Fritz Reuter
Läuschen un Rimels, Neue Folge
Fritz Reuter

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3. Dat nige Whist

Up weck Fläg' spelen sei 'ne Ort von Whist,
De eigentlich ein jeder spelen müßt,
De wat von des' Ort Spill versteiht,
Wil des' Ort hellschen lustig geiht.
Dit Spill, dat spelen ehre acht:
Vir dragen't Spill ganz ornlich vör,
Vir anner sitten achter ehr
Un gewen up de Fehler acht.
Des' letzten hewwen lange Pipen,
Un wenn de Spelers sick vergripen,
Denn wisen s' mit de Pipenspitz:
»De blanke Bur ward di nicks nütz,
Ick würd den blanken Buren spelen.«
Un denn: »Holt doch, dat süll uns fehlen!
Wo ward'n wi denn sin Forschen slahn?«
Un wedder denn: »So lat doch gahn!
Wat hett uns Ruten-Säben dahn?«
Un: »Ne, den nich! Wie möten jo bedeinen.«
Un: »Ih, bewohr! Na, dat wir nüdlich!
Wo so denn Trumpf? Sei heww'n jo keinen.«
Un ok de Spelers alle vir,
De reden mitenanner düdlich.
Ein jeder hett so sin Manier,
De kennt sin Mann denn ganz genau
Un snitt sin Utspill dornah tau,
Un denn, natürlich, wenn s' sick nich verstahn,
Denn ward dat Spill en beten unnerbraken
Un ward denn richtig dörch irst spraken
Un kann denn nahsten wider gahn.
Blot mit Cajenne, Grang un Null,
Dur ward dat Spill en beten dull,
Denn dat ward mit Fautpedden spält,
Un wenn dor ein den richtigen verfehlt
Un sick nich up den Tritt versteiht
Un den verkehrten pedden deiht
Un peddt tau dull
Un peddt stats Null
En slichten Grang un wenn he
En Likdurn peddt gor stats Cajenne,
Geiht't unner 'n Disch gefährlich her.
Sei stöten sick de Krüz un Quer,
Un ick bün nich recht girn dorbi,
Denn't Ganze ward Schikaneri.
Doch dese Ort kümmt selten vör,
Wil dat dat Fautpedd'n un dat Tahren
Irst möt besonders utmakt warden.

Na, einmal kamm ick nah en Urt,
De Stadt liggt dicht an de Tollens',
Dor spelt ick desen Whist denn mit.
Min Mann, dat was oll Möller Curd,
Min Achtermann was Bäcker Mens',
Un de Burmeister un oll Smidt,
De wiren beid' uns' Gegenpart.
Na, as nu rümmer gewen ward,
Dunn seggt oll Smidt: »Na, so as süs.«
Un as nu all'ns in Ordnung is,
Dunn seggt oll Curd: »Ick kann't den Herrn
Nah mine Kort gaud äwerlaten«,
Un ward mi up de Tehnen pedden.
Ick kik nu rin in mine Kort
Un finn dor söß von eine Ort
Un segg denn nu: »Na, ick mak Pik.«
»Holt!« röppt min Achtermann tauglik,
»Wat Pik? Hei will jo Grang abs'lut.
Wenn sei't Herr Curd gaud äwerlett,
Denn wis't hei Sei, dat hei wat hett.
Wi spelen Grang: nu man herut!«
Dat durt nich lang, dunn bün ick an,
Ick spel Pik-Dam un krig den Stich.
»Man wider«, seggt min Äd', Herr Curd.
Ick spel nu Kreuz, hei kickt mi an.
»Herr«, seggt hei, »dat verstah ick nich,
Ick segg: Man wider, wider furt!
Un Sei, Sei spälen mi Kreuz-Säben?«
»Ja«, seggt min Achtermann, »Sei möten
En beten beter Achtung gewen
Un up dat hören, wat hei will.«

Dat nächstemal kümmt Trumpf in't Spill.
Oll Curd, de ward mi eklig stöten
Un seggt dortau: »Na, man herut!«
Un ick spel Ruten-König ut.
De König, de behöllt den Stich,
Un Curd, de seggt: »Verstahn Sei nich?
Ick segg tau Sei: Nu man herut!«
»Wo«, segg ick, »ick verstah Sei – ja!«
Un spel de Dam in Ruten nah.

Dunn smitt oll Curd de Korten hen
Un springt vör Bosheit hell in En'n
Un röppt dortau in vulle Wut:
»Sei spelen just so as en Snider,
Mit Sei spel jo der Deuwel wider!
All dreimal segg ick: Man herut!
Un spelt doch keinen Trumpf nich ut.«


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