Felicitas Rose
Provinzmädel
Felicitas Rose

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Regensburg, Okt. 18...

Es regnet in Strömen, wir sitzen im Hotel, nachdem wir den ganzen Tag umhergewandert und todmüde sind. Tantchen ist außerdem sehr verstimmt, und Schlachter Krone, unser lieber Freund, ist krank und will noch heute abend oder nachts nach Hause zurück. Er ißt immer so schrecklich viel durcheinander, jedes Spezialgericht einer Stadt muß er probieren, ob es schwer oder leicht ist, – gestern hat er in einem fort gebackenen Karpfen gegessen, – so fürchterlich fett – und heute begrüßte er uns nur immer auf Sekunden und war dann sofort wieder verschwunden.

»Forschen Se mir nich nach, mir is nich recht extra,« rief er Tante Laura zu, die gar keine Lust bezeigte, ihm nachzuforschen, und eben meldete der Kellner grinsend, der »Herr auf Nr. 6« habe schon bezahlt und wolle mit dem Nachtschnellzug fort.

Wir atmen wirklich ein klein wenig auf, es ist etwas anstrengend, mit meinem Jugendfreund zu reisen.

Wir wollen nun gleich morgen früh nach München und alle Kunstschätze betrachten, darauf freue ich mich ganz unsäglich.

Ich kenne ja noch gar wenig und bin ein rechtes Dümmerchen, während Tante Laura in allen Sätteln gerecht ist und mir alles herrlich erklären kann. – – –

Brief vom Schlachter Krone an Tante

Laura von Hartwig.

»Meine geneigte Dame!

Habe in diesen Tagen erkennt, daß die oberste Grundsatzregel die Verdauung ist und wo diese hapert auch keine zarten Fäden gedeihen können. Wie ich wieder mein Graubrod hatte und knappe Diät, war alles in schönster Ordnung und möchte ich mir ohrfeigen, daß wir nicht mehr zusammen sind.

War eine schöne Zeit, wo Volk und hoher Adel miteinander lebten, wie jetzt auch in Nürnberg und Regensburg. Und nur die verdammten Karpfen zu fett und nicht bekömmlich.

Und wie geht es denn unserm Kinde Kerlchen, immer helle Augens und son fröhliches Gemüt, da is der inwendigte Mensch auch gut und nicht von Trichinen belastet.

Ist natürlich mein Geschäft auf dieser Reise nicht prima gewesen, was mir schenierlich wegen meinem Newö is, aber wenn der Mensch die Kollern kriegt, kann er nicht auf seine Schutzbefohlenen aufpassen, wo sie noch dazu getrennt waren, die einen im Hotel, die andern im Zentralviehhof. Ist das Rindvieh infolgedessen bei mangelhafter Beschaffenheit angekommen, was mich an Sie erinnerte und sind Sie hoffentlich wohler eingetroffen.

Gehe jetzt herum wie ein Huhn ohne Kopf mit 'n jämmerlappschen Gefühl in der Magengegend, wo bekanntlich das Herz dichtebei sitzt.

Und würde es »Sehnsucht« nennen, wenn ich Sie nicht zu belästigen wünschte oder Angst davor hätte.

Kann unser Kind Tag und Nacht nicht vergessen, wie es in seiner unschuldsvollen Reinheit auf dem Manne wartet, dem es die Ehe versprochen hat, wo doch nie was draus werden kann, weil ihn den Deubel noch vorher holt, daß er dieses Engelsmädchen sitzen lassen konnte.

Hätte es diesem Herrn von Rumohr und Baron nie auch nur an der Nasenspitze zugetraut, so ein Filu zu sein und könnte ihn gleich zu »Böffstäck« zermürbeln.

Was aber keine Wirkung auf Kerlchens Verhältnisse haben würde.

Es tut aber wohl, seine Eingeweide zu entlasten und habe hiermit Ihnen alles auf den Presentierbrette hingelegt zu gütigem Gebrauch. Wälzen Sie dasselbe freundlichst in Kopf und Gemüt herum, indessen ich ein ehrlicher Mensch bin und

Ihr Freund Krone.«

*

Marschhof, im November.

Aus Kerlchens Tagebuch.

Wie der Spätherbststurm über die Heide braust!

So etwas kennt man gar nicht in den festen Städten und Häusern, in den engen Straßen.

Nicht halten kann man sich, wenn man jetzt hinausläuft, man wird umgeweht wie ein Blatt Papier.

Ich wollte heute über die Heide stürmen, wie ich's so gern im Thüringer Wald getan habe, wenn der Wind doll blies und die Bäume entwurzelte, – aber hier auf der freien Heide war mir's nicht möglich, ich kam keinen Schritt vorwärts und als ich mich umdrehte und mich treiben ließ, da wehte ich wie ein Hälmchen in den Marschhof hinein.

Großmutter Tönningsen ist glückselig, daß sie mich wieder hat.

Sie hielt mich ganz fest an sich gepreßt, und ich streichelte ihr weißes Haar, – ja, es kommt mir vor, als sei es jetzt erst ganz weiß geworden, während ich fort war. Ich war doch nur wenige Wochen fort, aber es ist seitdem ganz anders hier. Die Dienstboten haben alle gewechselt, nur die alte Stina ist noch da, aber Edmund habe sie auch fortschicken wollen, sie sei aber nicht gegangen, sondern hätte sich am Torgitter festgehalten und ganz furchtbar geflucht. Das erzählen sich die Mägde unten in der Milchkammer.

Lieschen ist auch noch da, ich glaub' immer, sie bleibt mal ganz hier, denn Großmutter Tönningsen verläßt so leicht keinen, dessen sie sich mal angenommen hat.

Aber Lieschen hat gar nicht mehr so ein blühendes Gesichtchen, wie damals vor Wochen, sie lacht auch nicht so fröhlich, daß man alle Zähne sieht, – sie ist ja auch tagtäglich mit dem greulichen Edmund zusammen gewesen, da kann einem schon das Lachen vergehen. – – –

Aber Gottlob, mich guckt er kaum noch an, seit ich wieder hier bin, das ist noch das Beste an der ganzen Geschichte, ich werde nun auch wieder fröhlich und erzähle von meiner Reise und von Schlachter Krone, und dann lächelt selbst Großmutter Tönningsen, aber so müde, – ach, so müde.

Gleich nach dem Abendessen geht Edmund hinaus, – gewöhnlich reitet er hinunter nach der Stadt und kommt sehr spät, manchmal auch erst in der Morgenfrühe zurück, – ich hab' jetzt solch' leisen Schlaf und kann es hören, denn das Vorwerk liegt noch immer in Schutt und Trümmern, kein bißchen ist davon aufgebaut, und Edmund wohnt nach wie vor hier im Hof. –

»Es ist nicht recht, es ist nicht recht,« klagte mir gestern Großmutter Tönningsen. »Gott soll mich bewahren, wie haust der Jung' herum, hab' immer geglaubt, er wär' ein guter Landwirt, und nun – – «

»Großmutter, das ist er auch; Onkel Rumohr hielt so viel von seiner Begabung – – «

Großmutter Tönningsen nahm gleich meine Hand.

»O, Kerlchen, liebes, liebes Kind, glaubst du's? Das hebt mich wieder auf. Und du vertraust ihm? O, Kerlchen, – wenn du ihm zur Seite stehen könntest – – «

»Nie, Großmutter, nie!« rief ich laut und ungestüm.

Ich fühlte, daß ich ganz blaß geworden war, und im Innern war ich so tief traurig, denn ich hatte gehofft, dieser entsetzliche Punkt sei nun ein für allemal erledigt.

»Keilchen, meine gute, kleine Deern, – der Fritz – – «

»Ach, Großmutter, laß doch den Fritz,« flehte ich, – sieh', sie sind doch beide deine Enkel, und du kennst sie doch beide und kannst doch unmöglich denken, daß man jemals den Edmund angucken könnte, wenn man den Fritz auch nur ein einziges Mal gesehen hat.«

»Er kommt nicht wieder, Kerlchen – – «

»Er kommt wieder, Großmutter, er ist nur irgendwo weit, weit fort und hört nichts von mir und weiß nicht, wie ich leide und wie du leidest – er ist gewiß selbst krank – «

Ich bebte am ganzen Körper.

Großmutter Tönningsen schüttelte traurig den Kopf.

Sie ist gar nicht mehr stark, gar nicht mehr vertrauend, sie ist ordentlich scheu geworden, die gute, alte Großmutter.

Ich kniete vor ihr nieder und legte meinen Kopf in ihren Schoß.

»Sei mir nur nicht böse, Großmutter,« bat ich... »In diesem Punkte kann ich dir keinen Gefallen tun; sieh' mir ist's genau so, als müßte ich gleich sterben vor Abscheu, wenn ich dächte, der Edmund Tönningsen könnte mich anrühren.«

Sie streichelte mein Haar.

»Ich hätt's gern gesehen,« murmelte sie. »Du bist stark, als wärst du von meinem Blut, und bist mir doch eine ganz Fremde. Ich mein', du hättest ihn halten können, aber – wer weiß! Und es wär' eine Sünde, sollte zum zweitenmal ein reines, gutes Kind bei so einem verkommen. Du würdest werden wie ich, – wie ich.«

Sie sprach das alles zu mir und doch sah sie mich nicht an, es war, als redete sie mit sich selbst und es wurde mir unheimlich zu Mute.

Dann kam Lieschen mit der Lampe, und die Großmutter nahm ihr das Licht aus der Hand und leuchtete ihr ins Gesicht. Das war sehr blaß und dann wurde es glühend rot. Da wies die Großmutter mit der Hand nach der Tür, und Lieschen ging hinaus.

So geht es immer. Lieschen darf kaum mehr mit mir zusammen sein, nur die Mahlzeiten nehmen wir gemeinsam.

Auch bei den kleinen Tagesarbeiten in Küche und Haus weicht mir Lieschen aus, ich hab' sie schon so oft gebeten, doch ein bißchen freundlicher zu sein und auch ein wenig mit mir zu schwatzen, – ach, man weiß hier gar nicht, das man jung ist, – ein »Kerlchen« bin ich schon lange nicht mehr, wenn sie mich auch so nennen. Wenn ich so ein liebes Wort zu Lieschen sage und ihre Hand nehme, dann windet sie sich los und ruft heftig:

»Lassen Sie mich!«

Was sie nur hat?

»Ein schlechtes Gewissen hat sie,« krächzte die alte Stina, die eine richtige alte Marschunke ist. Ich lache sie immer aus, weil sie in allem so schwarz sieht und es dann so heiser verkündet. Auch ihre Träume erzählt sie uns alle und wird böse, wenn ich sie nicht glaube. »Wer lebt, erlebt's,« krächzt sie dann.

*

O welch' große Freude hatte ich in diesen Tagen!

Mein Erich-Bruder war bei mir.

Er hatte es vor Sehnsucht nicht mehr aushalten können und kam – eigentlich sehr widerwillig – zu »Fritz von Rumohrs Großmutter«, aber sie eroberte ihn vollständig schon in der ersten Stunde und er – sie.

»Das ist ja eine ganz prächtige Frau, Kerlchen,« sagte er tiefaufatmend zu mir. »Ich hatte mich so geängstigt, aber das war ganz unnütz. Nur verbittert und vergrämt ist sie, und da hat mein Kerlchen wieder einmal eine schöne Mission zu erfüllen.«

»Was für ein ganzer Mann!« sagte Großmutter Tönningsen, als ich sie ins Bett brachte. »Ein schöner, kluger, offner Jung'! So sah der aus, den ich lieb hatte, über fünfzig Jahr sind's her, – weißt du, derjenige, den ich haben wollt', – ehe sie mir den Tönningsen aufschnackten.«

»Du hattest jemand lieb und nahmst einen andern?« fragte ich tief erschrocken.

»Freilich, du dumme Deern! Der andere war bitter arm und konnte nie dran denken, mich zu nehmen, der Tönningsen war schwer reich und hatte den großen Hof. Der andere war schön und klug und fand leicht sein Fortkommen und auch 'ne andere, tat's aber nicht, sondern starb den Heldentot bei Idstedt. Der Tönningsen war häßlich und dumm, – er starb als Säufer, aber ich hab' doch den Hof über Wasser und Schnaps gehalten, hab' meine alten Eltern bis zum seligen Ende pflegen können und meinen jungen Bruder hier auf dem Hofe erzogen. Gottlob, daß ich auch auf dem Hofe sterben kann.«

Ich sah sie an und – ich konnte es nicht fassen, was sie getan hatte.

Zn Erich aber schwieg ich von allem, was mich hier auf dem einsamen Marschhofe bedrückte. Ich wollte ihn in dem Glauben lassen, daß ich eine schöne warme Heimat gefunden hätte, er wäre sonst todunglücklich von mir geschieden oder hätte mich nach Buchenwalde gebracht und – ich bin der Großmutter so nötig.

Von Fritz von Rumohr sprachen wir auch, lange, lange – Erich und ich.

Er war ganz blaß geworden, als ich ihm alles gebeichtet hatte.

»Du hast ihn schwer gekränkt,« sagte er langsam und laut.

Da nickte ich und sah ihn an, und nun wußte Erich, wie schwer ich darunter litt.

Er nahm meine Hand und drückte sie stark, sprechen konnten wir beide nicht.

So fand uns die Großmutter.

Sie sah mit ihren hellen, alten Augen bewundernd auf meinen großen, schönen Erich-Bruder.

»Wie wär's, junger Mann, wenn Sie den bunten Rock auszögen und hier daheim blieben bei mir?« fragte sie in ungewohnter Lebhaftigkeit.

Erst lachte Erich, aber als er sah, daß es ihr Ernst war, schüttelte er den Kopf.

»Ich kann nur in Königs Rock glücklich sein,« sagte er ernst.

»Phantast!« murmelte sie. »Und immer nur ans eigene Glück denkt die Jugend. He, und das Kerlchen? Die junge Schwester? Was soll aus ihr werden? Die hätte doch dann 'ne Heimat hier gehabt – – «

Erich atmete schwer. – Da schlang ich meinen Arm um seinen Hals.

»Sorg' dich doch nicht um mich, Erich-Bruder,« rief ich – »ich finde schon meinen Weg.«

Aber das Wort der Großmutter hatte Erich verwandelt, ich merkte es wohl. Stundenlang war er noch mit ihr allein, und sie sprachen und beredeten ernste Dinge miteinander, als ich schon schlafen gegangen war.

Ihre Stimmen klangen gedämpft zu mir herüber. Und am andern Morgen, ehe Erich abreiste, war er auch mit Großmutter allein auf der Diele, und als ich hinzutrat, hörte ich sie sagen:

»Also erst bleibt mal alles beim alten; ich habe gesehen, daß Sie Schneid haben, das ist vorläufig die Hauptsache; nun heißt's: abwarten.«

»Für mein Schwesterchen tue ich alles!« rief Erich, und da lag ich auch schon in seinen Armen.

Aber gesagt habe ich kein Wort. Wozu auch? Ich weiß es noch besser, als Erich selbst, daß er sehr unglücklich wird, wenn er des Königs Rock auszieht – – nein, nein – ich gehe schon meinen Weg allein. Tapfer, Kerlchen

Brief von Schlachter Krone an Fräulein Laura von Hartwig.

»Wohlsituiertes Fräulein!

Es hat sich eine schöne Lebhaftigkeit in unserm Korrespondenzverhältnis entwickelt und kann ich wohl sagen, daß ich mich über Ihre geehrten Sendschreiben immer erfreulich aufrege.

Es ist in der Tat eine Ehre für mich, daß Sie meinen Speck und meine Würste in Ihrem ganzen hochwohlgeborenen Bekanntenkreise empfehlen und auch essen, so daß wir nicht genug machen können und das Geschäft sozusagen hochprima ist.

Aber über alle diese Freudigkeiten vergesse ich niemalen unser Kind. –

Das sitzt da im wilden Norden auf die Heide und, Fräulein, – mich ist es immer, als zittert durch die kleinen, lieben Briefe ein Ton.

Wissen Sie, so'n Ton, wie von'n kranken Kindchen oder 'n wunden Tier.

Du lieber Gott, ich bin 'n Schlachter, aber die Menschlichkeit hat trotzdem bei mich Pate gestanden.

Und ich schüttle den Kopf und horche auf dem Novembersturm, der nun in wenig Tagen in den Dezember 'nein bläst und denke in meinem lieben Gemüt:

»Wenn der Herr von Rumohr nunne nich balde kömmt, nachen wird's bedenklich.«

»Bist untreu Willem oder tot?« singt der Dichter, und dies Lied kommt mir nicht aus dem Sinn. Es wäre doch 'n hellichter Jammer, wenn unser fröhliches Kerlchen durch männliche Untreue dazu käme, so jammernd ums Morgenrot zu fahren.

Etwas geschehen muß!

Wer weiß, wie lange die Frau Oberst noch leben, denn das war immer was Zartes und wird sich mit das beginnende Alter kein Riesenweib draus entwickeln. Punkto I.

Punkto II. Der Herr Leutnant. Ein Prachtsmensch von hinten und von vorne betrachtet, kann aber von keiner Seite was Energisches für seine Schwester tun.

Punkto III. Der Herr Onkel aus dem Buchenwalde. Der hat selbst drei schöne, edle, aber auch auf seinen Geldbeutel angewiesene Töchter.

Punkto IV. Der alte Herr von Rumohr?

Ist dem Grabe nahe.

Die Marschgroßmutter?

Dito.

Kommt Punkto V. Sie!

Aber eine alte Jungfer in die besten Jahre ist immer noch nicht der rechte Schutz für so ein wunderbares, außerordentliches Knettelchen, wie unser Kerlchen eins ist, – dazu gehört ein Mann, Punkto VI ich!

Aber, – gnädiges Fräulein von Hartwig – – ich bin siebenundfünfzig Jahr alt und es ist mir, weiß Gott, zu schanierlich.

Nich wegen dem Trauerjahr, – das nimmt auch schon mal 'n glückliches Ende, sondern wegen die lieben blauen Augen von meinem Herzenskerlchen, die justement so gucken wie den Herrn Oberst selig seine taten und die so hellauf lachen würden, daß man's beinahe hören könnte: »Meister Krone, sind Sie denn doll?«

Also das geht nicht.

Aber Sie, Fräulein von Hartwig, sind über solche lachende Augen weg. Sie sind in meinem Alter, dabei immer noch ganz appetitlich und – was die Hauptsache ist, Sie stoßen sich nich an mein gewesenes Metier, sondern achten den Menschen Krone, der jetzt mit Ihnen und Tränen in die Augens über unser Kind berät.

Fräulein von Hartwig, wollen Sie mein eheliches, braves Weib werden, damit Kerlchen 'ne Heimat hat?

Meine Vermögensverhältnisse sollen Ihnen kein drückendes Hühnerauge sein, die sind gut, basta. Der Stöhner hat immer mehr als der Prahler und ich hab' mein Lebtag genug gestöhnt.

Und nun überlegen Sie sich's im stillen Kämmerlein, daß Sie kein heuriger Hase mehr sind, aber ich habe das Herz auf dem rechten Flecke und rufe mit dem Herrn Oberst seinem Worte: »Schönheit vergeht, aber Schweinsleder besteht«.

Womit ich mir im Geiste Ihr errötendes »Ja« hole und verbleibe Ihr getreuer

Krone.«


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