und da ereignet sich eine Episode, die mich in höchliches Erstaunen versetzt.

»Dottore! Dottore!«

Hab ich recht gehört? Ist's möglich? In der Tat, jetzt ruft wiederum eine sehr hohe Sopranstimme die Worte »Dottore! Dottore!«

Ich schau empor: die Ruferin ist eine Japanerin in einem Häuschen rechterhand, bei einem Fenster des ersten Stockwerkes.

Kein Zweifel, die Worte gelten mir!

Das Mädchen schaut lächelnd zu mir nieder und winkt mit der Hand.

Fürwahr, ich hab guten Grund, tüchtig verblüfft zu sein. Wie kommt sie zu dieser Anrede? Sie agnosziert meinen Beruf und sie tut es in einer Sprache, die auf unserem Dampfer – gemäß seiner Herkunft aus Triest – die Umgangssprache der Schiffsbesatzung ist.

Eine ganz unbegreifliche Sache! Ich habe doch bisher in Kamatipura noch keiner Menschenseele irgendeine Mitteilung über meine Personalien gemacht. Woher kennt sie mich?

Nun, es gibt einen einfachen Weg, um dem Rätsel auf den Grund zu kommen, – den Weg hinauf ins Zimmer des erstaunlich wohlinformierten Mädchens.

An der rechten Vorderkante des Häuschens führt zum ersten Stockwerk eine schmale Treppe ins Hausinnere empor. Ich wende mich ihr zu, mit dem angenehmen Nebengefühl, daß ich mich jetzt von meinem unerschütterlichen Begleiter, dem Herrn Kuppler, trennen muß.

Die Treppe leitet unmittelbar ins Empfangszimmer der Japanerinnen hinein. Die Besitzerin jener Sopranstimme hat ihren Sitz bei dem Fenster nächst der Treppe. An den anderen Fenstern sitzen noch drei japanische Mädchen.

»Bona sera!« Also mit liebenswürdiger Miene guten-Abend-wünschend empfängt mich die Urheberin meiner Anwesenheit.

»B'ona sera!« erwidere ich, in wachsender Verwunderung darob, daß die Japanerin sich solchen Grußes bedient.

In dem Augenblick, da ich an sie die Frage richten will, wie sie zu ihrer Kenntnis gekommen, ereignet sich abermals etwas Überraschendes. Aus einem schmalen Flur, der vom Hintergrund ins Empfangszimmer führt, kommt eine fünfte Japanerin, schaut mich mit wohlgesinnter Aufmerksamkeit an und fragt in englischer Sprache, ob ich sie kenne.

Ich zögere mit der Erwiderung, weil ich keinen sicheren Bescheid zu geben weiß.

Doch die Japanerin scheint irgend einer Entdeckung auf der Spur zu sein und setzt unverzüglich ihr Verhör fort: ob ich in Nr. 52 gewesen sei, forscht sie, – in Nr. 52; sie deutet mit der Hand nach der Gassengegend, wo das »Verandahäuschen« steht, und aus ihrer kurzen geographischen Erläuterung glaube ich zu ersehen, daß sie in der Tat unter »Number 52« jenes japanische Lusthäuschen verstehe.

Ehe ich noch zu ihrer Frage Stellung genommen, wartet sie mir mit einem Erinnerungsmittel auf, das mehr als alles andere geeignet sein muß, meine Vergeßlichkeit zu bekämpfen, mit einem wahrhaft gewichtigen Beweisstück, – sie fragt, ob ich die kleine dicke, sehr dicke japanische Hausfrau kenne.

Und sie unterstützt ihre Anfrage, indem sie mit ausgebreiteten Armen die respektabeln Dimensionen jener wohlbeleibten Dame kennzeichnet.

Jawohl! bestätige ich mit Vergnügen, die kleine dicke Hausfrau ist mir wohlbekannt.

Diese Antwort bereitet meiner kleinen Fragerin ersichtliche freudige Genugtuung. Gut, dann muß ich mich doch auch der Ajame erinnern! Sie, mit der ich jetzt da spreche, sei Ajame. Ob ich sie denn vergessen habe, – ganz vergessen? –

O nein! Gewiß nicht! Ich sage, daß ich mich sehr wohl erinnere, und ich zeige mich erfreut über den Zufall dieses Wiedersehens.

Es ist ein bißchen konventionelle Unwahrheit in meiner Antwort. Die Gesichtszüge der Ajame, mit der ich damals im Verandahäuschen ein Stündlein der Zärtlichkeiten verlebt, sind mir derzeit nicht ganz klar im Gedächtnis, ich kann im Augenblick das Gesicht der Japanerin, die jetzt vor mir steht, nicht sogleich mit meinem Erinnerungsbild in Einklang bringen. Es bedarf eines Weilchens, ehe ich mir sage: Ja, sie ist's!

Sie selber hat jedenfalls ein besseres Physiognomiengedächtnis bewiesen als ich. Und die Identität kann nicht angezweifelt werden. Es ist Ajame! Ich finde mich jetzt in ihren Gesichtszügen zurecht, bin mit ihnen wieder vertraut geworden.

Ajame ist schlüssiger im Erkennen und entschlossener im Tun. Sofort nach der Erkennungsszene nimmt sie den alten Bekannten in Besitz. Gleichsam mit der selbstverständlichen Berechtigung einer legitimen Gefährtin. Sie sagt den anderen Mädchen einige japanische Worte, offenbar eine kurze Aufklärung des Sachverhalts und einen bündigen Hinweis auf ihre altbegründeten Rechtsansprüche, und alsdann legt sie resolut ihren Arm um meinen Rücken und bringt mich in den Gang hinein, der in den Hintergrund des Häuschens und in ihr Zimmerchen führt.

Ich mache nicht den geringsten Versuch, Widerstand zu leisten, ich folge mit der willenlosen Willigkeit, die sich einstellt, wenn das Schifflein den Kurs gegen ein Frauengemach bekommt.

Das war eigentlich kein korrekter Vorgang. »Von rechtswegen« hätte ich Anschluß an das Mädchen suchen sollen, das mich mit dem Ruf »Dottore!« veranlaßt hatte, heraufzukommen. Aber ich überließ die Verantwortung für meinen Frontwechsel der kleinen Ajame, die mich da sozusagen gebieterisch in ihr Stübchen bugsierte. Und Ajame hatte die Rechtfertigung, daß sie von ungefähr ins Empfangszimmer eingetreten war, nicht wissend, was sich vorher zugetragen; hinzugerechnet ihre altsanktionierten Rechte, ihre früheren Beziehungen zu dem Gaste.

*

Unser Weg durch den schmalen Flur führt uns an den Mädchen-Kabinen vorüber; sie sind rechts längs des Flurs angeordnet.

Das Stübchen der Ajame ist gut erleuchtet, einfach möbliert und macht einen freundlichen Eindruck.

Dieses kleine niedrige Kämmerlein ist vielleicht mehr Miniatur-Ding als mir's zum Bewußtsein kommt; ich bin ja an die beschränkten Raum Verhältnisse der Schiffskabinen gewöhnt.

Meine japanische Freundin schließt Tür und Fensterladen. Die Tür besteht aus zwei primitiven Holzflügeln, knapp neben ihr linkerhand befindet sich das scheibenlose Fenster, mit der Aussicht auf den Flur.

Ajame beeilt sich, ihren Kimono, ihr langes Gala-Oberkleid, abzulegen.

Ich werde darauf aufmerksam, daß ihre Füße diesmal nicht mit den weißen japanischen Strümpfchen bekleidet sind, sondern mit langen braunen durchscheinenden Strümpfen europäischer Art. Mich dünkt, daß sie sich an den Beinen der Japanerin einigermaßen widerspruchsvoll ausnehmen.

Angesichts des Woll-Leibchens, daß sie unter dem Kimono trägt, überkommt mich die Stimmung: in dieser Situation bin ich schon einmal gewesen, dergleichen hab ich vorher schon erlebt. Eine Reminiszenz an meinen ersten Besuch bei dem Mädchen, eine Regung des seltsamen Aufbewahrungs-Apparates, den wir das »Gedächtnis« nennen.

Und noch andere Erinnerungen und Assoziationen. Während sie vor mir steht, schlingt sie die Arme um mich und preßt mich fest und zärtlich an sich, wie etwas Wiedergefundenes; wie jemanden, der jetzt gewonnen ist und im nächsten Augenblick verloren sein wird. –

Mit den Nuancen dieser Umarmung erinnert sie mich an …

Was ist das doch für ein sonderbares Ding, das Menschengebilde! Zwei Geschöpfe, aus weltenweit von einander entfernten Ländern stammend, »ethnologisch« grundverschieden, durch tiefe Klüfte geistiger und leiblicher Differenzen getrennt: Da geraten beide zufällig auf ein Erlebnis ähnlichen Inhalts und es ereignet sich das Merkwürdige, daß Japanerin und Europäerin in erstaunlicher Einträchtigkeit reagieren, mit demselben Mienenspiel, demselben Ausdruck des Lächelns, derselben Gebärdensprache.

Und ein Schwarm von Fragen flattert aus der Situation auf:

Darf man die Zärtlichkeit jener anderen allzu hoch bewerten, wenn dieses Freudenmädchen anscheinend gleicher Gefühle fähig ist?

Anscheinend. – Vermag man festzustellen, was echt ist an den Gunstbezeugungen der Japanerin und was Verstellungsspiel?

Oder was Ausdruck einer »Liebe« ist und was »nur« Äußerung der »Sinnlichkeit«?

Und ist es nicht töricht, wenn ich gestatte, daß ein Freudenmädchen, das schwerlich ohne Eigennutz handeln mag, hier Mißtrauen säet …

Aber gibt es denn eine Liebe, die frei ist von irgendeiner Form der »Selbstsucht«?

– – – Doch das sind Fragen und Vorstellungen, die bloß wie die Schatten eines Vogelzuges vorüberhuschen. Das wache, unbeschädigte Interesse gehört dem gegenwärtigen Augenblick, meinem japanischen Mädchen.

Ajame geht daran, den Wasservorrat des Kämmerleins zu ergänzen, sie öffnet die Tür und ruft hinaus: »Boy!«

Die Umrisse eines indischen Dieners erscheinen draußen vor der Tür im Halbdunkel des Ganges. Ein Krug, den Ajame der schattenhaften Gestalt reicht, wird alsbald, gefüllt mit frischem Wasserinhalt, zurückgebracht.

Alles Tun Ajames bekundet wieder einen sorgsamen Reinlichkeitssinn, ein instinktives säuberliches Gefühl für Hygiene, im materiellen und im seelischen Sinn.

Alles Tun – und mehr noch alles Nicht-Tun.

Während meine japanische Freundin sich zu ihrer Ruhestätte (eine etwas deplacierte Bezeichnung für die Betten von Kamatipura) hinbegibt, fällt mir wiederum die seltsam schlappe Gehweise der Japanerin auf.

*

Der englische Wortschatz meiner kleinen Freundin ist sehr gering und es ist rührend, wie sie mit der Sprache ringt, wenn sie zu verstehen geben will, daß sie mir zugetan ist.

Wenn eine Europäerin ihre Zuneigung, ihre Liebe rasch zum Ausdruck bringen will, so verwendet sie ein gut verständliches Äußerungsmittel, ein bündig deutliches Zeichen, – den Kuß. Der Japanerin ist dieses Symbol nicht recht geläufig, ihr gebietet kein ureigener Trieb, den wortlosen Kuß an Statt des zärtlichen Wortgeständnisses zu geben, und da ihr zudem die hinlänglichen europäischen Sprachkenntnisse fehlen, so bezeugt sie ihre Gefühle mit der Innigkeit des Tones, mit der liebevollen Miene, mit der Wärme der Umarmung.

*

Ajame verharrt getreulich in der Rolle einer Liebenden, die nach längerer Trennung den Geliebten wiedergefunden hat.

– Aber wäre es nicht Torheit, in den Armen einer Freudengefährtin darüber nachzusinnen, ob die Zuneigung, die sie äußert, aus der Tiefe ihres Herzens kommt oder ob sie bloß vorgespiegelt ist?

Aufrichtig oder simuliert? Und wie wäre es überhaupt möglich, dies zu entscheiden? Aus der Tatsache, daß sie sexuell erregt ist? Meine kleine Japanerin ist ernstlich erregt, das kann nicht bezweifelt werden. Wir wissen jedoch zur Genüge, daß die Stärke der sinnlichen Glut keineswegs ein Maßstab für den Wärmegrad der Zugneigung ist. Eine Frau kann dich innig lieben, kann dir von Herzen zugetan sein und dennoch ist's möglich, daß ihre geschlechtliche Wollust nur in kleinen Flämmchen aufflackert. Und umgekehrt: irgend eine Frau, Irgendeine, der du ansonsten völlig gleichgiltig bist, die dich weder liebt noch haßt, sie kann gleichwohl fähig sein, dir Zärtlichkeiten zu geben, die durchtränkt sind von heißer Sinnlichkeit.

Ich will also einstweilen die – füglich nicht allzugewichtige – Frage beiseite lassen, ob Ajame ihrem Gast so redlich und wahrhaftig zugetan ist, wie sie's zeigt, es sei lediglich festgestellt, daß die sexuell erregt ist und daß ihre Lustempfindung aus Symptomen ersichtlich ist, die nicht geheuchelt werden können.

Und daß ihr Erregtsein ein vernünftig Maß nicht überschreitet, ohne Ausschreitungen ist.

*

Auch in dem recht prosaischen geschäftsmäßigen Augenblick, da ich mich meiner pekuniären Verpflichtungen entledige, weiß sie durch ihre Haltung die Situation so zu formen, daß der Eindruck entsteht, es sei ein Freundschaftsgeschenk, eine Liebes-Souvenir, und gewiß nicht eine gewerbliche Entlohnung.

Der Abschied war sehr herzlich. Ich war der Japanerin günstig gestimmt, unter anderem vermutlich auch wegen ihres getreuen Erinnerungsvermögens. Daß man unser nicht vergißt, daß man noch nach geraumer Weile sich unser entsinnt, mag unserer Eigenliebe wohltun. Und eine Höflichkeit bewegt uns, mit herzlichem Echo zu antworten, wenn man uns lieb entgegenkommt.

Ajame bittet, ich möge sie im Gedächtnis behalten, und ich verspreche, daß ich wiederkommen werde. Den Zeitpunkt meiner Wiederkunft bezeichne ich nicht durch bestimmte Zusage. Irgendeinmal späterhin.

Wir gingen aus dem Stübchen durch den schmalen Gang ins Empfangszimmer zurück und hier nehme ich freundschaftlichen Abschied von den anderen Japanerinnen.

Unten auf der Gasse werfe ich noch einen Blick zu den erleuchteten Fenstern empor. Die Mädchen grüßen hinunter, mit der Hand graziös Abschied winkend. Eine schwingt ein weißes Tüchlein.

*

Erst auf der Fahrt nach Hause, während der Heimkehr zu meinem Schiffe, fällt mir ein, daß ich eine Unterlassung begangen habe. Ich hab ganz vergessen, mir von der Japanerin, die mich hinaufgerufen, Auskunft geben zu lassen, auf welche Weise sie denn eigentlich zu dem Wissen gelangt sei, das in den Worten »Dottore« und »B'ona sera« zum Ausdruck gekommen.

Nun, ich denke, daß ich noch Gelegenheit finden werde, abermals in dem japanischen Häuschen vorzusprechen. Ich kann dann das Versäumnis gutmachen.


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