Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

6.

»Herr, Vater, Gott! Sei Du mit mir!«

(Gebet von Em. Geibel.)

 

Mit dem Bruder Pfälzer war seit den letzten Tagen eine eigenthümliche Veränderung vor sich gegangen; die sonst so schelmisch blickenden Augen zeigten eine Art von Melancholie und seine bisher so glatte Stirne Falten der Sorge und des Trübsinns. Dem treuen Freunde entging diese Umwandlung nicht und er bat, ihm doch das Herzeleid mitzutheilen. Allein Nadler gebrauchte allerlei Ausreden, ja, wollte sogar eine Veränderung in seinem äußern Wesen nicht wahr haben. Andreas ließ indessen nicht nach, sondern trieb den Freund in die Enge und so sagte endlich derselbe zu ihm:

»Es ist heute der 27. Mai, der Tag, an welchem ich vor vierundzwanzig Jahren das Licht der Welt erblickt habe. Ich bin sonst ein lustiger Kamerad und weiß, daß der liebe Herrgott mir meinen Frohsinn nicht übel nehmen wird, – stammt ja doch alle ehrbare Heiterkeit von ihm. An meinem Geburtstage jedoch halte ich immer ernste Zwiesprache mit meinem Herzen und denke über die Fehler nach, die ich mir im vergangenen Jahre zu schulden habe kommen lassen; ich gelobe dann stets dem Herrn, meine ganze moralische Kraft aufzubieten, ein immer besserer Mensch zu werden. Und somit darf ich mir auch heute gegen meinen Freund keine Lüge zu Schulden kommen lassen. Ja, lieber Andreas, Du hast Dich nicht getäuscht, meine Seele ist ernst gestimmt und ein eigenes banges Gefühl zieht durch meine Brust, denn ich habe vor wenigen Nächten denselben Traum wieder gehabt, dessen ich an jenem Abend gegen Dich erwähnte, als Du hier anlangtest.«

Nadler schwieg, den Blick traurig auf den Boden geheftet, und Andreas fragte mit bebender Stimme:

»Willst Du mir den Traum nicht mittheilen? Mag er auch noch so schwer und bang gewesen sein, ich bitte Dich, laß mich nicht im Unklaren.«

»Nun gut, Andreas,« versetzte der Freund nach kurzem Besinnen, »Du sollst Alles wissen. Jetzt aber laß uns wieder an die Arbeit gehen und warten, bis der Feierabend naht.«

Andreas nickte dem Bruder Pfälzer freundlich zu und wenige Minuten später hämmerten und schaufelten sie wieder in dem melancholischen Schachte ...

Auf dem obersten Gipfel des Hauensteins erhebt sich die sogenannte Frohburg, und diese war das öftere Wanderziel der beiden Freunde, wenn sie nach schwerem Tageswerk hinaus pilgerten, um sich an der frischen Bergesluft zu stärken. Zu wiederholten Malen war es schon geschehen, daß Beide bis zur späten Nachtstunde auf der luftigen Höhe gesessen und ihre Augen gelabt hatten an dem prächtigen Landschaftsbilde, das im vollen Mondschein vor ihnen gelegen. Nach der Frohburg richteten sie auch heute ihre Schritte, trotzdem sie erst gegen neun Uhr dem dunkeln Schachte entstiegen waren; allein was der Bruder Pfälzer unserm Andreas mitzutheilen hatte, war derart, daß er es nur in Gottes freier Natur auszusprechen vermochte, umfächelt von dem Odem Gottes, der über die Gipfel der Berge weht. Ein wundersamer Maiabend lag über die Höhen und Thäler ausgebreitet, verklärt durch den bleichen Glanz des Mondes, der in voller Majestät darüber schwebte und die Spitzen des Pilatus und Rigi hell erleuchtete und näher zu rücken schien.

Die beiden Freunde hatten auf einer der Gartenbänke der Frohburg Platz genommen, sich an dem Zauber der Mondscheinlandschaft labend und von den Bergesketten nach den Thälern blickend, wo die in ihrer Vollkraft strotzenden Bäume den überwundenen Winter neckten mit ihren tausenden von weißen Blüthen, so daß sie sich dem Auge des Beschauers wie ein Gletscher im Thale darstellten, – überzogen von dem ewigen Schnee, dem Bilde irdischer Vergänglichkeit.

Rings umher herrschte heilige Stille; nur dann und wann ertönte mahnend ein fernes Dorfglöcklein, daß wieder eine Spanne Zeit zurückgelegt sei; aber leise und träumerisch klang der Ton herauf, wie im Schlafe gesprochen, als wäre er sich selbst nicht bewußt, daß er »ein wahres Wort zu seiner Zeit« der wachen Wirklichkeit verkündet.

Das Silberlicht des Mondes brach sich in den Wellen der in dem Thale vorüberfluthenden Aare, aber auch auf den Kreuzen haftete es, die von dem Kirchhofe zu Trimbach herüber winkten. Und auf sie war wie festgebannt der Blick des Pfälzers gerichtet; wußte der sonst so fröhliche Geselle ja doch nur zu gut, daß an dem stillen Orte schon mehr als ein im Tunnel Verunglückter begraben lag und stand ja doch mit diesem mahnenden Zeichen der Erlösung aus dem irdischen Joche jener Traum in Verbindung, den er sich jetzt anschickte dem Freunde mitzutheilen. Er erzählte:

»Ich befand mich erst wenige Tage im Hauensteiner Land, als ich des Nachts von einem Traumgebilde heimgesucht wurde, das seitdem nicht wieder aus meinem Gedächtnisse gewichen ist, das inmitten der hellsten Freude aufsteigt und bittere Wermutstropfen in mein Herz gießt. Vielleicht würde der eigentümliche Traum in meinem Gedächtniß verblaßt sein, hätte er sich nicht vor wenig' Nächten in auffallend ähnlicher Weise wiederholt. Ich habe gelobt, Dir Alles wahrheitsgemäß mitzutheilen und so magst Du denn Folgendes wissen. Mir träumte, daß ich, wie heute, von der Frohburg hinabschaute und der Mond am Firmament seine Silberbogen ausspannte. Meine Blicke waren aber weder auf ihn, noch auf das Bild der Landschaft gerichtet, das sich vor meinen Augen ausbreitete, sondern nach jenem stillen Acker, welcher das Liebste birgt, das der Mensch dem dunkeln Schoße der Erde zu übergeben gezwungen ist. Die Kreuze des Trimbacher Kirchhofs schimmerten, gleich wie heute, im Strahle des Mondlichts zu mir herüber, allein hinter ihnen tauchten weit größere auf, an denen frische Kränze hingen, und es war mir, als ob eines derselben immer höher wüchse und als ob es urplötzlich Deine Gestalt annähme und Du vor mir stündest in übermenschlicher Größe; und als ich Dich fragte, ob Du es auch wirklich seiest, beugtest Du bejahend das Haupt und sagtest: ›Wol bin ich es, mein Freund, aber nicht mehr ist meine Seele dem gebrechlichen Körper unterthan, sondern ich bin eine Lichtgestalt, die höher und höher schwebt, dem himmlischen Reiche zu, wo Gott seinen Thron aufgeschlagen hat und zu seiner Rechten Christus der Erlöser sitzt.‹ Ich schwieg eine Weile betroffen still, dann aber faßte ich mir ein Herz und fragte: ›Wie kommt es, Andreas, daß Du mich so plötzlich verlassen hast?‹ Und Du entgegnetest: ›Sieh' auf jene Kreuze, die da hinter dem Friedhofe aufgeschossen sind gleich Pilzen aus der Erde, und dann blicke nach dem dunkeln Berge, durch welchen der hochstrebende Mensch das Dampfroß führen will, und Du wirst bemerken, daß Gott sein Veto einlegte und alle Kreaturen vergehen ließ, die bei dem Werke behilflich gewesen. Zu meiner Linken und zu meiner Rechten, vor und hinter mir, schlafen die müden Kameraden den ewigen Schlaf und nur ich bin noch einmal erstanden, um Dir zu verkünden, daß der Mensch nicht hochmüthig sein soll, und daß Gott dafür sorgt, daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen.‹ Und nachdem Du dies gesagt, verschwandest Du, und ich sah nach jenen vielen Kreuzen, und gleich darauf erwachte ich. Seitdem vermag ich ein eigenthümliches banges Gefühl nicht zu unterdrücken, und es ist mir, als sollte ich wirklich erleben, was ich zweimal geträumt.«

Der Erzähler schwieg still, allein auch Andreas that dasselbe. Seine Blicke waren vielsagend dem stillen Friedhofe zugewandt, dessen Kreuze mehr und mehr in das Dunkel der Nacht traten, da der Mond hinter einer der Bergketten zu verschwinden drohte.

»Wir stehen Alle in Gottes Hand,« erklärte endlich Andreas mit fester Stimme, wenn schon sein Herz vernehmlich pochte.

»Warum schickt er uns aber so eigenthümliche Träume?« gab der Pfälzer zu bedenken. Der Freund entgegnete nichts, und Nadler fuhr fort: »Ich habe das Gefühl, als sollten wir Beide morgen von der Arbeit fern bleiben. Es ist vielleicht die Folge eines leichten Unwohlseins, das sich meiner seit ein paar Tagen bemächtigt und dessen ich mich nicht erwehren kann; ich würde Dir daher unendlich dankbar sein, wenn Du mich morgen ein wenig pflegen wolltest, denn ich bin entschlossen, die nächsten Tage daheim zu bleiben.«

»Ich will Dir offen gestehen,« ergriff jetzt Andreas das Wort, während seine Blicke sich verklärt jenem Aetherraume zuwandten, hinter welchem wir kurzsichtige Menschen den Himmel zu wähnen meinen, während es ja doch nur ein kleiner Raum des unendlichen Weltalls ist, »daß auch meine Brust unter einem bangen Gefühle leidet und es mir sehr häufig zu Muthe ist, als ob ich einem entsetzlichen Unglück entgegen ginge. Wenn ich aber jetzt in die stille Mondscheinlandschaft blicke, aus welcher Gottes Allgewalt und Güte so vernehmlich spricht, ruft eine innere Stimme mir zu: Gehe getrost den Weg, den der Herr Dich geleitet; er wird stets mit Dir sein, auch in dem finstern Bergesschacht. Und ist es sein Wille, daß Du am Leben bleibst, so wird es geschehen, wenn auch zehntausendmal die Bergesmassen auf Dich herniederstürzten; hat er aber jetzt schon Dich für sein himmlisches Reich erkohren, so wird er Dich zu finden wissen, möchtest Du an einem noch so sichern Orte weilen. Nimm meinen herzinnigen Dank für Deine treue Freundesliebe, denn nur aus dieser entsprang jener schwere Traum, und verüble es mir nicht, wenn ich morgen und die nächsten Tage nicht an Deiner Seite verweile – ist ja doch Dein Unwohlsein nur ein leichtes, das mit Gottes Hilfe schnell wieder vorübergehen wird. Allein die Zeit rückt vor und schon verkünden von nah und fern die Glocken die elfte Abendstunde. Laß uns somit für heute scheiden und möge es im Rathe des Höchsten beschlossen sein, daß wir demnächst in fröhlicherer Stimmung hier oben auf der Frohburg verweilen und in das Paradies blicken, das Gott geschaffen hat.«

»Das walte Gott,« entgegnete der Bruder Pfälzer, tief aufseufzend. Dann schlang er den Arm um des Freundes Schulter und so schritten Beide nach dem tiefer gelegenen Hauenstein hinab. Als sie sich trennten, that der treue Freund, was er nie zuvor gethan: er küßte Andreas; und derselbe vermochte sich bei diesem Liebeszeichen eines leichten Schauers nicht zu erwehren; dennoch faßte er sich rasch, bot dem treuen Genossen eine herzliche gute Nacht und suchte seine stille Kammer auf.

Die lauwarme Mainacht drang zu dem offenen Fenster herein, an welchem Andreas sich niederließ, um noch einmal in das vom Mondschein verklärte Landschaftsbild zu blicken. Endlich aber mußte er sich von ihm trennen und die Lagerstätte aufsuchen. Die Fensterflügel aber ließ er offen, denn es war ihm zu Muthe, als ob er die freie Gottesluft, die da ungehindert einströmte, nöthig habe. Er faltete die Hände und betete:

»Herr, den ich tief im Herzen trage, sei Du mit mir.
Du Gnadenhort in Glück und Plage, sei Du mit mir.
Verlaß mich nicht in finst'rer Bergesnacht,
Und in dem engen Schacht sei Du mit mir.
O Du mein Trost, Du meine Stärke, mein Sonnenlicht
Bis an das Ende meiner Tage, verlaß mich nicht!«

Die Hände des so fromm bittendes Andreas blieben gefaltet, selbst nachdem der süße erquickende Schlaf seine müden Augenlieder geschlossen; allein der verklärende Strahl des Mondes haftete auf ihm, wie auf der Landschaft draußen, hatte ja doch Beide Gott, der Herr, zu seinem Ruhme erschaffen.

Kaum dämmerte der Morgen des 28. Mai, als sich auch schon Andreas von seinem Lager erhob. Er brauchte zwar erst um zehn Uhr an der Einfahrt des südlichen Tunnels zu erscheinen, zu welcher Stunde die Ablösung der Arbeiter erfolgte, dennoch zog es ihn mit geradezu magischer Gewalt hinaus in's Freie, in die frische Gottesluft.

»Ei, ei, schon so früh auf?« rief ihm sein Hauswirth zu, der gerade aus dem Stalle, wo er den Kühen ihr Futter vorgelegt hatte, zurückgekehrt und mit Andreas an der Hausthüre zusammengetroffen war. »Die Bäuerin ist noch nicht auf, und der Kaffee nicht fertig.«

»Laßt Euer Weib ruhig schlafen,« entgegnete Andreas, »ich kann auch einmal ohne Morgentrank bestehen.«

»Wo aber wollt Ihr hin?« fragte der Bauer verwundert.

»Ich will, ehe ich in den Schacht einfahre, noch ein wenig in Gottes freier Natur umher streifen. Werde ich ja doch kaum heute die Sonne wieder schauen, da es heißt, daß wir den Tunnel erst gegen Abend verlassen werden.«

»Na, dann versorgt Euch nur gehörig mit Proviant,« mahnte der Bauer.

Andreas nickte ihm freundlich zu und schritt in den goldigen Morgen hinaus. Er hatte kaum ein paar hundert Schritt zurückgelegt, als er des Bruder Pfälzer ansichtig wurde, der in gestrecktem Lauf auf ihn zu kam.

»Es ahnte mir, daß ich Dich nicht zu Hause treffen würde,« redete der Freund, dessen Gesichtszüge eine große Aufregung verkündeten, ihn an, »daher machte ich mich auch so zeitig auf den Weg.«

»Und was ist Dir?« fragte Andreas. »Fühlst Du Dich unwohler oder ist sonst etwas geschehen? Ich bitte Dich, verhehle mir nichts.«

»Nein, nein, noch ist Alles in Ordnung. Allein ich fürchte, daß im Laufe des heutigen Tags noch etwas da unten im Tunnel geschehen wird; und dann, die ganze Nacht wurde ich von unsinnigen Träumen gequält, die alle Bezug auf Dich und den unglückseligen Schacht hatten. Höre daher auf meine warnende Stimme, folge meinem Beispiele und bleibe heute wenigstens der Arbeit fern.«

»Du bist krank, Freund,« entgegnete Andreas, »das ersehe ich aus Deiner großen Aufregung; Deine Fantasie fiebert und zaubert Dir Bilder vor, die Dich erschrecken. Es bleibt dabei, ich fahre mit meinen Arbeitern Punkt zehn Uhr ein und Du kannst mich am Abend, wenn Du willst, am Ausgange erwarten.«

Der Pfälzer ließ mit seinen Mahnungen und eindringlichen Reden nicht nach, dennoch vermochte er nichts auszurichten und schied dann endlich von Andreas mit großem Weh im Herzen. Unser Freund aber kletterte wohlgemuth Berg ab und Berg an, bis die Stunde erschien, mit deren Glockenschlage er dem freundlichen Sonnenlicht Lebewohl sagen mußte. Die Mannschaft hatte sich, mit Ausnahme Nadlers, vollständig eingefunden und alsbald hatte man den Eingang zum Tunnel erreicht. Andreas blieb vor demselben stehen, entblöste das Haupt und betete: »Der Herr behüte unsern Ein- und Ausgang und geleite uns wieder hervor aus der Erde. Das walte er in seiner reichen Gnade! Amen.«

Es war nicht mehr die Minderzahl, die seinem frommen Beispiele folgte, und wahrhaft gestärkt begaben sich Alle an die Arbeit. Nur Andreas blieb noch zurück und sah prüfend den Schacht hinauf, welcher, wie wir wissen, oberhalb des Dorfes Hauenstein mündete.

»Was ist denn das?« äußerte er zu ein paar vorübergehenden Schmieden. »Es riecht ja hier gewaltig nach Rauch.«

»Natürlich,« lachte das Paar, »weil wir im Schachte Feuer angezündet haben, um den Luftzug im Tunnel zu befördern, dort ist es ja so dumpf, daß man schier ersticken kann.«

»Ein Feuer?« wiederholte Andreas, unangenehm überrascht. »Wo habt ihr das angezündet?«

»In einem eisernen Roste dort über dem hölzernen Gitter, das vor herabfallenden Steinen schützen soll.«

»Wenn ich zu befehlen hätte,« versetzte Andreas, »so ließ ich auf der Stelle dieses Feuer löschen, da es ein schreckliches Unglück herbeiführen kann. Bedenkt doch nur, daß der Schacht etliche hundert Schuh lang mit Holzwänden bekleidet ist, die durch die Hitze und den Rauch Eurer Schmiedeesse so ausgetrocknet sind, daß ein einziger auffliegender Funke genügt, den ganzen Thurm in Flammen zu setzen; dann stellt Euch das furchtbare Unglück vor: mehr als hundert Arbeiter im Bergesinnern wären begraben unter dem herunterstürzenden brennenden Holzthurme und dem von seiner Gluth aufgelösten Mauerwerk.«

»Du bist ein Narr,« rief der eine der Schmiede, »wie kann sich denn durch das Feuer die hölzerne Gewandung des Schlots entzünden, da es in einem eisernen Roste brennt? Außerdem ist es ganz unmöglich, daß ein auffliegender Funke die Holzwand erreicht, da diese erst achtzig Fuß oberhalb beginnt. Zudem wacht ein Arbeiter über das Feuer, welches unbedingt nöthig ist, da der Ventilator nicht mehr hinreichend frische Luft herein zu schaffen vermag. Seit wir, auf den Befehl des Oberwerkführers hin, das Feuer in dem Schacht unterhalten, hat sich die Luft merklich verbessert, folglich werdet Ihr auch hinten im Tunnel leichter athmen.«

Andreas zuckte die Achseln, seufzte tief auf und entgegnete: »Möge Euer Feuer nur Keinen von uns kalt machen.«

Die Schmiede lachten und Andreas suchte seinen Schacht auf. In dieser Abtheilung war der Tunnel nur zur Hälfte, das heißt tausend Fuß weit gewölbt, der andere Theil dagegen durch Holzgerüste gestützt. Ganz am Ende des Durchbruchs befand sich Andreas mit seinen Leuten an der Arbeit, die bis zur Mittagszeit ungestört ihren Fortgang nahm.


 << zurück weiter >>