Paul Fleming
Gedichte
Paul Fleming

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An Kandien /
Daß es Ihm unmöglich sey / Ihr zu theile
zu werden.

              Wie bitter mir es wird / wie hart ich bin verletzet /
daß / weisse Kandie / ich dich verlassen muß /
Ach / das ist viel zu schweer / als daß dir der Verdruß /
in diesem kurtzen Brieff kan werden auffgesetzet.
    Mein Mund ist von der Zeit mit Thränen noch genetzet /
als ich zu dir sprach: Schatz / das ist der letzte Gruß.
Und du mein süßer Trost / mir gabest einen Kuß /
der mich auch itzund noch betrübet und ergetzet.
    Ach schöne straff mich nicht / und gieb mir keine schuld.
Du kennst mich ümm und an. Rath deiner Ungedult /
ümm die ich krancker mich zu Tode noch betrübe.
    Laß mich / dieweil ich muß. Schau / was mich von dir reisst.
Und sey mit dem vergnügt / in dem du warlich weist
daß ich / O Schwester / dich mehr / als die Liebste / liebe.

 


 


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