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Viertes Kapitel.

Von dem schrecklichen Ufruhr zu Hall, und wie der Landgraf von Hessen ein Fangner des Kaisers wurd, und ich erstlich mit der Jungfer Perpetua zusammen käme.

Nu wars, ich sprech nit, einen oder zween Täge vor Ablauf des Urlaub, wo ich mit meim fangenen Churfürsten widder zurückkehren mußt, als ich von Ungefähr in den Stall gehe, umb nach meinem Braunen zu sehen. Da hör ich im anstoßenden Kämmerlein, wo ansonsten die Gutscher zu essen pflegeten, ein heimblich Geflüster, und verspürete auch öfter, daß sie den Churfürsten benamseten. So judicirete ich denn: hie sei etwan was im Gange, was den Churfürsten und mich anlange, schlich darumb uf den Hinterhof unter das Fenster, wo ich Alles besser verstehen konnte. Und hörete ich denn in Wahrheit, daß allhier etwas angezeddult wurde, umb den Churfürst zu befreien; daß die zween ältesten Söhne des Churfürsten, Herzog Johann Friedrich der Mittler, und Herzog Johann Wilhelm darunter stecketen, so viel vernahm ich wohl, was aber sonsten sollt fürgenommen werden, verstunde ich nicht. Ratzeberger a. a. O. S. 173.

Was war nu zu thun? Hätt ichs dem Kaiser hinterbracht, was ich gehöret, hätt ers etwan den Churfürsten mit seinem Kopf büssen lassen, aber entwischen konnt ich ihn denn doch auch nit lassen, anerwogen ich vor ihn haften mußte. Ging darumb endlich, nachdem ich mirs überlegt, zu dem Churfürsten, und traf ihn gerade mit seinen beeden Söhnen anwesend; bate um ein gnädig Gehör und daß das andre Frauenzimmer und was sonsten an Bedienten gewärtig, herausgehen möchte, anerwogen ich ihme was zu sagen. So verwunderte sich mein Churfürst, die beeden jungen Herren aber wurden weiß wie der Kalk und rucketen mit ihren Sesseln. Da erzählte ich denn, was ich gehöret, daß Se. Churfürstlichen Gnaden entweichen wöllten, und beschwöre ich ihn umb Alles in der Welt, von solchem Fürhaben abzustehen, so ihm sein Leben und seine wohlgeborne Sippschaft lieb wäre. Ich wolle ihn und seine Familie nit unglücklich machen und gäbe ihm mein Ritterwort und Handschlag, Nichtes von Allem zu sagende, so auch er und seine Söhne mir ebenmäßig ihr fürstlich Wort geben, von jeder Entweichung abzustehen. Auf solche Red verwunderte sich der Churfürst und: daß er von Nichtes wisse und nimmermehr sein der Kaiserlichen Majestät gebenes Wort brechen würd, besondern dergleichen Fürhaben verabscheue, und daß er sich fast wundere über solche Anschuldigung, und schimpfirete auch uf die beeden Herzögen, so denn endlich gestunden, daß sie verabredet, den Herrn Vater zu befreiende, ihm selbsten aber, verstehe den Churfürsten, Nichts gesagt hätten, anerwogen die Rathgeber vermeinet, er würds nit zugeben. – Nein, Ritter, hier habt Ihr mein fürstlich Wort, daß ich nit echappire! meine Söhne haben sich eine Brille für die Augen machen lassen, daß sie nit gesehen haben, in waserlei Gruben sie ihren Vater und sich selbsten gestürzet; ja nu seh ichs klärlich, daß diese Hallunken von Berather noch nit zufrieden sind, mich schmählich verrathen zu haben, sie wollen mich und die Meinen auch vollends verderben. Ritter Sigmund, und damit Ihr ohne Sorg seiet, so fahren wir morgen widder heimb ins Lager.

So wurde denn auch alsbald Alles verpacket, und renneten die Knechte und Mägde mit Kisten und Truhen, was Alles fein säuberlich uf die Rollwagen gehoben wurd, als plötzlich aus dem Läger der Befehl kam: sofort nach Hall ufzubrechen, wohin der Kaiser allbereits füraufgezogen. Macheten uns demnach auch balde uf und kämen wir sonder Ebenteuer gen Abend in Hall an, wo wir auch alsbalde ein Losament bekämen.

Nu hab ich schon vorberichtet, wie die teutschen und spanischen Landsknechte sich nit gut mochten vertragen, und wäre das Ding hie in Hall bald schlimm worden, und muß ich doch die Ursach von diesem Ufruhr notiren, anerwogen mein's Wissens weder Sleidanus noch Beuterus dieses Alarms denken. Es soll nämlich im Kriege Brauch sein, daß der Eine dem Andern ein Pferd stiehlt, und halten sie diesen Prozeß, daß wenn Einem eines Andern Pferd in die Augen stichet, er einen verschlagen, reuterischen Jungen, vor 6, 8 oder mehr Thaler bedinget, daß er ihm das Pferd greifet. So ers nun gegriffen, schicket er ihn alsbalde mit dem Pferde nach Hause, lässets 6 bis 8 Wochen daselbst stehen, an Mähn, Schwanz und an der Farb verändern, und wenn er nu vermeint, daß die Sach mit dem Pferd allbereits verkaltet und es nit mehr wieder zu kennen, so lasset er es getrost zu sich bringen in's Lager. Solches hätte denn nu ein teutscher Edelmann auch gethan, hätte sich ein spanisch Pferd gefallen lassen, und wars ihm vor wing Tagen widder gebracht worden. Nu hatte der Pferdjunge gen Abend das Pferd in die Schwemme geritten, aber was geschah! als er widder heraußerkam, waren ihme die Vorderfüß, so braun verstrichen waren, widder weiß geworden, und kunnte man streuens hin und her die braune Farbe annoch verspüren. Das gewahret denn auch alsbalde ein spanischer Troßbub und daß das Pferd mußt gestohlen sein. Rennet also herzu und fasset sein Pferd beim Zügel, schreiet und rufet, als laut er konnte. Kommen alsbalde 2, 3 spanische Landsknecht, umringen den Jungen und schlagen ihn vom Pferde und wollen ihm das Pferd nehmen. Schreiet und heulet mein Junge und: »daß man ihm wölle sein Pferd nehmen,« und rufet etliche Teutsche sich zur Hilfe. Ist bald ein ganzer Hauff spanischer und teutscher Landsknecht untereinander, und will jedweder das Pferd, und schwören die spanischen: es sei ein spanisch, die teutschen: es sei ein teutsch Pferd. Der Alarm wird immer größer, der Hauf wächst, je länger je mehr, und balde liegen sie sich gegenseitig in den Haaren und währet nit lange, so ziehen sie vom Leder und haun und schießen letzlich gar grimmig in einander, daß ein gemein Blutbad entstund; hie Spanische, dort Teutsche stunden mit ihren Zündröhren genüber, Summa: es war ein schrecklich Tumult und Ufruhr, und wurden selbsten etliche vom teutschen Adel in ihren Zelten am Tische erschossen. Da schicket der Kaiser, so den Tumult und das Schießen gehöret, einen spanischen Ritter heraus, umb den Ufruhr zu stillen. Saße uf einem schönen, spanischen Gaul und hatte den Hals voll güldener Ketten und sprengete in den Hauf hinein, mit der Hand wenkende und beschwichtigende. Da schrie'n die Teutschen: Schießt uf den spanischen Bösewicht! Puff! gerade wie er über die Saalbrücke sprenget, wird sein Gaul getroffen, bäumt sich und stürzet mit seinem Reuter in die Saal Kopfüber, und mußt elendiglich unter seinem Pferd ersaufen. Da schicket der Kaiser, König Ferdinandi Sohn, den Erzherzogen Maximilian. Die Deutschen schreien abereins: Schieß uf den spanischen Hund! da schlägt Einer nach ihm und hauet ihn in den Arm, daß er ihn etzliche Wochen in einer schwarzen Binden tragen mußt. Summa: er richtet Nichts aus und muß machen, daß er lebend aus dem Tumult kommt. Da sprenget denn letzlich der Kaiser selbsten zwischen den Haufen, bedräuet mitten im Kugelregen das Volk, und da es nu ein wing stille wird und nachläßt, rufet er den Teutschen, so ihme zunächst stunden zu: lieben Teutschen, ich weiß, ihr habet keine Schuld, gebt euch zufrieden, ich will euch euern erlittenen Schaden ersetzen und bei meiner kaiserlichen Ehre! morgens Tages vor euren Augen die Spanier henken lassen. – Da wurd denn der Allarm gestillet und die Stadt widder ruhig. S. Sastrow Leben Theil II. S. 27 u. s. w.

Den andern Tag, den 13ten Junii, ließe denn der Kaiser in Wahrheit auch den Handel untersuchen, da sich aber befunde, daß die Spanier eigentlich Recht gehabt und einem spanischen Ritter der Hengst, so aber nu ein Wallach geworden, gehörete, auch sonsten die Spanier 70 Personen verloren, inwährendem von den Teutschen nur 18 Mann und 17 Pferd uf dem Platz geblieben, so vermeinten Seine Kaiserliche Majestät: daß anjetzo unter so gethanen Umständen, Spanische und Teutsche sich würden genügen lassen, wie denn auch geschahe.

Nach etzlichen Tägen den 18. Juni gen Abend, gerade als ich in der Saalen ein Bad genommen, anerwogen es fast unmenschlich heiß war, begegnete ich uf meinem Heimgange eim stattlichen Zuge von fürnehmen Reutern, und wertete ich balde, daß es wohl der Landgrafe Philipp von Hessen sein müsse, von deme schon sider einiger Zeit viel gesprochen ward, und daß er sich dem Kaiser uf Gnad und Ungnad mit Nächstem übergeben würd. Ritte uf einem schwarzen Hengste in Mitten von den beeden Churfürsten von Sachsen und Brandenburg; sah aber gar kühne umb sich und schwätzete mit den beeden Churfürsten, inwährendem er den langen Zickenbart mit den Fingern striche und die Augen bald rechtes und bald linkes drehte und was ihm Schönes an Frauenzimmern begegnete, niedlich lächelnde zublinzelte, Summa: er ritt einher wie ein Brautfahrer und ließe sich Nichtes nit merken; aber ich acht, ums Herze ist ihm doch anders zu Muthe gewest, wollte sich nur Nichtes merken lassen für allem Volk, so ihm nachlief; ansonsten habe ich nachträglich von Herzog Alba gehöret, soll er Abends in seinem Losament bei Herzog Moritz öfters geseufzet, auch gefragt haben: ob der Kaiser annoch sehr ufgebracht, auch die Nacht nit ruhig verschlafen haben.

Dies gab ein groß Aufsehn in Hall, daß der Landgrafe in Wahrheit gekommen, und war Alles begierig uf den andern Tag, wo er der Kaiserlichen Majestät sollt Abbitt thun. Liefe darumb Alles am Nachmittage, wo solches sollt für sich gehen, in das Losament des Kaisers auf den großen Saal, wo allbereits ein großer Thronsessel mit Baldachin vor den Kaiser, und Rechtes und Linkes Sessel vor die großen Herren, Churfürsten, Fürsten, Prälaten, fremder Potentaten Botschafter etc. ufgeschlagen waren. War bald der ganze Saal, Kopf an Kopf voller Specktäter, und hätten sie auch Leddern an die Fenster gelegt, worauf, was nit in den Saal mehr konnte, hinaufkroch und durch die Fenster kiekte. So stunden wir nu Alle voll Erwartung, bis endlich der Landgrafe mit den beeden obgedachten Churfürsten von Sachsen und Brandenburg, gefolget von Dr. Günderode seinem Canzler, so ein Pergamentrollen in dem Brustlatz hatte, in den Saal traten und sich dichte vor den Thron des Kaisers ufstelleten. Mein Landgraf aber war sehr bleich worden, zitterte auch jeweilen heimblichen, zwang sich aber aus Schaam für den Zuschauern, ein lächelnd Gesicht zu machen und unterhielte sich mit den Churfürsten, schien aber nicht sonderlich darauf zu hören, was sie sageten, besondern sahe sich immer nach der großen Thüren umb.

Endlich als das Uhrwerk 6 Schläge thät, öffnete sich die große Thüre und Aller Augen wandten sich dem Eingang zu. Ihre Kaiserliche Majestät, umgeben von den Großen des Reiches, dem König Ferdinando, Erzherzogen Maximilian, dem Herzogen von Alba u. s. w. traten in den Saal, nicketen ein wing mit dem Haupte, indeme Alle ufstanden, ihme ihre Reverenz zu bezeugen, und bestiegen ihren Thronsessel. Da war Alles todtenstille. Meinem Landgrafen klopfete das Herze, daß ichs hören konnte, anerwogen ich nit allzuweit von ihm stund. Als nu der Kaiser sich gesetzet, nahmen die beeden Churfürsten den Landgrafen Philipp in ihre Mitte und traten uf den Thron zu; da senkete sich der Landgrafe uf seine Kniee und mit ihm sein Canzler Dr. Günderode, und lase Letzterer von der Pergamentrollen die Abbitt des Landgrafen mit lauter und vernehmlicher Stimme für. Der Landgraf aber wurd bald weiß, bald roth, und rutschete ungeduldig mit seinen Knieen, verbarge sein Antlitz uf seinem Busen und vermeinende, der Kaiser würds nit entwahr werden, zwunge er sich gar schimpflich zu lachen. Doch der Kaiser, so ihn immer mit großen Augen beschauete, hats gesehen: wel ik zoll zu leeren lachgen! Wart, ich werd Euch lachen lehren! Sastrow a. a. O. Thl. II. S. 29. und drohete ihm funkelnden Auges, fast schreckhaft mit seinem Zeigefinger. Da verging meinem Landgrafen das Lachen, und ward er weiß, wie ein Kalk an der Wand.

Nachdem nu die Abbitt geschehen und der Vicekanzler des Kaisers, Dr. Georg Seld die kaiserliche Antwort verlesen, und daß Ihre Kaiserliche Majestät aus angeborner Milde und auf mehrerer Fürsten Vorbitt ihne von der Reichsacht hiemit entbinden und ihne weder mit Leibesstraf, noch ewigem Gefängniß bestrafen wolle, stund der Landgraf ungeheißen von seinen Knien uf und wollte dem Kaiser die Faust geben, aber Ihre Majestät wandten sich kalt weg von ihm und gingen, ohn ein weiter Wort zu sprechen, wieder aus der großen Thüren in seine Gemächer. Da trate der Churfürst von Brandenburg uf den Landgrafen zu, so noch immer weiß wie Kalk in sich gekehret dastunde, und lud ihn zum Herzogen Alba zur Abendkost ein, wo auch Churfürst Moritz sein würd, und gingen sie mit einander abe.

Als ich nu in mein Quartier zurückgekommen, war auch schon ein Bedienter vom Herzogen Alba da gewest, und sagete mir Claus: daß ich solle zur Abendkost zum Herzogen kommen. Solches war mir angenehm, zumalen des Landgrafen halber, und machete ich mich denn auch alsbald uf.

So war denn nu schon Alles versammblet, und waren nebst den beeden obgemeldeten Churfürsten und dem Landgrafen Philippo auch Ihre Königliche Gnade, die Königinwittib Maria von Ungarn und die Schwester der zwoten Frau des Landgrafen, Perpetua von Saala geheißen, eine fast schöne Jungfer, gewärtig, ebenmäßig auch der Hochwürdigste Bischof von Arras, Granvella und andere noch von hohem Adel, Geistliche und Weltliche, und mußt ich mich gerade der Perpetua v. Saala genüber an den Tisch setzen. Der Landgraf aber saße neben der Königinwittib von Ungarn und dem Bischofen von Arras. Da wurd denn nun wacker gessen und trunken und allerhand Kurzweil und was zum Lachen war, erzählet, insonderheit um den Landgrafen munter zu machen, und da er denn auch wacker zulangete und des edlen spanischen Weines sich munden ließe, hatt er bald alles Unmuths vergessen und vertrunken; summa: es wurd bald heiter und fröhlich an der Tafel, und daß es unter dem ledigen Manns- und Frauenzimmern nit an artigen Neckereien fehlete, kann man sich leicht fürstellen, und wäre mein Landgraf in solchen Neckereien gar bewandert. Da machete sich denn letzlich die Königin Maria von Ungarn auch über den Landgrafen her und spräche zum Bischofe von Arras: Nu Herr Bischof! lasset uns sehen, ob wir unseren Nachbar nit mögen bekehren; nit wahr Herr Landgraf, alle guten Dinge sind drei?

Wie meinen Ihre Königliche Gnaden? frug der Landgraf. Nu, Ihr suchet heut das dritte Kleeblatt Eures Herzens allhie unter den jungen Weibsen?

Da lächelte der Landgraf, verredete es aber und vermeinete, seine zwote Eheliebste hätt es ihme angethan, daß er keine dritte mehr leiden könnt, und mache er nur Spaß mit den jungen Dirnen. Aber was hat denn Eure erste Gemahlin gesagt, daß Ihr jetzunder zwo Landgräfinnen habet? Ei, was sollt sie sagen, nachdeme Dr. Lutherus seliger es mir erlaubet, als nit wider die Schrift streitende, und Mag. Philippus selbsten bei meiner Hochzeit gewest.

Da fiel ihm aber der Bischof ins Wort, und daß mit Nichten in der heil. Schrift es erlaubt sei, zween Weiber zu haben, und daß Lutherus solches sicher nit würde erlaubt haben, so des Herrn Landgrafen Gnaden nit sein Evangelium angenommen hätten. Solches widerstritt aber der Landgraf, und da Lutherus seliger es auch einem Schulmeister erlaubt habe, bei Leibzeiten seiner Frauen eine andere zu nehmen, so könnte der Herr Bischof daraus ersehen, daß Lutherus nicht wegen der Annahme der reinen Lahr es ihm erlaubet, besondern weil es nit wider die Schrift sei. Aurifaber Luthers Tischreden »von Ehesachen und Fällen.« S. 408. Lutherus hat ja klärlich es dargethan, daß jeder Christenmensch mehr Eheweiber auf einmal haben möge, denn eins, anerwogen er sich uf Abraham berufen, der auch mehr Weiber denn eins gehabt, und doch ein rechter, ja vollkommener Christ gewest, der aufs Allerevangelischte gelebt hab im Glauben und Geist Gottes, S. Luther in Cap. 16. Genesis Tom. IV. Jen. Pag. 102. und habe Lutherus daher auch erkläret: Ich kann es keineswegs vertheidigen, daß es Unrecht sein soll, mehr Weiber denn eins nehmen, die Exempel (versteht darunter nämlich die Patriarchen, welche viele Weiber gehabt) sind auf diese Stund frei; item sprech er noch deutlicher: Abrahä Exempel nachzufolgen ist nicht bös, Abrahä war nicht verboten, mehr Eheweiber zu haben, denn eins. S. Lutheri declamatio u. Predigt Über das 16. Kap. Genes.

Hieraus würden die durchlauchtigen Herrn und Ihre Königliche Gnade ersehen, daß er Nichtes gethan, was nicht erlaubt sei, vermeine auch, daß es besser sei und christlicher, offen und ehrlich sich noch ein Eheweib zu nehmen, denn sich sonsten schadlos zu halten. Er wölle den kennen lernen, so nimmer die Ehe gebrochen, er aber hätt sie nit gebrochen, anerwogen er von Lutherus dispensiret sei, annoch ein Weib zu nehmen.

Da nahm aber der hochwürdigste Bischof von Arras das Wort: Was die Patriarchen anlange, so mehr Weiber denn eins gehabt, so wäre damit vor das Christenthum die Polygamia nicht gut geheißen, und wäre solches denen Patriarchen erlaubt gewesen, anerwogen sie Vorbilder unsers Herrn, der geistiger Weise viele Kinder, verstehe alle gottesfürchtigen Christen erzeuge, und habe der Kinderreichthum nach dem Fleische söllen ein Vorbild sein, von denen vielen geistigen Kindern Jesu Christi, wohero ihnen denn mehr Weiber zu haben erlaubt sei; item: sei es denen Patriarchen erlaubet worden, abereins als ein Vorbild, daß Christus der Herr nit mit einem Volke sich vermählen würd, besondern mit vielen, wie denn in der heil. Schrift die erbarmungsvolle Verbindung Gottes mit dem israelitischen Volk unter dem Bilde der Ehe dargestellet worden, wie zu lesen Jesaias 54. am 5ten: der dich gemachet, ist dein Mann; Herr Sabaoth heißet sein Name, item vergliche der Herr die Abgötterei des Volkes Israel mit einem Ehebruch, wie zu lesen Jeremias im 3ten Kapitel und an vielen Orten, und ebenmäßig wie im Alten Bunde, so würd auch im Neuen Bunde, Epheser am 5ten die Verbindung des Herrn mit dem christlichen Volke mit eim Ehebande verglichen: summa der Patriarchen Vielweiberei sei nur ein Vorbild gewest, so mit unserm Heiland erfüllet worden, und könne darumb in der christlichen Kirchen nit nachgeahmet werden, zumalen es auch ehedem von Gott nur zugelassen, keineswegs aber gebilligt und befohlen sei. Seien im Anfang auch nur ein Mann und ein Weib von Gott erschaffen, und sage der Heiland selbsten, daß es also von Gott sei angeordnet, ja verböte es auch ausdrücklich mehr Weiber denn eins zu haben, wasmaßen Er sage: daß man solle kein ander Weib haben, denn ein Eines, und sprichet immer nur und an allen Orten von einem Weib und einem Mann, wie es im Anfang schon im Paradeiß gewest. Matth, am 19ten exempli gratia: sie sollen 2 sein in einem Fleische etc.

Summa: es ist von Lutherus falsch geurtheilt, daß ein Mann dürft mehr Weiber haben. Ja, und mögen Ihro Landgräfliche Gnaden es nicht für unlieb haben: was Lutherus auch immer sagen mag, es ist wider die heil. Schrift und den ausdrücklichen Befehlch unsers Herrn Jesu Christi annoch ein zweites Ehgemahl zu nehmen, bei Lebzeiten des ersten, wie zu lesen Matth. 5., daß, wer schon ein ander Weib ansiehet mit Begierd im Herzen, schon die Ehe gebrochen, item: daß wer sich von seinem Weibe scheide, oder wer die Geschiedene freie, die Eh bricht, item sagt St. Paulus: der Mann ist gebunden an das Weib, und umgekehrt, das Weib an den Mann, als wie lange er lebet, und daß man nit möge eine andre heimführen, als wie lange die erste noch leben. Römer 7. 1 Cor. 7, 10. Was also Lutherus fürgibt, ist wider Gott und der Apostel Wort, und kann man weder zween Weiber zugleich haben, noch sich scheiden lassen, und eine andre freien, wie abereins der Herr spricht: Was Gott zusammenfügt, das soll der Mensch nicht trennen. Matth. 19, 6.

Mit Vergunst, Herr Bischof, fiel ihm der Landgraf ins Wort: in der römischen Kirchen, wo die Eh für ein Sacrament gehalten wird, mag ichs gläuben, daß sich nit zieme, ein zwotes Weib zu nehmen, als wie lange die erste lebet; aber Ihr wisset doch, daß Lutherus seliger den Ehstand mit Nichten vor ein Sacrament, besondern vor ein rein leiblich, äußerlich Ding hält, wie Essen und Trinken, Schlafen und Gehen; Vom ehelichen Leben. Witt. d. A. Thl. VI Fol. 169. B. und wenn dem also, so mag ich auch mit dem Weib wechseln als mit einem Gerichte, so seinen Wohlgeschmack erst gewinnet durch Abwechselung, während man dieselbe Speis sich leicht widerlich isset, so man sie immer hat. Ist die Ehe kein Sacrament, besondern ein rein weltlich Ding, so mag ich selbe, wie einen Contractum schließen uf 1, 2 und mehr Jahr, als wie es mir gefällt.

Recht also, gab der Herr Bischof zur Antwort, wanns kein Sacrament, habet Ihr Recht, und wirds sich zeigen für die Zukunft noch mehr wie anjetzo, wohin es wird führen. Im preußischen Staate kommen auf das bürgerliche Jahr 3000 Ehescheidungen. Vergl. die Kammerverhandlungen über das Ehegesetz.

Aber daß die Eh in Wahrheit ein Sacramentum, solches ist in der heil. Schrift selbsten, worauf ihr Lutherischen doch immer pochet, augenscheinlich enthalten, und weiß ich nit, wie Lutherus aus derselben mag das Widerspiel beweisen. Wenn Lutherus die Ehe vor einen Contractum hält, wie mag er denn es erklären, wenn Christus der Herr spricht: Was Gott zusammenfüget, soll der Mensch nit trennen? Entweder muß da ein Unterscheid sein zwischen einem bürgerlichen Contracto und der Ehe, oder ansonst muß Lutherus zugestehn, daß auch je welcher bürgerlicher Contractus von Gott selbsten vor beide Theile geschlossen wird. Nu weiß aber männiglich, daß man möge einen Contrakt widder ufheben, wenn die Zeit abgeloffen, oder die Sach warumb es sich handelt erfüllet, oder endlich beede Theile ihn gutwillig ufheben. – Darumb also würd der Herr nit hinzugefüget haben: das soll der Mensch nicht trennen, wenn kein Unterscheid zwischen Ehstand und einem bürgerlichen Contrakt. Es ist also mithin ein Unterscheid zwischen beiden, und das ist: der Ehstand ist ein wahres Sacramentum, weil Gott selbsten ihn eingesetzet im Paradeiß, und saget darumb auch St. Paul, Epheser am 5ten: die Ehe ist ein großes Sacramentum, ich sage aber in Christo und der Kirchen. Eure Landgräfliche Gnaden ersehen also daraus, daß die Eh schon zu Zeiten des Apostel Paulus in der Kirche vor ein Sacramentum ist gehalten worden, wie solches auch durch alle Jahrhunderte von den heil. Vätern ist gelehret und von der römischen Kirchen festgehalten worden. So nennet St. Ambrosius den Ehestand coeleste Sacramentum St. Ambros. Lib. I. de Abraham, Cap. VII. Chrysost. homil. XX. in epist. ad Ephesios. und selbsten St. Augustinus, auf dene Lutherus doch fast pochet, an unzähligen Orten die Ehe ein Sacramentum. St. Augustinus. de fide et operibus cap. VII. liber de bono conjugali cap. 7, 15. etc. de nuptiis et concupiscentia cap. X. XVII. etc. Warumb copuliren denn die lutherischen Prädikanten mit Sang und Klang die Brautleute? So würd ich lieber doch ein connubium civile eingehen vor dem weltlichen Richter, als wohin die bürgerlichen Contractus gehören? mich wills bedünken, nehmts nit für ungut, daß die Lutherschen Prädikanten, was sie mit dem Mund in Wort und Schrift verneinen und verdammen, in dem Herzen doch nit können verleugnen, als daß es mit dem lieben Ehstand denn doch anders gewachsen, als mit einem rein weltlichen Ding; daß sie blos, um des schnöden Gelds willen, solch Copulatio fürnehmen, mag ich nit wohl gläuben, obwohls mir oftmals also erzählet worden. Ja, also ist es, Ihr Herren! was sie mit dem Munde verneinen, das zwinget sie der heil. Geist und auch das natürliche Herze zu bejahen. Es ist Nichts in unsrer heil. Römischen Kirchen, wozu nicht auch die Vernunft und das Herze Ja und Amen spräch, und was die Irrlehrer auch immer strittig machen, sie äffen es doch nach wider ihren Willen, denn das Herz läßt sich nicht leicht wegraisonniren, wie die Vernunft, und darumb also ists auch heuer noch der Brauch der Lutherschen, wider ihre Lahr und ihre Vernunft, die Ehe, gleich als ob es bei ihnen ein Sacrament gilt, vor denen Prädikanten mit Sang und Klang einzusegnen. Ja, lasset die ganze Welt Lutherisch werden, ich acht: nach 300 Jahren, als länger durch die bewunderungswürdige Zulassunge des großen Gottes keine Irrlahr bestanden, wird die Welt widder katholisch, weil das Herze nimmer den Verlust verschmerzen wird, so ihm die neue Lahr gebracht, und sich sehnen und nit eher ruhig sein wird, bis es ruhet in Gott und der heil. Kirchen. Anjetzo verspüret man noch nit für dem Schreien und Raisonniren die Weheklage des armen Herzens, und wird es nit ehender spüren, als bis das Herze verkaltet und fast erstorben sein wird vor seinen lutherschen Glauben; – dann wird man's spüren, daß es feihle, und flugs, wenn es irgend sich thun lässet, allmählig wieder Alles uns nachäffen, bis letztlich die ganze Welt widder wird katholisch werden. Wie wahr der Bischof gesprochen, beweisen die jüngsten Anstrengungen des Protestantismus, das erkaltete religiöse Leben des Volkes durch alt-katholische, einst als Wahn und eitlen Aberglauben verworfene Mittel wieder zu beleben, als z. B. die in Bayern projectirte Einführung der Beichte, das neue Ehescheidungsgesetz für Preußen, die Wiederaufnahme der Klosteridee in der Einführung der Diaconissen, – des Bannes u. s. w. Wie der Protestantismus aber diese Bestrebungen durchführen kann, ist eine andere Frage; wie der Erfolg gezeigt, müssen alle diese Versuche schmählich zu Schanden werden, weil die dogmatische Grundlage dafür aufgegeben worden; immerhin aber sind diese Bestrebungen ein lautes Geständniß: daß der protestant. Kirche gar Vieles fehlt, und daß die kath. Kirche am Ende doch nicht in gänzlichen Irrthum sich befindet. So werden sich allmählig die Vorurtheile wohl zerstreuen!

Da lachete der Landgraf in die Höhe, und wölle er sich nit streiten mit dem Herrn Bischof, anerwogen er kein schriftgelehrter Prädikante; er aber verbleib bei seinem Glauben, wie bei seinem zwoten Weib, und möge Lutherus es verantworten, so es nit recht sei; das scheere ihn nicht, und glaube er sicher, daß alle Anseienden es würden vor besser halten, daß er sich offen und ehrlich ein zwotes Weib genommen, als daß er sich, wie's andre Leut machten, ansonsten schadlos hielt. Wölle den Menschen erst kennen lernen, der nimmer die Eh gebrochen oder sonsten kein Weibsbilde liebgewonnen; hätten alle die Weiber lieb, wolltens nur nit gestehen! Da verschamrothete der Bischof von Arras und fragete strenge: wie meinen Eure Landgräfliche Gnaden? So mußt der Landgraf wohl gemerket haben, daß er eine unziemende, ungeschickte Red zu eim Bischof gesprochen, räusperte sich, trunk ernstlich und corrigirete sich: ich mein, daß Niemand nit, er sei denn ein Priester, sich der Frauenlieb enthalten möge. Da wollte der Bischof mit Unwillen dies Gespräch ufheben, inwährendem ein laut Gemümmel umb die Tafel liefe, als der Herzog Alba das Wort gewann: Euer Liebden, Herr Landgraf! wann Ihr vermeinet, daß es keinen Menschen hab, so die ehliche Treu seinem Weib mag halten; so ziemet uns hier nit, uf solche harte Beschuldigunge vor uns zu reden; aber damit Ihr sehet, daß es in Wahrheit Ehemänner giebet, so nit bloß treu die Ehe halten, besondern auch noch mehr ihne überwinden können, so stelle ich Ew. Liebden allhie einen Ritter für, der mag Euch seine Sach selbsten erzählen. Ritter Sigmund Hager, verzählet doch dem Herrn Landgrafen allhie, was Ihr mit Eurem Weib gelobet! Da hätt ichs nu wohl gerne nit erzählet, aber dieweil es mich fast ärgerte, daß der Landgraf von sich selbsten uf andre schloß und durch sein unziemlich Geschwätze alle Gäste in ein nit gering Verlegenheit gebracht, auch sonsten über den heiligen Ehstand solch lästerliche Red führete, so erzählte ich denn in Wahrheit meine Sach, und wie ich meinem Weibe zu Gefallen, das Gelübde gemachet, inner 3 Jahren, als wie Bruder und Schwester zu lebende, und ich mich von wegen der Versuchunge freiwillig von ihr getrennet und bis die Zeit verloffen, bei Ihro Kaiserlichen Majestät Dienst genommen.

Als ich solches erzählte, verwunderte sich männiglich. Ihro Exellenzia Granvella, Bischof von Arras aber schaute mich immer kopfnickende gar freundlich an, der Landgraf aber spielte ungläubig lächelnde mit seinem Becher und: Ritter! fragt er spöttisch, als ich zu End, habet Ihr, wie Euer Gelübde, so auch Eure eheliche Treu immerdar gehalten? Da schoß mir alles Geblüte ins Antlitz, hielt aber an mich und sprach: Eure Landgräfliche Gnaden! wir beichten nur denen Priestern, aber Euch will ichs sagen: ich hab wie mein Gelübd, so meine eheliche Treu gehalten, wie es einem katholischen Christen geziemet, und er gehalten worden von Kindesbeinen an zu lernen.

Da schwieg mein Landgraf stille und mümmelte vor sich hin? Gläubs, wer will; wie mag solches geschehen!

Wie solches geschehen mag? das will ich Euer Landgräflichen Gnaden erzählen, und somit referirete ich das herrliche Gleichniß von dem bunten Bilderbuch und denen Nonnen, wie es mir der alte Klausner hatt ausgeleget. S. Hager Thl. I. S. 401.

Da wurd es ein ganz Weil still bei der Tafel, inwährendem der Bischof von Arras den Landgrafen mit großen Augen anschauete, bis letztlich Alle anhuben, wie mit einer Stimmen: – ein gar herrlich Gleichniß!

Ja, ja, sagte Herzog Alba, unser heilige Religion weiß schon das Fleisch zu kirrende; aber nu Ihro Königliche Gnade, durchleuchtige, hochgeborne, werthen, lieben Gäst, so es Euch gefällt, setzen wir uns zum Brett.

Da stunden wir uf, beteten das Deo gratias, und suchte jeweder, als wie er wollte, sich ein Zeitvertreib. Der Landgraf aber und der Bischof von Arras setzten sich zum Brettspiel (und hatte solches der Herzog Alba angeordnet, daß sie beede mußten zusammenspielen, umb nicht die andere Gesellschaft zu verstören), und dieweilen ich zu diesem Spiel ein sonderliche Fürliebe, so nähme ich auch bei ihnen Platz und sähe zu, inwährendem das ledige Mannsvolk umb die jungen Maiden herumb war und mit ihnen schwätzete und lachete. Da kam auch Perpetua von Saala, die Schwäherin, wenn ich so sagen darf, des Landgrafen und satzete sich zu uns, hart neben mich, und schauete dem Spiele zu. Nu hatt ich schon bei der Tafel genugsam verspüret, anerwogen sie mir gerad genüber gesessen, daß sie ein Augenmerk uf mich hätte, wußte sich auch allerlei umb mich zu schaffende, zum Trinken zu nöthigen et caet., und ward mir deßhalb ganz wapplich ums Herze und stiege mir widder alles Geblüte ins Antlitz, als sie sich hart an meiner Seiten niedersatzete. Wär gern weggegangen, aber ich genirete mich, saße also wie uf feurigen Kohlen.

Eia, sehet, welch niedlich Paar! nu Schwäherin, willtu den keuschen Junker nit auch schachmatten? Da lächelte sie gar niedlich, wie sie denn eine saubre, fast schöne Jungfrau war, und lispelte mich schelmisch mit ihren blauen Aeuglein anschauende: wanns dem werthen Ritter angenehme; ich spiele auch gerne ein Brett! Was war zu thun? hätt mich gerne entschuldiget und daß ich nit spiele; aber ich hatts schon verrathen, mußt also heran. Doch ich hatt keine Gedanken uf das Spiel, und schoß es mir immer wie Feuer durch die Adern, als wann von ungefähr sich unsre Finger begegneten. Summa: ich kam bald hart ins Gedränge und wußte oftermalen nit, was ich zoge, worüber sie dann schelmisch lachete und mir immer uf die Finger klopfete. Ei, ei, Ritter, Ihr habet ja falsch gezogen! Da nahm ich mich denn zusammen, aber bald waren meine Gedanken widder fort, zumalen ich den Herzog Alba und Ihro Exellenz Granvella heimblichen in der Fensternischen mitsammen reden hörete, und schiens mir, als ob sie vom Landgrafen redeten, und von Haft und dergleichen sprachen. Schachmatt, schachmatt, Herr Ritter, die Dame hat Euch besieget! Was? der keusche Ritter ist schachmatt? ei, das ist herrlich, ei, das ist herrlich! rief der Landgraf, und rieb sich vergnüglich die Hände; nu, Herr Ritter, sicht Euch für vor den Damen!

Aber Eure landgräfliche Gnaden seien auch matt, sprach der Bischof von Arras und schobe ihme die Königinn vor. Da war er verblüfft. Potz Wetter! es ist also doch. – Aber da trate plötzlich der Herzog an den Tisch, verneigete sich und sprach: Eure Landgräflichen Gnaden, uf Befehl der Kaiserlichen Majestät seiet Ihr von nu ab mein Gefangener! und reichete ihm die Hand, ufzustehende.

Da wurd der Landgraf widder weiß wie Kalk, inwährendem alle Umstehenden gleichmäßig erschracken; ein Gefangener, ich? Uf Kaiserlichen Befehl, versetzete Herzog Alba, und im selben Augenblicke traten auch schon zween Officiers mit dem blanken Pallasch in der Faust in den Saal, nahmen den Landgrafen in die Mitte, machten Kehrt und führten ihn abe.



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