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III.

Wie langsam vergingen die nächsten Tage!

Severa deuchte es, daß die Stunden noch nie derart geschlichen waren als wie jetzt, wo sie voll nervöser Unruhe dem Briefboten entgegenschaute, sehnsüchtiger eine Nachricht von der Kronprinzessin erwartend, als je zuvor einen der seelenvollen Liebesbriefe ihres heimlich Verlobten. Die Regierungsrätin schalt die flüchtige, unachtsame Tochter, welche all ihre Obliegenheiten nur halb verrichtete, und so nachlässig im Haushalt waltete, wie noch nie im Leben.

Severa hatte sich nie für häusliche Arbeiten interessiert, sie empfand es wie eine Schmach und unerträgliche Last, die Hände rühren zu müssen, um durch ihren Fleiß manche Ausgabe zu ersparen. Wenn sie zurückdachte an die Zeit, wo der Vater noch lebte und ein, seiner Stellung entsprechendes Haus machte, wo alles noch elegant, üppig und behaglich war und noch nicht mit jedem Heller geknausert werden mußte wie jetzt, dann ward das Gefühl der Bitterkeit immer stärker in ihrem Herzen, und sie grollte dem Schicksal, welches sie zu dem schrecklichsten Loos, welches ihrer Ansicht nach einem Menschen widerfahren konnte, zu der Armut, verurteilt hatte. Wenn die strenge, gewissenhafte Mutter über die häßlichen Launen der Tochter schalt, so antwortete Severa voll Ironie: »Ich habe kein Talent zum Aschenbrödel! Mein Fuß ist so klein und zierlich, daß er in jeden Glaspantoffel eines Königsohns passen würde!«

»Es kommt nur keiner!« antwortete die Regierungsrätin achselzuckend.

»Wie sollte er auch! Mein einziges Licht, welches ich leuchten lassen könnte, meine Schönheit, wird ja derart unter den Scheffel gestellt, daß kein Mensch seine Existenz ahnt!«

»Ich besitze leider kein Postament, um diese Leuchte darauf zu setzen! Welch ein Segen wäre es, wenn die Natur dich weniger günstig an äußerlichen Vorzügen bedacht, und dir dafür die demütige, tatkräftige Bescheidenheit häßlicher Mädchen verliehen hätte! Dir ist die Schönheit kein Nutzen, sondern viel eher ein Schaden, denn zum Glück gehört kein Reichtum, sondern vor allen Dingen Zufriedenheit!«

Immer dieselbe Leier!

Und genau wie die Mutter, fing nun auch Manfred schon an und pries in sentimentaler Schwärmerei das Idyll von Herz und Hütte!

Severa warf wie in leidenschaftlichem Trotz das schöne Haupt in den Nacken.

Ist es ihre Schuld, daß die Natur ihr den stolzen Widerwillen gegen ein Bettelleben im Joch der Arbeit ins Herz gelegt?

Sie ist nicht zur sparsamen, anspruchslosen Hausfrau geschaffen, die nur mal am Sonntag die verarbeiteten Hände in Glacé zwängt, und mit Mann und Kind vor das Tor spazieren geht!

Glacéhandschuhe! Du liebe Zeit, – Manfred findet vielleicht einen Zwirnhandschuh elegant genug für sie und gibt den Mehrbetrag den Armen!

Severa schüttelt sich vor Abscheu bei diesem Gedanken.

Ein ärmliche Wirtschaft ist ihr ein Greuel!

Vornehme Passionen aber sind ihr angeboren. Wie oft hat sie sich mit brennenden Wangen ein Leben ausgemalt, welches all ihr Wünschen befriedigen würde!

Reich, vornehm, – beneidet, angebetet, – wühlend in blitzendem Geschmeide, in unerschöpflichem Goldsäckel! – Keine Arbeit, welche häßlich macht und Anstrengung erfordert! – In schwellenden Kissen liegen, Bücher lesen, Programme ausdenken für Feste und Lustbarkeiten, bei welchen sie den berauschenden Triumph genießt, die Schönste von allen zu sein!

Ach, wenn sie ihre armseligen Kleidchen ansieht! Wo wächst für sie eines Aschenbrödels Zauberbaum, welcher Gold und Silber über sie wirft? Immer heißer brennt das Verlangen nach solch erträumtem Paradies in ihrem Herzen, – und wenn dieses Herz auch plötzlich in heißer, unbegreiflicher Liebe aufloderte, und um eines schönen, idealen Mannes willen wahrlich das Glück in einer Hütte suchen wollte, – es ist nur eine Ausgeburt der Verzweiflung gewesen, welche um jeden Preis aus den drückenden Verhältnissen hinaus verlangte, und an der Seite eines berühmten Künstlers die Befriedigung suchte!

Jetzt, nachdem die wenigen Zeilen aus dem Königsschloß einen Funken in ihr Inneres geworfen haben, daß es in Hangen und Bangen wie auf einen Schicksalsspruch über Tod und Leben harrt – jetzt fühlt sie es doppelt, wie all ihr Hoffen und Wünschen in einem Dasein wurzelt, welches mit einer bescheidenen, bürgerlich soliden Ehe nichts, absolut nichts gemein hat!

Wird die Kronprinzessin sie zu einer Audienz befehlen?

Ist dies überhaupt möglich?

Und wie könnte sie diesen Augenblick ausnutzen, daß er für ihr ganzes Leben seine Zinsen trägt?

Drei ... vier Tage sind vergangen.

Unerträglich lange Tage.

Da ... endlich ... am frühen Morgen biegt der Postbote durch die hölzerne Gittertür in den Garten ein.

Die Arbeit fliegt aus den Händen des schönen Mädchens.

Fiebernd vor Erwartung eilt sie ihm entgegen. Der alte Mann schmunzelt und reicht ihr schon von weitem ein sehr elegantes Schreiben entgegen.

»Heute bringe ich aber mal ein feines Briefchen! Es hat mir nachgerade die ganze Tasche ausgeduftet!«

Er hält ihr das große, goldgepreßte Wappen entgegen. Dann bittet er, eine Zeitung darreichend: »Na, gnädiges Fräuleinchen, da seien Sie so gut und stecken Sie gleich diese Drucksache in Kramersch Briefkasten, wenn Sie vorübergehn!«

»Geben Sie! Ich besorge es!« nickt Severa hastig, faßt Brief und Tageblatt mit schnellem Griff und stürmt an dem Alten vorüber in das Haus zurück.

Droben in ihrem Zimmerchen wirft sie sich atemlos auf einen Stuhl.

Es flirrt vor ihrem Blick, als sie auf das Schreiben niederstarrt.

Dieselbe Schrift wie damals, – – er ist's! er ist's! der heißersehnte Brief von der Hofdame!

Wie ein Schüttelfrost fliegt es vor Aufregung durch Severas Glieder.

Briefumschlag und Wappen sind anders – und der Inhalt?

Sie schlägt den steifen Bogen auseinander.

Vier geschriebene Seiten!

Und die Unterschrift: Frieda Gräfin von Herdern, Hofdame Ihrer K. H. der Frau Kronprinzessin.

Wie ein wohliges Aufstöhnen entringt es sich den Lippen der Lesenden. – Also doch!

Mit glühenden Wangen überfliegt sie die Zeilen.

»Mein sehr geehrtes Fräulein!

Sie werden sich wundern, wenn ich als eine. Ihnen gänzlich Fremde, diese Zeilen an Sie richte. Aber so wenig bekannt ich Ihnen bin, so vertraut ist mir der Anblick Ihres Gesichtes geworden, welches wir öfters in der Gemäldegalerie zu bewundern Gelegenheit hatten. Ihre Königliche Hoheit die Frau Kronprinzessin hat viel Interesse für das Kunstwerk Ihres Herrn Vetters, und glaube ich Hochderselben eine Freude zu bereiten, wenn ich ihr auch den Anblick des Originals verschaffe. Wundern Sie sich nicht, wenn ich noch so lange Zeit nach dem Karneval solch launigen Plan hege! Ihre Königliche Hoheit wird Mittwoch abend nach der Hoftafel allein den Tee bei mir nehmen, und bitte ich Sie, sich um ein halb neun Uhr abends bei mir einzustellen, damit ich Sie der Frau Kronprinzessin als ›lebendes‹ Bild präsentieren kann! Der Lakai im Kronprinzlichen Palais ist angewiesen, Sie.in meine Zimmer zu führen.

In der Hoffnung, keine Fehlbitte getan zu haben, bin ich mit verbindlichstem Gruß Ihre
Frieda, Gräfin Herdern.«

Severa ließ den Brief sinken.

Ihre Brust wogte unter den stürmischen Atemzügen, welche sie beinah erstickten.

Eine Begegnung mit der Kronprinzessin! Ganz vertraut, ohne die lästigen Gaffer und Lauscher, welche bei einer feierlichen Audienz gewiß zugegen gewesen sein würden!

Solch ein Glück hat sie sich freilich nicht träumen lassen! Dies ist noch weit mehr, als wie sie in ihren kühnsten Träumen zu hoffen wagte!

Wie ein Rausch leidenschaftlichsten Entzückens, unaussprechlichen Triumphes überkommt es sie!

Was wird die Mutter sagen!

O, welch eine Genugtuung, wenn sie mit diesen beiden kostbaren Briefen vor sie treten kann!

Severa drückt das glühende Gesicht auf das steife Briefpapier mit dem goldgepreßten Wappen.

Welch himmlischer Duft entströmt ihm!

So fein ... so vornehm ... so berauschend elegant, wie Severa es so leidenschaftlich liebt!

Hofluft! – Sie weht ihr entgegen wie ein Zauber, welcher unrettbar die Seele einspinnt, und das schöne, ehrgeizige Mädchen atmet ihn wie eine Verschmachtende.

Dann richtet sie sich empor, reckt und dehnt die Arme und lacht mit blitzenden Zähnen zu der Sonne empor, welche noch nie so golden in dieses armselige Stübchen gelacht hat, wie in diesem Augenblick.

Den ersten Schritt in eine große, geheimnisvolle, wunderherrliche Zukunft wird sie am Mittwoch tun; und an ihr wird es liegen, ob sich der breite, glänzende Weg erträumten Glücks vor ihr auftut!

Schon jetzt strahlt das schöne Antlitz wie das einer Siegerin, als sie stolzen Schrittes die schmale Treppe hinabsteigt, sich an dem Staunen der Mutter zu werden!

Die Regierungsrätin steht in der Küche und putzt Gemüse, sie wendet sich nicht nach der Eintretenden um, sondern sagt mit ihrer etwas rauhen Stimme in strengem Ton: »Wo steckst du schon wieder den ganzen Morgen? Du weißt, daß du die Kragen und Manschetten der Buben noch plätten mußt!«

»Sie werden schon zur Zeit fertig werden!« klingt es zurück, so lachend und heiter, wie es Frau Hoff selten von den Lippen der Tochter hört.

Erstaunt wendet sie den Kopf.

Da steht Severa in der offenen Tür, hoch aufgerichtet, atemlos vom schnellen Gang, mit Purpurnen Wangen und so wunderbar blitzenden Augen, daß selbst die resignierte Mutter ganz überrascht von der sieghaften Schönheit dieses jungen Menschenkindes ist.

»Briefe, Mama! Wichtige Briefe! Bitte, lies!«

Die Regierungsrätin blickt mehr mißtrauisch wie überrascht auf die Schreiben nieder, welche Severa ihr mit der Miene geheimen Triumphes entgegenreicht.

»Ich habe nasse Hände! Lies vor!« sagte sie kurz.

»Das wäre der halbe Genuß, Mama! So etwas muß man nicht nur hören, sondern schwarz auf weiß sehen, damit man es glaubt!«

Nun sieht die Witwe doch etwas erstaunt auf die so eleganten Briefe, trocknet aber sehr gelassen die Hände und tritt an den Küchentisch, sich in ihrer bedächtigen Weise niederzusetzen.

Sie entfaltet den ersten Bogen und liest.

Mit hochklopfendem Herzen steht ihre Tochter vor ihr und beobachtet den Eindruck, welchen die außerordentliche Neuigkeit auf die Gestrenge machen wird.

Severa ist beinah enttäuscht, wie sie sieht, daß die Mutter sehr gelassen den ersten Brief zusammenlegt und den zweiten öffnet.

»Nun, Mama?«

Frau Hoff zuckt nur die Achseln und liest ruhig weiter, und so fieberisch die Ungeduld und Erregung der Tochter bis in die Fingerspitzen kribbelt, so kühl bleibt die Mutter, – kühl bis ans Herz hinan.

Endlich hat sie die Lektüre beendet.

Sie blickt auf und nickt nachdenklich vor sich hin.

»Es ist sehr gnädig von der Kronprinzessin, – aber ich fürchte, sie macht sich nach dem sehr genial aufgefaßten Bild falsche Vorstellungen von dir und wird enttäuscht sein, wenn sie dich sieht. – Willst du wirklich der Einladung Folge leisten?«

Severa ist starr vor Überraschung. Eine solch frostige Aufnahme dieser Jubelbotschaft hätte sie nie für möglich gehalten.

»Soll ich etwa der Kronprinzeß eine Absage schicken?« antwortete sie gereizt »Ich wüßte nicht, aus welchem Grunde ich mir meine ganze Zukunft verschütten sollte!«

»Deine Zukunft? Um alles in der Welt, machst du dir etwa Illusionen und Pläne, was solch eine kurze Begegnung für wichtige Folgen haben könnte? Mein Kind! Du kennst die Welt noch nicht! Eine Laune! eine müßige Stunde, welche auf amüsante Weise ausgefüllt werden soll! Du wirst angesehn, kritisiert, du darfst ein wenig von dem gottbegnadeten Vetter erzählen, und bist entlassen, voilà tout

In den schwarzen Augen des jungen Mädchens flimmert es. »Möglicherweise ist es so, – möglicherweise auch nicht. Auf jeden Fall bin ich in ganz besonderer Weise ausgezeichnet, und schon das ist ein berauschender Gedanke für ein Unglückswurm, welches nicht von dem Leben verwöhnt wurde. Auch ein Aschenbrödel hat am Fürstenhof sein Glück gemacht, warum sollte das nur im Märchen und nicht auch in Wirklichkeit möglich sein?«

Frau Hoff griff wieder zu dem Küchenmesser und schnitt den Rotkohl in die irdene Schüssel.

Sie seufzte leise auf.

»So denkst du und spinnst dich noch mehr in die unglückseligen Träume hinein, welche dich für das reale Leben schon jetzt untauglich machen! Was soll ›diese Auszeichnung‹ nützen? Du siehst die Pracht eines Königsschlosses nur, um nachher desto schwerer und drückender die Dürftigkeit deines Elternhauses zu empfinden. – Das Kosten und Schauen solch ferner Herrlichkeiten schafft einem Charakter wie dem deinen keine freudige und harmlose Befriedigung, sondern weckt nur Hunger und Durst nach mehr, und wird dieser nicht befriedigt, läßt alle Huld und Gnade nur ein Gefühl größter Ode und Niedergeschlagenheit zurück! Welch ein Glück willst du in dem Königsschloß finden? – Ich fürchte, du wirst dort mehr verlieren, als dir dein ganzes Leben jemals wieder zurückgeben kann!«

Ein beinah ironisches Lächeln kräuselte Severas Lippen.

Hatten sich Manfred und die Mutter verabredet, sie mit den nämlichen Gespenstern zu schrecken?

»Du siehst stets nur die schwärzesten, ich die heitersten Seiten, wenn wir in die Zukunft blicken!« sagte sie kurz. »Laß sehen, wer schärfere Augen hat. Auf jeden Fall möchte ich der Gräfin Einladung annehmen.«

»Gewiß! Ich halte dich nicht zurück.«

Die finstere Miene der Tochter erhellte sich.

»Ich werde das weiße Kleid anziehn, welches ich zum Kasinoball bekam!«

»Darin kannst du nicht in der Bahn fahren. Wie und wo willst du dich in der Residenz umziehn? Ein Zimmer im Hotel zu nehmen, wird viel zu teuer!«

»Auch das bedachte ich. Du begleitest mich und ich mache in Manfreds Wohnung Toilette. Er stellt mir für eine Stunde sicher sein Atelier zur Verfügung.«

Frau Hoff furchte etwas die Stirn. »Sehr angenehm ist mir ein Besuch im Hause eines jungen Herrn nicht, selbst wenn er mein Neffe ist! Aber der Ersparnis halber müßte es schon geschehn, denn andere Bekannte will ich nicht aufsuchen, um jedem Gerede vorzubeugen. Die Fahrkarten dritter Klasse werden nicht teuer sein!«

Dritter Klasse!

Wie ein Schauder überflog es die schlanke Gestalt des schönen Mädchens, aber Severa biß die Zähne zusammen und schwieg.

Mochte es noch so schrecklich sein, dieses sich Erniedrigen und Demütigen – wenn es nur der Weg ist, der zum Ziel führt!

Gerade in dieser Stunde, wo die gleißendsten und üppigsten Zukunftsbilder vor ihrer Seele gaukeln, empfindet sie ihre Armut und Dürftigkeit wie eine Schmach.

»So schreibe ich! – Fürerst muß ich mir aber etwas anständiges Papier besorgen, auf die Sorte, welche ich für gewöhnlich benutze, kann ich an eine Hofdame nicht schreiben!«

Die Regierungsrätin erwidert nichts, sondern greift seufzend in die Tasche und zieht die Börse.

All die Ausgaben für nichts und wieder nichts! denkt sie mit bekümmertem Herzen, – Severa ist schon jetzt unerträglich mit ihren Ansprüchen und in ihrer Erbitterung gegen die ärmliche Lage, in welcher sich die Familie befindet, – wie soll das erst werden, wenn sie einen Blick in königliche Pracht getan!

Das einzig Erfreuliche an dieser Auszeichnung dünkt der Regierungsrätin das Interesse der hohen Frau, welches dem »Meisterwerk« des jungen Künstlers gilt!

Wenn Manfred durch dieses Wohlwollen lanciert wird und Erfolg hat, so wird dadurch ein geheimer Herzenswunsch der vereinsamten Frau erfüllt. Sie hat ihren Neffen als einen hervorragend edel und tugendhaft denkenden Mann kennen gelernt, welcher trotz seiner großen Jugend – er zählte erst zweiundzwanzig Jahre – dennoch ein fester und trefflicher Charakter ist!

Auch Manfred hat eine harte Schule des Lebens durchgemacht, auch an seiner Seite schritt Mangel und Entbehrung, und zwar in früheren Jahren schon als bei Severa, – und dennoch, wie ganz anders hat er in dieser Prüfungsschule gelernt, wie brav hat er das Examen bestanden, welches Gott der Herr über ihn verhängte.

Bescheiden, anspruchslos und von Herzen demütig ist er geblieben, nicht egoistisch und verbittert ist er geworden, sondern eine warmherzige Fröhlichkeit lacht ihm aus den Augen, eine Mildtätigkeit wohnt in seinem Herzen, welche mehr an andere, als wie an sich denkt.

Frau Hoff hat als gute Menschenkennerin gar bald all diese vorzüglichen Eigenschaften Manfreds erkannt, sie hat auch beobachtet, wie er sein Herz voll immer tiefer und inniger werdender Liebe ihrer Tochter geschenkt.

Severas Schönheit blendet ihn, er ist viel zu vertrauensselig und harmlos, um zu erkennen, wieviel Unkraut jetzt noch in dem Herzensgärtlein des entzückenden Mädchens wuchert. Die mütterliche Strenge und Zucht, die ernsten Ermahnungen konnten das Wachstum dieser Pflänzchen wohl hindern und daniederhalten, ganz und gar ausrotten aber vermag sie nur eine Macht der Welt, die Liebe!

Und da es scheint, als ob diese Liebe zu Manfred wahrlich in Severas Herz eingezogen, so hofft und ersehnt die Regierungsrätin nur eines: »Die gesicherte Lebensstellung ihres Neffen, damit sie ihm ihr Kind zu eigen geben und sagen kann: Versuche es, dieser Rose ein guter Gärtner zu sein und mit Gottes Hilfe wirst du die wilde trefflich veredeln! Mir und meiner mißdeuteten Art erzieherischer Liebe weist sie trotzig die Dornen, – dir aber, dem Mann ihrer Wahl, den sie liebt, und dem Künstler, den sie schwärmerisch verehrt, wird sie das Recht einräumen, ihre Schönheit zu einer vollkommenen zu machen!«

Nun war die Möglichkeit gegeben, daß Manfred, schneller wie gedacht, das Ziel erreichen kann, und in dieser beglückenden Hoffnung fügte sich die Mutter den hochfliegenden Wünschen der Tochter, ja, sie tat, was in ihren Kräften stand, um Severas Besuch im Königsschloß durch alles Notwendige angemessen zu gestalten.

Manfred war sogleich durch Severa von dem Vorgefallenen benachrichtigt, und am Nachmittag traf er zu größter Überraschung persönlich ein auf einem nagelneuen Fahrrad, welches er mit strahlenden Augen als »erste Glücksnummer, die er in diesen gesegneten Tagen gezogen«, vorstellte.

Wie lange schon hatte er sich ein solches Rad gewünscht! Nun konnte er, unabhängig von der Eisenbahn, zu jeder beliebigen Zeit hierher radeln, hatte nach der Atelierarbeit die nötige Erholung und Erquickung in der frischen Luft und konnte im Sommer auch manch weitere Partie in die Umgegend unternehmen.

Welch ein jubelndes Glück in dem sonst so stillen, einsamen Häuschen der Witwe!

Manfred war sehr beglückt durch die Idee, daß Severa in seinem Atelier Toilette machen sollte.

Das ließ sich selbstredend sehr leicht einrichten. Er war an der Bahn, um Mutter und Tochter abzuholen, welche – obwohl die Fahrt nur drei Viertelstunden dauerte – doch gleich nach dem Mittagbrot hier abreisen sollten, um noch ein wenig Zeit für die Residenz zu erübrigen.

Am Vormittag malte Manfred die Gattin eines reichen Großindustriellen, welcher es der »Studienkopf« auch angetan hatte; für den Nachmittag hatte er sich frei gemacht, um das Atelier den Damen ganz zur Verfügung zu stellen und sich ihnen selber vollkommen widmen zu können. Als Künstler interessierte er sich lebhaft für das Kleid, welches Severa zu der Audienz anlegen wollte.

Er kannte ihren guten, eleganten Geschmack bereits und lachte sie aus, weil ihr »das einfache Fähnchen« nicht kostbar genug erschien.

»Je schlichter, desto besser! Du bedarfst keines Schmuckes!« versicherte er ihr mit einem Blick, in welchem sich sein ganzes Entzücken spiegelte. »Die Freude hat dich – wenn möglich, noch schöner gemacht! Es bedarf nur noch der Folie – und die bewirkt das weiße Kleid in der Vollendung!«

* * *

Der heiß ersehnte Tag war gekommen.

Nie hatte Severa das Haupt so stolz und siegesfreudig auf den Schultern getragen, nie hatten die schwarzen Augen so heiß gelodert wie heute!

Manfred war ein Verschwender geworden, er hatte eine Droschke genommen und fuhr die Damen durch die frühlingsgrüne Pracht des Schloßgartens, durch die eleganten, belebten Hauptstraßen der Residenz spazieren.

Welch ein seltener Genuß für Severa.

Mit dem Selbstbewußtsein einer Königin lehnte sie in dem Rücksitz, ihr Blick blitzte über die Menschenmenge, als wolle sie sagen: Seht ihr mich? – Bewundert ihr mich?

Wer aber achtet zwischen all den eleganten, reich geschirrten Karossen, auf denen herrschaftliche Kutscher und Diener in prunkender Livree thronen, auf eine armselige Droschke?

Und mitten in alle Freude fiel sofort der bittere Tropfen der Unzufriedenheit, welche ihr jedes Vergnügen vergällte.

Wie erbärmlich! wie erniedrigend, Droschke zu fahren, wenn andere Menschen in eigenen Equipagen an ihr vorübersausen!

Ja, denen folgen aller Augen! Kommt eine elegante Dame zu Pferde mit ihrem Kavalier und Groom daher, so bleiben die Leute wohl momentan sogar stehen und mustern die Beneidenswerte!

Severa hört nicht mehr, was die Mutter und Manfred so heiter zu plaudern haben, sie senkt den Sonnenschirm tief hernieder und ihre Augen brennen in leidenschaftlichem Verlangen.

Sie malt es sich aus, wie schön es sein würde, wenn diese abgeschabten Lederkissen weiche, glänzende Atlaspolster wären, wenn anstatt des simpeln Cheviotkleides eine jener märchenhaften Frühlingstoiletten von Foulard und Spitzen, wie sie aus dieser und jener Equipage herüberschimmern, und von schicken Damen in den Parkwegen getragen werden – sie umrauschen würde!

Der Hut ein Kunstwerk von Blumen und Seide, der Schirm ein wogendes Meer von Valenciennes, Und auf ihrem Schoß, lässig hingeworfen – ein Strauß köstlich duftender Blumen!

Ja, dann würden die Herren die Köpfe wenden und die Damen neidisch herüberschielen, und alle würden sagen –: »Da fährt die schöne Baronin oder Gräfin Severa!«

Wer aber fragt nach einer schlichten Frau Hoff in der Mietsdroschke? – Denn könnte Manfred ihr auch Wagen und Pferde halten und sie mit Perlen und Brillanten schmücken, er würde es ja nicht tun, sondern das Geld den Armen geben!

Lächerlich! Solche Sentimentalitäten würde sie ihm schon bald abgewöhnen, denn Severa hat zeitlebens nur an sich selber und ihr Behagen gedacht, sie würde ja eine Törin sein, wollte sie Fremde genießen lassen und selber darben, um einer Überspanntheit ihres Gatten willen!

Und doch ... geht dieser Tag im Königsschloß wirklich spurlos an ihrer Zukunft vorüber, so ist es dennoch ein tausendmal größeres Glück als freie, selbständige Frau hier in der großen, interessanten Stadt zu leben, als daheim das unerträgliche Gängelband mütterlicher Strenge und ewiger Entsagung zu schleppen.

Sie liebt ja Manfred! Wenngleich sie in diesen letzten Tagen kaum noch Zeit fand, sich dieser Schwärmerei zu entsinnen.

Die Droschke rasselt über das Pflaster einer schmalen, nicht asphaltierten Seitenstraße und hält vor einem jener einfachen Häuser, welche als »Mietskaserne« schmucklos mit vielen Etagen emporragen.

»Nun sind wir an Ort und Stelle!« ruft Manfred mit ehrlichem Jubel in der Stimme. »Hier, in diesem hübschen, großen Hause wohne ich jetzt, Gott sei Lob und Dank ist der Zeitabschnitt des ›Hinterhauses im Arbeiterviertel‹ nun überstanden, und ich kann mein Atelier in bequemer Lage, zu Nutz und Frommen für meine Kunden, aufschlagen! Wie stolz bin ich, euch Lieben hier begrüßen zu können! Die Wirtin hat hoffentlich für Kaffee gesorgt, und ihr könnt euch nun eine Weile ausruhen, ehe Severa Toilette macht!«

Er hilft der Regierungsrätin fürsorglich beim Aussteigen und hebt auch Severa mit zärtlichem Blick und heimlich geflüstertem Liebeswort aus dem Wagen.

Frau Hoff dankt voll großer Herzlichkeit für die seltene Freude dieser schönen Spazierfahrt und ihre Tochter rafft sich gewaltsam aus all den lockenden, gleißenden Träumen empor und drückt die Hand des Vetters mit ein paar freundlichen Worten.

Manfred bietet der Mutter der Geliebten den Arm und schreitet langsam mit ihr die Stufen empor, höher und höher, – vier steile, endlose Treppen. Mit kühlem, kritischem Blick schaut Severa um sich her, während sie langsam folgt.

Kahle, gestrichene Wände mit nackten Gasarmen, nicht allzu saubere Läufer auf den Treppen, bis sie nach dem zweiten Stock aufhören und die abgetretenen Holzstufen zutage treten.

Rechts und links Türschilder mit höchst schlichten Namen.

Und auf solch ein Wohnhaus ist Manfred stolz und freut sich wie ein Kind über den Wechsel zwischen vormals und jetzt!

Du liebe Zeit! Dann möchte Severa freilich nicht das Hinterhaus im Arbeiterviertel gesehen haben!

Wieder beschleicht sie das Gefühl bitterer Unzufriedenheit, wenn sie an die eleganten Villen im Park, an die Prachtbauten herrschaftlicher Häuser in den Hauptstraßen denkt!

Und dabei soll sie noch lachen, sich freuen und voll bräutlichen Entzückens an eine Zukunft in diesem greulichen, plebejischen Hause denken!

Ach wie schwer wird es ihr!

Wäre nicht der Gedanke an heute abend, an all die großen Hoffnungen, welche sie an jene Stunde im Königsschloß knüpft – sie ertrüge es nicht!

Manfreds Freude, sein Glück, die Damen bei sich begrüßen zu können, hat etwas Rührendes!

Die dicke Vermieterin, welche die Flurtür öffnet, lacht über das ganze Gesicht, als sie nach etwas neugieriger Begrüßung versichert: »Der Kaffee könne sofort aufgetragen werden!«

Manfred bittet mit leuchtenden Augen näherzutreten.

Ein helles, freundliches Zimmer mit recht altmodischen, aber sehr sauberen Möbeln und einem kleinen Teppich unter dem Sofatisch. Auf letzterem stehen die buntblumigen Kaffeetassen und ein großer Teller voll Kuchen.

Nebenan befindet sich das Atelier, ein sehr schöner, heller Raum, mit bescheidensten Mitteln, aber viel Kunstsinn recht genial ausgestattet. Bilder und Skizzen des jungen Malers schmücken die Wände und auf einer Staffelei inmitten des Zimmers steht das lebensgroße, erst untermalte Porträt einer Dame, welches durch die Originalität seiner Auffassung sofort auffällt.

Die Zeit vergeht wie im Flug, und da nach dem Kaffee noch zwei Stunden auszunutzen sind, macht man noch eine Promenade nach dem Nationalmuseum, in welchem der »Studienkopf« seine Anziehungskraft mehr denn je auf das Publikum ausübt.

Seltsamer Weise führt Manfred die Damen nicht vor das Bild, sondern versichert, es lohne nicht mehr sich durchzudrängen, da die Ausstellung jeden Augenblick geschlossen werden könne.

So kehrt man durch das ungewohnte Leben und Treiben der Straßen nach dem Atelier zurück.

Die Regierungsrätin hat Manfreds Einladung »noch ein Weilchen in einer Konditorei Platz zu nehmen,« sehr herzlich dankend abgelehnt, zu Severas großem Bedauern, welcher das elegante Publikum in dem blumengeschmückten Saal sehr interessant deucht.

»Aber warum nicht, Mama?« fragt sie leise schmollend, »es ist doch so sehr selten, daß wir in die Residenz kommen, und gerade das Leben und Treiben in den Cafés und Konditoreien ist doch das charakteristische der Großstadt!«

Frau Hoff wirft ihr einen verweisenden Blick zu.

»Manfred hat grade genug Ausgaben durch uns gehabt, und ich dächte, du hättest heute noch so viel Anregung vor dir, daß du gern noch eine Weile von all dem Gesehenen ausruhst!«

Der junge Maler versichert lachend, daß die »Ausgaben« der Tante geringste Sorge sein dürften! Ein Tag wie der heutige sei so selten, daß man an ihm nicht rechnen dürfe!

Dennoch bleibt die Regierungsrätin standhaft bei ihrer Weigerung.

»Mein Himmel! was sollen wir denn so lange noch in Manfreds Wohnung anfangen?« möchte Severa ungeduldig ausrufen, aber sie besinnt sich rechtzeitig, daß das einem heimlich Verlobten gegenüber doch recht unfreundlich klingen würde, und so sagt sie nur mit einem leichten Seufzer: »Gehst du nicht alle Tage in eines dieser eleganten Restaurants, um Menschenstudien zu machen? Eine Tasse Kaffee und Zeitung lesen kostet doch nicht die Welt?«

Manfred schüttelt den Kopf. »Nein; diese Ausgabe würde zwar zu erschwingen sein, aber ehrlich gestanden habe ich das Leben in den Cafés und Weinstuben nie sonderlich geliebt. – Ich weiß, daß dies gar nicht ›künstlerisch‹ gedacht ist, aber ich bin ja in vielen Beziehungen so ganz aus der Art geschlagen, was Künstlermoral und -wesen anbelangt. Mein behagliches Stübchen, ein lichter Raum, in welchem ich nach den Eingebungen meines Genius heimlich und fleißig schaffen kann – und ab und zu ein Stückchen schöner Natur, den blumigen, prächtigen Park der Residenz, oder die Kirschbaumblüte in ländlicher Einfachheit, dies alles ist für mich ein Reichtum, welcher all meinen Ansprüchen genügt!« – Sein Blick traf wie in seligem Aufleuchten das Auge des schönen Mädchens. »Und ich hoffe, daß ich bald ein treues Herz finde, welches mein bescheidenes Glück auch zu dem seinen macht, und mir dadurch das ärmste Stübchen selbst zum Paradiese wandelt!«

Wie treu, wie schlicht klang seine Stimme, welch ein Ausdruck in dem edlen Antlitz, welches so viel gereifter und älter aussah, wie es für seine Jahre anzunehmen war!

Sonst hätte Severas Herz wohl gebebt in Liebeswonne, heute lag es so schwer und steinern in der Brust, als sei all das süße Leben der letzten Wochen nur ein Traum gewesen.

Sie erwidert flüchtig den Druck seiner Hand und steigt schweigend die Treppen empor, und Manfred denkt mit heimlichem Bedauern: Wie schade ist es, daß sie noch so gar weltfremd und kindlich ist, daß ihr jede versagte Freude, und wäre sie noch so klein, allsogleich die Laune verderben kann!

Unzählige Male hat Severa nach der Uhr gesehen; ihre Aufregung wächst mit jeder entschwindenden Viertelstunde. Endlich läßt es ihr keine Ruhe mehr, sie beginnt sich noch einmal zu frisieren.

Die allgemeine Stimmung ist wieder – dank der frohen Laune Manfreds – eine sehr angeregte geworden, und Severas Blick leuchtet auf, als sie im Spiegel ihr Antlitz sieht.

Sie löst die flutende Pracht des dunklen Haares und legt es von neuem in glänzenden Wellen um das Haupt. Sich modern und schick zu frisieren, verstand sie stets, denn solche Eleganz kostet ja nichts.

Und dann legt sie das weiße Kleid an, welches sich, nur von wenig kleinen Spitzeneinsätzen unterbrochen, in weichen, graziösen Falten um ihre vollendet schöne Figur schmiegt.

Wie schön ist sie! und dennoch ... wie düster und unzufrieden starrt sie auf ihr Bild, – wie feindselig beinah mustert sie die so sehr bescheidene Umgebung, den schlichten Holztisch, auf welchem ein kleiner Rasierspiegel steht, der Stuhl zur Seite, auf welchem Waschnapf und Handtuch des Gebrauchs harren!

Solch ein armseliges Zeug! Und dazu die schillernden, flimmernden Träume von raffiniertestem Luxus im Herzen!

Wie ein Aufstöhnen ringt es sich über ihre Lippen. Sie preßt die Hände zusammen und murmelt: »Glück! Glück! Komm und erbarme dich meiner in dieser Stunde!« – Und dann zwingt sie sich zur Ruhe und antwortet auf Manfreds Ruf: »Die Droschke sei vorgefahren« – ein heiteres: »Ich komme!«

»Ach! bravo! bravo!« nickt ihr der junge Maler entgegen, voll leidenschaftlichen Entzückens ihre jungfräulich einfache Schönheit bewundernd, er nimmt einen Strauß hellroter Rhododendronblüten und reicht sie ihr dar.

»Die Königin der Stadtblumen soll ihre königliche Schwester der Alpen an der Brust tragen, damit sich vor Prinzessin Ingeborg drei Königinnen der Schönheit ein Rendezvous geben!« scherzt er, und empfindet es voll Seligkeit, wie Severa ihm voll freudigen Dankes die Hand so warm drückt, wie noch keinmal an diesem Tage.

Sie hält die Blumen prüfend an die Brust, – in der Tat ein origineller Schmuck, welcher ihre brünette Eigenart besonders vorteilhaft hebt.

»Ja, ja! Ein Maler hat doch stets einen außergewöhnlichen Geschmack!« lacht sie, legt den weißen Spitzenschal um den Kopf und nimmt hastig Abschied von der Mutter.

Ihre Handschuhe tragend folgt Manfred zu der Droschke, und zu seinem Leid eilt Severa so geschwind die Treppen hinab, daß er nicht einen Augenblick gewinnen kann, die Braut in die Arme zu schließen.

Sie springt in den Wagen und nickt ihm mit glühenden Wangen zu.

»Halt mir den Daumen!« flüstert sie lachend, als er ihre Hand mit Küssen bedeckt.

Dann setzt sich der Droschkengaul gemächlich in Bewegung, und das nichts weniger wie königliche Gefährt rollt dem Kronprinzlichen Schloß entgegen.


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