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I. Periode.

Von der Eroberung Galliens durch Julius Cäsar bis zur Erwerbung des Schlosses Luxemburg durch Siegfried. Von 51 v. Chr. bis 963 n. Chr.

 

Das Luxemburger Land war früher mit dem Trierer Lande vereinigt, aber gegen das Jahr 55 vor Christus wurde es durch Cäsar, jenen berühmten Feldherrn, welcher sich ganz Gallien, Belgien, Helvetien, und sogar Deutschland bis an den Rhein unterwarf, der römischen Provinz Vorder-Belgien einverleibt, und stand längere Zeit unter römischer Oberhoheit, von welcher wir schon so viele Spuren aller Art aufgefunden haben, und noch täglich entdecken. Außer mehrern Begräbnißplätzen, Kriegslagern, und den noch zum Theile gut erhaltenen Ueberresten römischer Heerstraßen (Käme), zeugen die Münzen (Heidenköpfe), Gefäße und Gegenstände aller Art, welche man an so manchen Orten, vorzüglich in Arlon, Alt-Trier, auf dem Titelberg, bei Hellingen, Straßen, Dalheim, u. s. w. aufgefunden hat, von einem dauernden Aufenthalte der Römer in unserm Lande. Besonders muß man des Standlagers in Dalheim erwähnen, welches eine fast unerschöpfliche Mine von derartigen Gegenständen zu sein scheint, und aus welcher, Dank der großmüthigen Unterstützung unserer Hochlöblichen Landesregierung, die eifrigen, unermüdlichen Nachforschungen der Gesellschaft für die Erhaltung der alten Denkmäler, schon so viele kostbare Angaben für unsere Landesgeschichte gefunden haben. Und wer hat nicht in Trier, Igel und Nennig jene prachtvollen, noch in dem Zustande der Zerstörung großartigen Denkmäler bewundert, welche den unläugbaren Beweis liefern, daß römische Große, vielleicht Kaiser und Statthalter, in diesen Gegenden ihre Residenz hatten!

Um sich in diesen Ländern festzuhalten, mußten die Römer, welche mit den Germanen in fortwährenden Kriegen lebten, an mehrern Orten sich durch feste Burgen schützen, und zu diesem Behufe erbauten sie auch das Schloß Luxemburg oder Lützelburg, welches so viel heißt als kleine Burg, und von dem in der Folge das ganze Land seinen Namen erhielt.

Dieses Schloß soll im Jahre 738 Karl Martell, ein fränkischer Haushofmeister Haushofmeister, auch Majordomus, sonst auch Seneschall genannt, war im alten fränkischen Reiche der Titel des angesehensten Staats- und Hofbeamten, welcher Aufseher des königlichen Hauswesens war. An dieses Amt knüpfte sich bald die Stelle eines ersten Herzogs, d. i. der Oberbefehl über das Heer. Unter schwachen Regenten gelangten aber die Beamten zu einer Gewalt, welche den Königen selbst nichts weiter als den Schatten der Herrschaft übrig ließ. und tapferer Held, der sich ein unsterbliches Verdienst erworben hat durch seinen glänzenden Sieg (zwischen Tours und Poitiers) über die Sarazenen, welche damals ganz Europa sich zu unterwerfen drohten, nach der Genesung von einer schweren Krankheit, aus frommer Dankbarkeit an die Abtei St. Maximin verschenkt haben.

Nach der Eroberung Galliens durch Chlodwig, König der Franken im Jahre 511, und nach der Theilung des durch ihn gegründeten Frankreichs unter seine vier Söhne, wurde Luxemburg ein Theil Austrasiens, wovon Metz die Hauptstadt war, so daß sich hier unsere Geschichte in die des Frankenreichs verliert.

Eintheilung des Landes.

Zur Zeit der Könige von Austrasien war das Land in vier Bezirke eingetheilt:

1) das Ardenner-Land: Arlon, Luxemburg, und alles, was an der Alzett, der Our, der Ourth, der Leß und einem Theile der Sauer gelegen war.

2) das Mosel-Land: Thionville, Rötgen, Remich, Grevenmachern, Sierk, Saarburg, etc.

3) die Gegend Bittburg: Echternach, Wittlich, Schönecken, Manderscheid.

4) das Boivre-Land: Longwy, Longuyon, Montmedy, Ivoix, Marville.


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