Heinrich Zschokke
Jonathan Frock
Heinrich Zschokke

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»Bleibt mir mit euern Kindereien vom Halse!« rief folgenden Tages der Major, als er zu seinem Freunde Jonathan ins Zimmer trat, und ihn auf dem Bette liegend, krankhaft bleich, mit geschwollenen Augen fand. Frock war im Tulpenschen Hause zum Mittagessen erwartet gewesen und nicht gekommen.

»Wie spät ist's?« fragte Frock, und sprang auf. Vor seinem Bette stand ein Tisch mit kalt gewordenem Punsch, daneben eine Flasche Madeira. Vom letztern trank er sogleich hastig ein großes Glas voll und reichte dem Major die Hand.

»Drei Uhr vorbei!« sagte Herr von Tulpen.

»Drei Uhr? So habe ich einen sieben Stunden langen totenartigen Schlaf getan diesen Morgen. Desto besser. Ich habe Alles diese Nacht zu Ende gebracht. Ich kann in folgender Nacht abreisen auf Ihre Güter. Ich zahle meiner alten Wirtin, und bleibe den Abend bei Ihnen, lasse die Post dahin kommen und steige dort ein. – Mir ist nicht mehr wohl hier. Meine Gesundheit fordert eine milde Bewegung und Zerstreuung, sonst reibt's mich auf.«

»Hast du Gesellschaft gehabt?« fragte der Major, und zeigte auf den Punsch und Wein.

»Ich habe die Nacht gearbeitet, und...«

»Den Geist ermuntern wollen.«

»Mein Geist bedarf keines Sporns. Aber was den Geist niederzieht, das elende Fleisch und Blut mußte ich bestechen, daß es folge.«

»Kamerad, du siehst erbärmlich aus. Wir sind Männer. Kamerad, rede mir frei vor Gott, was treibst du, oder was treibt dich? Ich will schweigen, wie ein Toter, aber rede. Warum bist du nicht wie andere Menschenkinder sind? Warum schlugst du des Dings da, des Fürsten Anerbietungen im Gefängnis aus, da er dir in seinem Lande ein ehrenhaftes Amt geben wollte? Warum zogst du freiwillige Niedrigkeit und Armut vor? Warum lehntest du Burkhardts Registratorstelle ab? Warum liebst du uns und stellst dich gegen uns Alle kälter und fremder, als du bist? Warum tust du Verzicht auf die Freuden der Freundschaft, offenbar wider deines Herzens Willen, das für Freundschaft so empfänglich ist? Warum fliehst du gute Menschen, die dich suchen, die ihr Leben für dich in die Schanze schlagen würden? Warum bist du so veränderlich wie die Sonne an einem Apriltage, daß dir's mitten in aller Lust über das leuchtende Antlitz wie eine finstere Wolke zieht? – Weiche mir nicht aus! Sieh, Jonathan, es geht nicht gut mit mir und dir, wenn du nicht redest. Warum willst du weder auf meinen künftigen Gütern, noch hier bleiben? Wir bedürfen dein. Wir beschwören dich um dies, was uns mehr als Reichtum gilt. Du sonst so Weichherziger, warum bist du hartherzig?«

Frock füllte sein Glas zum andern Mal, und stürzte den Wein hinunter.

»Ich glaube, du möchtest dich berauschen? Nichts da! Reden wir ganz ehrlich und nüchtern zusammen. Jonathan, rede! Wir sind allein. Hast du ein Verbrechen begangen? Rede, denn ich schwöre dir, du hast es unwillkürlich getan und nur schon zu lange dafür gebüßt. Du wirst in meiner Liebe nichts verlieren. Und hättest du mir Vater und Mutter erschlagen, ich könnte dir's verzeihen.«

»Ich bin kein Verbrecher!« sagte Frock mit stolzem Kopfschütteln.

»Nun, hol's der Geier, so bist du ein Narr. Welcher Teufel plagt dich denn? Kannst du denn das Rätsel selbst nicht lösen?«

»Wenn ich wollte, mit zwei Silben, Herr Major. Ich habe es beschlossen. Sie sollen es erfahren.«

»Wann?«

»Heute noch, ehe ich auf Ihre Güter reise.«

»Und wann ich die zwei Silben weiß, und dir dann antworte: Jonathan, das sind Possen!«

»Das werden Sie nicht.«

»Hol's der Geier, ich werd' es! Und wenn ich aller deiner Not ein Ende mache?«

»Das können Sie nicht.«

»Aber ich sage – höre, bringe mich nicht in Wut! – ich sage, ich will es können. Und wenn ich's kann, bleibst du dann mit uns?«

»Ja!«

»Ja – Hand her!«

Frock gab die Hand. Der Major schloß ihn küssend in die Arme, als wäre Alles überwunden.

»Also, Wort gehalten! Heute noch sagst du mir das so fatale Geheimnis, dessen du dich nicht zu schämen hast?«

»Diesen Abend, ehe ich von Ihnen abscheide und in den Wagen steige, Herr Major. Aber sorgen Sie, Herr Major, daß der Abschied fröhlich, wenigstens ruhig werde. Lassen sie uns punschen, alles Grams vergessen! Es kann zuweilen Pflicht sein, sich zu betäuben. Ich möchte in einem Rausch von Ihnen scheiden. War doch mein ganzes Leben bei Ihnen ein Rausch.«

Der Major versprach, für einen heitern Abend zu sorgen. »Wir werden zufriedener von einander scheiden, als du meinst!« sagte er und ging, um sogleich Anstalten zu treffen.

 

Frock packte ein. Da er alles vollbracht hatte, sah er noch das Fernrohr liegen. Die Tränen traten ihm in die Augen. »Nun ja«, seufzte er, »komm nur her, und gib mir zum letzten Mal mein Glück!« – Er trat ans Fenster, er sah hinaus. Er sah Josephinen wirklich. Sie stand an einem der drei Bäume gelehnt, ihr schönes Gesicht in ein weißes Schnupftuch gehüllt. Er sah es an ihren Bewegungen, sie schluchzte weinend. Nach einer Weile trocknete sie schnell mit dem Tuche Augen und Wangen. O wie schön sie war, als sie, wie in einem Gebet, die blauen Augen gegen den blauen Himmel richtete! – Sie ging ins Haus.

»Gute Nacht! auf ewig gute Nacht, Josephine!« rief Frock, und warf sich im Schmerz über das Bett. Er liebte Josephinen mit aller Leidenschaft, deren ein zartfühlendes Herz fähig war. Er hatte nun zwei Jahre lang in ihrem Umgang oder vielmehr in ihrer stummen Anbetung gelebt; zwei Jahre lang mit sich selber gekämpft, und gefunden, daß seine Leidenschaft unüberwindbar sei. Darum war ihm die Reise, die Zerstreuung willkommen. Da hoffte er sich zu heilen. Nach Jahren und Tagen erst wollte er, oder nie, das Fräulein wiedersehen. Frock dachte und handelte, wie ein Mann denken und handeln soll, welcher nicht Raub seiner Leidenschaften sein will. Auch hatte er, so oft er das Tulpensche Haus binnen zwei Jahren betreten, mit bewundernswürdiger Kunst und Kraft die Glut seines Gemüts unter einer äußern kalten Höflichkeit verborgen gehalten. Gegen Jeden war er gesprächiger und traulicher gewesen als gegen Josephine. Sie sollte von seiner Leidenschaft nichts ahnen; noch viel weniger kam ihm zu Sinn, eine ähnliche in ihr zu erwecken. Und hätte er's glauben können, daß Josephine einer Gegenliebe fähig gewesen wäre, er würde dies Haus, die Stadt, das Reich schon früher geflohen haben. Er wollte allein unglücklich sein.

Zuweilen zwar ward ihm verdächtig, wenn er von ungefähr sah, wie ihr Auge fest und dunkel auf ihn hinblickte, und sie sich dann schnell, manchmal unruhig wegwandte; zuweilen, wie sie mit seltsamer Heftigkeit tat oder sprach, nicht gegen ihn, sondern gegen die Andern, wenn es ihn anging; zuweilen, wie sie, was ihm gefiel, am liebsten tat. Es atmete in ihrem Wesen etwas, das ihn wie Lieb' um Liebe ansprach; aber immer war sie dabei doch gegen ihn verschlossener, besonnener, als gegen alle Übrigen. Weder er hatte jemals ihr, noch sie ihm, ein schmeichelndes Wort geäußert. Sie standen wie fremde Menschen gegen einander, die sich nur in Formen allgemeiner Artigkeit begegneten.

Er ermannte sich, leerte das dritte Glas Madeira, legte Reisekleider an, bestellte die Post, wohin sein Koffer gebracht ward, und ging ins Tulpensche Haus.

Es war ihm nicht wohl, als er Josephinen allein im Zimmer fand. Sie war blaß. Er erkundigte sich nach dem Vater und der Schwester. Die letztere war des Punsches wegen ausgegangen, der Major seit einer Stunde abwesend. Er warf seinen Mantel ab und tat viele gleichgültige Fragen, die mit halben Worten beantwortet wurden. Sie saß am Fester, strickend, vor sich niederschauend. Er stand am Ofen, sie betrachtend. So schön war sie ihm nie vorgekommen, als in diesem Augenblick.

Nach einem Schweigen von mehrern Minuten stand sie auf, sah ihn an und ging langsam auf ihn zu. »Frock!« sprach sie mit ihrer gewöhnlichen Kälte und ihm fest ins Auge blickend: »Sie reisen also heute ab, wie mir der Vater gesagt hat? – Ich habe Ihnen eine Frage zu tun. Antworten Sie mir offen. Sie haben Ihr Wort gegeben, nicht wieder zu uns zu kommen. Ich will die Ursache davon nicht wissen, wenn es eine andere ist, als die ich das Recht habe zu vermuten. Aber antworten Sie mir wahrhaft, wenn ich die Ursache angebe und – Ihren Irrtum vernichte. Ich fühle, ich bin die Urheberin alles Übels. Es reut mich.«

Frock war feuerrot, und sein Herz schlug so gewaltig, daß er kaum erwidern konnte: »Fräulein, was sagen Sie auch! Wie können Sie so denken?«

»Desto besser«, sagte Josephine, »wenn ich mich getäuscht haben sollte. Es wird viel zu meiner künftigen Zufriedenheit beitragen. Antworten Sie mir wahrhaft. Wir sind allein. Aber Gott ist unser Zeuge. Wollen Sie?«

Frock zitterte. Er antwortete: »Ich will!« hatte aber kaum den Mut, der Jungfrau ins Auge zu blicken, die feierlich und wunderschön vor ihm stand.

»So bekennen Sie denn; Sie stürzen meinen Vater und meine Schwester in Schmerz und Tränen; Sie wollen sich auf immer von ihnen trennen, von denen Sie so sehr geliebt werden, und gegen die Sie selbst die innigste Freundschaft nicht verleugnen können – Sie wollen fort von uns auf immer, und das nur meinetwillen!«

Er schwieg, von seinem Bewußtsein geschlagen, von seinen Gefühlen überwältigt. Er konnte sich nicht fassen.

»Ihr Schweigen ist Bestätigung!« sagte Josephine:«Ich fürchtete es zuweilen; Leonore erriet es. Aber ich bezeuge Ihnen, lieber Frock, daß es, der Allwissende weiß es, nie in meiner Absicht war, Sie zu beleidigen oder zu kränken. Mein Betragen gegen Sie mochte tadelnswert sein. Ich war gegen Sie nicht, wie mein Vater, wie meine Schwester waren, wie ich hätte sein sollen; aber, der Allwissende weiß es, kränken wollte ich Sie nicht. Sie sind mir wert, recht wert. O glauben Sie doch das. Hätte ich denn sonst Ihre Geschenke annehmen können, die ich dem Kanzleirat ausgeschlagen haben würde? Ich habe Sie gewiß nicht beleidigen wollen. Ich war anders gegen Sie, als gegen Andere. Aber dem Himmel ist's bekannt, ich konnte nicht anders. Verzeihen Sie mir, und deuten Sie mein bisheriges Benehmen gegen Sie nicht unrecht. Sie sind im Irrtum, wenn Sie glauben, daß ich etwas wider Sie habe, oder jemals gehabt hätte. Sie sind mir wert, wenn ich es Ihnen auch nicht äußerte und äußern konnte, wie der Vater und Leonore. – Nicht so? Sie verzeihen mir? Sie zürnen mir nicht?«

Ganz bestürzt und von seinen Empfindungen übermannt, rief Frock, indem er Josephinens Hand ergriff: »Was denken Sie, Fräulein? Sie mich beleidigt? Wie konnten Sie so etwas glauben? – Fräulein, o nein! Nein! In Ihrer Nähe atmen zu können, war ja mein einziges, mein höchstes Glück. Ja, Fräulein, der Gedanke an Sie wird immer mein schönster Gedanke bleiben!«

Er drückte ihre Hand an sein Herz, ließ sie dann fahren, sank in sich zusammen und stammelte: »Segnen Sie mich, dann lassen Sie den Unglücklichen ziehen!«

»Bin ich Ihnen«, fragte sie forschend und mit langsamer Rede, »bin ich Ihnen so viel wert, als mein Vater und Leonore?«

Er sank zu ihren Füßen nieder, legte seine Lippen an ihre Hand und sagte: »Mehr!«

»Was tun Sie, Frock!« rief Josephine, und richtete ihn, der nicht wußte, was er tat, in unaussprechlicher Bestürzung auf. Ihre Hände lagen in den seinigen, und sie zog sie nicht zurück.

»Das Mißverständnis«, sagte sie bebend, »ist gehoben. Ich darf dem Vater und Leonoren nun sagen, daß Sie sich nicht von uns trennen wollen.«

»Fräulein«, rief Frock: »nur Sie, in dieser Welt, Niemand, als Sie, können über mich gebieten, was ich soll. Ich werde Ihnen gehorchen, wie keinem Andern. Aber fordern Sie nicht, daß ich bleibe. Sie fordern meinen frühen Tod.«

Da stürzten die Tränen hell aus Josephinens Augen und über ihre Wangen, aber sie änderte keinen Zug ihrer Mienen, sondern sagte mit einer erschreckenden Kälte, wenn man diese gelassene Stimme, diese ruhigen Gebärden unter dem Tränenstrom so nennen darf. »Und trennen Sie sich auf immer von uns, so stören Sie das Lebensglück und die Freude Leonorens und des Vaters, und mich – töten Sie.« – Mit den letzten Worten, die sie erst nach einigem Zögern vorstieß, sank sie laut schluchzend mit ungebändigtem Schmerz hin.

Frock, seiner selbst nicht mächtig, umschlang die Halbohnmächtige. Wie in einem Traum umschlang er sie. Er bog sich über ihr Gesicht, heftete seine Lippen auf die ihrigen. Vergessen war Vergangenheit und Zukunft. Ihr Seufzer sagte, was er allen Engeln des Himmels nicht geglaubt haben würde, wenn sie es ihm bezeugt hätten.

Und als sich Josephine mit stolzem Schämen zurückzog, stand er an Allem, was geschehen war, zweifelnd da, und näherte sich schweigend noch einmal dem Fräulein, zog Josephinen noch einmal an sich. Und sie sprach: »Sie haben mir also gewiß nie gezürnt?«

»Ehe Sie mich kannten, liebte ich Sie schon mehr, als mein Leben!« rief der Entzückte.

 

In diesem Augenblick hörte man den Major mit Leonoren nahen. Josephine eilte ihnen entgegen, umarmte beide und rief mit entflammtem, begeistertem Gesichte:«Es ist nun Alles gut, Alles!«

»Gottlob!« schrie der Major, und drückte dem berauschten Frock herzlich schüttelnd die Hand: »Der Teufel komme euch Leuten auf die Sprünge. Es hätte Unglück gegeben, wäre nicht die Kleine hier auf den klugen Einfall gekommen.« Er zeigte auf Leonoren.

Leonore tanzte vor Freuden. Sie sprang zu Frock und sagte: »Sie sind also rein ausgesöhnt. Es ist wahr, Josephine ist immer sonderbar mit Ihnen umgegangen. Aber sie hat Sie doch lieb gehabt, ich weiß das gewiß, sehr lieb. O wie froh bin ich! – Kommen sie, ich muß Ihnen dafür einen Kuß geben. Ich taumle, ehe ich Punsch getrunken habe.« Und damit hing sie wie eine Klette fest am Halse des betäubten Jünglings, und küßte ihn mit heißer Innigkeit.

Da ward der Tisch gedeckt, die Lichter wurden angezündet, kalte Speisen aufgetragen, Wein dazu; Leonore und Frock mußten den Punsch anrichten. Es ging froh durch einander, und doch sprach man wenig Zusammenhängendes. Frock stand träumend, und preßte Zitronen. Josephine schwebte, sich selbst nicht fühlend, ab und zu; ihre Augen glänzten, auf den Einzigen hingewandt, der das Dunkel ihres Gemüts erhellt hatte. Leonore sang, schlug Zucker, tanzte herum, lachte und rief einmal ums andere: »Ich bin wie närrisch!« Der alte Major rauchte seine Pfeife, ging auf und ab, stimmte zuweilen in Leonorens Gesang, und fluchte wieder dazwischen auf drollige Weise gegen seinen Jonathan.

Man setzte sich in bunter Reihe. Leonore füllte die Punschgläser. Man mußte auf ewige Freundschaft anstoßen. Frock glühte. Er trank ein Glas ums andere. Er schien sich betäuben, sich selbst vergessen, oder sein Glück in vollen Zügen genießen zu wollen. Oft sank er in seinen Ernst zurück unwillkürlich. Kaum bemerkte aber dies Leonore, hob sie drohend den Finger gegen ihn auf und sagte: »Schon wieder?« Dann wischte er sich mit der Hand über die Augen und sagte: »Sie haben Recht! Es muß Alles vergessen sein, jetzt Alles! Das Böse kommt von selbst in seiner Stunde.« Er überließ sich seiner Seligkeit.

Als das einfache Nachtessen beendet war, und der Geist des Punsches die Freude Aller höher stimmte, und das Gespräch fröhlich durch einander tönte, zog der Major die Taschenuhr und sah nach der Zeit. Frock, es bemerkend, erschrak und fiel in vorige Finsternis und Nüchternheit zurück. Josephine schüttelte den Kopf gegen ihn, legte ihre Hand sanft auf die seinige und sagte: »Immer noch der Alte?«

Die Berührung ihrer Hand trieb ihm alles Blut wieder froher durch die Pulse. »Ich dachte nur an die Abreise!« sagte er.

»Die Abreise!« rief Leonore unwillig. »Frage: ließe sich die Abreise nicht auf ein paar Wochen verschieben?«

Josephine fügte ihrer einen Hand nun auch die zweite zu, und lispelte lächelnd bittend: »Wohl, Frock, wohl, ein paar Tage!«

»Kinder!«, rief der Major dazwischen: »Jonathan hat kein Quartier mehr in der Stadt, und Alles eingepackt. Fort muß er nun. Laßt ihn nur gehen. Er sitzt im Postwagen so bequem, als im Wirtshaus. Was sein muß, das muß sein. Fort mit ihm. Jetzt entlaß ich ihn gern, nun er uns bleibt. In wenigen Wochen holt er uns ab ins gelobte Land.«

 


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