Bruno Ertler
Eva - Lilith
Bruno Ertler

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IX.

                 

Lang war ein Schweigen
überall –
wir sahen nicht Feld und Berg,
nicht Wolken –
nur weit – weit – drüber weg
– Himmel weiß, wohin –
wo wir uns selber suchten.

Denn du, mein armer Vetter, und ich
verstanden es beide,
daß es schwer in uns sein mußte.
Sollt' ich dir tragen helfen –?
Halfst du mir –?
—  —  —  —  —  —  —
Und dann hast du gesprochen –.

Worte umgaben ein Drängen,
verhüllten Schmerzen,
trösteten Tränen;
dann und wann
standen sie schützend
vor einem Schrei –.

O ja, mein Vetter, ich lebe
in dieser Worte brennendem Wesen –
Leergreifende Hände
jahrelang –
und das trutzige immer – wieder – Glauben
und das einmal – einmal – Finden – oh –
Willst du sie mir nennen,
die blitzenden, harten Juwelen
meiner unnahbaren Krone – !
—  —  —  —  —  —  —
Sieh, wie der Tag sich senkt –
es wird ein klarer Abend – –
Meine Wege führen weit.

Still, mein Vetter –
laß uns einander nahe weilen – –
und morgen –
morgen will ich
dein Freiwerber sein. –

 


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