Edgar Wallace
Feuer im Schloß
Edgar Wallace

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7

Anna Jeans saß auf dem Geländer, von dem aus man den Tennisplatz übersehen konnte, und unterhielt sich mit Lorney. Sie sprachen von den Arranways.

»Ich glaube, zwischen den beiden stimmt auch nicht alles«, meinte sie, »Lady Arranways tut immer, als ob sie etwas Besseres wäre als wir.«

Lorney lachte.

»Ach, sie ist ganz in Ordnung. Vielleicht ein bißchen leichtsinnig, aber sonst ist nichts gegen sie einzuwenden.«

Sie sah ihn überrascht an.

»Leichtsinnig? Den Eindruck hatte ich nun nicht von ihr.«

»Leichtsinnig ist vielleicht nicht das richtige Wort dafür. Sie ist nicht ganz so vorsichtig, wie ich an ihrer Stelle wäre.«

Anna sah ihn neugierig an.

»Sie benimmt sich aber doch einwandfrei?«

Mr. Lorney zögerte.

»Ach, Mr. Lorney, meinetwegen können Sie ruhig darüber sprechen. Ich weiß Bescheid. Schließlich habe ich schon mehrere solcher sogenannten glücklichen Ehen gesehen. – Hat sie ein Verhältnis mit Mr. Keller?«

»Nein«, leugnete er wider besseres Wissen.

Anna hielt es für richtiger, das Gespräch an dieser Stelle auf weniger heißen Boden zu verlegen.

Lorney lehnte sich gegen die große Sonnenuhr und beobachtete Anna, während sie ihm von einem jungen Mann erzählte, den sie in der Schweiz kennengelernt hatte. Sie hatte sich sehr zu ihrem Vorteil verändert. Zwar war ihm eine gewisse Nüchternheit in ihrem Urteil neu, und er fragte sich, woher sie die haben mochte, aber er wußte aus eigener Erfahrung, daß man damit besser fuhr. Auch schien sie ihm jetzt völlig erwachsen zu sein. Plötzlich merkte er, daß er etwas sagen mußte, um zu zeigen, daß er ihr zugehört hatte.

»Diesen Mr. Keller mögen Sie doch nicht leiden?« fragte er auf gut Glück. Es schien zu passen.

Sie zuckte mit den Schultern.

»Ach, ich weiß auch nicht recht. Gut aussehen tut er ja. Natürlich macht er einen etwas undurchsichtigen Eindruck, aber solche Leute sind ja interessanter als Männer, bei denen man sofort weiß, wie sie auf dies oder jenes reagieren werden. Eine meiner Freundinnen in Toronto, eine Journalistin, hat mir mal gesagt, die einzigen Nachrichten, die sie und die Zeitung interessierten, wären schlechte, und es gäbe nur eine Art von interessanten Personen, und das wären schlechte Charaktere. Wenn ein guter Bürger stirbt, kann man knapp drei Zeilen daraus schinden, aber spannend wird es doch erst, wenn zum Beispiel ein Toter gefunden wird, dem man seine dunkle Vergangenheit auf zehn Schritt ansieht. – Finden Sie nicht auch?«

»Aber was hat das mit Mr. Keller zu tun?« war alles, was der plötzlich etwas verwirrte Mr. Lorney herausbrachte.

»Ich wollte Ihnen nur erklären, daß ich einen Mann nicht deshalb ablehne, weil er – gefährlich ist.«

Er sah sie zweifelnd an. »Also, mir gefällt die Visage von diesem Keller nicht. Ich fürchte ja, daß ich da mit meiner Meinung ziemlich allein stehe, aber es wäre mir ein gräßlicher Gedanke, wenn Sie sich etwa in ihm täuschten. Es tut mir leid, daß Sie solche Leute überhaupt in meinem Haus kennengelernt haben.«

»Hat Mr. Keller wirklich ein Verhältnis mit Lady Arranways?« kam sie auf dies interessante Thema zurück.

Aber Mr. Lorney schwieg eisern. Anna wunderte sich im Grunde, warum er sich soviel Mühe gab, diese Frau in Schutz zu nehmen. Also wechselte sie nochmals das Thema und erkundigte sich nach dem ›Alten‹, der heute nacht in der Nähe des Hauses gesehen worden war.

»Ich habe keine Ahnung, wer das gewesen ist, denn ich glaube einfach nicht, daß der ›Alte‹ noch am Leben ist. Natürlich versuchen die Reporter immer noch, die Geschichte wieder aufzuwärmen.«

Mr. Lorneys Auto hielt vor dem Eingang, und ein großer, etwas korpulenter Herr stieg aus. Lorney sah ihm nach, bis er im Haus verschwunden war.

»Wer ist das?« fragte Anna.

»Ich kann es nicht genau sagen – er sieht einem Herrn verdammt ähnlich, der schon vor einem Jahr hier wohnte. – Entschuldigen Sie mich bitte einen Augenblick.«

Er ging über den Rasen und durch die Haustür in die Diele.

Der Fremde sah Lorney erfreut an und gab ihm die Hand.

»Captain Rennett?«

Lorney hatte ihn sofort wiedererkannt. Es war auch schwer, den großen Amerikaner zu vergessen, wenn man ihn einmal gesehen hatte.

»Ja. Ich wollte Sie wieder einmal besuchen. Zweimal bin ich nun schon durch ganz Europa gereist, aber ich habe nirgends eine so gemütliche Unterkunft gefunden wie Ihr Haus.« Während er sprach; steckte er sich eine Zigarre an.

Lorney hatte sich oft überlegt, was aus dem Amerikaner geworden sein mochte. Damals war er sehr rasch abgereist. Er hatte beim Kellner seine Rechnung bezahlt und war verschwunden.

Captain Rennett schien diese Gedanken zu erraten, denn er lachte.

»Erinnern Sie sich daran, wie ich seinerzeit Hals über Kopf abreiste? Eigentlich hatte ich vorgehabt, den ›Alten‹ zu erwischen, aber es waren ja schon genug Leute von Scotland Yard hier. Die hätten schön geschaut, wenn ich mich eingemischt hätte.«

»Oh, das glaube ich nicht. Man hatte eher den Eindruck, als wären die ganz froh, daß sie nicht allein an dem Fall herumkauen mußten. Immerhin kommt nicht alle Tage ein berühmter amerikanischer Kriminalbeamter nach England, um der hiesigen Polizei unter die Arme zu greifen. Sie hätten diesmal sogar noch eher kommen sollen, denn inzwischen hatten wir einen großen Brand hier.«

Rennett nickte.

»Ja, oben im Schloß, nicht wahr? Zu schade, daß das schöne alte Haus ganz abgebrannt ist! Uns Amerikanern tut so etwas immer besonders leid.«

»Der Lord wohnt jetzt mit seiner Frau, dessen Bruder und einem Gast hier in meinem Haus.«

»Wer ist denn sein Gast?«

»Ich glaube nicht, daß Sie den Herrn kennen. Er ist viel mit ihnen zusammen.«

»Aha! Er war auch schon mit ihnen auf Reisen, nicht wahr?« Der Ton dieser Frage war so scharf, als ob er jemanden verhören wollte.

»Ja – ich glaube«, antwortete Mr. Lorney zurückhaltend.

»Er heißt Keller?«

Als Rennett die abweisende Haltung des Gastwirts spürte, fing er an zu lachen.

»Ach, es ist schon ein Kreuz mit mir. Ich kann mir den Kriminalbeamten nicht abgewöhnen. Selbst wenn ich jemand nach dem Weg zum Bahnhof frage, hat der Ärmste den Eindruck, daß ich ihn einsperre, wenn er nicht sofort Auskunft gibt.« Er nahm die Zigarre aus dem Mund und betrachtete sie nachdenklich.

»Dabei fällt mir ein: Haben Sie jemals vorher gehört, daß ein Dieb unter größten Schwierigkeiten in ein Haus eingebrochen ist, um Sachen, die er vor etwa einem Jahr gestohlen hat, wieder zurückzubringen?«

»Nein, nie gehört!« entgegnete Lorney.

»Also, diesem Mann würde ich gern einmal begegnen. Alles, was mit ihm zusammenhängt, hat so einen besonderen Anstrich, finden Sie nicht?«

John Lorney lachte.

»Ach, da sind Sie nicht der einzige! Die Polizei und die Reporter haben sich schon die Hacken nach ihm schiefgerannt, und ich muß sagen, von weitem sähe ich ihn selbst mal ganz gerne.«

Rennett ging auf sein Zimmer, und der Wirt trat wieder vors Haus, aber er konnte Anna nirgends entdecken. Als er gleich darauf Keller mit einem Golfschläger in der Hand heranschlendern sah, kam ihm sofort der Verdacht, der junge Mann sei auf der Suche nach ihr, und er fing eine Unterhaltung mit ihm an.

»Seien Sie ein bißchen vorsichtig, wenn Sie zuschlagen«, warnte er ihn, denn an dem Schläger hing ein Stück Rasen.

»Ach hören Sie doch mit Ihren Predigten auf!« rief Keller gereizt. »Es ist sowieso schon entsetzlich langweilig hier. Golf, Tennis, Spazierengehen – das lockt doch keinen Hund hinterm Ofen vor! Was soll man bloß anfangen? – Wo ist denn die junge Dame, mit der Sie vorhin gesprochen haben?«

»Sie wird bessere Gesellschaft gefunden haben«, meinte Mr. Lorney gleichmütig.

»Mr. Lorney, ich habe Ihnen noch gar nicht dafür gedankt, daß Sie mir bei dem Brand das Leben gerettet haben. Man hat mir gesagt, daß Sie es waren, der mich aus dem Haus trug.«

»Tut mir leid, das war nicht ich, sondern der Lord«, antwortete Lorney kurz.

»War denn Lord Arranways in meinem Zimmer?« Keller konnte vor Entsetzen kaum Luft holen.

»Nein, ich brachte Sie aus dem Zimmer auf den Gang, und der Lord und Mr. Mayford trugen Sie hinunter.«

»Wer – wer hat denn Lady Arranways gefunden? – Sie?«

Der Wirt nickte.

Keller blieb stehen und sah ihn scharf an.

»Wo war das?«

»In dem Gang vor Ihrem Zimmer.«

»Was – vor meinem Zimmer? Wie ist sie denn dahin gekommen?«

Dick Mayford unterbrach das Gespräch der beiden Männer durch sein Erscheinen. Man merkte ihm deutlich seine schlechte Laune an, als er Keller erblickte.

Den störte das nicht im geringsten.

»Guten Morgen, Dick. Wie geht es Mary?«

»Lady Arranways fühlt sich nicht wohl, soviel ich weiß.«

»Lady Arranways? Warum denn so steif? – Übrigens, wußten Sie, daß Mr. Lorney mir das Leben gerettet hat? Und nach einer alten chinesischen Sitte muß man denjenigen, dem man das Leben rettet, auch den Rest des Lebens ernähren. Geben Sie mir also etwas zu trinken, Mr. Lorney.«

Lorney sah auf die Uhr.

»Leider ist jetzt noch Sperrstunde – aber wenn Sie unbedingt etwas haben wollen, kann ich Ihnen ja was aufs Zimmer schicken lassen.«

Keller, der schon auf der Treppe war, drehte sich noch einmal um.

»Solche verrückten Bestimmungen kann es auch bloß in England geben«, brummte er. »Schicken Sie mir einen Whisky-Soda und eine Zigarre herauf.«

»Was halten Sie von Keller?« erkundigte sich Dick, als der Australier außer Hörweite war.

»Man kann schlecht etwas gegen ihn sagen – außerdem kenne ich ihn nicht gut genug. Soviel ich gehört habe, soll er aus Australien kommen.«

»Das behauptet er wenigstens.«

»Man wird ihn in Australien vermissen«, meinte Lorney ironisch.

Dick Mayford ging zur Tür, schaute hinaus, schloß sie dann wieder und kam an die Theke zurück.

»Ich würde gerne einmal offen mit Ihnen sprechen, Mr. Lorney«, sagte er. »Sie sind doch während des Brandes in Kellers Zimmer gegangen. – Haben Sie außer ihm noch jemanden gesehen?«

Er mußte sich überwinden, diese gefährliche Frage zu stellen, von deren Beantwortung soviel abhing.

John Lorney sah auf, und ihre Blicke begegneten sich.

»Nein.«

»Sind Sie Ihrer Sache sicher?«

»Vollkommen.«

Lorney setzte ein paar Teller aufeinander. Dann kam er um die Theke herum.

»Wo haben Sie denn Lady Arranways gefunden?« fuhr Dick fort.

Der Wirt schaute Dick lange an, bevor er antwortete.

»Sie lag im Gang gegen die Wand gelehnt.«

»Sie haben doch dem Lord erzählt, daß sie unter einem Fenster lag?«

»Ja, sie lehnte an der Wand unter einem Fenster.«

Dick seufzte.

»Sie sind wirklich ein guter Kerl. Wahrscheinlich wird Lord Arranways auch noch einige Fragen an Sie richten, und ich wäre sehr erleichtert, wenn Sie ihm nichts sagten, was ihn aufregen könnte.«

Dick ging nach draußen, um Eddie zu suchen, der den ganzen Tag bei dem niedergebrannten Schloß verbracht hatte. Der Lord überwachte die Unterbringung der geretteten Möbel und Kunstschätze, Allem Anschein nach war er so damit beschäftigt, daß er keine Zeit für anderes hatte. Dick kannte ihn besser und wußte, daß er sich trotz seiner rastlosen Geschäftigkeit innerlich vor Haß und Zweifeln verzehrte.

Der Lord sprach gerade mit einem Feuerwehrmann, als Dick ankam.

Eddie besaß eine wertvolle Sammlung asiatischer Dolche und Schwerter, die er während seines Aufenthaltes in Indien zusammengetragen hatte. Darunter befanden sich Stücke von unschätzbarem Wert. Als Dick zu ihm trat, hatte er zufällig den Dolch von Aba Khan in der Hand. Diese Waffe hatte einmal den ganzen Pandschab beunruhigt. Es war eine lange, dünne Klinge, biegsam und scharf wie ein Rasiermesser. Aba Khan hatte damit die Frau erdolcht, die sich seinem Willen nicht gebeugt und ihn betrogen hatte. Jahrelange grausame Fehden in Radschputana waren die Folge gewesen, denn ihre Verwandten hatten sie blutig gerächt.

Gerade erzählte der Lord in seiner umständlichen Weise dem Feuerwehrmann diese Geschichte.

». . . der Maharadscha war mit einer sehr schönen Frau verheiratet, die aber unglücklicherweise einen anderen Mann liebte. Mit diesem Dolch erstach Aba Khan ihren Liebhaber vor ihren Augen, ehe er ihn ihr selbst in die Brust stieß.«

»Komm zu Tisch!« unterbrach ihn Dick.

Der Lord steckte die Klinge in die Scheide und gab sie dem Feuerwehrmann.

»Bringen Sie diese Waffe und den Rest der Sammlung zum Gasthaus. Es sind im ganzen sechzehn Stück.«

Dick nahm ihn beim Arm, und sie machten sich langsam auf den Weg zum Gasthaus. Inzwischen hatte es sich bewölkt, und ein heftiger Sturm kam auf. Die ersten Regentropfen fielen, als der Lord und Dick gerade die Diele des Gasthauses erreicht hatten.

»Hast du Mary gesehen?« fragte Dick.

»Nein, sie ist in ihrem Zimmer. Zum Frühstück ist sie auch nicht heruntergekommen.«

»Sie ist doch aber wach? Warum warst du nicht bei ihr?«

Der Lord antwortete nicht, und Dick merkte an seinem Gesicht, daß es nicht gut wäre, weiterzufragen. Trotzdem machte er noch einen Vorstoß.

»Habt ihr euch gezankt?«

»Ich sage dir doch, daß ich sie nicht gesehen habe!« erklärte Eddie ungeduldig. »Es ist wirklich am besten so.«

Dick folgte ihm in sein Zimmer und schloß die Tür hinter sich.

»Warum ist es so am besten? Was ist denn bloß los?«

Arranways ging zum Fenster, vergrub die Hände in den Taschen und beobachtete das ausbrechende Gewitter.

»Ich weiß nicht, was ich von all dem halten soll . . . Du weißt, ich hab' das alles schon einmal durchgemacht – die Anzeichen sind mir ja nun wirklich vertraut, und es kommt mir alles so verdächtig vor!«

Dick machte einen letzten Versuch.

»Glaubst du, daß Mary in – seinem Zimmer war? Wir wollen uns doch nichts vormachen. Sag mir, bitte, was du denkst.«

Der Lord zögerte.

»Ich weiß es eben nicht. Ihr Nachthemd roch nach Rauch, und es war Asche daran. Ich wüßte nicht, wie sie an so etwas gekommen sein könnte, und vor allem: Wieso hat Lorney sie im Gang gefunden? Sie muß nah am Feuer gewesen sein. Ich bin schließlich nicht so dumm, daß ich das nicht begriffe.«

Immerhin konnte der Lord aber doch nicht mit Sicherheit behaupten, daß seine Frau bei Keller im Zimmer gewesen war. Er selbst nahm zwar das Schlimmste an, konnte es aber Dick gegenüber nicht zugeben.

»Bitte erkläre mir«, sagte er, »warum war Mary im Korridor und ausgerechnet vor Kellers Tür?«

»Wahrscheinlich hat sie den Kopf verloren«, meinte Dick.

Der Lord zog nur die Augenbrauen hoch und wanderte ruhelos im Zimmer auf und ab.

»Es kommt doch wirklich manchmal vor, daß man den Kopf verliert«, ereiferte sich Dick völlig nutzlos. »Mir ist selbst einmal passiert, daß ich bei Feuersgefahr aus dem Fenster und das Obstspalier hinuntergeklettert bin, obwohl ich noch ganz gut hätte die Treppe hinuntergehen können. – Klagst du Mary etwa des Ehebruchs –«

»Ich klage niemanden an. Ich sage nur, daß mich die Sache wahnsinnig beunruhigt.«

Dick erkannte, daß sein Schwager seiner Sache nicht hundertprozentig sicher war, und er war froh darüber, denn sonst hätte es unweigerlich eine Katastrophe gegeben.

»Lorney sagt aber doch –«

»Ich glaube eben nicht, was Mr. Lorney sagt! Hätte Mary unter dem Fenster gelegen, wie er es behauptet, so hätte ich sie doch gleich das erstemal sehen müssen, als ich nach oben kam.«

»Ich dachte immer, du hättest diesen Keller gern?«

Der Lord warf ihm einen vielsagenden Blick zu.

»Ich hatte ihn auch gern. Er ist sehr aufmerksam gewesen und hat sich immer für meine Pläne interessiert. Aber man kann nicht erwarten – und das hätte ich eben merken müssen –, daß ein Mann, der sich für die Frau eines anderen interessiert, seine Absichten und seinen wahren Charakter zeigt. Keller hat mir die ganze Zeit Sand in die Augen gestreut.«

Arranways hatte sich sehr aufgeregt, und Dick unterbrach ihn.

»Wir wollen im Augenblick nicht weiter darüber sprechen«, meinte er. »Laß es bei dem Verdacht bleiben – bis wirklich etwas bewiesen ist. Entschließ dich doch, Mr. Lorney zu glauben.«

»Glaubst du ihm denn?«

»Aber natürlich – unbedingt!« Es kostete Dick große Mühe, dies in glaubwürdigem Ton herauszubringen.


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