Fritz Reuter
Dörchläuchting
Fritz Reuter

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Kapittel 12.

Wat de Herr Konrekter tau Nigen-Strelitz tau dauhn hadd. – Worüm Jochen Schlutow un Schauster Grabow'n sin Gesell irdne Pipen blansiren leten. – Tau späd! – Wer woll en dummen Jung' is. – Wat de Herr Konrekter sick mit sine Mag' vertellte. – Wenn sei mi nu nich will? – Sei will, un de Herr Konrekter spelt de Vigelin dortau. – Dörchläuchten liggt up Stining ehr Bedd un Bäcker Schultsch ehr Mund ward törnt; sei will't äwer von den Nachtwächter utraupen laten.

Den annern Morgen tidig gung Dürten Holzen mit den Herrn Konrekter sinen Mantäng äwer de Strat nah dat Posthus un wull de Post för em bestellen, denn dit was de Dag, an den hei sick wegen de Stockgeschicht tau Nigen-Strelitz vernemen laten süll; un as sei an dat Posthus 'ranne kamm, frog de Postilljon Jochen Schlutow: »Dürten, will hei mit mi as Buck führen, oder will hei sick ordentlich bi minen Brauder inschriwen laten?« – Den Postilljon sin Brauder was de Herr Postmeister. – »»Jochen,«« säd Dürten, »»wo kann Hei glöwen, dat min Herr as Buck führen ward?«« – »Na, wenn hei denn abslut den Dicknäsigen spelen will, mi nich tauwedder! äwer wollfeiler wir't em doch, un worüm führt hei denn nich mit den Hofrath Altmannen un Kunsten? de hewwen sick ja vermorrntau all Extra bestellt; Krischan Ramlow führt.« – »»Wenn min Herr Extra führen will, «« säd Dürten kort, »»denn kann hei för sick sülwen Extra nemen, denn brukt hei nich up den Hofrath un Kunsten tau luren.«« – Dormit gung sei 'rinner un betahlte de Post. –

Punkt Klock söß satt de Herr Konrekter in den apenen Kasten up de höltern Britsch, de dunnmals tau 'ne richtige Postutrüstung hürten, un frog den Postmeister Schlutow, wenn ihre hei denn tau Nigen-Strelitz wir, hei müßt tau Klock twölwen dor sin, denn hadd hei Termin. – »Känen Sei ok,« säd de Postmeister, »känen Sei bi dese Weg' ganz gaud; Klock elben sünd Sei dor. – Jochen, tau Klock elben möst Du dor sin. – »»Will tauseihn,«« säd Jochen un führte los. – De Herr Konrekter satt mit sine Gedanken allein up de Post, un wenn de Gesellschaft ok grad' nich sihr angenehm was, so was hei doch taufreden, dat sei em nich up de Tehnen 'rümmer peddte un in de Ribben stödd; äwer de Freud' süll nich lang wohren, denn as sei buten den Dur kemen, stunn hir en Mäten mit 'ne Schachtel unner'n Arm, en beten wider 'ne oll Fru mit en Korw, denn en jung' Minsch mit en Fellisen un en ollen Mann mit en lütten Kasten, un bi jeden höll Jochen Schlutow an: »Prr öh! Na, stig man in.« – Un as sei an den Dannenkraug 'ranne kemen, was de Post proppnig vull Bück, un de Bück stegen nu af un deden ehre Schülligkeit gegen Jochen un traktirten em, un so gung dat Traktiren bi jeden Kraug los, un Kräug' wiren dor vel up dese Strat. –

De Konrekter satt in deipen Gedanken. – Sine Nachborin grad'äwer? – je, dat was nu nicks mihr, dor was de Anker, den hei noch mal in den Ehstandsgrun'n hadd smiten wullt, utreten – un de Prozeß? – hüt müßt hei dormit vör't Brett. Dürten hadd süs ümmer so wog' red't von Gornichverlirenkänen un hadd em so säker makt, un hüt morgen hadd sei gor nicks tau Kop hatt, sei was so still un bedrückt west. Dat müßt doch en Grund hewwen, wat hadd denn Dürten? – Süll sei nu ok woll meinen, dat de Sak scheiw gahn künn? – Un wat denn? – Woher dat Geld nemen? – Wer hadd Geld? – Hofrath Altmann hadd Geld, un Kunst was ok gaud in de Wehr, äwer de . . . .! – ›Tereng! tereng! tereng!‹ blos dat achter em, as hei sick mit dit trübselige Gedankenspill de Tid vör den roden Kraug verdrew, de Jochen Schlutow binnen vel plesirlicher mit sin Bück henbröchte. – Hei kek sick üm, Hofrath Altmann un Kunst führten mit Extrapost an em vörbi, Kunst gluderte un lachte em so von unnen up venynschen an, un de Hofrath rep: »Konrekter, setten S' sick nich in den roden Kraug fast, Klock twölw is de letzte Termin.« – Dor jogen s' hen.

De Konrekter argerte sick hiräwer grad' so vel, as nödig ded, üm em ut de Gedanken tau bringen, hei grep nah sine Klock: leiwer Gott! de Klock was halw elben, un sei seten irst vör den roden Kraug! – »»Postilljon! – Jochen Schlutow!«« – Ein Buck kek ut dat Finster: »wat is 'e los?« – »»Mein Gott, de Klock is halw elben, un wi sitten hir vör den roden Kraug!«« – »Ne, wi sitten binnen!« lachte de Buck un makte dat Finster tau. – »»Jochen Schlutow! – Postilljon!«« – Ein anner Buck lachte äwer de halw Husdör 'räwer: »Herr Konrekter, stigen S' 'run, dit ward en Spaß: Schauster Grabow'n sin Gesell un Jochen Schlutow hewwen en Pott Bramwin wedd't, wer am längsten 'ne irdne Pip up de Näs' in 'ne Blansirung hollen kann.« – »»Ih, dor möt jo en Dunner 'rinne slagen!«« rep de Konrekter un sprung von den Wagen un lep in de Stuw. Hir blansirten nu Jochen Schlutow un de Schaustergesell mit de Pipen up de Näs' hen un her, un't was nich recht düdlich tau seihn, wat dat Henunherwiwaken von Bir un Bramwin oder von de Pipen kamm. – »»Wat is dat för 'ne Dummheit?«« rep de Konrekter. –Klack! föll Jochen sine Pip up de Ird.– »»Willen wi denn nich nah Strelitz?«« frog de Konrekter. – »Oh, wi will'n woll henkamen,« säd Jochen mit Recht falsch. – »Ja, äwer tau späd, ick möt Klock twölwen dor sin.«« – »Gelt mi nicks an,« säd Jochen, »Sei sünd minen Brauder sin, un des' Annern sünd min, un de hewwen noch Tid.« – »»Ick ward mi besweren,«« rep de Konrekter in hellen Arger. – »Dat hewwen all Vele dahn, is äwer ok noch nicks nah kamen,« säd Jochen un schregelte ut de Dör 'rut. – »Äwer un man 'rup up den Wagen mit Jug!« set'te hei hentau, un as sei All wedder seten, gung't sachten los; äwer föftig Raud bettau lenkte Jochen rechtsch af: »Prr! – Öh!« – un dor höll hei wedder. – »»Worüm führt Hei nich wider?«« rep de Konrekter. – »Kann ick nich, darw ick nich,« säd Jochen, »seihn S' em dor nich, hüren S' em nich? – Dat is hei. – Dat is de Vörrüter von den Sweriner Herzog, de kümmt hüt von Barlin heraf un führt nah Bramborg, nu denn möt de Post ut den Weg' un möt tau Ihren von den Herzog still liggen.« – De Vörrüter kamm, de Herzog kamm, de Wagens mit de Hofbedeinten kemen, ümmer in tämliche Tüschenrüm, un irst, as de Letzte vörbi was, set'te sick de ordnäre Post wedder in Bewegung. – De Konrekter sach nah de Klock un ümmer wedder nah de Klock, ja, de Wiser wis'te em jedesmal düdlich sin Unglück, hülp em äwer nich wider. – En virtel up Ein höllen sei denn un ok richtig vör den Posthus' tau Nigen-Strelitz. –

De Konrekter smet sick den Mantäng äwer de Schuller, sprung von den Wagen un rönnte, as ob em de Kopp brennte, de Strat hendal nah dat Gerichtsgebüd' hentau. – Äwer unnerwegs all kemen em de Hofrath un Kunst entgegen, un de Hofrath rep em all von firn tau: »Termin verseten! –Verurthelt! – Mit de Kosten verurthelt!« – »»Un de Stock is min,«« säd Kunst, as hei neger kamm, un sach sinen Swager von unnen up mit so'n sonderbares Lachen an. – De Konrekter blew as andunnert för en Ogenblick stahn, de Sak, de em lange Tid Qual makt hadd, was taum Sluß kamen un tau sinen Schaden; äwer nu wüßt hei, woran hei was, un 'ne säkere Rauh kamm äwer em, hei was ahn Schuld in de Verlegenheit kamen. – »De Stock is nich Din,« säd hei kolt un irnsthaft tau sinen Swager, »dat Geld is Din, un dorför ward sick Utkunft finnen. – Adjüs ok,« dormit will hei furt. – »»Konrekter, täuwen S' doch«« rep de Hofrath. – »Swager, hür doch!« rep Kunst un lep em in den Weg. – »»Ja, Konrekter, hüren S' doch!«« rep de Hofrath un kamm em von de anner Sid in de Quer, »»de ganze Geschicht is jo man Spaß west.«« – »Wat?« frog de Konrekter un kek Kunsten ganz isig kolt an. – »»Ja, 't is jo man Spaß west,«« säd Kunst iwrig, »»süh, den annern Morgen, den irsten Wihnachtsdag, kamm de Hofrath nah mi un wull mi dormit brüden, dat ick den Stock nich kregen hadd, un dat verdrot mi, un ick wedd'te mit em teihn Daler un teihn Buddel Win, dat ick Di den Stock afjagen wull, un so wull ick Di denn mit de Reknung en beten in de Schücheri bringen; äwer ick hadd em jo nich namen, ick hadd em Di jo wedder gewen.«« – »Un so hest Du mi en halwes Johr in Unrauh un Arger verset't, hest mi en Prozeß up den Hals laden, dormit dat Du mit Dinen Cumpan äwer mi in de Fust lachen kannst?« frog de Konrekter, un sine Stimm, de bewerte, as wenn hei mit Mäuh noch an sick höll. – »Dat is jo . . . .« – »»Um Gotteswillen nich!«« rep de Hofrath dormang. »»De Sak is jo ut de Welt; Kunst hedd de Wedd verluren, un nu möt hei . . . .«« – »Ja, Swager,« föll Kunst hastig in, »wi sünd jo derentwegen mit Extra vörup führt, dat ick de Klag' taurügg nemen wull, un hir is sei,« un hei höll em en Stück Acten hen. – »Un Kunst möt de Kosten betahlen un sin Wedd, un nu kamen S', Konrekter, de Win sall uns gaud smecken, wi will'n uns en lustigen Dag maken,«« säd de Hofrath un wull den Konrekter unner den Arm faten un mitnemen. Äwer in den Konrekter gährten sonderbore Gedanken up, hei hakte sinen Arm ut den Hofrath sinen un tred en por Schritt taurügg un säd: »Also so hewwt Ji mit mi spelt? Äwer mi hewwt Ji Jug lustig makt, as wenn ick en dummen Jung' wir? – Un nu staht Ji as de dummen Jung's hir vör mi un willt dat mit en Glas Win wedder gaud maken, wat Ji Unrecht an mi dahn hewwt? – Mit so'ne Ort drink ick keinen Win.« – Dor gung hei hen, un as de Kläuksten stun'n de beiden grad' nich dor, un ehr was't antauseihn, dat ut den lustigen Dag woll nich vel warden würd. –

De Konrekter gung driwens ut de Stadt 'rute den Weg taurügg, den hei kamen was, un de sonderboren Gedanken gährten in em furt; Arger un Schimp streden sick in em mit dat Gefäuhl, dat hei von 'ne drückende Verlegenheit loskamen was. – »Schändlich!« säd hei, »schändlich, mi so taum Spektakel tau maken! – Wat gelt so'ne Kirls dat an, en ihrlichen Minschen in Ungelegenheiten tau bringen, wenn sei man ehren Spaß hewwen! – De ein is rik, de anner verdeint vel, wat kümmern sei dick dorüm, wat en anner Minsch sinen kümmerlichen, suren Verdeinst in Freden geneiten will? – Un wat hadd dorut warden künnt, wat hadd dorut warden künnt? – Mein Gott, ick bün jo de Tid äwer rein ganz ut mine Rauh un Besinnung herutkamen – dörch so'ne Lumperi. – Ne, ne! För ehr mag't ein sin, för mi is't kein Lumperi. – Wo süll ick 't hernemen, up den Sturz hernemen? – Dor sall woll Einer lang up sporen! – Un wat hadd dorut warden künnt, wenn ick mi in mine Unbedächtlichkeit hadd dortau driwen laten, dat ick mi Kägebeinen sin geles Schätzchen anhandelt hadd? – Schämen süll ick mi, dat ick mi för Geld verköpen, dat ick mi in minen ollen Dagen von 'ne rike Fru utfaudern laten wull! – Leiwer Gott, ick bün jo en Hundsvott an mi sülwen worden. – Noch is Liw un Seel gesund bi mi, un is dat de Dank, den ick minen Herrgott dorför schüllig bün, dat ick mi dörch so'ne Hansbunkenstreich heil un deil ut de Richt bringen lat un den Grund verlir, up den ick min Lewen set't heww, up Arbeit un Gottvertrugen? – Nich wohr, Konrekter Aepinus, 't wir doch 'ne schöne Sak, so'ne rike Fru? – Wat? – Un Du letst Di denn pangsioniren un kekst den Dag äwer mit 'ne swarte Kapp un 'ne lang' Pip ut den Finster un segst Din Schäulers in de Schaul gahn un haddst – Gott sei Dank! – nicks mihr mit ehr tau dauhn, un Du red'st denn mal mit so'n armen Schelm, un Du würdst denn so bi Weg'lang gewohr, dat sei bi den nigen Konrekter Allens gründlich vergeten hadden, wat Du ehr intrechtert haddst? – Oh, ick müggt dull warden, wenn ick doran denk, dat ick mi mit so'ne Gedanken mal dragen heww.« – So schüll un resonnirte dat in sinen Kopp un Harten hen un her, as hei mit forschen Schritten in de Middagshitt dörch den Strelitzer Sand pläugte, un't wohrte nich lang, dunn fung de Mag' ok mit an tau resonniren, un de fung an so dull tau bleken, dat de annern beiden ganz still dat Mul hollen müßten. – »»Dat weit der Deuwel!«« sung dit Hauptregister von den Minschen em in de Uhren, »»wat Du tau so'ne Klockentid bi so'ne Hitt in Sand un Dannen 'rümmer tau kneden hest, süs sittst Du üm dese Tid ruhig in Dinen Lehnstaul, un wi beiden hewwen Freud' an enanner, un Keiner seggt en Wurd, un wi hewwen frame un dankbore Gedanken an Gott un an Dürten; un nu fängst Du an mit de annern beiden, mit Kopp un Harten, Di aftaugewen, un willst mi doräwer vergeten? – Ne, irst kam ick, un nah mi kümmt denn noch lang' nicks. – Ne, Herr will ick denn doch noch bliwen, un wenn Du nich glik deihst, wat ick befehl, denn jag' ick Di de Gall äwer de Lewer, dat Du noch mihr Dummheiten anstiften möst un ut de Verdreitlichkeiten gor nich 'rut kümmst.«« – Un dortau quarrte un gnägelte dat oll Ingeweid' so verständlich, un de Herr Konrekter säd so argerlich tau sick: »un dor möt ick nu in mine Dämlichkeit ut dat schöne Nigen-Strelitz 'rute lopen, wo dagdäglich so vele Dusende von Minschen ehren Middagsdisch deckt hewwen un möt hir up de Landstrat Hunger un Döst liden, un dat blot üm de beiden Hundsvötter ehren Willen, de nu jowoll schön bi ehren Win sitten un ehren Spijök äwer mi bedriwen. – Hal der Deuwel de ganze Geschicht! – Äwer,« set'te hei glik hentau, »Gott sei Dank! – Dor liggt de rode Kraug.«

Un as hei sick nu dor unner Bihülp von de rode Kräugerfru mit sine Mag' wedder verstännigt un up en gauden Faut set't, un de rode Kräuger dat letzte Gnurren von den gnedigen Herrn mit en por Gläs' Rodwin taum Swigen bröcht hadd, un de Herr Konrekter nu mit vel langsameren, äwer ok behaglicheren Schritt as vörhen, in den schönen Maidag 'rinne gung, dunn was em doch ganz Deil anners tau Maud, un hei kek mit Wohlgefallen äwer de gräunen Feller un snüffelte nah Wollgeruch in den Holt herum un säd tau sick: »'T is doch schön in de Welt, un de Minsch süll Gott för Allens danken, 't is eigentlich 'ne wohre Sün'n, äwerall verdreitlich tau sin. – Ih ja! worüm süll sick Einer nich mal argern dörwen, wenn de Jung's in de Schaul dumme Streich maken, oder so'n por Hundsvötter hewwen oll Lüd' taum Besten, oder Dürten schickt einen en por Hosen in de Kirch, äwer dat möt man nich anhollen un Einen ut de Richt un up falschen Weg bringen. – Woräwer heww ick woll tau klagen? Ick bün gesund, heww mine vulle Arbeit un kann s' ok gaud lasten, gegen Langewil is gaud sorgt, satt bün ick ok noch ümmer worden, un up Wolllewen steiht min Sinn nich – na, wenn't Einer beter hewwen kann, Sün'n is't ok nich – äwer de Tung' is man en kort En'n, wo't gaud smeckt, seggt Sadler Fabe, un de Mann hett Recht, nahsten is't ganz egal. – Äwer dat Öller! Dat möt kamen un ward kamen; un denn so ganz allein! – Ih, so lang Dürten noch bi mi is, so lang' geiht dat, wenn sei nu äwer . . . . Oh ne! Frigen deiht sei nich, dat hett sei tau oft sülwst seggt, un wer süll denn nu ok woll Dürten Holzen grot frigen? – Äwer sei kann mi ut den Deinst gahn; ihrgistern was sei jo all weg. – Je, wenn ick nu so mit ehr en Kuntrakt maken würd, dat sei sick up mine un up ehre Lewenstid bi mi fast maken ded? – En por Daler Lohn mihr künn 'ck ehr ümmer gewen; äwer dat würd ok wedder mal 'ne snurrige Ort von Kuntrakt warden, wat dor woll de Lüd' tau säden? – Ih, wat gellen mi de Lüd' an? – Wenn ick allein stah und sick Keiner üm mi schert, bruk ick mi ok üm Keinen tau scheren. – Äwer – hm! hm!« säd hei un föll in en forschern Schritt, as wenn hei sine Gedanken ut den Weg' gahn wull, »Konrekter Aepinus, Kanter Aepinus, Du büst wedder ut de Richt, Du büst wedder up en unrechten Weg. – Wat? Du höllst dat för Unrecht, dat Dörchläuchten sinen Löper nich ut den Deinst gahn laten will, un Du willst 'ne witte, christliche, Nigen-Brambörgsche Börgerdochter traktiren, as wir sei 'ne swarte, heidnische Slawin? – Sei sall sick an Di verköpen tidlewens, sei sall Di deinen mit Leiw un Fründlichkeit, sei sall Di plegen in ollen Dagen, sall Dine Nücken dragen, un dorför willst Du ehr Geld beiden? – 'Ne witte, christliche Börgerdochter ut Nigen-Bramborg? – Un wo christlich is sei! – Sei hett en frames Gemäud un en dugendsamen Sinn. – Un wo witt is sei! – So witt un so rod! – Wo rod würd sei äwergaten, as sei ihrgistern Middag ut de Dör 'rute wull, un ick sei in den Arm fot un – Gott bewohr uns! möt ick mi denn hüt mit all mine Dummheiten plagen? – Ih, wat!« rep hei un ret den Mantel von de Schuller un smet em up de Grawenburd un set'te sick dorneben, »taum Sluß möt de Sak kamen! – äwer mit Bedacht un Besinnung,« set'te hei ruhiger hentau. – Un so satt hei up de Grawenburd un kek nah Nigen-Bramborg 'räwer, wat in de Abendsünn all vör em lagg, un sünn un sünn. – »Na, ick bün doch äwer kein Schaulkind mihr,« rep hei un wull upstahn, »ick kann doch dauhn un laten, wat ick will.« – Un hei blew wedder sitten un säd: »Je, äwer wil ick kein Schaulkind bün, möt ick de Sak irst nah allen Kanten äwerleggen.« – Un hei äwerläd, un wenn hei tau En'n kamen was, fung hei bi den Anfang wedder an. –

De Sünn wull all unnergahn, dunn stunn hei up un säd tau sick: »Ick bün mit mi in'n Kloren. Missen kann ick Dürten nich – ick heww't woll in't Gefäuhl hatt, heww't äwer bet hüt nich wüßt – sei is mi an't Hart wussen. – Ja, ja! Mit min selig Lotting was dat anners; äwer dörtig Johr un föftig maken en Unnerscheid – na, eigentlich sünd't fiw un föftig, äwer bi so'ne wichtige Sak kann't up en por Johr nich ankamen – en beten kauhler ward de Sak woll utfallen, dit ward woll mihr so sin, as sei up Stun'ns seggen, ›auf gegenseitige Hochachtung‹. – Dummen Snack! Wenn ick up gegensidige Hochachtung frigen wull, denn künn ick jo man unsen braven Paster Bollen frigen. – Ne, Dürten, min Dürten Holzen is in mine Ogen en schönes Mäten, un sei is en brav Mäten, un sei is en verstännig Mäten, de ok Gripps hett; mit wat för 'ne Lichtigkeit hett sei nich dat begrepen, wat ick ehr von de Elektrizität seggt heww! – Ick kann ehr jo ok noch in vele Stücken en beten wider helpen, sei is jo noch jung taum Lihren. – Äwer wat warden de Lüd' seggen, wat ward Dörchläuchten seggen? – Na, dor ward ick mi nich vel üm kümmern; äwer heiten ward dat nu allentwegen, ›er hat sich eine ungebildete Person geheiratet.‹ –Äwer nu bidd ick Einen üm Gotteswillen, wat is denn nu eigentlich Bildung? – Jeder, den Ein dornah fröggt, giwwt 'ne anner Antwurt, as't in sinen Kram paßt. De Ein meint, sei is gebild't, wenn sei sick bunte Fahnen up den Liw hängt, de Anner, wenn sei 'ne Menewett danzen kann, de Drüdd, wenn sei en beten französch parlirt, de Virt, wenn sei Tee inschenken kann un stött kein Tassen üm; äwer doran denkt Keiner, dat vör Allen tau 'ne richtige Bildung hürt, dat de Kopp hell un klor, de Will stark un gaud, un dat Hart warm un weik is. – Un dat is bi Dürten, dat is bi min Dürten Holzen. – Ja, 't is wohr, sei is männigmal en beten hastig un pultert ok männigmal en beten 'rute; äwer dat wenn ick ehr af, dat sall sick woll gewen. Sei deiht jo Allens, wat ick will, sei richt't sick jo ganz nah mi.« –

So was hei bet an't Stargardsche Dur kamen, dunn blew hei mit en Mal stahn un kek sick dat Dur an, as wir hei de berühmte Kauh, de sick dat nige Dur ankek, un säd: »Je, wenn sei mi nu nich will? – Wat denn?« Un hei gung in't Dur un dörch de Straten: »Wenn sei mi nu nich will?« Un hei gung in sine Husdör, un dat Hart slog em: »Wenn sei mi nu nich will?« –

Dat schummerte all, as de Herr Konrekter up sine Del kamm; Dürten makte ehre Stuwendör up: »Wer . . . .? – Mein Gott, sünd Sei dat, Herr? Ick dacht mi, Sei würden des' Nacht irst mit de Post taurügg kamen.« – »»Ne, Dürten,«« säd de Herr un tred in Dürten ehre Stuw, »»dat hadd mi tau lang' durt, mi hett ordentlich 'ne Unrauh pinigt, dat ick wedder her kem. De Sak mit Kunsten is ut de Welt.«« – Dürten säd nicks. – »»Freust Du Di nich doräwer un freust Du Di nich, dat ick wedder hir bün?«« – Dürten säd nicks un bückte sick in ehre Lad' dal un handtirte dorin herum. – »»Dürten,«« frog de Herr Konrekter, »»wat heit dit? – Hüt Morgen, as ick furtreis'te, wirst Du so still, dat Du mi knapp ›adjüs‹ sädst, un nu büst Du wedder so un seggst knapp ›willkam‹?«« – »Herr Konrekter,« säd Dürten un richt'te sick äwer En'n, kek äwer bi Sid weg, »ick freu mi, dat Allens taum Gauden utslahn is, un ick freu mi, dat Sei gesund wedder hir sünd, äwer mi drückt wat, un seggen möt ick 't doch einmal: ick möt von Sei furt trecken.« – De Konrekter stunn dor, as hadd de Blitz vör em inslagen; »wenn sei Di nu nich will?« schallte dat dörch sine Seel, un knapp kunn hei fragen: »»Wat heit dat, Dürten? – Hest Du mi de harten Würd' nich vergewen, de ick Di ihrgistern gaww?«« – »Dat is lang' vergeten,« säd Dürten mit en deipen Süfzer, »dit is wat anners, un dit kann ick Sei nich seggen; wenn Sei äwer hüt hir blewen wiren, würden Sei 't von de Kinner up de Strat hürt hewwen.« – »»Wat heit dit? Du willst mi ut den Deinst gahn, ahn alle Ursak?«« – »Erbarmen Sei sick äwer mi, Herr,« säd Dürten un wend'te sick nah em üm un slog de Hän'n äwer de Bost tausam, »ick kann Sei 't nich seggen. Ick weit, Sei hewwen dat Recht, mi tau hollen; äwer erbarmen S' sick, laten S' mi trecken.« – Un wenn't ok all düster würd, so lücht'te doch ut ehre Ogen so'ne deipe Hartensweihdag' herute, dat den ollen Herrn ganz weikmäudig tau Maud würd, hei gung an ehr 'ranne un slog den Arm üm ehr un säd: »»Min leiw, leiw Dürting, wat is Di? – Segg't mi, ick bün jo Din beste Fründ.«« – »Ja, dat sünd Sei; äwer eben deswegen,« säd Dürten un makte sick von sinen Arm los, »ick . . . . , ick möt Licht anmaken.« – Sei schow den Herrn taurügg un makte ehre Lamp an. – De Konrekter stunn dor un rew sick den Kopp, as hadd hei de sworste Städ ut den Grichschen tau äwersetten un wüßt sick keinen Vers dorup tau maken. »»Segg mal,«« frog hei tauletzt, as em de Construction von sinen Satz doch tau verwickelt vörkamm un fot Dürten wedder üm un treckte sei up en Staul neben sick dal, »»segg mal, bün ick denn doran Schuld, dat Du von mi willst?«« – »Ne,« säd Dürten un kek vör sick dal. – »»Un Du kannst mi dat nich seggen?«« – »Ne, Herr Konrekter,« säd Dürten un kek em so biddwis' an, un dat helle Blaud steg ehr in't Gesicht, »ick kann't nich seggen.« – »»Hm!«« säd de Konrekter un stunn up un gung in de Stuw up un dal un red'te mit sick en por Würd stillswigends: »»Sei kann't nich seggen, seggt sei, un nu sall ick 't seggen, äwer woaus? – Gott in den Himmel! – Wenn sei mi nu nich will? – Ja, äwer weiten möt ick, woran ick bün,«« un hei setzte sick kort entslaten wedder dal, slog den einen Bein äwer den annern, lad sick en beten achter äwer, as hei up den Kantheder tau dauhn plegte, un fung an: »»Dürten Holzen, all bi de ollen Grichen un Römers, ok bi de Juden, dat heit bi de ollen Juden tau Daviden un Salomo'n sine Tiden, is dat vörkamen, dat de berühmtesten Männer . . . . – na, dat paßt nicht ganz, un Du versteihst dat ok woll nich, ick möt woll anners anfangen. – De Bibel versteihst Du, un dor steiht in: es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei, un dat gelt ebenso gaud von Di as von mi, un wenn Du von mi geihst, süh, denn bün ick allein un Du büst ok allein.«« – »Herr, ick kann nich bliwen,« säd Dürten un wull upstahn. –»»Dürten,«« säd de Konrekter un treckte sei wedder dal, »»hür mi irst ut. – Süh, as ick hüt von Strelitz wedder taurügg gung – na, ick hadd mi äwer de beiden dummen Kirls argert, – dat vertell ick Di nahsten – un ick mi wedder dat so bedachte, dat Du mi ok in dese Sak wedder taum Gauden raden haddst, un wat Du doch för en braves un en dugendsames Mäten wirst, un wat Du in minen Ogen doch för en schönes Mäten wirst – ne, bliw sitten, Dürten!«« rep hei un slog den Arm fast üm sei un bögte sick nah ehr Gesicht vöräwer, »»dunn dacht ick so bi mi, wat Du woll nich min Fru warden wullst?«« – Dürten hadd sick taurügg bögt, as sick de Konrekter vöräwer läd, mit jeden Wurd ut sinen Mun'n rückte sei mit ehr Gesicht wider von em af un reckte de beiden Hän'n nah vör, as künn ehr wat Grugliches passiren; nu sprung sei up un läd de beiden Hän'n äwer de Bost un stunn dodenbleik dor un rep: »Herr, Herr, äwer mi is all so vel Schimp un Schan'n utgaten! Herr, Herr, dat heww ick nich üm Sei verdeint!« – »»Dürting!«« säd de Konrekter un fot ehre beiden Hän'n, de sei wedder nah vör reckte, as wull sei em von sick afwehren, in sine beiden un drückte sei, »»min leiw Dürting, ick mein't jo so gaud mit Di.«« – »Ne, ne!« rep sei un ret de Hän'n los un drückte sei äwer de Ogen, un de Thranen stört'ten ehr ut de Ogen, »ick bün so all in de Lüd' Mund kamen, un nu dit noch?« – »»Dürten,«« säd de Konrekter un richt'te sick en Deil grader, »»bün ick kein ihrlich, verstännig Mann? bün ick en jungen, unbedachtsamen Lüderjahn, de mit en brav Mäten sin Spill bedriwwt? – Ick verlang' Di tau mine christliche Ehefru, dat heit,«« set'te hei en beten benaut hentau, »»wenn Du mi äwerall willst.«« – Dürten let de Hän'n sacken un kek em mit 'ne ungewisse Angst an, as wenn en schönes, trostrikes Wurd, wat dörch ehr stilles Lewen un Hoffen klungen was, nich wohr wir un würd sick nu as 'ne Läg' utwisen. »Dat willen Sei nich, un dat känen Sei nich,« säd sei un wull sick afwennen. – Äwer de Konrekter fot sei üm un treckte sei up sinen Knei dal un küßte sei: »»Dat will ick, un dat kann ick, äwer willst Du, Dürting?«« un hei küßte sei wedder, »»willst Du?«« – Un sei bögte den Kopp an sine Bost 'raffer, un hei frog wedder, »»willst Du, Dürting?«« – »Ja, ja!« kamm't 'rut ut ehre deipste Seel, un sei sprung up un ret sick los un stört'te ut de Dör, de Trepp in de Höcht nah ehren Vörrathsbähn, as wenn de Find achter ehr wir. Sei rigelte von binnen tau un smet sick up de Knei: »führe uns nicht in Versuchung!« – Sei wull beden, sei wull danken, sei wull heit danken, un ümmer wedder schot ehr dat dörch den Kopp, dat Allens en Blendwark wir, dat so wat nich sin künn, dat sei upwaken müßt ut den Drom, den sei ahn Verstand un Besinnung all so lang' drömt hadd. – Sei den Herrn Konrekter sine Fru? – »Führe uns nicht in Versuchung!« – Dat kunn nich sin, dat wir nich mäglich; ehr was, as stünn de ganze Welt üm ehr 'rümmer un lachte ehr in't Gesicht. – Un doch! Hei hadd't ehr jo sülwen seggt, un hei was jo so brav un so ihrlich, seindag' was kein Läg' äwer sine Lippen kamen, sei hadd nah em tau Höchten keken, as stünn hei hoch baben ehr, un nu hadd hei de Hand utreckt un wull sei 'ruppe trecken tau sick, un sei süll Deil hewwen an dat, wat hei was un wat hei hadd! – Sei kunn't nich glöwen, sei kunn't nich faten. Un doch müßt sei't glöwen, denn sei hürte em unnen up de Del hen un her gahn, wo hei Vigelin spelte, lustige Stückschen up de Vigelin spelte. – Un wer kann woll lustig up de Vigelin spelen, de mit Slichtigkeiten un Lägen ümgeiht? – Ja, sei müßt dat glöwen, un de Thranen stört'ten ehr ut de Ogen, un sei bed'te un dankte ut vulle Seel, un ehr Strid von ihrgistern föll ehr in un all de lütten Scharmützel, de sei mit em hatt hadd, wenn hei nich so wull, as sei, un sei bed't em af mit heite Thranen, un ännern müßt sei sick, ganz ännern! –

De Herr Konrekter hadd Dürten ehre Thranlamp up de Del stellt, hadd sick sine Vigelin halt un gung nu up un dal un spelte lustig, as wenn't en Wedderhall ut sine Seel was, denn hei was so fri, as de Vagel up den Bom, denn hei was taum Sluß kamen, »taum richtigen Sluß«, säd hei tau sick. Allens, wat em drückt hadd, was von em afnamen, Allens, wat düster west was, lagg nu klor vör em bet wid in de Firn in hellen Sünnenschin. – Un't was tauirst west, as wenn sine olle Vigelin sick orndlich verfiren ded äwer dat, wat von ehr verlangt würd, denn sei wüßt woll, hei was tauwilen lustig, äwer so lustig, dat was ehr noch nich vorkamen, dat kunn sei nich verstahn, un sei stamerte irst, grad' as Dürten; äwer nu was hei mit ehr äwerein, grad' as mit Dürten, un nu gung dat in'n Swung los, un't würd en Juchen un Jubiliren in den ollen Konrekterhus', as wenn hüt all Hochtid wir. –

Un as hei nu bi sin Upundalgahn wedder an de Husdör kamm, gung de Dör up, un Stining prallte taurügg vör dit lustige Wirken un Handtiren, un de Herr Konrekter stunn in de apne Dör un spelte äwer de Strat 'räwer – wat gung em de Welt an? – un spelte sinen Satz tau En'n un namm de Vigelin unner dat Kinn 'rute un lachte: Wat? – Verfirst Du Di, Stining? – Kumm 'rinne, Kindting, wi sünd hir hellschen lustig.« – »»Dat seih ick,«« säd Stining; »»äwer, wo's Dürten?«« – »Weit ick nich,« säd de Herr Konrekter, »ward äwer woll kamen,« un sach dorbi so säker un lustig ut, as hadd hei de ganze Welt an den Band un brukte blot tau trecken, denn müßt sei danzen. – »»Herr,«« säd Stining un würd ganz angst bi den Herrn Konrekter sine Anstalten, »»sei is doch nich weggahn von hir?«« – »Den Deutscher ok!« rep hei, »weggahn? – Ne, sei bliwwt hir, bliwwt för ümmer hir! – Äwer wat fehlt Di?« säd hei un kamm allmählich beter tau Besinnung, »Du sühst jo so hastig ut!« – »»Herre Gott, Herr, weiten Sei denn nich . . . .?« – »Ick weit von nicks, ick kam eben irst tau Hus; äwer wat weit ick, un dat . . . .« – »»Hewwen Sei denn nich von dat Unglück hürt?«« – »Wat för en Unglück?« – »»Dat Dörchläuchten so gruglich tau Schaden kamen is?«« – »Wat? wat?« rep de Konrekter in sinen deipsten Baß un fot Stining an de Schuller, »tau Schaden? –Uns' Herr?« – »»Ja, äwer de Dokter seggt – Gott sei Dank! – dat is nich so slimm, de Schreck hett dat Meiste dahn.«« – »Wat is't?« säd de Konrekter lichter, »vertell!« – »»Je, seihn S', Herr – mein Gott, wo is äwer Dürten?«« – Dunn kamm Dürten ganz ruhig de Trepp hendal: »Gun Abend, Stining,« un gung in den Herrn Konrekter sine Stuw, stickte dor Licht an un set'te sick still in de Eck tüschen Aben un Wanduhr. – »»Denk Di mal, Dürting,«« säd de Konrekter, »»uns' Dörchläuchten hett en Unglück hatt.«« – »Ja,« säd Stining, »'t hadd slimm warden künnt. – Hüt Nahmiddag so gegen Klock twei süll jo de jung' Sweriner Herzog kamen, un Dörchläuchten was em entgegen führt bet nah den Dannenkraug. – Un as nu dor de Sweriner kümmt, dunn stiggt hei ut sinen Wagen un set't sick bi unsen ollen Herrn in, un Jochen Bähnhas', de will sick jo woll nu wat vör de Sweriner Kutschers seihn laten un kriggt dat Jagen un bädelt in dat Dur herinner, all wat dat Tüg hollen will, un Wilhelm un Fleischfreter vörup, un as hei an uns' Eck kümmt – ick stunn grad' in uns' Dör – dunn will hei jo woll so recht kort üm de Eck bögen, un de Wagen kriggt en Slag in den ollen deipen Rönnstein, un de Ass' von dat Hin'nrad breckt, un dor liggt hei. Un de jung' Sweriner Herzog schot ut de Kutsch herute up de Strat, un de drei Lakayen achterup flogen in den Rönnstein, dat ick denk, sei breken sick Arm un Bein – na, Niklas hett sick ok en Arm intwei braken – äwer de jung' Herzog was wedder fix up de Bein, un as ick nu antauspringen kamm, rep hei: »Seht nach dem Herzog!« – Leiwer Gott, uns' oll Herr lagg dodenblaß dor, un dat Blaud lep em äwer de Backen, denn hei hadd sick den Kopp arg an dat Finstersäms drüscht, un as de Herzog un ick em äwer En'n richt'ten, dunn beswimt hei uns, un de Herzog gaww Orre, hei süll in'n Hus bröcht warden, un Rand kamm nu un fot mit an un de Lakay un de Herzog un ick, un so drogen wi em denn in uns' Hus 'rinne un läden em up min Bedd.« – »»Up Din Bedd?«« frog Dürten. – »Ja, Dürten,« säd Stining, »ick weit woll, hei hett uns Beiden gistern arg tauset't, äwer . . . .« – »»Ih, dat mein ick nich, ick mein man, wo dat mäglich is, dat Dörchläuchten up Din Bedd tau liggen kamm.«« – »Je,« säd de Konrekter, »Not kennt kein Gebot.« – »»Ja, sowat säd de Herzog ok un schickte nah en Dokter, un as Dokter Hempel nu kamm, let hei em ut de Ader un säd, gefährlich wir't just nich, 't wir von' t Verfiren, äwer Rauh müßt hei hewwen, un sin Kopp süll mit Essig un Water utkäuhlt warden, un ick hadd taum Glücken noch Essig und käuhlte em, un nah 'ne Stun'n würd hei so swack un slep sachten in, un dunn jog de jung' Herzog Allens 'rute, un ick satt mit em allein dor.« – »»Du mit den jungen Herzog allein in Din Stuw?« frog Dürten. – »»Ja, ick wull ok 'rute gahn, äwer hei led't nich un säd, ick süll bliwen, ick hadd so'ne lichte Hand, säd hei.«« – »Stining, Stining!« säd de Konrekter un drauhte mit den Finger, »hei hett gewiß mihr seggt, hei hett gewiß seggt, Du wirst so'n lüttes, hübsches Mäten.« – »»Oh, Herr Konrekter,«« säd Stining un stickte sick rod an. – »Na, na!« säd de Konrekter, »hei is bekannt as en lustigen Herr un mag de Frugenslüd' verdeuwelt girn liden.« – »»Oh, Herr,«« säd Dürten un schüddelte mit den Kopp, as müßt sei em so'ne lichtfarige Red' verwisen, »»en Herzog un min Stineswester!«« – »'T kümmt Allens vör, Dürten. – Äwer wo würd't nu wider?« frog de Konrekter. – »»Je, bet hentau halwig söß slep hei ganz ruhig, un dunn wakte hei up un was hell un klor, un Dokter Hempel säd, nu künn hei furt bröcht warden, un dunn halten sei 'ne Portsches' un dor set'ten sei em in un drogen em in't Paleh. – Ja, un as em de Herzog unner'n Arm fot un em 'rut bringen wull, dunn kek hei sick so wild üm in de Stuw un frog, wo hei denn eigentlich wir. – ›Bi dit lütt Mäten,‹ säd de Herzog, ›un de hett den Herrn Vedder Liebden mit 'rinne dragen hulpen,‹ säd hei, ›un hett Sei plegt, as 'ne Dochter,‹ säd hei. Un dunn kek mi Dörchläuchten 'ne ganze Tid an un säd: ›Ick möt Di all seihn hewwen. – Na,‹ säd hei, ›kumm morgen nah dat Paleh un bidd Di 'ne Gnad' bi mi ut.‹«« – »Mein Gott!« rep Dürten, »un dor kümmst Du nu irst mit rute?« – »»Ick künn jo nich ihre, denn as hei weg was, dunn kemen alle Nahwers, un ick müßt vertellen, un ümmer wedder von vörn anfangen, un Du weitst jo, wo uns' Vader is, för den was dit jo nu 'ne grote Ihr, un hei nödigt sick ümmer wedder up't Frisch de Lüd' 'rinne un wis'te ehr ümmer dat Flag, wo Dörchläuchten legen hadd, un as ick dunn tauletzt nah Di gahn wull, dunn kamm Wilhelm.«« – »Ih, dat mein ick jo nich,« säd Dürten, »ick mein dat mit de Gnad', denn dat is jo doch de Hauptsak, un dordörch kann jo . . . .« – »»Gun Abend,«« rep 'ne Stimm von de Del her, »»mein Gott, slöppst Du denn all, Dürten, un de Dören stahn up.«« – Dürten makte de Stuwendör up: »Wer is dor?« – – »»Wer anners as ick, ick bün von achter 'rinner kamen, ick künn doch nich . . . .««, un Schultsch kamm taum Vörschin. – »»Herre Gott, Herr Konrekter, sünd Sei all wedder hir? – Ick denk, Sei sünd in Strelitz. – Sallst seihn, säd ick tau Krischanen, hei kümmt irst des' Nacht mit de Post wedder, denn mit Kunsten führt hei nich, un mäglich steken s' em ok glik in. – Ih wat! säd Krischan, red' un red'! – Un dorüm kam ick ok man so up en Sprung un, nemen S' nich äwel. mit min oll Schört. – Ick heww den ganzen Dag herümmer rackt, dat ick man irst Allens wedder tau Schick hadd, un, Dürten, dorüm kam ick nu irst. – Ih ja, dat hett jo 'n por Groschen bröcht in den Holt, äwer dor is ok gor tau vel bi tau besorgen, dat Inpacken un dat Utpacken, un denn so vel Arger – nimm mal blot an, Dürten, gistern mit Dörchläuchten!«« – »Fru Schulten,« rep Dürten in helle Angst un sprung up, »Sei warden doch nich?« – »»Ih, wo ward ick, ick bün jo kein Kind; äwer ick heww mi so argert in Dine Seel. – Krischan, säd ick, wenn ick Dürten Holzen wir, denn süllst mal seihn. – Ja, säd hei, denn würd wat Schöns tau Platz kamen, säd hei, hest den ollen Randten all dat Duwwelbir äwer de witten Strümp gaten, säd hei, dor warden sick de Fleigen fustendick upsetten, säd hei, un Dürten is vel verstänniger as Du.«« – »Fru Schulten,« föll hir rasch de Konrekter in, as sei em halwweg' en beten Rum let, »wat is denn dat, wat hett Dörchläuchten mit min Dürten?« – Dürten höll fürchterliche Pin ut un wull weg; äwer Schultsch stellte sick breid vör de Dör: »»Herr Konrekter, was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß, un wenn Sei 't wüßten, würden Sei heit naug warden; äwer kein Wurd! Ick red kein Wurd!«« – »Dürten,« frog de Konrekter irnsthaft, denn dat schot em dörch den Sinn, dat dat mit Dürten ehren Willen, von em furt tau gahn, tausam hängen künn, »wat is dor in den Holt passirt? Womit hett Dörchläuchten Di argert?« – Nu sprung Stining vör: »»Herr Konrekter, 't was jo wegen mi un Halsbandten«« un sei vertellte ehren Schimp, üm ehr Swester tau redden, un let Dürten weg un slot dormit, dat Halsband in den Kahn smeten wir. – »Ja,« säd Schultsch, »un Dörchläuchten hett em jo wedder in't Lock smiten laten wullt, het't äwer nich dahn, wil dat hei em nich missen kunn wegen de Inhalung von den Sweriner Herzog – 'ne schöne Inhalung! breken sick binah dat Gnick! – Schad', dat Rand nich en beten wat afkregen hett, denn denken S' sick, Herr Konrekter, hüt Morrn, as ick mi gor nicks Böses bewußt bün un min Geschäften besorg un in de Stuw 'rinner kam, sitt de olle Sliker von Kammerdeiner all wedder achtern Disch bi dat Duwwelbir un michelt sick bi Krischanen an; äwer ick mein, ick heww em utlücht't: Sei, säd ick, mit samt ehren Dörchläuchten süllen sick wat schämen, dat Sei en por ordentliche Börgerdöchter so tau Platz bringen, un de ein hewwen Sei üm ehren gauden Deinst bröcht, denn de kann bi den Herrn Konrekter nu nich länger bliwen, säd ick. – Un, Dürten, bliwen kannst Du hir nu nich länger.« – Dürten was woll en resolvirt Mäten, äwer as All dit hir vör den Herrn Konrekter sine Ogen süll utkramt warden, würd sei ganz swack, sei würd dodenbleik un böhrte de Hän'n tau Schultschen up: »»Fru Schulten, ick bidd Sei . . .«« – »Ne, Dürten,« säd Schultsch mit grote Würdigkeit, »hir helpt kein Bidden un Beden, furt möst Du. – Ick bün 'ne olle Fru un reden dauh ick äwerall nich dorvon, äwer't weiten jo doch alle Lüd', un ick heww Din sel Mutting gaud naug kennt, un wenn de hir stünn, de würd gewiß seggen: Fru Schulten hett Recht, Dürten möt furt, denn sei kann jo ok den Herrn Konrekter in de Lüd' ehren Mund bringen.« – »»Gotts Dausend!«« rep de Konrekter un fohrte up Schultsch los, »wat is dat för en dummes Gezanzel? – Womit sall ick in de Lüd' ehren Mund kamen? worüm sall Dürten weg?«« – »Gott bewohr uns, Herr Konrekter,« rep Schultsch un tred en Schritt taurügg, »ick segg nicks, ick segg gor nicks; äwer wenn Dörchläuchten doch in mine Baud in den Holt vör alle Lüd' seggt, Dürten will Sei abslut frigen, denn . . . .« – »»Dummen Snack!«« rep de Konrekter un gung up Dürten tau, de up en Staul sackt was un de Hän'n vör't Gesicht slog, »»Dürten will mi nich, ick will Dürten frigen. – Dürting, min leiw Dürting, lat doch de Lüd' reden! Wi bruken kein Geheimnis dorut tau maken un wat ick dauh, dat kann allentwegen apenbor sin, un Jeder kann't weiten, dat Du min Brud büst, un dat Du min Fru warden sallst.«« – Stining fung bitterlich an tau weinen, as sei dese Würd' hürte, Schultsch stunn 'ne korte Tid verbas't dor, un wat ehr Krischan ok seggen wull, ehr Mulwark was vullstännig törnt, obschonst dat apen stunn, un de Ogen gungen wild 'rümmer, äwer as sei sach, dat de Konrekter Dürten einen Kuß gaww, dunn glöwte sei, de Konrekter wull sick en Spaß mit ehr maken un ehr wat inbilden, sei set'te de Hän'n in de Siden, smet den Kopp taurügg un säd: »Ja, ick weit woll, Sei meinen, ick bün so dumm, Sei willen mi taum Besten hewwen, äwer wenn ick ok nich so vel lihrt heww, as Sei, dat weit ick doch, dat Sei mit so'n Spaßmaken Dürten blot wat in den Kopp setten. Un wat ick seggt heww, heww ick seggt, un ick segg nicks, un ick kann jo ok gahn.« – »»Fru Schulten,«« säd de Konrekter, »»dat is vulle Irnst, un de ganze Welt kann't weiten, un Sei känen dorup nahseggen. – Dürting, is dat nich Irnst?«« – Un Dürten bückte sick an em 'ranne: »Ja, ja, äwer ick kann't sülwst noch nich glöwen.« – Un Stining fohrte up ehre Swester tau un fot sei üm un küßte sei, un Schultsch makte den waglichen Versäuk, sick up einen Hacken 'rüm tau küseln, kamm äwer man halw herum un slog de Hän'n in enanner: »»Un dat seggt Ji mi Klock halwig elben in de Nacht, wenn Allens slöppt? wenn bi uns ut de Schenkstuw Allens furt is? – Un ick sall slapen dese Nacht mit dit Wurd up den Harten un sall dor nich äwer reden? – Herre Gott, Krischan kann mäglich noch waken. – Gun Nacht ok, ick heww kein Tid, gun Nacht ok!«« – »Gun Nacht!« lachte de Konrekter achter ehr her, »Sei känen't den Nachtwächter vertellen, de kann't uttuten.« –

Un as sei weg was, dunn gung dat Vertellen los un dat Fragen, un Dürten säd ümmer ›Herr Konrekter‹ un ›Sei‹, un wenn de Herr Konrekter sei denn mal mit en Kuß dorför afstrafte, dat sei em nich ›Du‹ nennte, säd sei ok woll mal ›Herr Konrekter‹ un ›Du‹, äwer von den ›Herrn Konrekter‹ let sei hüt Abend noch nich, denn de Respekt vör em satt ehr noch tau deip in den Harten. – Un as nu Stining nah langes Fragen mit de Sak taum Vörschin kamm, wo Dörchläuchten in den Holt Dürten ehr Hart so gruglich weih dahn hadd, stellte de Konrekter sick vör Dürten hen un säd nahdrücklich: »Hett hei Di den Schimp andahn, denn sall hei 'n Di ok afnemen, dorför bün ick Mann.« – Un Stining was so fröhlich in Dürten ehren Harten un makte Spaß un bögte sick an den Konrekter 'ran un flusterte: »»Dörchläuchten hett so Unrecht nicht hatt; sei hett Sei all lang in'n Harten dragen.«« – Un Dürten hadd't hürt un rep gläuhnig rod: »Stining, Stining! Du red'st as en unverstännig Kind.« – Äwer Stining lachte un säd: »»Kinner un Narren reden de Wohrheit. De Narren, de nicks dorvon hewwen weiten künnt, hewwen dorvon red't, un ick, de't all lang wüßt hett, kam dor nu mit 'rut.«« – Un Dürten stunn up un ergaww sick in de Sak un säd: »Nu kumm, nu is't Tid tau Bedd.« – Un de Herr Konrekter wull dorgegen Insprak dauhn, äwer Dürten säd: »Ne, Herr Konrekter, Sei sünd ok . . . .« – Un de Herr Konrekter wull ehr dorför en Strafkuß gewen; äwer Dürten flitschte em unner den Arm dörch: »Du büst ok mäud.« – Un 'rute wiren sei. –

Un buten in de Achterdör säd Dürten: »Stining, Du slöppst dese Nacht hir, un ick gah nah Vadern.« – »»Mein Gott, Dürten . . . .«« – »Stining, de Welt hett ehr Recht; morgen reden wi wider äwer de Sak. Gun Nacht ok.« – – –


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