Tagebücher 1910-1924
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Zu dieser Ausgabe

Erich Mühsams Tagebücher, bestehend aus 42 engbeschriebenen Quartheften, bilden zusammen mit Briefen und Werkmanuskripten den Teil des schriftlichen Nachlasses, den Zenzl Mühsam vor dem Zugriff der Nazis in die Tschechoslowakei retten konnte. Als sie 1936 in die Sowjetunion reiste, übergab sie das Konvolut dem Moskauer Maxim-Gorki-Institut für internationale Literatur, das ihr eine Veröffentlichung der Werke Mühsams in mehreren Sprachen in Aussicht stellte. Kurz darauf wurde sie verhaftet.

Die Tagebücher und Briefe Mühsams dienten dem sowjetischen Geheimdienst NKWD wahrscheinlich als Erpressungs- und Belastungsmaterial gegen deutsche Emigranten im Zuge der Stalinschen »Säuberungen« (die Hintergründe werden verdeutlicht in der Dokumentation von Reinhard Müller, ›Die Säuberung‹, Reinbek 1991). So ist zu erklären, daß Teile des Nachlasses aus dem Archiv des Maxim-Gorki-Instituts verschwunden sind, darunter sieben Tagebuchhefte. Die Textauswahl stellte sich zum Ziel, Mühsams Leben und Wirken als Ausdruck einer anarchistischen Konfession in aller Vielfalt und Widersprüchlichkeit nachzuzeichnen.

Auslassungen wurden mit

(...) gekennzeichnet. Orthographische Fehler wurden korrigiert, die Zeichensetzung dem heutigen Gebrauch folgend vereinheitlicht. Beibehalten wurden dagegen Eigentümlichkeiten, die sich lautlich äußern (z.B. »endgiltig« für »endgültig«) oder zeitgeschichtlich bedingt sind (z.B. das Neuwort »Faszisten« für die italienischen Mussolini-Anhänger).

In den Anmerkungen wurde versucht, das Mindestmaß an Hintergrundinformation zu bieten, das zum Verständnis des Textes notwendig erschien. Personennamen wurden nur bei der ersten Erwähnung kommentiert (soweit ihre Daten zu ermitteln waren) und können mit Hilfe des Registers an dieser Stelle aufgesucht werden.

Der Herausgeber dankt allen, die mit Auskünften und Hinweisen geholfen haben.


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