Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Fünftes Kapitel.
Wirbetanz

Um diese Zeit muß es gewesen sein, daß ich vom Gymnasium zur Oberrealschule übersiedelte. Das Humanistische lag mir nicht, obgleich ich fast jede Klasse zwei Jahre lang besucht hatte. Mein Vater sah meine Zukunft in Finsternis. Er wollte vom Zuchthaus sprechen und sagte schon »Zuch...«, sprang aber dann auf Gefängnis über, weil er viel auf seinen guten Namen hielt.

Die Lehrer der neuen Schule weckten meine Neugierde und flößten mir großen Respekt ein, solange sie mich noch nicht genau kannten. Wir hatten damals Professor Wirbetanz als Klassenlehrer, er war ein leidenschaftlich überzeugter Vegetarianer und so dürr, daß man erschrak. Er hagerte in einem grauen Wollsweater ohne Kragen in der Pause über den Schulhof, die dünnen, rechthaberisch gesetzten Beine wurden niemals ganz grade, obgleich er marschierte. Auch von gestärkter Wäsche hielt er nichts. Seine Pausensemmeln wiesen weder Butter noch Belag auf, und da er sie sehr langsam kaute, roch er stark nach Mehl und Hefe, wenn er sich niederbeugte, um über unsere Schulter hin in die Hefte zu schauen, oder wenn er in unserer Nähe hustete. Er hustete fast immer, sah aber bei uns schon im kleinsten Räuspern ein Zeichen von heimlicher Opposition, den Auftakt zu Widerstand und Revolte. Räusperten sich zufällig zwei Knaben zu gleicher Zeit, so war es ein Komplott.

Da ich mich gern räusperte, auch schon früher auf dem Gymnasium, hatte er ein besonderes Augenmerk auf mich, auch wegen der Wurstbutterbrote, die ich in der Pause in seiner Nähe aß, meistens aufgedeckt, denn ich wollte sehen, was Marie mir mitgegeben hatte.

Er war ein großer Despot und deshalb, wie alle Tyrannen, ungemein mißtrauisch, den Stock trug er im Klassenzimmer fast immer in der Hand, oder er lag neben ihm auf dem Katheder, und er schlug wahllos, wild und unbeherrscht zu, wenn er gereizt und in Wut geraten war, möglichst nach allen Seiten, nach hinten und vorn zugleich, da er hinter sich Revolten vermutete, wenn er nach vorn vorging. Man mußte sich auch als Unbeteiligter vorsehen.

Wir quälten ihn sehr, und manche haßten ihn bis zu Mordgedanken. Es verlief keine Stunde ohne eine fast unerträgliche Spannung, unter der er mehr gelitten haben mag als wir. Niemand lernte etwas bei ihm, weil im allgemeinen das Gebotene und Errungene nur bei gelassener Einschätzung des Prüfenden zu Geltung und Ansehen kommen können. Sein Zorn traf zu oft die Besten und Wohlgesinntesten unter den Schülern und verbitterte sie, nur weil sie in völlig nebensächlichen Dingen sein Mißtrauen wachgerufen hatten.

Der Primus verlor eines Tages seinen Posten und alle Ämter, weil er in der Naturkunde etwas über fleischfressende Pflanzen wissen wollte. Guschi Wränge, der sehr dick war und dessen Vater ein Delikatessengeschäft in der Holstenstraße betrieb, war für ihn ein Anlaß zu so aufgebrachter Gehässigkeit, daß er ihm heimlich Fehler in seine Arbeiten hineinkorrigierte und ihn beim Abhören der Aufgaben so vorsätzlich einschüchterte, daß selbst ein Gymnasialdirektor oder Oberschulrat den pythagoräischen Lehrsatz mit dem kleinen Einmaleins verwechselt hätte.

»Wie!« brüllte er den zu Tode Erschrockenen und ungemein gutmütigen Jungen mit seinem bärtigen Maul an, »wie, du behauptest, die Summe der Winkel im Dreieck sei hundertundachtzig Grad? Das behauptest du?!« Er kam ihm ganz nahe.

Guschis Speck wurde bleich wie Kreide.

»Neunzig«, stammelte er, »vielleicht auch neunzig ... oder doch fast.«

Wirbetanz notierte diesen dargetanen Verfall der Naturgesetze mit einer zugleich wilden und starren Genugtuung in sein Merkbuch, die schlechteste Note dröhnte geradezu aus dem Heftchen in die Totenstille der Klasse. Wirbetanz stocherte auf sein Katheder zurück, nachdem er befriedigt einen ausgeräusperten Kohlstrunk in die Klassenecke gespuckt hatte.

»Wrange hat es richtig gesagt«, meldete sich Benno Stern, Mias Bruder, von der ich noch erzählen werde. Die stumm empörte Klasse, auf dies Signal hin alarmiert, heulte auf und trampelte wie toll mit den Füßen, jeder von uns sah dem Tod ins Auge, aber wir wollten, scheint es, sterben. Die Glocke des Pedells rettete uns das Leben, aber ich glaube auch Wirbetanz, er hing grünlich erbleicht zwischen Stuhl und Pult, die Hand um den Stock verkrampft und nach Atem ringend.

Ich müßte mich bescheiden und würde nicht widersprechen, wenn man mir Übertreibung vorwürfe. In Wahrheit liegt es so, daß ich in dieser Erzählung eher abgeschwächt und beschönigt als übertrieben habe. Die heutige Jugend hat keine Vorstellung von der Willkür und den Gewalttaten, denen wir als Kinder mancherorts ausgesetzt waren, und viele Lehrer meiner Kinderzeit haben schwere Schuld auf sich geladen und manches junge Leben auf dem Gewissen. Sie verstanden vor allem eines nicht: daß es gilt, bei heranwachsenden Menschen das Selbstbewußtsein zu heben und nicht zu unterdrücken. Die Entfaltung aller guten Kräfte hat ihren Ursprung in einem freien und glücklichen Selbstbewußtsein; die Haltung der Erziehenden, die solche Freiheit beeinträchtigt, beruht in den meisten Fällen auf Mißgunst, Neid oder Angst vor den Rechten und der Macht der kommenden Generation. Es gibt keine Einstellung, die erbärmlicher, niedriger und armseliger wäre.

Die Mächtigen unserer Jugend verwechselten vor allem Unkenntnis mit Dummheit, immer wieder nannten sie beharrlich Dummheit, was zumeist nur Nichtwissen gewesen ist. Bei solcher Einstellung zu Sein und Haben müßte man einem Friseur das Recht geben, Bismarck einen Dummkopf zu nennen, wenn dieser Politiker sich nicht sofort aufs Lockenbrennen verstanden hätte.

Solch ein Vorwurf der Dummheit traf naturgemäß gerade die Empfindsamsten am verhängnisvollsten, da echte Empfänglichkeit und Aufnahmefähigkeit zumeist mit Empfindsamkeit verbunden sind. Niemand ermutigte die Bedrückten und Verstörten, und das schlimmste war, daß die Eltern für gewöhnlich die Partei der Lehrer nahmen. Sicherlich nicht die meinigen, denn sie vermochten zu prüfen und standen bereits gefestigt in der Tradition einer Gelassenheit, die als Folge einer durch Generationen gewanderten Bildung Überblick und Urteil verleiht, wohl aber die Eltern des emporgekommenen kleinen Standes. Diese guten und ehrlich strebsamen Leute, deren Eltern noch Bauern, Handwerker oder Arbeiter gewesen waren, fühlten sich dem Gelehrtenstand gegenüber unsicher und überschätzten ihn in einem rührenden Autoritätsglauben, sie verzweifelten rascher an den Gaben ihrer Kinder als an denen der Lehrer und straften unbarmherzig, weil sich die erhoffte Anwartschaft ihrer Kinder auf eine höhere Gesellschaftsschicht mit großen Opfern verband. Hier hat die Lehrkörperschaft der höheren Schulen meiner Knabenzeit viel Unheil angerichtet, indem sie den Fortschritt und Aufstieg mancher guten Kraft der neuen Generation unterdrückte. Die Lichtfelder der jungen Hoffnung wurden verwüstet und das Morgenrot der Gläubigkeit verfinstert.

Die heutige Generation hat es besser. Es mag wohl sein, daß mittelmäßig veranlagte oder durch die Natur beeinträchtigte junge Menschen gefährdeter dahinleben, jedoch die echten und starken Charaktere werden in ihrem Selbstbewußtsein nicht mehr beeinträchtigt, sondern gefördert. Hierauf kommt es an, solange ein Volk noch stark und gesund ist. Die Selbständigkeit und der unbeeinträchtigte Lebensglaube der Besten ist die Gewähr einer Gemeinschaft, die wieder zu Kultur führen kann; die Übereinstimmung der Mittelmäßigen führt bestenfalls zur Zivilisation, jedoch meistens zum Niedergang.

Ich selbst verdankte dem Lehrer Wirbetanz, dem argen Despoten, eine Erfahrung meiner Jugend, die mir den Rest meiner Schuljahre im Gemüt erleichterte, vielleicht hat das Erlebnis mit ihm, das ich nun erzählen werde, mich vor den schlimmen Folgen seiner Tyrannei bewahrt und mir Kraft verliehen, das Unvermeidliche mit dem Anstand des Nachsichtigen zu ertragen.

Es kam so, daß Wirbetanz mich nach einem geringfügigen Vergehen verurteilte, ihm eine Strafarbeit in meiner freien Zeit, am Nachmittag, in seine Wohnung zu bringen. Solche Verfügung konnte für manche Knaben verhängnisvoll werden, weil sie zu Hause eingestehen mußten, weshalb sie sich zur befohlenen Stunde der Familiengemeinschaft entziehen sollten; mir war es gleichgültig, weil sich niemand darum kümmerte, was ich nachmittags um fünf Uhr anstellte, wenn Samstag war. Meine Mutter fragte mich selten, weil sie mich nicht zu Unwahrheiten verleiten wollte, und mein Vater hatte keine Zeit, meinem Treiben und meinen Wegen nachzugehen. War ich zu den Mahlzeiten bei Tisch, so schloß er daraus, daß die Zwischenzeit ordnungsgemäß verbracht worden war, und wenn er mich wirklich einmal fragte, achtete er kaum auf meine Antwort. Ich wußte bei ihm niemals, ob er über einen Streich, den ich begangen hatte, lachen würde, oder ob ich mit Prügel zu rechnen hatte. Gefiel es ihm, durch meine Gegenwart guter Laune zu sein, so war er voller Nachsicht, gütig und witzig, störte ich ihn jedoch in seinen Gewohnheiten und Beschäftigungen, oder schmälerte ich nach seiner Meinung sein Ansehen oder seine Autorität, so strafte er mich unbarmherzig.

Benno Stern hatte mir die zudiktierte Strafarbeit für Wirbetanz für zwei seltene Briefmarken aus dem Herzogtum Holstein gemacht, die ich aus Tante Eukaresties alten Briefbeständen entnommen hatte, so daß ich leichten Sinns zur Burg des Tyrannen aufbrach. Ich fürchtete nur, daß der Gestrenge herausbringen könnte, daß nicht meine Handschrift vorlag, und dachte auf dem Weg zu ihm darüber nach, auf welche Art ich mich am besten herauszöge, falls er Verdacht schöpfte.

Mein Klassengenosse Benno Stern konnte alle Handschriften nachahmen, er tat es aus Liebhaberei und Menschenfreundlichkeit und war stolz auf seine Erfolge. Er plagte sich nie und lernte wie im Spiel; was ihm einmal gesagt wurde, behielt er für immer, mir war manchmal, als habe er alles schon längst vorher gewußt. Die Lehrer hatten keine Macht über ihn, er lächelte dunkel und still, wenn sie ihn böswillig prüften oder quälten, was sie oft taten, weil er ein Jude war, und jedes letzte Ergebnis war zu seinen Gunsten.

Überrascht stellte ich auf meinem Wege fest, daß die Straße, in der Wirbetanz' Villa liegen sollte, sich nicht in dem vornehmen Viertel der wald- und gartenreichen Strandpromenade befand, sondern in einer Gegend, die ich nicht einmal dem Namen nach kannte und deren Straßen mir, fremd und unfreundlich, eine weite Fußreise aufgaben und langes Suchen. Ich geriet vor öden Mietshäusern in einen Kampf mit Straßenjungen, dessen Ausgang ich mich durch die Flucht entzog, nicht weil ich feige war, sondern weil ich zeigen wollte, daß ich schneller als sie laufen konnte, und langte endlich erschöpft und völlig ohne Glauben vor einem kasernenartigen Backsteinbau an, dessen Haustor wirklich die genannte Nummer aufwies. Ich erstieg die vier Stockwerke ohne Hoffnung und fast verstört, in jeder Etage rechts, links und in der Mitte die Türschilder prüfend, und war beinahe beruhigt, jedenfalls erleichtert, nirgends Wirbetanz' Namen entdeckt zu haben.

Die Angaben, die mir gemacht worden waren, mußten auf einem Irrtum beruhen. Ich sah nach der Uhr, die festgesetzte Stunde zeigte sich als überschritten. Ein altes Weib latschte vor mir mit einem Milchtopf treppab, ich fragte sie nach Professor Wirbetanz, mehr aus einer Art Verlegenheit, hier angetroffen worden zu sein, als in der Hoffnung, eine Auskunft zu erhalten.

Ich erschrak sehr, als sich mir ein bärtiges Gesicht zuwandte, aus dem eine Pfeife hing, sie war ein Mann. Professor Wirbetanz, der Rübenschlinger, wohne nicht im Vorderhaus, sondern im Hofgebäude, im vierten Stock, links.

»Unmöglich«, stammelte ich, »ich meine den Professor des Realgymnasiums, Herrn Doktor Wirbetanz ...«

Der Alte reinigte sich die Nase mit der Pfeife, deren Stiel verschwand. Er sog das Resultat seiner Bohrung gelassen mit dem Rauch in den zahnlosen Mund und grinste zustimmend:

»Geh nur, mein Bürschchen, und such ihn dir, er wird dich nicht fressen, du bist aus Fleisch und Blut.«

Er verschwand nach links in einer der Etagentüren, die er hinter sich zuschlug. Ich beschloß nach kurzem peinvollen Überlegen heimzugehen und getrost für diesen Ungehorsam eine härtere Strafe auf mich zu nehmen, bevor ich dem großmächtigen Tyrannen den Schimpf eines Besuches in solcher Behausung antat. Aber hatte nicht er selbst mich zu sich entboten? Ich mußte gehen und wollte plötzlich auch, von einer quälenden Leidenschaft der Lebensneugier befallen, die damals schon fähig war, alle Regungen des Taktgefühls in mir zu unterdrücken, als läge meine Aufgabe nicht in einem zarten Daneben, sondern in einem Draufzu und Hindurch.

Als ich die Etagentür im Hinterhaus erreicht hatte, an der ein Messingschild angebracht war, das tatsächlich Wirbetanz' Namen aufwies, klingelte ich entschlossen, aber ich fühlte mein Herz heftig klopfen. Ein altes vergrämtes Weib öffnete mir, und gleichzeitig mit ihrer Erscheinung schlug ein klägliches Kleinkindergeschrei an mein Ohr. Ich wurde eingelassen und sah im halbdunklen Korridor, daß zur Rechten und Linken der Alten zwei größere Kinder an ihrer Schürze hingen, die mich lebhaft, blaß und neugierig anstarrten. Das Babygezeter dauerte an, so daß ich die leise Stimme kaum verstand, die sagte:

»Mein Mann ist in seinem Arbeitszimmer, tritt ein.« Sie öffnete eine Tür. – Mein Mann ...?

Wirbetanz saß in einem engen Raum hart an der Tür am Schreibtisch und korrigierte Schulhefte mit roter Tinte. Neben ihm stand eine Wiege, aus der die schmerzlich kläglichen Laute drangen, die mich bei meinem Eintritt empfangen hatten. Er schaukelte das dürftige Gerät aus billigem Flechtwerk sanft und sorgsam und wies mit spitzem Finger, meine Begrüßung ignorierend, auf einen Stuhl. Ich durfte mich setzen und tat es. Wirbetanz' grauer Wollsweater stand offen, und der erschreckend dürre gelbliche Hals, auf dem der bärtige Kopf hockte, rief ein so tiefes Mitleid in mir hervor, daß alle Spottlust, aller Haß und die alte, tief verwurzelte Furcht verschwanden, als hätten sie mich niemals gequält. Diesen unfrisierten und ungeschorenen, über die Maßen armseligen Kopf, dessen spärliche Haare lang in den Nacken niederwuchsen und dünne Strähnen bildeten, hatte ich niemals zuvor gesehen.

Es roch im dumpfen, ungelüfteten Zimmer nach Windeln und Kohl. Ich sah mich um, während Wirbetanz in meine Strafarbeit schaute, und sonderbar: er tat es so streng, befehlshaberisch und selbstherrlich wie im Klassenzimmer – ich sah ein Bett mit dunklen Wolldecken, auf dem ein Topf und eine Milchflasche standen, erblickte ein Nachttischchen mit einer Petroleumlampe darauf, ein Bücherregal und am Boden verstreut Kinderspielzeug aus zusammengeklebten Holzbrettchen, grell und bunt bemalt, zumeist zerbrochen. Ich hörte die Küche klirren und den Hof hallen. Auf dem Arbeitstisch stand eine Untertasse mit Haselnußkernen. Es wallte heiß und sonderbar weh in mir auf. Ich wollte sagen: Herr Professor, die Strafarbeit ist nicht von mir, Benno Stern hat sie für mich gemacht, ich möchte nicht ...

Wirbetanz sah auf, bevor mein gequältes Gemüt sich wenigstens durch dies Geständnis erleichtern konnte. Seine Augen, trüb, traurig und böse, prüften mich mißtrauisch und starr.

»Diese Arbeit nun«, sagte er, »beweist das gute Vermögen des Schülers. Was die höhere Energie, den guten Entschluß und die Willensfreiheit hindert, ist in erster Linie die Fleischkost. Sie macht träge, wollüstig und drückt die guten Instinkte zu Boden. Dies merke dir. Pflanzenkost erleichtert den Wandel der Sinne, befreit zu aufgehellter Anschauung und geistiger Einstellung des Schülers. Leicht fühlt sich der Mensch, schwebend und ohne üblen Drang.«

Er erhob sich ein wenig von seinem Stuhl, als er dies sagte, ließ die Wiege los, und seine Arme, dünn und eng vom grauen Wollstoff eingeschlossen, strebten aufwärts wie Flügel. Er gab mir dann die Arbeit zurück und sagte:

»So geh nun und bessere dich auf jeglichem Gebiet.«

Ich erhob mich rasch und verbeugte mich tief. Was gab es denn zu heulen? Danach war mir zumut, als ich die Treppe niedersprang, als würde ich verfolgt. Auf der Straße beschloß ich, Wirbetanz nicht mehr zu quälen. Und die Lehrer, du lieber Gott, die Lehrer ... Mir erschien es plötzlich so, als habe Wirbetanz mehr an sich und uns gelitten, als wir an ihm. Er starb auch bald. Wir »hatten« ihn, glaube ich, damals in der Tertia. Er war schon tot in dem Jahr, in dem ich Primaner geworden wäre. Wenn er darauf gewartet hätte, so lebte er heute noch.


 << zurück weiter >>