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Tauberbischofsheim verjüngt sich

Im mittleren Taubertal herrscht der regste Verkehr und weht inmitten alter Ruinen und altfränkischer Typen der Odem des frischen gegenwärtigen Lebens, im oberen überwiegt die Geschichte.

Tauberbischofsheim ist enger, dunkler, altertümlicher angelegt als das freundliche Mergentheim; aber es verjüngt sich und wird wohl in wenigen Jahrzehnten, trotz seines burgartigen Schlosses, seiner gotischen Kirche und Sebastianskapelle, eine halbwegs neue Stadt geworden sein. Mit Überraschung entdeckt man hier, daß es an der Tauber auch Städte gibt, die nicht aussehen, als seien sie aus Münsters »Kosmographey« geschnitten, – Städte, die ihren Wall bereits in eine Wallpromenade verwandelt und ihre buckelige Tauberbrücke (die Creglinger trägt in diesem Stück den Preis davon, zum Entzücken des Malers und zur Verzweiflung aller Fuhrleute) durch einen breiten und ebenen, völlig modernen Brückenbau ersetzt haben. Ja, es gibt sogar monumentale Neubauten in dieser Gegend; ein neues Rathaus und ein neues Gymnasium entstehen soeben in Tauberbischofsheim, ein Krankenhaus von reicher und zierlicher architektonischer Wirkung ist fast vollendet, eine neue gotische Kirche schmückt das Tal weiter abwärts bei Werbach, und ein romanischer Kirchenbau, von Gärtner in München, spiegelt sich in der Mündung der Tauber bei Wertheim.


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