Jakob Wassermann
Der Aufruhr um den Junker Ernst
Jakob Wassermann

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XI

In seinem Gehaben wechselten Anfälle grundlosen Zorns mit hinterhältiger Verschlossenheit. Er konnte keine Nacht mehr schlafen. Dem Pater Gropp ging er scheu aus dem Weg, und wenn er das Zimmer betrat, kam etwas Fahriges über den Bischof wie über einen, der böse Heimlichkeiten hat. Einmal, als der Pater schweigend am Tisch saß, mit gesenkten Augen, und der Bischof ärgerlich murmelnd sein Brevier suchte, das er eben noch in der Hand gehalten, brach er plötzlich in die Worte aus: »Ja, ich hab ihm das Kettlein geschenkt, damit Ihrs wißt.« In der Tat hatte er ein paar Stunden zuvor dem Neffen die versprochene goldne Kette um den Hals getan; aber was nötigte ihn, es dem Pater Gropp zu melden, und in so zänkischem Ton? Der Pater schwieg. Manchmal ging der Bischof in der Nacht unstet in seinem Gemach hin und her, zu Zeiten trat er in den finstern Flur und wanderte auf und ab. Dabei geschah es oft, daß er an der Tür des Junkers still hielt, um zu lauschen. Ein undeutbares Lächeln flimmerte über die greisenhaft verfurchten Züge, wenn er von drin den Atem des Schläfers zu vernehmen glaubte. Es schien als könne er den Morgen nicht erwarten und müsse den Knaben aus dem Schlummer und an seine Seite holen. Eines Nachts überwältigte ihn die Ungeduld; er öffnete leis die Tür, da es Vollmondzeit war, erfüllte trotz des bedeckten Himmels ein dämmeriges Schimmern die Stube, er wollte den Knaben ansehen, bloß ansehen, trat unhörbar näher und beugte sich über ihn, um das schöne Gesicht, so fremdartig im Schlaf, besser betrachten zu können. Was war es denn, was in ihm wühlte und brannte; es gibt eine zwischen Himmel und Hölle schwankende Neugier, für die der Schlaf des andern Menschen das Geheimnis der Geheimnisse ist; wem der menschliche Leib nur als Haus der Dämonen gilt, der mag glauben, daß er sie so am sichersten belauschen kann, und wenn er, im Streit mit einem unbekannten süßen Gefühl, den sündigen Schauplatz von ihnen verlassen hofft, ist ihm ein Weg zur Rechtfertigung gebahnt, er darf es dulden, daß sein Herz freudig schlägt. Wie eigen für den Siebzigjährigen: hingezogen werden zu einem Wesen, sich nach dem Wunderbaren sehnen, das in dem Wesen ist, sich ausdenken, wie das Blut in den Adern rauscht, wie die Glieder beschaffen sind, die leuchtende Haut anfassen mögen, sich an das Lächeln erinnern, das die frischen Lippen schwellen macht wie eine Mandel, die man in heiße Milch legt. Da ist Einer und ihm gegenüber die Welt mit ihren Schätzen; der Eine bedeutet mehr als die ganze Welt, an ihm haften Wunsch und Sinn, man könnte weinen, daß man ihn nicht in sich hineinpressen kann, verborgen vor allen Blicken, und ihn tragen wie eine Schwangere ihr Kind. Was man liebt, sollte ungeboren sein, das Geborene entfernt sich; oft war dem Bischof zumut, als müsse er dem schönen schlanken Knaben die Kehle zudrücken, bloß damit er ihn in den Arm nehmen, ihn gewinnen, ihn haben könne; der Tote hält still. Nacht für Nacht wiederholte sich das nämliche; den Schlummernden in seinem Schlaf zu belauschen wurde zur Leidenschaft des Bischofs, stundenlang vorher zitterte er schon wie vor einer Handlung, von der nicht gewiß war, ob sie Laster und Ausschweifung war oder demütiger Dienst. Alle andern Leute trachteten danach, den Junker sprechen und erzählen zu hören, nur er wollte sehen, wie er schwieg und bewußtlos hinatmete. Ihn gewinnen, einzig ihn gewinnen, aber wie war das anzufangen? Zu Ende einer Woche, in der durch Hexenbrände die Ernte an geretteten Seelen reichlicher als sonst ausgefallen war, saß er in seiner Geheimkammer, zu der niemand Zutritt hatte, und studierte die Listen mit den Namen der Justifizierten; bei jedem Namen war in einer besonderen Kolumne vermerkt, ob der Delinquent oder die Delinquentin bußfertig oder in ketzerischer Verhärtung auf den Scheiterhaufen gegangen, ob mit wachen Sinnen von selber oder ob ihn die Henkersknechte hatten schleppen müssen, ob der Leibhaftige ihnen, tröstend oder in Wut, noch einmal erschienen sei oder ob er dies aus Furcht vor dem Bildnis des Gekreuzigten nicht gewagt; ferner, in einer andern Kolumne, wieviel die betreffende Person an Geld und Gut hinterlassen, wieviel an Grund und Boden, an Häusern, an silbernem Geschirr, an Linnen, Kleidern, Vieh, geprägter Münze, und welcher Anteil davon auf das Domkapitel entfiel. Es war der Samstag vor Pfingsten, die Stadt war in ungewöhnlicher Bewegung, überall fanden Kreuzgänge und Supplikationen statt, die Einwohnerschaft war durch die Zunahme der mörderischen Prozesse, die die besten Bürger, die wohlangesehensten Frauen jäh aus ihrer Mitte rissen, um sie einem schimpflichen Tode preiszugeben, in Trauer und nachhaltige Bestürzung versetzt. Eben schlug es sechs Uhr vom nahen Domturm, die Stunde, zu welcher Junker Ernst ein für allemal angewiesen war, vor dem Oheim zu erscheinen, und der letzte Schlag war noch nicht verhallt, da trat er auch schon ein. »Setz dich her zu uns, Söhnchen«, begann der Bischof im majestätischen Plural, den er in wichtigen Unterredungen zu gebrauchen pflegte, »wir wollen dir was zeigen. Da kannst du sehen, wie wir die himmlische Postkutsche gefüllt haben in sieben Tagen. Das Wort ist so übel nicht, uns dünkt gar wohl, daß du uns einen himmlischen Postkutscher nennen darfst. Wir sorgen dafür, daß die Gäule gut gefüttert werden und den Wagen ohne Beschwer ziehen. Wir sind um nichts anderes bemüht, seit Jahr und Tag, als Gotteskindschaften zu machen und dem Teufel sein Buhlgeschäft zu verderben. Wir sind des Teufels Prellbock, Söhnchen, wir stehn in heiligem Schrecken bei ihm.« Mit seinen blutunterlaufenen winzigen Augen zwinkerte er dem Junker zu; ausgemacht, daß er sich als den eigentlichen Feind und Besieger des Fürsten der Finsternis empfand; das Bewußtsein von seinen Taten gab ihm einen Anschein von Größe, von Furchtbarkeit. »Schau her«, fuhr er fort und wies mit dem Nagel des Zeigefingers auf die Liste, »wir wollen dir vorlesen, wieviel Himmelsanwärter wir diesmal dem Sankt Petrus zugeschickt haben.« Er las mit krächzender Stimme: »Die alte Anckers Witwe; die Gutbrodtin; die dicke Höckerin; des Tungerslebers Vögtin; die Stierin, Prokuratorin; die Znickel Babel; die Baunachin, Ratsherrnfrau; ein fremd Weib; der Vogt im Brembacher Hof; des David Croten Knab von zwölf Jahren; ein klein fremd Mägdlein von neun Jahren; die Apothekerin zum Hirsch und ihre Tochter. Denen Dreizehn haben wir zur ewigen Seligkeit verholfen.« Ernst sah eine Weile vor sich hin, dann schauerte ihn, und er sagte: »Ich mein, daß es nicht gut ist, im Feuer zu sterben.« Der Bischof, erstaunt, zapplig aufbegehrend, hielt ihm entgegen: »Nicht gut; das mag schon sein; aber die Hexerei, was meinst du zu der?« Darauf antwortete Ernst: »Ich mein, daß vielleicht das Feuer Hexerei nicht heilt.« Der Bischof rief zornrot: »Wie? Das Feuer nicht? Was denn sonst, wenn nicht das Feuer?« Der Junker erwiderte: »Zauber wird nur durch Zauber gelöst; der stärkere bricht den schwächeren.« Der Bischof glaubte nicht recht gehört zu haben, in wortlosem Entsetzen starrte er den Buben an. Der aber, gelassen und traumverloren, fuhr fort: »Alles ist Zauberwerk, was ich seh und was ich tu. Wers weiß, muß unserm Herrn Heiland nicht darum mißfallen. Der hat selber Zauber und Wunder gewirkt. Und wieder das größte Wunder war, daß er gelebt hat und auf Erden herumgegangen ist. Mir kommt vor, Herr Oheim, die Ihr da auf dem Pergament stehn habt, waren viel zu geringe Leute, um Zauber zu üben, bösen oder guten. Daß ichs Euch nur gesteh, sie tun mir leid, allesamt, und daß sie unter Schmerzen haben brennen müssen, insonderheit die armen Mägdlein. Das kann der Welt doch nicht von Nutzen sein, und Euch auch nicht, der Tod ist eine bittre Nuß.« Der Bischof war aufgestanden und zur Tür getrippelt, um zu sehen, ob sie fest verschlossen war und kein Lauscherohr die Frevelreden des Junkers vernehmen konnte, dann schritt er mit beschwörenden Gesten auf den Knaben zu, es sah aus, als verjage er einen Fliegenschwarm, und in seinem ziegenhaft langgezogenen Gesicht mischte sich Angst mit Drohung, Widerwille mit Bitten, feige Zärtlichkeit mit Richterstrenge. Der Junker drehte sich zu ihm herum, schaute ihn mit Augen an, die so klar waren wie der Abendhimmel über dem Domdach und sagte: »Ich will Euch, Herr Oheim, wenn Ihrs verstattet, die Geschichte vom unschuldigen Hexlein erzählen. Hört zu.« Er setzte sich zurecht, wie er immer bei diesem Anlaß tat, die Hände auf den Knien gefaltet, den Kopf mit lächelndem Mund (fast sah es aus wie Spott, wars aber nicht) ein wenig vorgeneigt. »Es lebte, weit von hier, in einem Schloß eine Edelfrau, eine kleine zierliche anmutvolle Dame, deren einziger Kummer bestand darin, daß sie einmal alt werden könne und so ihrer Schönheit verlustig gehen. Da ihr diese Sorge keine Ruhe ließ, ging sie zu einem berühmten Magier, der im Böhmerland wohnte, und fragte ihn um seinen Rat. Er antwortete ihr: Solang Ihr Euer Herz nicht vergebt, edle Frau, werdet Ihr so schön bleiben, wie Ihr jetzt seid. Von der Stund an war die Frau verwandelt. Sie hörte auf, ihren Gemahl zu lieben, der auch bald darauf in einer Schlacht wider die Türken fiel, und gegen das Kind, das sie geboren hatte, eine Tochter namens Irina, bezeigte sie sich auf alle Weise gleichgültig und fremd, ja zum Schluß wollte sie überhaupt nichts mehr von Irina wissen, ging auf und davon und überließ sie ihrem Schicksal. Irina war jedoch nicht so verloren und verraten, wie man hätte denken sollen; nicht nur, daß die Diener und Dienerinnen im Schloß sich ihrer treulich annahmen; das war das wenigste. Aber sie hatte auch einen mächtigen Schutzgeist, ein Grauröcklein; mächtig ist er wohl zu heißen, obgleich er bloß eine Spanne hoch war. Der war stets um Irina her wie ein unsichtbarer Leibhusar, behütete sie vor jedem Übel, schützte sie vor bösen Träumen, zeigte ihr geheime Wege im Wald, wo sie in Frieden wandern konnte, lehrte sie die Sterne nennen, die Pflanzen unterscheiden, das Gute lieben, in den Gesichtern der Menschen lesen, damit sie die einen fürchten konnte, den andern trauen. So ein Grauröcklein vermag viel, da es um alle Kräfte der Erde Bescheid weiß und das Gewachsene bis an die Wurzeln kennt. Eines Tages, als Irina schon groß und ziemlich bei Verstand war, erschien der Graurock vor ihr und sprach: Ich kann jetzt nichts mehr für dich tun, meine Aufgabe ist erfüllt und ich bin abberufen worden, aber wenn du in großer Not bist, dann ruf dreimal: Schatzgräber erscheine, so will ich kommen und dir helfen. Nicht lange darauf kehrte die Edelfrau wieder auf das Schloß zurück, und sie war wirklich noch genauso schön wie zur Zeit, da sie fortgereist war, denn sie hatte nicht einen Blutstropfen von ihrem Herzen vergeben, das war ihr größter Bedacht gewesen. Irgendwas war aber doch mit ihr geschehn, es wußte nur niemand was; vielleicht, das kann ja sein, war ihr grade das zum Leid geworden, was ihr zum Heil hatte dienen sollen. Als sie nun sah, wie stattlich die Tochter geworden war und sichtlich aufgewachsen in einer geisterhaften Hut, fing es an, heftig in ihrer Brust zu brennen, und um die Glut im Innern zu löschen, wußte sie kein anderes Mittel als außen eine zu entzünden, sie legte Feuer im Schloß an, und als die Flammen lichterloh emporschlugen, rief sie jammernd alle ihre Leute zusammen, bezichtigte Irina, daß sie das Unglück verschuldet habe und nannte sie vor allem Volk eine Brandstifterin und Hexe. Irina wurde vor Gericht geschleppt und, der peinlichen Frage unterworfen, gestand sie, was man wollte, so wie alle gestehen, Ihr müßt es ja wissen, Herr Oheim. Sie wurde zum Tode verurteilt und mußte den Scheiterhaufen besteigen, doch im Augenblick der verderblichen Brunst rief sie: Schatzgräber erscheine, wie das Grauröcklein sies gelehrt. Aber es kam nicht der Gerufene, wie sie erwartet hatte, was ganz anderes geschah. Die Edelfrau warf sich vor das Volk und die Knechte, stürzte mit aufgehobenen Armen vor Irina nieder, bekannte, was sie getan, und aus ihrem Antlitz, als hätte ein göttlicher Strahl es versengt, sprach nichts als Liebe, reumütige lebendige Liebe. Der Herzog des Landes, als er von dem Ereignis vernahm, begnadigte die Edelfrau und lud Mutter und Tochter an seinen Hof. Doch jener göttliche Strahl hatte auch noch ein anderes Geschäft verrichtet, er hatte die Haare der Edelfrau weiß gemacht und ihr Gesicht mit den Falten ihrer Jahre überzogen. Aber darum grämte sie sich nicht mehr.« Es war dunkel geworden im bischöflichen Gemach, wenn schon so dunkel nicht, daß die glänzenden Augen des Junkers nicht sichtbar gewesen wären. Er saß still da und wartete. In dieser Erzählung voller Ahnung, Wunsch und Abbild, rätselhaft sicherer Ahnung, wie sich später zeigen sollte, war von Wirklichkeit so viel enthalten als Erlebnis unbewußt in sie hineingewoben war, und unbewußt tönte sie draus hervor. Es schien als hätte nicht der Mund erzählt, sondern die Seele selbst in verborgener Bangigkeit und Sehnsucht. Davon mochte auch der Bischof etwas spüren, obgleich nur dumpf und widerstrebend; in der Hauptsache fühlte er sich verleugnet und verhöhnt und erkannte seine traurige Ohnmacht über den Knaben, so daß er plötzlich aufsprang, wie ein Verrückter durch das Zimmer rannte und schrie: »Ich schmeiß dich in den Main wie Cäsars Gais.« Dabei lief ihm das Wasser aus den Augen, und er trocknete es mit dem Ärmel ab. Der Junker verließ den alten Mann in seiner unheimlichen Aufregung, der tobte noch lang und mußte schließlich das Fenster aufmachen, um Luft zu kriegen; er beruhigte sich erst, als er von den Gassen herauf die monotonen Gesänge der noch immer herumziehenden Bittprozessionen vernahm. Doch in seiner Brust gärte es weiter, und in der späten Nacht trat er wieder seinen Gang nach der Schlafstube des Neffen an. Er hatte die Tür offenstehn lassen, im Flur brannte unter einem Muttergottesbild eine Kerze, deren Schein bis an das Lager drang und die Züge des Junkers matt beleuchtete. Der Bischof beugte sich über den Schläfer und schaute; während er sich so gierig herabbeugte, fiel ihm das seidene Käppchen vom Kopf und gerade auf Ernsts Gesicht. Der erwachte, ohne Schrecken, und blickte den Oheim ruhig an. Der Bischof setzte eilig das Käppchen wieder auf, dann packte er den Junker mit beiden Händen an den Schultern und sagte mit gurgelnder Stimme: »Sollst mir ein Bekenntnis ablegen heut nacht, sollst mir gestehen, ob du mit den bösen Geistern Umgang hast, von denen du immerfort erzählst. Das muß man doch mit seinen leiblichen Augen gesehen haben, wenn man es so verräterisch abschildern kann. Hast ihn selber gesehn, den Graurock? Vielleicht andere noch? Den Behemoth, den Leviathan? Den Asmodeus? Und hast auch Werwölfe gesehn? Und hat er sich dir gezeigt, der Graurock? Wie sieht er aus? Trägt er einen Bart? Hat er zehn Finger an den Händen wie unsereiner und ist kein Mal an ihm zu bemerken? Und warum hat er sich Schatzgräber geheißen? Weiß er vergrabene Schätze? Hat er dir Kenntnis gegeben, wo ein Schatz liegt? Rede, herzliebes Söhnchen, vertrau mir alles an, ich fürcht, ich fürcht, du bist mit den Dämonen im Bunde, und deine geknechtete Seele lechzt nach Befreiung.« Der Junker sagte nichts, verwundert schaute er den häßlichen alten Mann an. Das leidenschaftlich verzerrte Gesicht flößte ihm Angst ein, doch er zeigte sie nicht, die knochigen Finger bohrten sich in sein Fleisch, daß es schmerzte; er rührte sich nicht. Dringlicher, liebkosender fuhr der Bischof fort: »Ich will dich in Schutz nehmen wider den Pater und den Profoß, wenn du alles bekennst. Ich will dich vor ihnen verstecken. Ins Gartenhaus im Veitshöchheimer Schlößle, da geb ich dich hin und einen Koch bestell ich dir, sollst feine Sachen zum Schnabulieren haben, und jeden Tag besuch ich dich, daß du mir nach Herzenslust erzählen kannst. Solches will ich für dich tun, Herzenssöhnchen, aber bekennen sollst du, damit ich weiß, wie du inwendig bist.« Der Junker, immer befremdeter, antwortete mit tiefer Stimme: »Laßt mich schlafen, Herr Oheim, es ist Nacht, ich wüßt nicht, was ich Euch bekennen soll.« Der Bischof richtete sich auf und rief, halb in Wut, halb in Jammer: »Ei, so wünscht ich doch, du Malefizer, daß dich meine Augen nie erblickt hätten.« Damit lief er zur Tür und schmetterte sie hinter sich zu. Als er weitergehen wollte, sah er, daß ihm einer den Weg vertrat. Es war der Pater Gropp.


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