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Des zweiten Buches Mose

5. Kapitel

1. Und hernach kamen Mose und Aharon, und sagten zu Pharao: So spricht Jehovah, der Gott Israels: Entlaß Mein Volk, daß sie Mir ein Fest halten in der Wüste.

2. Da sprach Pharao: Wer ist Jehovah, dessen Stimme ich hören soll, Israel zu entlassen? ich kenne den Jehovah nicht, und werde auch Israel nicht entlassen.

3. Und sie sprachen: Der Gott der Hebräer ist uns begegnet, so laß uns doch ziehen drei Tagereisen in die Wüste, und opfern dem Jehovah, unserem Gott, auf daß Er uns nicht überfalle mit der Pest und mit dem Schwert.

4. Da sprach zu ihnen der König von Ägypten: Warum, Mose und Aharon, macht ihr das Volk abwendig von seinen Werken? gehet zu euren Lasten.

5. Und Pharao sprach: Siehe, viel ist schon jetzt des Volkes im Lande, und ihr wollt sie feiern lassen von ihren Lasten.

6. Da gebot Pharao an jenem Tage den Treibern im Volk und seinen Amtleuten, und sprach:

7. Hinfort sollt ihr dem Volk kein Stroh geben Ziegel zu machen, wie gestern und vorgestern, selber sollen sie gehen und sich Stroh zusammenstoppeln.

8. Und das (bestimmte) Maß der Ziegel, das sie gestern und vorgestern machten, sollt ihr ihnen auflegen; nichts sollt ihr davon abziehen; denn sie sind nachlässig, darum schreien sie und sprechen: laß uns ziehen (und) opfern unserem Gott.

9. Schwer soll drücken der Dienst auf die Männer, und sie sollen ihn tun, und sich nicht kehren an Worte der Lüge.

10. Und die Treiber des Volkes und seine Amtleute gingen aus und redeten zum Volk und sagten: So sprach Pharao: Mitnichten gebe ich euch Stroh.

11. Gehet selber, nehmet euch Stroh, wo ihr es findet, doch nichts soll abgezogen werden von eurem Dienst.

12. Und das Volk zerstreute sich in ganz Ägyptenland, um Stoppeln zu sammeln zum Stroh.

13. Und die Treiber drängten und sprachen: Vollendet eure Werke, das Wort des Tages an seinem Tage (d.h. was bestimmt ist für jeden Tag), sowie früher, als Stroh da war.

14. Und es wurden geschlagen die Amtleute der Söhne Israels, welche die Treiber Pharaos über sie gesetzt hatten, indem man sprach: Warum vollendet ihr nicht eure Satzung, Ziegel zu machen, wie gestern und vorgestern, so gestern und heute?

15. Da kamen die Amtleute der Söhne Israels, und schrieen zu Pharao und sprachen: Warum tust du also deinen Knechten?

16. Kein Stroh wird gegeben deinen Knechten, aber die Ziegel, sagen sie zu uns, machet, und siehe, deine Knechte werden geschlagen; und es versündigt sich an uns dein Volk.

17. Er aber sprach: Lässig seid ihr, lässig, deshalb saget ihr: wir wollen gehen (und) opfern dem Jehovah.

18. Und nun gehet und arbeitet, aber Stroh wird euch nicht gegeben, aber das bestimmte Maß der Ziegel sollt ihr geben.

19. Da sahen die Amtleute der Söhne Israels, daß es übel mit ihnen stand, weil man sprach: Ihr sollt nichts abziehen von euren Ziegeln, was für jeden Tag bestimmt ist.

20. Und sie begegneten dem Mose und Aharon, die da standen zu ihrer Begegnung, wenn sie herkämen von Pharao.

21. Und sagten zu ihnen: Jehovah sehe auf euch, und richte, daß ihr stinkend gemacht habt unseren Geruch in den Augen Pharaos, und in den Augen seiner Knechte, um das Schwert zu geben in ihre Hand, uns zu erwürgen.

22. Da wandte sich Mose wieder zu Jehovah und sprach: Herr, warum hast Du übel getan diesem Volk; warum denn hast Du mich gesandt?

23. Und seitdem ich gekommen bin zu Pharao zu reden in Deinem Namen, hat er übel getan diesem Volk, und Dein Volk hast Du nicht befreit.

 

Inhalt

7087. In diesem Kapitel wird im inneren Sinn weiter gehandelt von der Anfechtung der Angehörigen der geistigen Kirche durch Falsches. Zuerst wird von denen, die anfochten, gesagt, sie hätten die göttliche Mahnung gar nicht beachtet; zweitens, sie hätten sie nachher noch mehr angefochten, indem sie Täuschungen und erdichtete Falschheiten als Einwürfe gebrauchten, welche die Angehörigen der geistigen Kirche nicht wegzuschaffen vermochten; und daß diese, weil sie sich der Anfechtenden nicht entledigen konnten, es Gott geklagt hätten.

 

Innerer Sinn

7088. Vers 1-4: Und hernach kamen Mose und Aharon, und sagten zu Pharao: So spricht Jehovah, der Gott Israels: Entlaß Mein Volk, daß sie Mir ein Fest halten in der Wüste. Da sprach Pharao: Wer ist Jehovah, dessen Stimme ich hören soll, Israel zu entlassen? ich kenne den Jehovah nicht, und werde auch Israel nicht entlassen. Und sie sprachen: Der Gott der Hebräer ist uns begegnet, so laß uns doch ziehen drei Tagereisen in die Wüste, und opfern dem Jehovah, unserem Gott, auf daß Er uns nicht überfalle mit der Pest und mit dem Schwert. Da sprach zu ihnen der König von Ägypten: Warum, Mose und Aharon, macht ihr das Volk abwendig von seinen Werken? gehet zu euren Lasten.

"Und hernach kamen Mose und Aharon" bedeutet das göttliche Gesetz und die Lehre daher;

"und sagten zu Pharao" bedeutet infolgedessen Ermahnung an diejenigen, die gegen die Wahrheiten der Kirche sind;

"so spricht Jehovah, der Gott Israels" bedeutet aus dem Göttlich-Menschlichen des Herrn;

"entlaß Mein Volk" bedeutet, sie sollen aufhören, jene anzufechten;

"daß sie Mir ein Fest halten in der Wüste" bedeutet, auf daß sie mit Freudigkeit den Herrn verehren im Dunkeln des Glaubens, worin sie sich befinden;

"da sprach Pharao" bedeutet das entgegengesetzte Denken;

"wer ist Jehovah, dessen Stimme ich hören soll" bedeutet über den Herrn, dessen Ermahnung sie befolgen sollten;

"Israel zu entlassen" bedeutet, sie möchten aufhören;

"ich kenne den Jehovah nicht" bedeutet, daß sie nichts nach dem Herrn fragen;

"und werde auch Israel nicht entlassen" bedeutet, sie würden auch die Anfechtung nicht aufgeben;

"und sie sprachen: Der Gott der Hebräer ist uns begegnet" bedeutet der Gott der Kirche habe es selbst befohlen;

"so laß uns doch ziehen drei Tagreisen in die Wüste" bedeutet, daß sie in einem vom Falschen ganz entfernten Zustand sein müßten, wie wohl im Dunkeln des Glaubens;

"und opfern dem Jehovah, unserem Gott" bedeutet, um den Herrn zu verehren;

"auf daß Er uns nicht überfalle mit der Pest und mit dem Schwert" bedeutet, damit sie der Verdammnis des Bösen und Falschen entgehen möchten;

"da sprach zu ihnen der König von Ägypten" bedeutet die Antwort von seiten derer, die im Falschen sind;

"warum, Mose und Aharon, macht ihr das Volk abwendig von seinen Werken?" bedeutet, durch ihr göttliches Gesetz und ihre Lehre würden sie von ihren Beschwerden nicht befreit werden;

"gehet zu euren Lasten" bedeutet, sie müßten in Kämpfen leben.

7089. "Und hernach kamen Mose und Aharon", 2. Mose 5/1, bedeutet das göttliche Gesetz und die Lehre daher.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er den Herrn in Ansehung des göttlichen Gesetzes bezeichnet, wovon Nr. 6752, und aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, sofern er die Lehre des Guten und Wahren bezeichnet, wovon Nr. 6998.

Durch das göttliche Gesetz, das Mose vorbildet, wird das Wort verstanden, wie es in seinem inneren Sinn beschaffen ist, somit wie es in den Himmeln ist; durch die Lehre aber wird das Wort verstanden, wie es in seinem buchstäblichen Sinn beschaffen ist, somit wie es auf Erden ist. Wie sehr beide voneinander verschieden sind, kann aus dem erhellen, was bisher nach dem inneren Sinn des Wortes erklärt wurde.

Zur Erläuterung mögen die Zehn Gebote dienen, die vorzugsweise das Gesetz genannt werden: der buchstäbliche Sinn derselben ist: man soll die Eltern ehren, man soll nicht töten, nicht ehebrechen, nicht stehlen usw.; aber der innere Sinn ist, man soll den Herrn verehren, man soll keinen Haß haben, man soll das Wahre nicht verfälschen, man soll sich nicht anmaßen, was des Herrn ist. So werden diese vier Gebote des Dekalogs im Himmel verstanden; und so auch die übrigen in ihrer Weise.

In den Himmeln weiß man nämlich von keinem anderen Vater als vom Herrn; deswegen verstehen sie, statt daß man die Eltern ehren soll, man soll den Herrn verehren. In den Himmeln weiß man auch nicht, was töten heißt, denn sie leben in Ewigkeit; sondern statt töten, verstehen sie hassen und das geistige Leben von jemand beschädigen. In den Himmeln weiß man auch nichts von ehebrechen, daher werden sie statt desselben das Entsprechende inne, nämlich das Wahre nicht verfälschen. Für stehlen werden sie inne, dem Herrn nichts wegnehmen, und sich selbst anmaßen, z.B. das Gute und Wahre. So beschaffen ist dieses Gesetz, und auch das ganze Wort in den Himmeln. Diese Beschaffenheit hat es somit im inneren Sinn, ja dieser ist noch tiefer, denn das meiste, was in den Himmeln gedacht und gesagt wird, fällt nicht in die Worte einer menschlichen Sprache, weil dort die geistige Welt ist, nicht aber die natürliche. Und was der geistigen Welt angehört, geht über das, was der natürlichen Welt angehört, so hinaus, wie das Nichtmaterielle über die Dinge, die materiell sind. Weil aber gleichwohl die materiellen Dinge jenem entsprechen, so kann es durch Materielles ausgedrückt werden, somit durch natürliche Rede, nicht aber durch geistige; denn die geistige Rede besteht nicht aus materiellen, sondern aus geistigen Worten, welche Ideen sind, die sich in der geistigen Sphäre (aura) zu Worten gestalten, und durch allerlei Veränderungen des himmlischen Lichtes dargestellt werden. Dieses Licht ist aber an sich lauter göttliche Einsicht und Weisheit, die vom Herrn ausgeht.

Hieraus kann erhellen, was in seinem echten Sinn verstanden wird unter dem göttlichen Gesetz, das Mose vorbildet, und was unter der Lehre, die Aharon (vorbildet).

7090. "Und sagten zu Pharao", 2. Mose 5/1, bedeutet die Ermahnung an diejenigen, die gegen die Wahrheiten der Kirche sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, das hier, weil es von Mose und Aharon auf göttlichen Befehl geschah, eine Ermahnung bezeichnet, wie auch Nr. 7033; und aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos, sofern er das Wißtümliche bezeichnet, das gegen die Wahrheiten der Kirche ist, wovon Nr. 6651, 6673, 6683, somit auch diejenigen, die so beschaffen sind.

Hier und im Folgenden wird von denjenigen Angehörigen der geistigen Kirche gehandelt, die durch das Kommen des Herrn in die Welt selig gemacht wurden, und die vor Seinem Kommen auf der unteren Erde behalten, und daselbst vom Falschen, d.h. von Höllengeistern, die im Falschen aus dem Bösen sind, beunruhigt worden waren. Jene Erde ist unter den Fußsohlen, rings umgeben von den Höllen. Auf der vorderen Seite von denjenigen, welche die Wahrheiten verfälscht und das Gute verkehrt haben; zur Rechten von denjenigen, welche die göttliche Ordnung umkehren und sich dadurch Macht zu verschaffen suchen. Rückwärts von bösen Genien, welche aus Selbstliebe insgeheim böse Tücke gegen den Nächsten ausgeübt haben. Tief unter ihnen sind solche, die das Göttliche ganz verachtet, und die Natur vergöttert, und so alles Geistige von sich gestoßen haben. Von solchen sind diejenigen umgeben, die auf der unteren Erde sind, wo die Angehörigen der geistigen Kirche vor dem Kommen des Herrn verwahrt und angefochten wurden. Gleichwohl aber wurden sie vom Herrn beschützt und in den Himmel erhoben mit dem Herrn, als Er auferstand. Über diese sehe man was Nr. 6854, 6855, 6914, 6945, 7035 gesagt und gezeigt wurde.

Die untere Erde, wo die Angehörigen der geistigen Kirche vor dem Kommen des Herrn verwahrt wurden, wird im Wort einigemal genannt:

Jes.44/23: "Lobsinget ihr Himmel, weil Jehovah es vollführt, jubelt ihr unteren Örter der Erde, lasset schallen ihr Berge den Jubelsang, Wald und alle Bäume darin; denn Jehovah hat Jakob erlöst, und in Israel sich verherrlicht": hier von denen, die auf der unteren Erde (waren), daß sie vom Herrn selig gemacht wurden. Jakob und Israel bezeichnen die geistige Kirche, Jakob die äußere Kirche, Israel die innere: Nr. 3305, 4286, 6426.

Hes.26/20: "Ich werde dich hinunterstoßen mit denen, die hinunterfahren in die Grube, zum Volk der Vorzeit, und dich wohnen lassen auf der Erde der Unteren, (d.i. in der Unterwelt,) in den Ödungen".

Hes.31/14,16: "Zum Land der Unteren inmitten der Söhne des Menschen, zu denen, die hinabfahren in die Grube. Daher werden sich trösten auf der unteren Erde alle Bäume Edens, die Auswahl und das Vornehmste des Libanon, alle, die da Wasser trinken": hier ist die untere Erde der Ort, wo die Angehörigen der geistigen Kirche waren.

Auch heutzutage werden diejenigen Angehörigen der Kirche, die ihre Vorstellungen mit weltlichen und irdischen Dingen erfüllten, und dadurch bewirkten, daß die Wahrheiten des Glaubens mit solchen (Vorstellungen) verbunden wurden, in die untere Erde hinabversetzt, und hier sind sie ebenfalls in Kämpfen, und zwar so lange, bis jene weltlichen und irdischen Dinge von den Wahrheiten des Glaubens losgetrennt, und solche (Vorstellungen) eingepflanzt sind, vermöge derer sie nicht mehr damit verbunden werden. Ist es soweit gekommen, dann werden sie von da in den Himmel erhoben; denn ehe solche Dinge weggeschafft sind, können sie keineswegs bei den Engeln sein, denn sie bilden Finsternis und Verunreinigungen, die mit dem Licht und der Reinheit des Himmels nicht zusammenstimmen.

Jene weltlichen und irdischen Dinge können eben nur durch Kämpfe gegen das Falsche getrennt und weggeschafft werden, und diese Kämpfe geschehen auf folgende Weise: Die, welche sich dort befinden, werden durch Sinnestäuschungen und die daher kommenden Falschheiten angefochten, die von den umgebenden Höllengeistern ausgesandt werden. Vom Herrn aber werden sie durch den Himmel entfernt, und alsdann zugleich Wahrheiten eingeflößt. Und dieses tritt in Erscheinung wie bei denen, die sich in Kämpfen befinden.

Daher kommt es, daß man die geistige Kirche eine kämpfende nennen darf. Aber heutzutage ist sie selten bei jemand eine kämpfende in der Welt, denn der Mensch der Kirche hält, während er in der Welt lebt, den Kampf nicht aus, wegen der Rotte der Bösen, in deren Mitte er ist; und wegen der Schwachheit des Fleisches, worin er sich befindet. Im anderen Leben kann der Mensch kräftig in den Banden des Gewissens gehalten werden, nicht aber ebenso in der Welt, denn wenn er in der Welt in eine Art von Verzweiflung kommt, wie gewöhnlich diejenigen, die in (solchen) Kämpfen sind, dann zerreißt er sogleich jene Bande. Wenn er sie aber zerreißt, dann unterliegt er, und wenn er so unterliegt, dann ist es um seine Seligkeit geschehen. Daher kommt es, daß heutzutage wenige innerhalb der Kirche vom Herrn in Kämpfe für die Wahrheiten gegen das Falsche zugelassen werden. Diese Kämpfe bilden geistige Versuchungen.

Man sehe auch, was über die untere Erde und die Abödungen daselbst früher: Nr. 4728, 4940-4951, 6854 gezeigt wurde.

7091. "So spricht Jehovah, der Gott Israels", 2. Mose 5/1, bedeutet, aus dem Göttlich-Menschlichen des Herrn (komme) Ermahnung an diejenigen, die gegen die Wahrheiten der Kirche sind.

Dies erhellt daraus, daß durch Jehovah, den Gott Israels, der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen verstanden wird. Daß durch Jehovah im Wort der Herr bezeichnet ist, sehe man Nr. 1343, 1736, 2921, 3023, 3035, 5041, 5663, 6303, 6281, 6905. Gott Israels wird Er genannt, weil durch Israel das geistige Reich des Herrn bezeichnet wird: Nr. 6426, 6637, und weil der Herr durch Sein Kommen in die Welt die Angehörigen dieses Reiches oder dieser Kirche selig gemacht hat: Nr. 6854, 6914, 7035.

Daß der Gott Israels der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen ist, kommt daher, weil die Angehörigen dieser Kirche von allem Geistigen und Himmlischen natürliche Vorstellungen haben, und auch vom Göttlichen, und deshalb könnten sie, wenn sie das Göttliche sich nicht unter dem Bilde eines natürlichen Menschen dächten, mit dem Göttlichen durch keinerlei Neigung verbunden werden, denn wenn sie vom Göttlichen nicht wie von einem natürlichen Menschen dächten, so hätten sie vom Göttlichen entweder gar keine oder abenteuerliche Vorstellungen, und würden so das Göttliche verunreinigen. Daher kommt es, daß durch den Gott Israels der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen, und zwar in Ansehung des natürlich Göttlichen verstanden wird.

Daß unter Israel und Jakob im höchsten Sinn der Herr in Ansehung des göttlich Natürlichen verstanden wird, unter Israel in Ansehung des inneren göttlich Natürlichen und unter Jakob in Ansehung des äußeren göttlich Natürlichen, sehe man Nr. 4570; und daß die Angehörigen der geistigen Kirche durch das Göttlich-Menschliche des Herrn selig gemacht worden sind, und (noch) selig gemacht werden: Nr. 2833, 2834; sodann, daß der Mensch der geistigen Kirche, der Israel, ein inwendiger Natürlicher ist: Nr. 4286, 4402.

Hieraus wird nun klar, warum der Herr im Wort Jehovah der Gott Israels, und Jehovah der Heilige Israels heißt. Ein jeder kann wissen, daß eine solche Benennung des Göttlichen sich eben nur auf etwas Heiliges bezieht, das nicht im Buchstabensinn erscheint.

Daß der Herr in Ansehung des göttlich Natürlichen unter dem Gott Israels verstanden wird, erhellt aus mehreren Stellen im Wort, und zwar deutlich aus folgenden: 2. Mose 24/9,10: "Mose und Aharon, Nadab und Abihu und die siebzig Ältesten Israels sahen den Gott Israels, und unter Seinen Füßen war wie ein Werk von Saphirstein und an Klarheit wie die Substanz des Himmels".

Daß es der Herr war und nicht Jehovah, Welcher der Vater genannt wird, erhellt aus den Worten des Herrn bei

Joh.1/18: "Gott hat niemand je gesehen; Joh.5/37: "weder Seine Stimme habt ihr je gehört, noch Seine Gestalt gesehen".

Jes.45/3: "Geben werde Ich dir die Schätze der Finsternis und die in den Schlupfwinkeln verborgenen Güter, auf daß du erkennest, daß Ich Jehovah, Der Ich dich genannt habe mit deinem Namen, Gott Israels".

Hes.1/26-28: "Über dem Haupt der Cherubim war wie das Ansehen des Saphirsteins die Ähnlichkeit (die Gestalt) eines Throns; und über der Ähnlichkeit eines Throns eine Ähnlichkeit wie das Ansehen eines Menschen oben auf demselben, und es war anzusehen wie Feuer und Regenbogen und Glanz ringsumher".

Hes.1/28; 8/4; 9/3; 10/19,20: "Dies heißt die Herrlichkeit Jehovahs, und des Gottes Israels".

Und auch wo die Rede ist vom neuen Tempel bei Hes.43/2; 44/2; außerdem in mehreren anderen Stellen, wie Jes.17/6; 21/10,17; 24/15; 41/17; Ps.41/14; 59/6; 68/9,36; 69/7; 72/18 und anderwärts.

Dann auch der Heilige Israels: Jes.1/4; 5/19; 10/20; 17/7; 30/11,12,15; 49/7; 60/9,14; Hes.39/7.

Daß der Gott Israels und der Heilige Israels der Herr in Ansehung des Göttlichen-Menschlichen ist, ergibt sich auch daraus, daß Er der Erlöser, der Heiland, der Bildner (Factor) heißt:

der Erlöser bei Jes.47/4: "Unser Erlöser ist Jehovah Zebaoth, Sein Name ist der Heilige Israels"; sodann Jes.41/14; 43/14; 48/17; 54/5; der Heiland bei Jes.43/3; der Bildner Jes.45/11.

Aus diesen Stellen erhellt auch, daß unter Jehovah im Wort des Alten Testaments kein anderer verstanden wird als der Herr; denn Er heißt Jehovah, der Gott und Heilige Israels, der Erlöser, der Heiland, der Bildner:

Jehovah der Erlöser und Heiland: Jes.49/26: "Auf daß alles Fleisch erkenne, daß Ich Jehovah (bin), dein Heiland und dein Erlöser, der Starke Jakobs".

Jes.60/16: "Auf daß du wissest, daß Ich Jehovah bin, dein Heiland und dein Erlöser, der Mächtige Israels". Wie auch Jes.43/14; 44/6,24; 54/8; 63/16; Ps.19/15.

Daß der Herr Israel, d.h. die Angehörigen der geistigen Kirche selig gemacht hat, Jes.63/7-9: "Der Barmherzigkeit Jehovahs will ich gedenken, des Ruhmes Jehovahs, nach allem, was uns Jehovah erzeigt hat, Der von großer Güte ist dem Hause Israels; Er hat gesagt: gewißlich, Mein Volk sind sie, Söhne, die nicht lügen; und darum ist Er ihnen geworden zum Heiland; in all ihrer Drangsal, war Ihm (auch) Drangsal, und der Engel Seines Angesichts hat sie befreit; um Seiner Liebe und Seiner Huld willen hat Er sie erlöst, und sie angenommen, und sie getragen in allen Tagen der Ewigkeit".

7092. "Entlaß Mein Volk", 2. Mose 5/1, bedeutet, sie sollen aufhören, jene anzufechten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von entlassen, wenn es zu Pharao gesagt wird, durch den das Falsche vorgebildet wird, das die Wahrheiten der Kirche anficht, sofern es heißt, von der Anfechtung ablassen; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, die hier unter Mein Volk verstanden sind, sofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen, wovon Nr. 6426, 6637.

7093. "Daß sie Mir ein Fest halten in der Wüste", 2. Mose 5/1, bedeutet, auf daß sie mit Freudigkeit den Herrn verehren, im Dunkeln des Glaubens, worin sie sich befinden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "ein Fest halten", sofern es die Verehrung mit Freudigkeit bezeichnet, worüber in Folgenden. Daß es der Herr ist, dem sie ein Fest halten sollten, und Der hier verstanden wird unter Mir oder unter Jehovah, sehe man Nr. 7091. Und aus der Bedeutung der Wüste, sofern sie das Dunkle des Glaubens bezeichnet, wovon Nr. 2708, 7055. Daß die Angehörigen der geistigen Kirche beziehungsweise im Dunkeln des Glaubens sind, sehe man Nr. 2708, 2715, 2716, 2718, 2831, 2849, 2935, 2937, 3241, 3246, 3833, 6289, 6500, 6945.

Daß durch "ein Fest halten" die Verehrung mit Freudigkeit bezeichnet wird, hat den Grund, weil das Fest drei Tagreisen von Ägypten weg gehalten werden sollte, somit in einem Zustand der Nichtanfechtung von Falschem, d.h. im Zustand der Freiheit; denn wer vom Falschen befreit wird, und von der Drangsal, worin er alsdann sich befindet, der sagt dem Herrn freudigen Dank, somit hält er Ihm ein Fest. Auch wird gesagt, die Feste, die bei jenem Volk eingesetzt worden sind und deren es jährlich drei waren, seien eingesetzt worden zum Andenken an die Befreiung aus der Knechtschaft in Ägypten, d.h. im geistigen Sinn zum Andenken an die Befreiung von der Anfechtung von Falschem durch das Kommen des Herrn in die Welt. Darum wurde auch befohlen, sie sollten fröhlich sein; wie erhellt

3. Mose 23/40: "Am Fest der Laubhütten sollet ihr am ersten Tag die Frucht edler Bäume, Palmzweige und Äste dicht belaubter Bäume und Bachweiden nehmen, und fröhlich sein vor Jehovah, euerm Gott, sieben Tage": durch die Frucht edler Bäume, die Palmzweige, die Äste dicht belaubter Bäume und die Bachweiden wird die Freude aus dem Guten und Wahren vom Inwendigsten des Menschen bis zu seinem Äußeren bezeichnet: das Gute der Liebe, welches das Inwendigste ist, wird bezeichnet durch die Frucht edler Bäume, das Gute des Glaubens durch die Palmzweige, das wißtümlich Wahre durch die Äste dicht belaubter Bäume, und das sinnlich Wahre, welches das Äußerste ist, durch die Bachweiden. Daß befohlen wurde, man solle solche (Dinge) nehmen, konnte nicht geschehen ohne Ursache aus der geistigen Welt, und diese Ursache kann nur klar werden aus dem inneren Sinn.

Daß sie am Fest der Wochen fröhlich sein sollten, erhellt 5. Mose 16/10,11: "Du sollst das Fest der Wochen feiern Jehovah, deinem Gott, und fröhlich sein vor Jehovah, deinem Gott, du, und dein Sohn, und deine Tochter, und dein Knecht, und deine Magd, und der Levit, der in deinen Toren ist": auch durch diese Worte wird im inneren Sinn bezeichnet die Freudigkeit aus dem Guten und Wahren vom Inwendigsten bis zum Äußeren.

Daß an den Festen Fröhlichkeit herrschen sollte, und daß somit ein Fest halten heißt (den Herrn) mit Freudigkeit verehren, erhellt auch aus folgenden Stellen:

Jes.30/29: "Gesang wird bei euch sein, wie in einer Nacht, wo man ein Fest feiert".

Nahum 2/1: "Siehe, auf den Bergen die Füße des frohen Botschafters, der Frieden verkündigt; feiere deine Feste, Jehudah, erstatte deine Gelübde, denn hinfort wird nicht mehr durch dich hingehen Belial (der Verderber), er wird ganz ausgerottet werden".

Sach.8/19: "Das Fasten soll dem Hause Jehudahs zur Freude werden, und zur Fröhlichkeit, und zu guten Festen; jedoch liebet die Wahrheit und den Frieden".

Hos.2/11: "Ich will aufhören lassen alle Freude, ihre Feste und ihre Neumonde".

Amos 8/10: "Verwandeln werde Ich eure Feste in Trauer, und alle eure Lieder in Wehklagen".

Daß ein Fest halten die Verehrung mit Freudigkeit bezeichnet, weil sie von der Knechtschaft in Ägypten befreit wurden, d.h. im geistigen Sinn, weil sie von der Anfechtung durch das Falsche befreit wurden, ist offenbar aus dem Passahfest. Es wurde nämlich angeordnet, daß dasselbe jährlich an dem Tag gefeiert werden sollte, an dem sie aus Ägypten zogen, und zwar wegen der Befreiung der Söhne Israels aus der Knechtschaft, d.h. wegen Befreiung der Angehörigen der geistigen Kirche vom Falschen, somit von der Verdammnis; und weil der Herr durch Sein Kommen sie befreit und mit sich in den Himmel erhoben hat bei Seiner Auferstehung, darum ist auch diese am Passah (Osterfest) geschehen. Dies wird auch bezeichnet durch des Herrn Worte bei

Joh.12/31,32: "Jetzt ist das Gericht dieser Welt, jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgeworfen werden; Ich aber, wenn Ich erhöht sein werde von der Erde, werde alle zu Mir ziehen".

7094. "Da sprach Pharao", 2. Mose 5/2, bedeutet das entgegengesetzte Denken.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, sofern es heißt denken, wovon Nr. 3395. Daß es das entgegengesetzte Denken ist von seiten derer, die anfechten, und durch Pharao vorgebildet werden, erhellt aus dem gleich Folgenden; denn Pharao ließ keineswegs nach, sondern beschwerte die Söhne Israels noch mehr.

7095. "Wer ist Jehovah, Dessen Stimme ich hören soll", 2. Mose 5/2, bedeutet, über den Herrn, dessen Ermahnung sie befolgen sollten, nämlich das entgegengesetzte Denken.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Stimme, sofern sie hier eine Ermahnung bezeichnet, weil sie sich auf das bezieht, was Mose und Aharon zu Pharao gesagt haben, wovon Nr. 7090. Und aus der Bedeutung von hören, sofern es heißt gehorchen, wovon Nr. 2542, 3869, 5017; somit bedeutet die Stimme hören, der Ermahnung gehorchen oder sie befolgen. Daß der Herr es ist, Dessen Ermahnung er nicht befolgen wollte, hat den Grund, weil durch Jehovah im Wort kein anderer als der Herr verstanden wird, man sehe Nr. 7091.

7096. "Israel zu entlassen", 2. Mose 5/2, bedeutet, sie sollten aufhören.

Dies erhellt aus der Bedeutung von entlassen, sofern es heißt aufhören, wie Nr. 7092, nämlich die Angehörigen der geistigen Kirche, die hier das Volk sind, anzufechten. Daß die Söhne Israels die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen, sehe man Nr. 6426.

7097. "Ich kenne den Jehovah nicht", 2. Mose 5/2, bedeutet, daß sie nichts nach dem Herrn fragen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von nicht kennen, sofern es heißt, nichts nach einem fragen, denn wer nichts nach jemand fragt, der sagt, er kenne ihn nicht. Daß durch Jehovah der Herr verstanden wird, sehe man Nr. 7091.

Daß Pharao sagt, er kenne den Jehovah nicht, damit verhält es sich in folgender Weise: Die Ägypter kannten Jehovah von Alters her, aus dem Grund, weil die Alte Kirche auch in Ägypten gewesen war, wie offenbar daraus erhellen kann, daß sie die Kenntnis der Vorbilder und Bezeichnungen jener Kirche hatten. Die ägyptischen Hieroglyphen sind nichts anderes, denn durch sie wurden geistige Dinge bezeichnet. Auch wußten sie, daß sie wirklich Entsprechungen waren, und weil sie anfingen, solche bei ihrem Gottesdienst zu brauchen, und sie zu verehren, und zuletzt auch in Zaubereien zu verwandeln, und sich dadurch der teuflischen Rotte in der Hölle anzuschließen, deshalb zerstörten sie die Alte Kirche bei sich ganz und gar. Daher kommt es, daß durch die Ägypter im Wort das verkehrte Wißtümliche der Kirche bezeichnet wird, wie auch das Falsche, das gegen die Wahrheiten der Kirche ist.

Als in Ägypten auf solche Weise die Gottesverehrung verkehrt war, da durften sie auch Jehovah nicht mehr verehren, und zuletzt nicht einmal wissen, daß Jehovah der Gott der Alten Kirche war, und zwar deswegen, damit sie den Namen Jehovahs nicht entweihen möchten. Daß der Name Jehovahs auch zu jener Zeit bekannt war, und zwar, ehe er wieder den Nachkommen Abrahams durch Mose auf dem Berg Horeb verkündigt wurde, erhellt augenscheinlich daraus, daß Bileam, der aus Syrien war, nicht nur den Jehovah kannte, sondern auch Ihn anbetete und Ihm auch opferte: 4. Mose 22/22,24.

Hieraus kann man nun erkennen, warum Pharao sagte: "Wer ist Jehovah, dessen Stimme ich hören soll, das Volk zu entlassen? ich kenne den Jehovah nicht". Weil aber durch Pharao diejenigen in den Höllen vorgebildet werden, die im Falschen sind, und die Angehörigen der geistigen Kirche anfechten, darum soll gesagt werden, wie es sich mit diesen verhält:

Diejenigen, die in den Höllen sind und die Angehörigen der geistigen Kirche anfechten, bestehen meistens aus solchen, die behaupteten, der Glaube allein mache selig, und doch ein dem Glauben entgegengesetztes Leben führten; und weil nach dem Tode des Leibes das Leben übrigbleibt, so setzten sie auch das Böse, das sie dachten, ins Werk und vollbrachten es. Deshalb wenden sie das, was sie für Gegenstände ihres Glaubens erklärten, entweder dazu an, das Böse ihres Lebens zu beschönigen, oder verwerfen es gänzlich. Damit sie aber die Wahrheiten des Glaubens nicht mißbrauchen, werden sie derselben beraubt, und wenn sie derselben beraubt sind, so ergreifen sie das Falsche, das ganz gegen die Wahrheiten des Glaubens ist, und fechten sofort durch Falsches diejenigen an, die in den Wahrheiten sind. Das ist alsdann ihre Lebenslust. Mehrere von ihnen erlernen auch Zaubereien, um sich eine Macht zu verschaffen. Das tun diejenigen, die durch verschiedene Kunstgriffe, die sie in der Welt ersonnen hatten, den Nächsten betrogen, und weil es ihnen gelang, hernach alles ihrer Klugheit zuschrieben. Diejenigen, die zu solchen geworden sind, erkennen den Vater als Weltschöpfer an, nicht aber den Herrn. Vom Herrn sagen sie, wie hier Pharao von Jehovah: Wer ist Jehovah? ich kenne den Jehovah nicht; ja, wie die allgemeine Himmelssphäre voll von der Anerkennung und Liebe des Herrn ist, so ist die allgemeine Sphäre der Höllen voll von der Leugnung des Herrn und vom Haß gegen Ihn. Auch leiden sie es nicht, daß Er genannt werde. Diese Höllengeister sind von der Art, daß sie durch Ermahnungen und Drohungen sich nicht abhalten lassen, so sehr ist es die Lust ihres Lebens, die Frommen anzufechten, und sie von der Anerkennung des Herrn und vom Glauben an Ihn abzubringen. Ihre Lebenslust wird sogar durch die Ermahnungen, daß sie davon ablassen sollen, gesteigert; denn sie kommen dadurch auf die Meinung, es werde mit denen, die sie anfechten, bald aus sein.

Diese nun sind es, die unter Pharao und den Ägyptern insonderheit verstanden werden.

7098. "Und werde auch Israel nicht entlassen", 2. Mose 5/2, bedeutet, sie würden von der Anfechtung nicht ablassen, was sich aus dem ergibt, was Nr. 7092, 7096 gesagt wurde.

7099. "Und sie sprachen: der Gott der Hebräer ist uns begegnet", 2. Mose 5/3, bedeutet, der Gott der Kirche habe es selbst befohlen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Hebräer, sofern sie die Angehörigen der Kirche bezeichnen, wovon Nr. 6675, 6684, 6738; und aus der Bedeutung von begegnen, sofern es heißt befehlen, wovon Nr. 6903.

7100. "So laß uns doch ziehen drei Tagreisen in die Wüste", 2. Mose 5/3, bedeutet, sie müßten in einem vom Falschen ganz entfernten Zustand sein, wiewohl im Dunkeln des Glaubens, man sehe Nr. 6904, wo die gleichen Worte.

7101. "Und opfern dem Jehovah, unserm Gott", 2. Mose 5/3, bedeutet, um den Herrn zu verehren. Man sehe Nr. 6905, wo ebenfalls die gleichen Worte.

7102. "Auf daß Er uns nicht überfalle mit der Pest und mit dem Schwert", 2. Mose 5/3, bedeutet, damit sie der Verdammnis des Bösen und Falschen entgehen möchten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "auf daß Er uns nicht überfalle", sofern es heißt, damit sie nicht hineingeraten möchten, nämlich in die Verdammnis. Aus der Bedeutung der Pest, sofern sie die Verdammnis des Bösen bezeichnet, worüber im Folgenden; und aus der Bedeutung des Schwerts, sofern es die Verwüstung des Wahren bezeichnet, sodann die Bestrafung des Falschen, wovon Nr. 2799, somit ebenfalls die Verdammnis; denn die Bestrafung des Falschen, wenn das Wahre verwüstet worden, ist die Verdammnis.

Im Wort werden vier Gattungen von Verwüstungen und Bestrafungen erwähnt, nämlich das Schwert, der Hunger, böse wilde Tiere und die Pest. Durch das Schwert wird die Verwüstung des Wahren und die Bestrafung des Falschen bezeichnet; durch den Hunger die Verwüstung des Guten und die Bestrafung des Bösen, durch das böse wilde Tier die Bestrafung des Bösen aus dem Falschen; durch die Pest die Bestrafung des Bösen, das nicht aus dem Falschen, sondern aus dem Bösen (stammt). Und weil die Bestrafung bezeichnet wird, so wird auch die Verdammnis bezeichnet, denn diese ist die Bestrafung derjenigen, die im Bösen beharren. Von diesen vier Gattungen von Strafen heißt es bei

Hes.14/21: "Wenn Ich Meine vier bösen Gerichte, Schwert, und Hunger, und böses Wild, und Pest schicken werde über Jerusalem, auszurotten Mensch und Tier".

Hes.5/17: "Schicken werde Ich über euch Hunger, und böses Wild, und dich kinderlos machen, und Pest und Blut wird durch dich hingehen, hauptsächlich das Schwert werde Ich bringen über dich".

Daß durch die Pest die Bestrafung des Bösen und dessen Verdammnis bezeichnet wird, erhellt aus folgenden Stellen:

Hes.33/27: "Die in Wüsteneien werden durch das Schwert sterben, und wer auf dem Felde ist, den werde Ich den wilden Tieren geben, ihn zu fressen, und die in den Festungen und Höhlen, werden an der Pest sterben": in den Wüsteneien durch das Schwert sterben bedeutet, in der Verwüstung des Wahren und daher in der Verdammnis des Falschen sein. Die auf dem Felde sollen den wilden Tieren zu fressen gegeben werden, bedeutet die Verdammnis derjenigen, die im Bösen aus dem Falschen sind. Die in den Festungen und Höhlen an der Pest sterben, für die Verdammnis des Bösen, das durch das Falsche sich bestärkt.

Hes.7/15: "Das Schwert draußen, und die Pest und der Hunger drinnen; wer auf dem Felde ist, wird durch das Schwert sterben, wer aber in der Stadt, den werden Hunger und Pest verzehren": Schwert für die Verwüstung des Wahren und Verdammnis des Falschen; Hunger und Pest für die Verwüstung des Guten und Verdammnis des Bösen. Vom Schwert wird gesagt draußen, und vom Hunger und der Pest drinnen, weil die Verwüstung des Wahren außerhalb ist, aber die Verwüstung des Guten innerhalb. Wenn man aber nach dem Falschen lebt, so wird die Verdammnis bezeichnet durch "wer auf dem Felde ist, wird durch das Schwert sterben", und wenn man im Bösen lebt, das durch das Falsche beschönigt wird, dann wird die Verdammnis bezeichnet durch "wer in der Stadt ist, den werden Hunger und Pest verzehren".

3. Mose 26/25,26: "Bringen werde Ich über euch ein Schwert, das da übet die Rache Meines Bundes; wo ihr euch sammelt in eure Städte, werde Ich die Pest senden in eure Mitte, und euch übergeben in die Hand des Feindes; indem Ich euch zerbrechen werde den Stab des Brotes": hier (steht) Schwert ebenfalls für die Verwüstung des Wahren und Verdammnis des Falschen. Pest für die Verdammnis des Bösen. Die Verwüstung des Guten, die durch Hunger bezeichnet wird, wird dadurch beschrieben, daß Er den Stab des Brotes zerbrechen werde. Durch die Städte, in welche sie sich versammeln, wird in gleicher Weise wie oben das Falsche bezeichnet, durch das sie ihr Böses beschönigen. Daß die Städte das Wahre bezeichnen, somit im entgegengesetzten Sinn das Falsche, sehe man Nr. 402, 2268, 2712, 2943, 3216, 4492, 4934.

Hes.5/12: "Darum, weil du Mein Heiligtum verunreinigt hast mit allen deinen Greueln, so soll der dritte Teil von dir an der Pest sterben, und vom Hunger verzehrt werden in deiner Mitte; der dritte Teil soll hierauf durchs Schwert fallen rings um dich her; den dritten Teil endlich werde Ich in alle Winde zerstreuen, und das Schwert ziehen hinter ihnen her": Hunger für Verdammnis des Bösen, Schwert für Verdammnis des Falschen; in alle Winde zerstreuen, und das Schwert hinter ihnen herziehen, bedeutet, Wahres zerstören und Falsches ergreifen.

Jerem.14/12: "Wenn sie Brandopfer und Speisopfer bringen, so habe Ich kein Gefallen daran, sondern durch das Schwert, Hunger und Pest werde Ich sie verzehren".

Jerem.21/6,7,9: "Schlagen werde Ich die Einwohner dieser Stadt, so Mensch als Vieh, durch große Pest werden sie sterben, danach werde Ich Zedekia, den König Jehudahs, und seine Knechte, und das Volk, und die in dieser Stadt übriggeblieben sind von der Pest und vom Schwert und vom Hunger, in die Hand Nebukadnezars geben. Wer in dieser Stadt bleibt, wird sterben durch das Schwert und Hunger und Pest; wer aber hinausgeht und abfällt zu den Chaldäern, die euch belagern, wird leben und seine Seele wird ihm zur Beute werden".

Jerem.24/10: "Senden werde Ich unter sie das Schwert, den Hunger und die Pest, bis sie aufgerieben sind aus dem Lande": auch hier wird durch Schwert die Verwüstung des Wahren, durch Hunger die Verwüstung des Guten, durch Pest die Verdammnis bezeichnet; außerdem durch Schwert, Hunger und Pest in folgenden Stellen: Jerem.27/8; 29/17,18; 32/24,36; 34/17; 38/2; 42/17,22; 44/13; Hes.12/16.

Weil diese drei in ihrer Ordnung folgen, deswegen wurden diese drei dem David vom Propheten Gad vorgelegt, nämlich: "Ob kommen sollen sieben Jahre Hunger; ob er drei Monate fliehen soll vor den Feinden; und ob drei Tage Pest im Lande (sein solle)": 2.Sam.24/13: fliehen vor den Feinden (steht) für Schwert.

Amos 4/10: "Gesandt habe Ich unter euch die Pest in der Weise Ägyptens, erwürgt mit dem Schwert eure Jünglinge, nebst der Erbeutung eurer Rosse": Pest in der Weise Ägyptens, bedeutet die Verwüstung des Guten durch Falsches, das die Weise Ägyptens ist; erwürgt habe Ich mit dem Schwert die Jünglinge nebst der Erbeutung der Rosse, bedeutet die Verwüstung des Wahren; durch Jünglinge werden die Wahrheiten bezeichnet, und durch Rosse das Verständnis: Nr. 2761, 2762, 3217, 5321, 6534.

Hes.5/17: "Pest und Blut wird durch dich hingehen".

Hes.28/23: "Senden werde Ich über dasselbe (Zidon) Pest und Blut in seinen Gassen": hier steht Pest für das geschändete Gute, und Blut für das verfälschte Wahre. Daß Blut das verfälschte Wahre bedeutet, sehe man Nr. 4735, 6978.

Ps.91/5,6: "Nicht darfst du dich fürchten vor dem Grauen der Nacht, vor dem Pfeil, der bei Tage fliegt, vor der Pest, die im Dunkeln schleicht, vor dem Tod, der am Mittag verwüstet": Grauen der Nacht für das Falsche, das im Verborgenen ist; Pfeil, der bei Tage fliegt, für das Falsche, das offen hervortritt. Pest, die im Dunkeln schleicht, für das Böse, das im Verborgenen; Tod, der am Mittag verwüstet, für das Böse, das offen auftritt. Daß die Pest das Böse und die Verdammnis des Bösen bedeutet, erhellt daraus, daß der Tod genannt wird, der sich hier von der Pest bloß dadurch unterscheidet, daß es vom Tod heißt, er verwüste am Mittag, und von der Pest, sie schleiche im Dunkeln.

Ps.78/50: "Er bahnte seinem Zorn einen Pfad, er hielt ihre Seele nicht vom Tode zurück, und ihr Leben gab er der Pest preis": hier von den Ägyptern. Pest bedeutet alle Gattungen des Bösen und dessen Verdammnis.

HG 7103

7103. "Da sprach zu ihnen der König von Ägypten", 2. Mose 5/4, bedeutet die Antwort von seiten derer, die im Falschen sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, wenn von Pharao zu Mose und Aharon (gesprochen wird), sofern es das entgegengesetzte Denken bezeichnet, wie Nr. 7094, somit das Denken, das der Antwort angehört. Und aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos oder des Königs von Ägypten, sofern er das falsche Wißtümliche bezeichnet, wovon Nr. 6651, 6679, 6683, 6692, somit auch diejenigen, die im Falschen.

7104. "Warum, Mose und Aharon, macht ihr das Volk abwendig von seinen Werken", 2. Mose 5/4, bedeutet, durch ihr göttliches Gesetz und ihre Lehre würden sie von ihren Beschwerlichkeiten nicht frei werden.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er den Herrn in Ansehung des göttlichen Gesetzes bezeichnet, wovon Nr. 6723, 6752; aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, sofern er den Herrn in Ansehung der Lehre aus demselben bezeichnet, wovon Nr. 6998, 7009; aus der Bedeutung von abwendig machen, sofern es heißt frei machen; und aus der Bedeutung der Werke, sofern es Beschwerlichkeiten sind; denn ihre Werke waren Arbeiten und auch Lasten, wie folgt, somit Beschwerlichkeiten infolge von Kämpfen, die durch Werke und Lasten im inneren Sinn bezeichnet werden.

7105. "Gehet zu euren Lasten", 2. Mose 5/4, bedeutet, sie müßten in Kämpfen leben.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gehen, sofern es heißt leben, wovon Nr. 3335, 4882, 5493, 5605; und aus der Bedeutung der Lasten, sofern sie Anfechtungen durch Falsches bezeichnen, wovon Nr. 6757, somit Kämpfe dagegen.

7106. Vers 5-9: Und Pharao sprach: Siehe, viel ist schon jetzt des Volkes im Lande, und ihr wollt sie feiern lassen von ihren Lasten. Da gebot Pharao an jenem Tage den Treibern im Volk und seinen Amtleuten, und sprach: Hinfort sollt ihr dem Volk kein Stroh geben Ziegel zu machen, wie gestern und vorgestern, selber sollen sie gehen und sich Stroh zusammenstoppeln. Und das (bestimmte) Maß der Ziegel, das sie gestern und vorgestern machten, sollt ihr ihnen auflegen; nichts sollt ihr davon abziehen; denn sie sind nachlässig, darum schreien sie und sprechen: laß uns ziehen (und) opfern unserem Gott. Schwer soll drücken der Dienst auf die Männer, und sie sollen ihn tun, und sich nicht kehren an Worte der Lüge.

"Und Pharao sprach" bedeutet den Willen derjenigen, welche die Wahrheiten der Kirche anfechten;

"siehe, viel ist schon jetzt des Volkes im Lande" bedeutet die Menge der Angehörigen der geistigen Kirche;

"und ihr wollt sie feiern lassen von ihren Lasten" bedeutet, man habe sie noch nicht genug angefochten;

"da gebot Pharao an jenem Tage" bedeutet die Begierde, die Wahrheiten der Kirche anzufechten während jenes Zustandes;

"den Treibern im Volk und seinen Amtleuten, und sprach" bedeutet diejenigen, die zunächst anfechten, und die zunächst aufnehmen;

"hinfort sollt ihr dem Volk kein Stroh geben" bedeutet das unterste Wißtümliche, welches das allerallgemeinste;

"Ziegel zu machen" bedeutet zu dem Erdichteten und Falschen, das hineingebracht werden soll;

"wie gestern und vorgestern" bedeutet, nicht wie im früheren Zustand;

"selber sollen sie gehen und sich Stroh zusammenstoppeln" bedeutet, sie sollen jenes unterste Wißtümliche sich selbst verschaffen;

"und das (bestimmte) Maß der Ziegel, das sie gestern und vorgestern machten, sollt ihr ihnen auflegen" bedeutet das Erdichtete und Falsche soll in derselben Menge, wie früher, hineingebracht werden;

"nichts sollt ihr davon abziehen" bedeutet ohne Verminderung;

"denn sie sind nachlässig" bedeutet, weil sie nicht genug bekämpft würden;

"darum schreien sie und sprechen: laß uns ziehen (und) opfern unserem Gott" bedeutet, darum beschäftigen sie sich so angelegentlich mit dem Gedanken an einen solchen Gottesdienst;

"schwer soll drücken der Dienst auf die Männer" bedeutet die Bekämpfung soll noch stärker betrieben werden;

"und sie sollen ihn tun" bedeutet, auf daß er seine Wirkung mache;

"und sich nicht kehren an Worte der Lüge" bedeutet, damit sie sich nicht wenden zu den Wahrheiten.

7107. "Und Pharao sprach", 2. Mose 5/5, bedeutet den Willen derjenigen, welche die Wahrheiten der Kirche anfechten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, sofern es (hier) den Willen bezeichnet, worüber folgt; und aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos, sofern er diejenigen bezeichnet, welche die Wahrheiten der Kirche anfechten, wovon Nr. 6651, 6679, 6683, somit die Angehörigen der geistigen Kirche, denn von diesen sagt man, daß sie in den Wahrheiten der Kirche seien.

Daß sprechen soviel ist als Wollen oder Wille, hat den Grund, weil es dasjenige, was folgt, in sich schließt; denn wenn einer etwas will, so spricht er es aus. Weil "er sprach" dasjenige in sich schließt, was folgt, daher bedeutet es mancherlei, z.B. einen Befehl: Nr. 7036; eine Ermahnung: Nr. 5012, 7033, 7090; eine Mitteilung: Nr. 3060, 4131, 6228; das Denken: Nr. 7094; im eigentlichen Sinn das Innewerden: Nr. 1791, 1815, 1819, 1822, 1898, 1919, 2080, 2862, 3509, 5687.

7108. "Siehe, viel schon ist des Volkes im Lande", 2. Mose 5/5, bedeutet die Menge der Angehörigen der geistigen Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Volkes im Lande, sofern es die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnet, wovon Nr. 2928; denn das Volk bedeutet diejenigen, die in den Wahrheiten des Glaubens sind: Nr. 1259, 1260, 3581, und das Land bedeutet die Kirche, wovon Nr. 662, 1066, 1067, 1262, 1733, 1850, 2117, 2118, 3355, 4447, 4535, 4577.

7109. "Und ihr wollt sie feiern lassen von ihren Lasten", 2. Mose 5/5, bedeutet, man habe sie noch nicht genug angefochten.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Lasten, sofern es die Anfechtungen durch Falsches sind, und daher Kämpfe, wovon Nr. 6757, 7104, 7105; daher ist feiern lassen von Lasten soviel, als man habe sie noch nicht genug angefochten.

7110. "Da gebot Pharao an jenem Tage", 2. Mose 5/6, bedeutet die Begierde, die Wahrheiten der Kirche anzufechten während jenes Zustandes.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gebieten, sofern es einen Befehl bezeichnet; und weil in dem Befehl der Bösen die Begierde liegt, Böses zu tun, denn daher kommt der Befehl, der von ihnen ausgeht, deshalb wird durch "er gebot", auch die Begierde bezeichnet. Aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos, sofern er diejenigen bezeichnet, welche die Wahrheiten der Kirche anfechten, wovon Nr. 6651, 6679, 6683; und aus der Bedeutung des Tages, sofern er den Zustand ausdrückt, wovon Nr. 23, 487, 488, 493, 893, 2788, 3462, 3785, 4850.

7111. "Den Treibern im Volk und seinen Amtleuten, und sprach", 2. Mose 5/6, bedeutet diejenigen, die zunächst anfechten, und die zunächst aufnehmen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Treiber, sofern es die sind, die zum Dienen nötigen, wovon Nr. 6852; und weil dies durch Anfechtungen geschieht, so werden durch Treiber auch diejenigen bezeichnet, die anfechten, jedoch die, welche zunächst anfechten, von denen unten; und aus der Bedeutung der Amtleute, sofern es diejenigen sind, die zunächst aufnehmen; denn die Amtleute waren aus den Söhnen Israels, die Treiber aber aus den Ägyptern, wie aus dem Folgenden erhellt. Somit sind im inneren Sinn Amtleute diejenigen, welche die Anfechtung zunächst aufnehmen, und Treiber die, welche zunächst anfechten.

Welche diese sind, kann man im anderen Leben an denen merken, die anfechten und Falsches und Böses einflößen, und die es aufnehmen und mitteilen. Die, welche anfechten und Falsches und Böses einflößen, sind Höllen, aber um dies bewirken zu können, schicken sie von sich Sendlinge aus, durch die sie wirken; diese erscheinen nicht weit von denen, die angefochten werden. Dies geschieht deswegen, damit die Gedanken und Absichten mehrerer konzentriert werden, sonst würden sie zerstieben. Diese Sendlinge erscheinen an ihren bestimmten Orten in der Geisterwelt; und eben aus den Orten, wo sie erscheinen, kann man erkennen, aus welcher Hölle sie sind. Einige erscheinen über dem Haupte in verschiedener Höhe, und in verschiedener schiefer Richtung; einige neben dem Haupt zur Rechten oder zur Linken, auch hinter demselben. Einige unter dem Haupt bald da, bald dort am Leib, in Flächen vom Haupte an bis zu den Fußsohlen. Dieselben fließen mit solchem ein, was von der Hölle ausgeworfen wird; und was einfließt, fühlt der Geist oder Mensch nicht anders, und weiß daher auch nicht anders, als daß es in ihm selbst sei, d.h., als ob er es selber denke und beabsichtige. Jene Sendlinge werden Subjekte (Träger) genannt; über diese sehe man, was aus Erfahrung Nr. 4403, 5856, 5983-5989 gezeigt wurde. Weil diese zunächst anfechten, werden sie durch Treiber bezeichnet. Die aber von jenen aufnehmen und mitteilen, werden durch Amtleute bezeichnet, und sind vermittelnde Geister; denn die Amtleute waren aus den Söhnen Israels, aber die Treiber von den Ägyptern.

Amtleute hießen beim israelitischen und jüdischen Volk solche, die sagen mußten, was man tun sollte, und die befahlen; deshalb saßen sie auch mit den Richtern und Ältesten in den Toren, und sagten dem Volk, was geurteilt wurde, dann auch was vom Führer geboten wurde, wie aus folgenden Stellen erhellen kann:

5. Mose 16/18: "Richter und Amtleute sollst du setzen in allen deinen Toren nach deinen Stämmen, die das Volk richten sollen mit dem Gericht der Gerechtigkeit".

5. Mose 20/5,8,9: "Wenn sie zum Krieg ausziehen werden, soll der Priester zum Volk reden und ermahnen, daß sie sich nicht fürchten sollen, hernach sollen die Amtleute sagen, wer ein Haus gebaut hat, soll wieder umkehren, wie auch die Furchtsamen".

Jos.1/10,11: "Josua gebot den Amtleuten, die sollten zum Volk sagen, daß sie eine Zehrung bereiten möchten, ehe sie über den Jordan gingen".

Jos.3/2,3: "Am Ende von drei Tagen geschah es, daß die Amtleute durch die Mitte des Lagers gingen, und geboten, daß sie, wenn sie die Lade des Bundes Jehovahs sehen, auch weiter ziehen sollten".

Daß die Amtleute Vorgesetzte des Volkes waren, unterschieden von dessen Fürsten, sehe man 5. Mose 1/15; von den Ältesten: 5. Mose 31/28; wie auch von den Richtern: Jos.8/33.

7112. "Hinfort sollt ihr dem Volk kein Stroh geben", 2. Mose 5/7, bedeutet das unterste und allerallgemeinste Wißtümliche.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Spreu oder Stroh (paleae seu straminis), sofern es das wißtümlich Wahre bezeichnet: Nr. 3114, und zwar das unterste und allerallgemeinste Wißtümliche, denn im geistigen Sinn ist die geringste Speise Stroh oder Spreu (stramen seu palea), weil es für die Tiere ist.

Unterst Wißtümliches heißt das, welches voll Sinnestäuschungen ist, und das dann die Bösen mißbrauchen, um das Gute und Wahre zu verkehren, und so dem Bösen und Falschen das Wort zu reden, denn jenes Wißtümliche kann wegen der Täuschungen zugunsten der Grundsätze des Falschen und der Begierden des Bösen verwendet werden, denn solcherart ist auch das allerallgemeinste; wenn es nämlich nicht mit weniger allgemeinen und besonderen Wahrheiten erfüllt wird, so kann es dem Falschen und Bösen dienen, sowie es aber mit Wahrheiten erfüllt wird, kann es weniger dienen.

Solcherart ist das, wodurch die, welche den alleinigen Glauben in der Welt bekannt haben, im anderen Leben die Frommen anfechten, weil es aber von den Engeln zerstört wird, so wird jetzt gesagt, sie sollten hinfort kein Stroh mehr geben, um Ziegel zu machen, d.h., sie sollten jenes nicht mehr hinzutun zu dem Erdichteten und Falschen, das hineingebracht oder (eingeflößt) würde.

Das ist der innere Sinn dieser Worte, der freilich vom Buchstaben entfernt erscheint. Aber man wisse, daß nichts in der natürlichen Welt ist, das nicht irgendeiner Sache in der geistigen Welt entspricht; und die Engel beim Menschen verstehen alles geistig, was der Mensch natürlich (auffaßt). Jene wissen nichts von Stroh und von Ziegeln; solche Dinge waren ihnen bekannt, als sie in der Welt waren, kamen aber in Vergessenheit, als sie in den Himmel kamen, weil sie hier geistige Begriffe annahmen. Daher kommt es, daß die Engel, wenn sie beim Menschen Vorstellungen von solchen Dingen wahrnehmen, sie in das entsprechende Geistige verwandeln.

Daß Stroh oder Gras das unterste Wißtümliche bezeichnet, und Ziegel das Erdichtete und Falsche, kann aus mehrerem erhellen, denn Gras und Kraut bezeichnet nichts anderes, wie auch Spreu und Stroh; die Samen aber, Gerste, Weizen und dergleichen, bedeuten das inwendigere Wahre und Gute; und Steine, die nicht bearbeitet sind, bedeuten Wahrheiten.

7113. "Ziegel zu machen", 2. Mose 5/7, bedeutet, zum Erdichteten und Falschen, das eingeflößt werden soll.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Ziegel machen, sofern es heißt, Falsches erdichten, wovon Nr. 1296, 6669.

Im historischen Buchstabensinn heißt es, die Söhne Israels sollten Ziegel machen, als ob sie selbst das Falsche erdichten sollten, aber im inneren Sinn wird bezeichnet, daß die Höllengeister, die im Falschen sind, dasselbe einflößen. Weil nun dieses, wie früher gesagt worden, bei denjenigen zur Erscheinung kommt, die es aufnehmen, so lautet der Buchstabensinn dem Scheine gemäß; er wird jedoch durch den inneren Sinn erklärt. Daß sehr vieles der Art im Buchstabensinn vorkommt, sehe man Nr. 5094, 6400, 6948.

7114. "Wie gestern und vorgestern", 2. Mose 5/7, bedeutet, nicht so wie im früheren Zustand.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gestern und vorgestern, sofern es die Vergangenheit bezeichnet, wovon Nr. 6983; und weil alle Zeiten Zustände bedeuten (Nr. 2625, 2788, 2837, 3254, 3356, 4814, 4882, 4901, 4916), so bedeutet gestern und vorgestern den früheren Zustand.

7115. "Selber sollen sie gehen, und sich Stroh zusammenstoppeln", 2. Mose 5/7, bedeutet, sie sollen jenes unterste Wißtümliche sich selbst verschaffen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von zusammenstoppeln, sofern es heißt, sich verschaffen; und aus der Bedeutung von Stroh, sofern es das unterste Wißtümliche bezeichnet, wovon Nr. 7112.

7116. "Und das Maß der Ziegel, das sie gestern und vorgestern machten, sollt ihr ihnen auflegen", 2. Mose 5/8, bedeutet, das Erdichtete und Falsche soll in derselben Menge, wie früher, beigebracht werden.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Maßes, sofern es eine Menge bezeichnet, hier ebendieselbe Menge; aus der Bedeutung der Ziegel, sofern sie Erdichtetes und Falsches bezeichnen, wovon Nr. 7113; aus der Bedeutung von gestern und vorgestern, sofern es den früheren Zustand ausdrückt, wovon Nr. 7114; und aus der Bedeutung von "ihnen auflegen", sofern es heißt, hineinbringen oder einflößen, weil es von Erdichtetem und Falschem gesagt wird.

Hieraus erhellt, daß durch "das Maß der Ziegel, das sie gestern und vorgestern machten, sollt ihr ihnen auflegen", bezeichnet wird, das Erdichtete und Falsche solle in derselben Menge, wie im früheren Zustand, ihnen beigebracht werden.

7117. "Nichts sollt ihr davon abziehen", 2. Mose 5/8, daß dies bedeutet, ohne Verminderung, erhellt ohne Erklärung.

7118. "Denn sie sind nachlässig", 2. Mose 5/8, bedeutet, weil sie nicht genug bekämpft würden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von nachlässig sein, sofern es heißt, nicht genug vom Falschen angefochten, somit nicht genug bekämpft worden sein.

Wie es sich damit verhalte, kann man ebenfalls an denen merken, die von Falschem im anderen Leben angefochten werden. Die, welche anfechten, verhindern soviel als möglich, daß die Frommen, die sie anfechten, an den Herrn denken. Sobald ein Gedanke an den Herrn sich offenbarlich einstellt, nehmen sie ihn sogleich weg, was sie geschickt tun können. Weil aber gleichwohl der Gedanke an den Herrn bei denen, die angefochten werden, ein allgemein vorwaltender (universalis), somit ein zu innerlicher ist, als es äußerlich scheint, (denn er fließt durch den Himmel ein,) darum kommen sie, sobald sie nicht angefochten werden, immer wieder auf den Gedanken an den Herrn; denn was aus dem Himmel einfließt, und allgemein regiert, das offenbart sich in aller Freiheit (in omni libero, in jedem freien Zustand); hieraus wird klar, was dieser Worte" denn sie sind nachlässig, darum schreien sie und sprechen: laßt uns ziehen (und) opfern unserem Gott", innerer Sinn ist.

7119. "Darum schreien sie, und sprechen: laß uns gehen (und) opfern unserem Gott", 2. Mose 5/8, bedeutet, darum beschäftigten sie sich so angelegentlich mit dem Gedanken an einen solchen Gottesdienst.

Dies erhellt aus der Bedeutung von schreien, sofern es hier soviel ist als denken, denn durch sprechen und reden wird das Denken bezeichnet: Nr. 2271, 2287, 7094; darum auch durch schreien, aber durch schreien ein starkes und mit der völligen Absicht zu tun verbundenes Denken. Daher wird gesagt, sie beschäftigten sich so angelegentlich mit dem Gedanken. Aus der Bedeutung von "opfern ihrem Gott", sofern es die Verehrung des Herrn bezeichnet, wovon Nr. 6905, 7101; weil aber Pharao sagt, er kenne den Jehovah nicht: Nr. 7095, 7097, und weil die Ägypter einen Abscheu vor den Opfern hatten: Nr. 1343, ferner weil Mose sagte, sie wollten drei Tagreisen weit ziehen in die Wüste: Nr. 6904, 7100, darum wird gesagt: ein solcher Gottesdienst.

7120. "Schwer soll drücken der Dienst auf die Männer", 2. Mose 5/9, bedeutet, die Bekämpfung soll noch stärker betrieben werden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von schwer drücken, sofern es heißt, verstärkt werden; aus der Bedeutung des Dienstes, wenn er von denen genannt wird, die durch Falsches anfechten, sofern er das Streben nach Unterjochung bezeichnet, wovon Nr. 6666, 6670, 6671, somit die Bekämpfung; denn durch die Bekämpfung suchen sie zu unterjochen. Und aus der Bedeutung der Männer, sofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen.

In der Grundsprache gibt es zwei Worte, die den Menschen bedeuten, das eine ist Adam und das andere Enosch: unter dem Menschen, der Adam genannt wird, wird der Mensch der himmlischen Kirche verstanden, aber durch den Menschen, der Enosch genannt wird, wird der Mensch der geistigen Kirche verstanden. Hier werden die Männer ausgedrückt durch Enosch, weil von den Angehörigen der geistigen Kirche gehandelt wird.

7121. "Und sie sollen ihn tun", 2. Mose 5/9, bedeutet, damit er seine Wirkung hervorbringe. Dies erhellt ohne Erklärung.

7122. "Und sich nicht kehren an Worte der Lüge", 2. Mose 5/9, bedeutet, damit sie sich nicht wenden zu den Wahrheiten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sich kehren, sofern es heißt, sich wenden; und aus der Bedeutung der Worte der Lüge, wenn es diejenigen sagen, die im Falschen sind, sofern es (alsdann) Wahrheiten sind. Denn die, welche im Falschen sind, nennen die Wahrheiten Falsches, somit Worte der Lüge, das Falsche aber nennen sie wahr, weil sie einen Gegensatz bilden.

In diesen Versen ist nun im inneren Sinn die Anfechtung der Frommen im anderen Leben durch das Falsche geschildert, und auch die Art und Weise dargelegt, wie sie angefochten werden. Diese Anfechtung wird zugelassen, damit das Falsche entfernt und das Wahre eingepflanzt werde, was keineswegs ohne Anfechtung geschehen kann; denn dem Menschen hängt nach dem Tode sein ganzes Denken in der Welt an, sein ganzes Streben, sein ganzes Wollen, all sein Reden und all sein Tun, und es wohnt auch seinem Gedächtnisse inne, denn es wird nichts vergessen. Daß aber alles dieses seinen Gedächtnissen, hauptsächlich seinem inwendigeren Gedächtnis, das eigentlich das Gedächtnis seines Geistes ist, eingeprägt sei, sehe man Nr. 2469, 2470, 2474, 2475; und weil es sich so verhält, so muß ihm notwendig Häßliches und Unreines, wie auch Böses und Falsches vom Leben in der Welt her ankleben und bewirken, daß das Wahre, das der Mensch gleichfalls erlernt, und das Gute, das er angenommen hat, sich verbirgt. Denn das Wahre und Gute kann unter solchen (Gegensätzen) nicht hervortreten. Bevor daher das Wahre und Gute erscheinen, und er selbst dadurch denen, die im Himmel sind, beigesellt werden kann, ist es notwendig, daß jenes Böse und Falsche geoffenbart werde, damit er es sieht und es erkennt, und dadurch lernt, was wahr und was gut ist. Dieses kann aber keineswegs geschehen ohne Kampf mit dem Bösen und Falschen in ihm; und dieser Kampf findet auch wirklich statt. Die bösen Geister regen das Falsche und Böse an, und die Engel entschuldigen es, wenn etwa der Zweck ein guter war, und flößen Wahrheiten ein. Dieses wird aber (der Mensch) so inne, als ob es in ihm selbst vorgehe, wie auch die Versuchung beim Menschen, die geradeso gefühlt wird, als ob sie in ihm wäre, während sie doch ein Kampf der Engel mit den bösen Geistern außer ihm ist, worüber Nr. 3927, 4249, 4307, 5036, 6657. Daß sich die Sache so verhält, davon durfte ich mich durch viele Erfahrung mit Gewißheit überzeugen.

Dies wurde gesagt, damit man wisse, warum die Anfechtung durch das Falsche über die Angehörigen der geistigen Kirche kommt; und von dieser Anfechtung wurde in diesen Versen im inneren Sinn gehandelt, und wird auch in den folgenden gehandelt.

7123. Vers 10-13: Und die Treiber des Volkes und seine Amtleute gingen aus und redeten zum Volk und sagten: So sprach Pharao: Mitnichten gebe ich euch Stroh. Gehet selber, nehmet euch Stroh, wo ihr es findet, doch nichts soll abgezogen werden von eurem Dienst. Und das Volk zerstreute sich in ganz Ägyptenland, um Stoppeln zu sammeln zum Stroh. Und die Treiber drängten und sprachen: Vollendet eure Werke, das Wort des Tages an seinem Tage (d.h. was bestimmt ist für jeden Tag), sowie früher, als Stroh da war.

"Und die Treiber des Volkes und seine Amtleute gingen aus" bedeutet die Aussendung und Gegenwart derer, die zunächst anfechten, und die zunächst aufnehmen;

"und redeten zum Volk und sagten" bedeutet das Innewerden;

"so sprach Pharao" bedeutet in betreff der Anfechtungen;

"mitnichten gebe ich euch Stroh" bedeutet fortan kein allgemeinstes Wißtümliches mehr;

"gehet selber, nehmet euch Stroh, wo ihr es findet" bedeutet, sie sollen es sich anderswoher verschaffen, wo sie können;

"doch nichts soll abgezogen werden von eurem Dienst" bedeutet das einflößen von Falschem ohne Verminderung;

"und das Volk zerstreute sich in ganz Ägyptenland" bedeutet, sie breiteten das natürliche Gemüt überallhin aus;

"um Stoppeln zu sammeln zum Stroh" bedeutet, um etwas wißtümlich Wahres zu finden;

"und die Treiber drängten" bedeutet die zunächst Anfechtenden bestanden darauf;

"und sprachen: Vollendet eure Werke, das Wort des Tages an seinem Tage" bedeutet, sie müßten dem sogenannten Falschen in jedem Zustand dienen;

"sowie früher, als Stroh da war" bedeutet, ebenso wie ihren sogenannten Wahrheiten.

7124. "Und die Treiber des Volkes und seine Amtleute gingen aus", 2. Mose 5/10, bedeutet die Aussendung derer, die zunächst anfechten, und die zunächst aufnehmen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von ausgehen, sofern es die Aussendung bezeichnet, weil diejenigen, die durch die Treiber bezeichnet werden, ausgesandt werden um als Verbindungsmittel zu dienen, wie aus dem erhellen kann, was Nr. 7111 gesagt worden. Daß ausgehen auch heißt, sich einem anderen in einer ihm angemessenen Form gegenwärtig darstellen, sehe man Nr. 5337; somit bedeutet es auch Gegenwart.

Aus der Bedeutung der Amtleute, sofern es die sind, die die Anfechtungen zunächst aufnehmen und mitteilen, wovon Nr. 7111.

7125. "Und redeten zum Volk und sagten", 2. Mose 5/10, bedeutet das Innewerden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen in den historischen Teilen des Wortes, sofern es ein Innewerden bezeichnet, wovon Nr. 1791, 1815, 1819, 1822, 1898, 1919, 2080, 2862. 3509, 5687.

7126. "So sprach Pharao", 2. Mose 5/10, bedeutet, in betreff der Anfechtungen.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos, sofern er diejenigen bezeichnet, welche die geistige Kirche anfechten, wovon früher einigemal, somit ist es die Anfechtung.

7127. "Mitnichten gebe ich euch Stroh", 2. Mose 5/10, bedeutet fortan kein allgemeinstes Wißtümliches mehr.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "mitnichten geben", sofern es heißt, nicht mehr darreichen; und aus der Bedeutung von Stroh, sofern es das allerallgemeinste Wißtümliche bezeichnet, wovon Nr. 7112. Wie es sich hiermit verhält, wurde oben gesagt.

Weiter soll nun gesagt werden, daß hauptsächlich solche im anderen Leben Stroh, d.h. das allerallgemeinste Wißtümliche den Frommen, die sie anfechten, entgegenbringen, die der Kirche angehörten und sich beredeten, daß der Glaube allein selig mache, gleichwohl aber kein Leben des Glaubens, sondern ein böses Leben führten. Diese sind dort ebenso beschaffen, wie sie in der Welt waren, sie wissen Bestätigungsgründe für den alleinigen Glauben, durch den, wie sie sagen, der Mensch selig wird, wie er auch immer gelebt haben mag. Aber jene Gründe sind nichts anderes, als Vernünfteleien, die zu der aufgestellten Behauptung passen; denn man kann alles mögliche, auch den falschesten Satz, durch Vernünfteleien begründen, und auch durch rednerische Künste und geschickte Schlußfolgerungen den Einfältigen als wahr darstellen. Dazu brauchen sie hauptsächlich solche Sätze, welche die allerallgemeinsten aus dem Wort sind, die sich ohne den inneren Sinn des Wortes zugunsten einer jeden Meinung deuten lassen.

Solche Dinge sind es, die sie ihnen vorhalten, und wodurch sie die Angehörigen der geistigen Kirche anfechten. Aber es ist eben doch nichts anderes als leeres Stroh zum Ziegelmachen, denn das eigentlich Wesentlichste schließen sie aus, nämlich die Liebtätigkeit. Sie sagen zwar, die Liebeswerke seien die Früchte des Glaubens, dennoch aber achten sie diese für nichts und bereden (die Leute), daß der Mensch selig werde allein durch den Glauben, wie auch immer das Leben beschaffen gewesen sei, sogar in der letzten Lebensstunde, somit durch den Glauben ohne seine Früchte, also ohne das Leben des Glaubens und der Liebtätigkeit.

Solange den Frommen im anderen Leben solches vorgehalten wird, haben sie Anlaß zum Kampfe, und können sich auch verteidigen, denn sie sehen, daß es trügerische Vernunftschlüsse sind, wenn das Wesentliche, nämlich die Liebtätigkeit, so ausgeschlossen wird; wie auch wenn sie sehen, daß sie sich um das Leben nichts bekümmern. Das sehen sie aus allem und jedem im anderen Leben, wie am hellen Tage. Solches nun ist es, was unter dem untersten und allerallgemeinsten Wißtümlichen verstanden, und durch Stroh bezeichnet wird.

Die, welche sich beredeten, daß der Glaube allein selig mache, und doch ein böses Leben führten, sind in der Hölle ziemlich tief zur Rechten, ein wenig nach vorne, und ich habe gehört, wie sie von da aus die Frommen mit ihren Vernünfteleien anfechten. Aber die Frommen, die vom Herrn durch Engel geführt wurden, wiesen dieselben als grundlos zurück, und deckten auch die Täuschungen auf, die in den vorgebrachten Gründen und Beweisen aus allgemeinen Sätzen des Wortes verborgen waren.

7128. "Gehet selber, nehmet euch Stroh, wo ihr es findet", 2. Mose 5/11, bedeutet, sie sollen es sich anderswoher verschaffen, wo sie könnten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von nehmen, wo sie es finden, sofern es heißt, sich wo möglich, anderswoher verschaffen; und aus der Bedeutung von Stroh, sofern es das unterste und allerallgemeinste Wißtümliche bezeichnet, wovon Nr. 7112, 7127.

7129. "Doch nichts soll abgezogen werden von eurem Dienst", 2. Mose 5/11, bedeutet das Einflößen von Falschem ohne Verminderung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "nichts abgezogen werden", sofern es soviel ist als ohne Verminderung; und aus der Bedeutung des Dienstes, sofern er die Bekämpfung durch das Falsche bezeichnet, wovon Nr. 7120, somit auch die Anfechtung.

7130. "Und das Volk zerstreute sich in ganz Ägyptenland", 2. Mose 5/12, bedeutet, sie breiteten das natürliche Gemüt überallhin aus.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sich zerstreuen, sofern es heißt ausbreiten; und aus der Bedeutung von Ägyptenland, sofern es das natürliche Gemüt bezeichnet, wovon Nr. 5276, 5278, 5280, 5288, 5301.

Der Mensch hat zwei Gemüter, das eine ist das natürliche Gemüt, und das andere ist das vernünftige Gemüt. Das natürliche Gemüt ist das Gemüt des äußeren Menschen, das vernünftige Gemüt aber ist das Gemüt des inwendigen Menschen. Was dem natürlichen Gemüt angehört, wird Wißtümliches genannt, was aber dem vernünftigen Gemüt angehört, nennt man Vernunftanschauungen (rationes intellectuales); sie unterscheiden sich auch dadurch, daß das, was dem natürlichen Gemüt angehört, meistenteils im Weltlicht ist, welches Licht das Licht der Natur genannt wird; was aber dem vernünftigen Gemüt angehört, ist im Himmelslicht, und dieses Licht ist das geistige Licht.

7131. "Um Stoppeln zu sammeln zum Stroh", 2. Mose 5/12, bedeutet, um etwas wißtümlich Wahres zu finden.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Stoppeln zum Stroh, sofern sie das wißtümlich Wahre bezeichnen, denn die Stoppeln bezeichnen solches Wahre, das dem Wißtümlichen angemessen ist, das durch Stroh bezeichnet wird. Daß die Stoppeln ein solches Wahres bezeichnen, hat den Grund, weil sie den Halm bilden, an dessen Spitze der Samen sich befindet, und durch die Samen wird im Wort das Wahre und Gute bezeichnet. Somit wird durch den Halm, der darunter ist, das allgemeine Gefäß des Wahren bezeichnet, also das wißtümlich Wahre, denn das Wißtümliche des Glaubens und der Liebtätigkeit sind zwar Wahrheiten, aber allgemeine, und daher aufnehmende Gefäße für besondere und einzelne Wahrheiten.

Dies kann auch jedem einleuchten, so z.B. ist es eine wißtümliche Wahrheit, daß die Liebtätigkeit gegen den Nächsten das Wesentliche der Kirche sei; ferner daß kein Glaube möglich sei, wo keine Liebtätigkeit ist; wie auch, daß das Wahre und das Gute verbunden werden können, nicht aber das Wahre und das Böse, auch nicht das Gute und das Falsche; und viele andere Sätze der Art, die wißtümliche Wahrheiten sind. Daß diese aber mit unzähligen (Wahrheiten) bereichert werden können, kann daraus erhellen, daß man ganze Bücher darüber schreiben kann; und gleichwohl können die einzelnen Wahrheiten, welche die inwendigeren des Glaubens sind, gar nicht beschrieben werden, denn dieselben kann man nur im Lichte des Himmels sehen, auch können sie nicht in natürlichen Worten ausgedrückt werden. Diese Wahrheiten verhalten sich, wie die Liebtätigkeit, die eine geistige Regung (affectio) ist, die größtenteils sich nicht mit Worten ausdrücken läßt, nur ihr Allgemeinstes (läßt sich ausdrücken), d.h. das, was ein natürliches Kleid anhat, und mit solchen Dingen verglichen werden kann, die in der Welt sind.

Dies wurde gesagt, auf daß man wisse, was das allgemeine Wißtümliche sei.

7132. "Und die Treiber drängten", 2. Mose 5/13, bedeutet die zunächst Anfechtenden bestanden darauf.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Treiber, sofern es die sind, die zunächst anfechten, wovon Nr. 7111; und aus der Bedeutung von drängen, sofern es heißt, darauf bestehen.

7133. "Und sprachen: Vollendet eure Werke, das Wort des Tages an seinem Tage", 2. Mose 5/13, bedeutet, sie sollen dem sogenannten Falschen in jedem Zustand dienen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "vollenden eure Werke", sofern es heißt, dem Falschen dienen; denn durch Ziegel machen wird Erdichtetes und Falsches, das eingeflößt wird, bezeichnet, man sehe Nr. 7113; und weil dieses die Werke sind, die sie vollenden sollten, so wird bezeichnet, sie sollen demselben dienen. Es wird gesagt: dem sogenannten Falschen, weil die Bösen das Falsche, das sie reden, nicht als falsch anerkennen, sondern als wahr, und aus der Bedeutung des Wortes des Tages an seinem Tage, sofern es heißt in jedem Zustand. Daß Tag soviel ist als Zustand, sehe man Nr. 23, 487, 488, 493, 893, 2788, 3462, 3785, 4850.

7134. "Sowie früher, als Stroh da war", 2. Mose 5/13, bedeutet, wie ihre sogenannten Wahrheiten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Stroh, sofern es das allgemeine Wißtümliche bezeichnet, welches das Gefäß des Wahren ist, wovon Nr. 7112, 7131. Es wird gesagt "den sogenannten Wahrheiten", aus dem Grund, weil die Bösen so sagen, welche die Wahrheiten nicht als wahr anerkennen.

7135. Vers 14-18: Und es wurden geschlagen die Amtleute der Söhne Israels, welche die Treiber Pharaos über sie gesetzt hatten, indem man sprach: Warum vollendet ihr nicht eure Satzung, Ziegel zu machen, wie gestern und vorgestern, so gestern und heute? Da kamen die Amtleute der Söhne Israels, und schrieen zu Pharao und sprachen: Warum tust du also deinen Knechten? Kein Stroh wird gegeben deinen Knechten, aber die Ziegel, sagen sie zu uns, machet, und siehe, deine Knechte werden geschlagen; und es versündigt sich (an uns dein Volk). Er aber sprach: Lässig seid ihr, lässig, deshalb saget ihr: wir wollen gehen und opfern dem Jehovah. Und nun gehet und arbeitet, aber Stroh wird euch nicht gegeben, aber das bestimmte Maß der Ziegel sollt ihr geben.

"Und es wurden geschlagen die Amtleute der Söhne Israels" bedeutet diejenigen, welche die Anfechtungen zunächst aufnahmen und mitteilten, seien durch das eingeflößte Falsche verletzt worden;

"welche die Treiber Pharaos über sie gesetzt hatten" bedeutet die, welche ihnen von den Anfechtern beigegeben wurden;

"indem man sprach: Warum vollendet ihr nicht eure Satzung, Ziegel zu machen" bedeutet, daß sie nicht, wie ihnen auferlegt worden, die Einwürfe des Falschen aufnahmen und mitteilten;

"wie gestern und vorgestern" bedeutet wie im früheren Zustand;

"so gestern und heute" bedeutet den künftigen Zustand daher;

"da kamen die Amtleute der Söhne Israels" bedeutet diejenigen, die zunächst aufnahmen und mitteilten;

"und schrieen zu Pharao" bedeutet den Unwillen, den sie denen gegenüber bezeugten, die anfochten;

"und sprachen: Warum tust du also deinen Knechten" bedeutet, so könnten sie die ihnen gewordene Aufgabe nicht erfüllen;

"kein Stroh wird gegeben deinen Knechten" bedeutet Wißtümliches, welches das Wahre enthält, werde nicht mehr dargereicht;

"aber die Ziegel, sagen sie zu uns, machet" bedeutet, sie sollten das eingeflößte Falsche dennoch aushalten;

"und siehe, deine Knechte werden geschlagen" bedeutet auf diese Weise verletze sie das Falsche;

"und es versündigt sich an uns dein Volk" bedeutet dadurch seien jene in der Schuld, weil sie Böses täten;

"er aber sprach" bedeutet die Antwort;

"lässig seid ihr, lässig" bedeutet, sie seien nicht genug bekämpft worden;

"deshalb saget ihr: wir wollen gehen und opfern dem Jehovah" bedeutet, daher komme der Gedanke an einen solchen Gottesdienst;

"und nun gehet und arbeitet" bedeutet die Fortdauer der Anfechtung;

"aber Stroh wird euch nicht gegeben" bedeutet ohne solches Wißtümliches;

"aber das bestimmte Maß der Ziegel sollt ihr geben" bedeutet das Falsche, das in Menge eingeflößt werden soll.

7136. "Und es wurden geschlagen die Amtleute der Söhne Israels", 2. Mose 5/14, bedeutet, diejenigen, welche die Anfechtungen zunächst aufnahmen und mitteilten, seien durch das hereingebrachte Falsche verletzt worden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von geschlagen werden, sofern es heißt durch Falsches verletzt werden, weil es von den Treibern geschah, durch welche die Anfechter bezeichnet werden; denn geschlagen werden im geistigen Sinn, heißt nicht, geschlagen werden, sondern verletzt werden in Ansehung des Wahren und Guten, d.h. in Ansehung dessen, was dem geistigen Leben angehört; wie auch sterben im geistigen Sinn nicht heißt sterben, sondern des Wahren und Guten beraubt werden, und im Falschen und Bösen sein, und deswegen verdammt werden. Und aus der Bedeutung der Amtleute, sofern es die sind, welche die Anfechtungen zunächst aufnehmen und mitteilen, wovon Nr. 7111; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, sofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen, wovon Nr. 6426, 6637, mit welchen diejenigen in Verbindung standen, die durch die Amtleute bezeichnet werden.

7137. "Welche die Treiber Pharaos über sie gesetzt hatten", 2. Mose 5/14, bedeutet diejenigen, die von den Anfechtern hineingebracht wurden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von setzen über sie, sofern es heißt, hineingebracht werden; weil es (gleichsam) durch ein Hineinwerfen geschieht, worüber folgt. Und aus der Bedeutung der Treiber, sofern es die sind, die anfechten, wovon Nr. 7111.

Wie es sich damit verhält, kann man nur aus der Erfahrung über solche Dinge im anderen Leben erkennen: oben wurde gesagt, daß durch Treiber diejenigen bezeichnet werden, die zunächst anfechten, und durch Amtleute die, welche zunächst aufnehmen und mitteilen, man sehe Nr. 7111. Die, welche zunächst aufnehmen und mitteilen, sind einfältige redliche Geister, die hauptsächlich zu solchem Gebrauch dienen. Diese werden von den Anfechtern durch Künste, die nur im anderen Leben bekannt sind, in die Gesellschaft hineingebracht, mit der sie sich eine Gemeinschaft bereiten, und dies geschieht von denjenigen, die anfechten und durch die Treiber bezeichnet werden. Auf diese Weise haben die Höllen eine Gemeinschaft von ihrer Seite, und diejenigen, die angefochten werden, eine Gemeinschaft von der ihrigen. Daß die Sache sich so verhalte, habe ich hundert- wo nicht tausendmal gesehen, und auch erfahren.

Hieraus erhellt, daß man das, was im inneren Sinn durch diese Worte bezeichnet wird, nur wissen kann aus der Erfahrung von solchen Dingen im anderen Leben.

7138. "Indem man sprach: Warum vollendet ihr nicht eure Satzung, Ziegel zu machen", 2. Mose 5/14, bedeutet, daß sie nicht, wie ihnen auferlegt worden, die Einwürfe des Falschen aufnehmen und mitteilen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Amtleute, zu denen dieses gesagt wird, sofern sie diejenigen bezeichnen, die zunächst aufnehmen und mitteilen, wovon Nr. 7111; aus der Bedeutung von "vollenden die Satzung", sofern es heißt tun wie ihnen auferlegt worden, und aus der Bedeutung von Ziegel machen, sofern es heißt, Erdichtetes und Falsches aufnehmen, wovon Nr. 7113.

7139. "Wie gestern und vorgestern", 2. Mose 5/14, bedeutet, wie im früheren Zustand.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gestern und vorgestern, sofern es einen früheren Zustand bezeichnet, wovon Nr. 6983, 7114.

7140. "So gestern und heute", 2. Mose 5/14, bedeutet den darauffolgenden künftigen Zustand.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gestern, sofern es den früheren Zustand bezeichnet, wie Nr. 7139; und aus der Bedeutung von heute, sofern es das Immerwährende bezeichnet, wovon Nr. 2838, 3998, 4304, 6165, mithin das Fortdauernde, und somit das Zukünftige, das dem früheren gleich ist.

7141. "Da kamen die Amtleute der Söhne Israels", 2. Mose 5/15, bedeutet diejenigen, die zunächst aufnahmen und mitteilten.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Amtleute der Söhne Israels, sofern es die sind, welche die Anfechtungen zunächst aufnehmen und mitteilen, wovon Nr. 7136.

7142. "Und schrieen zu Pharao", 2. Mose 5/15, bedeutet den Unwillen, den sie denen gegenüber bezeugten, die anfochten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von schreien, sofern es heißt seinen Unwillen bezeugen, nämlich darüber, daß sie geschlagen, d.h. durch hereingeworfenes Falsches verletzt worden seien, und daß kein Stroh zum Ziegelmachen gegeben wurde, d.h. daß sie nur Erdichtetes und Falsches aufnehmen und einflößen sollten; und aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos, sofern er die bezeichnet, die anfechten, wovon Nr. 6651, 6679, 6683, 7126.

7143. "Und sprachen: Warum tust du also deinen Knechten", 2. Mose 5/15, bedeutet, so könnten sie die ihnen gewordene Aufgabe nicht erfüllen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Knechtes, sofern er den bezeichnet, der Dienste tut und ein Geschäft verrichtet. Weil ein solcher dienstbar ist (inservit), wird er Knecht genannt, wie hie und da im Wort. Daß Knecht heißt, wer gehorcht, sehe man Nr. 1713; und daß dienen soviel ist als Bemühung: Nr. 3824, 3846; und weil das nun Folgende in sich schließt, daß sie jenen Dienst nicht aushalten können, so ist klar, daß durch "warum tust du also deinen Knechten", bezeichnet wird, so könnten sie die ihnen gewordene Aufgabe nicht erfüllen.

7144. "Kein Stroh wird gegeben deinen Knechten", 2. Mose 5/16, bedeutet Wißtümliches, welches das Wahre enthält, werde nicht mehr dargereicht.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Strohs, sofern es das allerallgemeinste Wißtümliche gezeichnet, wovon Nr. 7112, und weil dieses gleich ist den Gefäßen, die mit Wahrheiten erfüllt werden können (Nr. 4345, 4383, 5208, 7131), so wird es Wißtümliches genannt, welches das Wahre enthält. Aus der Bedeutung von nicht gegeben werden, sofern es heißt, nicht dargereicht werden; und aus der Bedeutung der Knechte, sofern es die sind, die Dienste tun und ein Geschäft verrichten, wovon Nr. 7143.

7145. "Aber die Ziegel, sagen sie zu uns, machet", 2. Mose 5/16, bedeutet, sie sollen das hereingebrachte Falsche dennoch aushalten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Ziegel machen, sofern es heißt, Erdichtetes und Falsches aufnehmen, das von den Bösen beigebracht wird, (wovon Nr. 7113,) hier es aushalten.

7146. "Und siehe, deine Knechte werden geschlagen", 2. Mose 5/16, bedeutet, so verletze das Falsche.

Dies erhellt aus der Bedeutung von geschlagen werden, sofern es heißt, durch Falsches verletzt werden, wovon Nr. 7136.

7147. "Und es versündigt sich (an uns) dein Volk", 2. Mose 5/16, bedeutet, dadurch seien jene in der Schuld, weil sie Böses täten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sündigen, sofern es heißt des Bösen schuldig werden, und wenn dies, so sollten sie verdientermaßen Strafe leiden.

Wie sich das, was in diesem und in den vorhergehenden Versen steht, überhaupt verhalte, soll gesagt werden: die auf der unteren Erde sind, werden von dem Falschen und Bösen, das von den umgebenden Höllen hineingeworfen (oder eingeflößt) wird, angefochten, aus dem Grund, damit das Böse und Falsche entfernt und das Wahre und Gute eingepflanzt werde, und sie dadurch in einen solchen Zustand versetzt werden, daß sie in den Himmel erhoben werden können, man sehe Nr. 7090, 7122; aber gegen das Ende hin werden sie härter angefochten als vorher; denn alsdann werden ihnen die Wahrheiten entzogen und es wird zugelassen, daß lauter Falsches sie anficht, und zwar bis zur Verzweiflung (nämlich an sich selbst), denn es ist der göttlichen Ordnung gemäß, daß das letzte der Anfechtung und der Versuchung die Verzweiflung ist; man sehe Nr. 1787, 2694, 5279, 5280.

Damit dieser Zustand der Angehörigen der geistigen Kirche durch die Söhne Israels vorgebildet würde, ist dieses von Pharao geschehen, und zwar als die Anfechtungen ihrem Ende nahe waren, wo sie nämlich befreit und ins Land Kanaan eingeführt wurden.

Man wisse, daß die Anfechtungen in der Weise geschehen, daß Falsches und Böses von den Höllen, dagegen Wahres und Gutes vom Himmel in die Gedanken gebracht, d.h. durch den Himmel vom Herrn (eingeflößt wird); dies geschieht, weil die Menschen und Geister nicht aus sich denken, sondern alles einfließt, obwohl dieses der Empfindung gänzlich widerspricht, und daher unglaublich scheint, so ist es dennoch vollkommen wahr. Über diesen Gegenstand sehe man, was früher aus Erfahrung: Nr. 2886, 4151, 4249, 5846, 5854, 6189-6215, 6307-6327, 6466-6495, 6598-6626 angeführt und gezeigt worden ist. Hieraus kann man erkennen, wie es zu verstehen, daß die Anfechtungen durch Einbringung vom Falschen geschehen, und daß sie gesteigert werden bis zur Verzweiflung.

7148. "Und er sprach", 2. Mose 5/17, bedeutet die Antwort. Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen, sofern es die Antwort ist, wovon Nr. 7103.

7149. "Lässig seid ihr, lässig", 2. Mose 5/17, bedeutet, sie seien noch nicht genug bekämpft worden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von lässig sein, sofern es heißt noch nicht genug bekämpft worden sein, nämlich vom Falschen, wovon Nr. 7118.

7150. "Deshalb saget ihr: wir wollen gehen und opfern dem Jehovah", 2. Mose 5/17, bedeutet, daher komme der Gedanke an einen solchen Gottesdienst.

Dies erhellt aus demjenigen, was Nr. 7119 gesagt wurde, wo die gleichen Worte.

7151. "Und nun gehet und arbeitet", 2. Mose 5/18, bedeutet die Fortdauer der Anfechtung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von arbeiten (dienen), sofern es heißt angefochten werden durch Falsches, wovon Nr. 7120, 7129; daher bedeutet "gehet, arbeitet", die Fortdauer der Anfechtung; denn sie klagten über den Dienst, aber es wurde geantwortet, sie sollten ihn fortsetzen.

7152. "Aber Stroh wird euch nicht gegeben", 2. Mose 5/18, bedeutet, ohne solches Wißtümliche.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Stroh, sofern es das allgemeinste Wißtümliche bezeichnet, und daher solches, das Wahrheit enthält, wovon Nr. 7112, 7144. Daß sie ohne solches sein sollen, wird dadurch bezeichnet, daß es nicht gegeben werden soll.

7153. "Aber das bestimmte Maß der Ziegel sollt ihr geben", 2. Mose 5/18, bedeutet Falsches, das in Menge hineingebracht werden soll. Dies erhellt aus dem, was Nr. 7116 gesagt wurde, wo die gleichen Worte.

Dies nun ist in diesen Versen im inneren Sinn enthalten, und erscheint den Menschen vielleicht als unwichtig, wie auch als unzusammenhängend; dennoch aber ist das einzelne wesentlich zur Sache gehörig, um die es sich handelt und auf das schönste zusammenhängend. Daß es so ist, werden die Engel inne, denn sie sehen die Reihen und Verknüpfungen der Sachen im Licht des Himmels, nebst unzähligen Geheimnissen, die sich aus inwendigeren Wahrheiten bilden, und hieraus ergibt sich die schönste und lieblichste Gestaltung der Dinge. Dieses vermag der Mensch durchaus nicht zu ersehen, weil die inwendigeren Wahrheiten ihm verborgen sind. Daher kann er sie auch nicht miteinander verknüpfen, sondern es erscheint ihm als etwas Unzusammenhängendes und daher als unwichtig.

7154. Vers 19-21: Da sahen die Amtleute der Söhne Israels, daß es übel mit ihnen stand, weil man sprach: Ihr sollt nichts abziehen von euren Ziegeln, was für jeden Tag bestimmt ist. Und sie begegneten dem Mose und Aharon, die da standen zu ihrer Begegnung, wenn sie herkämen von Pharao. Und sagten zu ihnen: Jehovah sehe auf euch und richte, daß ihr stinkend gemacht habt unseren Geruch in den Augen Pharaos, und in den Augen seiner Knechte, um das Schwert zu geben in ihre Hand, uns zu erwürgen.

"Da sahen die Amtleute der Söhne Israels, daß es übel mit ihnen stand" bedeutet, sie seien nahe an der Verdammnis;

"weil man sprach: Ihr sollt nichts abziehen von euren Ziegeln" bedeutet, weil vom Einbringen des Falschen nichts vermindert worden;

"was für jeden Tag bestimmt ist" bedeutet in jedem Zustand;

"und sie begegneten dem Mose und Aharon" bedeutet den Gedanken an das göttliche Gesetz und daher an die Lehre;

"die da standen zu ihrer Begegnung, wenn sie herkämen von Pharao" bedeutet die Offenbarung alsdann, wenn das Falsche nicht so sehr anfocht;

"und sagten zu ihnen" bedeutet das Innewerden;

"Jehovah sehe auf euch, und richte" bedeutet die göttliche Entscheidung;

"daß ihr stinkend gemacht habt unseren Geruch in den Augen Pharaos, und in den Augen seiner Knechte" bedeutet, daß um deswillen alle diejenigen, die im Falschen sind, einen so großen Widerwillen haben in betreff unserer Folgsamkeit;

"um das Schwert zu geben in ihre Hand, uns zu erwürgen" bedeutet, daher brennen sie vor Begierde, durch Falsches die Wahrheiten der Kirche zu zerstören.

7155. "Da sahen die Amtleute der Söhne Israels, daß es übel mit ihnen stand", 2. Mose 5/19, bedeutet, sie seien nahe an der Verdammnis.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sehen, sofern es heißt wahrnehmen, wovon Nr. 2150, 3764, 4567, 4723, 5400; aus der Bedeutung der Amtleute, sofern es die sind, welche die Anfechtungen zunächst aufnehmen und mitteilen, wovon Nr. 7111, 7136; und aus der Bedeutung des Übels (oder Bösen), sofern es die Verdammnis ist, denn das Böse an sich betrachtet ist die Hölle: Nr. 6279, somit die Verdammnis.

Übel stehen bedeutet, der Verdammnis nahe sein, weil diejenigen, welche die Anfechtungen zunächst aufnahmen und mitteilten, arg verletzt waren, was dadurch bezeichnet wird, daß sie von den Treibern geschlagen wurden: Nr. 7136, und daß sie durch fortwährend hereingebrachtes Falsches bis zur Verzweiflung angefochten wurden: Nr. 7147. Daher kommt es, daß durch "sie sahen, daß es übel mit ihnen stand" bezeichnet wird, sie merkten, daß sie nahe an der Verdammnis seien; denn die, welche in der Verzweiflung sind, weil sie die Anfälle nicht mehr aushalten zu können glauben, denken, sie müßten sich dem Falschen gleichsam gefangen geben, denn solcherart ist der Zustand der Verzweiflung. Aber dann fangen sie an aufgerichtet und wie aus der Finsternis ins Licht geführt zu werden.

7156. "Weil man sprach: Ihr sollt nichts abziehen von euren Ziegeln", 2. Mose 5/19, bedeutet, weil an dem Einbringen (oder Einflößen) des Falschen nichts gemindert worden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "nichts abgezogen werden", sofern es heißt, nicht gemindert werden, wie auch Nr. 7129; und aus der Bedeutung von Ziegel machen, sofern es heißt, das hereingebrachte Falsche aushalten, wovon Nr. 7113; 7145.

7157. "Was für jeden Tag bestimmt ist", 2. Mose 5/19, bedeutet in jedem Zustand.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "des Tages an seinem Tage" (wie es nach den Worten der Grundsprache heißt), sofern es bezeichnet, in jedem Zustand, wie oben Nr. 7133.

7158. "Und sie begegneten dem Mose und Aharon", 2. Mose 5/20, bedeutet den Gedanken an das göttliche Gesetz und daher an die Lehre.

Dies erhellt aus der Bedeutung von begegnen, sofern es das Denken bezeichnet, denn hier wird durch begegnen verstanden, daß sie dieselben getroffen und mit ihnen geredet haben, und d.h. im inneren Sinn, denken an das, was sie vorbilden; daß reden soviel ist als denken, sehe man Nr. 2271, 2287, 2619. Aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das göttliche Gesetz darstellt, wovon Nr. 6752; und aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, sofern er die Lehre des Guten und Wahren darstellt, wovon Nr. 6998, 7009, 7089.

7159. "Die da standen zu ihrer Begegnung, wenn sie herkämen von Pharao", 2. Mose 5/20, bedeutet die Offenbarung alsdann, wenn das Falsche nicht so sehr anfocht.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "dastehen zur Begegnung", wenn es vom göttlichen Gesetz und daher von der Lehre gesagt wird, sofern es die Offenbarung bezeichnet, und aus der Bedeutung von "herkommen von Pharao", sofern es heißt, wenn das Falsche nicht so sehr anfocht. Daß Pharao das anfechtende Falsche bezeichnet, sehe man Nr. 7107, 7110, 7126, 7142.

7159_ "Und sagten zu ihnen", 2. Mose 5/21, bedeutet das Innewerden, dies erhellt aus der Bedeutung von sagen in den historischen Teilen des Wortes, sofern es heißt innewerden, wovon öfter.

7160. "Jehovah sehe auf euch und richte", 2. Mose 5/21, bedeutet die göttliche Entscheidung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "Jehovah sehe und richte", sofern es die göttliche Entscheidung bezeichnet, denn was Jehovah sieht und richtet, das entscheidet Er; denn durch sehen wird bezeichnet das göttliche Innewerden, eigentlich das Vorhersehen, und durch richten wird bezeichnet die göttliche Anordnung, eigentlich die Vorsehung. Weil dieses im inneren Sinn durch diese Worte bezeichnet wird, war es gebräuchlich zu sagen, wenn durch jemand Schuld sich etwas Böses zutrug, Jehovah möge es sehen und richten.

7161. "Daß ihr stinkend gemacht habt unseren Geruch in den Augen Pharaos und in den Augen seiner Knechte", 2. Mose 5/21, bedeutet, daß um deswillen alle, die im Falschen sind, in betreff unserer Folgsamkeit einen so großen Widerwillen haben.

Dies erhellt aus der Bedeutung von stinkend machen, sofern es einen Widerwillen bezeichnet, worüber folgt, und aus der Bedeutung des Geruchs, sofern er die Empfindung des Angenehmen bezeichnet, wovon Nr. 925, 1514, 1517, 1518, 1529, 3577, 4626, 4628, 4748; und weil der Geruch diese Bedeutung hat, so bezeichnet er auch die Empfindung des Glaubens und der Liebtätigkeit, denn diese sind angenehm: Nr. 1519, 4628, 4748; und weil diese angenehm sind, so ist die Folgsamkeit (oder der Gehorsam) das Angenehmste, denn die Folgsamkeit ist das eigentlich Gute des Glaubens und der Liebtätigkeit. Daher kommt es, daß durch den Geruch hier die Folgsamkeit bezeichnet wird.

Weil Geruch hier alles das bezeichnet, was dem Herrn angenehm ist, so bedeutet Gestank das, was dem Herrn mißfällig ist, mithin den Widerwillen, wie auch den Abscheu. Auch entspricht der Gestank wirklich dem Widerwillen und dem Abscheu, den man vor dem Falschen und Bösen hat. Weil Gestank das bedeutet, was sich auf den Widerwillen bezieht, darum wird er im Wort auch anstatt des Widerwillens genannt, wie bei Samuel:

1.Sam.13/4: "Stinkend wurde Israel bei den Philistern"; 1.Sam.27/12: "Achis sagte von David, er habe sich sehr stinkend gemacht bei seinem Volk in Israel"; 2.Sam.10/6: "Als die Söhne Ammons sahen, daß sie stinkend worden waren bei David"; 2.Sam.16/21: "Achitophel sagte zu Absalon: auf daß ganz Israel höre, daß du stinkend worden seist bei deinem Vater". In diesen Stellen steht stinkend für Widerwillen.

Jes.34/3: "Die Durchbohrten der Völkerschaften sollen hingeworfen werden, und der Gestank ihrer Leichen soll aufsteigen, und die Berge sollen zerfließen von Blut": Gestank für abscheuliches Böses. Ebenso Amos 4/10; Ps.38/5,6.

"In den Augen Pharaos und in den Augen seiner Knechte", 2. Mose 5/21, bedeutet ein Innewerden aller derer, die im Falschen sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Augen, sofern sie das Innewerden bezeichnen, Nr. 4339; und aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos, sofern er die bezeichnet, die im Falschen sind, wovon Nr. 6651, 6679, 6683, 7107, 7110, 7126, 7142.

Daß es heißt, ihr Geruch stinke in ihren Augen, kommt daher, weil alle, die im Falschen und Bösen sind, gegen das Gute einen Widerwillen haben und die Wahrheiten für sie stinken. Daß diejenigen, die im Bösen und daher im Falschen sind, einen Gestank verbreiten, erhellt offenbar an den Höllen, die Aashöllen genannt werden, wo die Meuchelmörder und die unversöhnlich Rachgierigen sind, und an den Höllen, die Kothöllen genannt werden, wo die Ehebrecher und solche sind, die schnöde Wollüste zum Zweck hatten. Wenn diese Höllen geöffnet werden, so dünsten unausstehliche Gerüche aus ihnen hervor: Nr. 4631; diese werden aber nur von denen empfunden, denen das Inwendigere, das dem Geist angehört, geöffnet ist. Gleichwohl empfinden diejenigen, die in jenen Höllen sind, jene Übelgerüche als Wohlgerüche, und daher leben sie gerne in diesem Gestank (Nr. 4628), denn sie gleichen denjenigen Tieren, die in Aasen und Exkrementen leben, und dort ihre Lebenslust haben. Wenn dieselben aber aus der Sphäre dieser üblen Dünste hinaus kommen, dann sind die lieblichen und angenehmen Gerüche für sie häßlich und äußerst unangenehm.

Hieraus kann erhellen, wie es zu verstehen ist, daß diejenigen, die im Falschen sind, einen so heftigen Widerwillen haben gegen das, was dem göttlichen Gesetz und daher der Lehre angehört, die durch Mose und Aharon vorgebildet werden, von denen es heißt, sie hätten stinkend gemacht ihren Geruch in den Augen Pharaos und in den Augen seiner Knechte.

7162. "Um das Schwert zu geben in ihre Hand, uns zu erwürgen", 2. Mose 5/21, bedeutet, daher brennen sie vor Begierde, durch Falsches die Wahrheiten der Kirche zu zerstören.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Schwertes, sofern es das kämpfende und verwüstende Falsche bezeichnet, wovon Nr. 2799, 6353, 7102, und aus der Bedeutung von erwürgen, sofern es heißt, dasjenige zerstören, was dem Glauben und der Liebtätigkeit angehört, wovon Nr. 6767. Was dem Glauben und der Liebtätigkeit angehört, wird bezeichnet durch die Söhne Israels, von denen es heißt, sie würden erwürgt; denn die wesentlichen Stücke der geistigen Kirche, die durch die Söhne Israels bezeichnet wird: Nr. 6637, sind die Liebtätigkeit und der Glaube.

7163. Vers 22,23: Da wandte sich Mose wieder zu Jehovah und sprach: Herr, warum hast Du übel getan diesem Volk; warum denn hast Du mich gesandt? Und seitdem ich gekommen bin zu Pharao zu reden in Deinem Namen, hat er übel getan diesem Volk, und Dein Volk hast Du nicht befreit.

"Da wandte sich Mose wieder zu Jehovah und sprach" bedeutet die Klage aus dem göttlichen Gesetz;

"Herr, warum hast Du übel getan diesem Volk" bedeutet, daß diejenigen, die im Wahren und Guten sind, zu sehr angefochten werden durch Falsches;

"warum denn hast Du mich gesandt" bedeutet, da doch das vom Göttlichen ausgegangene Gesetz anders zu sagen scheine;

"und seitdem ich gekommen bin zu Pharao zu reden in Deinem Namen" bedeutet, als der Befehl aus dem, was dem göttlichen Gesetz angehört, denjenigen eröffnet wurde, die im Falschen sind;

"hat er übel getan diesem Volk" bedeutet, durch das hineingeworfene Falsche schienen diejenigen verletzt zu werden, die im Wahren und Guten der Kirche sind;

"und Dein Volk hast Du nicht befreit" bedeutet, sie seien aus dem Zustand der Anfechtungen durch Falsches nicht herausgekommen.

7164. "Da wandte sich Mose wieder zu Jehovah, und sprach", 2. Mose 5/22, bedeutet die Klage aus dem göttlichen Gesetz.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sich wieder wenden zu Jehovah, sofern es heißt, eine Klage vorbringen beim Göttlichen darüber, daß die, welche im Wahren und Guten sind, angefochten werden von denen, die im Falschen und Bösen sind. Daß "sich wieder wenden zu Jehovah" eine Klage bezeichnet, wird aus dem Folgenden klar. Aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, sofern er das göttliche Gesetz ist, wovon Nr. 6723, 6752, 6771, 6827, 7014. Daher ist es eine Klage aus dem Wahren, das dem göttlichen Gesetz angehört, darüber, daß diejenigen, die im Falschen sind, über die, welche in den Wahrheiten stehen, eine solche Herrschaft haben.

7165. "Herr, warum hast du übel getan diesem Volk", 2. Mose 5/22, bedeutet, daß diejenigen, die im Wahren und Guten sind, zu sehr angefochten werden durch das Falsche.

Dies erhellt aus der Bedeutung von übeltun, sofern es heißt zulassen, daß sie zu sehr durch Falsches angefochten werden, denn das heißt im geistigen Sinn übel tun, wenn es bezogen wird auf diejenigen, die im Wahren und Guten sind; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, die hier das Volk sind, sofern sie die Angehörigen der geistigen Kirche bezeichnen, somit die, welche in den Wahrheiten der Kirche und in dem Guten derselben stehen, wie Nr. 7162.

7166. "Warum denn hast Du mich gesandt", 2. Mose 5/22, bedeutet, da doch das vom Göttlichen ausgegangene Gesetz anders zu sagen scheine.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "warum denn", sofern es heißt, warum ist es so, während doch anders gesagt wird? Aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, der dieses von sich sagt, sofern er das Gesetz vom Göttlichen her bezeichnet, wovon Nr. 7164; und aus der Bedeutung von gesandt werden, sofern es heißt, ausgehen, wovon Nr. 4710, 6831. Daher wird durch "warum denn hast Du mich gesandt", bezeichnet, daß das vom Göttlichen ausgegangene Gesetz anders zu sagen scheine.

Weil dieses von demjenigen gesagt wird, der über die Anfechtungen durch Falsches klagt, so scheint es, als ob das vom Göttlichen herstammende Gesetz anders sagte, während es doch nicht anders sagt; denn das vom Göttlichen stammende Gesetz ist ein Gesetz der Ordnung, und zwar ein Ordnungs-Gesetz in betreff derjenigen, die im Zustand der Anfechtungen durch Falsches sind, daß sie nämlich angefochten werden müssen bis zur Verzweiflung, und daß, wenn dies nicht geschieht, der Hauptzweck der Anfechtung verfehlt ist.

Daß die Versuchung bis zur Verzweiflung gesteigert werde, erhellt offenbar aus der Versuchung des Herrn in Gethsemane: Matth.26/38,39; Mark.14/33-36; Luk.22/44, und auch nachher am Kreuz: Matth.27/46, sofern sie bis zum Zustand der Verzweiflung fortgeführt wurde; und die Versuchung des Herrn ist das Urbild der Versuchung der Gläubigen; darum sagt der Herr, wer Ihm folgen wolle, der müsse sein Kreuz auf sich nehmen: Matth.10/38; 16/24; denn die Verherrlichung des Herrn ist das Urbild der Wiedergeburt des Menschen: Nr. 3138, 3212, 3296, 3490, 4402, 5688; und die Wiedergeburt geschieht hauptsächlich durch Versuchungen.

7167. "Und seitdem ich gekommen bin zu Pharao, zu reden in Deinem Namen", 2. Mose 5/23, bedeutet, als der Befehl aus dem, was dem göttlichen Gesetz angehört, denjenigen, die in Falschen sind, eröffnet wurde.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "kommen zu reden", sofern es heißt, einen Befehl überbringen, hier eröffnet werden; denn der Befehl vom Göttlichen her wird nicht offenbarlich denjenigen überbracht, die in den Höllen, sondern es ergeht an sie eine Ermahnung durch Geister, daher wird er ihnen eröffnet oder erscheint ihnen (apparet) wie ein Befehl vom Göttlichen. Aus der vorbildlichen Bedeutung Pharaos, sofern er die bezeichnet, die im Falschen sind und anfechten, wovon Nr. 6651, 6679, 6683, 7107, 7110, 7126, 7142; und aus der Bedeutung des Namens Jehovahs, sofern er das Ganze des Glaubens und der Liebtätigkeit bezeichnet wodurch der Herr verehrt wird, wovon Nr. 2724, 3006, 6674, somit alles, was dem göttlichen Gesetz angehört; denn das Göttliche enthält nichts anderes, als was sich auf die Liebtätigkeit und den Glauben bezieht. Das göttliche Gesetz ist nämlich das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre, und was vom Herrn ausgeht, ist das göttlich Gute und Wahre, und das göttlich Gute ist Liebe und Liebtätigkeit und das göttlich Wahre ist Glaube.

7168. "Hat er übel getan diesem Volk", 2. Mose 5/23, bedeutet, durch das hereingebrachte Falsche schienen diejenigen verletzt zu werden, die im Wahren und Guten der Kirche sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung von übel tun, sofern es heißt, durch hereingebrachtes Falsches verletzen, hier verletzt zu werden scheinen, denn die in der Anfechtung und in der Versuchung sind, können durch das in sie gebrachte Falsche nicht (wirklich) verletzt werden, weil der Herr sie schützt. Und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, die hier das Volk sind, sofern sie die bezeichnen, die in den Wahrheiten der Kirche und ihrem Guten stehen, wie Nr. 7162.

7169. "Und Dein Volk hast Du nicht befreit", 2. Mose 5/23, bedeutet, sie seien aus dem Zustand der Anfechtungen durch Falsches nicht herausgekommen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von befreit werden, sofern es heißt aus dem Zustand der Anfechtungen durch Falsches herauskommen, denn von den Anfechtungen durch Falsches wird im Vorhergehenden gehandelt. Daher heißt "nicht befreit werden" hier, aus ihnen nicht herauskommen. Daß "Dein Volk" die sind, die im Wahren und Guten der Kirche stehen und angefochten sind, sehe man Nr. 7165, 7168.

 

Nr. 7170 - 7182 abgedruckt in Band


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