Paul Fleming
Gedichte
Paul Fleming

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Als etliche seiner Freunde von ihm zogen.

        Du öder Heyn!
Du wilde Wüsteney!
Sagt her / kans seyn /
sagt her / wo sind sie drey'?
Und / Zephyr / du /
wie denn ihr andern auch /
weht mir noch einen Hauch
von ihnen zu.

    So kehrt ihr doch /
geliebte zu mir ein /
und wollet noch
von mir ummfasset seyn?
wo aber hin?
wo nauß? fliehn sie mit fleiß'?
Ich weiß nicht / was ich weiß;
wie ich dran bin.

    Ich hört' / ich sah' /
Ich griffe Sie ja hier.
Ihr seyd ja da /
Ihr meine liebsten Ihr?
Wie ist mir denn?
Sie sinds / und sinds auch nicht.
Ich weiß nicht was geschicht /
wie oder wenn.

    Steht doch! ach! nein.
Sie sind es leibhafft nicht.
Es ist ihr Schein /
der mir die Augen bricht.
Ach ich / nur ich!
weiß / daß ich gegend bin.
doch zweifelt noch mein Sinn
an mir bey sich.

    Ach! ach! ach! ach!
wem ist mehr weh' / als mir!
wer misst die Bach /
die ich verweine hier?
Wer zählt die Lufft /
die durch die Lippen dringt?
Mein wundtes Hertze springt.
Es klopfft / es pufft.

    Sie / sie sind dort /
ohn die ich nicht bin ich /
macht ihr euch fort /
Ihr Seufftzer / nach für mich.
Daß / wenn sie sehn /
daß sich die Oder hoch
schwöllt auff / es müss' annoch
durch Euch geschehn.

 


 


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