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11. Die Heimkehr

Als Ivo einige Tage später mit Friderun zur Reise gerüstet vor dem Kaiser stand, sprach dieser: »Zwingt dich die Sorge um Hof und Gut in deine Heimat, so darf ich dich nicht festhalten. Doch wird dir einmal das Reiten unter den Nachbarn verleidet, so komme zu mir und versuche, wie sich's in meinem Dienste lebt. Für den Knaben Ali laß mich sorgen, er würde in euren Höfen schwerlich gedeihen.«

Als die Reisenden zum Abschiede die Knie beugten, flehte Friderun: »Die Dorfleute werden mich fragen, wann unser Kaiser zu uns kommt, um Frieden zu bringen und eine neue Herrlichkeit. Was darf ich den Alten sagen, Herr?«

Da lächelte Friedrich wieder über die treuherzige Frage, aber gleich darauf flog ein düsterer Schatten über sein Antlitz: »Ruhelos kämpft der Kaiser gegen seine Feinde, auch wenn die Deutschen nichts vom Waffenlärm vernehmen. Gerade jetzt steht ihm neuer Streit bevor. Du aber, sage den Weisen deines Dorfes: der Kaiser vertraut, daß der große Himmelsgott, welcher ihn in sein Amt eingesetzt hat, ihm zuletzt Sieg verleihen wird über alle seine Gegner. Und solange dies Vertrauen mich erhebt, sollen auch meine Deutschen sich die Hoffnung bewahren, daß ich in besserer Zeit bei ihnen sitzen werde am Gerichtsbaume unter meinem Heerschild.«

Er stand in seiner Majestät vor ihnen, glanzumflossen und kraftvoll, umringt von seiner maurischen Leibwache, während unten in der Stadt die Glocken der bischöflichen Kirche läuteten. Oft gedachten die Reisenden an diesen Abschied.

Eilig zogen die Thüringe nordwärts. Es war kurz vor dem Winter, auch in dem warmen Lande trug der Herbstwind die Kälte von den Bergen und entlaubte die Bäume, mißfarbig war der Grund und graue Wolken deckten die Sonne, aber Ivo und Friderun achteten wenig auf die wilde Jahreszeit; sie zogen nebeneinander dahin so glücklich, wie sie in der Kinderzeit über Hügel und Feld der Heimat gewandert waren. Die Magd wurde nicht müde zu fragen, und während Ivo erzählte, durchlebte sie in Gedanken die Abenteuer der Kreuzfahrt; er aber freute sich an dem Verstand, mit welchem sie die Gebräuche fremder Menschen und das Leben im Morgenlande betrachtete. Auch sie berichtete von der Heimat; war auch vieles unerfreulich, er vernahm es aus einem Munde, der ihm dabei herzlich zulachte; alles, was sie sagte, klang ihm wie ein Lied aus Thüringen, entzückt lauschte er auf die heimische Sprache und die kräftige, treuherzige Weise, in der sie zu reden wußte. Und obgleich ihr Mantel grau war und ohne Flittersterne, so sah sie ihm doch zuweilen aus wie die Jungfrau Maria, welche zu armen Kindern herniedersteigt. Freilich dünkte sie ihm nicht immer so vornehm. Einst, als sie in der Mittagssonne auf einem Steine saßen, während Lutz die Pferde am nahen Quell tränkte, war ihr eine der Flechten, welche sie mühsam unter dem Pilgerhut zusammenhielt, am Rücken hinabgefallen, da konnte er sich nicht enthalten, die Flechte zu ergreifen und zu küssen, und als sie das merkte und mit heißem Erröten die verschobene zurechtrückte, gestand er ihr, daß er in der Ferne oft an sie gedacht hatte, zuweilen wie an eine gute Gespielin mit zwei langen Zöpfen, und ein andermal wie an eine übermenschliche Frau, in wallendem Haarschleier, er wußte selbst nicht, ob Göttin, ob Heilige.

»Wie war Euch die Magd lieber?« fragte Friderun, mit abgewandtem Gesicht trockne Grashalme pflückend.

»Immer gerade so am liebsten, wie sie mir vorkam,« versicherte er ehrlich, »und wenn ich heut die Flechte berührte, so tat ich dies in Erinnerung an einen früheren Tag, wo sich ein wildes Mädchen zu mir gesellte und ich sie zur Seite schob, weil ich wahrhaftig beim Schein der Leuchte Euch neben mir sah.«

Da aber blickte ihn Friderun kummervoll an und sprach, schnell aufstehend: »Sagt mir so etwas niemals wieder, Herr Ivo.«

Am nächsten Morgen ritt sie niedergeschlagen an seiner Seite, und als er nach dem Grunde ihrer Trauer fragte, begann sie errötend: »Viele Tage müßt Ihr mich mitnehmen und oft müssen wir bei fremden Leuten einkehren; sind sie auch fremd, mir tut weh, wenn sie Unrechtes von mir denken, denn einer Magd ziemt es nicht so zu reisen, wie ich mit Euch fahren muß. Darum flehe ich, Herr, laßt mich in einem Frauenkloster, wo sie gegen arme Pilgerinnen gütig sind, bis ich eine Gelegenheit zur Heimkehr finde.«

»Wie dürft Ihr mich durch solche Gedanken kränken,« rief Ivo, »keine höhere Pflicht habe ich jetzt, als Euch unversehrt in den Hof Eures Vaters zu bringen.«

»Ich weiß, daß Ihr's gern tätet. Ich aber war mutvoll, da ich ging, und furchtsam kehre ich heim.«

»Sagt, wie Ihr mit uns reisen wollt,« bat Ivo, »wir haben den Schatz der Mutter, ich will Euch ein Gefolge werben, damit Ihr nach dem Brauch ansehnlicher Frauen, umgeben von Euren Hütern, dahinziehen könnt, und wir begleiten Euch als dienende Reiter.«

Friderun lachte trotz ihrer Sorge. »Das würde dem Bauernkinde nicht ziemen, auch würde es das Übel nur ärger machen, wenn uns ein Thüring begegnete und Kundschaft von uns erhielte, denn die Landsleute wandern sehr in der Welt umher, und da ich mit dem Bärtigen reiste, habe ich mehr als einen getroffen. Ich merke, Herr, ich bin in Not, es ist nicht die größte, und sie geht mich allein an, doch ist sie schlimm genug für mich und meinen alten Vater.«

»Mir fällt eine Hilfe ein«, tröstete Ivo. »Als Ihr bei uns im Hofe wart, spielten wir zuweilen, daß der Bruder verlorenging und die Schwester ihn suchte beim Traume, beim Baume und beim Rößlein im Stall. Jetzt seid Ihr wieder ausgezogen mich zu finden, laßt uns denselben Brauch üben, wir reisen als Pilger und Geschwister, und Herr Lutz sei unser Hüter. Leicht werden uns die Leute dafür halten, und Ihr seid müßiger Fragen ledig.«

»Das würde mir gefallen,« sprach Friderun leise, »doch wenn zwei eine lange Fahrt zusammen tun, so verpflichten sie sich gegeneinander durch ein Gelöbnis, treue Gesellen zu sein. Wollt Ihr geloben, mich als eine Schwester zu halten und zu ehren, so will ich weiter mit Euch ziehen, und der liebe Gott möge unsere Reise behüten.«

Das gelobte Ivo. Am nächsten Tage trug er über dem Eisenhemd wieder ein Pilgergewand und Friderun zog mit besserem Vertrauen neben ihm dahin.

Nur ein Erlebnis ihrer Reise hatte sie ihm verschwiegen, den Besuch bei Frau Hedwig. Sooft sie davon anfangen wollte, schnürte es ihr die Kehle zusammen. Endlich aber bezwang sie sich. »Er muß es wissen, da sie seine Herrin ist.« Und obgleich ihr vorkam, als verderbe solches Gespräch die ganze Seligkeit ihrer Reise, so begann sie doch: »Ich war auch bei Frau Hedwig, der Gräfin.«

»Ihr?« rief Ivo heftig. Sie sah, daß er tief errötete, und fühlte einen Stich im Herzen wie von einem Messer. »Sprecht, wie war die Begegnung?« fragte er nach einer Weile. – »Als ich ihr sagte, daß Ihr lebet, spielte sie Eure Weise auf ihrer Harfe. Dann fragte sie mich aus über allerlei, um zu erforschen, ob ich mit Bedacht reden könnte. Sie versprach mir auch den König Heinrich zu zeigen, damit ich dem Kaiser von ihm erzähle, und ließ mich ein Gespräch belauschen, das ich lieber nicht gehört hätte. Auch davon mußte ich dem Kaiser wider Willen berichten.«

»Was vernahmt Ihr, Friderun?«

»Das bleibt mein Geheimnis, Herr«, antwortete die Magd. Ivo fragte nicht mehr und beide zogen stillschweigend nebeneinander.

Lutz, welcher den Reisenden bald voraussprengte, bald den Rücken deckte, ritt zu seinem Herrn: »Ich sorge, unsere Fahrt wird beobachtet; blickt nach rückwärts. Seit zwei Tagen sehe ich einen Mann in unserer Spur, er hält sich fern, aber folgt jedem Schritt unseres Weges.«

Ivo wandte sich um. »Es ist ein einzelner Reiter, und soweit ich erkenne, klein und ohne Rüstung, wahrscheinlich ein furchtsamer Händler, der in einem Notfall unsere Hilfe begehren will.«

»Dann würde er näher heranreiten, denn wird er überfallen, so vermöchten wir aus der Ferne doch nicht zu helfen. Sooft wir halten, hält er auch, um uns nicht nahezukommen, und sobald wir aus dem Nachtlager aufbrechen, zeigt er sich in der Entfernung. Merkt, Herr, er beachtet, daß wir nach ihm hinschauen, denn er hält.«

»Vielleicht werdet Ihr seiner in der Herberge habhaft«, versetzte Ivo gleichgültig.

Sie kamen in die lombardische Ebene und zogen den Alpen zu, da begann Lutz wieder: »Das dunkle Männlein folgt uns immer noch. Die Sonne bescheint ihn auf der Höhe, Ihr mögt ihn jetzt deutlich erkennen; ein Händler ist er schwerlich, denn er führt weder Pack- noch Saumtier, und sein Roß ist so beharrlich wie er selbst, denn es kann mit diesen Pferden aus dem kaiserlichen Stalle Schritt halten. Er schleicht hinter uns, wie im Morgenlande das Raubtier hinter der Karawane.«

»Bleibt bei der Magd,« gebot Ivo, »ich betrachte die Gestalt in der Nähe.« Er fuhr in gestrecktem Laufe zurück. Der Fremde wich der Bewegung nicht aus, sondern stieg vom Pferde und kauerte auf dem Boden, die Ankunft erwartend. Ivo sah einen dürftigen Gesellen vor sich in geringer Tracht, mit hagerem braunem Gesicht und stierem Blick. Er prallte mit seinem Roß entsetzt zurück, denn er hatte dieselbe Gestalt, ebenso kauernd, vor Jahren im Zelte des Kaisers gesehen; und an die Waffe fassend, fragte er in arabischer Sprache: »Was suchst du auf meinem Wege, Ungläubiger?«

»Mir ist geboten, auf deiner Spur nach Norden zu gehen«, antwortete der andere.

»Wohin und gegen wen?« fragte Ivo. Der Mann schwieg und sah gleichgültig vor sich nieder. »Hast du das Bellen verlernt, Schakal«, rief Ivo zornig und rührte ihn mit dem Fuß am Bein. Der Mann zog das Bein an sich und fragte gleichmütig: »Haben sie dich in den Bergen mit dem Fuße gestoßen, wenn du ihrer Frage die Antwort versagtest?«

Da ließ Ivo den Schwertgriff los. »Mir ist es greulich, dein Führer zu sein, darum weiche von meinem Wege, du Unglücksgestalt.«

»Mir aber ist geboten, auf deiner Spur nach Norden zu gehen«, wiederholte der Fremde und senkte, der Reden überdrüssig, das Haupt.

Ivo kehrte in finsterm Schweigen zu seinen Begleitern; als Lutz ihm fragend in das verstörte Gesicht sah, antwortete er nur: »Ihr nanntet ihn mit Recht ein Raubtier, hinweg aus seiner Nähe.« Eilig zogen sie vorwärts und hatten den Ismaeliten bald aus dem Gesicht verloren. Sie kamen in die Schneeberge und wanderten mit Führern mühsam auf rauhem Pfade, oft sahen die Männer, wenn der Weg abwärts lief, nach der Höhe zurück, aber sie erspähten die Schattengestalt nicht mehr. Als sie von der schweren Bergfahrt in deutsches Land hinabstiegen und die bleiche Novembersonne Tal und Hügel mit mattem Schein erhellte, atmete Ivo leichter und sprach leise zu Lutz: »Vielleicht hemmten ihm Eis und Schnee den Weg.« Aber Lutz wies rückwärts, auf der Höhe bewegte sich etwas durch den Schnee, kaum sichtbar dem Auge, und wieder spornte Ivo sein Roß, daß es bäumte.

Die Nacht verbrachten sie in der engen Herberge eines Gebirgsdorfes, die Männer hatten sich in ihren Mänteln auf den Boden gestreckt, Friderun saß am Ofen und hörte auf den Nachtwind, der um das Haus tobte. »Ich war ihm gut,« sprach sie zu sich selbst, »seit ich denken kann. Wie man der Sonnenstrahlen froh wird und des singenden Vogels, so freute ich mich, wenn ich von ihm hörte und an ihn dachte. Wenn ich ihn aber als erwachsene Magd im Hofe des Vaters sah, da kränkte mich, daß er als ein edler Herr anders zu mir sprach als damals, wo wir als Kinder zusammen spielten; und ich wurde trotzig gegen ihn und eine hochmütige Törin. Erst als die Trauer um den Geschwundenen über mich kam, merkte ich, wie sehr mein Herz an ihm hängt. Und seit er mir die Locke sandte, ist es mir angetan. Die haben wohl recht, welche sagen, daß von dem abgeschnittenen Haar ein Zauber ausgeht für den, der es bewahrt. Ich habe einen Teil von ihm, den ich an meinem Herzen trage und den ich niemandem gönne. Seitdem hat mich der Mut in seiner Nähe verlassen. Sonst wäre mir das höchste Glück gewesen als seine Schwester neben ihm zu wandeln, jetzt macht mich auch dieser vertraute Gruß traurig.«

Ivo bewegte sich unruhig im Schlafe. »Peitscht mir den Hund aus meiner Seele«, murmelte er.

»Auch ihm ist das Herz schwer,« fuhr Friderun fort, »er merkt wohl, daß ihn Hartes in der Heimat erwartet. Aber dort ist er wieder der Edle, welcher im Dienste seiner Herrin reitet, und ich die ungeschickte Dorfmagd, welche das Drachenlied singt. Arme Friderun!«

Sie erhob sich, denn zwischen dem Brausen des Sturmes und dem Dröhnen im hölzernen Hause vernahm sie ein leises singendes Murmeln, wie von einer Menschenstimme, dicht an der Hauswand. Sie bändigte den ersten Schrecken, indem sie dachte: »Bleibt ein Mensch in der kalten Nacht dort draußen, so wird es ihm schädlich.« Entschlossen drückte sie die Tür auf und trat in das Freie. Nahe der Schwelle am Fenster kauerte eine dunkle Gestalt, welche das Haupt hin und her bewegte und unverständliche Worte vor sich hin sang, ohne die Nahende zu beachten. Da schloß sie die Tür, rührte ängstlich an Ivos Arm und flüsterte: »Draußen unter dem Fenster sitzt einer, der trunken ist oder unsinnig, denn ganz verstört singt und gurgelt er vor sich hin.« Ivo stützte sich auf den Arm, um zu hören, aber im nächsten Augenblick sprang er auf und faßte ihre Hand: »Bete, Friderun, für eine arme Seele; denn dieser Nachtgesang bedeutet einem sündigen Menschen ehrlosen Tod.« Und beide flehten zu dem Gott des Erbarmens, während draußen der Bergwind tobte, und ein Verzückter von den Freuden des Paradieses träumte.

Am Morgen sah Ivo vor die Tür, der Fremde war verschwunden. Da gebot er seinem Begleiter Lutz: »Wir reiten nach Speier, den Grafen von Meran zu grüßen.«

Einige Tage darauf hielten die Reisenden vor dem Hause, in welchem Humbert von Meran wohnte. Ivo winkte seinem Begleiter, beide stiegen ab und gaben die Zügel an Friderun. Dem diensttuenden Kämmerer rief Ivo zu: »Ein Pilger, der geheime Botschaft vom Kaiserhofe trägt«, und beide folgten dem Manne in das Gemach des Grafen. Ivo nahm den Pilgerhut ab, und als der Graf erschrocken zurückfuhr, rief er: »Ein Verräter seid Ihr an Eurem Kaiser, Graf Humbert, und für die heilige Woche der Kreuzigung und Auferstehung ladet Euch der Thüring Ivo zum letzten Kampfe.« Er warf ihm das Fehdezeichen hin und fuhr fort: »Wollt Ihr den Tag des Kampfes erleben und ein ehrliches Ende finden, so entweicht zur Stelle hinter geweihte Mauern und bergt Euer Haupt, wo kein Fremder Euch nahen kann; denn wisset, die Messer vom Grenzsteine sind über Euch.« Und bevor der Graf einer Antwort mächtig war, verließ er mit seinem Begleiter das Haus und ritt von dannen.

Jahrelang hatte Ivo mit heißer Sehnsucht an die Tage gedacht, wo ihn Gruß und Brauch der Heimat empfangen würden, wo er im alten Eichwald stehen und den Vogelgesang vernehmen würde, der ihm aus der Kindheit vertraulich war. Jetzt kehrte er gelöst aus wilder Fremde zurück, er ritt an der Seite eines Weibes, das ihm lieb geworden, und eines Treuen, dem er die Freiheit verdankte. Und dennoch wurde ihm das Herz immer schwerer, je näher er der Heimat kam; fremd und rauh war der Gruß der Leute, kalt der Himmel, die Bäume entlaubt und die Vögel entflogen. Die Schwermut und geheime Angst, welche den Deutschen beim Nahen des Winters überfällt, bedrückten ihn ärger als jemals zuvor. Auch wenn er an seinen Hof dachte und an die ritterlichen Genossen der Landschaft, wurde ihm nicht wohl. Zwar um den begehrlichen Oheim und um widerspenstige Vasallen sorgte er nicht allzusehr, denn er vertraute seinem Arm und guten Helfern, und er scherzte mit Lutz über das Erstaunen und die geringe Freude aller, welche sich frech in seinem Erbe niedergelassen hatten. Aber auch wenn er sich in sicherem Besitz des Hofes und der Turnierrosse dachte, mitten unter seinen Dienstmannen, und daß er vielleicht einmal dem Schüler Nikolaus ein neues Lied vorsagen werde, erschien ihm sein ganzes früheres Leben wie ein abgelegtes Gewand, und er empfand dasselbe Mißbehagen, welches ihn zu der Kreuzfahrt getrieben hatte, vorahnend wieder. Noch ein anderer Streit arbeitete in seiner Seele, alte Leidenschaft und wilde Hoffnungen waren lebendig geworden, und dazwischen fühlte er etwas Unheimliches, das zwischen ihn und seine Herrin trat, er wußte nicht zu sagen, was es war, aber so oft ihm dieser Schatten durch die Seele fuhr, wurde es sein bester Trost, die Stimme der Magd Friderun zu hören. Denn wenn sie von der Heimat erzählte, an der ihre ganze Seele hing, konnte er träumen, daß er dort sein Glück finden werde.

Als die Wanderer über den Main gedrungen waren und an dem Kirchhof einer ansehnlichen Stadt vorüberritten, wies Lutz zur Seite. »Wir kommen und diese wollen gehen«, und Ivo sah wieder ein rotes Kreuz aufgerichtet, dabei einen Bettelmönch, welcher dem aufgeregten Haufen neue Briefe des heiligen Vaters vorlas und für den nächsten Mai große Vergebung der Sünden allen verkündete, welche einen Sommer unter dem Kreuz gegen das wilde Preußenvolk kämpfen würden. Da sprach Ivo lächelnd zu seinem Gefährten: »Ich denke, wir haben genug davon genossen«, und er wunderte sich, als Lutz antwortete: »Nach allem, was man hört, haben diese Heiden doch größere Lust zu fechten als die Sarazenen, und ein ehrlicher Kriegsmann könnte dort Sommerfreude finden.«

Die Reisenden waren um Gotha, die letzte Stadtburg ihres Weges, geritten und Ivo suchte von der Höhe die Stelle des Tales, wo der Ahorn stand, aus dem er einst den Brief seiner Herrin geholt hatte. Da scheute das Pferd der Magd an das seine, er fühlte sich beim Arme gefaßt und sah in das verblichene Gesicht seiner Begleiterin. Auf der andern Seite der Straße bewegte sich ein trauriger Zug; voran auf einem Esel ein ungeschlachter Bettelmönch, der ein rohes Holzkreuz wie eine Waffe auf der Schulter hielt, hinter ihm ein Mann und ein Weib, blutrünstig, mit Riemen aneinander gebunden, und um die Gefangenen ein Haufe bewaffneten Gesindels. Als der gebundenen Frau die Knie einknickten, zerrte sie der Mönch am Riemen und der Haufe dahinter höhnte und pickte mit Speer und Messer gegen sie. »Wie mögt Ihr ein Weib so rauh fortschleifen, Bruder«, rief Ivo, an den Mönch reitend. »Wie mögt Ihr so unverschämt fragen«, spottete ihm der Mönch nach. »Die Tiere, welche ich treibe, sind eine neue Art von Ungeziefer, welches in diesem Lande zum Vorschein kommt.«

»Wer seid Ihr, und mit welchem Recht führt Ihr diese?« fragte Ivo unwillig.

»Dorso haben mich die getauft, denen mein Rücken nicht gefiel, und ich rate Euch, nicht an meiner Heiligkeit zu zweifeln, denn ich bin der Handlanger meines hochwürdigen Meisters Konrad und führe hier Marktware für das Höllenfeuer. Verdammte Ketzer sind es, welche Meister Konrad zu Erfurt auf dem Holzstoß sengen wird. Soll ich Euch Gutes raten, so haltet Euch fern von ihnen, denn dies traurige Laster steckt an. Doch halt, Bruder Pilger, auch Ihr seid mir schon über den Weg gelaufen. Wart Ihr es nicht, der mich im Kreuzlager anherrschte und gröblich schmähte? Seid Ihr damals den Leichenvögeln entgangen, so seht zu, daß Ihr nicht jetzt den Krähen in die Hände fallt, welche nach meinem Gebote fliegen, denn sie verstehen mit den Schnäbeln zu hacken, und ihr Krächzen bedeutet ein feuriges Ende.« Seine Begleiter lachten und schrien Beifall; die Reiter spornten ihre Pferde, um der unheimlichen Nähe zu entkommen, während Ivo Friderun zu unterstützen suchte, welche sich kaum auf ihrem Rosse zu erhalten vermochte. Ivo aber sprach finster: »Wir haben auf dieser Fahrt die Rache des Kaisers und des heiligen Vaters auf der Landstraße gesehen, die eine schlich scheu und verkleidet, die andere fährt trotzig am Tageslicht. Wir zweifeln nicht mehr, welcher der beiden Herren im deutschen Lande gebietet.«

Als sie an das Dorftor von Friemar kamen, bat Friderun, die bis dahin ihr starres Schweigen nicht gebrochen hatte: »Laßt mich allein meinen lieben Vater begrüßen; kommt aber bald, damit die Nachbarn sich Eurer freuen.« Sie wandte ihr Roß zum Tore, er sah ihr nach, bis ihre Gestalt zwischen den Höfen verschwand.

Ivo jagte in gestrecktem Lauf vorwärts, und als Lutz warnte: »Herr, den Pferden dünkt die Eile zu groß«, versetzte er: »Mit heißem Wunsch habe ich diesen Tag ersehnt und oft an das Glück gedacht, Berg und Tal der Heimat wiederzuschauen, heut ist mir alle Freude geschwunden, ein Unglücksahnen lastet mir auf der Brust, und ich höre die Warnung des toten Hassan: Der Fuß des Heimkehrenden strauchelt an der Schwelle des Hauses.« Er wies mit der Hand nach der Ferne. »Dort ragt der alte Turm, hinein in den Hof, denn nicht im Frieden finden wir ihn wieder.« Sie jagten bei bewaffneten Knechten vorbei, welche auf dem Anger hielten; schon vor dem Tore vernahmen sie Zank und wildes Geschrei; als sie einritten, fanden sie den Hof mit Bewaffneten zu Fuß und Roß gefüllt, und erkannten viele der Nachbarn: Dienstmannen der Grafen von Gleichen und den Rettbacher; auch Ritter Konz war da und Graf Meginhard, und dieser stand zu Fuß inmitten des Haufens gegenüber dem Turme. Der alte Graben um den Turm war vertieft, ein schmaler Steg darübergelegt, und auf der Turmseite stand Herr Henner mit wenigen Knechten bei einem Stellbogen, der so aufgerichtet war, daß er den Steg bestrich. Die Ankommenden drückten die Eisenhüte in die Augen und niemand achtete auf sie, den Knechten im Hintergrund galten sie für Gesellen der Angreifer und die Vorderen haderten mit Herrn Henner.

»Zum letztenmal will ich Euch mahnen, Marschalk,« rief Graf Meginhard, »wie ein Toller gebärdet Ihr Euch; wir aber sind nicht hergekommen, um Märchen zu hören, bei uns werden die Toten nicht lebendig, und Eure Sommerritte mit dem leichtgeherzten Fant haben ein Ende. Im Namen des Landgrafen fordere ich, daß Ihr Euch ergebt, oder Ihr und die Toren, welche Euch folgen, büßen mit ihrem Leibe für den Ungehorsam gegen Euren Herrn.«

Henner aber rief zurück: »Nicht als Herr des Gutes kommt Ihr, Graf Meginhard, mit Euren Kumpanen, sondern als ein raublustiger Einbrecher, und wie Räuber will ich Euch empfangen. Wer Miene macht, herüberzudringen, den nagelt mein Pfeil an den Boden.«

»Macht ein Ende,« schrie der Rettbacher den Knechten zu, »schlagt Balken aus den Dächern und legt sie über den Graben, damit wir dem Schreier seinen Mund stopfen.« »Macht ein Ende,« schrie auch Herr Konz, »Balken her!«

»Kommt nur herüber, Wilhelm,« entgegnete Henner zornig, »Ihr findet im Turm die vier Pferde, die Euch vor Jahren entgingen, und eine Halfter, mit der wir Euch am Halse schnüren.«

Da rief eine helle Stimme über den Haufen: »Was sucht ihr Herren in meinem Hofe? Ich grüße Euch, Oheim, vor dem Turm unserer Väter.« Durch die Bestürzten, welche nach allen Seiten zurückwichen, ritt Ivo mit seinem Begleiter an den Graben und stellte sich gegen sie auf, Lutz sprang vom Pferde, und das widerstrebende über den Steg treibend, rief er seinem Gesellen zu: »Bewahrt den Gaul, Henner, er kommt aus gutem Marstall.«

Mit geschlossener Faust stand der Graf und hörte finster auf den jauchzenden Heilruf, der von der andern Seite des Grabens für seinen Neffen erscholl. »Beweist, daß Ihr es seid«, murmelte er endlich, und der Rettbacher rief: »Er ist ein Betrüger, auf ihn, und macht ein Ende.«

Ivo nahm seinen Hut ab: »Wer mich nicht wiedererkennt, der reite heran, damit ich ihm mit der Schwerthand beweise, wer ich bin.«

Da kam niemand, aber mehrere der Hintersten ritten weiter zurück und sprachen leise miteinander. Doch Graf Meginhard stand trotzig: »An Euren hohen Worten erkennen wir Euch, doch fürchte ich, daß Ihr Eurer Heimfahrt nicht so froh werdet, als Ihr meint; denn Euer Gut und Hof ist mir als Erbe zugefallen, und Ihr habt Euch mit mir zu vergleichen, bevor Ihr wieder in den Herrenschuh treten dürft.«

»Tut das, Herr, und zur Stelle,« rief Lutz, »es fehlt hier nicht an guten Gesellen, welche nach einem Vergleich begierig sind.« Und blitzschnell packte er den Grafen mit starkem Griff und schwenkte ihn auf den Steg. »Herbei, Henner, und haltet Eure Waffe über ihn.« So unerwartet war die kecke Tat, daß niemand sie hinderte, doch im nächsten Augenblick erhob sich helles Geschrei, und die Mühlburger drangen gegen Ivo, der sie mit seinem Schwert vom Stege abtrieb. »Weicht zurück,« rief Henner, »oder, bei St. Georg, euer edler Genosse zahlt zuerst für den Schaden.« »Weicht, ihr Herren,« rief auch Ivo, »daß ich mit dem Grafen friedlich verhandle; Ihr aber, Marschalk, geleitet ihn höflich an den Turm. Haltet hier Wache, ihr Treuen, und laßt niemand herüber.« Lutz sprang vor, und während die beiden Dienstmannen jenseit der Brücke gegen den unschlüssigen und schreienden Haufen Wache hielten, ergriff Ivo den bestürzten Oheim bei der Hand und führte ihn in das Turmgewölbe. »Ich bin im Vorteil, Graf Meginhard, und es bedarf zwischen uns nicht vieler Worte. Ungern übe ich gegen einen Verwandten Gewalt; Ihr selbst tragt schuld, wenn Ihr in diesem Turme, den Euer Ahn gebaut, als Gefangener bleiben müßt. Denn nicht lebend verlaßt Ihr diese Mauern, wenn Ihr nicht herausgebt von Hufen und Habe, was Ihr als zugefallene Erbschaft in Besitz nahmt. Ihr schaltet vor Fremden den leichten Sinn, mit dem ich sonst dahinlebte, Ihr zuerst sollt erkennen, daß ich aus der Fremde zurückkehre scharf und hart, um mein Recht zu behaupten.«

Der Graf blickte in dem düstern Raume umher und erkannte in dem Gesicht seines Neffen eine finstere Entschlossenheit, darum versetzte er: »Ihr sprecht mit gutem Grunde, daß es zwischen uns nicht vieler Worte bedarf; und gern erspare ich Euch die Unehre, daß Ihr Euren Blutsverwandten im Kerker haltet. Schafft einen Schreiber und gute Männer von beiden Seiten, welche vermitteln und zeugen, ich bin bereit, mich dem Vorteil zu fügen, den Ihr über mich erlangt habt. Jedoch merkt, Neffe: Mich könnt Ihr zwingen, Frieden zu halten, nicht alle Feinde, welche über das herrenlose Gut eingebrochen sind. Ich will Euch loben, wenn Ihr scharf und hart auf Eurem Rechte besteht, aber ich sorge, die Erkenntnis ist Euch zu spät gekommen.«

Ivo stand wieder als Herr in dem Hofe seiner Väter. Der zudringliche Erbe war hinausgescheucht, ein Teil der entführten Rosse und Rinder zurückgegeben, den Schatz der Mutter hatte er zu Gelde gemacht, um Knechte zu werben und die Schäden der letzten Jahre zu bessern. Dennoch fand er es schwer, den alten Besitz, welcher durch die ganze Landschaft zerstreut lag und jahrelang für herrenlos gegolten hatte, wiederzugewinnen. Bauern, welche ihm zinspflichtig waren, hatten sich selbstwillig anderen Herren untergestellt, um Schutz für Leben und Habe zu finden, ritterliche Vasallen weigerten sich, ihre Lehnspflicht zu erfüllen, benachbarte Edle hatten sich Wälder, Weiden und Wiesen angeeignet, und waren entschlossen, ihren Raub mit den Waffen zu behaupten. Viele Grundstücke waren vor der Kreuzfahrt durch Verpfändung und Leihkauf in andere Hände übergegangen, wo sollte Ivo die Summen schaffen, um das Verpfändete einzulösen, selbst wenn die Gläubiger guten Willen hatten, es gegen die gezahlte Summe zurückzugeben? Auf allen Seiten fand er sich in Händel verstrickt, und er empfand, daß er als freier Herr auf seinem Erbe viel schlimmer daran war als ein großer oder kleiner Vasall, denn er stand allein gegen zahlreiche Feinde. Ohne Hilfe vermochte er ihnen nicht zu widerstehen, und Verbündete konnte er nur durch neue Opfer an Geld und Hufen erhalten, weil niemand bereit war, im Harnisch für ihn Leib und Glieder zu wagen, wenn er nicht einen Vorteil für sich zu hoffen hatte. Die größten Herren der Landschaft, das Haus des Landgrafen und der Erzbischof von Mainz, welcher von Erfurt aus gebot, waren ihm abgeneigt und begünstigten seine Gegner, die Mühlburger und die Gleichen. Jeder der anderen großen Herren hatte seine Feinde, mit denen er in Händeln und Fehde lebte, und wenn ein solcher bereitwillig war, einen Vertrag zu schließen, daß Freunde und Feinde gemeinsam sein sollten, so war für Ivo sicher, daß er zu seinen Feinden noch zahlreiche neue erhielt, aber sehr unsicher, ob er gerade da, wo es ihm darauf ankam, die tatkräftige Unterstützung seines Verbündeten gewinnen würde. Ivo hatte früher mit Widerwillen die kleinen Fehden seiner Nachbarn betrachtet, das Niederbrennen der Dörfer und das Wegtreiben der Herden, jetzt fand er sich in der Lage, an dieselben rohen Zwangsmittel zu denken, denn wie konnte er seinen Gegnern anders furchtbar werden, als wenn er ihnen Schaden zufügte?

Sehr verändert war das Aussehen des Herrenhofes. Statt der zierlichen Knaben, welche sonst dem Herrn aufgewartet hatten, lagerten jetzt narbige Knechte mit harten Fäusten in Saal und Zimmern, die Boten, welche aus- und einritten, trugen nicht Einladungen zu ritterlichen Stechen, sondern Fehdebriefe oder Klageschreiben, an den Speerstangen blitzten scharfe Eisen, und statt der schnellen Turnierpferde stampften derbe Kriegsgäule in den Ställen. Oft trauerte Henner über diese Veränderung und er wunderte sich, daß sein Herr unter allem Widerwärtigen die heitere Fassung nicht verlor. Gleich am ersten Tage, nachdem der Hof von Fremden gesäubert war, hatte er ihn in die Kammer geführt, wo der gute Godwin gestorben war: »Er hielt auf dieser Erde aus, bis ich in den Hof kam, ihm die Augen zuzudrücken, und er starb als Ritter und Christ mit einem Segenswunsch für seinen Herrn.« Da legte Ivo die Hand auf die Stelle, wo das Haupt des Alten geruht hatte, und sprach: »Ich gedenke deiner Worte, Vater, jetzt ist die Zeit gekommen, wo ich als ein sparsamer Herr um das Meine zu sorgen habe, und ich verspreche dir, muß ich Buße zahlen für das sorglose Treiben meiner Jugend, so soll niemand meine Trauer darüber erkennen. Ich sorge, Marschalk, wir werden fortan nicht um das Lächeln der Herrin unter dem Schilde reiten, und auch Nikolaus wird schwerlich Verse schreiben, sondern grobe lateinische Urkunden. Wo weilt der Schüler?« Er vernahm, daß Nikolaus seit Godwins Tode den Hof verlassen hatte und unstet in der Gegend umherzog. Ungeduldig erwartete Ivo das Eintreffen des Wandervogels. Aber Nikolaus beeilte sich nicht, in das alte Nest zurückzukehren, auch nachdem er vernommen hatte, daß sein früherer Liedergesell daheim sei. Erst an einem kalten Abend, als Ivo allein bei der knatternden Flamme des Kamins saß, vernahm er draußen die wohlbekannte Stimme, welche durch ein Lied Einlaß begehrte. Seinem warmen Gruß antwortete Nikolaus in einer gedrückten Weise, die dem Dreisten sonst fremd gewesen war, bis er nach den ersten Reden vor den Hausherrn trat und fragte: »Soll zwischen uns beiden auch ferner gelten, was wir einst wegen meiner Wahrhaftigkeit besprochen haben?« Und als Ivo antwortete: »Es soll«, da begann Nikolaus die Erzählung von seinem Abenteuer in dem Hause der Frau Hedwig und schloß: »Vielleicht wäre ich in der rauhen Nacht lieber woanders eingekehrt als bei Euch, aber heut erfuhr ich, was mir allerlei Gedanken macht und wohl auch Euch. Jener grobe Mann ist still geworden, und das Eisen, welches er damals mir gegen die Kehle zückte, hat er mit besserem Recht gegen sich selbst gebraucht. Ein Kaufmann, der von Frankfurt über den Main kam, erzählte mir neue Mär. Man fand den Unhöflichen in dem Flur seines Hauses auf den Steinen und ein Messer in seiner Brust, und als die Leute näher zusahen, war es seine eigene Waffe. Doch vernahm der Kaufmann auch Wunderliches von dem Messer, denn der Tote soll es seit Jahren vermißt haben, und man sagt, kurz vor seinem Ende sei ihm ein Geist erschienen, habe ihm das Messer zurückgebracht und sein bevorstehendes Ende angezeigt.«

Ivo sank schweigend auf seinen Sitz und Nikolaus fuhr schadenfroh fort: »Wer jetzt eine ritterliche Weise in dem Hause singt, wird den Weg zur Herrin von Riemen und Eisen frei finden.«

»Er ist geschwunden und die Herrin ist frei«, hallte es in Ivos Seele nach, er stand auf und verließ das Zimmer.


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