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Sternnacht

Nun ruht das müde Leben
Vom heißen Kampfe aus,
Und Friedensengel schweben
Trostreich von Haus zu Haus.
Der Feind ist schlafen gangen,
Nur Gottes Auge wacht –
Ich grüße dich im Prangen,
Du heilige Sternennacht!

Nun will ich mich erheben
Zu höherm Menschensein! –
Das raue Tagesleben,
Es ist nur Trug und Schein;
Es ist ein stet' Verlangen
Nach Geld und Ruhm und Macht
Und kennt dich nicht im Prangen
Du heilige Sternennacht!

Nur eine edle Seele,
Die zürnt dem nichtigen Schein,
Die frei von Schuld und Fehle,
Kann deinem Dienst sich weihn!
Sie kennt nur ein Verlangen:
Der Wahrheit Gottespracht!
Drum grüßt sie dich im Prangen,
Du heilige Sternennacht!

Wenn deine Zauber weben,
Dann schweigt der Lüge Mund,
Und tausend Weltenleben
Tun uns die Lehre kund:
Hier gibt es keine Schlangen,
Wo Gottes Liebe wacht!
O preiset sie im Prangen,
Die heilige Sternennacht!

So will dein Lob ich singen,
Du Trost in jedem Leid,
Will meinen Dank dir bringen,
O Nacht im Sternenkleid!
Der Feind ist schlafen gangen,
Nur Gottes Auge wacht –
O sei gegrüßt im Prangen,
Du heilige Friedensnacht!


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