Ludwig Aurbacher
Historia von den Lalenbürgern
Ludwig Aurbacher

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Dreiunddreißigstes Abenteuer.

Wie die Lalenbürger dem Kaiser ihren Bürgerlust zeigen. Aus dem Nachlaß.

    »Wollet nun mit Gunst und Gust
Schauen unsern Bürgerlust –
Auf der Wiese, weit und breit,
Hier in Massen, dort zerstreut,
                                  Vieh und Leute.

Sehet hier des Städtleins Macht!
Welch ein Wohlstand! welche Pracht!
Bürger, alle steuerbar,
Rinder, fett und blank fürwahr!
                                  Vieh und Leute.

Sitte, Recht, und Kunst und Witz,
Ohne Geld, was sind sie nütz?
Nur wer zahlt und wer was zahlt,
Wahren Wert für uns behalt:
                                  Vieh und Leute.«

Und man kaufet und verkauft,
Und man spielet, zehrt und sauft,
Sich erfreuend allerbest
Bei dem heitern Volkesfest,
                                  Vieh und Leute.

Als der Herr sich umgeschaut,
Hat er sich dran sehr erbaut,
Vivat! schallt's; es brummt das Vieh –
»Traun! so'n Fest sah'n wir noch nie,
                                  Vieh und Leute!«


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