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Hans Morgenthaler

Matahari

Zu den Illustrationen.

Ein jeder von uns begegnet da und dort im Laufe seines Lebens vereinzelten Mitmenschen, die auf seine Zukunft mehr Einfluss ausüben, als tausend andere, die an ihm vorübergehen, ohne eine Spur zu seiner Entwicklung beigetragen zu haben.

So denke ich in Dankbarkeit an meinen Vater, der früh Verständnis in mir weckte für den Wert, den Originalwerk und Persönlichkeiten haben, an Professor Sch., der mir zweimal aufhalf, an Freund P. und Freund G., aber dann, dicht hinter G. folgt gleich – Kim Song.

Ohne diesen wäre mein Buch nicht halb so schmuck.

Einmal im Jahre 2461 siamesischer Zeitrechnung – – a. d. 1918 – – fiel es diesem Kim Song, meinem Postkuli ein, mit einer Briefsendung, die Geld und meinen Reisepass enthielt, durchzubrennen –

Er kam dafür in Ketten und ich zu meinen Zeichnungen, da ich bei dieser Gelegenheit längere Zeit in der wunderschönen Palmentempelstadt Nakorn Sritamarat stillsitzen «musste».

Ich weiss nicht, welchem guten Genius ich dafür danken darf, dass mir da wie eine Offenbarung die Erkenntnis kam, dass ich versuchen sollte zu zeichnen, und dass ich da nochmals die seltene Möglichkeit haben werde, wenigstens einige besonders geeignete Bildchen aus der Fülle der Erscheinung zur Belebung meines dereinstigen, damals auch erst hoffentlichen Tropenbüchleins festzuhalten.

Eines Erfolges sicher war ich in dem Moment, da ich zum erstenmal jene spezifisch siamesischen Inlaidarbeiten aus Silber und schwarzer Wachsfüllmasse sah, die meine Schwarzweiss-Methode auch dann rechtfertigen, wenn das Objekt in Wirklichkeit aus Holz geschnitzt oder in Farben ausgeführt ist.

Von da an habe ich mit Feuereifer alle Tempel auf mir zugängliche Motive abgesucht und mein Skizzenbuch wurde schliesslich fast das einzige handgreifliche Erinnerungszeichen, das ich aus Siam heimgebracht habe.