Paul Fleming
Gedichte
Paul Fleming

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An sich

        Sey dennoch unverzagt. Gieb dennoch unverlohren.
Weich keinem Glücke nicht. Steh' höher als der Neid.
Vergnüge dich an dir / und acht es für kein Leid /
Hat sich gleich wider dich Glück' / Ort / und Zeit verschworen.

Was dich betrübt und labt / halt alles für erkohren.
Nimm dein Verhängnüß an. Laß alles unbereut.
Tu / was gethan muß seyn / und eh man dirs gebeut.
Was du noch hoffen kannst / das wird noch stets gebohren.

Was klagt / was lobt man doch? Sein Unglück und sein Glücke
Ist ihm ein ieder selbst. Schau alle Sachen an.
Diß alles ist in dir / Laß deinen eiteln Wahn,

und eh du förder gehst / so geh in dich zu rücke.
Wer sein selbst Meister ist / und sich beherrschen kan /
Dem ist die weite Welt und alles unterthan.

 


 


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