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Drittes Kapitel.
Der erste Lehrtag

Obwohl sich Bärbel außerordentlich auf ihren neuen Beruf freute, sah sie doch ihrem Antritt im Atelier Brausewetter mit größtem Bangen entgegen. Aus den Worten der Eltern hatte sie entnommen, daß die Lehrjahre schwer wären. Sogar die Großmama war der Ansicht, daß Bärbel manchmal die Zähne fest werde zusammenbeißen müssen, denn es käme sicherlich manches vor, was dem jungen Mädchen nicht gefiel. Aber Bärbel zeigte sich diesen Worten gegenüber stets ein wenig überlegen und hatte auch erst gestern wieder der guten Großmama erklärt:

»Man muß es nur verstehen, sich eine Stellung zu schaffen. Ich bin doch eine Sekundanerin, kann Französisch und Englisch und werde mich schon durchsetzen. Du hast ja gehört, Großmama, daß Frau Brausewetter auch auf meine Sprachkenntnisse Wert legte; sie wird mich daher gewiß respektieren.«

»Du bist zunächst ein Lehrling, mein Kind, und ein Lehrling muß von Grund auf lernen. Du wirst manches falsch machen, wirst das Einfachste nicht wissen und mußt daher Belehrungen dankbar entgegennehmen. Sei stets freundlich und gefällig, das ebnet dir am besten den Weg.«

Da lag nun Goldköpfchen im Bett und dachte an den morgigen Tag. Um neun Uhr sollte es antreten. Die Großmama hatte sich bereit erklärt, Bärbel zu begleiten. Goldköpfchen hatte zwar gemeint, das sei wohl nicht notwendig, es sei doch nicht der erste Schultag, aber im Innern ihres Herzens war sie recht froh, daß die Großmama zugegen war, wenn sie zum ersten Male die neue Arbeitsstätte betrat.

Damals, als sie mit dem Vater zur Vorstellung gegangen war, hatte sie Herrn und Frau Brausewetter kennengelernt. Beide waren noch nicht alt. Herr Brausewetter war ein großer, schlanker Herr, der einen sehr guten Eindruck machte, seine Gattin eine elegante Erscheinung, liebenswürdig, weltgewandt und sehr gut gekleidet. Das Zimmer, in dem man verhandelte, glich eher einem Salon als einem Wartezimmer. Alles war behaglich und vornehm eingerichtet. Die junge Dame, die Frau Brausewetter gerufen hatte und als Fräulein Pertis vorgestellt wurde, gefiel Bärbel nicht. Vom ersten Augenblick an fühlte sich das junge Mädchen abgestoßen. Fräulein Pertis war Empfangsdame im Atelier, war vielleicht noch eleganter als Frau Brausewetter und außerordentlich nett zu Bärbel gewesen, aber in den graugrünen Augen stand etwas Unerklärliches, das Bärbel bedrückte.

Schließlich wurde sie noch mit dem zweiten Photographen des Hauses bekanntgemacht, einem Herrn von Sasseneck. Bärbel hatte die Zähne fest aufeinanderbeißen müssen, als er erschien. Er hatte einen Wald von lockigen Haaren auf dem Kopfe, und wenn er sprach, fuhr er sich mit der ringgeschmückten Hand mehrfach durch diesen Wust. Dabei stellte er das eine Bein ein wenig vor und balancierte auf der Fußspitze.

Bärbel hatte anfangs das Empfinden gehabt, als wolle dieser Mann ihr einen modernen Tanz zeigen. Er hüpfte eigenartig beim Gehen, und seine Stimme klang so ölig, daß Bärbel wieder an Sardinen denken mußte, die so leicht herunterglitten, wenn man sie verspeiste.

Auf dem Rückwege vom Atelier hatte sie dem Vater gesagt, daß sie mit der Empfangsdame niemals Freundschaft schließen werde. Aber sie habe mit ihr wohl wenig zu tun. Fräulein Pertis empfing die Kunden, sie hingegen würde photographieren. Ob sie sich mit dem hüpfenden Lockenkopf gut stellen würde, stand noch nicht fest. Wahrscheinlich würde er sie in der Hauptsache anzulernen haben, denn Herr und Frau Brausewetter kümmerten sich sicherlich um den Lehrling herzlich wenig.

An all das dachte Goldköpfchen heute wieder.

Ein schwerer Seufzer kam über Bärbels Lippen, ehe sie sich zum Einschlafen auf die linke Seite legte. Drei Jahre lang würde sie nun in dieses Atelier gehen. Das waren über tausend Tage.

»Brrr,« sagte Bärbel vor sich hin, »tausend Tage. Wenn ich ausgelernt habe, bin ich uralt.«

Dann schlief sie ein; aber im Traume erschien der Lockenkopf und tanzte mit ihr einen wundervollen Walzer. Dabei zerbrachen die soeben entwickelten Platten, und mit einem Schrei fuhr Bärbel aus dem Schlafe empor.

Endlich besann sie sich langsam.

Was das wohl bedeuten mochte? Wenn man vor einer wichtigen Entscheidung etwas träumte, sollte man sich den Traum deuten lassen. Sie würde morgen, noch vor dem Frühstück, das Mädchen der Großmama fragen. Frieda hatte ein Traumbuch und konnte ihr das Rätsel hoffentlich lösen.

Um den Traum nicht zu vergessen, schrieb ihn Goldköpfchen auf ein Stück Papier, dann schlummerte es wieder ein.

Erster Oktober! Frieda pochte an die Zimmertür.

»Fräulein Bärbel, aufstehen, es ist sieben Uhr!«

»Frieda – Frieda, bitte, warten Sie 'mal einen Augenblick.«

Mit bloßen Füßen sprang Bärbel aus dem Bett, schloß die Tür auf, zog das Mädchen ins Zimmer, huschte wieder ins Bett und sagte:

»Frieda – ich habe etwas Rätselhaftes geträumt. – Sie haben doch ein Traumbuch, das müssen Sie mir bringen, oder Sie müssen mir sagen, was mein Traum bedeutet.«

»Das kann ich Ihnen gleich sagen, Fräulein Bärbel, ich habe mein Traumbuch studiert.«

Bärbel erzählte den Traum.

»Walzer tanzen mit einem Herrn –, mit einem ledigen Herrn – das ist ein Antrag innerhalb von vier Wochen.«

»Von dem Tänzer?« fragte Bärbel und zog die Nase kraus.

»Jawohl, von dem, der auf Sie zukam.«

»Ich glaube, Frieda, den nehme ich nicht. Aber man muß abwarten. Es wäre ja gar nicht so schlimm. Wir könnten dann ein Konkurrenzunternehmen aufmachen. Es fragt sich nur, ob ich den Mann lieben lerne. Er müßte sich allerdings die Haare schneiden lassen und vernünftig laufen lernen.«

»Und dann ist Glas zerbrochen?«

»Jawohl –, die Platten, die ich in meinem Berufe brauche.«

»Glasscherben sind großes Glück. – Glück im Beruf, Fräulein Bärbel, es wird Ihnen sehr gut gehen.«

»Na, dann ist ja alles gut,« meinte Bärbel getröstet. »Nun werde ich aufstehen und über tausendmal zu Brausewetter wandern. – Frieda, können Sie es sich vorstellen, daß man an tausend Tagen immer dasselbe tut?«

»Das ist gar nicht schlimm, Fräulein Bärbel, ich bin nun schon seit fünf Jahren bei Frau Lindberg. Das sind mehr als fünfzehnhundert Tage.«

»Nun ja,« meinte Bärbel seufzend, »ich habe aber tausend Lehrtage vor mir, und Lehrtage sind Schwertage!«

Frieda verschwand aus dem Zimmer, Bärbel kleidete sich nachdenklich an. Glück im Beruf und ein Antrag von dem Lockenkopf. – Nein, der gefiel ihr vom ersten Ansehen nicht. Da waren doch ihre früheren Freunde ganz andere Menschen. So zum Beispiel Gerhard Wiese, der Dichter, der ihr allerdings stets Gedichte gesandt hatte, die er aus Büchern abschrieb. Und dann Hans Herwig, der lange Sekundaner, der sie stets so feierlich begrüßt hatte. Oder gar Studienrat Dr. Hering, der von der ganzen Klasse »der Rollmops« genannt wurde.

Das war nun alles vorbei – jetzt kam der Beruf – die Lehrzeit.

»Ich freue mich aber doch,« sagte Bärbel laut und energisch. »Wenn ich erst auf eigenen Füßen stehe, wird man noch viel mehr Respekt vor mir haben.«

Von Frau Brausewetter war für Bärbel ein dunkles Kleid gewünscht worden. Sie mußte daher das schlichte Dunkelblaue anlegen, in dem sich Bärbel eigentlich gar nicht gefiel.

»Großmama,« sagte Goldköpfchen am Frühstückstisch, »ich weiß schon, warum ich das Dunkelblaue anziehen soll, Fräulein Pertis will allein in Seide umhergehen. Aber es kommt die Zeit, daß ich auch einmal ein Seidenes trage.«

»In euren Berufen ist ein gewaltiger Unterschied, mein liebes Kind. Von Fräulein Pertis, als der Empfangsdame des Ateliers, verlangt man ein elegantes Auftreten; hingegen du, als Lehrling, mußt natürlich ein schlichtes Kleid tragen, wie sich das für dich gehört.«

Bärbel dachte an die Äußerungen der Brüder, die gemeint hatten, daß sie die Werkstatt aufräumen müsse, nur Fenster putzen dürfe und dergleichen mehr. Trotzig warf sie den Kopf in den Nacken.

»Sei versichert, Großmama, ich erringe mir meine Stellung.«

Kurz vor neun Uhr machte man sich auf den Weg. Das Atelier Brausewetter lag in einer der Hauptstraßen Dresdens. Bärbel hatte nur etwa zehn Minuten Weg. Der Fahrstuhl brachte beide Damen hinauf nach dem vierten Stockwerk.

Auf Befragen erfuhr Frau Lindberg, daß Herr und Frau Brausewetter noch nicht anwesend seien. Dagegen erschien Herr von Sasseneck, der die Damen mit großem Redeschwall und tiefer Verbeugung empfing.

Bärbel stieß die Großmama heimlich in die Seite. Der Lockenkopf tänzelte schon wieder auf den Zehenspitzen durch das Zimmer.

»Seien Sie versichert, gnädige Frau, daß unsere Elevin hier zu einer erstklassigen Kunstbildnerin heranreifen wird.«

Frau Lindberg sagte in ihrer schlichten Art:

»Meine Enkelin hat den besten Willen dazu und wird sich die größte Mühe geben.«

Nun kam auch Fräulein Pertis angerauscht, die Bärbel mit liebenswürdigem Lächeln begrüßte.

»Nur Mut, Fräulein Wagner, Sie haben sich einen so selten schönen Beruf erwählt, in dem Sie nicht nur vollste Befriedigung, sondern auch ein glänzendes Fortkommen finden werden.«

Noch einige herzliche Worte von seiten der Großmama, dann blieb Bärbel allein zurück. Die Großmama hatte gebeten, daß sich Fräulein Pertis ihrer Enkelin ein wenig annehmen möge, und das hatte die Empfangsdame auch bereitwilligst versprochen. In den frühen Morgenstunden sei stets noch wenig zu tun, es wäre daher ein leichtes, sich der Elevin zu widmen.

Bärbel hatte Mantel und Hut abgelegt und stand unschlüssig mitten im Zimmer. Fräulein Pertis war in einem Nebenraum verschwunden, sie wollte zunächst die eingegangenen Zeitungen durchsehen, vor allem den interessanten Roman lesen. Später kam sie nicht mehr dazu. Herr von Sasseneck zündete sich eine Zigarette an und begann mit dem Polieren der Fingernägel.

»Zunächst ist nicht viel zu tun. Sie können sich erst einmal die Räume ansehen, Fräulein Wagner.«

Zögernd ging Bärbel hinaus. Sie war eigentlich ein wenig verstimmt, daß man sie allein ließ. Fräulein Pertis hatte soeben der Großmama versprochen, daß sie sich des Neulings annehmen wollte. Nun saß sie lesend im Nebenzimmer und ließ sich durch nichts stören.

Na, dann eben nicht! dachte Goldköpfchen und machte sich allein auf den Weg durch die unbekannten Räume.

Bärbel öffnete die große Tür zum Atelier. Was war das für ein heller, schöner Raum! Zwei große und ein kleinerer Apparat standen darin, an den Wänden lehnten Kulissen aller Art. Da war eine Meerlandschaft, ein Säulengang, sogar ein geschickt nachgemachter Felsen stand in der Ecke des Raumes. Dort ein Empirezimmer, eine Kulisse mit Rokokomöbeln, ein Wald und zu all diesen Kulissen in einem kleinen Nebenraum einzelne Bäume, Felsblöcke, Sessel und andere Möbelstücke.

Neugierig ging Bärbel um die große Kamera herum. Da sie wußte, daß es sich hier um sehr teure Apparate handelte, wagte sie keine Berührung. Nebenan war ein kleineres Atelier, noch ein drittes, mit großen elektrischen Lampen ausgestattet. Hier wurden wahrscheinlich Aufnahmen bei künstlichem Licht gemacht. Auch ein kleines Zimmer, das anscheinend als Garderoberaum diente, fehlte nicht.

Neugierig betrachtete Bärbel die zahlreichen Bilder, die auf den Tischen umherlagen. Ach, viele waren ihr davon bekannt. Vom Opern- und Schauspielhaus her kannte sie verschiedene Künstler. Sie waren fast alle hier zu finden, in den verschiedensten Aufmachungen. Und hier – Bärbel wurde feuerrot – das war doch Armin Rabes, der Heldendarsteller.

Das junge Mädchen nahm das Bild zur Hand. Eine Erinnerung aus der Backfischzeit tauchte auf. Wie hatte sie für den Künstler geschwärmt!

Gemeinsam mit ihrer Freundin Edith hatte sie diesem Künstler einstmals Zigaretten geschickt, ihn angedichtet und um ein Rendezvous gebeten. Er hatte sie in eine Konditorei bestellt und die beiden Backfische dann schwer enttäuscht. Auf seine Rechnung hatten sie Kuchen mit Schlagsahne gegessen, aber er, von dem man hoffte, daß er sich zu ihnen gesellen werde, hatte beiden nur freundlich zugenickt, guten Appetit gewünscht, die Zeche bezahlt und war wieder gegangen.

Er war noch immer am Stadttheater. – Ob er sie wiedererkennen würde, wenn er hierher kam, um sich photographieren zu lassen? Nein! – Er wurde von allen Seiten so stark angeschwärmt, daß er heute sicherlich nicht mehr an jene jungen Mädchen dachte, die er so kurze Zeit nur gesehen hatte.

Je länger sich Bärbel die Bilder betrachtete, um so freudiger pochte ihr Herz. Alles berühmte Künstler. Wer würde heute wohl kommen? Sie würde jeden Tag irgendeinen bedeutenden Menschen hier erschauen; vielleicht bot sich auch einmal Gelegenheit, mit diesem oder jenem zu reden.

Sie kehrte nach dem Empfangsraum zurück. Herr von Sasseneck lehnte noch immer im Sessel und rauchte. Er sah auf, als sie eintrat.

»Na – haben Sie alles richtig beschnüffelt?«

»Sind die vielen Bilder, die drüben im Zimmer liegen, alle hier aufgenommen? Sind die Herrschaften alle hier gewesen?«

»Natürlich – oder meinen Sie, wir legten Bilder aus anderen Ateliers zur Ansicht aus?«

»Was macht denn Herr Brausewetter mit diesen Bildern?«

»Sie liegen zur Ansicht da. Sie werden nachher ins Wartezimmer gebracht. Es ist Reklame für uns.«

»Wenn nun einer ein Bild mitnimmt?«

»Derartige Kundschaft haben wir nicht.«

»Es könnte doch einmal eine Verehrerin ein Bild entdecken, das ihr Herz höher schlagen läßt.«

»Damit müssen wir rechnen, daß ein Bild verschwindet.«

»Ob man wohl solch ein Bild geschenkt bekäme?«

»Aha, ich merke schon, was Sie wollen, Fräulein Wagner. – Wer hat es Ihnen denn angetan? Natürlich ein Tenor oder irgendeiner der Liebhaber.«

»Ach nein,« wehrte sie errötend ab, »ich halte es nur für meine Pflicht, mich zu instruieren.«

Herr von Sasseneck drohte ihr lächelnd mit dem Finger.

»Wenn es Ihnen ein besonderes Vergnügen macht, eines der Bilder zu besitzen, will ich mit Herrn Brausewetter reden. Es kommt auf eine Photographie hier nicht an. Natürlich dürfen Sie keine Dummheiten mit derartigen Bildern anstellen. Das ist verboten.«

»Ach, wenn Sie mit Herrn Brausewetter reden wollten – –«

»Und wen möchten Sie haben?«

»Herrn Rabes.«

»In welcher Rolle?«

»Als Romeo – ach, Herr von Sasseneck, haben Sie Herrn Rabes schon spielen sehen? Wenn er dasteht, wenn aus seinem flammenden Auge Blitze zucken – wenn seine Stimme in Liebe zu Julia vibriert, dann dreht sich mir das Herz um. Kennen Sie ›Romeo und Julia‹?«

»Es ist lange her, daß ich mir diesen Schmarren ansah.«

Bärbel fuhr auf. »Schmarren? – – Gibt es wohl eine schönere Sprache als die des Romeo? Ich schwöre, Fräulein, bei dem ewigen Mond, der immerdar in seiner Scheibe wechselt – –, nun, ist das nicht wundervoll?«

»Ach was, der Mann war mondsüchtig.«

»Nein, das war er nicht, dieser Mann besaß eben noch eine Jünglingsseele, in der das Edle, das Schöne, das Erhabene zitterte.«

Bärbel hatte mit lauter Stimme gesprochen. Da öffnete sich die Tür, und Fräulein Pertis trat ein.

»Schon Streit?« sagte sie mit etwas scharfer Stimme.

»O nein,« lachte der Photograph, »Fräulein Wagner schwärmt mir von ›Romeo und Julia‹ vor.«

Fräulein Pertis betrachtete Goldköpfchen von oben bis unten.

»Sind Sie solch eine kleine Draufgängerin, daß Sie sogleich mit ›Romeo und Julia‹ beginnen? Der Lockenkopf unseres Herrn von Sasseneck hat es Ihnen wohl angetan, Fräulein?«

Bärbel begriff nicht recht. Sie empfand nur, daß in den Worten der Empfangsdame eine Schärfe lag, und daß sie das Mißfallen dieser Dame erregt hatte.

»Fräulein Wagner wünschte ein Bild von Rabes. Ich denke, den Gefallen können wir ihr tun.«

»Seit wann sind die Photographien Ihr Eigentum, Herr von Sasseneck? Sie wissen genau, daß der Chef die Bilder nicht herausgibt.«

»Nun, solch ein Bild – –«

»Haben Sie sich schon mit den Räumlichkeiten genau vertraut gemacht, Fräulein Wagner? Der Chef kann jede Minute kommen.«

»Ich hatte geglaubt, daß Sie mir die Räume zeigen würden,« gab Goldköpfchen verärgert zurück.

Fräulein Pertis schaute das junge Mädchen hochfahrend an.

»Warum sind die Bilder noch nicht ausgelegt –, auch die Alben fehlen noch. Außerdem muß hier Staub gewischt werden.«

»Ist das meine Arbeit?« fragte Bärbel. »Ich bin heute den ersten Tag hier, Fräulein Pertis, und weiß nicht, was zu meinen Pflichten gehört.«

Die Empfangsdame erwiderte nichts, sie horchte auf, denn draußen wurde ein Schlüssel in das Schloß der Flurtür gesteckt. Sie wandte sich an Herrn von Sasseneck:

»Der Chef.«

Im nächsten Augenblick hatte Sasseneck seine Zigarette ausgedrückt. Fräulein Pertis verteilte geschäftig die Zeitungen und Zeitschriften auf die Tische im Wartezimmer, Bärbel allein stand tatenlos mitten im Zimmer.

Herr Brausewetter trat ein. Er hatte einen freundlichen Gruß für alle. Auf Bärbel trat er zu und reichte ihr die Hand.

»Seien Sie uns herzlich willkommen, Fräulein Wagner, ich hoffe, daß Sie gern bei mir arbeiten werden.«

Goldköpfchen atmete auf. Das war doch einmal ein natürlicher und herzlicher Ton. Diesem Manne würde sie gern folgen, für ihn würde sie sogar Staub wischen.

»Ich nehme an,« fuhr Herr Brausewetter fort, »daß Ihnen Fräulein Pertis bereits gesagt hat, welche Handgriffe zunächst zu machen sind. Hier muß alles wie am Schnürchen gehen, eins greift ins andere, jeder hat seine ihm zugeteilte Arbeit, dann klappt auch alles.«

»Ich habe bereits begonnen, Fräulein Wagner zu unterrichten.«

Bärbel zog die Stirne kraus. Das war die erste Lüge, auf der sie die Pertis ertappte. Wenn es so weiterging, würde Goldköpfchen einen schweren Stand haben.

Herr Brausewetter führte Bärbel selbst durch das Atelier. Fräulein Pertis gesellte sich hinzu, denn sie liebte es nicht, daß der Chef mit einer anderen Dame allein verhandelte. Sie war stets bemüht, sich unentbehrlich zu machen.

Der Inhaber erklärte Bärbel, wozu man die einzelnen Kulissen gebrauche. Manch einer wollte eine Aufnahme am Meeresstrande vortäuschen, vor allem brauchten die Künstler, wenn sie sich in ihren Kostümen abbilden ließen, den geeigneten Hintergrund.

»Wir stellen mitunter ganze Dekorationen zusammen, weil wir auch Doppelaufnahmen machen und dazu den notwendigen Rahmen brauchen. Sie haben wahrscheinlich schon zahlreiche Aufnahmen aus meinem Atelier gesehen. Hier z. B. Herrn Henning als Hamlet auf dem Kirchhof – hier Fräulein Ariola als Gretchen am Spinnrad –, hier unseren berühmten Wüllner am Vortragspult und dergleichen mehr.«

»Kleiden sich die Künstler denn hier an?«

»Sehr häufig. Wir haben dazu ein Garderobezimmer eingerichtet.«

»Ach, muß das interessant sein!«

»Gewiß ein schöner Beruf, Fräulein Wagner, und ich hoffe, daß auch Sie ihn bald liebgewinnen werden.«

Durch Herrn von Sasseneck wurde Bärbel dann zu der Bewässerungsanlage und in die große Dunkelkammer geführt. Da sie immerhin durch ihre Liebhaberei schon einige Kenntnisse besaß, begriff sie sehr leicht. Freilich, hier wurde alles viel gründlicher, viel genauer betrieben, und man wendete den Aufnahmen erhöhte Sorgfalt zu. Vom Retuschieren hatte sie natürlich noch keine Ahnung, aber das war erst für viel spätere Zeit vorgesehen.

»Sie haben ja solch schönes Zeichentalent,« sagte Herr Brausewetter, »so wird Ihnen auch die Ausbildung nach dieser Richtung hin nicht zu schwer fallen.«

Gegen elf Uhr erschien die erste Kundin. Es war eine Dame, die mit einem dreijährigen Knaben das Atelier betrat. Bärbel hätte gar zu gern bei der Aufnahme zugesehen, sie hoffte, daß man sie rufen werde. Sie hörte, wie Fräulein Pertis im Empfangszimmer auf den lautschreienden Knaben einsprach, dann wurde sie gerufen.

»Fräulein Wagner, bringen Sie aus dem kleinen Zimmer einige Spielsachen herüber.«

Bärbel eilte davon. Auf den an der Wand befestigten Brettern standen Pferdchen, kleine Lokomotiven, schön angezogene Puppen, kurzum, es war alles vorhanden, was ein Kinderherz erfreute.

Bärbel kehrte mit einem Pferd ins Wartezimmer zurück. Der Knabe griff danach, sein Weinen verstummte.

Als man dann aber ins Atelier hinüberging, als sich der Knabe vor den Apparat stellen sollte, begann das Weinen von neuem. Er klammerte sich an die Mutter und drückte sein Gesicht in deren Rockfalten. Fräulein Pertis kehrte ins Empfangszimmer zurück, weil sich ein neuer Kunde eingestellt hatte, Herr Brausewetter bereitete den Apparat vor und rief nach Bärbel.

»Vielleicht versuchen Sie es, den Knaben ein wenig zu beruhigen. Bringen Sie noch ein Spielzeug herüber.«

Goldköpfchen eilte davon.

»Mein Liebling ängstigt sich,« sagte die Mutter, »ach, er ist gar so schreckhaft.«

Bärbel kam mit einer Lokomotive.

»Vielleicht beschäftigen Sie sich einige Augenblicke mit dem Knaben, sehen Sie zu, daß Sie ihn zum Lachen bringen.«

Bärbel kniete sich neben den Apparat, ließ das Holzpferd springen, der Knabe unterließ das Weinen und schaute auf Bärbel.

»Hü – hott, mein Pferdchen,« rief Goldköpfchen voller Begeisterung. Sie freute sich ihres Erfolges.

Aber der Knabe blieb nicht ruhig, bald lief er auf das Pferd zu, bald zurück zur Mutter.

»Ich glaube, es ist das Richtigste,« flüsterte die Dame dem Inhaber zu, »wenn ich das Zimmer verlasse, das Fräulein wird gewiß mit meinem Liebling fertig werden. Er ist ein wenig verzogen.«

»Wenn Sie inzwischen im Nebenzimmer Platz nehmen wollten, gnädige Frau.«

Die Dame drückte den Knaben an sich und sagte: »Ich hole dir Schokolade, mein Schatz. Spiele inzwischen mit dem Fräulein.«

Wieder versuchte Herr Brausewetter, den Knaben zum Stillstehen zu veranlassen, und auch Bärbel bemühte sich redlich.

»Jetzt stehe 'mal ganz ruhig! – Paß gut auf – gleich wird das Pferd einen großen Sprung machen!«

Aber der Knabe zappelte hin und her. Da glaubte Bärbel Herrn Brausewetter einen besonderen Dienst zu erweisen, wenn sie energisch wurde.

»Wenn du jetzt nicht mäuschenstill bist, springt aus dem Kasten eine Katze heraus, die frißt dich auf!«

Ein entsetzliches Geschrei hub an, der Knabe lief zur Tür, verlangte nach der Mutter; Herr Brausewetter aber wandte sich ziemlich barsch an Bärbel:

»Das geht nicht, Fräulein Wagner, Sie verängstigen ja das Kind. Derartige Äußerungen sind hier unzulässig.«

»Ich wollte den Schreihals doch zur Ruhe bringen,« erwiderte Goldköpfchen bedrückt.

Die erzürnte Mutter, die im Nebenzimmer Bärbels Worte deutlich vernommen hatte, eilte dem schreienden Söhnchen entgegen.

»Es kommt keine Katze, mein Liebling, das Fräulein redet Unsinn! – Wie können Sie meinen Liebling so erschrecken!«

Bärbel sah ein, daß sie schon am ersten Tage eine große Unvorsichtigkeit begangen hatte. Das durfte sie nicht sagen, noch dazu zu kleinen Kindern.

Der Knabe schrie und schlug ungezogen um sich. Alle Versuche, ihn wieder vor den Apparat zu bringen, mißlangen. Herr Brausewetter ging zwar mit Mutter und Kind ins Nebenzimmer, wählte einen anderen Apparat, aber auch jetzt schrie der Knabe wieder erregt:

»Die schwarze Katze soll nicht kommen, Mutti, ich will nach Hause!«

»Sie sehen selbst ein, mein Herr,« erklärte die tiefgekränkte Mutter, »daß mein Herzblatt aufgeregt und verängstigt ist. Wenn Ihre Angestellten nicht besser geschult sind, werde ich Ihr Atelier nicht mehr besuchen.«

»Ich bedaure den Zwischenfall außerordentlich, gnädige Frau, das junge Mädchen ist eine Elevin, die erst seit heute angelernt wird.«

»Das ist mir einerlei, Herr Brausewetter. Ich sehe gar nicht ein, warum es gerade mein Kind sein soll, das unter den Dummheiten Ihrer Angestellten zu leiden hat. – Komm, mein Herzblatt, jetzt gehen wir heim.«

Bärbel hatte sich in die Ecke gedrückt und schaute schuldbewußt zu Boden. Wie konnte sie so etwas Törichtes sagen! Als der Chef den Apparat wieder zur Seite gestellt hatte, trat sie zögernd hervor.

»Ich hoffte, er würde vor Schreck stillstehen.«

»Merken Sie es sich für die Zukunft,« gab Brausewetter leicht verärgert zurück, »Geduld ist die erste Forderung für den Beruf eines Photographen. Es ist außerordentlich schwer, von unruhigen Kindern ein künstlerisch wertvolles Bild herzustellen. Ich hatte anfangs geglaubt, daß gerade Sie den rechten Ton für kleine Kinder finden würden. Sie hatten so nett mit dem Pferdchen gespielt. Ich ersuche Sie in Zukunft dringend, ähnliche Äußerungen zu unterlassen. Wir sind für das Publikum da und haben dessen Launen geduldig zu ertragen. Sie werden bei den nächsten Aufnahmen zugegen sein, werden sich aber schweigend verhalten, damit Sie zuerst sehen, welche Mühe es mitunter macht, unsere Kunden zufriedenzustellen.«

»Ich hatte es gut gemeint, Herr Brausewetter – bitte, entschuldigen Sie.«

Der Chef sah ihr ernst ins Gesicht.

»Daß Sie mir die Kundschaft verjagt haben, sehen Sie doch ein?«

Bärbel nickte dazu.

»Also nochmals: Ruhe und größte Geduld. – Jetzt tragen Sie die Spielsachen wieder fort, und gehen Sie hinüber zu Herrn von Sasseneck, Sie können ihm einige kleine Handreichungen machen.«

Eine halbe Stunde später hörte Bärbel schon wieder die laute Stimme der Empfangsdame, dazu das Schreien eines Babys. Goldköpfchen krampfte die Hände ineinander. Oh, sie würde schweigen, und wenn das ganze Atelier vom Brüllen dieses Bengels zusammenstürzte.

Der Chef rief wieder nach ihr, sie mußte ins Empfangszimmer gehen und die Dame mit dem Baby herüberführen.

Bärbel ging. Fräulein Pertis hatte den Säugling auf dem Arm und sagte immer wieder: »Welch ein süßes Kindchen –, wie lieb es mich anschaut. Oh, gnädige Frau, ich habe selten so strahlende Augen gesehen.«

Bärbel warf einen Blick auf den gelobten Säugling. Was war das für ein garstiges Kind: diese Glotzaugen, der Kopf wie ein Kürbis, dazu wulstige Lippen.

»Herr Brausewetter läßt bitten.«

»Sehen Sie doch dieses süße Kindchen,« sagte Fräulein Pertis, indem es den Säugling Bärbel hinhielt.

»Ohhh,« sagte Bärbel kurz, »Herr Brausewetter läßt bitten.« Beinahe hätte sie sich wieder verschnappt. Es war wohl richtig, wenn man allen Menschen, die hierher kamen, sagte, sie wären schön, und wenn man dann Bilder machte, auf denen das Häßliche nicht mehr zu sehen war.

Auch von Brausewetter vernahm Bärbel, daß das Kindchen reizend sei. Ob dieses Schwindeln zu dem Beruf eines Photographen gehörte?

»Ich möchte eine Nacktaufnahme haben,« sagte die Dame.

»Das Fräulein wird Sie führen, gnädige Frau, und Ihnen zur Hand gehen.«

Bärbel war im Augenblick erstarrt. Es traf also doch zu, was Bruder Kuno gesagt hatte: Kinderwickeln und Säubern. Und sie hatte keine Ahnung davon.

Aber die Sache war gar nicht schlimm. Sie brauchte nur daneben zu stehen, die Mutter erledigte alles und trug dann den entkleideten Säugling zurück ins Atelier. Der Kleine begann zu weinen, Bärbel schwieg dazu. Jedesmal, wenn der rechte Augenblick gekommen zu sein schien, kam etwas dazwischen. Bärbel trat unruhig von einem Fuß auf den anderen, aber Brausewetter behielt das liebenswürdige Lächeln bei, selbst dann noch, als die Mutter des Säuglings unruhig wurde.

Endlich gelang die Aufnahme. Ein leises Knipsen, dann bedankte sich Herr Brausewetter und meinte, die Aufnahme dürfte als durchaus gelungen anzusehen sein.

Im Nebenatelier hörte Bärbel die erregte Stimme einer Dame; aber sie mußte mit der Kundin in das Garderobezimmer gehen, um ihr beim Ankleiden des Säuglings zu helfen.

Dann war auch diese Dame gegangen, und Bärbel kehrte ins Atelier zurück. Nebenan arbeitete Herr von Sasseneck, dem es anscheinend nicht gelang, die Kundin zufriedenzustellen.

Goldköpfchen hörte eine beleidigte Stimme sagen:

»Schon die letzte Aufnahme war vollkommen verfehlt, wer soll mich auf solche Bilder hin engagieren!«

Das mußte eine Künstlerin sein, weil sie vom Engagement sprach. Ach, wenn Bärbel doch gerufen würde!

Herr Brausewetter kehrte ins Atelier zurück, und als er nebenan das Lärmen hörte, begab er sich in den Nebenraum. Bärbel klemmte rasch den Fuß zwischen die Tür, um etwas zu sehen. Da stand eine Dame in eleganter Gesellschaftstoilette, die Arme halb erhoben, in der einen Hand eine Rose, die sie anscheinend soeben küssen wollte, denn der Kopf war ein wenig nach hinten geneigt, die Augen auf die Blume gerichtet.

»Meinen Sie, ich wäre eine Gipsfigur, daß ich eine halbe Stunde lang diese anstrengende Stellung innehaben kann?«

Brausewetter trat beschwichtigend dazwischen. Aber es war diesmal wirklich nicht einfach.

»Da ist mir nun Ihr Atelier empfohlen worden, und nun sehe ich ein, daß hier Stümperarbeit geleistet wird.«

»Sie irren, gnädige Frau,« erwiderte Herr Brausewetter ruhig, »jede Aufnahme wird Sie davon überzeugen, daß wir den größten Wert auf künstlerische Darstellung und Ausführung legen. Aber die von Ihnen gewünschte Stellung entspricht den heutigen Anforderungen des Publikums wenig. Darf ich Ihnen andere Vorschläge machen?«

Daraufhin beruhigte sich die erregte Künstlerin ein wenig und wurde etwas liebenswürdiger. Herr Brausewetter gab Herrn von Sasseneck einen Wink, worauf dieser verschwand. Er hätte Bärbel beinahe umgestoßen. Lautlos schloß er die Tür hinter sich.

»Wer ist denn diese Dame?« fragte Bärbel im Flüstertone.

»Eine eingebildete Gans –« gab Sasseneck zornig zurück.

Bärbel schaute ihn vorwurfsvoll an. »Wir sollen doch immer freundlich sein. – Jetzt haben Sie wohl auch etwas verbockt?«

»Wer hat etwas verbockt?« erwiderte er grob.

»Warum sind Sie gleich so böse?«

Aber Herr von Sasseneck grollte weiter:

»Weil das der niederträchtigste Beruf auf der weiten Welt ist, den es gibt. Was bilden sich denn die Leute ein! Für ihre paar Pfennige sollen wir uns auch noch grob behandeln lassen. – Die soll mir einmal unter die Finger laufen, die kenne ich längst, – der werde ich meine Meinung sagen, ich Udo von Sasseneck!«

»Vergraulen Sie doch Herrn Brausewetter nicht die Kunden.«

»Ist mir einerlei! – Die wagt nicht mehr zu mucksen.«

»Herr von Sasseneck, bitte, einen Augenblick!« Es war die Stimme des Chefs.

»Bitte sehr!«

Er kehrte lächelnd ins Atelier zurück.

Bärbel begann zu zittern. Jetzt würde nebenan gewiß sogleich ein gewaltiger Skandal ausbrechen, denn Herr von Sasseneck wollte der Künstlerin seine Meinung sagen. Ach, warum war er gerade in diesem Augenblick gerufen worden. Nun ging es wohl schon los!

Bärbel legte das Ohr an die Tür und lauschte mit Herzklopfen.

»Das gnädige Fräulein hätte gern einen anderen Hintergrund gehabt. Wie wäre es mit der Säulenhalle?«

»Selbstverständlich, mein gnädiges Fräulein, eine hervorragende Idee. Gnädiges Fräulein werden pompös aussehen.«

»Meinen Sie?«

»Wenn gnädiges Fräulein einen Augenblick gestatten wollten – –«

Dann leises Rücken und jetzt wieder die Worte Sassenecks:

»Fabelhaft, mein gnädiges Fräulein, – wird ein großartiger Eindruck.«

Versonnen verließ Bärbel ihren Lauscherposten. Das also war die Strafpredigt, die der Photograph der Ungeduldigen halten wollte.

»Immer freundlich, – immer geduldig, – das ist die Hauptsache. Ach, da muß ich noch sehr viel lernen!«

Als Bärbel mittags heimkam, schaute ihr die Großmama fragend in die Augen.

»Nun, wie war es?«

»Es geschieht doch allerlei in der Welt, Großmama, – aber wir werden es schon schaffen, – nur Geduld haben!«


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