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Vorrede und Subskribenten-Verzeichnis zur 2. Auflage

Für die zweite Auflage des »Siegfried von Lindenberg«, erschienen 1781 im Selbstverlag in Itzehoe, schrieb Müller – neben der Vorrede von 1779 – noch ein zweites, umfangreicheres Vorwort.

Darin bekennt Müller nun auch offiziell, der Autor des zunächst anonym erschienenen Buches zu sein, »der erste, der es wagte, unserer jetzigen Nation einen originalen Deutschen komischen Roman vorzulegen«.

Die ungewohnte Form der satirischen Erzählung konnte mißverstanden werden – das hatte der Autor selbst erfahren. Was er von den je nachdem beleidigten oder schadenfrohen Reaktionen seiner Mitbürger – das »Städtel in Schwaben« ist natürlich Itzehoe – erzählt, gerät ihm unter der Hand zu einer neuen Satire auf die Kleinstädter.

Die fiktive Widmung des Buches an den Sultan (der »kein Wort Deutsch« versteht) war ein Hinweis darauf, in welche Richtung die Satire in Wahrheit zielte: auf den Despotismus der deutschen Kleinfürsten. Daß einsichtige Leser den Roman durchaus beifällig aufnahmen, beweist das Subskribenten-Verzeichnis von 1781. Hier bekannten sich Bürger und sogar grundbesitzender Adel in Schleswig-Holstein mit ihrem Namen zu dem Autor und seinem Buch.

Gelesen wurde der »Siegfried« freilich schon damals weit über Schleswig-Holstein hinaus, wie der Raubdruck des Jahres 1780 – noch vor Erscheinen der zweiten Auflage – in den Buchhandelszentren Leipzig und Frankfurt am Main beweist.

 


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