Paul Klee
Gedichte
Paul Klee

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[1908]

Es gibt Tage
wie eine blutdampfende Schlacht.
Nun tiefe Nacht,
nur nicht für mich,
für die andern,
für die Stumpfen,
die die Schlacht nicht spüren.
Die machen Musik,
leichte, gemeine Lieder.
Dann legen sie sich hin.

Ich finde den Schlaf nicht.
In mir glüht es noch,
in mir brennt es noch
da und dort.
Kühlung suchend am Fenster
seh' ich außen alles erloschen.
Nur ganz fern
brennt noch ein kleines Fenster.
Da sitzt wohl ein Zweiter?
Irgendwo muß ich doch
nicht ganz allein sein!
Da tönt noch ein altes Klavier herüber,
das Stöhnen
des anderen Verwundeten.

 


 


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