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XV

Noch einmal hob sich der Name Joseph Otten zu seinem alten Glanz. Aus der Neuen Welt kamen die Berichte, begeisterte Hymnen auf den Zaubermeister, der Lieder und Gedichte wie Lebewesen behandelte, deren Seelen er anrief und befreite. Ein Jahr lang und ein zweites lösten sich die großen Städte Amerikas in den Lobpreisungen ab. Mit Staunen las man in Deutschland von den außergewöhnlichen Erfolgen des Mannes, dem man selber einst zujubelte und den man längst zu den Verschollenen gerechnet hatte, und nur die Kenner der Verhältnisse lasen zwischen den künstlerischen Kritiken das Trompetengeschmetter des Impresarios heraus, der seine Amerikaner kannte und ihrem Sensationsbedürfnis durch die Erzählung von Wunderdingen aus dem Leben des interessanten Meisters entgegenkam, die ihn nicht nur als den einzig dastehenden Künstler seiner Art, sondern auch als den letzten Ritter ohne Furcht und Tadel feierten. »Amerika,« sagten die Wissenden und zuckten mit den Achseln.

Joseph Otten war in Amerika populär geworden. Er wußte längst den Grund. Er wußte, daß seine Person stärker in den Vordergrund gezogen wurde als sein Künstlertum, und als er eines Tages in einer Zeitung die aufgebauschte Schilderung seiner Abenteuer las, unter dem Motto: »Mit Mädchen sich vertragen, mit Männern 'rumgeschlagen,« da färbten sich seine Wangen. Aber er unternahm keine Schritte. Mit einem verächtlichen Lächeln schob er das Zeitungsblatt zur Seite, und von dieser Stunde an blieben die Zeitungen unberührt vor ihm liegen. »Man muß die Menschen nach Verdienst behandeln,« sagte er sich. »Wollen sie ihr Geld lieber ihren niederen als ihren höheren Instinkten opfern, so sollen sie es. Ich will sie als Leitersprossen benutzen.«

Und mehr und mehr lebte er sich in den Gedanken hinein, sich in Amerika ein neues Vermögen zu sammeln, um seinen Lebensabend fernab der Welt nach seinem Geschmack zu verbringen. Nach den größeren Städten kamen die kleineren an die Reihe, er durchzog die Vereinigten Staaten, Kanada und Mexiko kreuz und quer, er nahm die Tournee durch die Metropolen zum zweiten Male auf, und als er an einem Maiabend in New York den Dampfer bestieg, der die Reise nach Genua antrat, waren aus den zwei Jahren, die er bei seiner Landung für Amerika angesetzt hatte, vier Jahre geworden.

Stiller noch, als er ausgefahren war, kehrte er zurück. Nur Joseph Otten kam. Der Rest seines Künstlertums lag in der Neuen Welt begraben.

Nun gedachte er Abschied zu nehmen. Einen letzten, großen Blick noch wollte er von dem Lande, das er Zeit seines Lebens vor allen anderen geliebt hatte, mit hinübernehmen in seine Zurückgezogenheit, noch einmal wollte er still Italien durchziehen, bevor er die Alpen zwischen sich und die verlorene Jugend legte. In Neapel verließ er das Schiff und nahm am selben Tage den Dampfer nach Palermo. Jeden Fuß breit italienischer Erde wollte er noch einmal grüßen. Heiß stach die Sonne, aber er hatte viel Sonne einzusammeln für den Winter, den er auf sich warten wußte.

Abschied ... Es lag an dem Wort. Die »Conca d'Oro«, die goldene Muschel, lag mit goldener Sonne, goldenen Früchten angefüllt zwischen den Bergen, die Palermo umgürten. Und der strahlende Garten der Natur, bis zu den Höhenzügen bedeckt mit Blumenauen, Orangen- und Zitronenwäldern, tat seinen Augen weh. Den immergrünen Hügel Monreale mit dem Dom der normannischen Könige ließ er hinter sich, der Märchenpark der Villa Tasca bedrückte ihn mit seinem schweren, süßen Duft, im Dom zu Palermo herrschte ihm zu geschäftiges Treiben, und nur an die Porphyrsärge der Hohenstaufenkaiser, des gewaltigen und gewalttätigen sechsten Heinrich und des lachenden Siegers, des zweiten Friedrich, lehnte er sich an und träumte von der alten Germanensehnsucht nach dem Sonnenlande jenseits der Alpen. Porphyrsärge ... Eingesargt.

Das deuchte ihn die richtige Umgebung. Sich stärken an dem Schicksal der Toten. Den Wert des eigenen Daseins nicht gar so hoch anschlagen. Eine Stunde ist, die wartet auch auf uns.

Unter der Erde wanderte er dahin, dem roten Lichtschein einer Lampe nach, die eilig vor ihm einherschwankte. Er selber trieb ihren Träger zur Eile. Und doch durchwanderte er ein Reich, in dem die Zeit aufgehört hatte, Bedeutung zu gewähren, die Katakomben des Klosters Cappuccini. In der Hallengruft widerhallte sein Schritt. Weiter, weiter! Das war nicht, was er suchte, das schuf keine stolze Überlegenheit, das schuf Ekel. Die Größe und Erhabenheit des Todes, die selbst aus zerbrochenen und geleerten Gräbern sich aufreckt bis in die Welt des Lebens hinein und sie mit Schauern der Ehrfurcht erfüllt, hier hatte sie einem Mummenschanze Platz gemacht. Und sein zorniger Blick streifte die in die Gewänder ihres Standes eingekleideten Mumien, die in Bündeln von den Wänden hingen, in Gruppen beisammen standen, in gläsernen Särgen oder wurmstichigen Kisten lagen, jedem profanen Blick, jeder profanen Berührung preisgegeben, Haut und Knochen vom Staub der Jahre gelb, braun und schwarz. Frauen, die einst in Schönheit prangten, deren Schönheit einst von Gatten und Brüdern eifersüchtig bewacht wurde, stellten unter zerfetzten Lumpen ihre verschrumpften Glieder bloß, Matronen, mit den Überbleibseln einer Haube und eines Hemdes bekleidet, Kinder und Säuglinge in verstaubten Bettchen. Aus den Ecken glotzten Offiziere, vornehme Palermitaner, kirchliche Würdenträger. Noch sproß ihnen aus Kinn und Schädeldecke das mottenzerfressene Haar.

»Sehen Sie her, mein Herr,« sagte der Führer, »ein Priester aus dem Jahre 1620. Er hat noch die Zunge im Munde.« Und er öffnete dem Baumelnden den Mund, bewegte darin die zu Leder gewordene Zunge und strich sich vergnügt den Bart.

»Avanti, und der Teufel hol' dich.«

Noch einmal hielt der Führer an, nahe dem Ausgang. Von einer Kiste schlug er den Deckel zurück und hielt die Lampe hoch. »Ein General Garibaldis, vor Palermo gefallen.«

Joseph Otten trat näher. Er stand, bis ins Innerste ergriffen. Ein Tapferer wird für ein Trinkgeld gezeigt. Weshalb bist du gestorben? Wofür? – – – Auf dem Boden der Kiste ruhte ein schlanker Mann in weißem Totenhemd. Schwarzes Haar lag in Strähnen um den wundervollen Kopf, ein krauser schwarzer Bart umgab das Kinn. Feierlichen Ernst auf den blassen Zügen ging einst der Brave zur letzten Ruhe.

»Ahntest du dein Geschick? Daß man dich wie ein ausgestopftes Tier zur Schau stellen würde? Daß man selbst dein Totenhemd auf der Brust zerreißen würde, um hysterischen Weibern zu zeigen, wie sich noch nach Jahrzehnten das dichte schwarze Haar auf deiner Heldenbrust kräuselt? Der Dank der Nachwelt für den Auserwählten ... Ruhe in Frieden. – Es klingt wie ein Hohn.« –

Joseph Otten stand auf hoher Felsenstufe, und sein Auge suchte Syrakus. Nicht die Häuserreihen auf der einstigen Insel Ortygia, die heute den Namen führen wie den Schall tönenden Erzes und einer klingenden Schelle. Er suchte Syrakus, die glänzende Stadt des Altertums, die Gewalthaberin zweier Meere, und sein Auge schweifte über Stein und Geröll in leeres, einsam gewordenes Land. Nur die Meere waren geblieben durch die Jahrtausende, und die Wasser des Afrikanischen Meeres vermählten sich flüsternd den Wassern des Ionischen Meeres wie in alter Zeit.

Und wieder gedachte Otten des Schicksals, das mitleidslos Ruf und Ruhm hinweggewischt. Ausgelöscht war die Spur der Städtekönigin im Antlitz der Erde, und die Steine der niedergebrochenen Mauern waren zerstreut in alle Winde. Weithin bis zum Horizont dehnte sich kümmerlich bewachsenes Land, und trostlos hallten die großen Namen aus dem Munde des Wächters, der auf der Theaterstufe neben ihm stand, den Arm bald hierhin, bald dorthin streckte und die Stadtteile aufrief, die, unter lastende Erde gebettet, dem Menschenwort so weit entrückt waren: Ortygia mit der sagenhaften Quelle Arethusa, Achradina, Tyche, Neapolis, Epipolä!

»Wo sind die Tempel der Götter? Wo ist Hierons gewaltiger Palast und die ragende Akropolis des Tyrannen Dionys, des Mannes, der seiner Zeit den Stempel seiner Größe gab und den die Legende verunstaltete? Das Ödland gibt keine Antwort. Oder doch? Will es, daß du es heißer beschwörst?«

Er stieg die Stufen hinab, deren Reste man dem Schoß der Erde entrissen hatte, kümmerliche Reste ohne den Schmuck der feierlichen Säulen und der heiteren Kapitäle, die einstmals hier das herrlichste Theater Großgriechenlands schmückten. Und er stieg weiter, in den Bauch der Felsen hinein, die vor Jahrtausenden ihre Quadern hergegeben hatten zum Wunderbau der Stadt, in die Steinbrüche, in die Latomien.

War er der Welt entrückt? Hatte er dennoch den Pfad gefunden zum Garten Eden, dem verschollenen? Schwindelnd hohe, glatte Felswände bedrängten ihn links und rechts, dumpfer schlug das Herz, wie zwischen Gefängnismauern – da – plötzlich – ein Felstor. Die Wände wichen zurück, eine Talmulde öffnete sich, ein Kleinod, von der steinernen Wächterkette gegen unberufenen Einblick geschützt, ein Paradies voll Rosen und Myrten, Lorbeer und Palmen, voll Blumen und Bäumen jeder Art. Still und weich wob die Luft. Und die Sehnsucht, die den Menschen treibt und treibt, seit er den Garten Eden verlor und ihn nicht wiederfinden kann mit der heimverlangenden Seele, ließ ab, den Wanderer zu quälen. Wie in geweihter Stätte faltete Otten die Hände. Ein Blumenmärchen ... Und unter einem Blumenmärchen schlief ein Großes, schlief eine Städtekönigin, das alte Syrakus, den Todesschlaf. Wie schön das war. Tot – und unter Blumen. – –

Ein neuer Steinbruch, eine neue Blumenlatomie nahm ihn auf und entriß ihn dem Tage, der hinter ihm zurückblieb. Ein seltsam gewundener Gang leitete ihn durch das Herz des Gesteins, und eine Erinnerung durchzuckte ihn: Du bist im »Ohr des Dionys«. Der Führer sprach. Wie Schreien und Toben klang es von den Wänden, deren Ende er nicht sah, wie Jammern, Weinen, Wahnsinnslachen. Hier schmachteten die Tausende der Athener zu Tode nach der unglücksvollen Schlacht bei Syrakus, die Demosthenes und Nikias mit dem Kopfe zahlten. Hoch oben in der Spitze des Felsens ein kleines Gelaß. Und die Legende will, daß der Tyrann Dionys darin wohnte, die Gespräche der Gefangenen zu belauschen. Denn der Widerhall des geflüsterten Wortes wuchs hier zur dröhnenden Meeresbrandung.

Schweigsam ging Otten hindurch. Und er hörte die Steine reden vom Niedergang Athens und vom Blute seiner Edelsten, und er hörte sie reden vom Stolz der Siegerin Syrakus, an der sich nicht minder das Schicksal erfüllte.

» Sic transit gloria ...« murmelte er.

Und tiefer noch drang er ein zu der verschollenen Stadt. Es war etwas in ihm, was ihn trieb, Tod und Vergängnis zu erforschen, während die heiße Sonne Siziliens das Land in Flimmer badete.

Vor ihm schritt ein Kuttenträger, ein Mönch des Kirchleins San Giovanni. An eiserner Kette schwang er ein antikes Ollämplein, und das rotflackernde Licht beleuchtete gespenstisch die Katakombengänge. Der abschüssige unterirdische Weg machte jäh eine Wendung, der Kuttenträger hielt stumm die Lampe hoch, und vor ihnen verzweigte sich ein Labyrinth. Eine Stadt breitete sich aus in Straßen und Gassen. »Hier ist in Wahrheit das alte Syrakus,« sagte sich Otten beklommen, »ich bin in der Stadt der Toten.«

Stille Behausungen sind es, die den Schritt zu beiden Seiten der Gänge hemmen, den Atem schwer machen. Gräberkammer reiht sich an Gräberkammer, Tausende reihen sich an aber Tausende. Hier schläft ein ganzes Volk. – Dort eine Familie der Herrschenden in geräumigem Ahnengrab, dort ein einzelner, dort ein Kind. – – Nein, sie schlafen nicht mehr hier. Man hat ihre Knochen, ihre Heiligtümer, ihren Schmuck, ihr Totengeld und ihre Lampen weggeführt in die Museen, in Schaukästen, hinter Glasscheiben, und nur die leeren Gräberkammern, Tausende an aber Tausende gereiht, erzählen dem Wanderer: »Hier hast du, was du suchtest. Hier hast du Syrakus –.«

Die Sonne zu Häupten, durchzog Otten Kalabrien. An Tempeltrümmern, Sarazenentürmen und Normannenkastellen vorüber zog er die endlose, einsame Küste entlang, und der blühende Wechsel antiker und romantischer Schönheit sagte ihm nichts, er sah nur den Tod am Werk, den Verfall.

»Ich hätte es lassen sollen,« dachte er oft, »das Bewußtsein, das alles nicht mehr wiederzusehen, legt mir eine graue Binde über die Augen.« Lange Strecken hatte er mit einem kleinen Gefährt zurückgelegt, jetzt benutzte er die Bahn bis Neapel und fuhr ohne Aufenthalt hinüber nach Capri. Der Juni hatte die Herrschaft übernommen. Aber nicht wie sonst um diese Jahreszeit blickte eine erhitzte Sonne auf verbranntes Gebüsch und einen verwelkten Blumengarten. Noch hatte der Frühling Macht, ein schwärmerischer Spätfrühling, der nicht weichen wollte von den bunten Gestaden. Über Capri lag ein Duft von blühendem Ginster, Myrten und Lorbeer. Schmeichlerisch strich er über das silberblaue Meer dem Duft entgegen, den die Gärten von Sorrent als Antwort auf stummes Werben sandten. Die Menschen aber, die jahraus, jahrein aus dem Norden kamen und die braunen Caprioten verschwinden machten vor ihrer vierfachen Überzahl, ließen die Dampfer nach Neapel leer zurückkehren und behaupteten Monte Tiberio und Monte Solaro, die große und die kleine Marina weiter, weil ihnen der Frühling das Beispiel gab. In wohligem Hindämmern lag die Insel befangen. Man atmete nur ...

Verstimmt zog sich Otten von dem Menschenvolk zurück. Er hatte geglaubt, die Insel in sommerlicher Abgeschiedenheit zu finden. Und nun überall die schwatzende, neugierige, intrigierende Gesellschaft, wie sie sich so gern auf Capri findet.

In der blauen Luft wuchsen jenseits des Golfes die Umrisse des Vesuvs. Der hämische Feuergeist des Berges begann sich zu langweilen in dem Frieden der Natur, und der Träumereien müde, spie er seinen Groll hoch in die Luft. Noch sog das Tageslicht den Feuerschein auf. Nur eine gewaltige Rauchsäule preßte sich aus dem Kratermaul und füllte den Himmel über sich mit Wolken. Von der Piazza des Städtchens Capri sah man hinüber und ging weiter.

Am Spätabend wanderte Otten noch einmal hinaus zu der Mauer, die sich hoch oben am Hang, über der großen Marina befindet. Nach dem Geschwätz der reisenden Philister sollte die Natur zu ihm reden. Und sie redete.

Fand drüben an der in Nacht getauchten Küste ein Feuerwerk statt? Hatte man einem weltfahrenden Heros zu Ehren den Vesuv illuminiert? Die mächtige Pyramide ragte wie ein Zauberbild allein aus der Nacht hervor. In kurzen Zwischenpausen quoll ein Strom von Glut aus seinem Kegel, und den Flügel des Berges zeichnete eine flammende Kontur. Nichts sonst zu erblicken in meilenweiter Runde. Schweigendes Dunkel, und in der Ferne, weit überm Meer, ein feuriges, flammendes Rätsel.

Zwei Nächte kam Otten an den Platz zurück, dann gab er der Lockung nach. Als der Frühwind über die See strich, trug ihn ein Schifflein an den Grotten Sorrents vorbei, hinüber nach Vico equense, wo er einen Wagen fand. Und unter Peitschengeknall und anfeuerndem Aoh! des Wagenlenkers ging es pfeilgeschwind, die Straße entlang, durch Castellamare hindurch, vom Meere ab durch Wiesen und Felder, bis von leichter Anhöhe das alte, wiedererstandene Pompeji aus trostlos leeren Augenhöhlen ihm entgegenstarrte.

»Die Drahtseilbahn auf dem Vesuv ist seitens der Regierung wegen drohender Gefahr gesperrt,« meldete zungengeläufig der Hotelier an der Straße. Was ging ihn das an? Umso besser nur. Er würde allein sein in der Feuerregion. In Bosco reale nahm er gegen Hinterlegung einer Pfandsumme einen Gaul. Die Mittagsglut scherte ihn nicht. Ritt er doch der Glut entgegen, die geheimnisvoll die atmende Brust der Erde erfüllte, die einen Ausbruch suchte, um sich nicht selbst zu verzehren. Das war ein Bild, das ihm vertraut erschien.

Die Gärten blieben zurück und die immergrünen Hecken. Nach anderthalbstündigem Ritt ein letztes, einsames Gehöft, die Casa Bianca. Einen Schluck Lacrimae Christi mit auf den Weg, und vorwärts! Längst war das Haus verschwunden. Er ritt über den Rücken des Berges, über das endlose Steinfeld der Lavaströme. Kein Weg, kein Steg. Kein Baum, kein Strauch. Braune, stahlharte, messerscharfe Lavamassen, soweit das Auge reichte. Kein Ruf des Lebens mehr, der das Ohr erreichen konnte. Hier schritt der Tod zu seinem Herrensitz, und hinter ihm blieb verbrannte Wüste ...

Das Pferd suchte schauernd seinen Weg zwischen den Klippen. Trat es fehl, sank es knietief in weiche, schluckende Asche. Ein düsteres Lächeln um den Mund saß Otten im Sattel.

Drohender reckte sich der Aschenkegel des alten Kraters vor ihm auf. Eine Stunde noch, und das Pferd wieherte hell in die Luft. Es witterte in der erstarrten Einsamkeit die Menschensiedlung, den kleinen Bahnhof der Vesuvbahn.

Otten stieg ab und unterhandelte mit den Karabinieri, die den Absperrungsdienst hatten. Die Kraterführer traten hinzu und ließen sich gewinnen. Ein Karabiniere schritt neben dem Führer, der die Spitze nahm. So ging es dem Schlund zu Leibe. Nur das Keuchen der Männer vernahm man, schrittweise mußte das Terrain erobert werden. Immer heftiger schlugen die Pulse, immer stumpfer krochen die Gedanken, die Minuten dehnten sich, der Anstieg im heißen, gleitenden Aschenpulver nahm kein Ende. Nun – nun! Der Führer hielt an. Keiner sprach. Und langsam nahmen die Sinne ihre Tätigkeit wieder auf. Der Gipfel war erreicht.

Ein kurzer Anmarsch an den Kessel. Wie Nadeln stachen die Schwefeldämpfe in die Lungen. Höllenlärm ringsumher. Zischender, brüllender Dampf. Irgendwoher eine Stimme: »Halt!« Ein paar Augenblicke gewaltsamen Aufatmens – und zur Seite, einen Schritt breit von Otten getrennt, ringelte sich ein grausiger, schuppiger Lindwurm, der neue Lavastrom. Langsam, unheimlich schob sich der glühende, aufflammende Brei den Kegel hinab, ein unfaßbares, höhnisches Untier. Und kurze Zeit nur gestattete es seinen Anblick. Neue Massen wälzten sich über die alten, und die fauchenden Schwefeldämpfe benahmen Gesicht und Atem ...

»Kein Fremder, der das gesehen hat, Herr.«

Otten nickte nur. Was wußte die Menschheit, die zahme, von dem Urfeuer in der Brust der Erde. Was von den Gewalten, die ihren Weg gehen müssen nach eigenem Gesetz. Aber diese Gewalten, die, sich bändigend, den Schoß der Erde erwärmten und befruchteten, vernichteten beim ungebändigten Ausbruch. Vernichteten – –!

»Nun, mein Krater ist erloschen,« dachte er, und wieder zog das düstere Lächeln um seinen Mund, »ich werde kein Unheil mehr anrichten. Aber das Bild hier – das Bild hat mir doch gut getan.«

Es wurde Abend, als Otten sein Pferd bestieg. »Jetzt erst habe ich Abschied genommen,« sagte er sich. »Abschied und ein Gastgeschenk. An diesem Bilde will ich meinen Lebensabend wärmen.«

Durch die braune Steinwüste, jetzt goldumrändert von der sinkenden Sonne, ritt er zurück. Seine hager gewordene Gestalt hing lässig im Sattel. Graue Haarsträhnen stahlen sich unter dem Hut hervor in die Stirn. Seltsam zeichneten sich Roß und Reiter in der Luft. Als zöge ein einsamer Abenteurer durch die Totenstille ...

Joseph Otten war in Rom angekommen, aber er ging nicht aus. Er hielt sich in seinem alten Logis in der Via Frattina einige Tage auf, vertrieb sich die Zeit mit Lesen und wohltuendem Hindämmern und wartete die Antwort auf einen Brief ab, den er an den Privatdozenten Moritz Lachner nach Bonn am Rhein gerichtet hatte. Die Antwort kam.

»Mein hochverehrter Herr Doktor,« schrieb Moritz Lachner in krausen Krähenzügen, »als ich Ihren Brief in Händen hielt, wußte ich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Beides aus der Freude heraus. Sie sind auf dem Wege zur Heimat! – Mein letzter Brief, den ich vor einem Jahre an die Adresse Ihres New Yorker Agenten abgesandt hatte, blieb ohne Antwort. Ich teilte Ihnen darin mit, wie in Köln das Leben lief, und daß ich als Privatdozent der Geschichte an der Bonner Universität zugelassen sei. Daß der Brief dennoch in Ihre Hände gelangt ist, beweist mir der Umstand, daß Sie sich meines frischen Titels bedienen. Ich brauche also auf seinen Inhalt nicht zurückzukommen.

Sie sind auf dem Wege zur Heimat. Immer wieder läutet mir die frohe Botschaft in den Ohren und verwirrt meine Gedanken. Und doch wollen Sie nicht durch die Tore der Heimatstadt einziehen, sondern außerhalb ihrer Mauern bleiben. Ich habe nicht das Recht, zu fragen. Aber ich habe das Recht, zu hoffen.

In der Rheingasse zu Köln ist es still geworden. Carmen hat diese Ostern nach bestandenem Examen die Universität Heidelberg bezogen und sich zunächst dem Studium der Kunstgeschichte ergeben. Wohin sie ihre Studien weiter führen werden, läßt sich heute schwer sagen. Sie verbringt ihre Ferien bei ihrer Mutter, von der sie zu erbitten wußte, ihr Raum und Freiheit zur Entfaltung ihrer Kräfte zu gewähren. So ist Frau Doktor Otten in Köln zurückgeblieben. Ich habe bei meinen Besuchen nicht gefunden, daß sich ihr abgeklärtes Wesen verändert hätte. Sie ist so anbetungswürdig wie immer.

Der junge Terbroich ist nach mehrjährigem Auslandsaufenthalt zurückgekehrt und als Prokurist in die Fabrik seines Vaters eingetreten. Er hat an Auftreten und äußerer Gewandtheit noch gewonnen, und die alte Freundschaft zwischen ihm und Carmen scheint noch stärker geworden zu sein. Ein melancholischer – um nicht zu sagen blasierter – Zug, den er sich zugelegt hat, kleidet ihn gewiß. Aber es nimmt mich immer wieder wunder, daß sich ein Mädchen wie Carmen von diesen künstlich zurechtgelegten Manieren täuschen läßt. Ich schreibe das nicht aus Haß gegen Laurenz Terbroich, ich schreibe es nieder aus unveränderter Zuneigung zu Carmen. Und nun zum Haupt- und Schlußpunkt. Der alte Klaus lebt seit einigen Jahren in der Tat in Zons. Sein Häuschen ist ganz schmuck und geräumig, eine alte Verwandte, die früher einmal Köchin war, steht dem kleinen Haushalt vor. Ich fuhr sofort nach Empfang Ihres Briefes zu ihm, und er ist mit Freuden bereit. Ihnen die obere Etage seines Häuschens, das den Blick über die alte Stadtmauer in die Rheinlandschaft hat, abzutreten. Merkwürdig rüstig ist er geblieben. Nur wortkarger ist er geworden. Und das nimmt bei seinem Alter und bei – Zons kein Wunder. Bei Zons! Ist es wirklich Ihr Ernst, Herr Doktor, sich so abseits von der Straße zu begeben? Das Städtchen liegt versunken und vergessen in den Rheinwiesen, in seiner mittelalterlichen Architektur ein Entzücken für Maleraugen, aber in seiner weltfremden Abgeschiedenheit sicher kein Entzücken für eine so stolze, heiße Seele wie die des Doktors Joseph Otten, der ich mich stets nur in scheuer Bewunderung nahte. Es ist kein Überschwang, Herr Doktor. Ich bin nur meinen Idealen treu geblieben.«

»Er denkt an den Joseph Otten von einst,« und der Lesende nickte vor sich hin. »Wie lang ist es her, daß der nicht mehr existiert.«

Moritz Lachner schrieb weiter:

»So lassen Sie mich denn annehmen, daß Zons nur den Übergangspunkt für Sie bilden soll. Können Sie mich dort oder hier zu irgend einem Dienste gebrauchen, so wissen Sie, daß Sie nur über mich zu bestimmen haben. Ich sehe aufgeregt dem Augenblick entgegen, wo ich Ihnen wieder die Hand drücken darf. – Mit den ergebensten Grüßen stets Ihr Moritz Lachner.« Otten faltete den Brief zusammen und steckte ihn ein. »Ein guter Junge. Aber ihn wiedersehen? Ich sehe den Grund nicht ein. Was sollen mir die Menschen von früher ...«

An diesem Abend ging er aus. Bei Peppe und bei Pasquale sprach er vor, aber in beiden Osterien hatte man den Professor Heinrich Koch seit geraumer Zeit nicht mehr gesehen. »Er wird krank oder verreist sein,« hieß es, »die Madonna wird's wissen.« Und Joseph Otten machte sich auf, den Jugendfreund in seiner Wohnung auf dem jenseitigen Tiberufer aufzusuchen. Die Hausbesorgerin ging ihm merkwürdig scheu aus dem Wege, als er nach dem hochwürdigen Herrn Professor fragte.

»Bin ich eine solche Vogelscheuche geworden?« bespöttelte sich Otten. Doch kannte er die Wohnung und fand die Zimmertür. Er klopfte.

»Wer ist draußen?« ertönte Kochs Stimme.

»Gut Freund.«

»Der meine oder der des Teufels?«

»Der deine, vorläufig der deine.«

»Das wäre ein Mirakel,« brummte die Stimme drinnen. Dann schnappte der Riegel zurück.

»Guten Tag, Heinrich.«

Heinrich Koch streckte den Kopf vor. Tausend feine Linien lagen wie ein Spinnweb auf seinem rasierten Gesicht. Den langen Oberkörper beugte er nach vorn. Und mit einer raschen Handbewegung zog er den Besucher ins Zimmer. »Herr Gott im Himmel, der Joseph – –!«

»Fürchtest du Einbrecher, daß du dich einriegelst?«

»Der Joseph – –!« wiederholte Koch. »Der Joseph – –! Er ist doch wiedergekommen.«

»Ich hatte es dir versprochen, Heinrich.«

»Nun glaube ich wieder an eine Vorsehung.«

»Wieder? Solche Zweifel in geistlichem Munde?«

»Ich bin kein Geistlicher mehr, Joseph. Hier ist ein Sessel. Streck die Füße unter meinen Tisch.«

Sie saßen sich gegenüber und blickten sich in die Augen. Jeder suchte sich selbst im Auge des anderen.

»Ich will dir das zuerst erklären,« sagte Koch nach einer Pause, »damit du weißt, bei wem du bist.«

»Es ist nicht notwendig, Heinrich.«

»Aber mir ist es lieb. Heimlichkeiten haben nie zwischen uns beiden bestanden. Seit unserer Kindheit haben wir stets gemeinsame Sache gemacht. Hast du Zeit?«

»Ich bin nur deinetwegen hier.«

Koch schob die Brille zurück und blickte, im Stuhle liegend, zur Zimmerdecke. »Nur meinetwegen – –« Ein glückliches Knabenlächeln lief um seinen feinen Mund. »Das gibt es also noch auf der Welt, und du mußtest kommen, Joseph, um es mich zu lehren. Daher sagte ich vorhin: Ich glaube wieder an eine Vorsehung. Ich fand mich in der Freiheit nicht mehr zurecht.«

»Du bist frei? Deine Arbeiten sind vollendet?«

»Der letzte Korrekturbogen ist gelesen. Und dann hatte ich eine lange Unterredung mit Seiner Heiligkeit.«

»Du warst beim Papst?«

»Ich hatte eine Audienz, als ich den letzten Band überreichen durfte. Und in der Stunde, die mir der heilige Vater schenkte, entwickelte ich ihm die Gründe, die mich bewogen, den Rest meines Lebens auf eine andere Basis zu stellen. Ich wollte kein gewöhnlicher Fahnenflüchtiger sein. Wie es einem Manne ziemt, Auge in Auge wollte ich bekennen. Und der heilige Vater erkannte das an, wenn er auch meine Gründe bekämpfen mußte. Erst als er hörte, daß diese Gründe nicht von heute stammten, daß ich seit Jahren die Dogmatik und ihre Zutaten von mir hatte abtun müssen, um vor mir selber wahr zu bleiben, als er hörte, daß ich bis heute die Treue gewahrt hatte aus unerschütterlichem Pflichtgefühl gegen das von mir übernommene und nun endlich zu Ende geförderte Werk, ließ er ab von mir. ›Ich hoffe auf Gottes Gnade,‹ sagte er, und ich antwortete: ›Auch ich hoffe darauf im Leben und im Sterben.‹ Dann verließ ich den gütigen Mann und verließ den Vatikan, aus dessen Bibliotheken und Archiven ich meine besten Jahre nicht mehr mit mir nehmen konnte ...«

»Ist die Exkommunikation schon ausgesprochen?«

»Gestern. Man kam mir bis zur Grenze der Möglichkeit entgegen. Man glaubte, mich nach meinem Lebenswerk schonen zu müssen und zu können. Wohl auch aus Gründen kirchenpolitischer Natur. Aber ich bedurfte keiner Schonung. Irrte ich, so wird mir der Herrgott verzeihen, weil ich das Beste gewollt habe: kein halber Mann sein. Irrte ich nicht, so bringe ich dem Herrgott einen ganzen Mann.«

»Es ist nicht leicht, Heinrich, sich in älteren Jahren einen neuen Weg suchen.«

»Nein, es ist das schwerste. Ich habe es schon gemerkt. Der Vogel, der aus dem Käfig kommt, hat kein Vertrauen mehr zur Freiheit. Bis gestern war Leben in meiner Wohnung. Die Herren aus dem Vatikan gaben sich die Türklinke, um mich in zwölfter Stunde umzustimmen. Dann kam das Anathema. Und der erste Tag meiner Freiheit ist wie ein Totensonntag. Selbst meine Aufwärterin hat mich aufgegeben und weicht mir aus wie der heiligen Pestilenz.«

Otten lächelte. »So, so. Dir galt das. Ich bezog es schon aus meine Gespensterähnlichkeit.«

Heinrich Koch überhörte die Worte. Er blickte sinnend vor sich hin, und eine leise Röte der Verlegenheit färbte sein Gesicht. »Nein, leicht ist es nicht. Man findet keinen Wandergenossen mehr, der nur nach dem Kameraden fragt wie in alter Zeit und nicht nach seinem Katechismus.«

Joseph Otten reichte ihm die Hand. »Mich hast du, Heinrich.«

Beide Hände legte Koch um die Hand des Freundes. Sein Auge leuchtete auf. Er wollte sprechen und unterließ es. Vor ihnen beiden stand ihre Kindheit am Rhein.

»Es ist nicht viel von mir übrig geblieben, Heinrich.«

»Nicht für die da draußen. Aber für mich! Du warst als Junge mein Morgenrot, und nun willst du im Alter mein Abendrot sein. Mein Glück hat sich darauf besonnen, daß es ein Kreis sein muß.«

»Es wäre eher möglich, Heinrich, daß ich das Abendrot von dir erwarte. Ich bin – verbraucht.«

»Joseph, wir werden uns nicht im Stich lassen. Heute hilfst du, morgen ich. Das ist nun ein und dasselbe.«

»Hast du Pläne?«

»Nur nach Deutschland möchte ich zurück.«

»Nach Deutschland – –. Dahin will ich auch ... Nach seiner Erde, nicht nach seinen Menschen.«

»Du willst nicht – nach Köln?«

»Nein. Ein andermal davon. Ich eigne mich nicht zum Original. Frei sterben will ich, wie ich frei gelebt habe. Und in den Augen der paar Menschen, die mich einmal liebten, will ich mein Bild nicht auf den Kopf stellen.«

»Willst du mich mitnehmen?«

»Ich bin gekommen, um dich zu fragen, alter Freund.«

»Joseph! Überallhin. Und am liebsten – wo der Rhein gen Niederland fließt.«

»Ich habe ein Stockwerk im Hause unseres alten Klaus gemietet. Das ist in Zons. Du kennst das alte, vergessene Kastell. Die Wohnung wird nicht komfortabel sein, aber wir können sie uns nach unserem Geschmack gestalten.«

»Wir tapezieren sie mit unseren Erinnerungen, Joseph.«

»Und die Gesellschaft dürfte aus dem alten Klaus bestehen, der auch nicht mehr seetüchtig ist. Drei schiffbrüchige Männer auf einer weltfernen Insel. Wie gefällt dir das Bild?«

»Mir gefällt das Kollegium. In allen meinen Jugenderinnerungen spielt der alte Klaus die Rolle eines hohen und geneigten Beschützers. Joseph, wir drei vereint, und die alte Jugend hat sich wieder eingefunden. Das ist es, was ich mir durch all die Jahre ersehnt habe. Noch einmal die alte Jugend ...«

Otten strich sich mit langsamer Bewegung die grauen Haarsträhnen aus der Stirn – –. Er war nur müde ...

»Wann können wir reisen, Heinrich?«

»Wenn du willst: heute, morgen. Je eher, je lieber.«

»Hast du schon Abschied genommen?«

»Abschied? Ich will ja ein Wiedersehen feiern gehen. Erst wenn ihr mich einsargt, nehm' ich Abschied.«

Otten erhob sich. »Also morgen. Und was machen wir mit dem Abend?«

»Ich will dem Peppe sagen, daß er seinen besten Gast verliert. Und mich bei seinem Frascati bedanken, daß er mir Mut und Feuer genug gegeben hat, diese Stunde zu erwarten.« Er nahm seinen Hut auf. »Gehen wir.«

Zwischen Tür und Angel blieb er noch einmal stehen. »Mensch –!« stieß er hervor und preßte Otten heftig an sich. Und mit verlegenem Gesicht, das die Freude rötete, stieg er die Treppe hinab.

Als sie sich in später Nacht trennten, stand der Mond hoch am Himmel. Otten hatte den Freund nach Hause geleitet. Jetzt ging er langsamen Schritts an der Engelsburg vorbei über die Tiberbrücke, immer weiter in die schlafende Stadt hinein, bis zu dem Punkte zurück, von dem sie ausgegangen waren.

Vor ihm rauschten die Wasserfluten der Fontana di Trevi. – –

Lange stand er und schaute gedankenversunken in die sprudelnden Wasser. Dann richtete er seine hagere Gestalt gerade auf.

»Diesmal,« murmelte er, »werfe ich kein Geldstück in die Flut. Diesmal trinke ich nicht von dem Wasser.«

Er legte die Hand über die Augen.

»Denn ich komme nicht mehr wieder ...«



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